DE19706265A1 - Verfahren zum Brennen von basischem Material - Google Patents
Verfahren zum Brennen von basischem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brennen von
basischem Material wie Kalk, Magnesit und dergleichen,
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Verfahren der vorausgesetzten Art werden in der Praxis
bereits in verschiedenen Ausführungsformen angewendet.
Dabei ist es im allgemeinen üblich, zunächst ein fein
körniges bzw. mehlförmiges Ausgangsmaterial herzustel
len, dieses dann in einem mehrstufigen Schwebegasvor
wärmer (z. B. Zyklonvorwärmer) unter Ausnutzung der Ab
gase einer Calcinierzone vorzuwärmen, dieses vorge
wärmte Material dann unter Zugabe von Brennstoff und
Verbrennungsluft bzw. Verbrennungsgasen in Suspension
weiter aufzuheizen und zu calcinieren. Dieses weitere
Aufheizen, Calcinieren und Fertigbrennen geschieht da
bei vielfach in der Weise, daß wenigstens ein Teil des
aus der Calcinierzone ausgetragenen und in einem Ab
scheider abgeschiedenen, weitererhitzten Materiales in
die Calcinierzone rezirkuliert wird und dabei einen
mehrfachen Wärmebehandlungsumlauf erfährt, wobei es
auch bekannt ist, dies in einer zweistufigen Calcinier
zone durchzuführen, bevor das so wärmebehandelte Mate
rial in einer nachgeschalteten Kühlzone mit Hilfe von
zugeführter Kühlluft bzw. zugeführten Kühlgasen abge
kühlt wird. Die erwärmte Abluft aus der Kühlzone kann
dann als Verbrennungsluft bzw. Tertiärluft in die Cal
cinierzone eingeleitet werden. Für die Durchführung
dieser bekannten Verfahren ist somit ein relativ großer
anlagentechnischer Aufwand erforderlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 derart
weiterzuentwickeln, daß auch bei relativ niedrigem an
lagentechnischen Aufwand ein zuverlässiges Brennen des
basischen Ausgangsmateriales gewährleistet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzei
chen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß das basische Ausgangsmaterial in
stückiger Form der Vorwärmzone aufgegeben, das vorge
wärmte Material in der Calcinierzone in einem einfachen
Durchlauf weitererhitzt und calciniert und das so cal
cinierte Material zunächst in einer Verweilzone einer
weiteren Wärmebehandlung unterworfen wird, bevor das
fertiggebrannte Material der Kühlzone zugeführt wird.
Im Vergleich zu den oben erläuterten bekannten Verfah
ren kann somit erfindungsgemäß zunächst die Aufberei
tung des basischen Ausgangsmaterial es deutlich einfa
cher gehalten werden, da zumindest seine Feinzerkleine
rung entfallen und es in relativ grobstückiger Form ei
ner entsprechend ausgebildeten Vorwärmzone direkt zuge
leitet werden kann, d. h. das Ausgangsmaterial kann bei
spielsweise in feinstückiger Form ab ca. 20 bis 50 mm
Stückgröße, aber auch in Stücken mit deutlich mehr als
50 mm Kantenlänge, z. B. bis ca. 200 mm Kantenlänge und
mehr, aufgegeben werden. Es sei in diesem Zusammenhang
auch noch erwähnt, daß das Material alle Behandlungszo
nen in stückiger Form durchläuft.
Es wird hierbei weiterhin als Vorteil angesehen, wenn
das vorgewärmte Material in einem einfachen Durchlauf
in der Calcinierzone weitererhitzt und calciniert und
dieses so clacinierte und gebrannte Material dann -
ebenfalls in einem einfachen Durchlauf - in der Ver
weilzone weiter wärmebehandelt bzw. nur für eine be
stimmte Zeit auf einer vorgegebenen Temperatur gehalten
wird, bevor das so fertiggebrannte Material in der
Kühlzone abgekühlt wird.
Durch diese erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahrens
weise läßt sich zum einen ein zuverlässiges Brennen des
basischen Ausgangsmaterial es in der gewünschten Art und
zum andern ein gegenüber dem oben beschriebenen bekann
ten Verfahren herabgesetzter anlagentechnischer Aufwand
erreichen.
In Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens
wird es ferner für zweckmäßig angesehen, wenn das cal
cinierte Material in der Verweilzone unter Zugabe von
Brennstoff sowie unter Zuführung eines Teiles (einer
Teilmenge) der erwärmten Abluft aus der Kühlzone auf
einer vorbestimmten Temperatur gehalten und fertigge
brannt wird. Hierbei werden die heißen Abgase der Ver
weilzone wenigstens teilweise der Calcinierzone als Be
handlungsgase zugeführt.
In dem zuvor erwähnten Zusammenhang ist es ferner be
sonders günstig, daß die Reaktivität in der Verweilzone
durch eine Einstellung der Zuführung der Brennstoff-
und/oder Kühlzonen-Abluftmengen gesteuert werden kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird es ferner als Vorteil angesehen, wenn
die Verweilzone unter reduzierenden Bedingungen betrie
ben wird, wobei reduzierende Abgase dieser Verweilzone
dann in der Calcinierzone nachverbrannt werden können.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der
Zeichnung, bei der es sich in einer einzigen Figur um
ein einfaches Blockschaltbild dieses erfindungsgemäßen
Brennverfahrens handelt.
Nach der Darstellung in diesem Blockschaltbild durch
läuft das zu brennende basische Material, bei dem es
sich insbesondere um Kalk handeln soll, jedoch auch um
Magnesit, Dolomit und dergleichen handeln kann, bei
seiner Wärmebehandlung entsprechend den durchgehend
ausgezogenen Pfeilen nacheinander eine Vorwärmzone 1,
eine Calcinierzone 2, eine Verweilzone 3 und eine Kühl
zone 4. Hierbei kann als Vorwärmzone grundsätzlich jede
geeignete Vorwärmeinrichtung verwendet werden, wobei
vor allem Rostvorwärmer, insbesondere an sich bekannte
Wanderrostvorwärmer, oder Schachtvorwärmer in Frage
kommen. In einer so ausgebildeten Vorwärmzone 1 kann
das in stückiger Form aufgegebene basische Ausgangsma
terial (Pfeil 5) ganz gezielt und zuverlässig auf die
jeweils erforderliche Temperatur vorgewärmt werden.
Das so vorgewärmte Material (Pfeil 6) wird dann in die
entsprechend ausgebildete Calcinierzone 2 eingeleitet,
in die außerdem ein angemessener Anteil Brennstoff ge
mäß Pfeil 7, eine - vorzugsweise einstellbare - Teil
menge (gestrichelter Pfeil S) der erwärmten Abluft aus
der Kühlzone 4 als Tertiärluft sowie Abgase
(gestrichelter Pfeil 9) der Verweilzone 3 eingeleitet
werden. Die Tertiärluft (Pfeil 8) wird im Bereich vor
der Verweilzone 3 aus der Abluft der Kühlzone 4 abge
zweigt.
Die Calcinierzone 2 kann durch jede zweckmäßige Ein
richtung gebildet werden, die für das Calcinieren von
stückigem Material geeignet ist. Des weiteren können je
nach den betrieblichen und baulichen Gegebenheiten
bzw. Vorgaben die Vorwärmzone 1 und die Calcinierzone 2
grundsätzlich als getrennte Behandlungszonen (durch
entsprechende getrennte Wärmebehandlungseinrichtungen)
betrieben werden, oder es kann in vielen Fällen auch
besonders zweckmäßig sein, die Vorwärmzone 1 und die
Calcinierzone 2 in einer einzigen Behandlungseinrich
tung aufeinanderfolgend auszubilden, wobei eine solche
Behandlungseinrichtung - bezogen auf den Materialfluß -
in einem ersten Wärmebehandlungsabschnitt für das Vor
wärmen und in einem entsprechend ausgebildeten zweiten
Wärmebehandlungsabschnitt für das Calcinieren des stüc
kigen Materiales ausgestaltet ist. Dies ist beispiels
weise sowohl im Zusammenhang mit einem Wanderrostvor
wärmer als auch im Zusammenhang mit einem Schachvorwär
mer möglich.
Das im einfachen Durchlauf weitererhitzte und calci
nierte bzw. gebrannte Material (Pfeil 10) wird an
schließend in die Verweilzone 3 eingeführt, in der es
einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen wird, d. h.
das calcinierte Material (Pfeil 10) wird in der Ver
weilzone unter Zugabe von Brennstoff (entsprechend
Pfeil 11) sowie unter Zuführung eines Anteiles
(gestrichelter Pfeil 12) der erwärmten Abluft aus der
Kühlzone (4) auf einer vorbestimmten Temperatur für
einen abgemessenen Zeitraum gehalten und fertigge
brannt. Wie bereits weiter oben erwähnt worden ist,
kann durch eine entsprechende Einstellung der Zufüh
rungsmengen für Brennstoff (Pfeil 11) und Kühlzonenab
luft (Pfeil 12) die Reaktivität des Materiales in der
Verweilzone in der erforderlichen Weise gesteuert wer
den.
Obwohl es im Bedarfsfalle grundsätzlich möglich ist,
die Wärmebehandlung in der Verweilzone 3 so zu steuern,
daß darin eine oxidierende Atmosphäre eingestellt und
gehalten werden kann, wird es bei diesem erfindungsge
mäßen Verfahren jedoch im allgemeinen vorgezogen, in
dieser Verweilzone 3 - durch Steuerung der Brennstoff-
und/oder Kühlzonenabluft - unter reduzierenden Bedin
gungen zu betreiben. Die dabei entstehenden reduzieren
den Abgase können anschließend in der Calcinierzone
nachverbrannt werden.
Wie in dem Blockschaltbild ferner angedeutet ist, kann
bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ferner auch da
für gesorgt werden, daß zwischen der Verweilzone 3 und
der Calcinierzone 2 eine vorzugsweise einstellbare
Teilmenge der Abgase aus der Verweilzone 3 in einer By
pass-Gasführung abgezogen wird, wie es durch die
gestrichelte Linie 13 angedeutet ist. Auf diese Weise
kann ein angemessener Teil an Schadstoffen (z. B.
Schwefeldioxid und dergleichen) abgezogen werden, d. h.
es können Schadstoffkreisläufe reduziert werden.
Wie das Blockschaltbild ferner erkennen läßt, wird es
für zweckmäßig angesehen, wenn zumindest die Verweil
zone 3 und die Kühlzone 4 als getrennte Materialbehand
lungszonen betrieben werden, wobei sie nur durch Gas- und
Materialleitungen miteinander bzw. mit den anderen
Behandlungszonen in Verbindung stehen.
Für die Verweilzone 3 kann grundsätzlich jede geeignete
Einrichtung bzw. jeder geeignete Reaktor verwendet wer
den. Besonders bevorzugt wird ein Schachtreaktor oder
ein Drehrohrreaktor, die etwa nach Art eines Schacht
ofens bzw. eines Drehrohrofens betrieben werden können.
Auch für die Kühlzone 4 kann jede geeignete Kühlein
richtung Verwendung finden, soweit sie für stückiges
Material geeignet ist, beispielsweise irgendein Rost
kühler, ein Drehrohrkühler, Schachtkühler oder derglei
chen. In jedem Falle erfolgt das Abkühlen des gemäß
Pfeil 14 aus der Verweilzone 3 kommenden Materiales in
an sich bekannter Weise mit Hilfe von der Kühlzone 4
zugeführter Kühlluft bzw. einem entsprechenden Kühlgas
entsprechend dem gestrichelten Pfeil 15, die bzw. das
sich beim Wärmeaustausch mit dem abzukühlenden Gut in
der bereits angedeuteten Weise erwärmt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Brennen von basischem Material, wie
Kalk, Magnesit und dergleichen, indem das basische
Ausgangsmaterial in einer Vorwärmzone vorgewärmt,
das vorgewärmte Material in einer Calcinierzone un
ter Zugabe von Brennstoff und Verbrennungsluft wei
tererhitzt und calciniert und fertiggebranntes Ma
terial in einer Kühlzone unter Zuführung von Kühl
luft abgekühlt wird, wobei heiße Abgase aus der Cal
cinierzone in der Vorwärmzone zum Vorwärmen des Aus
gangsmateriales ausgenutzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das basische Ausgangsmaterial (5) in stückiger
Form der Vorwärmzone (1) aufgegeben, das vorgewärmte
Material (6) in der Calcinierzone (2) in einem ein
fachen Durchlauf weitererhitzt und calciniert und
das so calcinierte Material (10) zunächst in einer
Verweilzone (3) einer weiteren Wärmebehandlung un
terworfen wird, bevor das fertiggebrannte Material
(14) der Kühlzone (4) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das calcinierte Material in der Verweilzone (3)
unter Zugabe von Brennstoff (11) sowie unter Zufüh
rung eines Anteiles (12) der erwärmten Abluft aus
der Kühlzone (4) auf einer vorbestimmten Temperatur
gehalten und fertiggebrannt wird, wobei die Abgase
(9) dieser Verweilzone wenigstens teilweise der Cal
cinierzone (2) zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Teilmenge (8) der erwärmten Ab
luft aus der Kühlzone (4) vor der Verweilzone (3)
abgezweigt und als Tertiärluft in die Calcinierzone
(2) eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktivität in der Verweilzone (3) durch
eine Einstellung der Zuführung der Brennstoff-
und/oder Kühlzonenabluft-Mengen gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzone (3) unter reduzierenden Bedin
gungen betrieben wird, wobei Abgase dieser Verweil
zone in der Calcinierzone (2) nachverbrannt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Verweilzone (3) ein Schacht-
oder Drehrohrreaktor verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Verweilzone (3) und der
Calcinierzone (2) eine Teilmenge der Abgase in einer
Bypass-Gasführung (13) abgezogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Verweilzone (3) und die Kühlzone
(4) als getrennte Materialbehandlungszonen betrieben
werden und nur durch Gas- und Materialleitungen mit
einander bzw. mit den anderen Behandlungszonen in
Verbindung stehen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärmzone und die Calcinierzone als ge
trennte Behandlungszonen betrieben oder in einer
einzigen Behandlungseinrichtung aufeinanderfolgend
ausgebildet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Vorwärmzone ein Rostvorwärmer, insbesondere
ein Wanderrostvorwärmer, oder ein Schachtvorwärmer
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997106265 DE19706265B4 (de) | 1997-02-18 | 1997-02-18 | Verfahren zum Brennen von basischem Material |
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