DE19705869C1 - Verfahren zum Benetzen einer Außenfläche eines Mehrscheibenglases mit einer Flüssigkeit, ein Mehrscheibenglas sowie Verwendungen des Mehrscheibenglases - Google Patents
Verfahren zum Benetzen einer Außenfläche eines Mehrscheibenglases mit einer Flüssigkeit, ein Mehrscheibenglas sowie Verwendungen des MehrscheibenglasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Benetzen einer Außen
fläche eines Mehrscheibenglases mit einer Flüssigkeit, ein
Mehrscheibenglas sowie die Verwendungen des Mehrscheibenglases.
Aus der DE 41 11 937 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
durch das Wischblatt eines Scheibenwischers eine Flüssigkeit
auf eine Außenfläche einer zumindest teiltransparenten Fahr
zeugscheibe aufgetragen wird, wodurch diese zumindest bereichs
weise mit der Flüssigkeit benetzt wird.
Aus der EP 637 572 A1 ist ein Mehrscheibenglas bekannt, das
durch zwei voneinander beabstandeten Glasscheiben gebildet ist.
Zwischen den beiden Glasscheiben, also der Außenscheibe und der
Innenscheibe, ist ein Zwischenraum angeordnet, der am Rand der
Glasscheiben durch einen als Abstandshalter wirkenden Harz
streifen begrenzt ist.
Bei den aus den obigen Schriften bekannten Methoden zur Reini
gung derartiger Mehrscheibengläser von Verschmutzungen, bspw.
bei einem Kraftfahrzeug, wird durch eine oder mehrere Düsen ei
ne insbesondere tensidhaltige Flüssigkeit zum Teil mit Hoch
druck auf eine Außenfläche des Mehrscheibenglases aufgespritzt.
Die punktförmig auf der Außenfläche auftreffende Flüssigkeit
wird mittels einer mechanischen Wischervorrichtung über die Au
ßenfläche verteilt, wodurch die benetzt wird. Durch den Flüs
sigkeitsfilm werden Verschmutzungen an- bzw. abgelöst und mit
tels des Wischers entfernt.
Durch den langen Weg der Flüssigkeitsstrahlen von den Düsen bis
zur benetzenden Außenfläche des Mehrscheibenglases werden durch
den Fahrtwind erhebliche Mengen der (Reinigungs-)Flüssigkeit
verweht. Des weiteren ist die Einwirkungsdauer der Flüssigkeit
sehr kurz.
Aus der DE 43 25 760 A1 ist ein Mehrscheibenglas bekannt, des
sen Transparenz reversibel veränderbar ist. Das Mehrschei
benglas weist zwei Glasscheiben auf, die ungleichmäßig elek
trisch leitend beschichtet sind. Zwischen den beiden als Elek
trode wirkenden Beschichtungen der Glasscheiben ist ein dünner
Zwischenfilm aus einer elektroviskosen Flüssigkeit eingebracht.
Zur Einstellung einer die Transparenz verändernden Trübung der
elektroviskosen Flüssigkeit wird an den metallischen Elektroden
der Glasscheiben eine elektrische Spannung angelegt, wodurch
zunächst die Klarsicht verzerrt wird und sich zuletzt ein
Milchglaseffekt einstellt. Wird die elektrische Spannung ausge
schaltet, wird die Scheibe wieder klar.
Aus der DE 41 21 385 A1 ist ein Mehrscheibenglas für ein Kfz
bekannt, bei dem Teile eines bereits vorhandenen elektroopti
schen Systems zum Beheizen des Mehrscheibenglases verwendet
wird. Das Mehrscheibenglas weist zwei einander gegenüberliegen
de und voneinander beabstandete Glasscheiben auf, die jeweils
mit einer durchsichtigen elektrischen Leitschicht aus Indium
zinnoxiod (ITO) beschichtet sind. Zwischen den beiden voneinan
der beabstandeten Glasscheiben ist eine elektrooptische Schicht
angeordnet, die sich bei einer an ihr angelegten elektrischen
Spannung einfärbt. Die ITO-Schichten dienen als Elektroden für
das elektrooptische System und werden gleichzeitig zur Behei
zung des Mehrscheibenglases verwendet. Zur Beheizung wird an
die beiden ITO-Schichten eine elektrische Spannung mit gleichem
Wert angelegt. Aufgrund von Inhomogenitäten der beiden ITO-
Schichten zueinander kann sich im Heizbetrieb ggf. eine Span
nungsdifferenz zwischen den beiden ITO-Schichten ausbilden.
Durch die auf den Inhomogenitäten beruhende Spannungsdifferenz
könnte sich die elektrooptische Schicht zwischen den ITO-
Elektroden fleckig einfärben. Um die fleckige Einfärbung zu
vermeiden, ist zwischen den beiden gegenüberliegenden ITO-
Schichten ein elektrischer Widerstand zwischengeschaltet. Der
Wert des Widerstandes ist so gewählt, daß die an den beiden
einander gegenüberliegenden ITO-Schichten anliegenden elektri
schen Spannungen um einen elektrischen Spannungswert AU von
einander verschieden sind, der größer ist als die maximal zu
erwartende und auf die Inhomogenitäten der beiden ITO-Schichten
zurückzuführende Potentialdifferenz.
Aus der DE 37 15 788 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit deren
Hilfe Regenwasser in einer Wanne aufgefangen und zur Reinigung
einer Glasscheibe eines Fahrzeuges wiederverwendet werden kann.
Beim Betreiben des Fahrzeuges wird der Fahrtwind durch ein Vor
dach an Ablauflöchern der Wanne vorbeigeleitet und saugt durch
Injektorwirkung das zuvor gesammelte Regenwasser aus der Wanne.
Das abgesaugte Regenwasser wird beim Absaugen zusätzlich auf
die Glasscheibe aufgesprüht und befeuchtet diese.
Aus der DE 29 17 183 A1 ist eine Reinigungsvorrichtung für
Windschutzscheiben bekannt, die eine Auftragseinrichtung für
eine Reinigungsflüssigkeit und eine Wischvorrichtung zur Ent
fernung der aufgetragenen Reinigungsflüssigkeit nebst Ver
schmutzungen aufweist. Zum Auftrag der Reinigungsflüssigkeit
weist das Wischblatt der Wischvorrichtung ein Kanalsystem auf,
mittels dem die der Wischvorrichtung zugeführte Reinigungsflüs
sigkeit durch das Wischblatt hindurch direkt auf die Oberfläche
der Windschutzscheibe aufgetragen werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbekannten Verfahren da
hingehend zu verbessern, daß eine zu reinigende Außenfläche ei
nes Mehrscheibenglases besser gereinigt werden kann. Des weite
ren ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Mehrscheibenglas
zu entwickeln.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäß zugrundegelegten Ver
fahren mit den kennzeichnenden Verfahrensschritten des An
spruchs 1 und bei einem gattungsgemäß zugrundegelegten Mehr
scheibenglas mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 12
gelöst. Durch den erfindungsgemäßen Auftrag der Flüssigkeit auf
die Außenfläche durch die entsprechende Innen- und/oder Außen
scheibe hindurch kann die Flüssigkeit auf der entsprechenden Au
ßenfläche großflächig verteilt werden, wodurch diese besser be
netzt wird. Ferner kann die Flüssigkeit länger auf der Außen
fläche verweilen und den Schmutz besser anlösen. Da der aufge
tragene Flüssigkeitsfilm insbesondere so eingestellt werden
kann, daß er keinerlei Neigung zum Ablaufen aufweist, kann die
Einwirkungszeit sogar noch weiter erhöht werden.
Weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung sind den Un
teransprüchen entnehmbar. Im übrigen wird die Erfindung anhand
von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen im fol
genden erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Ausschnitt eines Querschnittes durch ein Mehr
scheibenglas und
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein als Kfz-Scheibe verwendba
res Mehrscheibenglas mit angeschlossenem Flüssigkeits
reservoir.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Mehrscheibenglas mit zwei Scheiben, im folgenden vereinfachend
Außen- 2 und Innenscheibe 3 genannt, dargestellt. Die hinsicht
lich ihrer Flachseiten voneinander beabstandete Außen- 2 und
Innenscheibe 3 bilden einen zwischen ihren Innenflächen 13 an
geordneten Hohlraum 1 aus. Der Hohlraum 1 weist randseitig eine
Dichtung 12 auf, die vorzugsweise aus einem elastischen Materi
al wie Gummi oder einem Kunststoff oder aus einem Harz gefer
tigt ist.
Durch die Dichtung 12 ist der Hohlraum 1 weitgehend flüssig
keitsdicht abgeschlossen, so daß er mit einer Flüssigkeit be
füllt werden kann. In einigen Fällen kann es hierbei sinnvoll
sein, die Dichtung 12 druckfest anzuordnen, so daß auf eine in
dem Hohlraum 1 befindliche Flüssigkeit ein erhöhter Druck aus
geübt werden kann.
Die Außen- 2 und die Innenscheibe 3 sind porös ausgebildet und
weisen Kanäle 5 auf, deren Öffnungen an der jeweiligen Innen-
13 und an der jeweiligen Außenfläche 4 der zugehörigen Außen- 2
bzw. der zugehörigen Innenscheibe 3 ausmünden. Durch diese Ka
näle 5 kann die im Hohlraum 1 angeordnete Flüssigkeit hindurch
strömen. Mit der an der jeweiligen Außenfläche 4 austretenden
Flüssigkeit wird die jeweilige Außenfläche 4 der Außen- 2 bzw.
Innenscheibe 3 mit dieser Flüssigkeit benetzt.
Aufgrund der vom Innern der Scheibe 2, 3 her erfolgenden Benet
zung der Außenfläche 4 können auch hartnäckige Verschmutzungen
14 durch einen Flüssigkeitsfilm 16, der sich durch die Benet
zung auf der Außenfläche 4 bildet, in einfacher Weise "von un
ten", also von der Scheibe 2, 3 her angelöst und mittels einer
Wischvorrichtung 15, bspw. dem Wischblatt eines Scheibenwi
schers, entfernt werden.
Um eine gute Anlösung insbesondere von fetthaltigen Verschmut
zungen 14 zu gewährleisten, wird als Flüssigkeit insbesondere
eine 1% bis 2% wäßrige oder eine 1% bis 2% alkoholwäßrige
Reinigungsflüssigkeit gewählt, welche vorzugsweise den pH-Wert
regulierende Additive und/oder Tenside aufweist. Als Tenside
werden bevorzugt anionische Tenside und hierbei insbesondere
Alkylacrylsulfonate und/oder Fettalkoholäthersulfate einge
setzt, wobei in einigen Fälle durchaus auch nichtionische Ten
side sinnvoll sind.
Damit die verbrauchte (Reinigungs-) Flüssigkeit nachgefüllt
werden kann, ist - wie aus Fig. 2 ersichtlich - der Hohlraum 1
zweckmäßigerweise fluidisch mit einem außerhalb des Mehrschei
benglases angeordneten Flüssigkeitsreservoir 7 verbunden.
Bei Bedarf kann dann aus dem wiederbefüllbaren Flüssigkeitsre
servoir 7 mittels einer Pumpe 10, die bevorzugt volumetrisch
steuerbar ist, Flüssigkeit nachgeführt werden.
In einigen Fällen (siehe z. B. das spätere Beispiel eines elek
troosmotischen Flusses der Flüssigkeit) ist es sinnvoll, den
Hohlraum 1 und das Flüssigkeitsreservoir 7 nach dem Prinzip
kommunizierender Röhren auszubilden, da dann die aus dem Hohl
raum 1 durch die Außen- 2 bzw. Innenscheibe 3 abfließende Flüs
sigkeit selbständig aus dem Flüssigkeitsreservoir 7 in den
Hohlraum 1 nachgesaugt wird.
Die folgende Beschreibung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2
erläutert anhand der Außenscheibe 2 einzelne Aspekte der Erfin
dung, wobei das anhand der Außenscheibe 2 beschriebene bei bau
gleicher oder bauähnlicher Ausgestaltung der Innenscheibe 3 oh
ne weiteres auch auf die Innenscheibe 3 übertragen werden kann.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine bevorzugter Ausbil
dung des Mehrscheibenglases und zwar in der Art einer Doppel
glasscheiben für Kraftfahrzeuge dargestellt. In diesem Fall ist
ausschließlich die Außenscheibe 2 mit transportbefähigenden Ka
nälen 5 versehen.
Bei genügend großem Durchmesser der Kanäle 5 in der Außenschei
be 2 kann der Fluß an Flüssigkeit durch die Außenscheibe 2 hin
durch dadurch gesteuert werden, daß ein erhöhter Druck auf die
im Hohlraum 1 befindliche Flüssigkeit ausgeübt wird. Durch die
sen erhöhten Druck wird die Flüssigkeit durch die Kanäle 5 hin
durchgepreßt und benetzt die Außenfläche 4 der Außenscheibe 2.
Die Druckerhöhung kann bspw. durch die vorzugsweise volume
trisch arbeitende und steuerbare Pumpe 10 aufgebracht werden.
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist die Außenscheibe 2 in bevorzug
ter Ausführungsform aus Nanopartikeln 11 hergestellt, deren
mittlere Größe kleiner als die kleinste Wellenlänge des sicht
baren Spektrums ist. Ein maximaler Durchmesser ist daher klei
ner als 400 nm. Dadurch sind Streuungen des Lichts beim Durch
tritt durch die Außenscheibe 2 hindurch ausgeschlossen. Die Au
ßenscheibe 2 erscheint also glasklar.
Nanoporöse Gläser bestehen bspw. aus einer dichten Packung von
Glaspartikeln, die randseitig miteinander versintert sind. Nach
anderen Verfahren werden diese Gläser durch geeignete Ätzver
fahren hergestellt, bei dem bspw. gezielt die Alkalikomponenten
des Glases herausgelöst werden.
Im Fall der aus Nanopartikeln 11 hergestellten Außenscheibe 2
ist es zweckmäßig, auf der Innenfläche 13 und auf der Außenflä
che 4 der Außenscheibe 2 Elektroden 8, 9 anzuordnen. Dadurch
kann die Flüssigkeit mittels des elektroosmotischen Prinzips
durch die Kanäle 5 der Außenscheibe 2 hindurch auf die Außen
fläche 4 transportiert werden. Diese Maßnahme ist deshalb sinn
voll, da der ansonst benötigte Überdruck, der ja reziprok zum
Quadrat des Radius der Kanäle ist, zu hoch wäre.
Zweckmäßigerweise ist die auf der Außenfläche 4 befindliche
Elektrode 8 geerdet und die auf der Innenfläche 13 befindliche
Elektrode 9 ist an die Stromversorgung angeschlossen.
Die Elektroden 8, 9 sind aus einem transparenten und elektrisch
leitfähigen Material, wie In2O3 und/oder SnO2 und/oder aus dün
nen Metallfilmen, bspw. aus Gold usw., gefertigt und weisen
Durchtrittsmöglichkeiten (bspw. Bohrungen und/oder von Poren
gebildete Kanalstrukturen) zum Durchlaß der Flüssigkeit auf.
Auf poröse Scheiben werden die Elektroden 8, 9 vorzugsweise auf
gedampft und/oder gesputtert, so daß sie automatisch die glei
che poröse Struktur wie die Scheibe aufweisen.
Eine andere ebenfalls günstige Möglichkeit ist es, die Elektro
den 8, 9 ferner aus einem porösen Material zu fertigen, so daß
die Flüssigkeit über das Porensystem durch die Elektroden 8, 9
hindurch transportiert werden kann.
Zum Transport der Flüssigkeit mittels des elektroosmotischen
Prinzips wird zwischen der auf der Innenfläche 13 angeordneten
Elektrode 9 und der auf der Außenfläche 4 angeordneten Elektro
de 8 der Außenscheibe 2 eine elektrische Spannung angelegt, wo
durch die Flüssigkeit auf die Außenfläche 4 der Außenscheibe 2
transportiert wird und diese benetzt.
Sinnvollerweise wird die Größe des elektroosmotischen Flusses
der Flüssigkeit durch die Außenscheibe 2 und durch die Elektro
den 8, 9 hindurch mittels der zwischen den Elektroden 8, 9 an
gelegten Spannung geregelt. Der höchste Wert der zwischen den
Elektroden 8, 9 angelegten elektrischen Spannung beträgt zweck
mäßigerweise zwischen 10 und 200 V, insbesondere zwischen 50
und 150 V pro cm Scheibendicke.
Auf das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand des Ausführungs
beispieles gemäß Fig. 2 eingegangen. Zum Reinigen der Außenflä
che 4 der Außenscheibe 2 von Verschmutzungen 14 wird eine Span
nung zwischen den Elektroden 8, 9 angelegt. Durch die Spannung
wird die als Reinigungsflüssigkeit verwendete und sich im Hohl
raum 1 befindliche Flüssigkeit in genau dosierten Mengen auf die
Außenfläche 4 der Außenscheibe 2 transportiert. Das Volumen der
nunmehr im Hohlraum 1 fehlenden Flüssigkeit wird aus dem Flüs
sigkeitsreservoir 7 in den Hohlraum 1 nachgeführt.
Die an der Außenfläche 4 der Außenscheibe 2 austretende Flüs
sigkeit gelangt scheibenseitig hinter die Verschmutzung 14, wo
durch diese anlöst wird. Des weiteren benetzt die austretende
Flüssigkeit die sonstige Außenfläche 4, so daß die Außenfläche
4 von der Wischvorrichtung 15 gewischt und die Verschmutzung 15
frei von Rückständen entfernt werden kann.
Sinnvollerweise wird hierbei nur soviel Flüssigkeit auf die Au
ßenfläche 4 transportiert, daß die Flüssigkeit allenfalls
geringfügig von der Außenfläche 4 abläuft.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren zur reinigenden
Benetzung einer Kraftfahrzeugscheibe mit einer Flüssigkeit, zur
reinigenden Benetzung einer Fensterscheibe an Gebäuden mit ei
ner Flüssigkeit und zur reinigenden Benetzung eines Scheinwer
ferglases mit einer Flüssigkeit verwendet.
Dementsprechend wird ein erfindungsgemäßes Mehrscheibenglas be
vorzugt als Kraftfahrzeugscheibe oder als Fensterscheibe an Ge
bäuden oder als Scheinwerferglas verwendet.
Claims (20)
1. Verfahren zum Benetzen einer Außenfläche eines Mehrschei
benglases mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit einer Reini
gungsflüssigkeit, welches Mehrscheibenglas zumindest zwei durch
einen Zwischenraum voneinander beabstandete Scheiben aus
Kunststoff oder Glas aufweist,
dadurch gekennzeichnete
daß der als Hohlraum (1) ausgebildete und randseitig abgedich
tete Zwischenraum zwischen der äußeren Scheibe - im folgenden
vereinfachend Außenscheibe (2) genannt - und der unter Ausbil
dung des Hohlraums (1) benachbart zur Außenscheibe (2) angeord
neten Scheibe - im folgenden vereinfachend Innenscheibe (3) ge
nannt - mit der Flüssigkeit befüllt wird und daß die Flüssig
keit zum Benetzen der Außenfläche (4) der Außenscheibe (2)
und/oder der Außenfläche (4) der Innenscheibe (3) durch in der
Außen- (2) und/oder Innenscheibe (3) angeordnete Kanäle (5) auf
die jeweilige Außenfläche (4) transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Material für eine Kanäle (5) aufweisende Scheibe (2, 3)
ein poröses Material aus Kunststoff oder Glas gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnete
daß als Außen- (2) und/oder Innenscheibe (3) eine aus Nanopar
tikeln (11) gefertigte Scheibe (2, 3) gewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Transport der Flüssigkeit durch die Außen- (2) und/oder
Innenscheibe (3) hindurch auf die im Hohlraum (1) befindliche
Flüssigkeit ein erhöhter Druck ausgeübt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit mittels eines elektroosmotischen Flusses
durch die Kanäle (5) hindurchtransportiert wird, wozu zwischen
einer Innenfläche und einer Außenfläche der Außen- (2) und/oder
Innenscheibe (3) eine elektrische Spannung angelegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluß oder das Strömungsvolumen der Flüssigkeit durch
die Außen- (2) und/oder die Innenscheibe (3) hindurch durch die
angelegte Spannung geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die höchste elektrische Spannung zwischen 10 und 200 V,
insbesondere zwischen 50 und 150 V pro cm Scheibendicke gere
gelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur soviel Flüssigkeit auf eine Außenfläche (4) transpor
tiert wird, daß die Flüssigkeit allenfalls geringfügig von der
Außenfläche (4) abläuft.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit die Reinigungswirkung unterstützende Sub
stanzen oder Additive beigegeben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit insbesondere anionische und/oder kationi
sche und/oder neutrale Tenside beigegeben werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit Phosphate und/oder Meta- und/oder Polyphos
phate beigegeben werden.
12. Mehrscheibenglas mit mindestens zwei voneinander unter Aus
bildung eines Hohlraumes beabstandeten Scheiben aus Kunststoff
oder Glas, im folgenden vereinfachen Außen- und Innenscheibe
genannt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (1) randseitig abgedichtet und mit einer Flüs
sigkeit befüllbar ist, daß die Außen- (2) und/oder die Innen
scheibe (3) Kanäle (5) aufweist, die von der Flüssigkeit durch
strömbar sind und deren Öffnungen an der dem Hohlraum (1) zuge
wandten Innen- (13) und an der jeweiligen Außenfläche (4) der
zugehörigen Außen- (2) und/oder der zugehörigen Innenscheibe
(3) ausmünden und daß der Hohlraum (1) eine Verbindung (6) für
die Flüssigkeit zu einem außerhalb des Mehrscheibenglases ange
ordneten Flüssigkeitsreservoir (7) aufweist.
13. Mehrscheibenglas nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außen- (2) und/oder die Innenscheibe (3) auf ihrer je
weiligen Innen- (13) und Außenfläche (4) jeweils eine Elektrode
(8, 9) aus zumindest teiltransparentem Material aufweist und
für die Flüssigkeit zumindest bereichsweise durchlässig ist.
14. Mehrscheibenglas nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektrode (8, 9) aus Indiumoxid (In2Q3) und/oder
Zinnoxid (SnO2) besteht.
15. Mehrscheibenglas nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Außenfläche (4) der Außen- (2) und/oder Innen
scheibe (3) angeordnete Elektrode (8) mit der elektrischen Mas
se verbunden oder geerdet ist.
16. Mehrscheibenglas nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außen- (2) und/oder Innenscheibe (3) aus Nanopartikeln
(11) gefertigt ist.
17. Mehrscheibenglas nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nanopartikel (11) einen mittleren Durchmesser kleiner
400 nm aufweisen.
18. Verwendung eines Mehrscheibenglases nach Anspruch 12 als
Kraftfahrzeugscheibe.
19. Verwendung eines Mehrscheibenglases nach Anspruch 12 als
Fensterscheibe an Gebäuden.
20. Verwendung eines Mehrscheibenglases nach Anspruch 12 als
Scheinwerferglas.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997105869 DE19705869C1 (de) | 1997-02-15 | 1997-02-15 | Verfahren zum Benetzen einer Außenfläche eines Mehrscheibenglases mit einer Flüssigkeit, ein Mehrscheibenglas sowie Verwendungen des Mehrscheibenglases |
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DE19705869C1 true DE19705869C1 (de) | 1998-05-28 |
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DE1997105869 Expired - Fee Related DE19705869C1 (de) | 1997-02-15 | 1997-02-15 | Verfahren zum Benetzen einer Außenfläche eines Mehrscheibenglases mit einer Flüssigkeit, ein Mehrscheibenglas sowie Verwendungen des Mehrscheibenglases |
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