DE3826355A1 - Verfahren zum beschriften von verbundbauteilen mit laserstrahlung und mit diesem verfahren hergestelltes verbundbauteil - Google Patents
Verfahren zum beschriften von verbundbauteilen mit laserstrahlung und mit diesem verfahren hergestelltes verbundbauteilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Be
schriften von Verbundbauteilen mit Laserstrahlung, insbesondere
für Sicherheitsscheiben, bei dem von mehreren miteinander
verbundenen Bauteilschichten eine mindestens teiltransparent
ist.
Im Automobilbau werden Verbundglasscheiben eingesetzt und
im Apparatebau werden Sicherheitsscheiben verwendet, die
jeweils eine Kennzeichnung mit Prüfnummer aufweisen müssen.
Diese werden auf dem Wege einer Beschriftung angebracht.
Herkömmlicherweise erfolgt eine solche Beschriftung entweder
dadurch, daß auf einer Außenfläche einer Verbundscheibe ein
Farbstoff im Siebdruckverfahren aufgebracht wird, oder daß die
aus Glas bestehende Scheibenoberfläche mit einem Ätzstempel
unter Verwendung von Flußsäure angeätzt wird. Bei beiden
Verfahren ist ein mechanischer Kontakt erforderlich, nämlich
entweder der Kontakt zwischen der Schablone und der zu
beschriftenen Verbundscheibe, oder zwischen letzterem und dem
Ätzstempel. Das Ätzverfahren hat noch den Nachteil eines
relativ hohen Verschleißes des Ätzstempels.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, Glas mit Laser
strahlung zu beschriften, und zwar unter der Verwendung eines
Kohlendioxidlasers. Die Laserstrahlung bewirkt die Beschriftung
durch Aufschmelzung des Glases, verbunden mit einem Abdampfen
der obersten Werkstoffschichten. Die dabei auftretende
thermische Schockwirkung bedingt Risse, die von der Oberfläche
aus in tiefere Schichten des Werkstoffs gelangen können.
Infolgedessen werden bei diesem Beschriftungsvorgang Fehlstel
len erzeugt, die insbesondere für hoch bruchfeste Anwendungen
von Sicherheitsscheiben, für die eine Beschriftung aus
Sicherheitsgründen hauptsächlich von Bedeutung ist, nicht
in Frage kommt. Außerdem ist bereits vorgeschlagen worden, die
Beschriftung mit Laserstrahlung vorzunehmen, durch die eine
Abtragung mit vernachlässigbarer Dicke der Schmelzschicht
erfolgt und ohne sichtbare Rißbildung. Dadurch wird aber auch
die Erkennbarkeit der Beschriftung relativ schlecht, so daß
zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Er
kennbarkeit zu verbessern.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß eine
ausreichend erkennbare Beschriftung mit Laserstrahlung ohne
Schädigung der Oberfläche des Verbundbauteils ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für die transparen
te Bauteilschicht ein Werkstoff verwendet wird, dessen
Transmissionsrate für die zum Beschriften verwendete Laser
strahlung größer ist, als die Transmissionsrate des Werkstoffs
der zweiten Bauteilschicht, und daß die Beschriftung dieser
zweiten Schicht durch die erste, transparente Schicht hindurch
mit letztere unbeschädigt lassenden Intensitäts- und Leistungs
parametern der Strahlung erfolgt.
Damit wird die Beschriftung berührungslos durchgeführt.
Die Laserstrahlung durchsetzt die transparente Bauteilschicht
und wirkt auf die zweite, eine geringere Transmissionsrate
ihres Werkstoffs aufweisende Bauteilschicht ein. Diese liegt im
Inneren des Verbundbauteils und ist entsprechend geschützt, die
Beschriftung kann also nicht verfälscht werden. Die im Inneren
des Verbundbauteils vorhandene Beschriftung steigert auch die
Sicherheit des Verbundbauteils durch Vermeidung einer irgendwie
gearteten Beeinflussung der Oberfläche der transparenten
Bauteilschicht. Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren
ist es, daß die Bauteilschichten unterschiedliche Transmissions
raten für die Laserstrahlung aufweisen, so daß durch ent
sprechende Wahl der Transmissionsraten und der Intensitäts- und
Leistungsparameter der Laserstrahlung bestimmt werden kann, daß
letztere nur in einer der Bauteilschichten wirksam wird,
nämlich in der zweiten Bauteilschicht, und dort im Grenzbereich
zur ersten Bauteilschicht. Die Beschriftung, die ohne die
Verwendung zusätzlichen Werkstoffs erfolgt, ist und bleibt
durch die außen liegende Scheibe vor abrasiven und korrodieren
den Einflüssen geschützt. Die Beschriftung der zweiten Schicht
mit Laserstrahlung gestattet es, Intensitäts- und Leistungs
parameter den jeweiligen Anforderungen entsprechend von einem
Rechner steuern zu lassen.
Vorteilhafterweise wird als erste Bauteilschicht eine
Glasschicht verwendet, die eine erhebliche Transmissionsrate
für Laserstrahlung aufweist. Von dieser Glasschicht wird also
nur vergleichsweise wenig Energie der Laserstrahlung absor
biert, wobei das Verfahren so gesteuert werden kann, daß die
Absorption in der Glasschicht nicht zu deren Schmelzen bzw. zu
deren Zersetzen führt, während die transmittierte Laser
strahlung in der Lage ist, auf die zweite Bauteilschicht
einzuwirken. Zur Anwendung bei Glas kommen insbesondere
Wellenlängen des Lichts aus dem sichtbaren Bereich bis hin zum
UV-Bereich. Die Auswahl wird in Abhängigkeit von den Absorp
tionseigenschaften des verwendeten Werkstoffs der zweiten
Bauteilschicht getroffen und je nach dem, welche Änderung bzw.
Zersetzung des Werkstoffs erreicht werden soll. Als solche
Änderungen kommen die Änderungen der chemischen Struktur
in Frage wodurch eine Änderung des Farbeindrucks durch chemische
Umwandlung erreicht wird, oder eine Änderung der makrosko
pischen Struktur, wobei z. B. ein Verdampfen mit anschließender
Rekondensation bewirkt wird.
Als zweite Bauteilschicht wird eine zwei Glasscheiben mit
einander verklebende Polymerschicht verwendet. Derartige Poly
merschichten sind in diesem Fall glasklar und hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung zum Verkleben von Glas an sich bekannt.
Mit diesem Verfahren können also herkömmliche dreischichtige
Verbundglasscheiben hergestellt werden.
Insbesondere kann die Beschriftung nach Fertigstellung der
Sicherheitsscheibe erfolgen, also als letzter Schritt im Fer
tigungsprozeß z. B. nach der Endkontrolle. Durch dieses Verfah
ren wird sichergestellt, daß das Produkt auch tatsächlich die
durch seine Beschriftung garantierten Eigenschaften hat und be
hält, daß heißt, daß durch das Beschriftungsverfahren die
Eigenschaften nicht beeinträchtigt sind.
Zum Beschriften wird ein Xenon-Fluorid-Eximerlaser oder
ein bedarfsweise Neodym-YAG-Laser verwendet, deren Wellenlängen
im Bereich hoher Transmission oder sogar in der Nähe eines
lokalen Maximums der Transmissionsrate für Glas liegt und da
mit gewährleisten, daß ein Minimum der Strahlungsenergie in
der Glasscheibe bei deren Durchstrahlung verbleibt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Laserstrahlung ge
pulst und die Beschriftung erfolgt durch Zersetzung der
Polymerschicht bei Anwendung mehrerer aufeinander folgender
Impulse. Infolgedessen ist eine Steuerung der Beschriftung
durch die Wahl der Impulsgrößen möglich, beispielsweise durch
die Wahl von Impulshöhe und -länge sowie durch die Wahl der
Pulspausenlänge. Die Anwendung von Laserimpulsen vermeidet die
Überlastung der durchstrahlten Schicht und gestattet eine
gezielte und dosierte Zersetzung der zu beschriftenden Schicht.
Des weiteren wird das Verfahren vorteilhafterweise so
durchgeführt, daß die Beschriftung unter Verwendung einer Maske
mit dem gewünschten Abbildungsmaßstab von der Laserstrahlung
auf das Verbundbauteil projiziert wird und/oder daß ein
fokussierter Laserstrahl unter Verwendung einer Ablenkoptik die
Beschriftung vornimmt.
Das erste Verfahren mit einer Maske wird insbesondere dann
angewendet, wenn eine Vielzahl von Verbundbauteilen mit jeweils
der gleichen Beschriftung versehen werden soll. Die Verwendung
eines fokussierten Laserstrahls empfiehlt sich insbesondere
dann, wenn die Verbundbauteile unterschiedlich beschriftet
werden sollen, weil dann eine Rechnersteuerung eingesetzt
werden kann, um die unterschiedlichen Schriftbilder bei kurzen
Taktzeiten zu erzielen. Die Rechnersteuerung kann auch dann
herangezogen werden, wenn dieselbe Abbildung bei unterschied
lich gestalteten Verbundbauteilen angewendet werden soll, die
mit unterschiedlichen Intensitäts- und Leistungsparametern
bestrahlt werden müssen.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verbundbauteil aus
mehreren miteinander verbundenen Schichten, insbesondere auf
eine Sicherheitsscheibe für den Automobil- oder Apparatebau,
von denen eine mindestens teiltransparent ist, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Verbundbauteil eine von der
transparenten Bauteilschicht abgedeckte Beschriftung aufweist,
die aus einer mit Laserstrahlung durch die transparente
Bauteilschicht hindurch geänderten Werkstoffstruktur des
bestrahlten Werkstoffs besteht. Diese Änderung betrifft entwe
der die chemische Struktur, worunter z. B. eine chemische
Umwandlung des Werkstoffs des zu beschriftenden Verbundbauteils
zur Erzielung eines bestimmten Farbeindrucks zu verstehen ist,
oder eine Änderung der makroskopischen Struktur des Werkstoffs,
beispielsweise ein Verdampfen mit anschließender Rekondensa
tion.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestell
ten Diagrammen näher erläutert. Es zeigt:.
Fig. 1 die Transmissionsrate T in Abhängigkeit von der
Wellenlänge λ für unterschiedliche Werkstoffe, und
Fig. 2 die Laserintensität I sowie die absorbierte Inten
sität I ABS in Abhängigkeit vom Weg X durch unter
schiedliche Medien.
Für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
die unterschiedlichen Absorptionseigenschaften der verwendeten
Werkstoffe von Bedeutung. Fig. 1 zeigt als obere Kurve 3 den
Verlauf der Transmissionsrate T im Bereich von 350 bis 400 nm
für Glas. Es ist ersichtlich, daß dieser Werkstoff bei ca. 371
nm ein relatives Maximum hat. Die Transmissionsrate ist in
diesem Bereich also besonders groß. Im Vergleich dazu ist die
Transmissionsrate von Polymer gemäß Kurve 4 bei Wellenlängen
kleiner als 375 nm weniger als 1%, daß heißt, die Strahlung
wird praktisch vollständig absorbiert. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ergibt sich, daß die optimale Wellenlänge zur
Beschriftung etwa bei 371 nm liegt, weil der größte Teil der
Energie des Strahls durch diesen Werkstoff hindurchgeht,
andererseits aber eine dünne Schicht des Polymers bereits
ausreicht, um die gesamte Energie der Lichtstrahlung zu
absorbieren.
Der Wellenlängenbereich mit 371 nm ist zur Zeit nur Farb
stofflasern zugänglich. In benachbarten Wellenlängenbereichen,
in denen also die Transmissionsrate nicht ganz so hoch ist,
können beispielsweise der Xenon-Fluor-Eximerlaser verwendet
werden, der bei einer Wellenlänge von 351 nm eine Trans
missionsrate von 35% hat, oder es können Festkörperlaser
verwendet werden, und zwar mit einer Harmonischen, z. B. der
dritten Harmonischen des Neodym-YAG-Lasers mit einer Wellen
länge von 355 nm bei einer Transmissionsrate von 45% im Glas.
Fig. 2 zeigt Darstellungen für die nacheinander folgende
Durchstrahlung verschiedener Schichten mit Laserlicht, nämlich
eine Luftschicht, eine Glasschicht und eine Polymerschicht. Die
Glasschicht ist als Bauteilschicht 1 bezeichnet und die
Polymerschicht als Bauteilschicht 2. Außerdem ist im unteren
Teil der Fig. 2 die Zersetzungsschwelle von Glas eingezeichnet,
welche über der Zersetzungsschwelle der Polymerschicht liegt,
wobei letztere ein Bereich ist, während die Zersetzungsschwelle
von Glas infolge der festliegenden Schmelztemperatur einer
einzigen I ABS zugeordnet ist.
Die Luft absorbiert keine Laserstrahlung, so daß der
Kurvenverlauf in Fig. 2 oben X-Achsen-parallel ist und in Fig.
2 unten mit der X-Achse zusammenfällt. In Glas wird nur wenig
Laserstrahlung absorbiert, weil Glas eine hohe Transmissions
rate T hat. Infolgedessen fällt die Intensität I in der
Bauteilschicht 1 nur wenig ab. Die absorbierte Intensität zeigt
über die Dicke der Schicht 1 geringe und abnehmende Werte, die
unterhalb der Zersetzungsschwelle des Glases liegen, so daß
letzteres nicht beschädigt wird. Die abfallenden Werte von I ABS
in Glas erklären sich durch die mit wachsender Dicke geringer
werdende Intensität gemäß Fig. 2, oberer Teil, so daß auch die
pro Volumeneinheit absorbierte Intensität I ABS entsprechend
abnimmt.
Die Bauteilschicht 2 hat eine geringe Transmissionsrate T
bzw. eine hohe Absorption, so daß die Intensität der Strahlung
sehr schnell auf sehr geringe Werte abfällt. Dementsprechend
groß ist die absorbierte Intensität I ABS mit einem Spitzenwert 5,
der die Zersetzungsschwelle von Polymer erreicht und über
schreitet, so daß dort Änderungen der Struktur des Polymers
erreicht werden.
Zur Beschriftung der Bauteilschicht 2 durch die Bauteil
schicht 1 hindurch werden die Intensitäts- und Leistungspara
meter einer Strahlung mit geeigneter Wellenlänge so einge
stellt, daß die unterschiedlichen thermischen Eigenschaften der
Werkstoffe ausgenutzt werden. Während die Polymerschicht bzw.
die Bauteilschicht 2 gezielt beschädigt wird, allerdings nur in
einem Teilbereich ihrer Dicke, bleibt die Bauteilschicht
insgesamt unbeschädigt, weil die absorbierte Leistung zu einem
Aufschmelzen nicht ausreicht.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beschriften von Verbundbauteilen mit Laser
strahlung, insbesondere für Sicherheitsscheiben, bei dem
von mehreren miteinander verbundenen Bauteilschichten eine
mindestens teiltransparent ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die transparente
Bauteilschicht (1) ein Werkstoff verwendet wird, dessen
Transmissionsrate (T) für die zum Beschriften verwendete
Laserstrahlung größer ist, als die Transmissionsrate (T)
des Werkstoffs der zweiten Bauteilschicht (2), und daß die
Beschriftung dieser zweiten Schicht (2) durch die erste,
transparente Schicht (1) hindurch mit letztere unbeschä
digt lassenden Intensitäts- und Leistungsparametern der
Strahlung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als erste Bauteilschicht (1) eine
Glasschicht verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß als zweite Bauteilschicht (2)
eine zwei Glasscheiben miteinander verklebende Polymer
schicht verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschriftung nach Fertigstellung
der Sicherheitsscheibe erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Xenon-Fluorid-Eximerlaser oder ein bedarfsweise fre
quenzvervielfachter Neodym-YAG-Laser verwendet wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Laserstrahlung gepulst ist und die Beschriftung durch
Zersetzung der Polymerschicht bei Anwendung mehrerer
aufeinander folgender Impulse erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Be
schriftung unter Verwendung einer Maske mit dem gewünsch
ten Abbildungsmaßstab von der Laserstrahlung auf das
Verbundbauteil projiziert wird und/oder daß ein fokussier
ter Laserstrahl unter Verwendung einer Ablenkoptik die Be
schriftung vornimmt.
8. Verbundbauteil aus mehreren miteinander verbundenen
Schichten, insbesondere Sicherheitsscheibe für den
Automobil- oder Apparatebau, von denen eine mindestens
teiltransparent ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verbundbauteil eine von der
transparenten Bauteilschicht (1) abgedeckte Beschriftung
aufweist, die aus einer mit Laserstrahlung durch die
transparente Bauteilschicht (1) hindurch geänderten Werk
stoffstruktur des bestrahlten Werkstoffs besteht.
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