DE2505513B1 - Fluessigkristall-zelle mit glaslotverschluss - Google Patents
Fluessigkristall-zelle mit glaslotverschlussInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristall (FK)-ZeIIe,
bei der sich eine FK-Schicht zwischen mindestens zwei auf ihren Innenflächen jeweils mit elektrisch leitenden
Belägen (Elektroden) versehenen Platten befindet, die zueinander parallel in einem bestimmten Abstand
angeordnet und an ihren Randzonen mittels eines Glaslotverschlusses hermetisch dicht miteinander verbunden
sind.
Die Lebensdauer einer Flüssigkristall (FK)-Anzeige hängt wesentlich von der Güte der Platten-Abdichtung
ab. Die bisher verwendeten Klebermittel wie aushärtbare Kunstharze sind zwar relativ einfach zu handhaben,
reagieren jedoch irreversibel mit dem Flüssigkristall und lassen allmählich Luftfeuchtigkeit und Luftsauerstoff
in die Zelle eindringen, so daß der FK im Laufe der Zeit seine Qualitäten verliert und schließlich vollkommen
unbrauchbar wird. Außerdem besteht bei hohen Temperaturen die Gefahr, daß der FK zwischen Platte
und Kleber ausläuft.
Aus diesem Grund ist man in jüngerer Zeit auch dazu
Aus diesem Grund ist man in jüngerer Zeit auch dazu
ίο übergegangen, die Zelle mit Glaslot zu versiegeln. Ein
solcher praktisch nur aus anorganischen Bestandteilen zusammengesetzter Verschluß greift die FK-Schicht
selbst nicht an, schützt sie auch langzeitlich vor Umgebungseinflüssen, verlangt allerdings mehrere
aufwendige und insbesondere zeitraubende Fertigungsschritte. So hat man zunächst in einem Siebdruckverfahren
eine aus Glaslotstückchen und einem organischen Binder gebildete Lotpaste auf eine Platte in Form eines
Rahmens aufzutragen. Dieser Glaslotrahmen muß sodann in aller Regel ein erstes Mal erhitzt werden, um
das organische Bindemittel durch möglichst rückstandsfreie Verbrennung zu entfernen und das verbliebene Lot
im Hinblick auf die folgenden Arbeitsgänge zu fixieren (»Vorverschmelzen« bzw. »Vorverglasen«). Erst hiernach
kann die zweite Platte dem Rahmen aufgelegt und die so erhaltene Einheit in einem zweiten Schmelzprozeß
endgültig zu einer dichten Zelle verbunden werden. Eine detaillierte Beschreibung der Glaslottechnik findet
sich beispielsweise in der DT-OS 22 54 940.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer FK-Zelle mit einem Glaslotverschluß, der
zeitsparender in vergleichsweise wenigen, bequemen Arbeitsgängen hergestellt werden kann und ferner auch
mit keinerlei Rückständen belastet ist. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei einer FK-Zelle
der eingangs genannten Art der Glaslotverschluß aus einer mit den Platten verschmolzenen Glasfaser besteht.
Eine Glaslotfaser enthält keinen organischen Binder,
so daß hier die Schritte des Siebdruckes und des Vorverglasens entfallen. Statt dessen hat man die Faser
zur Bildung des gewünschten Rahmens einfach an die entsprechenden Stellen auf dem Rand der einen Platte
zu legen, mit der anderen Platte zu beschweren und sie unter Hitzeeinwirkung zu verschmelzen. Im Ergebnis ist
bei Wahrung aller Vorzüge einer Glaslotversiegelung der Siegelprozeß selbst gegenüber den herkömmlichen
Techniken wesentlich vereinfacht und verkürzt.
Es ist in der bereits genannten Offenlegungsschrift an sich schon diskutiert worden, dem Glaslot unter
anderem Glasfasern hinzuzufügen. Diese Fasern dienen jedoch lediglich als feste Distanzierungselemente und
sind ausschließlich als Zusätze zu einem herkömmlich gebildeten Glaslot vorgesehen. Die Verwendung von
Glasdrähten als Abstandselemente ist auch schon aus der DT-OS 22 47 250 bekannt, dort erfüllen die
Glasdrähte allerdings keine Abdichtfunktion und sind zudem wegen zu großer Bruchneigungen als ungünstig
hingestellt.
Bei Bedarf kann die Lage des erfindungsgemäß vorgesehenen Glaslotfaserrahmens dadurch fixiert
werden, daß man an geeigneten Stellen der Platten-Randzone Erhebungen aus einem kristallisierenden
Glaslot bildet oder Aufwerfungen durch Laser-Beschluß (»Glaskrater«, vgl. hierzu DT-OS 23 44 050) erzeugt.
Unter Umständen reicht es auch aus, die Faserlagen einfach durch in die Platte eingebrachte Vertiefungen,
beispielsweise durch Einritzen von Linien, vorzugeben.
Wollte man die mechanische Festigkeit des vorge-
Wollte man die mechanische Festigkeit des vorge-
schlagenen Glaslotfaserrahmens erhöhen, so empfiehlt es sich, der Faser einen Hartglas- oder Metallkern,
vorzugsweise Goldkern zu geben. Dabei sollte der Kerndurchmesser etwa ein Zehntel des Faserdurchmessers
betragen.
Die beständigen Faserkerne wie auch die Fixierungserhebungen aus kristallisierendem Glaslot können
zugleich auch zur Einstellung eines bestimmten Abstandes zwischen den beiden Platten herangezogen
werden. Die gewünschte Plattendistanz ließe sich aber auch so einstellen, daß Distanzstücke vor dem
Schmelzen zwischen die Platten geschoben und nach dem Schmelzvorgang, wenn sich die obere Platte
abgesenkt hat, wieder entfernt werden.
Beleuchtet man die FK-Schicht nicht von vorn oder hinten, sondern mit einer seitlich aufgestellten Lichtquelle
durch den Verschlußrahmen hindurch (DT-OS 23 10 219), so könnte man auf Grund von Mehrfachreflexionen
besonders hohe Lichtausbeuten erwarten. Der tatsächliche Gewinn ist bei Einsatz von Glaslotver-Schlüssen
bislang jedoch nur gering gewesen: Beim Verbrennen des organischen Lot-Binders bleiben
zwangsläufig Löcher und Einschlüsse zurück, die bei Bestrahlung als Streuzentren wirken und somit die
Beleuchtung der anzuzeigenden FK-Bereiche in einem erheblichen, nicht kontrollierbaren Ausmaß behindern.
Demgegenüber ist die Abdichtung einer erfindungsgemäßen FK-Zelle von irregulären, lichtstreuenden
Störstellen vollkommen frei, so daß hier die an sich günstige Seiteneinstrahlung voll zur Wirkung kommen
und zu einem optimalen Kontrast-Verhältnis führen kann.
Der an sich schon relativ geringe Zeitaufwand für die Herstellung einer erfindungsgemäßen FK-Zelle kann
noch weiter reduziert werden, wenn man den Glaslotfaserrahmen durch Infrarot (IR)-Licht zum
Schmelzen bringt. Hierzu hat die Faser nur entsprechend präpariert zu sein, d. h. mit einer die IR-Strahlung
absorbierenden Substanz versetzt zu werden. Beispielsweise könnte man das Lot mit CuO anreichern. Der
Schmelzvorgang dauert dann nur wenige Minuten statt Stunden und verlangt lediglich, daß die Platten auf ca.
400° C vorgewärmt werden. Vergleicht man diese Temperatur mit den Haltetemperaturen von über 400° C
bis 550° C bei den zum Stand der Technik zählenden Glaslottechniken (vgl. hierzu auch die zitierte DT-OS
22 54 940, insbesondere Tabelle 3), so stellt sich das IR-Schmelzen insgesamt als ein besonders rasches, die
Schmelzpartner vergleichsweise gering belastendes Lötverfahren dar.
Wählt man für eine mit Fixierungserhebungen aus kristallisierendem Glaslot versehene erfindungsgemäße
FK-Zelle die IR-Schmelzmethode, so sollte zweckmäßigerweise
auch das kristallisierende Glaslot aus einem IR-schmelzbaren Werkstoff bestehen.
Die Erfindung soll nun an Hand eines in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Einander entsprechende Teile sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen FK-Zelle, im Querschnitt,
F i g. 2 eine aus dem Ausführungsbeispiel der F i g. 2 herausgegriffene Platte, vor dem Schmelzen, in
Draufsicht.
Für ein Verständnis der Erfindung nicht unbedingt erforderliche Teile einer FK-Zelle, beispielsweise
sämtliche Elektrodenzuleitungen, sind in der Zeichnung weggelassen.
Die dargestellte FK-Zelle besteht im einzelnen aus einer Vorderplatte 1 und einer zur Vorderplatte
parallelen Rückplatte 2, die beide an ihren Innenseiten jeweils mit Elektroden (aus Segmenten 5 zusammengesetzte
Vorderelektrode 3, Rückelektrode 4) versehen sind. Beide Platten sind in einem bestimmten Abstand
zueinander über einen Glaslotfaserrahmen 6 hermetisch dicht miteinander verbunden. Die durch diese Verbindung
entstandene Kammer enthält eine FK-Schicht 7 (Fig. 1).
Der F i g. 2 entnimmt man, daß der Glaslotfaserrahmen 6 aus gegeneinander gelegten Faserabschnitten 8
besteht. Die obere Rahmenlinie ist dabei von einer Öffnung 9 durchbrochen. Die öffnung dient zum
Einfüllen des FK-Materials nach erfolgter Rahmenschmelzung und Reinigung der Kammer. Jeder Faserabschnitt
enthält einen Au-Kern 10 und ist ferner durch Erhebungen 11 aus kristallisierendem Glaslot in einer
vorbestimmten Lage fixiert.
Eine erfindungsgemäße FK-Zelle kann auf einfache Weise wie folgt zusammengesetzt werden: Zunächst
bringt man die Glaslotfaser zur Bildung eines Rahmens in eine vorbestimmte, gegebenenfalls an einigen Stellen
durch Erhebungen aus kristallisierendem Glaslot oder durch Laser erzeugte Glaskrater fixierte Lage am
Innenflächen-Rand einer der beiden bereits mit ihren Elektroden versehenen Platten. Sodann wird die zweite
Platte auf die Glaslotfaser gelegt. Schließlich schmilzt man den Glaslotfaserrahmen durch Wärmeeinwirkung
und verbindet somit die beiden Platten hermetisch dicht miteinander. Die Schmelzwärme kann bei geeignet
präparierter Glaslotfaser und gegebenenfalls geeignet präparierten kristallisierendem Glaslot durch IR-Bestrahlung
erzeugt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. FIüssigkristaIl(FK)-Zelle, bei der sich eine
FK-Schicht zwischen mindestens zwei auf ihren Innenflächen jeweils mit elektrisch leitenden Belägen
(Elektroden) versehenen Platten befindet, die zueinander parallel in einem bestimmten Abstand
angeordnet und an ihren Randzonen mittels eines Glaslotverschlusses hermetisch dicht miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaslotverschluß aus einer mit den Platten
(1; 2) verschmolzenen Glasfaser (8) besteht.
2. FK-Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Glaslotfaser (8) zwischen Erhebungen (11) aus kristallisierendem Glaslot
befindet.
3. FK-Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Glaslotfaser zwischen Laser
erzeugten Aufwerfungen (»Kratern«) befindet.
4. FK-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaslotfaser (8)
einen Hartglas- oder Metallkern, vorzugsweise Au-Kern, enthält.
5. FK-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein Glaslotfaser-Material, das
durch Infrarot(IR)-Bestrahlung zum Schmelzen gebracht werden kann.
6. FK-Zelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaslotfaser IR-absorbierende
Bestandteile, vorzugsw eise CuO, enthält.
7. Verfahren zur Herstellung einer FK-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Glaslotfaser zur Bildung eines Rahmens in eine vorbestimmte Lage am Innenflächen-Rand
einer der beiden, bereits mit ihren Elektroden versehenen Platten gebracht wird, daß
sodann die zweite der beiden Platten auf die Glaslotfaser gelegt wird und daß schließlich der
Glaslotfaserrahmen durch Wärmeeinwirkung geschmolzen wird und so die beiden Platten hermetisch
dicht miteinander verbunden werden.
8. Verfahren zur Herstellung einer FK-Zelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schmelzen des Glaslotfaserrahmens durch IR-Bestrahlung geschieht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Glaslotfaser
auf die eine Platte diese mit Erhebungen aus kristallisierendem Glaslot versehen wird und daß
nach dem Auflegen der zweiten Platte mit dem Glaslotfaserrahmen auch die Erhebungen durch
Bestrahlung geschmolzen werden.
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