DE19704587A1 - Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge - Google Patents

Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge

Info

Publication number
DE19704587A1
DE19704587A1 DE1997104587 DE19704587A DE19704587A1 DE 19704587 A1 DE19704587 A1 DE 19704587A1 DE 1997104587 DE1997104587 DE 1997104587 DE 19704587 A DE19704587 A DE 19704587A DE 19704587 A1 DE19704587 A1 DE 19704587A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
blowing device
reaction
emergency
emergency blowing
oxidizing agent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE1997104587
Other languages
English (en)
Other versions
DE19704587C2 (de
Inventor
Matthias Dipl Ing Grose
Robert H Prof Dr-Ing Schmucker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Airbus DS GmbH
Original Assignee
Daimler Benz Aerospace AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Daimler Benz Aerospace AG filed Critical Daimler Benz Aerospace AG
Priority to DE1997104587 priority Critical patent/DE19704587C2/de
Publication of DE19704587A1 publication Critical patent/DE19704587A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19704587C2 publication Critical patent/DE19704587C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B47/00Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase
    • C06B47/02Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant
    • C06B47/04Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant a component containing a nitrogen oxide or acid thereof
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63GOFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
    • B63G8/00Underwater vessels, e.g. submarines; Equipment specially adapted therefor
    • B63G8/14Control of attitude or depth
    • B63G8/22Adjustment of buoyancy by water ballasting; Emptying equipment for ballast tanks
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63GOFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
    • B63G8/00Underwater vessels, e.g. submarines; Equipment specially adapted therefor
    • B63G8/40Rescue equipment for personnel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06DMEANS FOR GENERATING SMOKE OR MIST; GAS-ATTACK COMPOSITIONS; GENERATION OF GAS FOR BLASTING OR PROPULSION (CHEMICAL PART)
    • C06D5/00Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Notanblasvorrichtung für Un­ terwasserfahrzeuge mit mindestens einem Gasgenerator, in dem durch chemische Reaktion und/oder Zersetzung eines Energieträgers ein Gas erzeugt wird, und mit zumindest einer zum Wasseraustrieb mit dem erzeugten Gas füllbaren Tauchzelle.
Die Schwimmfähigkeit von Unterwasserfahrzeugen beruht vor­ wiegend auf ihrem Auftrieb, der durch das in Tauchzellen eingeschlossene Luftvolumen bereitgestellt wird. Die Opti­ mierung des Unterwasserfahrzeuges auf den Unterwasserein­ satz erfordert es, daß die Tauchzellen aus Widerstands­ gründen möglichst klein gestaltet werden, wobei sich ein Tauchzellenvolumen von 10 bis 15% des Volumens der Was­ serfahrzeugverdrängung als zweckmäßig erwiesen hat.
Der Auftrieb kann durch Fluten der Tauchzellen mit Wasser beseitigt werden, damit das Unterwasserfahrzeug taucht, während das Ausblasen des in den Tauchzellen befindlichen Wassers den Zweck hat, das Unterwasserfahrzeug nach Been­ digung der Tauchfahrt an die Wasseroberfläche zu bringen und schwimmfähig zu halten. In Notfällen wird das Ausbla­ sen jedoch auch zum Ausgleichen eines Untertriebs angewen­ det, der durch technische Pannen oder äußere Einwirkungen hervorgerufen werden und sich in untergangsbedrohender Weise auswirken kann. Bei Unfällen, die zu Wassereinbrü­ chen führen, sind U-Boote aufgrund des auf ihren Bootskör­ per lastenden Tiefendrucks und der zugebauten Bootswände im Inneren besonders vom Untergang bedroht, was eine Ret­ tung der Besatzung aus einem sinkenden U-Boot sehr proble­ matisch gestaltet.
Es besteht daher ein Bedarf, das Auftriebsvermögen der Tauchzellen im Notfall, selbst aus großer Tauchtiefe, mit Sicherheit in wenigen Sekunden unabhängig vom Druckluft­ vorrat gut überwachen zu können, so daß Unterwasserfahr­ zeuge trotz eines bedrohlich großen Wassereinbruches an die Wasseroberfläche gebracht werden können und die Besat­ zung aussteigen kann, bevor es zu einem Sinken des Unter­ wasserfahrzeuges kommt, wodurch das Risiko der Besatzung minimiert wird.
Bisher wurde in Notanblasvorrichtungen zumeist eine kata­ lytische Zersetzung von Hydrazin für die Gaserzeugung aus­ genutzt. So offenbaren, beispielsweise, die DE 23 24 709 C2 und DE 33 20 159 C2, jeweils eine gattungsgemäße Notan­ blasvorrichtung, bei der der Energieträger flüssiges Hy­ drazin oder Hydrazinderivate umfaßt, das bzw. die sich in Wärme und unter Einfluß von Metallkatalysatoren zersetzt bzw. zersetzen. Die Verwendung von Hydrazin führt jedoch dazu, daß die bekannte Notanblasvorrichtung an sich keine Beschußsicherheit aufweist, nicht umweltverträglich ist, nicht kostengünstig ist, wobei zudem das erzeugte Gas ex­ plosions- bzw. detonationsfähig mit Luft, nicht inert, giftig, korrosiv und sehr heiß ist sowie weder eine Parti­ kelfreiheit noch wenig kondensierbare Anteile aufweist.
Aus der DE 43 38 340 A1 ist eine Vorrichtung zur Auf­ triebserzeugung im Bereich von Unterwasserfahrzeugen be­ kannt, bei der Gaserzeugung auf der Verbrennung eines Am­ moniak-Sauerstoff-Gemisches beruht, wobei Ammoniak nach­ teiligerweise ätzend ist.
Zum Gewinnen von Antriebsenergie, insbesondere zum Betrei­ ben einer Turbine eines Unterwasserfahrzeuges, ist lange das sogenannte Walter-Verfahren ausgenutzt worden, wie, beispielsweise, in "Das Walter-Verfahren, ein Verfahren zur Gewinnung von Antriebsenergie", von E. Kruska, in VDI- Z., Band 97, 1955, Nr. 9, Seiten 271-277, beschrieben. Das Walter-Verfahren beruht dabei im wesentlichen auf der Ver­ wendung von Wasserstoffsuperoxid als Sauerstoff- und Ener­ gieträger, der durch Zersetzung mittels eines Katalysators ein hochtemperiertes Sauerstoff-Dampf-Gemisch liefert, wobei beim Verbrennen eines Brennstoffes mit dem freige­ wordenen Sauerstoff die Temperatur des Gasgemisches auf etwa 2000°C erhöhbar ist. Als Katalysator wird bei diesem Verfahren vorzugsweise Kalziumpermanganat oder Natrium­ permanganat verwendet, und als selbstzündender Brennstoff eignet sich insbesondere Hydrazinhydrat. Nachteiligerweise ist Wasserstoffsuperoxid ätzend, und Hydrazinhydrat weist die oben aufgeführten Nachteile auf.
Hydrazin und/oder Hydrazinderivate eignen sich genauso wie Wasserstoffperoxid im Rahmen einer katalytischen Zerset­ zung in einem exothermen Prozeß grundsätzlich zur Erzeu­ gung eines inerten Gasgemisches, wie, beispielsweise, der DE 27 09 733 A1 zu entnehmen ist.
Es ist ferner bekannt, zum Erzeugen und Ausblasen eines Gases Zündeinrichtungen, insbesondere mit selbstreagieren­ den Zündladungen, wie, beispielsweise, in DE 23 62 513 offenbart, zu verwenden.
Auch ist aus der Raketentechnik seit Jahren eine Hybrid­ treibstofftechnologie bekannt, gemäß der in einen perfo­ rierten, festen Reaktionskörper, der nicht die Fähigkeit zur eigenständigen Reaktion besitzt, ein gasförmiges oder flüssiges Oxidationsmittel eingespritzt wird, das ober­ flächlich mit dem Reaktionskörper zur Reaktion kommt. Der Mechanismus des Wärmeübergangs von der Reaktionszone auf die Oberfläche des Reaktionskörpers ist sehr stabil und unempfindlich. Der Hybridantrieb ist außerdem mit einer großen Vielfalt an Treibstoffen durchführbar.
Distickstoffoxid (Lachgas) ist bei Raumtemperatur und Nor­ maldruck gasförmige sowie leicht unter Druck verflüssig­ bar. Als Oxidationsmittel fördert Distickstoffoxid die Verbrennung, ist aber ungiftig, nicht korrosiv und ver­ flüchtigt sich schnell. Von allen bekannten Oxidationsmit­ tel ist Distickstoffoxid am ungefährlichsten im Einsatz und in der Handhabung. Weiterhin ist es leicht beschaff­ bar, billig und umweltverträglich. Bei größeren Konzentra­ tionen in der Atemluft wirkt Distickstoffoxid narkotisie­ rend, und seine Anwendungsgebiete erstrecken sich insbe­ sondere auf die Lebensmittelindustrie und Medizintechnik. Distickstoffoxid ist, abgesehen von seiner Oxidationsfä­ higkeit, in seinen Eigenschaften vergleichbar mit denen von Kohlendioxid. Durch seine Zusammensetzung aus zwei Stickstoffatomen und einem Sauerstoffatom ähnelt Distick­ stoffoxid ferner der Luft, so daß man es als "flüssige Luft" bezeichnen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die gattungsgemäße Notanblasvorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, daß sie die Nachteile des Stands der Technik überwindet, d. h. insbesondere als System Schußsicherheit, Umweltverträg­ lichkeit und eine kostengünstige Beschaffung und Materi­ alerhaltung aufweist und ein Anblasgas erzeugt, das keine Explosions- bzw. Detonationsfähigkeit mit Luft sowie keine Korrosivität aufweist, inert, ungiftig sowie partikelfrei ist und wenig kondensierbare Anteile Gas umfaßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Energieträger ein Oxidationsmittel umfaßt, das mit zumindest einem Reaktionskörper zur Wechselwirkung bring­ bar ist, und das Oxidationsmittel einen anderen Aggregat­ zustand als der Reaktionskörper aufweist und mit diesem eine hybride Treibstoffkombination bildet.
Dabei ist gemäß der Erfindung bevorzugt, daß das Oxida­ tionsmittel, der Reaktionskörper und das erzeugte Gas inert, ungiftig und umweltverträglich sind.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß das Oxidationsmittel ohne zusätzliches Hilfsmittel nicht mit dem Reaktionskör­ per reaktionsfähig ist und/oder nicht selbstzündend ist.
Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß der Reak­ tionskörper direkt oder indirekt erhitzbar ist.
Die Reaktion und/oder Zersetzung kann gemäß der Erfindung über eine Zündeinrichtung initiierbar sein, die vorzugs­ weise pyrotechnisch, elektrisch und/oder hypergolisch zündbar ist.
Dabei wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Oberflä­ che des Reaktionskörpers eine pyrotechnische Heizsatzmi­ schung, elektrische Wärme und/oder HNO3 oder N2O4 zuführbar ist.
Auch kann Hitze außerhalb des Gasgenerators erzeugbar und zum Reaktionskörper führbar sein.
Die Erfindung schlägt ferner vor, daß der Reaktionskörper während der Reaktion zumindest teilweise abbrennbar ist, wobei der Reaktionskörper beim Abbrennen seine Integrität vorzugsweise nicht verliert.
Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß das Oxidationsmittel über eine Einspritzeinrichtung in den Reaktionsraum des Gasgenerators auf den Reaktionskörper spritzbar ist.
Oxidationsmittel kann erfindungsgemäß auch geregelt nach­ spritzbar sein.
Es kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß zwei Reak­ tionskörper hintereinander angeordnet sind, wobei nur der erste Reaktionskörper direkt mit dem Oxidationsmittel be­ spritzt wird.
Dabei kann der zweite Reaktionskörper nicht oder nur teil­ weise abbrennbar sein.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt, daß das erzeugte Gas ein­ stellbar wasserstoff- und wasserfrei ist.
Erfindungsgemäß ist auch bevorzugt, daß das erzeugte Gas Stickstoff und/oder eine luftähnliche Zusammensetzung, vorzugsweise Sauerstoff, umfaßt.
Ferner schlägt die Erfindung vor, daß die Temperatur des erzeugten Gases durch Nachspritzen von Oxidationsmittel und/oder durch Verwendung zweier Reaktionskörper geregelt herabsenkbar ist.
Das Oxidationsmittel kann nach der Erfindung gasförmig oder flüssig, vorzugsweise verflüssigtes Distickstoffoxid, sein.
Der Reaktionskörper kann erfindungsgemäß ein Festkörper großer Oberfläche, der vorzugsweise Metall, Kohlenstoff und/oder Kunststoff umfaßt, sein.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß ein Hybridtreibstoffsystem, d. h. ein flüssi­ ges oder gasförmiges Oxidationsmittel und ein fester Reak­ tionskörper bzw. Brennstoff zum Erzeugen eines Gases in einer Notanblasvorrichtung für ein Unterwasserfahrzeug verwendbar ist, wobei das Oxidationsmittel und der Reak­ tionskörper im Gasgenerator räumlich getrennt verwahrt werden und unterschiedliche Aggregatzustände besitzen so­ wie so auswählbar sind, daß sie ohne Hilfsmittel nicht miteinander in Reaktion treten können und das Oxidations­ mittel nicht selbstzündend ist, was der Sicherheit dient, und ferner im Prinzip eine große Vielfalt von möglichen Treibstoffkombinationen vorliegt, so daß die Gaszusammen­ setzung des erzeugten Gases in weiten Bereichen einge­ stellt werden kann.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, Distickstoffoxid als Oxidationsmittel zu verwenden, dessen Zerfall zwar an sich bereits Wärme liefert, d. h. zur Erzeugung eines heißen Gases führt, das praktisch Luft gleichkommt, wobei aller­ dings die katalytische Zersetzung nur unvollkommen und erst bei hoher Temperatur gelingt, während gemäß der Er­ findung mit Hilfe eines festen Reaktionskörpers bzw. Brennstoffes großer Oberfläche, der bei der Reaktion gleichzeitig oxidiert bzw. abgebrannt wird, auf einen teu­ ren Katalysator verzichtet werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbei­ spiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Gasgenerators zum Verwenden in einer erfindungsgemäßen Notanblasvorrichtung;
Fig. 2a eine perspektivische Ansicht eines U-Boots mit zum Teil aufgeschnittener Notanblasvorrichtung gemäß dem Stand der Technik; und
Fig. 2b eine vergrößerte Ansicht der aufgeschnittenen Notanblasvorrichtung von Fig. 2a.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, umfaßt ein erfindungsgemäß verwendeter Gasgenerator 1 eine Einspritzeinrichtung 2 für ein Oxidationsmittel, einen Reaktionskörper 3, eine Zünd­ einrichtung 4 und einen Gasausgang 5 für das erzeugte Gas.
Im Falle der Verwendung von unter Druck verflüssigtem Di­ stickstoffoxid (N2O) als Oxidationsmittels und einem Kunst­ stoff großer Oberfläche als Reaktionskörper 3, kommt es ohne Hilfsmittel nicht zu einer Reaktion, so daß im Not­ fall eine Reaktion zwischen dem Oxidationsmittel und dem Reaktionskörper 3 durch Betätigen der Einspritzeinrichtung 2 sowie der Zündeinrichtung 4 zum Gaserzeugen auszulösen ist. Durch Einstellen des Mischungsverhältnisses zwischen dem Oxidationsmittel und dem Reaktionskörper 3 kann eine Zusammensetzung des Reaktionsgases eingestellt werden, die nahezu an reinen Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2) heran­ reicht. Das Aufspalten des Oxidationsmittels und die Ver­ brennung des Reaktionskörpers 3 führt dabei zu einem sta­ bilen und gegen Störungen unempfindlichen Verbrennungsme­ chanismus, was ein im wesentlichen konstantes Aufblasen von Tauchzellen ermöglicht.
Durch Nachschaltung eines weiteren nicht oder nur zum Teil oxidierbaren, nicht gezeigten Reaktionskörpers, der also den Sauerstoffanteil im wesentlichen nicht verringert und das Reaktionsgas nicht weiter erwärmen kann, oder Nach­ spritzen von flüssigem Distickstoffoxid kann die Tempera­ tur des Anblasgases gezielt herabgesenkt werden.
Das von dem hybriden Gasgenerator 1 der erfindungsgemäßen Notanblasvorrichtung erzeugte Gas kann, bei Bedarf, wie im Falle einer in U-Booten 10 herkömmlicherweise eingebauten, in Fig. 2a und 2b dargestellten Notanblasvorrichtung 20 Tauchzellen 21 über Gasführungen 22 zugeführt werden. Da­ bei kann weitgehend auf in U-Booten 10 bereits vorhandene elektrische und mechanische Schnittstellen zurückgegriffen werden.
Insgesamt weist die erfindungsgemäße Notanblasvorrichtung folgende Vorteile auf:
  • - Einstellbare wasserstoff- und wasserfreie Gaszusammen­ setzung mit Anteilen von Stickstoff und Sauerstoff, so daß das Gas im Notfall über mehrere Minuten ohne Fol­ geschäden atembar ist und mit Luft keine explosions- oder detonationsfähigen Gemische gebildet werden.
  • - Inerte, ungiftige und umweltverträgliche Treibstoffe und erzeugte Gase.
  • - Schußsicherheit.
  • - Kostenreduktion und Vereinfachung des Gasgenerators, da weitgehend auf Regelarmaturen, teure Katalysatoren und Treibstoffe verzichtet werden kann, sowie kostengünsti­ ge Materialien einsetzbar sind.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiede­ nen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1
Gasgenerator
2
Einspritzeinrichtung für Oxidationsmittel
3
Reaktionskörper
4
Zündeinrichtung
5
Gasausgang
10
Unterwasserfahrzeug
20
Notanblasvorrichtung
21
Tauchzelle
22
Gasführung

Claims (23)

1. Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge mit min­ destens einem Gasgenerator, in dem durch chemische Reak­ tion und/oder Zersetzung eines Energieträgers ein Gas er­ zeugt wird, und mit zumindest einer zum Wasseraustrieb mit dem erzeugten Gas füllbaren Tauchzelle, dadurch gekennzeichnet, daß
der Energieträger ein Oxidationsmittel umfaßt, das mit zumindest einem Reaktionskörper (3) zur Wechselwirkung bringbar ist, und
das Oxidationsmittel einen anderen Aggregatzustand als der Reaktionskörper (3) aufweist und mit diesem eine hybride Treibstoffkombination bildet.
2. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Oxidationsmittel, der Reaktionskörper (3) und das erzeugte Gas inert, ungiftig und umweltver­ träglich sind.
3. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel ohne zusätzliches Hilfsmittel (4) nicht mit dem Reaktionskörper (3) reak­ tionsfähig ist.
4. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel nicht selbstzündend ist.
5. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionskörper (3) direkt oder indirekt erhitzbar ist.
6. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion und/oder Zersetzung über eine Zündeinrichtung (4) initiierbar ist.
7. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zündeinrichtung (4) pyrotechnisch, elek­ trisch und/oder hypergolisch zündbar ist.
8. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Oberfläche des Reaktionskörpers (3) eine pyrotechnische Heizsatzmischung, elektrische Wärme und/oder HNO3 oder N2O4 zuführbar ist.
9. Notanblasvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Hitze außerhalb des Gasgenera­ tors (1) erzeugbar und zum Reaktionskörper (3) führbar ist.
10. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionskörper (3) während der Reaktion zumindest teilweise abbrennbar ist.
11. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Reaktionskörper (3) beim Abbrennen seine Integrität nicht verliert.
12. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel über eine Einspritzeinrichtung (2) in den Reaktionsraum des Gasgenerators (1) auf den Reaktionskörper (3) spritz­ bar ist.
13. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Oxidationsmittel ge­ regelt nachspritzbar ist.
14. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Reaktionskörper hintereinander angeordnet sind, wobei nur der erste Reak­ tionskörper direkt mit dem Oxidationsmittel bespritzt wird.
15. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der zweite Reaktionskörper nicht oder nur teilweise abbrennbar ist.
16. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Gas ein­ stellbar wasserstoff- und wasserfrei ist.
17. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Gas Stickstoff und/oder eine luftähnliche Zusammensetzung, vorzugsweise Sauerstoff, umfaßt.
18. Notanblasvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des erzeug­ ten Gases durch Nachspritzen von Oxidationsmittel und/oder durch Verwendung zweier Reaktionskörper geregelt herab­ senkbar ist.
19. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel gasförmig ist.
20. Notanblasvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel flüs­ sig ist.
21. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Oxidationsmittel verflüssigtes Distick­ stoffoxid ist.
22. Notanblasvorrichtung nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionskörper (3) ein Festkörper großer Oberfläche ist.
23. Notanblasvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Reaktionskörper (3) Metall, Kohlenstoff und/oder Kunststoff umfaßt.
DE1997104587 1997-02-07 1997-02-07 Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge Expired - Fee Related DE19704587C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997104587 DE19704587C2 (de) 1997-02-07 1997-02-07 Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997104587 DE19704587C2 (de) 1997-02-07 1997-02-07 Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19704587A1 true DE19704587A1 (de) 1998-09-24
DE19704587C2 DE19704587C2 (de) 2000-06-15

Family

ID=7819549

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997104587 Expired - Fee Related DE19704587C2 (de) 1997-02-07 1997-02-07 Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19704587C2 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000048967A1 (de) * 1999-02-19 2000-08-24 Dynamit Nobel Gmbh Explosivstoff- Und Systemtechnik Gaserzeugende stoffe
EP1645501A1 (de) 2004-10-05 2006-04-12 Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
EP2628675A1 (de) 2012-02-20 2013-08-21 ThyssenKrupp Marine Systems GmbH Verfahren zum Anblasen einer Tauchzelle eines Unterseeboots und eine Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
IT201700065613A1 (it) * 2017-06-13 2018-12-13 Tech For Propulsion And Innovation S R L Gruppo o sistema per l'emersione rapida di sommergibili o di sottomarini.

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN104002943A (zh) * 2014-05-30 2014-08-27 中国水产科学研究院渔业机械仪器研究所 一种潜艇上浮装置

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2362513A1 (de) * 1972-12-18 1974-07-04 Aerojet General Co Vorrichtung und verfahren zur erzeugung und zum ausblasen von gas
DE2324709C2 (de) * 1973-05-16 1983-03-17 Erno-Raumfahrttechnik Gmbh, 2800 Bremen Rettungseinrichtung für Unterwasserfahrzeuge
DE2709733C2 (de) * 1977-03-05 1985-03-07 Erno Raumfahrttechnik Gmbh, 2800 Bremen Verfahren zur Erzeugung eines inerten Gasgemisches und Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
DE3320159A1 (de) * 1983-06-03 1984-12-06 Erno Raumfahrttechnik Gmbh, 2800 Bremen Rettungseinrichtung fuer unterwasserfahrzeuge
DE4338340C2 (de) * 1993-11-10 1996-03-21 Daimler Benz Aerospace Ag Vorrichtung zur Auftriebserzeugung

Cited By (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000048967A1 (de) * 1999-02-19 2000-08-24 Dynamit Nobel Gmbh Explosivstoff- Und Systemtechnik Gaserzeugende stoffe
EP1645501A1 (de) 2004-10-05 2006-04-12 Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
DE102004048311A1 (de) * 2004-10-05 2006-04-13 Howaldtswerke-Deutsche Werft Gmbh Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
DE102004048311B4 (de) * 2004-10-05 2008-08-21 Howaldtswerke-Deutsche Werft Gmbh Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
EP2628675A1 (de) 2012-02-20 2013-08-21 ThyssenKrupp Marine Systems GmbH Verfahren zum Anblasen einer Tauchzelle eines Unterseeboots und eine Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
DE102012202544A1 (de) 2012-02-20 2013-08-22 Thyssenkrupp Marine Systems Gmbh Verfahren zum Anblasen einer Tauchzelle eines Unterseeboots und eine Anblasvorrichtung für ein Unterseeboot
IT201700065613A1 (it) * 2017-06-13 2018-12-13 Tech For Propulsion And Innovation S R L Gruppo o sistema per l'emersione rapida di sommergibili o di sottomarini.
WO2018229611A1 (en) * 2017-06-13 2018-12-20 Technology For Propulsion And Innovation S.R.L. Group or system for the quick emersion of a submersible or a submarine
KR20200023628A (ko) * 2017-06-13 2020-03-05 테크놀로지 포 프로펄션 앤드 이노베이션 에스.알.엘. 잠수정 또는 잠수함의 신속한 부상을 위한 그룹 또는 시스템
KR102497562B1 (ko) 2017-06-13 2023-02-07 테크놀로지 포 프로펄션 앤드 이노베이션 에스.피.에이. 잠수정 또는 잠수함의 신속한 부상을 위한 그룹 또는 시스템

Also Published As

Publication number Publication date
DE19704587C2 (de) 2000-06-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4412871C2 (de) Zusammensetzungen für Gasgeneratoren
DE69730202T2 (de) Azidfreie, gaserzeugende zusammensetzungen
DE69531935T2 (de) Gaserzeugender treibstoff
DE69822786T2 (de) Chemisch aktive Feuerunterdrückungszusammensetzung
DE4303169C1 (de) Gasentwickelndes Material sowie Verwendung des Materials zur Erzeugung von Nutz- oder Druckgas
DE2222506B2 (de) Gaserzeugende Masse
DE2158526A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur spontanen Bereitstellung erheblicher Gasmengen an gereinigten Gasen von mäßiger Temperatur
DE2004620A1 (de) Druckgaserzeugende Ladungen
DE60107674T2 (de) Vorrichtung zur aktivierung eines sicherheitselementes für güter- und personenschutz
DE2439771A1 (de) Pyrotechnisches gemisch
DE4423088A1 (de) Gaserzeugendes, azidfreies Stoffgemisch
DE19704587C2 (de) Notanblasvorrichtung für Unterwasserfahrzeuge
DE4442170C1 (de) Gaserzeugende Mischung
DE60117035T2 (de) Hybrid-aufblasvorrichtung
DE19621045A1 (de) Gasgenerator
DE60115204T2 (de) Gaserzeugung zum aufblasen eines airbags mit einem thermisch-dissoziierbaren material und deren moderierung
DE2020856A1 (de) Waermequelle mit geregelter Oxidation
DE4338340C2 (de) Vorrichtung zur Auftriebserzeugung
EP0716060B1 (de) Gaserzeugende Mischung
DE512955C (de) Sprengverfahren
DE2236380A1 (de) Gaserzeugungsvorrichtung
DE10250557C1 (de) Vorrichtung zur Auftriebserzeugung für Unterwasserfahrzeuge
DE19954876A1 (de) Rauchreduzierte Gaserzeugungsmittel mit verbesserter Temperaturstabilität
EP2662350B1 (de) Gasgenerator-Treibstoff
EP0187212B1 (de) Antriebsaggregat zum aussenluftunabhängigen Verbrennen von Treibstoffkombinationen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099

8125 Change of the main classification

Ipc: B63G 8/24

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: ASTRIUM GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee