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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Benutzung eines Elements, besonders
eines Sicherheitselements zum Schutz von Gütern und/oder Personen.
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Die
Erfindung betrifft vor allem eine Vorrichtung zur Aktivierung eines
Sicherheitselements besonders zum Schutz mindestens eines Insassen
eines Fahrzeugs, eines Typs mit einem System zur Erzeugung von Gas,
das an das besagte Sicherheitselement, beispielsweise an einen Sicherheitsairbag angeschlossen
ist und eine explosionsfähige
Ladung aufweist, die von mindestens einer pyrotechnischen Primärverbindung
und einer Sekundärverbindung gebildet
wird.
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Zur
Absorption eines Stoßes
oder Aufpralls zum Schutz von Insassen von Fahrzeugen sind im Stand
der Technik im wesentlichen drei Typen von Vorrichtungen bekannt:
- 1. Gaserzeuger, welche durch reine Verbrennung einer
im allgemeinen festen pyrotechnischen Verbindung arbeiten, wie beschrieben
in den Patenten US 3 865 660 und
FR 2 730 965, wobei die Verbrennung dieses Typs von Treibstoff (Propergol)
Staub erzeugt, der für
den Airbag, den Komfort und die Gesundheit des oder der Insassen
des Fahrzeugs nachteilig ist. Um die Anwendung solcher, mit einem
Treibstoffblock versehenen Vorrichtungen zu verbessern, schlagen
die Patente EP 0 480 085 und EP 0 728 630 vor, an der
Oberfläche
des letzteren Streifen von pyrotechnischen Zündmaterialien aufzubringen.
Andererseits verwendet das Patent EP
0 420 726 einen Treibstoff auf der Grundlage von Nitrozellulose,
welche keinen Staub sondern Kohlenmonoxid erzeugt, das ein giftiges
und entflammbares Gas ist. Es ist auch bekannt, besonders aus der
französischen
Patentanmeldung Nr. FR 2 682 374, daß die Zersetzungsprodukte eines
Treibstoffs vom Typ Doppelbasis durch Kaliumperchlorat oxidiert
werden können.
Wie in den vorangehend zitierten Fällen, liegen die Nachteile
einer solchen Konfiguration besonders darin, daß die Temperatur der Gase stark
erhöht
wird und sehr heiße Staubteilchen
erzeugt werden;
- 2. Gaserzeuger, die Gas durch Verbrennung einer pyrotechnischen
Verbindung erzeugen, was für die
Erwärmung
eines unter Druck gelagerten Neutralgases sorgt, die auch Hybridgaserzeuger genannt
werden, wie im Patent US 5 022
674 beschrieben. Die Verbrennung der pyrotechnischen Verbindung
erzeugt wie in den vorangehend genannten Fällen eine große Menge
von Staubteilchen;
- 3. die Hybridgaserzeuger, bei denen die Verbrennungsprodukte
der pyrotechnischen Verbindung mit dem in den komprimierten Gasen
gespeicherten Sauerstoff reagieren und die auch reaktive Hybridgaserzeuger
genannt werden, wie in der europäischen
Patentanmeldung EP 0 673 809 beschrieben.
In diesem Fall ermöglicht
die Verwendung eines Treibstoffs auf der Grundlage von Nitrozellulose
oder von Pulver vom Lova-Typ die Erzeugung von Gasen ohne Staubteilchen.
Jedoch erzeugt die Verbrennung der Reaktionsprodukte einen Überdruck
in der Struktur des Gaserzeugers, die infolgedessen verstärkt werden
muß. Die
Vorrichtung entsprechend der englischen Patentanmeldung GB 2 292
788 realisiert die Verbrennung stromabwärts von der Gasspeicherkammer.
Da jedoch die Durchsätze
der das Ziel der Nachverbrennung bildenden Gase nicht eingestellt
sind, sind die Charakteristika der erzeugten Gase (Durchsatz, Zusammensetzung,
Temperatur) während
der Aktivierung des Systems nicht konstant und daher nicht optimiert.
Diese Technologie ermöglicht
die Verwendung anderer verbrennbarer Verbindungen, wie Magnesium
auf einem organischen Substrat, wie im Patent US 5 655 790 zitiert. In diesem Fall
ist die Erzeugung von reduzierenden Einheiten nicht geregelt, wie im
Fall der Treibstoffe, und die Arbeitsweise ist analog der von Gaserzeugern
zur Erzeugung von Gemischen verbrennbarer Gase, deren Arbeitsweise
der Entleerung eines Speicherbehälters
unter sehr hohem Druck entspricht. Solche Vorrichtungen sind im übrigen beispielsweise
beschrieben in den Patenten US
5 460 406 , US S 897 136, von denen ausgehend der Oberbegriff
des Anspruchs 1 formuliert wurde, und EP
0 978 432 .
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Zahlreiche
Arbeiten hatten zum Ziel, Treibstoffe (Propergole) zu formulieren,
deren Oxidationsmittelquelle Ammoniumnitrat ist. Ein Beispiel dafür ist das
Patent
US 6 123 790 .
Diese Treibstoffe haben den Nachteil, daß sie schwierig zu zünden sind,
geringe Verbrennungsgeschwindigkeiten bei mäßigen Drücken haben, hygroskopisch sind
und eine Alterung der mechanischen Eigenschaften zeigen, die nur
schwer zu beherrschen ist. Mit diesem gleichen Ziel beschreiben
die Patente
US 5 868 424 ,
WO 00/32 447 und WO 00/46 079 pyrotechnische Ladungen, die aus Ammoniumnitrat
und Treibstoffkörnern auf
der Grundlage von Nitrozellulose oder vom Lova-Typ bestehen. In
diesem Fall erfordert die Verbrennung der pyrotechnischen Ladung
einen starken Einschluß,
der entweder in einem Austreiber oder in einem Hochdruckrohr erhalten
wird. In beiden Fällen geht
die Verbrennungsgeschwindigkeit auf Null, sobald sich der Druck
wesentlich verringert.
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Der
Stand der Technik kennt im übrigen
für besondere
Anwendungen Vorrichtungen zur Aktivierung eines Sicherheitselements,
die Druckgasquellen verwenden.
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Der
Hauptnachteil der Vorrichtungen zur Aktivierung eines Sicherheitselements
des Standes der Technik, die Druckgasquellen verwenden, liegt darin, daß diese
Quelle in einer verstärkten
Kammer eingeschlossen sein muß,
die bis zur Aktivierung des Sicherheitselements dauernd unter einem Überdruck steht.
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Die
vorliegende Erfindung soll die Nachteile des Standes der Technik
beheben, indem ein reaktiver Hybridgaserzeuger mit verringerter
Masse und verringerten Abmessungen vorgeschlagen wird.
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Zur
Erfüllung
dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung in ihrer allgemeinsten
Ausbildung eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch 1.
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Erfindungsgemäß liegt
die Umsetzungs(Zersetzungs)-Geschwindigkeit der sekundären Verbindung/en
deutlich unter der Zersetzungsgeschwindigkeit der primären pyrotechnischen
Verbindung/en, damit die primären
pyrotechnischen Verbindung/en nach dem Auslösen die Zersetzung der sekundären Verbindung/en
steuert/steuern, wobei die primären pyrotechnischen
Verbindung/en mindestens eine Wechselwirkung der Verbrennungsprodukte
der reduzierenden primären
Verbindung/en und von sekundärem
sekundären
Oxidationsmittel/n durch Redoxreaktion in mindestens einem nicht
oder schwach eingeschlossenen Interaktionsvolumen des Gaserzeugungssystems
ermöglicht/ermöglichen.
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Unter
einer explositionsfähigen
Ladung ist eine Gesamtheit von Bestandteilen zu verstehen, die eine
oder mehrere exotherme chemische Reaktionen hervorrufen können, in
deren Verlauf Gase in einer sehr kurzen Zeitspanne erzeugt werden.
Erfindungsgemäß bilden
die primären
und sekundären
Verbindungen sowie ihre Reaktionsprodukte die explosionsfähige Ladung.
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Unter
einem schwach eingeschlossenem Volumen ist ein Volumen zu verstehen,
bei dem der Druck der in diesem Volumen reagierenden Gase vorzugsweise
geringer als einige Megapascal (Mpa) ist, was deutlich geringer
ist als der Druck der Verbrennungskammern des Standes der Technik.
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Unter
Wechselwirkung (Interaktion) der Verbrennungsprodukte der primären Verbindung/en
und sekundären
Verbindung/en ist eine physische und mindestens teilweise chemische
Oxido-Reduktion zu verstehen.
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Die
primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en ist/sind ein Treibstoff (Propergol)
oder eine pyrotechnische Zusammensetzung, deren gasförmige Zersetzungsprodukte
teilweise aus reduzierenden chemischen Einheiten bestehen, und die
sekundäre Verbindung
erzeugt oxidierende Gaseinheiten.
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Die
sekundäre/n
Verbindung/en, wenn sie fest ist/sind, ist/sind in einer nicht oder
schwach eingeschlossenen Kammer, der sogenannten Reaktionskammer
eingeschlossen, die auch der Ort der Oxido-Reduktion oder Nachverbrennung
ist.
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In
den erfindungsgemäßen Konfigurationen ist
es mindest eine primäre
pyrotechnische Verbindung, welche die Zersetzung mindestens einer
sekundären
Verbindung steuert. Der Vorteil einer solchen Konfiguration ist,
daß die
Leistung der sekundären
Verbindung und infolgedessen des Gaserzeugers nur von den funktionellen
Merkmalen der primären
Verbindung abhängt.
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Im übrigen erzeugt/erzeugen
die sekundäre Verbindung/en
den größten Teil
der Gase des Gaserzeugers. Außerdem
ermöglicht
das Relativverhältnis zwischen
der/den primären
und sekundären
Verbindung/en selbst im Fall der Nachverbrennung eine Einstellung
der Endtemperatur der Gase des Gaserzeugers. Tatsächlich ermöglicht ein Überschuß der sekundären Verbindung
bezüglich
der Stöchiometrie diese
Regulierung.
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In
bezug auf die Lösungen
des Standes der Technik, die unter hohem Druck arbeiten, liegt der Vorteil
des schwachen Einschlusses darin, die Masse und Kosten der Struktur
zu verringern, Gase ohne Staubteilchen und mit mäßiger Geschwindigkeit und daher
weniger aggressiv für
den Airbag abzugeben. Ein anderer Vorteil ist die Sicherheit eines
solchen Systems, da die Masse der explosionsfähigen Substanzen geringer und
ihr Einschluß schwächer ist, wodurch
die Arbeitsgänge
von Herstellung, Transport und Lagerung sowie von Recycling am Ende
der Lebensdauer (Nutzungsdauer) erleichtert werden.
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Vier
Varianten der Ausführung
erläutern
die Erfindung.
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Bei
einer ersten Variante ist oder sind die primäre/n pyrotechnische/n Verbindung/en
in einem Austreiber positioniert und das nicht oder schwach eingeschlossene
Interaktionsvolumen besteht aus einer Reaktionskammer, wo auch die
Oxido-Reduktion stattfindet und die vorzugsweise zwischen dem Austreiber
und der besagten festen sekundären
Verbindung positioniert ist.
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In
einer zweiten Variante sind die primäre/n pyrotechnische/n Verbindung/en
und die sekundäre/n
feste/n Verbindung/en in mindestens einem zylindrischen Reaktionsrohr
positioniert und das nicht oder schwach eingeschlossene Interaktionsvolumen besteht
aus dem Reaktionsrohr.
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In
einer dritten Variante ist/sind die primäre/n pyrotechnische/n Verbindung/en
in einem Raum verpackt, der einen Einschluß der Verbindung und eine im
wesentlichen radiale Diffusion der Verbrennungsprodukte ermöglicht.
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In
einer vierten Variante, bei der die primäre/n pyrotechnische/n Verbindung/en
in einem Austreiber mit mindestens einem (Strahl) Rohr positioniert
ist/sind, liegt/liegen die sekundäre/n Verbindung/en in Form
einer Gasmischung unter Druck in einem Druckgasbehälter mit
mindestens einer mittels eines Verschlusses hermetisch verschlossenen Öffnung vor,
wobei die relativen Positionen und die geometrischen Merkmale des/der
Strahlrohrs/Strahlrohre und der Öffnung/en
so sind, daß sie
eine Regulierung des Durchsatzes der erzeugten Gase ermöglichen.
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Die
Anwendungen einer solchen Vorrichtung zur Aktivierung eines Elements,
besonders eines Sicherheitselements sind zahlreich: das Sicherheitselement
kann eine nachgiebige oder starre Struktur aufweisen, die durch
Unterdrucksetzen aufgeblasen wird, oder eine Struktur mit Kolben
aufweisen, die durch einen Antriebseffekt betätigt wird.
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Vorteilhafterweise
ermöglichen
alle Varianten des Gaserzeugers eine vollkommene Beherrschung der
chemischen Zusammensetzung und der Temperatur der Gase sowie der
Kinetik ihrer Ausstoßung
aus dem Gaserzeugungssystem zum Aufblasen einer nachgiebigen oder
starren Struktur oder der Auslösung
einer Struktur vom Typ Arbeitszylinder mit Kolben.
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Da
außerdem
in allen Varianten die Verbrennung oder Zersetzung der sekundären Verbindung unter
schwachem Einschluß realisiert
wird, haben die Gaserzeuger nur wenig Schubwirkung und die Auswirkungen
eines Überdrucks
in der Struktur des erfindungsgemäßen Gaserzeugers sind daher
viel weniger gefährlich
für das
Arbeiten und die Sicherheit des Systems als die Wirkungen eines
solchen Überdrucks
in den Gaserzeugern des Standes der Technik.
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Vorteilhafterweise
besteht/bestehen die primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en aus energetischen Materialien mit
einer negativen Sauerstoffbilanz (Saldo), wie beispielsweise solche
vom Typ auf Basis Nitrozellulose, Nitramite oder Lova-Typ oder energetische
Materialien, welche Treibstoffe von dem Typ sind, wie sie für Sicherheitsairbags
verwendet werden, deren Sauerstoffbilanz gegebenenfalls eingestellt
wurde, so daß sie
negativ ist.
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Die
Gase, die von solchen Treibstoffen erzeugt werden, die mit wenigstens
einer oxidierenden sekundären
Verbindung, wie Ammoniumnitrat, zusammenwirken, ermöglichen
eine Nachverbrennung.
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So
enthalten bei der bevorzugten Version der Erfindung, wenn die Hauptgasquelle
Ammoniumnitrat ist, die bei der Aktivierung erzeugten Gase keine oder
sehr stark verringerte Mengen an festen Teilchen im Vergleich mit
den Mengen fester Teilchen, die von den Gaserzeugern des Standes
der Technik abgegeben werden.
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Die
feste/n sekundäre/n
Verbindung/en besteht/bestehen so hauptsächlich aus Ammoniumnitrat oder
seinen Derivaten oder einer oder mehreren von Verbindungen, deren
Zersetzung äquivalente Produkte
liefert.
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Um
sogenannte "Doppel"-Effekte zu erhalten,
ist es möglich,
mehrere verschiedene primäre pyrotechnische
Verbindungen vorzusehen.
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Vorteilhafterweise
kann auch bei der Benutzung der verschiedenen erfindungsgemäßen Gaserzeugervarianten
die Temperatur der Gase des Gaserzeugers eingestellt werden. In
einer der bevorzugten Versionen der Erfindung liefert die sekundäre Verbindung,
wie Ammoniumnitrat, die für
die Nachverbrennung der Verbrennungsgase notwendigen oxidierenden
Gase und ermöglicht
außerdem
eine komplementäre
Gaserzeugung, welche die Gesamtheit der erzeugten Gase auf die gewünschte Temperatur
bringt. So werden die Mengen an energetischen Materialien auf nur
genau den funktionellen Bedarf eingestellt, um den Airbag mit genau
der notwendigen Menge Gas und bei der vorbestimmten Temperatur aufzublasen.
Die praktische Abwesenheit von Teilchen, die Temperatur und Ausstoßgeschwindigkeiten
der Gase begrenzen sehr wesentlich die Aggressivität der Gase
im Vergleich mit dem Stand der Technik.
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Ebenfalls
vorteilhafterweise ermöglichen
die erste, zweite und dritte Variante die Verwendung von Ammoniumnitrat
in fester Form als hauptsächliche zweite
Verbindung. Diese Verbindung liefert den größten Teil der Gase und zwar
in einer nicht oder nur schwach eingeschlossenen Struktur, was den
Vorteil bietet, das Gewicht des Gaserzeugers zu begrenzen. So sind
die erwähnten
Materialien, besonders das Ammoniumnitrat, billig, industriell weitgehend
verfügbar
und weisen nur geringere Risiken für die Umwelt auf, selbst nach
Ende der Lebensdauer des Gaserzeugers.
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Ein
wesentlicher Vorteil der zweiten und dritten Variante der Erfindung
liegt darin, die Anordnung des Gaserzeugers im Inneren der aufzublasenden nachgiebigen
oder starren Struktur anzuordnen. Dieser Vorteil findet seine Anwendungen
bei der Herstellung von Sicherheitsairbags "Thorax" und "Vorhang (Rideau)".
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Aufgrund
ihrer Nachgiebigkeit kann man sich auch vorstellen, daß die zweite
und dritte Variante der Erfindung an bestimmten Elementen positioniert sind,
um beispielsweise einen aufblasbaren Sicherheitsgurt unter Druck
zu setzen.
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Die
Erfindung schlägt
auch vor, im Gaserzeuger der zweiten Variante eine Zweikomponentenverbindung
zu verwenden, die vom Treibstoff und Ammoniumnitrat gebildet ist.
Diese Zweikomponentenverbindung kann in verschiedenen Formen vorliegen.
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Die
Erfindung wird weiter erläutert
durch die folgende Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung, ohne
Beschränkung
darauf, mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen:
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1 zeigt
einen Längsschnitt
der ersten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 zeigt
einen Längsschnitt
der zweiten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der die
primäre
pyrotechnische Verbindung und die sekundäre Verbindung in Form einer
Zweikomponentenverbindung vorliegen;
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3 zeigt
einen Längsschnitt
der dritten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der die
primäre
pyrotechnische Verbindung eingeschlossen ist;
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4 zeigt
einen Längsschnitt
der vierten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5 zeigt
einen Querschnitt einer besonderen Ausführungsform der zweiten Variante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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6 bis 8 zeigen
Querschnitte von heterogenen monolithischen Zweikomponentenverbindungen
zur Ausführung
der zweiten Variante;
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9 zeigt
einen Querschnitt einer besonderen Version der dritten Variante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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10 zeigt
einen Querschnitt einer anderen besonderen Version der dritten Variante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
(1) ist eine Vorrichtung zur Aktivierung eines Sicherheitselements,
besonders zum Schutz von Gütern und/oder
Personen und vor allem zum Schutz mindestens eines Insassen eines
Fahrzeugs, des Typs, der ein System zur Erzeugung von Gas (3)
aufweist, das an das besagte Sicherheitselement (beispielsweise
einen aufblasbaren Sicherheitsairbag (2)) angeschlossen
ist und eine explosionsfähige
Ladung (4) aufweist, die von mindestens einer pyrotechnischen
Primärverbindung
(5) und einer sekundären Verbindung
(6) gebildet ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die
sekundäre/n
Verbindung/en (6) eine deutliche geringere Zersetzungsgeschwindigkeit
aufweist/aufweisen als die Zersetzungsgeschwindigkeit der primären pyrotechnischen Verbindung/en
(5), damit die primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en (5) nach der Zündung die
Zersetzung der se kundären
Komponente/n steuern, wobei die primäre/n pyrotechnische/n Verbindung/en
(5) mindestens eine Wechselwirkung der Verbrennungsprodukte
der primären
reduzierenden Verbindung/en und der zweiten oxidierenden Verbindung/en
durch Oxido-Reduktion in mindestens einem nicht oder schwach eingeschlossenen
Interaktionsvolumen (7) des Gasversorgungssystems (3)
ermöglichen.
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Tatsächlich ist
die Zersetzungsgeschwindigkeit der sekundären Verbindung deutlich geringer
als die der primären
Verbindung. Diese überträgt ihr die genügende Energie,
um ihre Zersetzung zu steuern. So existiert eine regelrechte Homothetie
zwischen der Abgabemenge der primären Verbindung und der der
sekundären
Verbindung. Die primäre
Verbindung ermöglicht
die Beherrschung der Dauer des Betriebs des Gaserzeugers während die
sekundäre
Verbindung die Hauptquelle des erzeugten Gases ist. Außerdem besteht/bestehen
in der bevorzugten Version der Erfindung die primäre/n pyrotechnische/n
Verbindung/en (5) hauptsächlich aus energetischen Materialien
mit einer Sauerstoffbilanz Null oder einer negativen Sauerstoffbilanz
und die sekundäre
Verbindung hat eine positive Sauerstoffbilanz. Die realisierte Nachverbrennung
ermöglicht
es, eine homogene und für
die Funktion optimale Temperatur der Gase zu erhalten.
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So
werden die Temperatur der gebildeten Gase und die Kinetik ihrer
Austreibung aus dem Gaserzeugungssystem (3) zum Aufblasen
beispielsweise eines Sicherheitsairbags (2) während der
ganzen Dauer des Aufblasens vollkommen beherrscht.
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In
einer bevorzugten Version der Erfindung besteht die genannte primäre pyrotechnische
Verbindung (5) aus mindestens einem Treibstoff (Propergol)
und in den drei ersten Varianten der Erfindung besteht/bestehen
die sekundäre/n
feste/n Verbindung/en (6) hauptsächlich aus Ammoniumnitrat oder
seinen Derivaten oder einer oder mehreren Verbindung/en, deren Zersetzung äquivalente
Produkte liefert.
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Die
sekundäre/n
Verbindung/en (6) kann/können mindestens ein energetisches
Bindemittel aufweisen, beispielsweise Nitrozellulose, oder ein inertes
nicht energetisches Bindemittel, beispielsweise ein Epoxy-Bindemittel;
die genannte/n sekundäre/n
Verbindung/en (6) kann/können auch mindestens teilweise
mit einer organischen Schutzhülle
umhüllt
sein.
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Außerdem kann/können die
sekundäre/n Verbindung/en
(6) ballistische Zusatzstoffe aufweisen, um ihre Zersetzung
zu erleichtern, wie anorganische Oxide, beispielsweise Chrom- oder
Kupferoxide, Alkali- oder Erdalkalinitrate in einem Anteil, der vorzugsweise
auf 15 Gew.-% begrenzt ist.
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Diese
Zusatzstoffe können
auch zur mechanischen Haltbarkeit der sekundären Verbindung (6) während ihrer
Lebensdauer beitragen.
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Die
Erfindung ermöglicht
auch, den aufblasbaren Sicherheitsairbag (2) rasch unter
Druck zu setzen und über
0,1 Sekunden hinaus unter Druck zu halten, um einen Schutz von mehreren
Sekunden auf der Höhe
des Thorax bei Realisation vom Typ "Vorhang" (Rideau) zu erhalten.
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In
den drei ersten Varianten liegt/liegen die sekundäre/n Verbindung/en
(6) in Form einer festen Verbindung vor.
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In
einer ersten, in 4 dargestellten Variante weist
der Austreiber (10) einen Zünder (24) mit einer
Verstärkungsladung
(25), mindestens eine Speicherkammer (11), in
deren Inneren die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) angeordnet sein kann, und
mindestens eine Austrittsöffnung
vom Typ Strahlrohr (12) auf. Diese Austrittsöffnung ist
selbstverständlich
verschlossen gehalten, beispielsweise mit Hilfe eines Innenhütchens,
bis die Vorrichtung (1) bei einem Stoß aktiviert wird.
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In
dem in 1 dargestellten Erzeuger ist die Reaktionskammer
(16), wo auch die Nachverbrennung stattfindet, zwischen
dem Austreiber (10) und der die sekundäre Verbindung (6)
enthaltenden Kammer angeordnet, es ist jedoch auch möglich, den Gaserzeuger
so zu realisieren, daß die
vom Austreiber (10) austretenden Gase durch die die sekundäre Verbindung
(6) enthaltende Kammer strömen und daß die Reaktionskammer nach
der die sekundäre Verbindung
(6) enthaltenden Kammer angeordnet ist.
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In
einer zweiten in 2 dargestellten Variante sind
die primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en (5) und die feste/n sekundäre/n Verbindung/en
in mindestens einem zylindrischen Reaktionsrohr (20) positioniert
und das nicht oder nur schwach eingeschlossene Interaktionsvolumen
(7) besteht aus dem Reaktionsrohr (20).
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Das
Reaktionsrohr (20) vom Typ Hochdruckrohr ist in einem porösen Rohr
angeordnet, das eine sekundäre
Reaktionskammer (22) bildet, wie 5 zeigt.
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Der
Initialzünder
(24) ist mit einer Verstärkungsladung (25)
versehen.
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Das Öffnen des
Reaktionsrohrs (20) wird vorzugsweise durch Bruchstarter
(21) programmiert.
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Bei
der Aktivierung öffnet
die Druckerhöhung das
Reaktionsrohr ausgehend von seinen Bruchstartern, und das sekundäre Reaktionsrohr
hält einen mäßigen Druck
aufrecht, um gegebenenfalls die Gaserzeugung zu verlängern.
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Das
Reaktionsrohr (20) kann außerdem eine zylindrische Stabilisierungskammer
(23) aufweisen, die beispielsweise mit einem anderen Rohr
oder einem Sack aus Stoff realisiert ist.
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Diese
zweite Variante ermöglicht
außerdem die
Realisierung einer Schutzvorrichtung von im wesentlichen länglicher
Form, die beispielsweise in einem seitlichen Sicherheitsairbag (2)
oberhalb einer Wagentür
angeordnet werden kann.
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In
der zweiten Variante können
die feste/n primäre/n
(5) und sekundäre/n
Verbindung/en eine monolithische homogene oder heterogene explosionsfähige Ladung
(4) bilden. In einer Version der Erfindung sind die zwei
Verbindungen zwei Treibstoffe, deren Verbrennungsgeschwindigkeiten
und/oder Brenndauer verschieden sind.
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Wenn
die primäre/n
Verbindung/en (5) und sekundäre/n Verbindung/en (6)
eine monolithische heterogene explosionsfähige Ladung (4) bilden, liegt/liegen
die primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en lose, tablettiert oder nicht tablettiert
oder in Form von mindestens einer ebenen oder aufgewickelten Folie
(8) oder mindestens eines Strangs (9) vor, und
die feste/n sekundäre/n
Verbindung/en liegt/liegen dann in loser, tablettenförmiger oder
nicht tablettenförmiger
Form oder in Form von mindestens einer flachen oder aufgewickelten
Folie oder mindestens eines Stranges vor.
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5 zeigt
eine Mehrzahl von Strängen
(9) von primärer
pyrotechnischer Verbindung (5) positioniert im Inneren
einer lose, in Tabletten oder nicht tablettiert vorliegenden sekundären Verbindung
(6).
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Die
feste/n sekundäre/n
Verbindung/en (6) kann/können mindestens teilweise am
Umfang der primären
pyrotechnischen Verbindung/en (5) angeordnet sein, wie 6 zeigt,
um einen ersten Effekt der Unterdrucksetzung des aufblasbaren Sicherheitsairbags
und einen zweiten Effekt der Aufrechterhaltung des Drucks im Airbag
zu erzeugen.
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Wenn
die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) in Form mindestens einer
Folie (8) hergestellt ist und die sekundäre Verbindung
(6) in loser Form vorliegt, kann die von der primären pyrotechnischen
Verbindung (5) und der sekundären Verbindung (6)
gebildete Zweikomponentenzusammensetzung in Form eines ebenen Sandwichs,
wie 7 zeigt, oder eines aufgewickelten Sandwichs,
wie 8 zeigt, vorliegen.
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Die
primäre/n
pyrotechnische/n Zusammensetzung/en (5) kann/können in
Form einer Mehrzahl von Strängen
(9) mit verschiedenen Durchmessern ausgeführt sein.
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Aus
Gründen
der Klarheit sind das zweite Reaktionsrohr (22) und die
Stabilisierungskammer (23) in den 2, 3 und 6 bis 8 nicht gezeigt.
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In
einer dritten in 3 gezeigten Variante sind die
primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en (5) und die feste/n sekundäre/n Verbindung/en
(6) in mindestens einem zylindrischen Reaktionsrohr (20) angeordnet
und das nicht oder schwach eingeschlossene Interaktionsvolumen (7)
besteht aus dem Reaktionsrohr (20) wie bei der zweiten
Variante.
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Die
dritte Variante unterscheidet sich von der zweiten Variante im wesentlichen
dadurch, daß die primäre pyrotechnische
Verbindung (5) in einer Kammer (30) verpackt ist,
die einen Einschluß der
Verbindung und eine im wesentlichen radiale Diffusion der Verbrennungsprodukte
ermöglicht.
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Die
primäre
Verbindung (5) ist in der Kammer (30) verpackt,
die von einem zylindrischen Rohr von kleinem Durchmesser gebildet
ist. Die sekundäre Verbindung
(6) ist um diesen Zylinder herum im Reaktionsrohr (20)
verpackt. Das Reaktionsrohr (20) kann in einem porösen Rohr
angeordnet sein, das eine sekundäre
Reaktionskammer (22) bildet, wie 9 zeigt.
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Das
Reaktionsrohr (20) kann außerdem eine zylindrische Stabilisierungskammer
(23) aufweisen, die beispielsweise mit einem anderen Rohr
oder einem Stoffsack realisiert ist.
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Dieser
Aufbau ermöglicht
eine große
Kompaktheit und eine große
Flexibilität
in den Leistungen:
- – Um den Doppeleffekt zu erhalten,
ermöglicht eine
einfache Trennwand in der Kammer (30) die Unterteilung
der primären
pyrotechnischen Verbindung (5). Es ist nicht notwendig,
die sekundäre Verbindung
(6) streng abzutrennen, deren Verbrennung nicht autonom
ist.
- – Die
Kammer (30) mit der primären pyrotechnischen Verbindung
(5) kann unterteilt sein in zwei parallel montierte Austreiber,
die sekundäre
Verbindung (6) ist verteilt in einem zylindrischen Gehäuse, das
die zwei Austreiber enthält,
wie 10 zeigt.
- – Die
primäre
pyrotechnische Verbindung (5) kann auch in zwei getrennte
Ladungen unterteilt sein, die eine schnell zur Unterdrucksetzung
und die andere langsamer zur Aufrechterhaltung dieses Drucks. In
diesem Fall ermöglicht
eine einfache Öffnung
in der Trennwand gegebenenfalls mit einer Verzögerung ausgerüstet das
Aufblasen eines Airbags vom Typ Vorhang.
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In
einer vierten Variante der Erfindung, die in 4 gezeigt
ist, weist/weisen die in einem Austreiber (10) angeordnete/n
primäre/n
pyrotechnische/n Verbindung/en (5) mindestens ein Strahlrohr
(12) auf, und die sekundäre/n Verbindung/en (6)
liegt/liegen in Form eines unter Druck stehenden, in einem Gasspeicherbehälter (13)
angeordneten Gasgemisches vor, und das nicht oder schwach eingeschlossene
Interaktionsvolumen (7) besteht aus einer Reaktionskammer
(16), die zwischen dem Austreiber (10) und dem
Behälter
für das
gespeicherte Gas (13) angeordnet ist.
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Der
Austreiber (10) ist vom gleichen Typ wie bei der ersten
Variante.
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In
dieser vierten Variante weist der Gasspeicherbehälter (13) mindestens
eine Öffnung
(14) auf, die hermetisch mittels eines Verschlusses (15) verschlossen
ist, wobei der Gasspeicherbehälter
(13) dazu bestimmt ist und ermöglicht, beim Bruch des Verschlusses
(15) die gespeicherten Gase freizusetzen. Diese Gase führen dann
die Nachverbrennung der Gase der primären Verbindung (5)
durch und nehmen teil am Aufblasen des aufblasbaren Sicherheitsairbags
(2). Die Abmessungen dieser Öffnung und ihr Abstand vom
Strahlrohr sind so festgelegt, daß man einen Durchsatz des gespeicherten
Gases erhält,
der eingestellt ist auf den Durchsatz der Gase der pyrotechnischen
Verbindung (5).
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Der
Bruch des Verschlusses (15) wird entweder durch die Wirkung
der Wärme
der Gase des Austreibers oder unter der mechanischen Wirkung eines von
den heißen
Gasen vorgetriebenen Schlagbolzens erreicht.
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Der
Gasspeicherbehälter
(13) weist gegebenenfalls im Inneren eine feste oder bewegliche
Membran (26) mit mindestens einer Öffnung auf, deren Durchmesser
kleiner ist als die der Öffnung
(14), um die Unterdrucksetzung des Airbags durch Entleeren dieses
Gasvolumens aufrechtzuerhalten.
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Die
relative Position und die geometrischen Merkmale des oder der Strahlrohrs/-rohre
(12) einerseits und der Öffnung/en (14) andererseits
sind so gewählt,
daß sie
eine Regulierung des Durchsatzes der vom Gasvorratsbehälter gelieferten
Gase ermöglichen.
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Bei
der ersten wie bei der zweiten Variante steht die Reaktionskammer
(16) in Verbindung mit einerseits mindestens dem/den Strahlrohr/en
(12) des Austreibers (10) und andererseits mit
der sekundären
Verbindung (6) oder der/den Öffnung/en (14) des Gasspeicherbehälters (13).
Die Vorrichtung (1) weist mindestens eine Ableitung (17)
der erzeugten Gase auf, die mit dem aufblasbaren Sicherheitsairbag
(2) in Verbindung steht.
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Die
Ableitung (17) der erzeugten Gase besteht vorzugsweise
aus einem Austrittsgitter mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen.
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In
der ersten, der dritten und vierten Variante ist der Druckunterschied
zwischen der die primäre pyrotechnische
Verbindung (5) enthaltenden Kammer – Austreiber (10)
oder Kammer (30) – und
dem eingeschlossenen oder nicht eingeschlossenen Interaktionsvolumen
(7) so, daß die
Verbrennungsprodukte der primären
pyrotechnischen Verbindung (5) mit Schallgeschwindigkeit
durch die Austrittsöffnung oder
-öffnungen
ausströmen.
Die Geschwindigkeit der von dieser primären pyrotechnischen Verbindung (5)
abgegebenen Gase trägt
bei zur Steuerung der Zersetzung der sekundären Verbindung (6).
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In
der ersten, der dritten und der vierten Variante kann der Austreiber
(10) oder das Reaktionsrohr (20) zwei Speicherkammern
(jeweils (11) oder (30)) mit je mindestens einer primären pyrotechnischen
Verbindung (5) aufweisen, wobei die Aktivierung der Speicherkammern
(11) oder (30) entweder getrennt oder die eine
durch die andere gegebenenfalls mit einer Verzögerung gesteuert wird.
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Außerdem kann
in der ersten und der vierten Variante das nicht oder schwach eingeschlossene
Interaktionsvolumen (7) in zwei Teilen realisiert sein, die
durch ein Trenngitter (18) mit einer Mehrzahl von Aussparungen
(19) getrennt sind, um einerseits eine primäre und/oder
sekundäre
Reaktionskammer mit starker Turbulenz T in der Nähe der Öffnung (14) des Austreibers
(10) und andererseits eine Stabilisierungskammer S in der
Nähe des
Auslasses (17) der erzeugten Gase zu realisieren.
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Schließlich ermöglicht in
der ersten und der vierten Variante ein Überschuß der sekundären Verbindung
eine Einstellung der Temperatur im Sack.
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So
wird die Temperatur der gebildeten Gase und ihre Austreibungskinetik
aus dem Gaserzeugungssystem (3) für das Aufblasen beispielsweise
eines Sicherheitsairbags (2) während der gesamten Dauer des
Aufblasens vollkommen beherrscht.
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Die
sekundäre/n
Verbindung/en (6) kann/können außerdem für die Oxido-Reduktionsreaktion der Zersetzungsprodukte
der primären
pyrotechnischen Verbindung/en (5) und eine komplementäre Gaserzeugung
sorgen.
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Die
sekundäre/n
Verbindung/en (6) kann/können außerdem eine komplementäre Gaserzeugung
nach dem Funktionieren der primären
pyrotechnischen Verbindung/en (5) fortsetzen.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung werden im folgenden mehrere Ausführungsbeispiele einer explosionsfähigen Ladung
(4) gegeben, wobei als primäre pyrotechnische Verbindung
(5) entweder ein Treibstoff (Propergol) auf der Basis von
Nitrozellulose oder Nitramit mit einer negativen Sauerstoffbilanz
zwischen 30% und 50% oder von dem in den aufblasbaren Airbags verwendeten
Typ mit einer Sauerstoffbilanz im wesentlichen Null gegeben.
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Die
Treibstoffe vom Typ ballistische Pulver auf der Basis von Nitrozellulose,
Nitramiten oder energetischen oder nicht energetischen Bindemitteln, die
mit sekundären
Explosivstoffen beladen sind (Lova) liefern Gase, die im wesentlichen
50% Kohlenmonoxid CO enthalten, das giftig und brennbar ist und oxidiert
werden muß.
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In
den drei ersten Varianten der Erfindung ist die sekundäre Verbindung
(6) hauptsächlich
Ammoniumnitrat, dessen Zersetzungsprodukte 15% Sauerstoff enthalten.
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Um
in diesem Falle eine Sauerstoffbilanz der erzeugten Gase von im
wesentlichen Null zu erhalten, liegt das in Betracht zu ziehende
minimale Verhältnis
zwischen 1,5 und 1,8 Gramm Ammoniumnitrat pro Gramm Treibstoff.
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Bei
diesen gleichen Konfigurationen hat die relative Erhöhung der
Masse an Ammoniumnitrat die Wirkung, das Volumen der gebildeten
Gase zu erhöhen
und ihre Temperatur zu senken.
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In
der vierten Variante der Erfindung ist die sekundäre Verbindung
(6) gespeichertes Gas, das 20% Sauerstoff O2 enthält.
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Um
in diesem Falle eine Sauerstoffbilanz der erzeugten Gase im wesentlichen
Null zu erhalten, liegt das betrachtete Verhältnis zwischen 1,0 und 1,2 Liter
gespeichertes Gas pro Gramm Treibstoff.
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Die
folgenden Beispiele zeigen den Gewinn an Platz und Gewicht, der
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhalten werden kann.
- 1. Erste Variante: Die
primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) basiert auf Ammoniumnitrat.
Für einen
Airbag von etwa 100 Litern enthält
das Gaserzeugungssystem im wesentlichen 10 Gramm Treibstoff und
18 Gramm Ammoniumnitrat. Die Zersetzung des Ammoniumnitrats und
die Nachverbrennungsreaktion werden in der Reaktionskammer unter
Drücken
von im wesentlichen 1 bis 5 MPa realisiert.
Dem Ammoniumnitrat
kann ein organisches Bindemittel vom Typ Epoxy-Bindemittel in einem Anteil von 5 Gew.-%
zugesetzt sein. Die Leistung für 100
Liter erzeugtes Gas wird in diesem Fall mit 6 Gramm Treibstoff und
24 Gramm sekundärer
Verbindung erreicht.
Diese Vorrichtungen haben als Abmessungen:
innerer Durchmesser 40 mm, innere Länge 150 mm und Gesamtmasse
unter 280 g.
- 2. Erste Variante, Überschuß von sekundärer Verbindung:
Die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) basiert auf Ammoniumnitrat.
Das Gaserzeugungssystem
enthält
im wesentlichen 8 Gramm Treibstoff und 32 Gramm Ammoniumnitrat.
Das Ammoniumnitrat liefert die für
die Nachverbrennung der reduzierenden Gase der Verbrennung des Treibstoffs
erforderlichen Oxidationseinheiten und ein zusätzliches Gasvolumen. Das Gasvolumen
beträgt
mehr als 1,5 Mole und die Temperatur der Gase nach der Nachverbrennung
liegt unter 2000°K.
- 3. Zweite Variante: Für
einen Gaserzeuger eines aufblasbaren Sicherheitsairbags "Vorhang" mit einem Volumen
von 18 Litern werden 10 Gramm Treibstoff in Strängen von im wesentlichen 100 mm
Länge abgepackt
und 10 Gramm der das Ammoniumnitrat enthaltenden Verbindung werden rings
um diese Stränge
im Reaktionsrohr (20) verteilt.
Der Durchmesser des
Gaserzeugers liegt unter 30 mm, seine Länge unter 120 mm und seine
Gesamtmasse unter 180 Gramm.
- 4. Dritte Variante: Die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) basiert auf Ammoniumnitrat.
Das Gaserzeugungssystem
enthält
10 Gramm abgepackten Treibstoff in einer rohrförmigen Kammer (30)
und 18 Gramm Ammoniumnitrat sind im Reaktionsrohr (20)
um diese Kammer herum verteilt.
Der "doppelte Effekt" wird durch eine in der Kammer (30)
angeordnete Trennwand erhalten, welche die Ladung in zwei Ladungen
unterteilt, die auf der einen und anderen Seite des Rohrs gezündet werden.
Eine
Vorrichtung zum Schutz eines Insassen durch einen Airbag von etwa
100 Litern hat als Abmessungen: Innendurchmesser 30 mm, innere Länge 120
mm und Gesamtmasse unter 200 g.
- 5. Dritte Variante: Die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) basiert auf Ammoniumnitrat.
Zur Realisierung
eines Gaserzeugers vom Typ "Vorhang" von 18 Litern weist
das Gaserzeugungssystem eine rasche Ladung von 3 Gramm Treibstoff
und eine langsame Ladung von 2 Gramm Treibstoff auf, die in der
Kammer (30) verpackt sind, die mit einer nicht dichten
Trennwand versehen ist, welche die Zündung (Initiierung) gegebenenfalls
mit einer Verzögerung
der zweiten Ladung durch die erste Ladung ermöglicht. Im wesentlichen 9 Gramm
Ammoniumnitrat sind radial im Reaktionsrohr (20) verteilt.
Der
Durchmesser des Gaserzeugers liegt unter 30 mm, seine Länge unter
100 mm und seine Gesamtmasse unter 150 g.
Für die Gesamtheit der Gaserzeuger
kann die Endtemperatur der Gase in Abhängigkeit von den speziellen
Anforderungen durch eine Erhöhung der
Masse der sekundären
Verbindung eingestellt werden.
- 6. Vierte Variante: Die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) liegt in Form eines unter Druck stehenden
Gasgemisches vor.
Das Gaserzeugungssystem enthält im wesentlichen
10 Gramm Treibstoff. Das Gasvolumen der Gasmischung liegt in der
Größenordnung
von 15 Litern unter den Bedingungen von Normaldruck und Temperatur
und der Innendruck des Behälters
beträgt
in der Größenordnung
von 300 bar.
Eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen durch
Airbag von etwa 100 Litern hat als Abmessungen: Innendurchmesser
40 mm, Innenlänge 180
mm und Gesamtmasse unter 400 g.
- 7. Vierte Variante: Die primäre
pyrotechnische Verbindung (5) basiert auf Nitrozellulose,
die sekundäre
Verbindung (6) liegt in Form eines unter Druck stehenden
Gasgemisches vor.
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Das
Gaserzeugungssystem enthält
im wesentlichen 3 Gramm Treibstoff. Das Gasvolumen der Gasmischung
liegt in der Größenordnung
von 15 Litern unter Bedingungen von normalem Druck und Temperatur;
das Volumen des Gasspeicherbehälters liegt
in der Größenordnung
von 50 cm3 und der Innendruck in der Größenordnung
von 30 MPa.
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Im
Speicherbehälter
ist eine Membran installiert, um die Diffusion der Gase zur Aufrechterhaltung des
Drucks im Sack zu verzögern.
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Eine
Schutzvorrichtung vom Typ "Vorhang" mit Airbag von etwa
18 Litern hat als Abmessungen: Innendurchmesser 25 mm, Innenlänge 220
mm und Gesamtmasse unter 350 g.
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Offensichtlich
verringert ein Überschuß an gespeichertem
Gas die Endtemperatur der erzeugten Gase.
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Im
Fall der Anwendung eines Arbeitszylinders als Vorspanner des Sicherheitsgurts:
die Verbrennung einer Ladung von Antriebspulver (0,3 bis 0,8 g)
auf der Basis von Nitrozellulose zersetzt eine im wesentlichen äquivalente
Masse von Ammoniumnitrat. Die ballistischen Charakteristika bleiben
unverändert,
jedoch wird der Anteil an Kohlenmonoxid verringert.
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Die
Erfindung kann auch zur Schaffung einer Vorrichtung verwendet werden,
die zur Schwimmfähigkeit
beiträgt
oder Schwimmfähigkeit
schafft. In diesem letzteren Fall wird der Wärmeeffekt verwendet, um den
Aufstieg eines unter Wasser befindlichen Gegenstands zur Oberfläche und
seine Rückholung
zu ermöglichen.
Beispielsweise kann ein Gaserzeuger, der 10 g pyrotechnische Materialien
enthält
und das Äquivalent
von 10 Litern Gas auf gewöhnli che
Bedingungen gebracht liefert, eine Struktur von 10 Litern durch
300 m Tiefe unter Druck setzen und so das Aufsteigen des damit zusammenhängenden
Gutes bewirken.
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Die
Erfindung wurde im Vorangehenden als Beispiel beschrieben. Selbstverständlich kann
der Fachmann verschiedene Varianten der Erfindung realisieren ohne
den Rahmen des Patents zu verlassen, wie er durch die Ansprüche definiert
ist.