DE19703881A1

DE19703881A1 - Multi-Funktions-Fundament (MFF)

Info

Publication number: DE19703881A1
Application number: DE1997103881
Authority: DE
Inventors: Erno Prof Dr Ing Wiebeck; Reiner Dipl Ing Hoepfner
Original assignee: NEPTUN IND ROSTOCK GmbH
Current assignee: NEPTUN IND ROSTOCK GmbH
Priority date: 1997-02-03
Filing date: 1997-02-03
Publication date: 1998-08-27

Description

Die Erfindung betrifft ein Multi-Funktions-Fundament (MFF) als prinzipieller Lösungsvorschlag für die Konstruktion eines Fundamentes, welches viele Funktionen erfüllt und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Fundamentes. Dieses Fundament dient gleichzeitig zur Vormontage einschließlich der Funktionserprobung komplexer Baugruppen in der Werkstatt und zum Einfügen in ein übergeordnetes System, beispielsweise Schiff, während der Montage.

Bekannt sind Fundamente, die mehrere der hier genannten Merkmale aufweisen, aber es sind keine Fundamente bekannt geworden, die alle hier genannten Merkmale als Kombination in einer funktionserfüllenden Einheit besitzen.

Die bekannten Fundamente haben deshalb die Nachteile, daß sie den Verbrauch an Materialmasse, Herstellungsaufwand und Raum zu gering ausnützen und daß ihre konstruktive Ausführung zu speziell auf Einzellösungen zugeschnitten ist.

Der in den Patentansprüchen beschriebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die die Senkung der Herstellungskosten und der Herstellungszeiten durch

- eine Konstruktion, die viele Funktionen erfüllt und wiederverwendbar ist,
- ein Herstellungsverfahren, welches die Plattform in Sandwichstruktur erzeugt und den Betrieb der Aggregategruppe auf der Plattform und
- die Verwendung einer komplexen Baugruppe bei der Montage in das übergeordnete Systems (z. B. Schiff) ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die in den Kennzeichen der Patentansprüche 1 bis 5 angegebenen Merkmale der Erfindung gelöst.

Im einzelnen wird eine konstruktive Lösung für ein Multi-Funktions-Fundament vorgeschlagen, so daß es als Bestandteil eines übergeordneten Systems (z. B. Schiff)

- maschinenbauliche Aggregate oder elektrische Anlagen oder Raumeinrichtungen (z. B. Maschinenleitstand) festhält und
- Kräfte, die auf das übergeordnete System (z. B. Schiff) einwirken, zum Teil aufnimmt und
- Hohlräume (z. B. Behälter, Kanäle) bildet, die für den Betrieb der maschinenbaulichen Aggregate benutzt werden und
- Schwingungsübertragung aus dem Betrieb der maschinenbaulichen Aggregate auf das übergeordnete System (z. B. Schiff) dämpft und
- eine Plattform mit Sandwichstruktur ist, auf der maschinenbauliche Aggregate oder elektrische Anlagen oder Raumeinrichtungen (z. B. Maschinenleitstand) unabhängig vom übergeordneten System (z. B. Schiff) betriebsfähig montiert und funktionserprobt und mit der diese betriebsfähigen Aggregategruppen in das übergeordnete System (z. B. Schiff) eingebaut werden.

Die wesentlichen Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß Herstellungskosten, Herstellungszeit und Baumasse im Prozeß der Vormontage und Montage eingespart werden. Die erreichten technischen Lösungsvarianten sind sowohl wiederverwendbar als auch anpaßbar und sparen Aufwand für die Konstruktion und die Fertigungsvorbereitung.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß maschinenbauliche Aggregate oder Aggregategruppen auf der Plattform in Werkstätten montiert und funktionserprobt werden, um dann als funktionsfähige Baugruppe bei der Montage des übergeordneten Systems (z. B. Schiff) verwendet zu werden.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt ein Multi-Funktions Fundament (MFF) in perspektivischer Ansicht.

Das MFF besteht aus einer Plattform 1 mit Sandwichstruktur, die horizontal, vertikal oder horizontal-vertikal kombiniert im übergeordneten System - Schiff - angeordnet wird. Die Plattform 1 besteht aus einem Innengitterverband 2 aus funktionsgerecht angeordneten Trägern in zwei Richtungen und Außenflächen 3, die parallel und senkrecht zu den Trägern angeordnet sind. Zur Herstellung der Plattform 1 wird beispielsweise das Laserschweißverfahren des verdeckten T-Stoßes angewandt; weiter können zur Herstellung der Plattform 1 das Kleben oder das Blindnieten als verfahrenstechnische Variante in Frage kommen.

Die Plattform 1 besitzt an ihrer Oberfläche Fußpunkte 4, die Teil des Festigkeitsverbandes der Plattform 1 sind und an denen maschinenbauliche Aggregate, elektrische Anlagen oder Raumeinrichtungen (z. B. Maschinenleitstand, Belüftungseinrichtungen u. a.) befestigt werden.

Die Plattform 1 wird über in den Festigkeitsverband einbezogene Anschlüsse 5 derart mit dem übergeordneten System - Schiff - verbunden, daß sowohl Kräfte aus dem übergeordneten System- Schiff - aufgenommen als auch aus den Plattformen 1 in dieses eingeleitet werden.

In der Plattform 1 werden Hohlräume 6 ausgebildet, die für die Betriebsprozesse der maschinenbaulichen Aggregate ausgenutzt werden. Das können z. B. Behälter oder Kanäle sein, die Funktionen wie Aufbewahrung, Transport, Wärmen, Kühlen, Reinigen Belüften erfüllen. Die notwendigen Verbindungselemente im Betriebssystem der maschinenbaulichen Aggregate sind in die Außenflächen 3 eingebaut.

Die Plattform 1 ist so strukturiert, die Befestigungen der maschinenbaulichen Aggregate an/auf den Fußpunkten 4 so gestaltet, die Verbindungselemente so ausgelegt und, falls erforderlich, dämpfende Massen in die Plattformen 1 so eingebracht, daß die Schwingungen aus dem Betrieb der maschinenbaulichen Aggregate nicht über das zulässige Maß hinaus auf das übergeordnete System - Schiff - übertragen werden.

Auf bzw. an der Plattform 1 (in horizontaler oder vertikaler Ausführungsform) werden die maschinenbaulichen Aggregate oder die o.g. Aggregategruppen so vormontiert und funktionserprobt, daß sie betriebsfähig sind. Die Plattform 1 mit den darauf bzw. daran Angebauten maschinenbaulichen Aggregaten werden bei der Montage des übergeordneten Systems - Schiff - als komplexe Baugruppe eingesetzt.

Herstellungskosten, Herstellungszeit und Baumasse werden in einem derartigen verfahrenstechnischen Prozeß der Vormontage und Montage eingespart. Die erreichten technischen Lösungen sind sowohl wiederverwendbar als auch anpaßbar und sparen Aufwand für Konstruktion und Fertigungsvorbereitung.

Bezugszeichenliste

1

. Plattform mit Sandwichstruktur

2

. Innengitterverband

3

. Außenflächen

4

. Fußpunkte für maschinenbauliche Aggregate

5

. Anschlüsse

6

. Hohlraum

Claims

1. Multi-Funktions-Fundament, vorzugsweise für den Einsatz im Schiftbau, dadurch gekennzeichnet, daß eine Plattform (1) mit Sandwichstruktur aus einem aus Trägern in zwei Richtungen bestehenden Innengitterverbund (2) und den Außenflächen (3) aufgebaut ist.

2. Multi-Funktions-Fundament nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) auf/an den Außenflächen (3) Fußpunkte (4) besitzt, an denen die maschinenbaulichen Aggregate, elektrische Anlagen oder Raumeinrichtungen (z. B. Maschinenleitstand) befestigt werden.

3. Multi-Funktions-Fundament nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) zum Zwecke der Aufnahme der Kräfte aus Montage und Betrieb der Aggregate sowie der Aufnahme der Kräfte sowohl im übergeordneten System (z. B. Schiff) als auch der Einleitung in dieses entsprechend gestaltete Anschlüsse (5) besitzt.

4. Multi-Funktions-Fundament nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Plattform (1) Hohlräume (6) ausgebildet sind, die im Betriebsprozeß der maschinenbaulichen Aggregate Funktionen erfüllen.

5. Multi-Funktions-Fundament nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) in allen Bauteilen so gestaltet ist, daß die Schwingungsübertragung von den maschinenbaulichen Aggregaten auf das übergeordnete System - Schiff - gedämpft wird.