DE19703686A1 - Kontaktschutzgehäuse für einen elektrischen Anschluß - Google Patents
Kontaktschutzgehäuse für einen elektrischen AnschlußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kontaktschutzgehäuse für
einen elektrischen Anschluß, wobei sich die Kon
takte in mindestens einem, mit Vergußmasse gefüll
ten Gehäuse befinden.
Es ist bekannt, zur Abdichtung von elektrischen
Steckverbindungen Lötverbindungen oder dergleichen
Vergußmasse einzusetzen. Als Vergußmasse werden be
vorzugt reaktive 1- oder 2-komponentige Kleb-
/Dichtstoffe eingesetzt, die bei Raumtemperatur
oder erhöhter Temperatur aushärten. Die Verarbei
tung erfolgt zumeist unter atmosphärischem Druck.
Ein Kontaktschutzgehäuse der eingangs genannten Art
ist kammerartig ausgebildet, wobei sich innerhalb
der insbesondere als Wanne ausgebildeten Kammer die
Kontaktierungszone befindet. Hier werden beispiels
weise Kontaktfahnen mit Litzen verbunden, insbeson
dere verlötet oder verschweißt. Ist der elektrische
Kontakt hergestellt, so wird Vergußmasse in flüssi
ger Form in die Kammer von oben her eingefüllt, die
sich unter Einwirkung der Schwerkraft verteilt und
aushärtet. Nachteilig ist dabei, daß - je nach Kon
tur der möglicherweise durch bestimmte Parameter
vorgegebenen Kammer und in Abhängigkeit von der
Kontaktzonenausbildung - Hinterschneidungen und
Hohlräume bestehen können, in die die Vergußmasse
während ihres Aushärtvorgangs nicht vollständig
eintritt, so daß Lufteinschlüsse gebildet werden,
die die Schutzfunktion des Vergießens in Frage
stellen.
Das erfindungsgemäße Kontaktschutzgehäuse stellt
aufgrund seiner Ausbildung aus mindestens zwei,
verlorenen, zu einer geschlossenen Form zusammenge
setzten Gehäuseteilen sicher, daß der Kontakt
schutzbereich vorzugsweise vollständig umschlossen
wird, wobei zumindest einer der Gehäuseteile einen
durch Materialaussparung gebildeten Vergußmassen-
Einfüllungskanal aufweist. Dieser ist vorzugsweise
derart ausgebildet, daß beim Füllvorgang die Ver
gußmasse gezielt in den beziehungsweise die ge
wünschten Bereiche ins Innere des Kontaktschutz
gehäuses gelangt und/oder aufgrund des geschlosse
nen Kontaktschutzgehäuses das Einbringen der Ver
gußmasse mit über dem Atmosphärendruck liegenden
Druck erfolgen kann. Stets ist hierdurch gewährlei
stet, daß keine unerwünschte Lunkerbildung auf
tritt.
Der in dem Kontaktschutzgehäuse ausgebildete Ver
gußmassen-Einfüllungskanal mündet vorzugsweise an
der Außenseite des Gehäuses in einen Anspritzwerk
zeug-Abdichtungstrichter. Dieser dient zur Kupplung
eines Anspritzwerkzeugs für die Zuführung der Ver
gußmasse. Das Anspritzwerkzeug und der Abdichtungs
trichter bilden, für die Zeit des Vergußvorgangs
eine dichte und sichere Verbindung. Dadurch wird
gewährleistet, daß flüssige Vergußmasse, die in das
Kontaktschutzgehäuse eingebracht wird, nicht an der
Kontaktstelle zwischen dem Anspritzwerkzeug und dem
Abdichtungstrichter austreten kann. Durch diese
einfache Kontaktierung von Anspritzwerkzeug und des
zu befüllenden Kontaktschutzgehäuses eignet sich
dieses insbesondere für die Linienfertigung.
Vorzugsweise ist der Anspritzwerkzeug-Abdichtungs
trichter derart ausgebildet, daß er eine Kontakt
schutzgehäuseseite überragt, wobei er insbesondere
über eine Sollbruchstelle an dieser befestigt ist.
Dies hat den Vorteil, daß nach erfolgtem Vergußvor
gang und Aushärten der Vergußmasse der Abdichtungs
trichter einfach entfernt werden kann. Dies kann
zum Beispiel bei einer Serienfertigung die Herstel
lungszeit verkürzen.
Da das Kontaktschutzgehäuse aus mindestens zwei
zusammengesetzten Gehäuseteilen besteht, ist bei
einem insbesondere unter Druck erfolgendem Einbrin
gen der Vergußmasse, auf einen dichten Sitz zu ach
ten. Hierzu befindet sich an einem der Gehäuseteile
eine umlaufende Nut, in die eine Dichtung eingelegt
ist, welche beim Zusammensetzen der beiden Gehäuse
teile die Abdichtung zur ihr gegenüberliegenden
Kontur sicherstellt. Die eingebrachte Dichtung ver
hindert aber nicht nur ein Austreten von flüssiger
beziehungsweise noch nicht ausgehärteter Verguß
masse, sondern hat ferner die Eigenschaft gasdurch
lässig zu sein. Dies beschleunigt den Austritt der
von der Vergußmasse verdrängten Luft, so daß die
Sicherheit eines lunkerfreien Vergusses erhöht
wird.
Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Aus
führungsbeispiels näher erläutert und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kontaktschutz
gehäuse im geöffneten Zustand,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Kontaktschutzge
häuses gemäß Fig. 1, jedoch im geschlos
senen Zustand,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Gehäuseteil des
Kontaktschutzgehäuses und
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie
IV-IV in Fig. 3.
Die Fig. 1 zeigt ein Kontaktschutzgehäuse 1, von
dem jedoch nur der für die Erfindung relevante Teil
dargestellt ist (Abbruchlinien 2). Das Kontakt
schutzgehäuse 1 weist ein erstes Gehäuseteil 3 und
ein zweites Gehäuseteil 4 (Fig. 2) auf. Das erste
Gehäuseteil 3 bildet ein Basisteil 5, dem das quasi
einen Deckel 6 bildende zweite Gehäuseteil zuge
führt werden kann, wobei sich zwischen den beiden
Gehäuseteilen 3 und 4 die in Fig. 2 mit gepunkte
ter Linie 7 angedeutete Trennfuge 8 einstellt. Im
Gehäuseteil 3 ist eine zur Trennfuge 8 hin offene
Anschlußkammer 9 ausgebildet, in der elektrische
Kontakte 10 liegen. Im zusammengefügten Zustand der
Gehäuseteile 3 und 4 verschließt - gemäß Fig. 2 -
der Deckel 6 die Anschlußkammer 9, die - zum Schutz
der Kontakte 10 - mit einer Vergußmasse 11 ausge
füllt sind. Die Kontakte 10 werden somit in .der
Vergußmasse 11 eingebettet und sind gegen Um
welteinflüsse geschützt.
Die Anschlußkammer 9 des ersten Gehäuseteils 3
weist beispielsweise einen im wesentlichen rechtec
kigen Grundriß auf (Fig. 1). In ihr liegen den
Kontakten 10 angehörende, durch geeignete Mittel
ortsfest positionierte Kontaktzungen 12, die zu
hier nicht näher dargestellten elektrischen Ein
richtungen führen, beispielsweise zu einem Pedal
wertgeber, einem Betriebs-Bremsventil oder einem
Pumpensteuergerät eines Kraftfahrzeugs. Um nun die
ses elektrische/elektronische Gerät elektrisch an
schließen zu können, beispielsweise an einen Kabel
baum eines Kraftfahrzeugs, ist es erforderlich, die
elektrischen Leitungen des Kabelbaums in Kontakt
mit den Kontaktzungen 12 zu bringen. Dies erfolgt
gemäß der Fig. 1 und 2 mittels Leitungshaltern
13 und 14. Die Leitungshalter 13 und 14 sind vor
zugsweise als Kunststoffteile ausgebildet, die Lei
tungskanäle 15 aufweisen. In die Leitungskanäle 15
sind elektrische Leitungen 16 eingebracht, das
heißt, sie werden in gewünschter Position gehalten.
Zur Aufnahme der Leitungshalter 13 und 14 im Gehäu
seteil 3 sind Führungsmittel 17 vorgesehen, die
beispielsweise als Nut/Vorsprungs-Führungen ausge
staltet sind, so daß die in das Gehäuseteil 3 ein
gelegten Leitungshalter 13 und 14 in eine zur An
schlußkammer 9 definierte Position gelangen. Die
elektrischen Leitungen 16 weisen als Leiter Litzen
18 auf, die bei eingesetzter Position der Leitungs
halter 13 und 14 in das Gehäuseteil 3 in Gegenüber
lage zu den Kontaktzungen 12 gelangen. Um die Posi
tion der beiden Leitungshalter 13 und 14 unverrück
bar zu fixieren, sind Befestigungsschrauben 19 vor
gesehen, die Durchgangsbohrungen 20 der Leitungs
halter 13 und 14 durchgreifen und in Gewindebohrungen 21
des Gehäuseteils 3 eingeschraubt sind. Ist
die erwähnte Gegenüberlage der Litzen 18 mit den
Kontaktzungen 12 vollzogen, so erfolgt mittels ei
nes geeigneten elektrischen Verbindungsverfahrens,
beispielsweise mittels eines Lötvorgangs,
Schweißvorgangs oder dergleichen, eine Kontaktie
rung der Litzen 18 mit den zugehörigen Kontaktzun
gen 12.
Das den Deckel 6 bildende Gehäuseteil 4 geht aus
den Fig. 2, 3 und 4 hervor. Es weist auf seiner
Innenseite 22 eine stufenförmige Vertiefung 23 auf,
die in ihrer Kontur dem Grundriß der Anschlußkammer
9 im wesentlichen angepaßt ist. In den Grund 24 der
Vertiefung 23 mündet ein Vergußmassen-Einfüllungs
kanal 25, der sich in Form eines Anspritzwerk
zeug-Abdichtungstrichters 26 bis zur Oberseite 27 des
Deckels 6 erstreckt. Innerhalb der Vertiefung 23
ist eine Dichtung 28 angeordnet, die - gemäß Fig.
3 - in sich geschlossen ist, wobei diese geschlos
sene Kontur im montierten Zustand der Gehäuseteile
3 und 4 die Anschlußkammer 9 umgibt. Der Fig. 3
ist zu entnehmen, daß die Dichtung 28 derart ge
staltet ist, daß sie die Köpfe der Befestigungs
schrauben 19 mit umschließt.
Der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß sich innerhalb
der Anschlußkammer 9 sowie der Vertiefung 23 die
Vergußmasse 11 befindet, das heißt, die elektrische
Verbindung der Litzen 18 mit den Kontaktzungen 12
ist in die Vergußmasse 11 eingebettet und daher vor
Umwelteinflüssen geschützt.
Bei der Montage des erfindungsgemäßen Kontakt
schutzgehäuses wird wie folgt vorgegangen: Zunächst
werden die elektrischen Leitungen 16 in die Lei
tungshalter 13, 14 eingebracht. Die so bestückten
Leitungshalter 13, 14 werden dann in das Gehäuse
teil 3 eingesetzt und mittels der Befestigungs
schrauben 19 fixiert. Anschließend erfolgt die
elektrische Verbindung der Litzen 18 mit den Kon
taktzungen 12. Dann wird der Deckel 6 dem Gehäuse
teil 3 zugeordnet, so daß sich die Position gemäß
Fig. 2 einstellt. Beide Gehäuseteile 3, 4 werden
mittels geeigneter Befestigungsmittel miteinander
verbunden, beispielsweise werden Gewindeschrauben
eingesetzt (nicht dargestellt). Durch das Zusammen
fügen der beiden Gehäuseteile 3 und 4 legt sich die
Dichtung 28 des Gehäuseteils 4 gegen das Gehäuse
teil 3 abdichtend an, wobei die Dichtung 28 derart
ausgestaltet ist, daß sie zwar Luft passieren läßt,
flüssige Vergußmasse jedoch dichtend zurückhält.
Anschließend wird ein geeignet gestaltetes Spritz
werkzeug dem Anspritzwerkzeug-Abdichtungstrichter
26 zugeführt und Vergußmasse in die Anschlußkammer
9 sowie die Vertiefung 23 eingespritzt, so daß der
gesamte Innenraum und damit die Kontaktzone von der
Vergußmasse 11 ausgefüllt ist. Mögliche Luft- be
ziehungsweise Gaseinschlüsse werden dadurch vermie
den, da - wie erwähnt - die Dichtung 28 diese Gasein
schlüsse nach draußen passieren läßt. Die noch
nicht ausgehärtete beziehungsweise noch nicht er
starrte Vergußmasse 11 hingegen wird durch die
Dichtung 28 zurückgehalten. Insbesondere kann das
Spritzgießen mittels Überdruck, also einem gegen
über der Atmosphäre erhöhten Druck, erfolgen. Als
Vergußmasse 11 werden insbesondere thermoplastische
Schmelzklebstoffe oder Abmischungen von Materia
lien, die derartige Schmelzklebstoffe enthalten,
verwendet. Die Verarbeitungstemperatur richtet sich
nach dem Schmelzklebwerkstoff und liegt vorzugs
weise im Bereich zwischen 180°C und 230°C. Aufgrund
des mit Überdruck erfolgenden Füllvorganges kann
die Füllgeschwindigkeit bei lunkerfreier Befüllung
optimiert werden. Der Fülldruck steht vorzugsweise
bis zur Erstarrung der Schmelze an und liegt insbe
sondere im Bereich zwischen 5 und 50 bar. Nach dem
Erstarren wird das Spritzwerkzeug vom Anspritzwerk
zeug-Abdichtungstrichter 26 entfernt.
Nach einer nicht dargestellten Ausgestaltung der
Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß sich der
materialeinheitlich, also durch Materialaussparung,
gebildete Vergußmassen-Einfüllungskanal 25 bis zur
Oberseite 27 des Gehäuseteils 4 erstreckt und daß -
davon ausgehend - der Anspritzwerkzeug-Abdichtungs
trichter 26 die Kontaktschutzgehäuseseite 29 (Fig.
4) nach außen hin überragt. Um diesen nach außen
ragenden Anspritzwerkzeug-Abdichtungstrichter nach
vollenden des Spitzvorgangs zu entfernen, ist vor
zugsweise vorgesehen, daß er über eine Sollbruch
stelle an dem Deckel 6 befestigt ist.
Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß nur
ein Vergußmassen-Einfüllungskanal 25 im Deckel 6
vorgesehen ist, sondern es können dort auch mehrere
derartige Kanäle vorgesehen sein und es ist über
dies auch möglich, daß nur derartige Kanäle in dem
Gehäuseteil 3 oder Kanäle sowohl in dem Gehäuseteil
3 als auch in dem Gehäuseteil 4 vorgesehen sind.
Die Erfindung gestattet es, ohne Wartezeiten in ei
ner Herstellungslinie zu fertigen. Es sind keine
Öfen oder Pufferzonen erforderlich, wie dies bei 1-
oder 2-Komponenten Reaktionsharzen notwendig ist,
so daß eine einfache und kostengünstige Herstellung
bei einem sicheren Kontaktschutz gewährleistet ist.
Claims (7)
1. Kontaktschutzgehäuse für einen elektrischen An
schluß, wobei sich die Kontakte in mindestens ei
nem, mit Vergußmasse gefüllten Gehäuseteil befin
den, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktschutz
gehäuse (1) aus mindestens zwei, verlorenen, zu ei
ner vorzugsweise geschlossenen Form zusammenge
setzten Gehäuseteilen besteht, von denen zumindest
ein Gehäuseteil einen durch Materialaussparung ge
bildeten vergußmassen-Einfüllungskanal (25) auf
weist.
2. Kontaktschutzgehäuse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vergußmassen-Einfüllungska
nal (25) in einen am Gehäuse ausgebildeten An
spritzwerkzeug-Abdichtungstrichter (26) mündet.
3. Kontaktschutzgehäuse nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der An
spritzwerkzeug-Abdichtungstrichter (26) eine Kon
taktschutzgehäuseseite nach außen überragt und über
eine Sollbruchstelle befestigt ist.
4. Kontaktschutzgehäuse nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens einer der Gehäuseteile eine vorzugsweise um
laufende Dichtung (28) aufweist, die am anderen Ge
häuseteil anliegt.
5. Kontaktschutzgehäuse nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung (28) hinsichtlich
der noch nicht ausgehärteten Vergußmasse dichtend,
jedoch gasdurchlässig, insbesondere luftdurchläs
sig, ist.
6. Kontaktschutzgehäuse nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtung (28) an dem einen Gehäuseteil befestigt,
insbesondere anvulkanisiert, ist.
7. Kontaktschutzgehäuse nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der An
spritzwerkzeug-Abdichtungstrichter (26) in der Wan
dung eines der Gehäuseteile ausgebildet ist.
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