DE19701679C2 - Verfahren und Vorrichtung zur möglichst raschen und sauberen Entfernung von Badbestandteilen von der Metalloberfläche von Tiegeln mit flüssigen Metallen, bevorzugt Aluminium, Magnesium und Zink - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur möglichst raschen und sauberen Entfernung von Badbestandteilen von der Metalloberfläche von Tiegeln mit flüssigen Metallen, bevorzugt Aluminium, Magnesium und ZinkInfo
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Description
Die Gewinnung von Aluminium aus dem Rohstoff Aluminiumoxid erfolgt, seit
seiner Entdeckung im Jahre 1886, immer noch nach dem selben Prinzip:
Mittels Gleichstrom und elektrolytischer Zersetzung von Aluminiumoxid in
einer Kryolithschmelze wird das Aluminium in flüssiger Form abgeschieden
und auf dem Kathodenboden der Zelle mit einer Temperatur von 960°C
angesammelt. In regelmäßigen Abständen wird das angesammelte flüssige
Aluminium mit einem Saugverfahren aus der Zeile entfernt, weil die Zelle
einen Abstich nicht erlaubt, vergleiche Altenpohl: "Aluminium von innen", 5.
Auflage 1994, Aluminium Verlag Düsseldorf, S. 9-19.
Die meist quergestellten Öfen mit vorgebrannten Anoden, werden an der
Stirnseite vom Gang her gesaugt. Längsangeordnete Öfen werden meist in
der Mitte der Langseite gesaugt. Dazu werden Sauglöcher vorher in die
erstarrte Kruste gebrochen und sorgfältig gesäubert. Trotzdem ist ein
Mitreißen von Badschmelze nahezu unvermeidlich, weil das Saugrohr durch
die Elektrolytschicht, auf den darunter liegenden Metallsumpf abgesenkt
werden muß. Je nach der Art der Ofenbedienung und der
Fütterungsprogramme, ist der Kathodenboden mehr oder weniger stark
verschlammt, mit einer Mischung aus Oxid und Kryolith.
Dadurch wird das Metallsaugen erschwert und immer etwas Schlamm
mitgerissen. Dieses unerwünschte Mitsaugen von Badschmelze, behindert
den Saugvorgang selbst, weil sich die Saugrohre mit erstarrtem Material
verschließen können. Außerdem verfälscht es die echte Metallentnahme
und löst unnötige Probleme in der Gießerei aus, wenn es nicht gelingt diese
Badbestandteile vorher zu entfernen.
Zum Saugen verwendet man weltweit, möglichst dicht schließende, runde
Saugtiegel, die über einen Saugrüssel mit dem Metallsumpf der
Elektrolysezelle verbunden sind. Wird der Saugtiegel mittels
Strahlgasinjektoren evakuiert, dann sinkt der Druck im Saugtiegel unter den
Atmosphärendruck und dieser drückt das flüssige Metall mehrere Meter
hoch über den Saugrüssel in den Transporttiegel. Meist werden mehrere
Öfen in einen Tiegel gesaugt und die Badschmelze, als spezifisch leichterer
Bestandteil schwimmt zur Oberfläche, kühlt dort ab und schwimmt als
erstarrtes Badmaterial auf der Metalloberfläche. Dieses Badmaterial
entspricht in seiner Zusammensetzung dem Elektrolyten und dem darin
gelösten Aluminiumoxid. Der Elektrolyt besteht meist aus Kryolith mit einem
AIF3-Überschuß bis zu 14%, sowie weiteren Salzen, die den Schmelzpunkt
oder die Leitfähigkeit günstig beeinflussen. Das sind meist CaF2, seltener
LiF.
Eine saubere Abtrennung der Schmelze ist bislang nur durch aufwendiges
Umfüllen aus dem Saugtiegel in einen Transporttiegel über ein Filterbett
möglich. Dieses Verfahren ist sehr effizient, aber auch sehr aufwendig und
wird deshalb nur dann technisch angewendet, wenn gleichzeitig noch andere
Zwecke damit verfolgt werden, wie z. B. das Entfernen von Alkalimetallen
aus dem Metall. Das am meisten angewendete Verfahren, zur Entfernung
der Schmelze, besteht derzeit darin, die aufschwimmende Badschmelze von
der Metalloberfläche mit Lochpfannen von Hand abzuschöpfen. Das ist
jedoch ein sehr mühseliges und zeitraubendes Verfahren, das von den
ausführenden Mitarbeitern ein sehr sorgfältiges Arbeiten verlangt. Diese
Arbeit wird jedoch behindert und erschwert durch die hohen Metall
temperaturen von weit über 900°C und durch die Abgase aus der
Badschmelze, und darum führt dieses, oft als Abschäumen bezeichnete
Verfahren, nur selten zu einer völlig sauberen Metalloberfläche. Deshalb
gelangen trotz dieses aufwendigen Abschäumens immer noch nennens
werte Mengen von Badschmelze in die Gießöfen. Dieses an sich wertvolle
Badmaterial, wird mit dem Metall in die Gießerei gefahren und wird dann
dort zu einem störenden Abfall.
Mit dem Einbringen der Badbestandteile in die Gießöfen vollziehen sich eine
ganze Reihe von Nachteilen, die sich zusammenfassen lassen in:
- - Metallverluste,
- - Elektrolytverluste,
- - Produktionsausfall,
- - Erhöhte Krätzeerzeugung,
- - Behinderungen im Ofenbetrieb,
- - Kapazitätsverluste, sowohl volumenmäßig als auch zeitlich,
- - Erhöhter Arbeitsaufwand zur Wartung und Reparatur der Öfen,
- - Zerstörung der Auskleidungen durch HF und Schmelze.
- - Wertverlust der Krätze.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 11.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Bilder 1-4 erläutert:
Bei den Stationen (Bild 1), handelt es sich um stationäre Anlagen, die im
Fahrweg zwischen Elektrolyse und Gießerei sehr bequem angefahren
werden können und wegen der vollautomatischen Abläufe sehr rasch und
perfekt ihre Aufgabe erfüllen.
Das größte Hemmnis für die Reinigung des Tiegels von Hand, ist die
unterschiedliche Füllung des Tiegels, aber auch für eine mechanische
Reinigung ist das eine ganz besondere Erschwernis. Es liegt in der Natur
des Prozesses, daß nicht aus allen Öfen stets und immer die gleiche
Metallmenge gesaugt wird und damit der Saugtiegel auf ein konstantes
Niveau gefüllt wird (Bild 2 + 3). Besonders schwierig wird der
Reinigungsvorgang, wenn der Tiegel nur weniger als 60% gefüllt ist, weil
dann der Eintauchwinkel der Schöpf- bzw. Abkrätzwerkzeuge sehr steil wird.
Für eine Mechanisierung oder besser eine Automatisierung wäre es deshalb
wünschenswert, immer einen möglichst gleichmäßig vollen Tiegel zu haben.
Der Füllgrad ist aber begrenzt, weil der Fahrtweg der Tiegel, teilweise über
lange Strecken und oft holperiges, manchmal unebenes, kurvenreiches
Gelände führt.
Meist sind die Tiegel beim Transport sogar offen, und so ist es verständlich,
wenn die Tiegel aus Sicherheitsgründen, aber auch aus wirtschaftlichen
Gründen nur bis maximal 80% mit Metall (6) gefüllt sind (Bild 2).
Die erfindungsgemäße Reinigung erfolgt deshalb immer bei einem absolut
gleichmäßigen und fast 100%igen Metallstand, auf den sich dann die
gesamte Mechanik und Automatik leicht anpassen läßt. Diese erfindungs
gemäße, grundlegende Forderung wird unabhängig von dem Füllstand,
dadurch erreicht, daß der Füllstand, d. h. der Metallspiegel durch einen in
den Tiegel eingesenkten Verdrängerkörper (Bild 3) angehoben wird, bis zu
einem maximalen Niveau kurz vor dem Überlaufen des Metalles. Alle
schwimmenden Verunreinigungen sind damit einem festinstallierten
Abschäumer oder Abkrätzer (3 und 3.2) zugänglich, der diese Materialien
automatisch in einen angepaßten Behälter (5) abstreift. (Bild 1).
Dieser Abkrätzvorgang kann je nach Menge und gewünschter Sauberkeit
mehrfach wiederholt werden, wobei das Absinken des Metallstandes immer
wieder ausgeglichen wird durch gezieltes weiteres Nachsenken des
Verdrängers (2). Dadurch werden völlig unabhängig vom Füllgrad immer die
gleichen Bedingungen beim Abschäumen eingehalten, und dann läßt sich
dieser Vorgang sehr leicht mechanisieren und automatisieren.
Der Reinigungseffekt ist nun völlig ohne menschliches Zutun bei jedem
Tiegel gleich gut.
Der gefüllte Saugtiegel wird innerhalb des Fahrweges zur Gießerei, am
besten in einer Durchfahrt, in einer genau definierten Position angehalten,
die im Folgenden "Station" genannt wird. (Bild 1).
Aus dem über diesem Platz befindlichen Geschoß werden nun die
erforderlichen Hilfsgeräte mit dem Manipulator (1.1 und 1.2) mittels
Hydraulikzylindern (2.1 und 4.1) auf den Saugtiegel abgesenkt und. Dies
geschieht vollautomatisch, weil alle Vorgänge immer exakt gleichförmig
ablaufen und nur durch den Anschlag des Fahrzeuges, der die Startposition
festlegt, ausgelöst werden. Eine Ampel schaltet auf Rot und signalisiert dem
Fahrer den Beginn des Abschäumvorganges. Der Fahrer kann im seinem
Fahrzeug sitzen bleiben oder den Ablauf beobachten, aber körperlich
eingreifen braucht er nicht. Alle Vorgänge laufen programmgesteuert und
selbstüberwacht ab, ohne Mitwirkung des Mitarbeiters.
Nacheinander, oder im Paket senken sich automatisch herab:
Verdrängerkörper, (2), zum Volumenausgleich, bzw. schonenden Anheben
des Metallstandes bis auf ein maximales Niveau ca. 1 mm unterhalb des
Überlaufes, ohne daß jedoch Metall dabei überläuft (Bild 1).
Der Verdränger (2) ist bevorzugt als konischer Zylinder ausgebildet, wobei
der Außendurchmesser, gerade soviel kleiner als der
Tiegelinnendurchmesser ist, daß er sich leicht in den Tiegel absenken läßt.
Dieser Halbzylinder ist außerdem so schräg angeschnitten, daß ein
zungenförmig auslaufendes Gebilde entsteht (Bild 3 und 4).
Die am unteren Ende dünne Zunge, taucht zuerst in den Tiegel ein, wobei
die runde Außenkontur bereits mit dem Innenrand des Tiegels abschließt
und an ihm langsam hinabgleitet.
Dabei wird das aufschwimmende Badmaterial langsam verdrängt und
schonend nach vorne geschoben, bis der Schrägansatz völlig eingetaucht
ist und nun die hintere Tiegelhälfte ganz vom Verdränger erfüllt ist.
Die vordere gerade Wand des Halbzylinders begrenzt auch den
halbkreisförmigen verbleibenden Restraum des Tiegels. (Bild 4).
Der Verdränger (2) ist aus einem Material, das keine oder nur eine geringe
Haftneigung zu dem Flüssigmetall und zu den heißen Badmaterialien hat.
Wird Stahl oder Gußeisen verwendet, dann sollten die Oberflächen vergütet
sein durch Borieren oder mindestens mit einer geeigneten Schlichte
ausgerüstet werden.
Eine Sonde erkennt den darunter befindlichen Tiegel und sorgt mittels
Abstandsmessung für eine Punktlandung des Hilfsgerätepaketes auf dem
Saugtiegel direkt oder über den Tiegelrandadapter. Dabei ist meist die
vorhergehende Lage wieder verwendbar, lediglich bei stärkerer Abweichung
führt das zu einer Korrektur über den Manipulator (1.1 und 1.2).
Eine 2. Sonde erkennt beim Eintauchen des Verdrängers den ansteigenden
Metallspiegel durch eine elektrische Kurzschlußbrücke oder als maximales
Temperatursignal oder als geometrischen Abstand und erlaubt eine exakte
Eintauchtiefe des Verdrängers und stoppt das Absenken genau bei der
vorgesehenen idealen Abstreifposition und korrigiert bzw. regelt nur noch
nach, wenn durch entferntes Badmaterial der Metallspiegel absinkt.
Abschäumer oder Abstreifer (3), zum Zusammenschieben und Entfernen der
aufschwimmenden Badmaterialien.
Dieser Abschäumer (3.2) ist als Platte, Rechen oder Kamm ausgebildet und
seine Aufgabe ist das Transportieren der aufschwimmenden Badbestand
teile in den Auffangbehälter (5) (Bild 3).
Die Eintauchtiefe ist immer konstant, deshalb ist es angebracht einen
zweiten Abschäumer vorzuhalten mit einem etwas tiefer gehenden Kamm
oder Rechen, um die Effizienz noch zu steigern. Wichtig ist jedoch immer,
daß durch stetiges langsames Bewegen des Kammes bevorzugt die festen
Bestandteile entfernt werden und möglichst wenig flüssiges Metall
ausgetragen wird.
Auffangbehälter (5), für die abgeschöpften Badmaterialien. Dieser Behälter
hat bevorzugt die gleich Rundung wie der Tiegel und schmiegt sich fast auf
der ganzen Tiegelhälfte von außen an den Transporttiegel an oder wird über
eine Schurre so bedient, daß ein Behälter von beliebiger Form stationär
daneben stehen kann. Damit ist sichergestellt, daß das abgeschöpfte, bzw.
abgestreifte Badmaterial sauber in den anliegenden Behälter oder in den
daneben stehenden Behälter überführt wird. Mittels einer Bodenentleerung
wird der angeschmiegte Behälter in Container entleert. Ein beigestellter
rechteckiger Behälter kann ebenfalls über eine Bodenklappe oder durch
einen Drehstapler entleert werden. Das Fassungsvermögen der Auffang
behälter, gleich welcher Bauart, ist groß genug für die Aufnahme der Bad
materialien von mindestens 20-30 Tiegeln und ermöglicht dadurch eine
ungestörte Anwendung während mindestens einer ganzen Schicht bis zu
einem Arbeitstag.
Der Abschäumer (3.2) oder Abstreifer zur Entfernung der Badmaterialien
arbeitet in der programmgesteuerten Ablaufkette erst dann, wenn das
Metallniveau den gewünschten optimalen Füllstand erreicht hat (Bild 3).
Der Abstreifer ist in seiner Grundform an den Verdrängerkörper (2) so
angepaßt, daß er sich in der Ausgangslage an ihn anschmiegt (Bild 4).
Durch eine mechanische Bewegung, ausgelöst durch einen Zylinder oder
eine Zugstange, fährt der Abstreifer auf dem Tiegelrand entlang und zieht
alle überstehenden, weil aufschwimmende Fremdkörper in den
Auffangbehälter (5).
Es kann ein Abstreifer installiert sein, der mehrfache Bewegungen bis zur
endgültig erwünschten Metallreinheit ausführt, oder ein zweiter etwas
modifizierter Abstreifer ermöglicht durch ein geringfügig tieferes Eintauchen
eine noch bessere Metallreinigung. Dies ist eine Variante, um die
Vorrichtung auf die unterschiedlichen Eigenschaften und auch unterschied
lichen Mengen der Badbestandteile anzupassen und eine gleichförmige
Reinigungsleistung zu erreichen.
Zum Abschluß kann ein weiterer, wie ein Stahlbesen wirkender Abstreifer
den Tiegelrand sauber abreinigen. Dieser Besen ist dann entbehrlich, wenn
der ganze Apparat sich mittels des ringförmigen Tiegeladapters (4) auf dem
Tiegelrand absetzt und dieser Ring dann den planen Tiegelrand schützt.
Eine 3. Sonde zur Sicherheitsabschaltung, wenn im Störfall Flüssigmetall
überläuft. Nach dem Erkennen dieses Störzustandes über eine thermisch,
elektrisch, kapazitiv oder abstandsmessende Sonde, wird alles stromlos
geschaltet und Alarm ausgelöst.
Mechanik zum Bewegen des gesamten Hilfsgeräteträgers und der einzelnen
Hauptgeräte, wie Verdränger und Abstreifer. Hier sind alle bekannten
technischen Möglichkeiten anwendbar vom Spindelantrieb über
Linearmotoren bis zur Hydraulik.
Elektrik zum Antrieb und eine freiprogrammierbare Steuerung aller
automatischen Abläufe, inklusive Sicherheitsabschaltung, Alarmierung und
einer Fernsehkamera, die permanent das Bild in eine dauernd besetzte
Warte überträgt. Damit läßt sich im Normalfall der Zustand aller Hilfsgeräte
überwachen und im Störfall rasch erkennen welche Störung eingetreten ist.
Eine Reinigungsvorrichtung, bestehend aus Abschabern für den Verdränger,
beseitigt anhaftendes Badmaterial oder Metall, beim Zurückfahren in die
Ruheposition, weil diese den Verdränger so umschließt, daß die unter
Federdruck angepreßten Schälmesser die Verunreinigungen abstreifen und
dieses Material über eine Schurre in den Auffangbehälter gelenkt wird.
Eine Reinigungsvorrichtung bestehend aus stabilen Stahlbürsten für den
oder die Abstreifer, beseitigt anhaftendes Badmaterial oder Metall beim
Zurückfahren in die Ruheposition, weil diese beim Vorbeibewegen an den
feststehenden Bürsten von anhaftendem Material befreit werden.
Nach dem vollständigen Programmablauf zur Entfernung der
Badbestandteile und zur Reinigung des Verdrängers und der Abstreifer
sowie des Hochfahrens in die Ruheposition erfolgt die optische Freigabe
durch Umschalten der Ampel auf Grün und der Fahrer fährt mit dem
Transportfahrzeug und Saugtiegel (6), in die Gießerei. Dabei dauert der
ganze Vorgang vom Ein- bis zum Ausfahren des Tiegels, je nach
Verschmutzungsgrad und gewünschter Reinheit 1-5 Minuten.
Trotz der kurzen Behandlungszeit zum Abschäumen in der
erfindungsgemäßen Abschäumstation werden in größeren Hütten, alleine
wegen der großen räumlichen Ausdehnung, mehrere derartige
Reinigungsstationen benötigt, um zusätzliche Transportwege zu sparen.
Mit einfachen zusätzlichen Mitteln und mit geringem Aufwand lassen sich
diese Stationen auch ausbauen für eine zusätzliche Metallbehandlung zur
- - Entgasung,
- - zur Reduzierung von Alkalien und zum
- - Entfernen von nichtmetallischen Partikeln, wie Karbide, Nitride und Oxide.
Dazu werden dann lediglich weitere Hilfsgeräte benötigt, die vor dem
Entfernen der Badbestandteile, zusätzliche Stoffe oder Hilfsmittel in die
Metallschmelze einbringen. Das kann geschehen über die bekannten
mechanischen Rotoren, die dann Argon, Stickstoff, Chlor oder
Aluminiumfluorid einquirlen, um die gewünschten Reinigungseffekte zu
nutzen.
Im dann folgenden bereits beschriebenen Abschäumvorgang werden alle,
auch die dadurch entstandenen Verunreinigungen zusammen mit den
normalen Bestandteilen entfernt.
Claims (18)
1. Verfahren zur automatischen Entfernung von auf der Metalloberfläche
eines Saugtiegels aufschwimmenden Badmaterialien, dadurch
gekennzeichnet, daß ein automatisch abgesenktes Paket von Hilfsgeräten,
bestehend aus mehreren Sonden, dem Verdränger, den Abschäumern oder
Abstreifern und einem Auffangbehälter, bis auf den Tiegelrand abgesenkt
wird, wobei der Verdränger in das Flüssigmetall eintaucht und den
Metallspiegel auf ein optimales Niveau anhebt, damit die aufschwimmenden
Badbestandteile mit dem Abstreifer immer in derselben günstigen Position
automatisch abgezogen werden können und in einen Auffangbehälter
überführt werden, der entweder daneben steht und über eine Schurre befüllt
wird, oder sich in halbrunder Form um den Saugtiegel schmiegt und mit
dieser halbrunden Form in der Lage ist alle Badbestandteile, die der
Abstreifer bewegt aufzunehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdränger
nach dem Gebrauch, während des mechanisch oder hydraulisch bewegten
Aufsteigens in die Ruheposition durch einen messerartigen Abstreifer
gezogen wird, der mittels Federkraft genau der Außenkontur des
Verdrängers angepaßt ist und deshalb alle eventuell anhaftenden Beläge
sauber abstreift und diese über eine Schurre in den Auffangbehälter gelenkt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
Abstreifer alle Badbestandteile am Verdränger quantitativ erfaßt, mit der
Abstreiferbewegung nach vorne bewegt und bereits über den
Saugtiegelrand ausgetragen werden in den anliegenden Auffangbehälter
oder über die Schurre des Tiegeladapters in den daneben stehenden
Auffangbehälter.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer
mehrfach diese Abstreifbewegung ausführt und dazwischen der durch die
Entfernung der Badbestandteile abgesenkte Metallstand wieder durch
Absenken des Verdrängers ausgeglichen wird, damit alle Schmelzepartikel
sauber erfaßt und entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Anwendung des Halbzylinders zwei Abstreifer vorgesehen sind, die
nacheinander die Abstreifbewegung ausführen, wobei der zweite Abstreifer
etwas tiefer eintaucht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifer
beim Zurückfahren in die Ruheposition von stabilen Stahlbürsten gesäubert
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ganze
Hilfsgerätebündel, vermittels eines Manipulators, ähnlich einem
Brückenkran, genau auf den Tiegel abgesenkt werden kann und zwar mit
Hilfe einer Positioniersonde, die mittels Laser- oder Infrarotstrahl in drei
Ebenen korrigiert und so immer die richtige Position findet, auch wenn das
Fahrzeug einmal nicht millimetergenau in der Startposition steht.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer
zweiten Sonde das Absenken des Verdrängers (2) feinfühlig und
millimetergenau mit Fuzzy logic-Reglern so gesteuert wird, daß kein
Überlaufen des Tiegels zu befürchten ist, obwohl das Absenken zuerst
rasch und dann sanft verzögert bis in die genau definierte Abschäumposition
erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zusätzliche Sicherheitssonde zur Verfügung steht, die bei Störungen aller
Art, eine Notabschaltung auslöst, sobald diese Sonde mit heißem Metall in
Berührung kommt oder zu kommen droht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Sonden den Metallspiegel entweder thermisch, kapazitiv, über
Kurzschluß oder mittels Abstandsmessung mit Laser- oder Infrarot
millimetergenau erkennen und den Verdränger steuern, sowie den ganzen
Automatikvorgang auslösen.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 mit
einem Paket von Hilfsgeräten (1.2 bis 4), bestehend aus mehreren Sonden,
dem Verdränger (2), den Abschäumern oder Abstreifern (3 und 3.2) und
einem Auffangbehälter (5), der entweder über eine Schurre befüllt wird oder
sich in halbrunder Form um den Saugtiegel schmiegt, wobei der Verdränger
(2) eine eine Form aufweist, die dem halben Innenprofil des Saugtiegels
entspricht und halbrund ausgeführt ist und damit an der inneren Tiegelwand
hinabgleiten kann, während die andere Seite unter einem Winkel von 20-
50° so geschnitten ist, daß ein zungenförmiges Teil entsteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile
in der absenkbaren Gerätekombination, die mit flüssigem Metall in
Berührung kommen, mit einer glatten Oberfläche ausgebildet sind die mit
einer speziellen thermischen Vergütung mit Borsalzen, oder mit einem
Überzug aus Bornitriden, Grafitschlichte oder ähnlichen flüssigmetall- und
schmelzeabweisenden Materialien behandelt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdränger (2) aus Kunstkohle oder Grafit besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstreifer (3.2) so breit ist wie der Saugtiegeldurchmesser und somit etwas
breiter ist als die gerade Vorderseite des Verdrängers (2).
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Abstreifer vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
eine Wand des halbkreisförmig ausgebildeten Auffangbehälters genau an
den Saugtiegel anschmiegt und der zweite längere Wandteil zusammen mit
der ersten einen Behälter bildet, der das Profil einer Mondsichel aufweist
und dadurch alle von dem Tiegel weg bewegten Partikel aufnehmen kann.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auffangbehälter (5) groß genug ist, um das Badmaterial von mindestens 20
Tiegeln aufnehmen zu können, um die von diesen Abschäumvorgängen
angesammelten Badbestandteile über einen Klappboden in einen fahrbaren
Container entleeren zu können.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
gesamte Mechanik hydraulisch, elektromotorisch oder mit einem
Linearmotor ausgerüstet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101679 DE19701679C2 (de) | 1997-01-18 | 1997-01-18 | Verfahren und Vorrichtung zur möglichst raschen und sauberen Entfernung von Badbestandteilen von der Metalloberfläche von Tiegeln mit flüssigen Metallen, bevorzugt Aluminium, Magnesium und Zink |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997101679 DE19701679C2 (de) | 1997-01-18 | 1997-01-18 | Verfahren und Vorrichtung zur möglichst raschen und sauberen Entfernung von Badbestandteilen von der Metalloberfläche von Tiegeln mit flüssigen Metallen, bevorzugt Aluminium, Magnesium und Zink |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701679A1 DE19701679A1 (de) | 1998-07-23 |
DE19701679C2 true DE19701679C2 (de) | 1999-05-27 |
Family
ID=7817745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997101679 Expired - Fee Related DE19701679C2 (de) | 1997-01-18 | 1997-01-18 | Verfahren und Vorrichtung zur möglichst raschen und sauberen Entfernung von Badbestandteilen von der Metalloberfläche von Tiegeln mit flüssigen Metallen, bevorzugt Aluminium, Magnesium und Zink |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19701679C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104972101A (zh) * | 2015-07-15 | 2015-10-14 | 中冶京诚工程技术有限公司 | 钢水罐罐口清渣结构和清渣方法 |
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---|---|---|---|---|
DE10004797B4 (de) * | 2000-02-03 | 2005-02-10 | Regitz-Consulting Gmbh | Giessgerät |
-
1997
- 1997-01-18 DE DE1997101679 patent/DE19701679C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Altenpohl, Dietrich: "Aluminium von innen" 5.Aufl., 1999, Aluminium Verlag Düsseldorf S.9-19 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104972101A (zh) * | 2015-07-15 | 2015-10-14 | 中冶京诚工程技术有限公司 | 钢水罐罐口清渣结构和清渣方法 |
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DE19701679A1 (de) | 1998-07-23 |
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