Die Erfindung betrifft ein Radlandewerk für
Hubschrauber nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Bei Leichthubschraubern ist es bekannt und üblich, daß als
Landewerk ein Schlitten dient, der zur Beherrschung der dem
Hubschrauber eigenen physikalischen Effekte aus Kufen und
Biegerohren mit einer definierten Federcharakteristik besteht.
Dieses Landewerk wird den meisten Einsatzbedingungen eines
Leichthubschraubers gerecht, hat aber bei Bewegungen des
Luftfahrzeuges am Boden große Nachteile. Zur Verbesserung der
Handlichkeit des Hubschraubers am Boden kann man an den Kufen
abnehmbare Räder anbringen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, ein fest installiertes Radlandewerk vorzusehen, das auch
als Einziehfahrwerk ausgebildet sein kann.
Diese Lösungen weisen noch den Nachteil auf, daß einerseits
die schweren, sperrigen Transporträder vor Ort verfügbar sein
müssen, d. h. mitgeführt werden müssen und daß andererseits
der Hubschrauber mit einem kostenintensiven Radlandewerk
ausgestattet sein muß.
Es wurde bereits an einem Hubschraubermuster (Bell
412EP) realisiert, im Bereich der Landewerksbeschläge
anstelle des Kufenlandewerks ein Fahrgestell zu befestigen,
wobei einige Vorkehrungen am Hubschrauber notwendig sind, um
eine zusätzliche Abstützung des Radlandewerks zu gewährleisten
und um Einstiegstritte für die Kabinenmannschaft
bereitzustellen. Außerdem ist bei dieser bekannten Lösung die
Anordnung der Haupträder auf Höhe des hinteren Biegerohrs
(bezogen auf die Längsachse des Hubschraubers) erforderlich, da
sonst eine Krafteinleitung nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein auswechselbares
Radlandewerk für einen Leichthubschrauber zu schaffen, das ohne
besondere Vorkehrungen anstelle des Kufenlandewerks an dessen
Befestigungsbeschlägen angebracht werden kann, wobei eine
Rückrüstung jederzeit möglich ist.
Ausgehend von einem Radlandewerk gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs erfolgt diese Lösung mit den im kennzeichnenden
Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmalen; vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäß ausgestaltete Radlandewerk stellt ein
eigenständiges Radlandewerk dar, das ohne jegliche Umrüstung
der Befestigungsbeschläge am Hubschrauber anstelle des sonst
üblichen Kufenlandewerks einsetzbar ist, wobei eine Rückrüstung
jederzeit möglich ist. Das Radlandewerk verfügt dabei aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung über einen eigenen
Einstiegstritt und weist einen Radaufstandspunkt der Haupträder
auf, der deutlich hinter dem hinteren Querrohr angeordnet ist.
Dies bringt den großen Vorteil mit sich, daß das
erfindungsgemäße Radlandewerk ohne Veränderung des
Grundprinzips und ohne Veränderung der Befestigungsbeschläge am
Hubschrauber der jeweiligen Schwerpunktlage angepaßt werden
kann, so daß auch die erforderliche Sicherheit gegen Kippen
über den hinteren Radaufstandspunkt gewährleistet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 eine Unteransicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht, und
Fig. 3 eine Vorderansicht eines mit dem erfindungsgemäßen
Radlandewerk versehenen Leichthubschraubers.
In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, ist das erfindungsgemäß
ausgestaltete Radlandewerk dargestellt, welches zwei parallel
zueinander verlaufende Querrohre 1 und 2 aufweist, die an den
Beschlägen 3 befestigt sind, an denen üblicherweise das
Kufenlandewerk des Hubschraubers befestigt wird. Das hintere
Querrohr 2 ragt dabei seitlich soweit über die Außenkante des
Hubschraubers hinaus, so daß die erforderliche Spurweite
gewährleistet ist.
Auf den beiden Enden des hinteren Querrohrs 2 ist jeweils eine
Schwinge 4 um die Achse des Querrohrs drehbar gelagert. An den
dem hinteren Querrohr 2 abgewandten Enden der Schwingen 4 ist
jeweils eine Radlagerung mit dem dazugehörigen Hauptrad 13
befestigt. Die Schwingen 4 werden auf dem Querrohr 2 jeweils
mit einem Rohrstumpf 5 geführt, wobei jeder Rohrstumpf 5 zum
einen als Lagerung für die zugehörige Schwinge 4 dient und zum
anderen über ein Lager 6 am hinteren Ende eines Einstiegtritts
7 drehsteif eingespannt ist. Über diese Einspannung werden die
Einfederbewegungen der Schwingen 4 auf die als Federn
ausgebildeten elastischen, d. h. biegeweichen Einstiegstritte 7
übertragen und von ihnen aufgenommen. Die vorderen Enden der
Einstiegstritte 7 ragen dabei über die vorderen Beschläge 3 für
die Befestigung des Landewerks hinaus und dienen dem vorderen
Querrohr 1 als Widerlager. Die Haupträder 13 können wahlweise
mit einer mechanisch oder hydraulisch betätigbaren Bremse
ausgestattet sein.
Das vordere Querrohr 1 trägt außerdem an Halterungen 8 drehbar
gelagert eine im wesentlichen V-förmige Schwinge 9, wobei sich
die beiden auseinander liegenden oberen Enden des V an einem
Querträger 12 abstützen, während das gegenüberliegende Ende der
Schwinge 9 das als Schlepprad ausgebildete, lenkbare Bugrad 10
trägt. Dabei stützt sich die Schwinge 9 in einem geeigneten
Hebelverhältnis über Feder-/Dämpferelemente 11, z. B.
Elastomerelemente, an dem Querträger 12 ab, dessen beide Enden
mit den beiden vorderen Enden der über das vordere Querrohr 1
und damit die vorderen Beschläge 3 hinausragenden
Einstiegstritte 7 verbunden sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltungen des auswechselbaren
Radlandewerks ist gewährleistet, daß die Reaktionskräfte
innerhalb des Radlandewerks derart abgestützt sind, daß sie in
die Beschläge 3 zur Befestigung des Radlandewerks am
Hubschrauber einfließen und weder weitere Abstützungen am
Hubschrauber notwendig machen, noch Einspannmomente in die
Befestigungsbeschläge für das Landewerk am Hubschrauber
einleiten.