DE19700429A1 - Mühle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mühle mit einer oder mehreren Mahlstufen, die nach dem
Prinzip der Zerkleinerung mittels Gaswirbeln arbeitet und aus einem im wesentlichen
zylindrischen, insbesondere allen Mahlstufen gemeinsamen Stator, einem mit einer
Vielzahl von gegebenenfalls in mehreren Stufen übereinander angeordneten Mahl
körpern ausgerüsteten Rotor sowie einer Fördereinrichtung für ein Trägergas besteht,
das die Mühle mit dem Mahlgut durchsetzt. Die Erfindung betrifft insbesondere eine
verbesserte Mahlkörperbefestigung für die Mühle.
Aus der europäischen Offenlegungsschrift EP 226 900 A2 ist eine Mühle mit
mehreren Mahlstufen bekannt, die aus einem im wesentlichen zylindrischen, allen
Mahlstufen gemeinsamen Stator, mit einem mit einer Vielzahl von in mehreren Stufen
übereinander angeordneten Mahlplatten ausgerüsteten Rotor sowie einer Förderein
richtung für ein Trägergas besteht, das die Mühle mit dem Mahlgut durchsetzt und die
mit einem zusätzlichen Radialgebläse ausgestattet ist.
Das Zerkleinerungsprinzip dieser mit Luft als Trägergas arbeitenden Mühle beruht
darauf, daß die Mahlgutpartikel innerhalb der Vielzahl von Luftwirbeln, die von den
Mahlplatten erzeugt werden, auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden und
vorzugsweise gegenseitige Stöße ausführen. Diese gegenseitigen Stöße führen zum
Auseinanderbrechen der Teilchen des Mahlgutes. Nur ein geringer Teil der Zerkleine
rungsvorgänge erfolgt durch das Zusammentreffen der Mahlgutteilchen mit den fest
stehenden oder rotierenden Maschinenteilen.
Die Mühle ist besonders geeignet zum Mahlen von temperaturempfindlichen, ggf.
feuchten Produkten, z. B. von Getreide oder anderen feinteiligen Nahrungsmitteln. Da
durch daß sich das Produkt ständig innerhalb turbulenter Luftströme befindet, wird
die bei der Zerkleinerung unvermeidbar entstehende Wärme sofort abgeführt. Gleich
zeitig wird auch gegebenenfalls vorhandene Feuchtigkeit von der Luft aufgenommen,
so daß zusätzlich eine intensive Trocknung feuchter Mahlgüter erreicht werden kann.
Die Mahlplatten sind in dieser Mühle für jede Mahlstufe auf dem Umfang einer Kreis
scheibe angebracht und sind dabei radial und parallel zur Drehachse des Rotors ausge
richtet. Die Befestigung der erfolgt dabei mittels Schraubverbindungen auf radial zur
Drehachse des Rotors gerichteten Tragelementen, die mit der Kreisscheibe der
Mahlstufe verschweißt sind.
Beim Betrieb solcher Mühlen mit härterem oder abrasiven Mahlgut, z. B. anorgani
schen Pigmenten, die grundsätzlich auch der Mahlung zugänglich sind zeigt sich, daß
insbesondere die Art der Anordnung und Befestigung der Mahlplatten erhebliche
Nachteile hat. Die Mahlplatten die üblicherweise Langlöcher für die Befestigungs
schrauben aufweisen müssen beim Wechsel im Bezug auf den Stator abstandsgenau
eingerichtet werden, was vergleichsweise umständlich ist. Dabei sind definierte Dreh
momente zum Anziehen der Befestigungsschrauben einzuhalten. Hieraus folgt jedoch
der Nachteil, daß die Schrauben oftmals nicht mehr zerstörungsfrei von den Trag
elementen zu lösen sind. Außerdem wird die Mahlplattenbefestigung bei härterem und
feuchten Mahlgut stärker thermisch und korrosiv belastet, was zu einem Anbacken
der Befestigungsschrauben führt.
Lassen sich die Mahlplatten aber nur schwer oder z. T. gar nicht ohne besonderen Auf
wand von den Rotorscheiben lösen, so wird die Ausfallzeit solcher Mühlen erheblich
verlängert.
Aufgabe der Erfindung war es daher eine Mühle zu entwickeln, bei der die Nachteile
der bekannten Mahlvorrichtung vermieden werden und die ein schnelles unproblema
tisches Wechseln der Mahlkörper ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung, durch die diese Aufgabe gelöst wird, ist eine Mühle mit
einer oder mehreren Mahlstufen, die nach dem Prinzip der Zerkleinerung mittels Gas
wirbeln arbeitet und aus einem im wesentlichen zylindrischen, insbesondere allen
Mahlstufen gemeinsamen Stator, einem mit einer Vielzahl von gegebenenfalls in
mehreren Stufen übereinander angeordneten Mahlkörpern und, ggf. scheibenförmigen,
radialen Trägern für die Mahlkörper ausgerüsteten Rotor sowie einer Förderein
richtung für ein Trägergas besteht, das die Mühle mit dem Mahlgut durchsetzt, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Träger auf ihrer Unterseite und Oberseite mit
Halterungen oder Ausnehmungen versehen sind, die die Mahlkörper entgegen der
Fliehkraft halten, und daß auf dem Rotor zwischen zwei benachbarten radialen
Trägern um den Rotor drehbare Klemmringe angebracht sind, die die Mahlkörper
verriegeln.
Mit einer einfachen Drehbewegung der ggf. auch arretierbaren Klemmringe werden
bei der erfindungsgemäßen Mühle die Vielzahl der in einer Stufe angeordneten Mahl
körper freigegeben. Das arbeitsintensive und möglicherweise den Rotor beschädigen
de Lösen von Schraubverbindungen wird hierbei vermieden. Es entfällt zudem bei ent
sprechend vorgefertigten Mahlkörpern, die umständliche Einjustierung des Mahlspal
tes zwischen der Verschleißkante des Mahlkörpers und der Statorwandung. Bei einer
Bestückung der Mühle z. B. nach Entfernen der alten Mahlkörper, in "Offenstellung"
des Klemmrings werden alle Mahlkörper einer Stufe in die Halterungen eingesetzt und
durch einfaches Drehen des Klemmrings in ihrer Lage fixiert.
Während des Betriebes der Mühle wird dieser Paßsitz der Mahlkörper durch die auf
die Mahlkörper einwirkende Fliehkraft unterstützt.
Die Klemmringe weisen insbesondere auf ihrem Umfang exzentrisch geformte Nasen
oder Erhebungen auf, die entsprechend der Zahl der Mahlkörper in Wellenform oder
in Sägezahnform auf dem Umfang des Klemmrings verteilt sind. Genauso gut ist es
möglich die Klemmringe, ggf. auch zusätzlich, mit einer entsprechenden Zahl auf dem
Umfang verteilter Federelemente, insbesondere mit Blattfedern auszustatten, die
eventuelle herstellungsbedingte Paßungenauigkeiten der Mahlkörper einer Mahlstufe
ausgleichen.
Die Mahlkörper sind insbesondere plattenförmig und weisen an ihrer Seite zwei
gegenüber liegende Vorsprünge oder Kerben auf, die in die Halterungen oder
Ausnehmungen der Träger eingreifen. Im einfachsten Fall sind bevorzugt auf der
Ober- und Unterseite der kreisförmigen Trägerscheibe Halterungen aufgeschweißt,
die in Ausnehmungen der zwischen zwei Trägerscheiben angeordneten Mahlplatten
eingreifen.
Die Mahlplatten der Mühle können auch speziell mit aufgelöteten Verschleißkanten
versehen sein. Diese können nach Ende der Standzeit durch Erneuern der Verschleiß
kante wiederverwendet werden.
Durch Zulagen entsprechend ausgewählter Dicke, die zwischen die Halterungen oder
Ausnehmungen der Träger und die entsprechenden Halteflächen der Mahlplatten
eingelegt werden, ist es möglich nach entsprechender Abnutzung der Verschleißkante
der Mahlplatten den Mahlspalt nachzustellen.
Der Klemmring kann insbesondere über entsprechend angebrachte Zugspindeln oder
mittels Hebelwirkung festgestellt oder gelöst werden. Bevorzugt wird er in seiner
"Schließstellung" z. B. über eine zusätzliche Verriegelung arretiert.
Das Trägergas wird insbesondere durch ein externes Gebläse durch die Mühle ge
fördert und tritt zusammen mit gemahlenem Mahlgut am Produktauslaß der Mühle
aus. Das Trägergas wird insbesondere beim Betrieb der Mühle zur Mahltrocknung
außerhalb der Mühle vorgeheizt. Die Förderung von Mahlgut und Trägergas kann
durch besondere Förderelemente, wie die in der EP 226 900 beschriebenen Sichter
unterstützt werden.
Die Mühle ist grundsätzlich geeignet Mahlgut unterschiedlichster Sorte zerkleinern zu
können. Mit der Mühle können anorganische und organische Chemieprodukte, bei
spielsweise Metalle wie Kupfer, Magnesium oder Aluminium, Salze, Kunststoffe bzw.
Kunststoffschredder, Pigmente oder Mineralien, beispielsweise Kalkstein, Chromoxid,
Eisenoxid, Titandioxid, Lichtecht-Gelb, ebenso wie Lebensmittel, beispielsweise Ge
treide oder Gemüse zerkleinert werden. Die Mühle eignet sich besonders für abrasives
und mit Flüssigkeiten behaftetes Mahlgut z. B. für wasserfeuchte Pigmente.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mühle
zum Mahlen von anorganischen und organischen Chemieprodukten, Pigmenten, Nah
rungsmitteln oder Mineralien, insbesondere von feuchtem Mahlgut.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert, ohne
daß die Erfindung dadurch im Einzelnen eingeschränkt ist.
In den Figuren zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mühle.
Fig. 2 den ausschnittsweisen Querschnitt durch die Mühle nach Fig. 1 entsprechend
der Linie A-A' in Verschlußstellung des Klemmrings
Fig. 3 einen ausschnittsweisen Längsschnitt entsprechend der Linie B-B' in der Fig. 2
Fig. 4 den ausschnittsweisen Querschnitt durch die Mühle nach Fig. 1 entsprechend
der Linie A-A' in "Offenstellung" des Klemmrings.
In der Fig. 1 ist der Aufbau der einer erfindungsgemäßen Mühle im Längsschnitt
gezeigt. Die Mühle weist ein Gehäuse 3 auf, das den Stator 3 bildet, eine Mahlgutzu
führungseinheit 14 und einen Produktauslaß 15, und einen Rotor 1 mit vier
Mahlstufen 16, die durch die jeweils in einer Ebene angeordneten Mahlkörper 8 ge
bildet werden. Die Mahlkörper 8 sind plattenförmig gestaltet und sind zwischen zwei
übereinander liegenden Kreisscheiben 9, 9' so angebracht, daß ihre Verschleißkante
11 radial nach außen zeigt. Die Kreisscheiben 9, 9' sind an der Welle des Rotors 1 an
gebracht, der gelagert ist und über einen nicht gezeigten Motor angetrieben wird. Das
Mahlgut wird über die Förderschnecke der Zuführungseinheit 14 eingelassen. Das
Trägergas wird über den Kanal 17 angesaugt. Ein nicht gezeichnetes, dem Auslaß 15
nachgeschaltetes Gebläse sorgt für den Abzug der Mischung aus gemahlenem Produkt
und Trägergas.
Die Mahlplattenträger 9, 9' wechseln sich auf der Welle des Rotors ab mit zwischen
liegenden Klemmringen 2, die über Speichen 5 mit einer um den Rotor 1 um einen
Teilwinkel x drehbaren Nabe 4 verschweißt sind. Die Klemmringe 2 weisen auf ihrem
Umfang exzentrische Erhebungen 6 auf, die in gleicher Zahl und im gleichen Abstand
zueinander wie die Mahlplatten 8 angeordnet sind.
Auf der Oberseite und der Unterseite der Mahlplattenträger 9, 9' sind Halteiungen 7,
7' in U-Profilform aufgeschweißt, die mit ihrem offenen Ende zur Drehachse des
Rotors weisen. Die Mahlplatten 8 weisen Ausnehmungen 13 auf, die so breit sind, daß
die Mahlplatten 8 zwischen zwei Mahlplattenträgern 9, 9' über die Halterungen 7, 7'
geschoben werden können.
Die Mahlplatten 8 werden bei der Montage mit den Vorsprüngen 12, 12' in die
Öffnung der Halterungen 7, 7' radial nach außen geschoben und werden durch die
Seitenteile der Halterungen 7, 7' seitlich stabilisiert. Der Klemmring 2 ist dabei
entsprechend Fig. 4 in "Offenstellung" gedreht. Sind alle Mahlplatten 8 einer
Mahlstufe in ihre Halterungen 7, 7' eingesetzt, wird der Klemmring 2 gegenüber den
Mahlplattenträgern 9, 9' gedreht und alle Mahlplatten 8 durch die Vorsprünge 6 auf
dem Klemmring 2 gegen die Halterungen 7, 7' gepreßt ("Schließstellung").
Durch Einlegen eventueller Distanzstücke zwischen den Vorsprüngen 12, 12' der
Mahlplatten 8 und den Halteiungen 7, 7' wird der Mahlspalt 10 zwischen der
Verschleißkante 11 der Mahlplatten 8 und der Statorwand 3 vergrößert.
Claims (9)
1. Mühle mit einer oder mehreren Mahlstufen, die nach dem Prinzip der
Zerkleinerung mittels Gaswirbeln arbeitet, bestehend aus einem im wesentli
chen zylindrischen, insbesondere allen Mahlstufen gemeinsamen Stator (3),
einem mit einer Vielzahl von gegebenenfalls in mehreren Stufen übereinander
angeordneten Mahlkörpern (8) und, ggf. scheibenförmigen, radialen Trägern
(9) für die Mahlkörper (8) ausgerüsteten Rotor (1) sowie einer Förderein
richtung für ein Trägergas, das die Mühle mit dem Mahlgut durchsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß je zwei benachbarte Träger (9, 9') auf ihrer
Unterseite bzw. Oberseite mit Halterungen (7, 7') oder Ausnehmungen
versehen sind, die die Mahlkörper (8) entgegen der Fliehkraft halten, und daß
auf dem Rotor (1) zwischen zwei benachbarten radialen Trägern um den Rotor
(1) drehbare Klemmringe (2, 5) angebracht sind, die die Mahlkörper (8)
verriegeln.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmringe (2, 5)
auf ihrem Umfang exzentrisch geformte Nasen oder Erhebungen (6) auf
weisen, die entsprechend der Zahl der Mahlkörper (8) in Wellenform oder in
Sägezahnform auf dem Umfang des Klemmrings (2, 5) verteilt sind.
3. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm
ringe, mit einer der Mahlkörper (8) einer Stufe entsprechenden Zahl auf dem
Umfang verteilter Federelemente, bevorzugt mit Blattfedern versehen sind.
4. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahl
körper (8) plattenförmig gestaltet sind und an ihrer Seite zwei gegenüber lie
gende Vorsprünge (12, 12') oder Kerben aufweisen, die in die Halterungen (7,
7') oder Ausnehmungen der Träger (9) eingreifen.
5. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Ober- und Unterseite der kreisförmigen Trägerscheibe (9) Halterungen (7, 7')
aufgeschweißt sind, die in Ausnehmungen der zwischen zwei Trägerscheiben
(9, 9') angeordneten Mahlkörper (8) eingreifen.
6. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mahlkörper (8) der Mühle mit aufgelöteten Verschleißkanten versehen sind.
7. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemm
ring (2, 5) über eine zusätzliche Zugspindel oder über Hebel feststellbar und
lösbar ist.
8. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmring (2, 5) in seiner Schließstellung, insbesondere mit Hilfe einer
zusätzlichen Verriegelung, arretierbar ist.
9. Verwendung der Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 8 zum Mahlen von
Chemieprodukten, Nahrungsmitteln oder Mineralien, insbesondere von feuch
tem Mahlgut.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ALTENBURGER MASCHINEN JAECKERING GMBH, 59067 HAMM, |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |