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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Aufgabegut
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen
zeichnen sich durch eine luftdurchströmte Betriebsart aus. Dabei
wird Luft zusammen mit dem Aufgabegut als Gasfeststoffgemisch axial
in den Zerkleinerungsraum eingeleitet und gelangt nach radialer
Umlenkung fliehkraftbedingt in eine ringförmige Zerkleinerungszone, wo
es zwischen den Zerkleinerungswerkzeugen eine Zerkleinerung auf
die gewünschte
Größe erfährt. Nach
Verlassen der Zerkleinerungszone sammelt sich das ausreichend gefeinte
Gut in einem zwischen dem Gehäuse
und den Zerkleinerungswerkzeugen umlaufenden Ringkanal, wo es im
Luftstrom tangential über
den Materialabzug ausgetragen wird. Die treibende Kraft für den Transport
des Aufgabeguts durch die Zerkleinerungsvorrichtung stellt neben der
Zentrifugalkraft im wesentlichen die Luftströmung dar, deren Schleppkraft
auf das Aufgabegut wirkt.
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Bei
der Zerkleinerung des Aufgabeguts in der Zerkleinerungszone wird
ein beträchtlicher
Teil der zur Zerkleinerung aufzubringenden Energie in Wärme umgewandelt.
Ursache hierfür
sind Reib- und Aufprallkräfte,
denen das Aufgabegut zur Zerkleinerung unterworfen wird und die
vor allem an den Zerkleinerungswerkzeugen wirken. Das damit verbundene
Aufheizen des Aufgabeguts birgt vor allem in Verbindung mit wärmeempfindlichen
Materialien und/oder der Fein- und Feinstmahlung von Stoffen die
Gefahr, dass einerseits das Aufgabegut irreversibel geschädigt wird
und andererseits die Zerkleinerungsvorrichtung infolge der thermischen
Beanspruchung Schaden nimmt.
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Die
Kühlung
gattungsgemäßer Vorrichtungen
erfolgt in der Regel über
den Luftanteil im Gasfeststoffgemisch, der den Mahlspalt passiert.
Dabei findet ein Wärmeübergang
von den Zerkleinerungswerkzeugen auf die Luft statt, wobei sich
der gewünschte
Kühleffekt
einstellt.
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Demzufolge
zeichnen sich gattungsgemäße Vorrichtungen
dadurch aus, dass während
des Zerkleinerungsbetriebs der die Vorrichtung durchströmenden Luft
sowohl eine Transportfunktion als auch eine Kühlfunktion zukommt.
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Darüber hinaus
ist es auch schon bekannt, zusätzliche
Luft in den Zerkleinerungsraum einzubringen. Das zusätzliche
Luftvolumen ist in der Lage, Wärme
abzuführen
und dadurch die Kühlwirkung
zu verstärken.
Auch hier wird die erwärmte
Luft zusammen mit dem ausreichend gefeinten Gut abgezogen.
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Der
Nachteil bekannter Zerkleinerungsvorrichtungen liegt in der Doppelfunktion
des Gasfeststoffgemisches, das einerseits die Aufgabe des Materialtransportes
und andererseits die Aufgabe der Kühlung innehat. Unter bestimmten
Umständen,
wie zum Beispiel der Fein- und Feinstmahlung muss der Luftanteil
im Gemisch aus Gründen
der Kühlung über die
für den
Transport notwendige Menge hinaus gesteigert werden. Das hat zur
Folge, dass bei der Abtrennung des gefeinten Gutes aus dem die Vorrichtung
verlassenden Gasfeststoffgemisch große Volumina gefiltert werden
müssen.
Dies erfordert aus anlagentechnischer Sicht große Filterflächen und große Leitungsquerschnitte,
was sich neben hohen Investitionskosten und Betriebskosten zusätzlich in
einem erhöhten
Raumbedarf niederschlägt.
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Dieser
Nachteil besteht auch bei gattungsgemäßen Vorrichtungen, bei denen
eine Einspeisung zusätzlicher
Kühlluft
vorgenommen wird, da sich die zusätzliche Kühlluft stromabwärts der
Zerkleinerungszone mit dem Gasfeststoffgemisch vermischt.
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Darüber hinaus
führt die
Doppelfunktion des Gasfeststoffgemisches während des Zerkleinerungsbetriebs
nur im Ausnahmefall zu einer optimalen Auslastung der Zerkleinerungsvorrichtung.
In den meisten Fällen
ist entweder das Förderpotential
des Luftanteils im Gasfeststoffgemisch erschöpft bei noch vorhandenen Reserven
in der Abkühlung.
Oder es ist das Kühlpotential
des Luftanteils erschöpft,
obwohl noch Reserven bei der Förderleistung
vorhanden wären.
Dies führt
zu einer verminderten Effizienz bekannter Vorrichtungen.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtungen
in wirtschaftlicher und funktioneller Hinsicht zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Es
ist das Verdienst der Erfindung, vorgenannte Zusammenhänge erkannt
zu haben und darauf aufbauend eine räumliche Trennung von Kühlung und
Materialtransport mittels eines Gases, vornehmlich Luft, zu erreichen.
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Durch
die Trennung des Kühlgasstromes vom
Gasfeststoffgemisch ist es möglich,
den Gasanteil im Gasfeststoffgemisch lediglich auf die erwünschte Förderleistung
auszulegen. Daraus ergibt sich eine Reduzierung des Gasvolumens
im Gasfeststoffgemisch auf das Minimum. Da der Kühlgasstrom keine Feststoffe
enthält
und nunmehr nur noch das im Volumen reduzierte Gasfeststoffgemisch über Filter
geführt
werden muss, bringt diese Maßnahme den
Vorteil, dass bereits kleinere Filterflächen und Leitungsquerschnitte
zur Abtrennung des gefeinten Gutes genügen, was sich sowohl in niedrigeren
Investitions- als auch Betriebskosten niederschlägt.
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Parallel
kann die Kühlluft
unabhängig
von der notwendigen Förderleistung
und lediglich in Abhängigkeit
der vorhandenen Temperatur und der Art des Aufgabeguts in der erforderlichen
Menge in den Zerkleinerungsraum eingespeist werden. Diese unabhängige und
daher unterschiedliche Steuerung des Gasfeststoffgemisches und des
Kühlgases
erlauben eine bestmögliche
Anpassung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
an äußere Parameter.
Dadurch lassen sich die Betriebskosten weiter minimieren und ein
effizienterer Betrieb erreichen.
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Eine
getrennte Führung
des Kühlgases
führt ferner
zu dem Vorteil, dass der Kühlluftstrom
nicht von den Feststoffen im Gasfeststoffgemisch behindert wird.
Insofern ist erfindungsgemäß eine verbesserte,
da gleichbleibende Kühlwirkung
der Zerkleinerungswerkzeuge erzielbar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist eine Unterteilung des Zerkleinerungsraumes durch eine
in einer Radialebene bezüglich
der Rotationsachse angeordnete Wand vorgesehen. Der Vorteil liegt
in der Bildung zweier ringscheibenförmiger Kammern, deren Haupterstreckungsrichtung
parallel zu deren Durchströmungsrichtung ist.
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Vorteilhafterweise
wird die Wand teilweise von einer Scheibe gebildet, an die sich
in radialer Richtung eine Ringscheibe anschließt. Dadurch bleibt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
auf möglichst
wenig Bauteile reduziert. Da die Scheibe gleichzeitig Teil der Kammer
für den
Kühlgasstrom ist,
lässt sich
auf diese Weise eine optimale Kühlwirkung
erzielen.
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Durch
die in Weiterbildung der Erfindung vorgesehene, im Umfangsrichtung
versetzte Anordnung der beiden Auslässe für das Gasfeststoffgemisch und das
Kühlgas
ist eine Entzerrung der beiden parallelen Leitungssysteme möglich mit
dem Vorteil einer besseren Ausnutzung des vorhandenen Raumangebots.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die feststehende Scheibe von der Vorder-
oder Rückwand
des Gehäuses
gebildet wird. Auf diese Weise gelingt eine konstruktiv äußerst komprimierte
und daher kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Vorteilhafterweise
wird dabei die feststehende Scheibe von der aufgabeseitigen Gehäusewand gebildet,
da sich dadurch eine möglichst
einfache axiale Einleitung des Aufgabeguts in die Zerkleinerungszone
ergibt.
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Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht zwei rotierende Scheiben vor unter Bildung drei
getrennter Kammern. Auf diese Weise ist eine Anwendung der Erfindung
auch auf Zerkleinerungsvorrichtungen mit unterschiedlich rotierenden
Scheiben möglich,
was den erwünschten
Effekt bringt, dass die Zerkleinerungswerkzeuge einem gleichmäßigen Verschleiß und daher
einer gleichmäßigen Abnutzung
unterworfen sind.
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In
Weiterbildung solcher Vorrichtungen können die beiden Auslässe für das Kühlgas stromabwärts zusammengefasst
sein, um eine doppelte Leitungsführung
zu ersparen.
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Zur
besseren Ausnutzung des Kühlpotentials des
Kühlgases
kann der Kühlgasstrom
durch entsprechende Einbauten in der Kammer gezielt entlang der
temperaturbeaufschlagten Bauteile geführt werden. Durch eine Anordnung
der Einbauten auf Höhe der Zerkleinerungswerkzeuge
wird die Kühlluft
am Ort der größten Wärmeentwicklung
vorbeigeführt,
so dass ein größtmöglicher
Wärmeübergang
stattfindet.
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In
weiterer Fortbildung des Gedankens können die Scheiben auf ihrer
der Kühlluftkammer
zugewandten Seite Rippen aufweisen, um die Oberfläche gegenüber dem
Kühlgas
zu vergrößern und
damit den Wärmeübergang
zu steigern.
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Durch
eine radiale Ausrichtung der Rippen wird eine Durchströmung der
Kammer erreicht, die zu einem größeren Kühleffekt
führt.
Bei rotierenden Scheiben kommt hinzu, dass die radial ausgerichteten
Rippen einen Bewegungsimpuls auf das sie durchstreichende Kühlgas ausüben und
somit die Kühlluftströmung zusätzlich vorantreiben.
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Eine
Anordnung der Rippen im Bereich der Einbauten bewirkt ein Zusammenwirken
dieser Bauteile und damit sowohl einen verbesserter Kühl- als auch
Transporteffekt.
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Bevorzugt
ist ferner die Anordnung eines Temperatursensors im Zerkleinerungsraum,
der beispielsweise über
Aussendung eines Infrarotstrahls kontinuierlich oder in vorgegebenen
Zeitintervallen die Temperatur der Zerkleinerungszone erfasst. Durch
Auswertung der Messergebnisse ist eine temperaturabhängige Steuerung
des Kühlgasstroms möglich. In
Weiterbildung dieses Gedankens ist eine selbsttätige Steuerung, vorzugsweise
eine mikroprozessorgesteuerte Steuerung vorgesehen, die sowohl das
Gasfeststoffgemisch als auch die Kühlgasmenge steuert. Auf diese
Weise ist ein mannloser Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei kontinuierlicher Optimierung möglich.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Das
Ausführungsbeispiel
betrifft eine Scheibenmühle
ohne darauf beschränkt
zu sein. Ebenso liegen Siftmühlen,
Refiner und dergleichen im Rahmen der Erfindung.
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Es
zeigen
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
entlang der in 2 dargestellten Linie 1-1,
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2 eine
Vorderansicht auf die in 1 dargestellte Vorrichtung,
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3 und 4 weitere
Teilschnitte weiterer Ausführungsformen
der Erfindung und
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5 eine
Vorderansicht auf eine zusätzliche
Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 1 und 2 zeigen
eine erste Ausführungsform
der Erfindung in Form einer Scheibenmühle. Man sieht zunächst einen
lediglich in 2 dargestellten Maschinenunterbau 1,
der mit seinen Füßen 2 auf
dem Untergrund ruht. Die Oberseite des Maschinenunterbaus 1 bildet
eine Plattform, auf der die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung aufgebaut
ist.
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Die
Zerkleinerungsvorrichtung besitzt ein im wesentlichen trommelförmiges,
eine Rotationsachse 8 umgebendes Gehäuse 3, das einen Zerkleinerungsraum 4 umschließt. Das
Gehäuse 3 weist
an seiner Vorderseite 5 eine zentrale kreisförmige Öffnung 6 auf,
die mit Hilfe einer um eine vertikale Achse verschwenkbaren Gehäusetür 7 verschließ- und verriegelbar
ist.
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Die
Gehäusetür 7 besitzt
ebenfalls eine zentrale kreisförmige
Beschickungsöffnung 9,
an die von der Außenseite
ein vertikaler Fallschacht 10 über einen Rundbogen 11 anschließt. Die
Innenseite der Gehäusetür 7 erweitert
sich ausgehend vom Rand der Beschickungsöffnung 10 konisch.
Der sich daraus ergebende größere innere
Querschnitt der Beschickungsöffnung 10 ist
von den kreisförmig
um die Achse 8 angeordneten Zerkleinerungswerkzeugen 12 in
Form eines Mahlrings umgeben. Die Zerkleinerungswerkzeuge 12 sind
somit feststehend an der Innenseite der Gehäusetür 7 befestigt, die
auf diese Weise die Funktion der ersten Mahlscheibe übernimmt.
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Die
Rückwand 15 weist
im Bereich der Rotationsachse 8 ebenfalls eine kreisförmige Öffnung 16 auf.
An der Außenseite
der Rückwand 15 schließt sich
eine einen zum Zerkleinerungsraum 4 parallelen Hohlraum 17 umschließende kastenförmige Verstärkung 18 an.
Auch die kastenförmige
Verstärkung 18 besitzt
im Bereich der Rotationsachse 8 eine kreisförmige Öffnung 19.
Eine weitere Öffnung 36 ist
im Fußbereich
der kastenförmigen
Verstärkung 18 vorgesehen,
durch welche der Hohlraum 17 mit Kühlluft 35 beaufschlagt
werden kann. Koaxial zur Rotationsachse 8 ist eine horizontale
Wellenlagerung 20 vorgesehen, die fest mit der kastenförmigen Verstärkung 18 verbunden
ist und sich durch die Öffnung 19 erstreckt.
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In
der Wellenlagerung 20 ist innerhalb der Lagegruppen 21 eine
Antriebswelle 22 frei drehbar gelagert, die sich mit ihrem
vorderen Ende durch die Öffnung 16 in
der Rückwand 15 des
Gehäuses 3 hindurch
in den Zerkleinerungsraum 4 hinein erstreckt. Ihr äußeres Ende
trägt eine
Mehrrillenscheibe 23, die über Riemen mit dem lediglich
in 2 dargestellten Antriebsmotor 24 verbunden
ist. Die Riemen verlaufen dabei innerhalb einer Schutzverkleidung 25.
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Auf
dem gegenüberliegenden,
im Zerkleinerungsraum 4 befindlichen Ende der Antriebswelle 22 sitzt
eine kreisförmige
Nabenscheibe 26. Die Nabenscheibe 26 ist somit
planparallel und im Abstand zur Gehäusetür 7 angeordnet. Die
Nabenscheibe 26 ist ebenfalls mit Zerkleinerungswerkzeugen 27 in
Form eines Mahlringes bestückt,
die den Zerkleinerungswerkzeugen 12 unter Bildung eines
Mahlspalts in engem axialem Abstand gegenüberliegen und mit diesen zur
Zerkleinerung des Aufgabeguts zusammenwirken.
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Auf
Höhe der
Zerkleinerungswerkzeuge 27 sieht man an der der Rückwand 15 zugewandten
Seite der Nabenscheibe 26 gleichmäßig über den Kreisumfang verteilte,
radial ausgerichtete Rippen 28. Die Rippen 28 können eine
Höhe von
5 bis 25 mm besitzen und in gegenseitigem Umfangsabstand von 20 bis
100 mm angeordnet sein. Infolge der starren Befestigung an der Nabenscheibe 26 führen die
Rippen 28 zusammen dieser eine Rotationsbewegung um die
Achse 8 aus.
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Den
Rippen 28 axial gegenüberliegend
sind an der Rückwand 15 des
Gehäuses 3 Luftleitelemente 37 befestigt,
die den Durchströmungsquerschnitt in
diesem Bereich verengen. Dadurch wird die Kühlluft 35 gezielt
auf die Bauteile ausgerichtet, die eine größte Wärmeentwicklung zeigen. Zudem
wirken die rotierenden Rippen 28 mit den Luftleitelementen 37 derart
zusammen, dass eine Förderwirkung
auf den Kühlluftstrom
ausgeübt
wird.
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An
die Nabenscheibe 26 schließt sich umfangseitig in einer
Radialebene liegend eine Ringscheibe 29 an. Die Ringscheibe 29 ist über ihren äußeren Umfang
fest mit dem Gehäuse 3 verbunden, während ihr
innerer Umfang einen gleitenden Anschluss an die Nabenscheibe 26 bildet.
Auf diese Weise wird der ringscheibenförmige Zerkleinerungsraum 4 in
zwei ebenfalls ringscheibenförmige
Kammern 30 und 31 unterteilt. Die Trennwand verläuft in einer
Radialebene, gebildet von der Nabenscheibe 26 und der Ringscheibe 29.
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Wie
vor allem aus 1 ersichtlich erstreckt sich
diese Unterteilung auch in den Bereich des Materialabzugs 14,
der mit einem weiterführenden
Leitungssystem verbunden ist. Dabei schließt eine erste Leitung 32 zum
Abzug des gefeinten Materials an die Kammer 30 und eine
zweite Leitung 33 zum Abzug der Kühlluft 35 an die Kammer 31 an.
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Zusätzlich weist
die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
einen Temperaturfühler 38 auf.
Der Temperaturfühler 38 ist
beispielsweise am Umfang des Gehäuses 3 befestigt
(2) und besitzt vorzugsweise einen Infrarotsensor,
der die Temperatur in der Zerkleinerungszone kontinuierlich oder in
vorgegebenen Zeitintervallen erfasst. Die gemessene Temperatur kann
direkt auf einem Anzeigefeld dargestellt oder an eine selbsttätige Steuerung übermittelt
werden.
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Im
Betrieb arbeitet eine erfindungsgemäße Vorrichtung wie folgt:
Wie
durch den Pfeil 34 angedeutet gelangt das Aufgabegut in
Form eines Gasfeststoffgemisches über den Fallschacht 10 und
Rundbogen 11 axial in den Zerkleinerungsraum 4,
wo es zunächst
auf die Stirnseite der Nabenscheibe 26 trifft. Dort wird
es in eine radiale Richtung umgeleitet und fliehkraftbedingt in den
Mahlspalt zwischen den Zerkleinerungswerkzeugen 12 und 27 getrieben.
Nach Verlassen des Mahlspalts gelangt das gefeinte Gut zusammen
mit dem Luftanteil des Gasfeststoffgemisches 34 in die
Kammer 30 des Zerkleinerungsraumes 4 und wird über die
erste Leitung 32 einer nicht weiter dargestellten Filteranlage
zugeführt,
wo eine Trennung der festen Phase von der gasförmigen Phase erfolgt.
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Das
Gasfeststoffgemisch 34 zeichnet sich dabei durch ein Mischungsverhältnis aus,
bei dem der Gasanteil genau so groß ist, um die gewünschte Menge
an Aufgabegut zur und durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zu transportieren.
Zwar übt
der im Gasfeststoffgemisch 34 vorhandene Gasanteil auch
eine Kühlwirkung
in der Zerkleinerungszone aus, dies ist jedoch nicht bestimmend
für die
Größe des Gasanteils.
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Für die Kühlung der
Zerkleinerungszone wird zusätzlich
wie die Pfeile 35 versinnbildlichen Kühlluft in die Zerkleinerungsvorrichtung
eingetragen. Die Kühlluft 35 kann
aus der Umgebungsluft angesaugt oder aus einem Kühlluftleitungssystem stammen
und wird über die Öffnung 36 in
den Hohlraum 17 der kastenförmigen Verstärkung 18 geleitet.
Von dort gelangt die Kühlluft 35 über den
zwischen der Nabenscheibe 26 und der Öffnung 16 freigelassenen
Ringspalt in die Kammer 31 des Zerkleinerungsraums 4.
Dort wird die Kühlluft 35 radial
umgelenkt und mit Hilfe der Luftleitelemente 37 auf die
Rippen 28 ausgerichtet. Beim Durchströmen der Rippen 28 findet
ein Wärmeübergang
von den Rippen 28 auf die Kühlluft 35 statt, womit
zugleich ein Kühleffekt
eintritt. Im Weiteren verlässt
die Kühlluft 35 die
Kammer 31 durch die zweite Leitung 33. Da keine
Vermischung der Kühlluft 35 mit Aufgabegut
beziehungsweise gefeintem Gut stattfindet, braucht die Kühlluft 35 nicht über Filteranlagen zur
Abtrennung von Feststoffen geführt
werden.
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Während des
Zerkleinerungsbetriebs wird mit Hilfe des Temperaturfühlers 38 die
Temperatur in der Zerkleinerungszone festgestellt. Wird ein Wert
erreicht bei dem Schäden
am Aufgabegut oder der Zerkleinerungsvorrichtung zu befürchten sind,
wird die in die Vorrichtung eingespeiste Menge an Kühlluft 35 erhöht und/oder
die Beschickung mit Aufgabegut gedrosselt um die gewünschte Temperatur
in der Zerkleinerungszone zu erreichen. Auf diese Weise lässt sich
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
stets mit einem optimalen Mischungsverhältnis von Aufgabegut zu Kühlluft bei
vorgegebener Temperatur betreiben. Mit Hilfe einer selbsttätigen Steuerung
kann dabei ein vollautomatischer Betrieb verwirklicht werden.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Die Darstellung beschränkt sich dabei auf den erfindungswesentlichen
Bereich, da die übrige
Ausbildung der in den 1 und 2 beschriebenen
Vorrichtung entspricht, so dass das dort Gesagte gilt. Die Schnittführung entspricht 1.
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In 3 sieht
man wiederum ein trommelförmiges,
eine Rotationsachse 40 umgebendes Gehäuse 41, das einen
Zerkleinerungsraum 42 umschließt. Die Vorderseite des Gehäuses 3 wird
von einer schwenkbaren Gehäusetür 43 gebildet,
die im Bereich der Achse 40 eine konzentrische, kreisförmige Beschickungsöffnung 44 besitzt.
Ferner sind weitere Öffnungen 45 in
der Gehäusetür 43 vorgesehen,
die kreisförmig
um die Beschickungsöffnung 44 herum gruppiert
sind.
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Die
Rückwand 46 des
Gehäuses 41 besitzt im
Bereich der Achse 40 eine Wellendurchführung für eine lediglich im Endabschnitt
dargestellte Antriebswelle 47, die in den Zerkleinerungsraum 42 hineinreicht.
Auf diesem Ende der Antriebswelle 47 sitzt eine in einer
Radialebene liegende Mahlscheibe 48.
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Auf
der der Rückwand 46 zugewandten
Seite der Mahlscheibe 48 ist im äußeren Umfangsbereich ein Mahlring 49 befestigt.
Diesem unter Bildung eines Mahlspalts in axialem Abstand gegenüber liegend befindet
sich ein weiterer Mahlring 50, der fest mit der Rückwand 46 des
Gehäuses 41 verbunden
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist somit die Rückwand 46 einer
feststehenden Mahlscheibe funktionell gleichzusetzen.
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Auf
der der Gehäusetür 43 zugewandten Seite
der Mahlscheibe 48 sieht man auf Höhe des Mahlrings 49 gleichmäßig über den
Umfang verteilte und fest mit der Mahlscheibe 48 verbundene
radial ausgerichtete Rippen 51.
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In
dem Bereich zwischen der Antriebswelle 47 und dem Mahlring 49 besitzt
die Mahlscheibe 48 Öffnungen 52,
die die Vorderseite der Mahlscheibe 48 mit der Rückseite
verbinden. Ferner sieht man an der Vorderseite der Mahlscheibe 48 ein
ringförmiges Leit- und Führungsblech 53 das
fest mit der Mahlscheibe 48 verbunden ist und gleitend
an die Beschickungsöffnung 44 in
der Gehäusetür 43 anschließt.
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Der
Zerkleinerungsraum 42 ist erfindungsgemäß unterteilt in eine Kammer 54 und
eine Kammer 55. Als Trennwand dient wiederum die Mahlscheibe 48 und
die in radialer Richtung an die Mahlscheibe 48 anschließende Ringscheibe 39.
Die Ringscheibe 39 ist an ihrem äußeren Umfang mit dem Gehäuse 41 verbunden
und schließt
mit ihrem inneren Umfang gleitend an die Mahlscheibe 48 an.
Die kammerartige Unterteilung der Zerkleinerungsvorrichtung findet ihre
Fortsetzung im Materialabzug wo eine erste Leitung 56 an
die Kammer 54 anschließt
und eine zweite Leitung 57 an die Kammer 55.
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Im
Betrieb wird ein Gasfeststoffgemisch 58 durch die Beschickungsöffnung 44 entlang
des Leit- und Führungsbleches 53 und
durch die Öffnungen 52 hindurch
in die Kammer 55 eingeleitet, wo es fliehkraftbedingt den
Mahlspalt durchwandert und dabei zerkleinert wird. Das ausreichend
gefeinte Gut gelangt zusammen mit der Luft in die Leitung 57,
die zur Ausscheidung des Feststoffanteils zur einer nicht weiter
dargestellten Filteranlage führt.
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Die
Kühlluft 59 gelangt
durch die Öffnungen 45 in
der Gehäusetür 43 in
die Kammer 54 und streicht dort radial entlang der Rippen 51,
womit wiederum eine Abkühlung
der Zerkleinerungszone stattfindet. Über die Leitung 56 gelangt
die Kühlluft 59 aus der
Zerkleinerungsvorrichtung und kann beispielsweise direkt ohne vorherige
Filterung in die Umgebungsluft eingeleitet werden.
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4 zeigt
die Umsetzung des erfindungsgemäßen Gedankens
an einer Scheibenmühle
mit zwei gegenläufigen
Mahlscheiben, wobei wiederum lediglich die erfindungswesentlichen
Teile dargestellt sind. Die übrigen
nicht dargestellten Bauteile entsprechen weitestgehend der in 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung, so dass auf diesen Teil der Beschreibung verwiesen
wird.
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Die
in 4 dargestellte Vorrichtung besitzt ein trommelförmiges,
eine Rotationsachse 60 umgebendes und einen Zerkleinerungsraum 61 umschließendes Gehäuse 62.
Die Vorderseite des Gehäuses 62 wird
von einer verschwenkbaren Gehäusetür 63 gebildet,
die die Zugänglichkeit
in das Gehäuseinnere
ermöglicht.
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Im
Bereich der Rotationsachse 60 weist die Gehäusetür 63 eine
zentrale Öffnung 64 auf, über die die
Beschickung der Vorrichtung mit Aufgabegut erfolgt. Die Öffnung 64 wird
von weiteren auf einem Kreisumfang liegenden Öffnungen 65 umgeben.
Die Innenseite der Gehäusetür 63 weist
einen zur Rotationsachse 60 konzentrischen Ringstutzen 66 auf.
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Die
Rückseite 67 des
Gehäuses 62 weist
im Bereich der Rotationsachse 60 eine Öffnung 68 zur Durchführung der
Antriebswellen für
den Mahlapparat auf. Um die Öffnung 68 sind
wiederum kreisförmig weitere Öffnungen 69 gruppiert.
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Im
Bereich der Rotationsachse 60 verläuft eine erste Antriebswelle 70 in
Form einer Hohlwelle, deren Ende in den Zerkleinerungsraum 61 hineinreicht.
Die erste Antriebswelle 70 ist innerhalb einer horizontalen
Lagerung frei drehbar gelagert. Die horizontale Lagerung ist in 4 nicht
weiter dargestellt, entspricht aber im wesentlichen der unter 1 beschriebenen.
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Das
Ende der ersten Antriebswelle 70 trägt eine erste, in einer Radialebene
zur Rotationsachse 60 ausgerichtete erste Mahlscheibe 71.
Die Mahlscheibe 71 hält
dabei sowohl zur Rückwand 67 als auch
zur Gehäusetür 63 einen
axialen Abstand ein. Der äußere Umfangsbereich
der ersten Mahlscheibe 71 ist an der der Gehäusetür 63 zugewandten
Seite mit einem ersten Mahlring 72 besetzt. Auf der gegenüberliegenden
Seite der ersten Mahlscheibe 71 sind im äußeren Umfangsbereich
erste Radialrippen 73 gleichmäßig über den Umfang verteilt.
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Innerhalb
der ersten Antriebswelle 70 ist eine zweite Antriebswelle 74 frei
drehbar angeordnet, deren Ende sich mit Überstand über das Ende der ersten Antriebswelle 70 in
den Zerkleinerungsraum 61 hinein erstreckt. Dieses Ende
trägt eine
planparallele zweite Mahlscheibe 75, deren äußerer Umfangsbereich
einen zweiten Mahlring 76 aufweist. Der zweite Mahlring 76 liegt
dabei unter Bildung eines radialen Mahlspalts dem ersten Mahlring 72 axial
gegenüber. Auf
der gegenüberliegenden
Seite der zweiten Mahlscheibe 75 sind wiederum zweite Radialrippen 77 gleichmäßig über den
Umfang verteilt.
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Außerdem sieht
man in dem Bereich zwischen dem zweiten Mahlring 76 und
der Antriebswelle 74 mehrere Öffnungen 78, die einen
Materialdurchtritt des Aufgabeguts von der Vorderseite zur Rückseite
der zweiten Mahlscheibe 75 ermöglichen. Im Bereich der Öffnungen 78 besitzt
die zweite Mahlscheibe eine ringförmige Schulter 79,
die einen gleitenden Anschluss an den Ringstutzen 66 bildet.
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Die
erste Mahlscheibe 71 ist umfangseitig von einer ersten,
in einer Radialebene angeordneten Ringscheibe 80 umgeben.
Die Ringscheibe 80 ist mit ihrem äußeren Umfang fest mit dem Gehäuse 62 verbunden,
während
der innere Umfang gleitend an die erste Mahlscheibe 71 anschließt. Auf
diese Weise wird in dem Zerkleinerungsraum 61 eine erste
scheibenförmige
Kammer 81 gebildet.
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Die
zweite Mahlscheibe 75 ist umfangseitig von einer zweiten
planparallelen Ringscheibe 82 umgeben, die mit ihrem äußeren Umfang
ebenfalls fest mit dem Gehäuse 62 verbunden
ist, während
ihr innerer Umfang gleitend an die zweite Mahlscheibe 75 anschließt. Auf
diese Weise wird in dem Zerkleinerungsraum 62 eine zweite
Kammer 83 und eine dritte Kammer 84 gebildet.
Die erste Kammer 81 und zweite Kammer 83 sind
stromabwärts
zu einer gemeinsamen Leitung zusammengeführt, was in 4 nicht dargestellt
ist.
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Im
Betrieb arbeitet die in 4 dargestellte Vorrichtung folgendermaßen:
Bei
gegenläufig
oder mit Differenzdrehzahl gleichläufig rotierenden Mahlscheiben 71 und 75 wird
das Aufgabegut, wie durch die Pfeile 85 angedeutet, durch die Öffnungen 64 und 78 axial
in den Bereich zwischen den Mahlscheiben 71 und 75 eingeleitet.
Nach Auftreffen auf die Mahlscheibe 71 wird das Gasfeststoffgemsich
radial umgelenkt und kommt so fliehkraftbedingt in den von den beiden
Mahlringen 72 und 76 gebildeten Mahlspalt. Nach seiner
Zerkleinerung gelangt das ausreichend gefeinte Gut in die Ringkammer 84,
wo es sich sammelt und im Luftstrom tangential über den Materialabzug ausgetragen
und einer nicht weiter dargestellten Filteranlage zugeführt wird.
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Um
einer Überhitzung
der Zerkleinerungswerkzeuge und des Aufgabeguts vorzubeugen, wird ein
erster Kühlluftstrom,
angedeutet durch die Pfeile 86, durch die Öffnungen 69 in
der Rückseite 67 des Gehäuses 62 in
die erste Kammer 81 eingeleitet. Dadurch wird in der ersten
Kammer 81 eine Strömung entlang
der ersten Mahlscheibe 71 und insbesondere der ersten Radialrippen 73 erzeugt.
Dabei findet ein Wärmeübergang
und damit eine Abkühlung
der Zerkleinerungswerkzeuge statt, bevor die Kühlluft 86 tangential
aus dem Gehäuse 62 ausgeleitet
wird.
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In
entsprechender Weise wird ein zweiter Kühlluftstrom, dargestellt durch
die Pfeile 87, von der Vorderseite der Vorrichtung durch
die Öffnungen 65 in
der Gehäusetür 63 in
die zweite Kammer 83 eingeleitet. Die dadurch entstehende
Luftströmung
entlang der zweiten Mahlscheibe 75 und insbesondere der zweiten
Kühlrippen 77 ermöglicht einen
Wärmeübergang
und damit eine Abkühlung
der Zerkleinerungswerkzeuge. Auch der Kühlluftstrom 87 wird
tangential aus dem Gehäuse 62 ausgeleitet.
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Die
zur Kühlung
verwendete Luft 86 und 87 kann direkt der Umgebungsluft
entnommen werden oder aber über
nicht dargestellte Leitungen aus einer vorgeschalteten Klimaanlage
entstammen.
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Die
weitestgehend symmetrische Beschickung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Aufgabegut und Kühlluft
ermöglicht
eine einheitliche Temperaturverteilung in der Zerkleinerungszone
und somit eine bestmögliche
Ausnutzung des Zerkleinerungspotentials einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
die weitestgehend der in 1 dargestellten entspricht,
so dass bei Verwendung identischer Bezugszeichen auf den dortigen
Teil der Beschreibung Bezug genommen wird. Unterschiede bestehen
lediglich in der konstruktiven Ausbildung des Materialabzugs.
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In 5 sieht
man einen zweigeteilten Materialabzug 88 mit einem ersten
Austragsstutzen 89, der vertikal nach oben führt und
einem zweiten Austragsstutzen 90, der in Umfangsrichtung
versetzt aus dem Gehäuse 3 mündet. Der
erste Austragsstutzen 89 ist der in 1 dargestellten
Kammer 30 für
das gefeinte Gut zugeordnet, während
der zweite Austragsstutzen 90 zum Ausleiten der Kühlluft 35 aus
der Kammer 31 vorgesehen ist. Die versetzte Anordnung der
beiden Austragsstutzen 89 und 90 erlaubt eine bessere
Ausnutzung des vorhandenen Raumangebots bei besserer Zugänglichkeit.