DE19962049C2 - Wirbelstrommühle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mühle nach dem Prinzip der Zerkleinerung mittels Gaswir
beln mit mindestens einer Mahlstufe.
Eine solche Mühle ist auch als Wirbelstrommühle oder Prallmühle bekannt. Der Be
griff Mühle bedeutet im folgenden eine nach diesem Prinzip arbeitende Mühle, wie sie
z. B. aus der DE 27 36 349 A1 und der DE 197 00 429 A1 bekannt ist. Dabei weisen
Ausführungen mit konusförmigem Stator gegenüber denen mit kreiszylindrischem
Stator einen relativ einfach verstellbaren Mahlspalt auf.
Lagebezeichnungen beziehen sich im folgenden auf eine Mühle, deren Rotor- Dreh
achse vertikal und deren Einlaß oben angeordnet sind. In der Praxis sind auch andere
Lagen der Mühle möglich.
Bei den bekannten Mühlen besteht das Problem, daß zusätzlich zu der Luftmenge,
die für das Vermahlen erforderlich und optimal ist, Transportluft durch die Mühle ge
saugt werden muß, um Störungen wie Verstopfungen zu vermeiden. Diese zusätz
liche Luftmenge, die abhängig vom jeweiligen Gut und der geforderten Gleichmäßig
keit der Feinheit des Produkts ist, wirkt sich negativ auf die Verweilzeit des Gutes in
der Mühle und damit auf das optimale Vermahlen aus. Die Mühlen müssen daher
entsprechend groß ausgelegt sein, um das gewünschte Mahlergebnis zu erreichen.
In der Mahlzone der Mühle erwärmen sich das Gut und die Luft. Daher besteht bei
temperaturempfindlichem Gut das Problem, daß es möglichst schnell gekühlt werden
muß, um Schädigungen des Gutes und Störungen des Mahlbetriebs z. B. durch Ver
kleben von Fetten und Ölen zu vermeiden.
Bei einigen Anwendungen müssen dem Gut nach dem Vermahlen Zusatzstoffe zudo
siert werden, wie z. B. Borax oder Borsäure zu Papier, das als Dämmstoff eingesetzt
wird. Hierfür sind bei den bekannten Mühlen zusätzliche Vorrichtungen mit entspre
chendem Aufwand erforderlich.
Aus der DE 43 27 043 A1 ist eine Geschwindmühle bekannt, bei der in einem Sei
tenteil des Gehäuses zumindest eine Einlassröhre für Material und/oder Flüssigkeit
und zumindest eine mit einer Klappe versehene Öffnung angeordnet sind, wobei die
Einlassröhre und die Öffnung in einen radialen Schlitz des Rotors gerichtet sind. Eine
solche Geschwindmühle ist nicht für den pneumatischen Transport des Mahlguts zur,
in und von der Geschwindmühle geeignet.
Die DE 41 24 855 A1 beschreibt eine Stiftmühle mit zwei Sätzen von relativ zueinan
der auf kreisförmigen Bahnen bewegbaren Stiften, bei der auch eine der rotierbaren
ersten Tragplatte zugeordnete zweite Tragplatte zentral von der Antriebswelle getra
gen ist. Die gesamte Mahlluft wird vor dem Vermahlen in die Stiftmühle gegeben; eine
Aufteilung derart, dass ein Teil der Mahlluft nach dem Vermahlen zugegeben wird, ist
nicht offenbart.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mühle der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
der die für das Vermahlen und die für den Transport erforderlichen Luftmengen
getrennt einstellbar sind, die verstopfsicher arbeitet, die eine einfache Dosierung von
Zusatzstoffen nach dem Vermahlen erlaubt und die bezogen auf die Temperatur
produktschonend ist bzw. eine einfache Nachtrocknung erlaubt.
Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch daß mühlen
auslaßseitig zusätzlich zu der Öffnung im Mantel des Aufnahmegehäuses eine Öff
nung angeordnet ist, kann ein Teil des für das Vermahlen und den Transport erforder
lichen Gesamtluftstromes nach dem Vermahlen zugeführt werden, ohne daß er durch
das Mahlwerk geführt wird. Hierdurch ist es möglich, den Luftstrom, der für das Ver
mahlen erforderlich ist, optimal und unabhängig vom Luftstrom für den verstopfungs
freien Transport einzustellen, der meistens wesentlich größer und somit maßgebend
für den Gesamtluftstrom ist.
Weiterhin kann durch die erfindungsgemäße Öffnung relativ kalte Luft unmittelbar
nach dem Vermahlen zugeführt werden. Dies bewirkt eine rasche Abkühlung des ge
mahlenen Gutes auf eine unschädliche Temperatur. Andererseits kann bei weniger
temperaturempfindlichen Gütern erwärmte Luft zugeführt werden, wenn eine Nach
trocknung nach dem Vermahlen erforderlich ist.
Zusatzstoffe können einfach über eine Dosierleitung in die Öffnung eingeführt, z. B.
gedüst werden und werden dann im Aufnahmegehäuse der Mühle, in dem hohe Tur
bulenzen vorherrschen, innig mit dem gemahlenen Gut vermischt.
Die Veränderbarkeit der Größe der Öffnung ermöglicht die optimale Anpassung des
Luftstroms, der nach Verlassen der Mahlzone zugeführt wird, in Abhängigkeit vom
Gut und vom Durchsatz.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung.
Die Anordnung der Öffnung - im Drehsinn des Rotors - kurz hinter dem Auslaß nach
Anspruch 2 bewirkt, daß praktisch der gesamte Kanal, der im Aufnahmegehäuse ge
bildet ist, von der Transportluft durchströmt ist. Daher herrscht eine ausreichende
Strömung für den Abtransport und für die Kühlung bzw. Nachtrocknung des Gutes
vor.
Die Ausbildungen nach Ansprüchen 3 bis 7 bewirken günstige strömungstechnische
Verhältnisse und vermindern das Risiko von Ablagerungen.
Die Erfindung wird anhand eines vereinfacht dargestellten Beispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Längsschnitt durch eine Mühle mit Antrieb, Motor nicht geschnitten.
Fig. 2 zeigt das Aufnahmegehäuse einer Mühle nach Fig. 1 als vergrößertes Detail
senkrecht von oben, teilweise geschnitten.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt gemäß Fig. 2 ohne Darstellung des Auslasses.
Nach Fig. 1 sind auf einem Maschinengestell 1 mit Füßen 2 eine Mühle 3 und ein
Motor 4 befestigt. Die Mühle 3 ist im wesentlichen aus einem Aufnahmegehäuse 5,
einem Stator 6 und einem Rotor 7 aufgebaut.
Das Aufnahmegehäuse 5, das in den Fig. 2 und 3 als Einzelheit dargestellt ist, ist
im Grundriß rotationssymmetrisch aufgebaut und besteht aus einer Schweißkonstruk
tion. Es besteht im wesentlichen aus einem äußeren zylindrischen Mantel 8, der verti
kal angeordnet ist und an dem Einbauten und am unteren Ende innen eine
Ringscheibe 9 als Auflagefläche befestigt sind. Als Einbauten sind ein zylindrischer
Ring 10 mit aufgesetzter Ringscheibe 11, der innerhalb des und beabstandet vom
Mantel 8 vertikal angeordnet ist, und als Verbindung ein horizontaler Boden 12 mit
dem Mantel 8 angeordnet. Die Befestigung zwischen Mantel 8 und Boden 12 ist mit
geeigneten, nicht dargestellten Mitteln stabilisiert. Zwischen Boden 12, Mantel 8, Ring
10, Ringscheibe 11, einem Lagergehäuse 22 und jeweils der Unterkante von Rotor 7
und Stator 6 ist ein ringförmiger Kanal 18 begrenzt. Im Mantel 8 sind radial beabstan
det zwei rechteckige Öffnungen 13, 14 angeordnet.
Die eine Öffnung 13 ist als Auslaß ausgebildet mit einem quaderförmigen Auslaßrohr
15, das außen an der Öffnung 13 angeordnet ist. Hierbei ist eine vertikale Wand des
Auslaßrohrs 15 tangential am Mantel 8 befestigt.
Die andere Öffnung 14 ist als Lufteinlaß ausgebildet, im Drehsinn des Rotors 7 hinter
der Öffnung 13 angeordnet und mit einem außen angebrachten Stutzen 16 versehen,
an dem eine Vorrichtung 17 mit veränderbarem Öffnungsquerschnitt befestigt ist. Die
Öffnung 14 erstreckt sich von der Oberkante des Bodens 12 bis zu einer Höhe unge
fähr entsprechend der Oberkante des Rings 10 und ist in etwa doppelt so breit wie
hoch. Als Vorrichtung 17 ist z. B. ein Schieber oder eine Klappe geeignet. An dem
Stutzen 16 oder in einer in Strömungsrichtung ggf. vorgeschalteten Rohrleitung kann
bei Bedarf eine Dosierleitung 34 für Zusatzstoffe (Additive) angeordnet sein.
Zwischen den Öffnungen 13 und 14 ist im Kanal 18 eine Trennwand 19 vertikal so
angeordnet, daß sie tangential vom Ring 10 und parallel zum Auslaßrohr 15 zu der
Seite des Auslaßrohrs 15 führt, die der Öffnung 14 am nächsten liegt. Im Kanal 18 ist
eine Platte 20 senkrecht zum Mantel 8 zwischen dem Ring 10 und dem Mantel 8
geführt. Die Platte 20 erstreckt sich von der Trennwand 19 bis zu einer Länge
entsprechend etwa 15° hinter die Öffnung 14, wobei hier die Verlängerung der
Abschlußkante durch den Mittelpunkt der Mühle 3 läuft. In Drehrichtung des Rotors 7
hat die Platte 20 ein Gefälle derart, daß eine gedachte Verlängerung der Platte 20 in
Richtung des Gefälles beim Auslaß den Boden 12 schneidet.
Zwischen dem Boden 12 und der Platte 20 ist ein senkrechtes Luftleitblech 21 ange
ordnet. Es erstreckt sich über etwa seine halbe Länge gerade von dem Ende der
Platte 20, das der Öffnung 13 abgewandt ist, in Richtung der Öffnung 13 und dann
kreisförmig gebogen über ca. 80° bis zur Öffnung 14. Das eine Ende des Luftleit
blechs 21 ist etwa 1/5 der Breite des Bodens 12 vom Mantel 8 entfernt, das andere
hat in etwa den selben Abstand zur nächsten Seite der Öffnung 14.
Das Lagergehäuse 22 ist auf dem Scheibenring 11 befestigt. Im Lagergehäuse 22 ist
eine Welle 23 drehbar gelagert. Am unteren Ende der Welle 23 ist eine Riemen
scheibe 24 befestigt, die über eine Vielzahl von Keilriemen 25 und die Riemenscheibe
26, die an der Antriebswelle des Motors 4 befestigt ist, antreibbar ist.
An dem oberen Ende der Welle 23 ist der Rotor 7 befestigt. Am Außenumfang des
Rotors 7 sind in vier Ebenen eine Vielzahl Mahlkörper 27 befestigt. Oben und unten
ist der Rotor 7 durch jeweils eine Scheibe 28, 29 begrenzt. Der Rotor 7 mit den
Mahlkörpern 27 hat die Kontur eines Kegelstumpfes. Auf den Scheiben 28, 29 sind
Vorzerkleinerungswerkzeuge 30 und Ventilatorflügel 31 befestigt.
Der Stator 6 ist mittelbar auf dem Mantel 8 gelagert und mit z. B. Schrauben befestigt.
Zwischen Mantel 8 und Stator 6 ist jeweils um einen Schraubenschaft eine Hülse als
Abstandhalter angeordnet. Im Stator 6 ist eine austauschbare Panzerung 32 befestigt,
die ggf. aus mehreren Einzelteilen aufgebaut ist. Die Panzerung 32 weist eine Riffe
lung auf, die in etwa senkrecht zur Rotation des Stators 6 verläuft. Im Deckelbereich
des Stators 6 ist mittig eine Eintrittsöffnung 33 angeordnet.
Im Betrieb wird das Gut über z. B. eine nicht dargestellte Rohrleitung in die Eintrittsöff
nung 33 eingegeben und auf bekannte Weise zwischen den Mahlkörpern 27 und der
Panzerung 32 vermahlen. Das gemahlene Gut zusammen mit einem jeweils dem Gut
entsprechend definierten Luftstrom wird durch z. B. einen nicht dargestellten Ventilator
aus der Mühle 3 ausgetragen, der mit dem Auslaßrohr 15 über Rohrleitungen und ggf.
eine Abscheidevorrichtung (jeweils nicht dargestellt) verbunden ist. Um die ge
wünschte Feinheit zu erreichen, ist einerseits der Mahlspalt verstellbar. Hierfür sind
unterschiedliche Längen der Hülsen einsetzbar, auf denen als Abstandhalter der
Stator 6 gelagert ist. Andererseits ist die Aufenthaltszeit des Gutes im Mahlbereich für
das Mahlergebnis maßgebend, die wiederum von dem Luftstrom abhängt, der durch
den Mahlbereich gezogen wird. Über die Öffnung 14 und die Vorrichtung 17 ist es
möglich, diesen Luftstrom unabhängig vom Gesamtluftstrom, der vom Ventilator ge
fördert wird, einzustellen. Hierfür wird der Querschnitt der Vorrichtung 17 so verän
dert, daß sich entsprechend den Strömungswiderständen der optimale Luftstrom
durch den Mahlbereich in Abhängigkeit von dem durch die Öffnung 14 einstellt.
1
Maschinengestell
2
Fuß
3
Mühle
4
Motor
5
Aufnahmegehäuse
6
Stator
7
Rotor
8
Mantel
9
Ringscheibe
10
Ring
11
Ringscheibe
12
Boden
13
Öffnung
14
Öffnung
15
Auslaßrohr
16
Stutzen
17
Vorrichtung
18
Kanal
19
Trennwand
20
Platte
21
Luftleitblech
22
Lagergehäuse
23
Welle
24
Riemenscheibe
25
Keilriemen
26
Riemenscheibe
27
Mahlkörper
28
Scheibe
29
Scheibe
30
Vorzerkleinerungswerkzeug
31
Ventilatorflügel
32
Panzerung
33
Eintrittsöffnung
34
Dosierleitung
Claims (8)
1. Mühle nach dem Prinzip der Zerkleinerung mittels Gaswirbeln mit mindestens einer
Mahlstufe, bestehend aus
einem kreiszylindrischen oder kegelstumpfförmigen Stator,
mit einem antreibbaren Rotor, an dem eine Vielzahl von gegebenenfalls in mehre ren Stufen übereinander angeordneten Mahlkörpern befestigt ist,
mit einem Aufnahmegehäuse, in dem das fertige Mahlgut aufgefangen und mittels Gasstrom zum Auslaß transportiert wird, wobei eine Öffnung durch ein Auslaßrohr und gegebenenfalls durch weitere Rohrleitungen mit einem Ventilator verbunden ist,
und mit dem Auslaß der Mühle nachgeschalteten Vorrichtungen zum Abscheiden des Mahlgutes und zum Absaugen von Gas,
wobei mühlenauslaßseitig zusätzlich zur Öffnung (13) im Mantel (8) des Aufnahme gehäuses (5) eine Öffnung (14) angeordnet ist, der eine Vorrichtung (17) mit verän derbarem Öffnungsquerschnitt zugeordnet ist.
einem kreiszylindrischen oder kegelstumpfförmigen Stator,
mit einem antreibbaren Rotor, an dem eine Vielzahl von gegebenenfalls in mehre ren Stufen übereinander angeordneten Mahlkörpern befestigt ist,
mit einem Aufnahmegehäuse, in dem das fertige Mahlgut aufgefangen und mittels Gasstrom zum Auslaß transportiert wird, wobei eine Öffnung durch ein Auslaßrohr und gegebenenfalls durch weitere Rohrleitungen mit einem Ventilator verbunden ist,
und mit dem Auslaß der Mühle nachgeschalteten Vorrichtungen zum Abscheiden des Mahlgutes und zum Absaugen von Gas,
wobei mühlenauslaßseitig zusätzlich zur Öffnung (13) im Mantel (8) des Aufnahme gehäuses (5) eine Öffnung (14) angeordnet ist, der eine Vorrichtung (17) mit verän derbarem Öffnungsquerschnitt zugeordnet ist.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (14) in Dreh
richtung des Rotors (7) gesehen kurz hinter der Öffnung (13) angeordnet ist.
3. Mühle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahme
gehäuse (5) einen im wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt aufweist.
4. Mühle nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Querschnitt des
Aufnahmegehäuses (5) eine senkrechte Trennwand (19) so im Bereich des Aus
laßstutzens (15) angeordnet ist, daß sie tangential von der inneren Begrenzung
des Aufnahmegehäuses (5) zu der Seite des Auslaßstutzens (15) führt, die der
Öffnung (14) am nächsten ist.
5. Mühle nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich oberhalb des
Bodens (12) des Aufnahmegehäuses (5) eine Platte (20) von der Trennwand (19)
bis hinter die Öffnung (14) erstreckt.
6. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (20) derart in
Drehrichtung des Rotors (7) abfallend geneigt ist, daß die gedachte Verlängerung
der Platte (20) beim Auslaß den Boden (12) schneidet.
7. Mühle nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Öff
nung (14) ein Leitblech (21) angeordnet ist.
8. Mühle nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Stutzen (16)
oder an einer vorgeschalteten Leitung eine Dosierleitung (34) für Additive ange
ordnet ist.
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