DE19654714A1 - Verfahren zur Herstellung von Orientierungsschichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von OrientierungsschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Orientierungs
schichten für Flüssigkristallanzeigen, die so erhältlichen Orientierungsschich
ten, die Orientierungsschichten enthaltende Flüssigkristallanzeigen und die
Verwendung von Polymerdispersionen zur Herstellung von Orientierungs
schichten.
Flüssigkristallanzeigen (Liquid Crystal Displays: LCD) sind Vorrichtungen,
die aufgrund elektrischer Beschaltung ihre optischen Transmissions- oder
Reflexionseigenschaften derart ändern, daß durchfallendes oder gegebenenfalls
reflektiertes Licht intensitätsmoduliert wird. Flüssigkristallanzeigen werden in
einer Vielzahl von Anzeigen verwendet, beispielsweise in Uhren- und Ta
schenrechneranzeigen, wie auch in farbigen oder monochromen LCD-Bild
schirmen für Fernsehgeräte, Computer, Spiele oder für den Automobil- und
Luftfahrtbereich.
Flüssigkristallanzeigen sind so aufgebaut, daß eine Flüssigkristallschicht
(LC-Schicht) beidseitig von Schichten eingeschlossen ist, die üblicherweise
ausgehend von der LC-Schicht in dieser Reihenfolge mindestens eine Orien
tierungsschicht, Elektroden und eine Begrenzungsscheibe, die beispielsweise
aus Glas oder Kunststoff besteht, aufweisen. Zudem enthalten sie mindestens
einen Polarisator, ggf. zwei Polarisatoren. Die Schalt- und Anzeigeelemente
können gegebenenfalls noch mehr Schichten wie Isolations-, Diffusionssperr
schichten und Antireflexschichten enthalten.
Die Orientierungsschichten dienen zur Ausbildung von einheitlichen Orientie
rungen in der Flüssigkristallschicht, wenn das LCD geschaltet wird. Die
Orientierungsschichten können aus anorganischem Material, wie beispielsweise
Siliciumdioxid, wie auch aus organischen Materialien, in der Regel Poly
meren bestehen. Auch niedermolekulare organische Verbindungen wurden
bereits verwendet.
Anorganische Materialien werden in der Regel aufgedampft. Organische
Orientierungsschichten werden dagegen üblicherweise im Druck-, Schleuder
(Spin-Coating)- oder Sprühverfahren aufgebracht. Auch ein Aufbringen nach
der Langmuir-Blodgett-Methode ist möglich. Dabei werden in der Regel
entweder Polymerlösungen oder Lösungen von Polymervorstufen verwendet,
die nach dem Auftragen zunächst einen Naßfilm ergeben, der in einem
zweiten Schritt gehärtet wird. Der Härtungsschritt kann eine chemische
Reaktion, beispielsweise die Bildung eines Polyimides aus Dicarbonsäureanhy
drid und Diaminkomponenten, eine Vernetzungsreaktion oder auch ein Ver
dampfen des Lösungsmittels sein. Auch eine Aushärtung durch Bestrahlung
mit UV-Licht ist möglich. Die gehärteten Filme weisen dabei Schichtdicken
im Bereich von monomolekularen Dimensionen von mehr als etwa 0,5 nm
bis in den Millimeterbereich auf. In der Regel liegen die Schichtdecken
zwischen 10 und 100 nm.
Die meisten Verfahren zur Herstellung von organischen Orientierungsschich
ten haben den Nachteil, daß organische Lösungsmittel verwendet werden
müssen, deren Dämpfe giftig oder schädlich sind. Deshalb müssen zum
einen Personen bei der Herstellung der Orientierungsschichten vor dem
Kontakt mit den Dämpfen geschützt werden, zum anderen müssen die
Dämpfe aus der Luft entfernt und entsorgt werden. Da die Herstellung von
Orientierungsschichten in der Regel unter Reinraumbedingungen erfolgt, muß
somit ein entsprechender Anteil der Raumluft mit den Dämpfen durch
lösungsmittelfreie Reinluft ersetzt werden. Die Reinigung der Luft und der
Luftaustausch sind dabei sehr kostenaufwendig. Eine übliche Luftrückfüh
rung in Reinräumen von etwa 90% kann hierbei nicht aufrechterhalten
werden. Zudem sind die verwendeten Lösungsmittel, wie N-Methylpyrroli
don, Butyrolacton, Kresol und Cyclohexanon toxisch.
Es wurden verschiedene Verfahren zur Herstellung von organischen Orientie
rungsschichten vorgeschlagen, bei denen auf den Einsatz organischer Lö
sungsmittel verzichtet werden kann.
In der JP-A-04367823 ist ein Verfahren zur Beschichtung einer transparenten
Elektrode oder eines Substrats beschrieben, das in einem LCD verwendet
werden kann. Dabei werden Pyrrol, Polyvinylalkohol als Dispergiermittel und
ein elektrisch leitfähiges Salz, wie Lithiumchlorid, Natriumacetat oder Eisen
chlorid in Wasser zur Bildung einer wäßrigen Polypyrroldispersion disper
giert. Die Dispersion wird sodann auf ein Substrat geschichtet, wobei eine
elektrisch leitfähige Polymerbeschichtung erhalten wird.
In JP-A-03039932 ist ein LCD beschrieben, bei dem als Orientierungsschicht
ein wasserlösliches Protein verwendet wird. Das Protein ist beispielsweise
Albumin.
In der JP-A-02262622 sind Orientierungsschichten für LCD beschrieben, die
aus einem Hydroxylgruppen enthaltendem wasserlöslichen Polymer hergestellt
werden, das in Form einer Lösung auf ein Substrat aufgetragen wird. Das
Substrat wird sodann mit Alkylsilylgruppen umgesetzt. Als verwendbare
Polymere werden Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Stärke, Cellulose, wasser
lösliches Nylon oder Polyethylen und Polystyrol, die mit Hydroxylgruppen
substituiert sind, beschrieben.
In der US 4,561,725 ist ein LCD beschrieben, deren Orientierungsschicht
aus einem wasserlöslichen Polymer hergestellt wird, das mit einem Vernetzer
auf dem Substrat gehärtet wird. Als wasserlösliche Polymere werden Polyvi
nylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Natri
umalginat und Natriumpolyacrylat beschrieben.
Bei diesen Verfahren kann auf ein organisches Lösungsmittel verzichtet
werden, jedoch sind die erhaltenen Oberflächen entweder elektrisch leitfähig,
wasserlöslich oder beim Einsatz in LCD nicht hinreichend stabil. Ihre
Langzeitstabilität ist somit für alle praktischen Anwendungen unzureichend.
Elektrisch leitfähige Orientierungsschichten werden in der Praxis nicht
eingesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Ver
fahrens zur Herstellung von Orientierungsschichten, bei dem auf die Ver
wendung organischer Lösungsmittel verzichtet werden kann und das zu sehr
haltbaren Orientierungsschichten führt. Weiterhin soll die Orientierungsschicht
folgende Eigenschaften aufweisen:
- - elektrisch nicht leitfähig, d. h. isolierend
- - Orientierungsqualität und -stabilität
- - chemische und thermische Stabilität
- - Unlöslichkeit in Flüssigkristallen
- - Ebenheit der Oberfläche
- - Farbneutralität und Transparenz
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß der Einsatz wäßriger Polymerdisper
sionen zu Orientierungsschichten führen kann, die die vorstehenden Anforde
rungen erfüllen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
wasserbeständigen Schichten aus Polymeren auf einem Substrat, dadurch
gekennzeichnet, daß eine waßrige Polymerdispersion, die keine Salze zur
Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit enthält, auf das Substrat aufgebracht
und auf eine Temperatur im Bereich von 80-300°C erhitzt wird. Das
Erhitzen erfolgt vorzugsweise für einen Zeitraum von 0,1 bis 500 min. Die
wasserbeständigen Schichten sind vorzugsweise Orientierungsschichten, die
insbesondere nicht leitfähig sind, und das Substrat ist vorzugsweise ein
Substrat für Flüssigkristallanzeigen.
Es wurde gefunden, daß bei der Verwendung von waßrigen Polymerdisper
sionen ebene, dünne Filme auf Substraten herstellbar sind. Beispielsweise
lassen sich aus Dispersionen mit Teilchengrößen von bis zu 500 nm ebene,
dünne Filme mit einer Dicke von 10-100 nm herstellen, die sehr gute
Oberflächeneigenschaften aufweisen und gut orientiert werden können.
Diese Orientierungsschichten sind aus waßrigen Polymerdispersionen zugäng
lich.
Die wäßrigen Polymerdispersionen setzen im erfindungsgemäßen Verfahren
keine schädlichen Dämpfe frei, sind ungiftig und leicht zu handhaben. Die
Orientierungsfilme sind sehr stabil und lassen sich sehr homogen orientieren,
wobei hohe Anstellwinkel, d. h. Winkel zwischen der Oberfläche des Films
und der Vorzugsrichtung eines nematischen Flüssigkristalls, erreichbar sind.
Die Filme sind dabei optisch transparent und klar, hart und haften sehr gut
auf Substraten, wie Kunststoff oder Glas. Die Filme lassen sich bei Tempe
raturen aushärten, bei denen weitere Teile von LCD nicht zerstört werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzte wäßrige Polymerdispersion kann eine belie
bige Polymerdispersion sein, die die Bildung ebener und wasserbeständiger
Orientierungsschichten erlaubt. "Wasserbeständig bedeutet dabei, daß sich
die Orientierungsschicht nicht oder nur geringfügig in Wasser löst. Beim
Kontakt mit Wasser bleiben somit die Orientierungsschicht und ihre Struktur
im wesentlichen erhalten. Eine geringfügige Löslichkeit der Orientierungs
schicht in Wasser, die die Oberflächeneigenschaften nicht beeinträchtigt, kann
dabei toleriert werden.
Die dispergierten Polymere können vorzugsweise ausgewählt werden aus
Polymerisaten, die durch Polymerisation eines oder mehrerer olefinisch
ungesättigter Monomere herstellbar sind, wobei Monomermischungen im
Verlauf der Polymerisation auch unterschiedliche Zusammensetzungen auf
weisen können, aus Polyaddukten, die durch Polyaddition eines oder mehre
rer Monomere mit funktionellen Gruppen unter Lösung und Neuknüpfung
von chemischen Bindungen hergestellt werden können, sowie aus Polykon
densaten, die durch Kondensation eines oder mehrerer Monomere mit minde
stens 2 unterschiedlichen, untereinander reaktiven Gruppen oder zweier oder
mehrerer Monomere mit jeweils mindestens 2 untereinander reaktiven Grup
pen hergestellt werden können. Beispiele für geeignete Polymere sind Vinyl
polymere, Polyolefine und Polydiolefine, wie auch Cycloolefincopolymere,
Polyacrylate, Polymethacrylate und deren Copolymere. Beispiele für geeignete
Polyaddukte sind Polyurethane und Epoxidharze. Beispiele geeigneter Poly
kondensate sind Polyester, Polycarbonate, Polyamide, Phenolharze. Auch
Gemische von verschiedenen Polymeren sind einsetzbar. Weitere Klassen
geeigneter Polymere sind Polyether, ionische Polymere, wie Polyesterpolyole,
Polycarbonsäuren oder Epoxidharz-Amin-Addukte. Von allen für die vor
stehenden Polymere geeigneten Monomeren können auch - soweit copolyme
risierbar, Copolymere hergestellt und eingesetzt werden. Geeignete Polymer
dispersionen sind beispielsweise beschrieben in F. Hölscher, "Dispersionen
synthetischer Hochpolymerer, Teil 1, Eigenschaften, Herstellung und Prüfung",
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1969. Weitere geeignete
Polymere beziehungsweise Polymerdispersionen sind beschrieben in EP-A-0
639 593, EP-A-0 622 389, EP-A-0 619 329, EP-A-0 617 086, EP-A-0 582
250, EP-A-0 582 088, DE-A 43 42 384, DE-A 43 36 206. Auch in in
diesen Anmeldungen zitierten Literaturstellen sind geeignete Polymerisate
beziehungsweise Polymerisatdispersionen beschrieben. Vorzugsweise ist dabei
das Polymer ausgewählt aus Polyester-, Polyurethan-, Polyurethan/Polyester-,
Polyacrylat-, Polyacrylat/Melamin-, Phenol-, Epoxid-, Phenol/Epoxidharzen
oder deren Gemischen.
Die Polymere können ionische Zentren enthalten, wie Sulfonat- oder Car
boxylatgruppen, die als Gegenionen Alkali- oder Ammoniumionen oder
quartäre Ammoniumstrukturen aufweisen. Beispiele dieser geeigneten Inhalts
stoffe sowie andere weitere Inhaltsstoffe sind den vorstehend aufgeführten
Literaturstellen zu entnehmen.
Die Polymerpartikel weisen in der Polymerdispersion einen mittleren Durch
messer von 0,001-10 µm, vorzugsweise 0,01-1 µm, insbesondere 0,05-0,5
µm auf. Der Feststoffgehalt der Dispersionen beträgt allgemein 0,1-50,
vorzugsweise 0,3-30, insbesondere 0,5-10 und speziell 1-5 Gew.-%. Die
Polymerdispersion kann dabei neben einem dispergierten Polymer ein Disper
giermittel und einen Vernetzer enthalten. Beispielsweise können als Vernetzer
Melaminharzvernetzer eingesetzt werden, insbesondere in Kombination mit
Polyacrylaten.
Als Dispergiermittel können dabei beispielsweise Polyole und deren Kon
densate mit Epoxiden, Tenside, vorzugsweise nichtionische Tenside, ver
wendet werden.
Weiterhin können die Polymerdispersionen weitere Zusatzstoffe, wie Ent
schäumer, Benetzungsmittel, Härter, Neutralisationsmittel, Lichtschutzadditive,
Antioxidantien, Stabilisatoren oder Emulgatoren enthalten. Geringe Zusätze
von bis zu 20 Vol-% an organischen Lösungsmitteln sind ebenfalls möglich.
Vorzugsweise werden jedoch keine organischen Lösungsmittel eingesetzt.
Als zusätzliche organische Lösungsmittel kommen beispielsweise wenig
toxische organische Lösungsmittel in Betracht, wie Glykole, insbesondere
Ethylenglykol.
Die erfindungsgemäß eingesetzten wäßrigen Polymerdispersionen enthalten
keine Salze zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit, sondern besitzen
hohe elektrische Widerstände. Restsalze, die aus den Polymerisationsverfahren
stammen, oder Dispergierhilfsmittel können in den Polymerdispersionen
enthalten sein. Die Orientierungsschichten enthalten somit keine wesentlichen
Anteile an leitfähigkeitserhöhenden Salzen, die häufig aus der Orientierungs
schicht in den Flüssigkristall des LCD diffundieren können.
Die Orientierungsschichten werden durch Aufbringen einer der vorstehend
beschriebenen wäßrigen Polymerdispersionen auf ein Substrat und Erhitzen
des Substrats mit der Polymerdispersion für einen Zeitraum von 0,1-500 min
auf eine Temperatur im Bereich von 80-300°C hergestellt. Vorzugsweise
beträgt der Zeitraum 0,2-250, besonders bevorzugt 0,5-60, insbesondere 2-30
min. Die Temperatur beträgt dabei vorzugsweise 100-270, insbesondere 130-220°C.
Die Bedingungen werden dabei so gewählt, daß eine ebene Orientie
rungsschicht erhalten wird. Das Aufbringen der Polymerdispersion auf das
Substrat kann durch beliebige geeignete Verfahren erfolgen, beispielsweise
durch Druck-, Spin-Coating-, Sprüh-, Roller-Coating-Verfahren oder die
Langmuir-Blodgett-Methode.
Werden die Polymerdispersionen im Druckverfahren (Roller-Coating) aufge
tragen, so kann ein Verdampfen des Wassers im Druckverfahren vermieden
werden, indem der Raum, in dem sich die Druckmaschine befindet, zu
mindest lokal mit dem Sättigungsdampfdruck von Wasser belüftet wird.
Somit kann das Verdampfen von Wasser bzw. das vorzeitige Eintrocknen
der Dispersion verhindert werden. Nach dem Aufbringen und Erhitzen der
Polymerdispersion auf dem Substrat kann der erhaltene Polymerfilm nach
bekannten Verfahren orientiert werden, beispielsweise durch Behandeln mit
stoffbespannten Rollen, Bürsten oder strukturierten Oberflächen. Die so
erhaltene Orientierungsschicht weist eine Schichtdicke von vorzugsweise
weniger als 500, besonders bevorzugt 5-200, insbesondere 10-100, speziell
20-80 nm auf. Es können aus relativ großen Polymerteilchen dünne Poly
merorientierungsschichten hergestellt werden.
Die Erfindung betrifft auch Orientierungsschichten für Flüssigkristallanzeigen,
die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren herstellbar oder hergestellt
sind. Zudem betrifft die Erfindung Flüssigkristallanzeigen, die mindestens
eine Orientierungsschicht enthalten, wie sie vorstehend beschrieben ist.
Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung von wäßrigen Polymer
dispersionen mit einer Teilchengröße der Dispersion von 0,001-10 µm zur
Herstellung von Orientierungsschichten für Flüssigkristallanzeigen. Dabei ist
die Polymerdispersion wie vorstehend definiert. Darüber hinaus können
allgemein dünne ebene Schichten aus wäßrigen Polymerdispersionen mit
Dicken von 5 bis 200 nm für Kondensator-, Antireflex-, Isolier-, Barriere
schichten usw. erfindungsgemäß hergestellt werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen zusätzlich erläutert.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Orientierungsschichten wurden die
nachstehenden Gemische, die als Lacke 1-6 bezeichnet und von der Hoechst
AG, Frankfurt hergestellt werden, eingesetzt:
Lack 1: Resydrol® VAN 1311; es handelt sich um ein ölfreies wasser verdünnbares Polyesterharz, das einen Festkörpergehalt von 23,3 Gew.-% aufweist und klar ist. Eine 41 Gew.-%ige wäß rige Lösung weist die folgenden Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C): 30-1000 mPas; pH-Wert (20% in Was ser) 6,3 bis 7,5; Gehalt an nichtflüchtigen Bestandteilen (DIN 53216, 2 g + 2 ml Ethanol, 2 h/125°C) etwa 41%; kein Gehalt an organischen Lösungsmitteln; Amingehalt (N,N-Dime thylethanolamin) max. 1,5%; Flammpunkt (DIN 51758) größer 100°C; Dichte (DIN 51757, 23°C) etwa 1,07 g/l; Einbrenn daten: 10-30 min bei 130°C.
Lack 2: Daotan® VTW 1227; es handelt sich um eine Polyurethan/Polyesterharz- Dispersion aus einem polyestermodifizierten OH-funk tionellen aliphatischen Polyurethanharz, das einen Fest körpergehalt von 23,3 Gew.-% aufweist und klar ist. Eine 40 Gew.-%ige wäßrige Lösung weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C): 300-1300 mPas; pH-Wert (20 Gew.-% in Wasser) 7,4 ± 0,2; Hydroxylzahl (theoretisch, Festharz) 50 mg KOH/g; Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53216, 2 g plus 2 ml Ethanol, 1 h/125°C) 50 ± 1%; Lösungsmittelgehalt (N-Methylpyrrolidon) etwa 0,5%; Amingehalt (N,N-Dimethylethanolamin) 1,9 ± 0,2%; Flammpunkt (DIN 51758) ≧ 100°C; Einbrenndaten: 10-30 min bei 130°C.
Lack 3: Resydrol® VWP 5470; es handelt sich um ein plastifiziertes thermohärtendes Phenolharz, das einen Festkörpergehalt von 29,4 Gew.-% und eine leichte Rotfärbung aufweist; eine 40 Gew.-%ige Dispersion in Wasser/Methoxypropanol, Verhältnis etwa 12 : 1, neutralisiert, Wassergehalt etwa 55,3% mit einem nichtflüchtigen Alkanolamim als Neutralisationsmittel weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C) etwa 3000 mPas; Viskosität (mit Methoxypropanol auf 35% verdünnt), Auslaufzeit DIN 53211, 23°C 80-220 s; nach DIN 53177, 23°C 380-1060 mPas; pH-Wert (auf 10% mit Was ser verdünnt) 6,8-8,5; Dichte (20°C) etwa 1,05 g/ml; Ge halt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53216, 2 g plus 2 ml Ethanol, 1 h/110°C) etwa 40%; Flammpunkt (DIN 51758) etwa 95°C; Einbrenndaten: 5-15 min bei 180°C oder 2-5 min bei 220°C.
Lack 4: Synthacryl® VSW1501/Maprenal® VMF3921w; es handelt sich um eine thermohärtende Acrylat/Melaminharzkombination, die einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% aufweist und milchig weiß ist; Synthacryl VSW 1501 ist eine hydroxylfunktionali sierte wäßrige Acrylatdispersion, die einen Festkörpergehalt von etwa 42 Gew.-% in Wasser/n-Butanol aufweist. Sie weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) 500-2500 mPas; pH-Wert (1 : 1 mit deionisiertem Wasser ver dünnt) 7,7 bis 8,2; Hydroxylzahl (als festes Harz berechnet nach DIN 53 783) etwa 140 mg KOH/g; Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (n-Butanol und N,N-DMAE, nach DIN 53 187) etwa 8 Gew.-%; Flashpunkt (DIN 53 213) etwa 53°C. Der Binder ist mit kompatiblen Melamin/Formaldehyd-Har zen vernetzbar. Bevorzugtes Verhältnis von Synthacryl VSW 1501 zu Maprenal VMF 3921w ist 80 : 20 (Feststoff:Fest stoff). Maprenal VMF 3921w ist ein nicht plastifiziertes, methylverethertes Melamin-Formaldehydharz mit einem Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53 216, 2 g + 2 ml Buta nol, 120°C/1 h) von etwa 85 Gew.-%. Es weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) etwa 7000 mPas; Farbzahl (DIN 6162) weniger als 1 mg 1/100 ml; Säurezahl (DIN 53 402, auf Festharz berechnet) weniger als 1 mg KOH/g; Benzinverträglichkeit (n-Heptan; DIN 53 187) 0 cm3/g; Dichte (20°C) etwa 1,25 g/ml; Flammpunkt (DIN 53 213) ≧ 100°C; Einbrenndaten: 20 min bei 140°C.
Lack 5: Phenodur® VPW 1942; es handelt sich um ein selbstvernetzen des Phenol/Epoxidharz-Präkondensat, das einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% aufweist und gelblich trüb ist; weitere Eigen schaften: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) 100 bis 2000 mPas; pH-Wert 6,5 bis 8,0; Dichte (20°C) etwa 1,052 g/ml; Flamm punkt (DIN 53 213) ≦ 100°C; Einbrenndaten: 10 min bei 200°C.
Lack 6: Resydrol® AX 247w/Maprenal® MF 900; es handelt sich um epoxidharzmodifiziertes Alkylharz, das einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% und eine leichte Rotfärbung aufweist; Resy drol AX 247 weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (Methoxypropanol auf 50% verdünnt), Auslaufzeit (DIN 53 211, 20°C) 65 bis 120 s; (DIN 53 018, 23°C) 300 bis 800 mPas; Säurezahl (Festharz, DIN 53 402) 40 bis 60 mg KOH/g; Dichte (20°C) etwa 1,13 g/ml; Flammpunkt (DIN 53 213) etwa 40°C; Maprenal MF 900 ist ein Hexamethoxyme thylmelaminharz, das lösungsmittelfrei ist. Es weist folgende Eigenschaften auf: Dynamische Viskosität (DIN 53 214, 20°C, 23°C) 4500 bis 9000 mPas, 3000 bis 6500 mPas; Farbindex (Iodzahl nach DIN 6162) ≦ 1 mg 1/100 cm3; Gardner Color Standard (ASTM D 1544) ≦ 1; Säurezahl (festes Harz, DIN 53 402) weniger als 1 mg KOH/g; Dichte (20°C) etwa 1,18 g/cm3; Flashpunkt (DIN 53 213) ≧ 70°C; Einbrenndaten: 20 mm bei 140°C.
Lack 1: Resydrol® VAN 1311; es handelt sich um ein ölfreies wasser verdünnbares Polyesterharz, das einen Festkörpergehalt von 23,3 Gew.-% aufweist und klar ist. Eine 41 Gew.-%ige wäß rige Lösung weist die folgenden Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C): 30-1000 mPas; pH-Wert (20% in Was ser) 6,3 bis 7,5; Gehalt an nichtflüchtigen Bestandteilen (DIN 53216, 2 g + 2 ml Ethanol, 2 h/125°C) etwa 41%; kein Gehalt an organischen Lösungsmitteln; Amingehalt (N,N-Dime thylethanolamin) max. 1,5%; Flammpunkt (DIN 51758) größer 100°C; Dichte (DIN 51757, 23°C) etwa 1,07 g/l; Einbrenn daten: 10-30 min bei 130°C.
Lack 2: Daotan® VTW 1227; es handelt sich um eine Polyurethan/Polyesterharz- Dispersion aus einem polyestermodifizierten OH-funk tionellen aliphatischen Polyurethanharz, das einen Fest körpergehalt von 23,3 Gew.-% aufweist und klar ist. Eine 40 Gew.-%ige wäßrige Lösung weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C): 300-1300 mPas; pH-Wert (20 Gew.-% in Wasser) 7,4 ± 0,2; Hydroxylzahl (theoretisch, Festharz) 50 mg KOH/g; Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53216, 2 g plus 2 ml Ethanol, 1 h/125°C) 50 ± 1%; Lösungsmittelgehalt (N-Methylpyrrolidon) etwa 0,5%; Amingehalt (N,N-Dimethylethanolamin) 1,9 ± 0,2%; Flammpunkt (DIN 51758) ≧ 100°C; Einbrenndaten: 10-30 min bei 130°C.
Lack 3: Resydrol® VWP 5470; es handelt sich um ein plastifiziertes thermohärtendes Phenolharz, das einen Festkörpergehalt von 29,4 Gew.-% und eine leichte Rotfärbung aufweist; eine 40 Gew.-%ige Dispersion in Wasser/Methoxypropanol, Verhältnis etwa 12 : 1, neutralisiert, Wassergehalt etwa 55,3% mit einem nichtflüchtigen Alkanolamim als Neutralisationsmittel weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53177, 23°C) etwa 3000 mPas; Viskosität (mit Methoxypropanol auf 35% verdünnt), Auslaufzeit DIN 53211, 23°C 80-220 s; nach DIN 53177, 23°C 380-1060 mPas; pH-Wert (auf 10% mit Was ser verdünnt) 6,8-8,5; Dichte (20°C) etwa 1,05 g/ml; Ge halt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53216, 2 g plus 2 ml Ethanol, 1 h/110°C) etwa 40%; Flammpunkt (DIN 51758) etwa 95°C; Einbrenndaten: 5-15 min bei 180°C oder 2-5 min bei 220°C.
Lack 4: Synthacryl® VSW1501/Maprenal® VMF3921w; es handelt sich um eine thermohärtende Acrylat/Melaminharzkombination, die einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% aufweist und milchig weiß ist; Synthacryl VSW 1501 ist eine hydroxylfunktionali sierte wäßrige Acrylatdispersion, die einen Festkörpergehalt von etwa 42 Gew.-% in Wasser/n-Butanol aufweist. Sie weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) 500-2500 mPas; pH-Wert (1 : 1 mit deionisiertem Wasser ver dünnt) 7,7 bis 8,2; Hydroxylzahl (als festes Harz berechnet nach DIN 53 783) etwa 140 mg KOH/g; Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (n-Butanol und N,N-DMAE, nach DIN 53 187) etwa 8 Gew.-%; Flashpunkt (DIN 53 213) etwa 53°C. Der Binder ist mit kompatiblen Melamin/Formaldehyd-Har zen vernetzbar. Bevorzugtes Verhältnis von Synthacryl VSW 1501 zu Maprenal VMF 3921w ist 80 : 20 (Feststoff:Fest stoff). Maprenal VMF 3921w ist ein nicht plastifiziertes, methylverethertes Melamin-Formaldehydharz mit einem Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen (DIN 53 216, 2 g + 2 ml Buta nol, 120°C/1 h) von etwa 85 Gew.-%. Es weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) etwa 7000 mPas; Farbzahl (DIN 6162) weniger als 1 mg 1/100 ml; Säurezahl (DIN 53 402, auf Festharz berechnet) weniger als 1 mg KOH/g; Benzinverträglichkeit (n-Heptan; DIN 53 187) 0 cm3/g; Dichte (20°C) etwa 1,25 g/ml; Flammpunkt (DIN 53 213) ≧ 100°C; Einbrenndaten: 20 min bei 140°C.
Lack 5: Phenodur® VPW 1942; es handelt sich um ein selbstvernetzen des Phenol/Epoxidharz-Präkondensat, das einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% aufweist und gelblich trüb ist; weitere Eigen schaften: Viskosität (DIN 53 177, 23°C) 100 bis 2000 mPas; pH-Wert 6,5 bis 8,0; Dichte (20°C) etwa 1,052 g/ml; Flamm punkt (DIN 53 213) ≦ 100°C; Einbrenndaten: 10 min bei 200°C.
Lack 6: Resydrol® AX 247w/Maprenal® MF 900; es handelt sich um epoxidharzmodifiziertes Alkylharz, das einen Festkörpergehalt von 20 Gew.-% und eine leichte Rotfärbung aufweist; Resy drol AX 247 weist folgende Eigenschaften auf: Viskosität (Methoxypropanol auf 50% verdünnt), Auslaufzeit (DIN 53 211, 20°C) 65 bis 120 s; (DIN 53 018, 23°C) 300 bis 800 mPas; Säurezahl (Festharz, DIN 53 402) 40 bis 60 mg KOH/g; Dichte (20°C) etwa 1,13 g/ml; Flammpunkt (DIN 53 213) etwa 40°C; Maprenal MF 900 ist ein Hexamethoxyme thylmelaminharz, das lösungsmittelfrei ist. Es weist folgende Eigenschaften auf: Dynamische Viskosität (DIN 53 214, 20°C, 23°C) 4500 bis 9000 mPas, 3000 bis 6500 mPas; Farbindex (Iodzahl nach DIN 6162) ≦ 1 mg 1/100 cm3; Gardner Color Standard (ASTM D 1544) ≦ 1; Säurezahl (festes Harz, DIN 53 402) weniger als 1 mg KOH/g; Dichte (20°C) etwa 1,18 g/cm3; Flashpunkt (DIN 53 213) ≧ 70°C; Einbrenndaten: 20 mm bei 140°C.
Die Orientierungsschichten wurden auf Indium-Zinn-Oxid(ITO)-beschichtetem
Glas aufgetragen. Zur Beschichtung wurden handelsübliche ITO-strukturierte
Glassubstrate der Firma Geomatec Co. Ltd., Tokyo, Japan mit einer ITO-Schicht
dicke von etwa 50 nm verwendet, die wie nachstehend beschrieben
gereinigt wurden.
Die Glassubstrate wurden in einen Träger einsortiert und in demineralisier
tem und mittels einer Anlage der Firma Millipore filtriertem Wasser, soge
nanntem Milliporewasser mit der Reinigungslösung Extran® AP11 der Firma
E. Merck, Darmstadt, für 15 min bei 50°C in einem Ultraschallbad gewa
schen und anschließend unter fließendem Milliporewasser abgespült und
sodann weitere 15 min in Milliporewasser im Ultraschallbad gewaschen.
Abschließend wurden die Gläser in 2-Propanol im Ultraschallbad gespült.
Nach dem Trocknen durch Abblasen mit Stickstoff wurden die Träger für
4 Minuten im Ozon-Plasma-Ätzer gereinigt. Die so gereinigten Träger
wurden nach dem Spin-Coating-Verfahren mit den vorstehend aufgeführten
Lacken in unterschiedlichen Konzentrationen beschichtet.
Zur Erzeugung dünner ebener Schichten aus den Lacken 1-6 wurden die
in der nachstehenden Tabelle angegebenen Verdünnungen der Lacke durch
Verdünnen mit Milliporewasser hergestellt. Sodann wurden die Lacke mit
einem Spin-Coater auf die vorstehend beschriebenen ITO-Substrate aufge
bracht. Dabei wurde die angegebene Rotationsgeschwindigkeit eingestellt.
Nach dem Spin-Coaten wurden die so beschichteten Glassubstrate für den
angegebenen Zeitraum auf die angegebene Temperatur erhitzt, um dünne
ebene und fest haftende Orientierungsschichten zu erhalten. Bei Schicht Nr.
f erhielt man zunächst einen bräunlichen Naßfilm, der nach dem Härten sehr
homogen und vollkommen transparent wurde. Die Schichtdicke wurde gemes
sen, indem die beschichteten Glassubstrate mit Kratzern versehen wurden
und die Tiefe der Kratzer mit einem TENCOR Alpha step gemessen wurde.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angegeben:
Tabelle 1
Die erhaltenen Orientierungsschichten bzw. Filme waren sehr homogen und
eben, wobei die Abweichung vom Mittelwert der Schichtdicke kleiner als 2
nm war. Die aufgebrachten Filme waren hart und hafteten so gut auf der
Oberfläche, daß sie sich nur stückchenweise mit einem Skalpell entfernen
ließen.
Zur weiteren Untersuchung der Orientierungsschichten wurden Testzellen vom
Typ "Twisted-Nematic (TN)" gebaut.
Die ICO-beschichteten Glassubstrate wurden wie vorstehend gereinigt und
wie in Beispiel 1 beschichtet.
Zu Vergleichszwecken wurden kommerziell erhältliche Zellen der Firma
EHC Co. Ltd., Tokyo, Japan verwendet, die für die Untersuchung von
nematischen Flüssigkristallmischungen benutzt werden und eine Polyimid-
Orientierungsschicht mit einer Dicke von etwa 10 nm aufweisen.
Die beschichteten Substrate wurden auf einer Reibemaschine (Prototyp der
Firma Owis, Staufen i. Br.) gerieben. Die Reibemaschine bestand dabei aus
einer Walze, die mit einem samtartigen Tuch bespannt war. Die Glassub
strate wurden unter einem bestimmten Andruck unter der Walze hindurch
geführt, wobei die Stärke des Andrucks über die Stromaufnahme des Motors
zum Walzenantrieb bestimmt wurde. Die Parameter des Reibens waren
dabei: Translationsgeschwindigkeit des Substrats 100 mm/min; Anzahl Reib
schritte: 1 mal hin und zurück; Rotationsgeschwindigkeit der Walze: 800
U/min; Stromaufnahme: 0,3 A. Nach dem Reiben wurden die geriebenen
Glasssubstrate mit Stickstoff abgeblasen und zu einer Zelle verklebt. Dabei
wurden ein Oberglas und ein Unterglas verwendet, bei denen die Reibrich
tung von Unterglas zu Oberglas um 90° gedreht wurde, um eine TN-Zelle
zu erhalten. Der Plattenabstand wurde mit 4 µm-Spacern eingestellt. Diese
Spacer wurden in einer Menge von 1 Gew.-% in einen UV-härtbaren Kleber
(Norland® 91, Norland Products, New Brunswick/USA) eingerührt. Dieser
Spacer enthaltende Kleber wurde mit einer Nadel in Form von 4 Klebepunk
ten auf die Substrate aufgebracht, worauf mit Hilfe einer Positionierrichtung
zusammengehörende Glassubstrate unter Belastung aufeinandergepreßt wurden.
Nach etwa 2 Minuten wurden die Zellen aus dem Positionierer genommen,
falls notwendig per Hand nachjustiert, und der Kleber mit einer UV-Lampe
vorgehärtet und anschließend vollständig vernetzt. Die Testzellen wurden
sodann mit Lötzinn kontaktiert und bei Raumtemperatur mit der nematischen
Flüssigkristallmischung Licrystal® ZLI-1565 der Firma E. Merck, Darmstadt,
gefüllt.
Als Schichten wurden die Nr. a und b aus vorstehender Tabelle 1 gewählt.
Sie zeigten eine gute Orientierung, wobei insbesondere die Orientierung von
Lack 2 (Schicht Nr. b) zu vorteilhaften Ergebnissen führte. Die Zellen ließen
sich mit Wechselspannung (10 Hz, 3 V effektiv) gut schalten.
Die Testzellen wurden wie in Beispiel 2 beschrieben aufgebaut, jedoch
waren im Kleber in der einen Klebepunktseite 2 µm-Spacer und auf der
anderen Klebepunktseite 4 µm-Spacer enthalten. Die Glassubstrate wiesen
somit an einer Seite einen Abstand von 2 µm und an der anderen Seite von
4 µm auf, so daß sich eine keilförmige Anordnung ergab. Die Keilzelle
erlaubt die präzise Abstimmung der lokalen Zellendicke auf einen optimalen
Kontrast, d. h. eine optimale Dunkelstellung kann erreicht werden. In dieser
optimalen Dunkelstellung lassen sich ggf. auftretende Orientierungsfehler
besonders gut nachweisen. Als Orientierungsschichten bzw. Lackfilme wurden
die in der Tabelle 1 angegebenen Schichten Nr. e, f, h und i verwendet.
Nach dem Befüllen mit ZU 1565 ergaben sich bei optischer Untersuchung
mit dem Polarisationsmikroskop einwandfreie hohe Orientierungen und sehr
hohe Kontrastverhältnisse von mehr als 50 : 1. Die Zellen ließen sich unter
einer Wechselspannung (10 Hz, 3 V effektiv) beschalten.
Die mit der Schicht Nr. i hergestellte Zelle zeigte eine etwas flachere Kenn
linie als die mit den Schichten e, f und h hergestellten Zellen. Diese Zellen
wiesen Eigenschaften auf, die denen der Vergleichszellen der Firma EHC
Co. Ltd. vergleichbar waren.
Zu Vergleichszwecken wurde weiterhin eine Testzelle aufgebaut, die mit
einer kommerziell erhältlichen Orientierungsschicht (Optmer® 1057 der Firma
Japan Synthetic Rubber Co. Ltd., Tokyo, Japan, Verhältnis 1 : 2 in gamma-
Butyrolacton, Schichtdicke 15 nm) versehen war. Auch diese Zelle wurde
mit ZLI-1565 gefüllt. Die mit den erfindungsgemäßen Orientierungsschichten
versehenen Zellen zeigten eine gegenüber dieser Vergleichszelle verbesserte
Relaxation in den verdrillten Ausgangszustand nach einer Orientierung.
Ein mit der Schicht Nr. f aus Tabelle 1 versehenes Glassubstrat wurde unter
stärkerer Reibung orientiert (2 × vor und zurück, Translationsgeschwindig
keit: 100 mm/min, Rotationsgeschwindigkeit: 800 U/min, Stromaufnahme:
0,325 A). Die Orientierung war deutlich verbessert.
Diese planparallele Zelle wurde auf ihre elektro-optischen Eigenschaften hin
im Vergleich zu einer TN-Vergleichszelle der Firma EHC untersucht. Dazu
wurde eine Transmissionsmessung in Abhängigkeit der angelegten Schalt
spannung durchgeführt. Die Kennlinie der erfindungsgemäßen Zelle wies
einen ähnlichen Verlauf wie die der Vergleichszelle auf, zeigte jedoch eine
um etwa 10% kleinere Schwellspannung. Zudem war die erfindungsgemäße
Zelle über einen Zeitraum von mehreren Monaten völlig stabil, d. h. es
konnten keine Veränderungen der elektro-optischen Eigenschaften beobachtet
werden.
Lack 3 wurde mit einem Gemisch aus Ethylenglykol und Milliporewasser im
Gewichtsverhältniss 1 : 1 auf einen Feststoffgehalt von 2,9 Gew.-% verdünnt.
Die Kennlinie und die Orientierung entsprachen den für den Lack Nr. c
erhaltenen Ergebnissen. Somit kann ein Teil des wäßrigen Lösungsmittels
ohne Veränderung der Eigenschaften der Orientierungsschicht durch ein
organisches Lösungsmittel ersetzt werden.
Für LCD, die nach dem Supertwisted Nematics (STN)-Prinzip arbeiten, ist
ein hoher Anstellwinkel erforderlich. Der Anstellwinkel ist dabei definiert
durch die Grenzfläche Flüssigkristall/Orientierungsschicht und die Ausrichtung
der nematischen Vorzugsrichtung. Der Anstellwinkel beträgt bei klassischen
TN-Zellen weniger als 10, bei STN-Zellen mehr als 3°.
Zur Untersuchung des im Reibeprozeß erhaltenen Anstellwinkels wurden
Orientierungsschichten Nr. f aus Lack Nr. 3 unter den nachstehenden Bedin
gungen hergestellt:
Tabelle 2
Die Reibstärkeänderungen wurden dabei durch Absenken der Reibwalze
erreicht. Aus den so orientierten Glassubstraten wurden wie vorstehend
aufgebaute Test-Zellen hergestellt, wobei die geriebenen Substrate anti-parallel
orientiert wurden und der verwendete Spacer einen Durchmesser von 22 µm
aufwies. Die Zellen wurden mit der beschriebenen nematischen Mischung
ZLI 1565 gefüllt und bei Raumtemperatur vermessen. Dabei wurde die
Ausrichtung der Flüssigkristallmoleküle im magnetischen Feld gemessen, die
mit einer Kapazitätsänderung verbunden ist, aus deren Verlauf der pre
tilt-Winkel bestimmt wurde. Für nur mit Milliporewasser oder mit einem
Gemisch aus Milliporewasser/Ethylenglykol im Verhältnis 1 : 1 verdünnte
Lacke 3 ergaben sich identische Ergebnisse. Die Zellen mit der Orientierung
A ergaben einen Winkel von 2,77°, die Orientierungen Nr. B und C einen
Winkel von 3,42° und die Orientierungen D und E einen Winkel von 3°.
Dies zeigt, daß der erfindungsgemäß bevorzugte Lack 3 (Schicht Nr. f)
nicht empfindlich auf Schwankungen der Prozeßparameter reagiert sondern
unter vielfältigen Prozeßparametern vorteilhaft einsetzbar ist.
Entsprechende Untersuchungen wurden mit Zellen durchgeführt, die als
Orientierungsschichten solche der Nr. h und i aufwiesen. Es ergaben sich
dabei Anstellwinkel von 1,9°.
Zur Untersuchung von Ferroelektrischen Flüssigkristallen (FLC) wurden mit
der Orientierungsschicht Nr. f FLC-Zellen gebaut. Sie waren wie vorstehend
beschrieben aufgebaut, wiesen jedoch Spacer von 1,6 µm auf. Die Platten
waren parallel mit einer Stromaufnahme von 0,25 A gerieben.
Die so hergestellten Zellen wurden mit der FLC-Mischung FELIX®-13 der
Hoechst AG gefüllt. Die Zellen ließen sich bistabil schalten.
Wie aus den vorstehenden Ergebnissen hervorgeht, lassen sich nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Vielzahl von LCD-Zellen herstellen, die
für einen langen Zeitraum stabil sind und ein sehr vorteilhaftes Schaltverhal
ten zeigen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Schichten aus Polyme
ren auf einem Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige
Polymerdispersion, die keine Salze zur Erhöhung der elektrischen
Leitfähigkeit enthält, auf das Substrat aufgebracht und auf eine Tempe
ratur im Bereich von 80-300°C erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wasser
beständigen Schichten Orientierungsschichten sind und das Substrat ein
Substrat für Flüssigkristallanzeigen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die
mittlere Teilchengröße in der Polymerdispersion 0.001-10 µm beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schichtdicke der Orientierungsschicht maximal 500 nm
beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Feststoffgehalt der Polymerdispersion 0,1-50 Gew.-%
beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polymer in der Polymerdispersion im wesentlichen
nicht wasserlöslich ist.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polymerdispersion ein dispergiertes Polymer, ein
Dispergiermittel und einen Vernetzer enthält.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polymer ausgewählt ist aus Polyester-, Polyurethan-,
Polyurethan/Polyester-, Polyacrylat-, Polyacrylat/Melamin-, Phenol-,
Epoxid-, Phenol/Epoxidharzen oder deren Gemischen.
9. Orientierungsschicht für Flüssigkristallanzeigen, herstellbar nach einem
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8.
10. Flüssigkristallanzeige, enthaltend mindestens eine Orientierungsschicht
nach Anspruch 9.
11. Verwendung von wäßrigen Polymerdispersionen mit einer Teilchengröße
der Dispersion von 0,001-10 µm zur Herstellung von Orientierungs
schichten für Flüssigkristallanzeigen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996154714 DE19654714A1 (de) | 1996-12-30 | 1996-12-30 | Verfahren zur Herstellung von Orientierungsschichten |
PCT/EP1997/007060 WO1998029780A1 (de) | 1996-12-30 | 1997-12-16 | Verfahren zur herstellung von orientierungsschichten für flüssigkristallanzeigen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996154714 DE19654714A1 (de) | 1996-12-30 | 1996-12-30 | Verfahren zur Herstellung von Orientierungsschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19654714A1 true DE19654714A1 (de) | 1998-07-02 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996154714 Withdrawn DE19654714A1 (de) | 1996-12-30 | 1996-12-30 | Verfahren zur Herstellung von Orientierungsschichten |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19654714A1 (de) |
WO (1) | WO1998029780A1 (de) |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS5343058B2 (de) * | 1972-03-08 | 1978-11-16 | ||
US4561725A (en) * | 1983-02-09 | 1985-12-31 | Canon Kabushiki Kaisha | Electro-optical device having homogeneous alignment layer hardened with cross-linking agents |
US4618514A (en) * | 1985-12-20 | 1986-10-21 | Rca Corporation | Alignment layer for liquid crystal display |
JPH02287513A (ja) * | 1989-04-28 | 1990-11-27 | Fuji Photo Film Co Ltd | 液晶表示素子 |
JPH04367823A (ja) * | 1991-06-17 | 1992-12-21 | Fuji Photo Film Co Ltd | 配向膜の製造方法 |
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- 1996-12-30 DE DE1996154714 patent/DE19654714A1/de not_active Withdrawn
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1997
- 1997-12-16 WO PCT/EP1997/007060 patent/WO1998029780A1/de active Application Filing
Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |