DE19653641A1 - Topferkennung unter Zurhilfenahme eines Infrarotsensors - Google Patents
Topferkennung unter Zurhilfenahme eines InfrarotsensorsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Durchführung von Garungs
vorgängen, insbesondere auf Heizflächen durch Wärmeenergiezufuhr an das von einem
Gargutträger aufgenommene Gargut unter Verwendung einer den Temperaturverlauf beim
Garungsvorgang erfassenden Sensors, der Meßgrößen zur Erzeugung von Stellgrößen für
die Wärmeenergiezufuhr abgibt, wobei der Sensor im Seitenbereich des die Heizflächen
aufweisenden Kochfeldes oberhalb diesem angeordnet ist und wobei eine Steuerschaltung
zur Beeinflussung der Heizenergie-Zufuhr in Abhängigkeit von durch den Sensor ermittelten
Temperaturwerten angeordnet ist.
Es ist wünschenswert, für bestimmte Garungsprozesse die Garungs- bzw. Kochtemperatur
schaltungstechnisch gesteuert bis zu einem vorgegebenen Wert ansteigen zu lassen
und/oder über einen längeren Zeitraum konstant zu halten. Insbesondere bei offenen Heizsy
stemen, bei denen ein Kochtopf, eine Bratpfanne oder dergleichen als Gargutträger auf ei
nem die Energie von unten zuführenden Heizsystem angeordnet ist, ist es problematisch,
den Temperaturverlauf und Temperaturzustand genügend exakt zu erfassen und danach die
Energiezufuhr zu steuern. Vorschläge um diesem Problem steuertechnisch gerecht zu wer
den, sind gemacht worden. Als Störgröße zur exakten Temperaturerfassung des Gargutträ
gers ist die Abstrahlung des auf den Gargutträger wirkenden Heizbereichs bzw. dessen
Heizfläche höchst relevant.
Optiken zur Erfassung eines Temperaturbereichs, bei denen sich das Erfassungsfeld in Ab
hängigkeit vom zunehmenden Abstand nicht erweitert, sind aufwendig und teilweise in ihrer
praktischen Auslegung und Funktionalität problematisch. Dies bedeutet, daß ein sich nahe
liegender Weise parallel zur Aufstellfläche des Gargutträgers auf der Heizstelle verlaufender
Erfassungsstrahl nahezu unkontrollierbar in den Gargutträger-Bodenbereich und auf die
Heizeinrichtung ausdehnt, wodurch Verfälschungen des gewünschten Erfassungswertes in
starkem Maße die Folge sind. Es ist deshalb bekannt geworden, die Achse des von der An
ordnung des Infrarotsensors bestimmten Erfassungskegels von der Heizflächenebene
schräg nach oben auf den Gargutträger auszurichten, damit der Kegelmantel des Erfas
sungsstrahls auf Seiten der Heizfläche zu dieser annähernd parallel verläuft und diese mög
lichst nicht erfaßt. Da der Bodenbereich des Gargutträgers üblicherweise nach innen ge
krümmt ist, können sich jedoch von dort aus Reflexionen von der Heizfläche auf den Erfas
sungsstrahl des Infrarotsensors auswirken, wenn nicht dafür Sorge getragen wird, daß der
Erfassungsstrahl relativ weit oben auf die Gargutträgerwandung auftrifft. Dies ist aber nach
teilig, wenn entweder der Gargutträger selbst nicht sehr hoch bzw. nur geringfügig gefüllt ist.
Aufbauend auf diesem Stande der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Anordnung zur Durchführung von Garungsvorgängen auf Heizflächen bereitzustellen, bei
denen das Erreichen von vorgegebenen Temperaturwerten bzw. das Einhalten dieser Tem
peraturwerte über einen längeren Zeitraum mit Hilfe einer Infrarotsensorik gesteuert wird.
Zudem soll die Anordnung zur sogenannten Topferkennung heranziehbar sein.
Ein Anordnung, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist erfindungsgemäß dadurch ge
kennzeichnet, daß der Erfassungskegel eines oberhalb der Heizfläche seitlich eines vorhan
denen Gargutträgers angeordneten Sensors auf den die Wärmeenergie erzeugenden
und/oder abstrahlenden Bereich der Heizfläche ausgerichtet ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist diese Anordnung dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung einen Grenzwertspeicher für gegenüber üblichen Gargutprozessen ab
weichenden Grenzwerten und eine Vergleichseinrichtung enthält, die bei Überschreiten ei
nes vorgegebenen Grenzwertes die Heizenergie-Zufuhr unterbindet.
Ein seitlich schräg von oben in Richtung auf das Zentrum der Heizstelle ausgerichteter Er
fassungskegel eines Infrarotsensors wird bei auf die Heizstelle aufgesetztem Gargutträger
nur noch vernachlässigbar von Störstrahlungen beeinflußt, da die Reflexionen an der Topf
wandung bei nur schwacher Neigung des Erfassungskegels kaum oder nicht mehr relevant
von der beheizten Stelle stammen können und die beheizte Stelle selbst durch den Gargut
träger abgedeckt ist. Steht bei eingeschalteter Heizstelle kein Gargutträger auf dieser, so
wird dieser Zustand eindeutig erkannt, da die erfaßte Wärmestrahlung um wesentliches quer
und in einem anderen Spektrum liegt, als die über einen Gargutträger zu erfassende Strah
lung. Mit Wasser gefüllte Gargutträger werden höchstens eine Temperatur von ca. 100°C,
mit Öl gefüllte Gargutträger eine Temperatur von höchstens ca. 180°C erreichten. Strah
lungsheizkörper in sogenannten Glaskeramik-Kochmulden haben Strahlungstemperaturen
von über 800°C und teilweise bis zu 2000°C.
Der Erfassungskegel des Infrarotsensors kann im Rahmen der Erfindung direkt auf die
Heizelemente ausgerichtet sein oder aber auch auf die Oberfläche des Heizbereichs, d. h.
beispielsweise auf die Oberfläche der Glaskeramikmulde.
Entweder ist als Grenzwert für die Unterscheidung der Erfassung eines vorhandenen Gar
gutträgers gegenüber einem nicht vorhandenen Gargutträger eine Grenztemperatur zu spei
chern, es ist im Rahmen der Erfindung aber auch zweckmäßig und gegebenenfalls vorzuzie
hen, Temperatursteigerungs-Grenzwerte als Entscheidungskriterien heranzuziehen. Ein vor
handener und relevant gefüllter Gargutträger wird sich bei Erhitzung relativ langsam erwär
men, während sich ein im wesentlichen unbelasteter Heizkörper selbst oder dessen Ab
strahlfläche relativ schnell erhitzt. Es brauchen deshalb keine hohen Temperaturen erfaßt
und damit abgewartet werden, um zu erkennen, daß auf der erfaßten Heizfläche kein Gar
gutträger aufgestellt.
Bevorzugterweise ist die erfindungsgemäße Anordnung dahingehend weitergebildet, daß der
Vergleichseinrichtung ein Zeitsteuerglied zugeordnet ist, das die Heizenergiezufuhr zeitlich
begrenzt unterbricht. So kann die Erfassung einer nicht mit einem Gargutträger beaufschlag
ten Heizstelle über einen begrenzten Zeitraum getaktet, beispielsweise in 10-sekundigem
Abstand erfaßt werden, um der Tatsache ohne Abschaltung der Heizstelle Rechnung zu tra
gen, daß vorübergehend und kurzzeitig der Gargutträger von der Heizstelle weggeschoben
wird. Ist jedoch über eine vorgegebene Zeitspanne hinaus bei eingeschaltetem Heizelement
kein Gargutträger auf der Heizstelle abgestellt, so wird die Heizstelle automatisch über die
Infrarotsensorik-Steuerung abgeschaltet und kann beispielsweise nur dadurch wieder reakti
viert werden, daß der Energie-Zufuhrschalter zwischendurch zurückgestellt wird.
Ein nach den Merkmalen der Erfindung ausgestaltetes Ausführungsbeispiel ist anhand der
Zeichnung im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Steuereinrichtung für eine Kochstelle eines Koch
feldes,
Fig. 2 einen Kochfeldabschnitt mit auf die Kochstelle aufgesetztem Gargutträ
ger und
Fig. 3 diesen Kochfeldabschnitt ohne einen aufgesetzten Gargutträger.
Auf einer Glaskeramikfläche 1 mit darunter angeordnetem Strahlungsheizkörper 2 ist ein
Gargutbehälter 3 mit Gargut 4 aufgestellt. Über einen Leistungssteller 9 wird der
Strahlungsheizkörper 2, ausgehend von einer manuell betätigbaren Eingabeschaltung 5 mit
Heizleistung beaufschlagt. Die Bedienlogik 6 enthält Displays, über die die Einstell- bzw.
Heizwerte ablesbar sind.
Im Randbereich und oberhalb der Heizfläche ist ein Infrarotsensor 7 angeordnet, welcher in
Richtung auf den unteren Bereich der Wandung des Gargutträgers 3 (siehe auch Fig. 2)
ausgerichtet ist und zwar schräg nach unten verlaufend, so daß der Sensor-Erfassungskegel
7' bei nicht vorhandenem Gargutträger 3 in etwa auf das Zentrum der Heizstelle 1 trifft
(siehe Fig. 3).
Diese Anordnung geht an sich von einer Einrichtung aus, die wie gewohnt zum Kochen ohne
Einschränkungen mit oder ohne der Möglichkeit einer Ankochautomatik einer Zeitsteuerung
und einer freien Stufenwahl geeignet ist. Dabei kann die Eingabe der Heizwerte und der
sonstigen Werte konventionell über Knebel oder über sogenannte Touch-Control-Felder
durchgeführt werden.
Dieser in bekannter Weise ausgestatteten Garungsprozeßsteuerung ist eine weitere Steu
ermaßnahme zugeordnet, die bei Aktivierung eines Eingabeorgans 8 die Steuerung des
Leistungsstellers 9 für die Heizenergiezufuhr zu den Strahlungsheizkörpern 2 anstelle der
Eingabewerte, die konventionell manuell vorgenommen wurden, übernimmt. Wird die erfin
dungsgemäße Steuermaßnahme aktiviert, so wird am symbolisierten Umschalter 10 eine
Umschaltefunktion von der manuellen Eingabe zur Regelfunktion durchgeführt und vom In
frarotsensor 7, der in dieser Phase in Abhängigkeit des Temperaturzustands der Gargutträ
gerwandung ermittelte Meßwert in einen Speicher 11 einer Mikroprozessorschaltung 12
übernommen und als Soll-Meßwert für weitere Meßwertvergleiche gespeichert. Daraufhin
werden von der Mikroprozessorschaltung 12 weitere Meßwerte vom Infrarotsender 7 abge
griffen und als Ist-Werte mit dem gespeicherten Soll-Wert verglichen. Repräsentieren nun
mehr die Ist-Meßgrößen einen geringeren Temperaturwert als die Soll-Meßgröße, so wird
die Energiezufuhr erhöht und im umgekehrten Fall wird diese verringert. Die Energiezufuhr-Ver
ringerung bzw. -Erhöhung kann graduell oder aber auch durch völlige kurzzeitige
Ein-Aus-Taktung erfolgen. In jedem Fall ist unabhängig vom Gargut und vom Gargutträger ein
günstiger, konstanter Garungs-Temperaturverlauf durchführbar. Der Zeitraum der Konstan
tregelung kann von Hand, aber auch durch eine Timer-Funktion des Mikroprozessors been
det werden.
Die erfindungsgemäße Steuerschaltung kann bei entsprechender Ausstattung auch die
Möglichkeit bieten, für ausgewählte Gargutträger und/oder Gargutarten einmal ermittelte
Werte zu speichern, um bei erneuten gleichartigen Bedingungen sofort auf die
Konstanthaltesteuerung zurückgreifen zu können. Es kann auch vorgesehen sein,
Korrekturwerte für den Soll-Meßwert bedarfsweise eingeben zu können.
Die Steuerschaltung enthält auch eine Schaltungseinheit 13, die über den Infrarotsensor 7
ermittelte Werte mit Grenzwerten vergleicht, die außerhalb typischer Erfassungswerte von
zu dedektierenden Gargutträgerwandungen liegen. Werden diese Grenzwerte überschritten
(z. B. bei 200°C) so wird davon auszugehen sein, daß kein Gargutträger 4 auf der Kochstelle
1' steht (Fig. 3). In diesem Fall wird die Energiezufuhr zum Strahlungsheizkörper sofort
oder - wenn entsprechend vorgesehen - nach kurzer Zeit endgültig unterbrochen. Eine Neuakti
vierung der Energiezufuhr ist dann nur durch gezielte Maßnahmen einer Bedienungsperson möglich,
so z. B. durch Abschalten und Wiedereinschalten der Heizanordnung.
Claims (6)
1. Anordnung zur Durchführung von Garungsvorgängen, insbesondere auf Heiz
flächen durch Wärmeenergiezufuhr an das von einem Gargutträger aufge
nommene Gargut unter Verwendung einer den Temperaturverlauf beim Ga
rungsvorgang erfassenden Sensors, der Meßgrößen zur Erzeugung von
Stellgrößen für die Wärmeenergiezufuhr abgibt, wobei der Sensor im Seiten
bereich des die Heizflächen aufweisenden Kochfeldes oberhalb diesem ange
ordnet ist und wobei eine Steuerschaltung zur Beeinflussung der Heiz- ener
gie-Zufuhr in Abhängigkeit von durch den Sensor ermittelten Tempera
turwerten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Erfassungskegel eines oberhalb der Heizfläche seitlich dessen vorhandenen
Gargutträgers angeordneten Sensors auf den die Wärmeenergie erzeugen
den und/oder abstrahlenden Bereich der Heizflächen ausgerichtet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Erfassungs
kegel des Sensors auf die Oberfläche des Heizbereichs ausgerichtet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Grenzwert
ein Wert für gegenüber üblichen Garungsprozessen erhöhte Temperaturen
gespeichert sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Grenzwert
ein Wert für gegenüber üblichen Garungsprozessen erhöhter Anstieg der
Temperatur gespeichert ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vergleichseinrichtung ein Zeitsteuerglied zugeordnet ist, das die
Heizenergie-Zufuhr zeitlich begrenzt unterbricht.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerschaltung einen Grenzwertspeicher für gegenüber üblichen Gargut
prozessen abweichenden Grenzwerten und einer Vergleichseinrichtung ent
hält, die bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes die Heizener
gie-Zufuhr unterbindet.
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Family Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BSH BOSCH UND SIEMENS HAUSGERAETE GMBH, 81739 MUENCHEN |
|
8131 | Rejection |