DE19653286C2 - Kalibrierverfahren und -vorrichtung für einen Farbmonitor - Google Patents
Kalibrierverfahren und -vorrichtung für einen FarbmonitorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kalibriervorrichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Sie betrifft weiterhin
ein Verfahren zum Kalibrieren einer ein farbiges Bild aus drei
Grundfarben generierenden Anzeigeeinheit mit den Merkma
len des Oberbegriffs des Anspruchs 7.
In der Computertechnik werden als Anzeigeeinheiten üblicherweise
nach dem Kathodenstrahlprinzip arbeitende Farbmonitore eingesetzt,
bei denen ähnlich wie bei einer Farbfernseh-Bildröhre ein farbiges
Bild aus drei Grundfarben, nämlich Rot, Grün und Blau generiert
wird.
Moderne Farbmonitore unterscheiden sich von modernen Farbfernseh-
Bildröhren in erster Linie dadurch, daß wesentlich höhere Anforde
rungen an Auflösung, Bildwiederholrate und damit Horizontalfre
quenz gestellt werden, da der Betrachter kein bewegtes, sondern
ein stehendes Bild betrachtet. Das beim Farbfernsehen angewandte
Zeilensprungverfahren wird aus diesem Grund kaum für Farbmonitore
für die Computertechnik verwendet. Farbmonitore höherer Qualität
erreichen ohne Anwendung des Zeilensprungverfahrens Bildwiederhol
raten von 100 Hz und mehr.
Bei Farbmonitoren wird ähnlich wie bei Farbfernseh-Bildröhren ein
Bildelement (Picture Element, Pixel) von einem sogenannten Farb
tripel gebildet, d. h. drei auf der Innenseite der Glasscheibe des
Monitors angeordneten Leuchtpunkten aus verschiedenen Leuchtstof
fen, d. h. Phosphoren. Die von drei Elektronenstrahlkanonen gene
rierten Elektronenstrahle werden mittels geeigneter Ablenkungs-
und Fokusiervorrichtungen sowie einer zusätzlichen Lochmaske oder
Schlitzblende jeweils auf den zugehörigen Leuchtstoffpunkt des
gerade anzusteuerenden Farbtripels gelenkt.
Insbesondere bei großen Farbmonitoren (Bildschirmdiagonale < 0,5 m
≈ 21") bereitet die genaue Steuerung der Elektronenstrahlen ins
besondere in den Rand und Eckbereichen des sichtbaren Bildberei
ches Schwierigkeiten. Es sind aus diesem Grunde Kompensations
schaltungen in Betrieb, um bestimmte Verzerrungen, die sich auf
grund der Geometrie des Monitors und elektrischer Gegebenheiten
einstellen, zu kompensieren. Um insbesondere eine gleichmäßige
Helligkeits und Farbverteilung über den gesamten Computerbild
schirm bzw. sichtbaren Bereich des Monitors zu erreichen, werden
in hochwertigen Monitoren zusätzlich sogenannte Farbkorrektur-Ko
effizienten gespeichert, die jeweils einen bestimmten Bereich des
gesamten Bildbereiches, einem sogenannten Segment, zugeordnet
sind.
Die Farbarten der Phosphore von Farbfernseh-Bildröhren und Compu
termonitoren sind standardisiert. In Europa gelten die folgenden
von der EBU (European Broadcasting Union) spezifizierten Norm
farbwertanteile für die drei Empfängerphosphore:
In USA sind bei Einführung des Farbfernsehens von der NTSC (Natio
nal Television System Committee) die folgenden Werte festgelegt
worden:
Von diesen Normfarbwertanteilen der NTSC-Phosphore sind die Koef
fizienten zur Bildung der Luminanz- und Chrominanzsignale in allen
heute üblichen Farbfernsehsystemen abgeleitet. Dies gilt unabhän
gig von den tatsächlich verwendeten Empfänger-Phosphoren. Gleiches
gilt für die in sogenannten Colour Lookup Tablen definierten Far
ben, die von der Grafikkarte eines Computersystems darstellbar
sind. Auch die im sogenannten True Colour Mode oder High Colour
Mode darstellbaren Farben lassen sich definieren über die relative
Leuchtdichte der drei Grundfarben, d. h. der Farben der drei stan
dardisierten Empfänger-Phosphore.
Bei bekannten Verfahren zur Kalibrierung eines Farbmonitors werden
die beschriebenen auf geometrische Fehler und ähnliche Effekte
zurückzuführenden Farbabweichungen bei der Herstellung des Moni
tors korrigiert, indem der Bildbereich des Monitors in bei
spielsweise 5 × 5 = 25 Segmente unterteilt wird, und jedem Segment
für jede der drei Grundfarben ein eigener Farbkorrektur-Koeffi
zient zugeordnet wird. Hierzu wird bei der Endabnahme des Monitors
beispielsweise Rot angesteuert, indem lediglich die Rotphosphor-
Leuchtpunkte angesteuert werden. Mit einem einfachen Sensor wird
sodann gemessen, ob die erreichte Leuchtdichte der Solleuchtdichte
entspricht. Ist dies nicht der Fall, wird die Ansteuerspannung der
jeweiligen Elektrodenkathode erhöht oder erniedrigt, bis die ge
wünschte Leuchtdichte in dem jeweiligen Segment tatsächlich gemes
sen wird. Auf diese Weise werden nach und nach 25 Segmente gemes
sen.
Der gleich Vorgang wird dann mit den Leuchtpunkten eines anderen
Phosphors, beispielsweise des Grünphosphors, wiederholt.
Auf diese Weise ergeben sich zeitintensive Messungen, die bei der
Herstellung des Monitors jedoch automatisiert durchgeführt werden
können.
Die Farbkorrekturwerte werden bei hochwertigen Monitor in einem
EEPROM abgelegt, das mit dem geräteeigenen Mikroprozessor, der
beispielsweise zur Erzeugung eines OSD (On Screen Displays) vor
gesehen ist, zusammenarbeitet.
Wird von der Grafikkarte des Computers beispielsweise ein Signal
ausgegeben, das den gesamten Bildbereich des Monitors eine Farbe
anzeigen lassen soll, die sich als Mischung aus den drei Grundfar
ben ergibt, so wird für jedes der 25 Segmente u. U. ein geändertes
Rot-, ein geändertes Grün- und ein geändertes Blausignal im Moni
tor erzeugt, so daß eventuelle Abweichungen korrigiert werden.
Während sich die beschriebene Technik bei der Produktion von Com
putermonitoren bewährt hat, gibt es Anwendungsfälle, bei denen
sich die Alterung der Leuchtstoffe (Phosphore) und bestimmte Be
triebsarten des Monitors dergestalt negativ bemerkbar machen, daß
die Farbtreue und Gleichmäßigkeit der Helligkeitsdarstellung des
Monitors im Laufe des Lebens des Monitors nachläßt. Bei besonders
hochwertigen Farbmonitoren, die beispielsweise in der Druckindu
strie und in ähnlichen Anwendungsfällen eingesetzt werden, mach
sich dies störend bemerkbar. So kann beispielsweise bei der Über
wachung einer Druckmaschine ein Monitor beispielsweise das Druck
bild einer Tapete anzeigen, was u. U. bei längerer Anzeigezeit dazu
führt, daß sich bestimmte Teile des Bildes in die Leuchtstoffflä
che des Monitors "einbrennen". Wird das zu druckende graphische
Muster geändert, beispielsweise in eine gleichmäßige Farbfläche,
so können u. U. Farbabweichungen zwischen den einzelnen Segmenten
verbleiben.
Es ist daher wünschenswert, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu
schaffen, daß es dem Benutzers des Monitors ermöglicht, das Gerät
beliebig oft nachzukalibrieren, indem die im Gerät gespeicherten
Farbkorrektur-Koeffizienten aktualisiert werden.
Es sind an die bekannten industriellen Verfahren angelehnte Ver
fahren und Geräte bekannt, in denen vom Benutzer ein den Licht
strom bzw. die Lichtdichte auftreffenden Lichtes messender Sensor
aufeinanderfolgend auf die einzelnen Segmente der Bildschirmober
fläche gesetzt wird und im Wechsel die drei verschiedenen Grund
phosphore jeweils allein angesteuert werden und das Ergebnis mit
einem Sollwert verglichen wird. Wie bereits erwähnt, ist eine sol
che Prozedur zeitaufwendig. Die vergleichsweise lange Zeitdauer
und der damit verbundene Aufwand führen schnell dazu, daß der Ka
libriervorgang aus Bequemlichkeitsgründen unterlassen wird.
Aus der EP 0 514 025 A2 ist eine Kalibriervorrichtung für eine ein
farbiges Bild aus drei Grundfarben (RGB) generierende Anzeigenein
heit (Katodenstrahlröhre) entnehmbar, die drei Sensoren aufweist,
von denen je einer in einem Wellenlängenbereich je einer der drei
Grundfarben selektiv empfindlich ist, um die Leuchtdichte der drei
Grundfarben zu bestimmen. Bei der bekannten Vorrichtung sind wei
terhin Mittel vorgesehen, um aus einem Vergleich der gemessen Ist-
Werte für die drei Grundfarben mit den jeweils gewünschten Soll-
Werten Farbkorrekturwerte zu erzeugen und um die neuen Farbkorrek
turwerte zu der Anzeigeeinheit zu übertragen. Wenngleich eine sol
che Kalibriervorrichtung eine komfortabelere Handhabung ermög
licht, als die bisher beschriebenen, sind für den Benutzer dennoch
Unannehmlichkeiten damit verbunden, daß er bei einer Unterteilung
des zu kalibrierenden Bereiches in mehrere Segmente eine umständ
liche manuelle Eingabe der Position des jeweils vermessenden Seg
mentes notwendig ist, die den gesamten Kalibrierungsvorgang ver
längert.
Weiterhin kommt es bei der gattungsgemäßen Meßvorrichtung u. U. zu
Fehlmessungen, die durch unterschiedliche Nachleuchtzeiten einzel
ner Phosphorarten bedingt sind. So kommt es beispielsweise dazu,
daß bei Abbruch einer Meßdauer während eines Bildaufbaus ein kurz
zeitig intensiv leuchtender Phosphor überbewertet wird, während
ein seine Wirkung auf das menschliche Auge über eine längere Nach
leuchtzeit erzielender Phosphor wegen des frühzeitigen Abbruchs
der Meßdauer unterbewertet wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemä
ße Kalibriervorrichtung so zu verbessern, daß eine schnellere,
angenehmere und genauere Kalibrierung ermöglicht wird. Der Erfin
dung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zum Kalibrieren einer ein farbiges Bild aus drei Grund
farben (RGB) generierenden Anzeigeeinheit so zu verbessern, daß
der Kalibrierungsvorgang schneller und einfacher abgeschlossen
werden kann.
Die Lösung der Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen Kalibriervor
richtung hinsichtlich des vorrichtungsmäßigen Teils gekennzeichnet
durch Mittel (SW) zur Ermittlung der Bildwiederholrate (Bildfre
quenz) und eine zugeordnete Recheneinheit (26) zur Positionsbe
stimmung der Kalibriervorrichtung (20) auf dem Bildschirm (12).
Die verfahrensmäßige Lösung der Aufgabe ist im Patentanspruch 7
angegeben.
Es ist insbesondere vorzusehen, die drei Sensoren zur Ermittlung
des Lichtstromes jeweils mit Vorsatzfiltern auszustatten, deren
Wellenlängen einem standardisierten Rotphosphor, Grünphosphor oder
Blauphosphor entsprechen, so daß selektiv nur das Licht gemessen
wird, das von dem jeweiligen Phosphor ausgesandt wird. Dabei sind
die die drei Sensoren bevorzugt in einem auf die Bildfläche der
Anzeigeeinheit, insbesondere manuell, aufsetzbaren Gehäuse ange
ordnet.
Bei der Ermittlung der Leuchtdichte wird der Lichtstrom gemessen
und aufintegriert und sodann durch die Meßdauer dividiert. Dabei
ist zur Erhöhung der Genauigkeit bevorzugt vorgesehen, daß bei
kurzer Meßdauer, d. h. in der Größenordnung einer Bildperiode, die
Meßdauer genau eine Bildperiode oder ein ganzzeiliges Vielfaches
hiervon beträgt. Auf diese Weise wird vermieden, daß unterschied
liche Nachleuchtzeiten zwischen den einzelnen Phosphorarten ver
fälschend in das Gesamtergebnis eingehen. Würde die Meßzeit nicht
genau auf ein ganzzeiliges Vielfaches einer Bildperiode einge
stellt, so wäre es beispielsweise - wie bereits erläutert - denk
bar, daß bei Abbruch der Meßdauer während eines Bildaufbaus ein
kurzzeitig intensiv leuchtender Phosphor überbewertet wird, wäh
rend ein seine Wirkung auf das menschliche Auge über eine längere
Nachleuchtezeit erzielender Phosphor wegen des frühzeitigen Ab
bruchs der Meßdauer unterbewertet würde.
Um die Handhabung des Gerätes weiter zu vereinfachen, ist ein zusätz
licher, auf alle drei Grundfarben reagierender Sensor vorgesehen,
der aus den einzelnen Dunkelphasen die Bildwiederholrate und damit
die Bildperiode bestimmen kann.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß das Videosignal der Grafik
karte direkt ausgewertet wird.
Indem so sichergestellt wird, daß genau über eine n-zahliges Viel
faches einer Periodendauer gemessen bzw. die Signale der drei für
die drei Grundfarben zuständigen Sensoren aufintegriert werden,
werden die erwähnten Ungenauigkeiten ausgeschlossen.
Der eigentliche Kalibrier- bzw. Meßvorgang soll softwaregesteuert
ablaufen. Dabei kann die Software entweder auf dem mit dem Compu
termonitor zusammenarbeitenden Computer ablaufen oder aber auf
einem eigenen Mikroprozessor, der entweder in das erfindungsgemäße
Kalibriergerät oder in den Computermonitor integriert ist (stand
alone-Lösung). Bei dem softwaregesteuerten Verfahrensablauf kann
vorgesehen sein, daß der Benutzer angibt, auf welches Segment er
die Kalibriervorrichtung aufsetzt, d. h. welches Segment der Bild
schirmoberfläche vermessen und kalibriert werden soll, es kann
auch vorgesehen sein, daß die Software den Benutzer auffordert,
die Kalibriervorrichtung auf ein bestimmtes Segment aufzusetzen.
Um den Kalibriervorgang jedoch noch angenehmer zu gestalten, ist
in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die Kalibriervorrichtung selbstä
tig erkennt, auf welches Segment sie aufgesetzt ist. Hierzu ist
vorgesehen, daß die Mittel zur Ermittlung der Bildwiederholrate
gleichzeitig dazu ausgenutzt werden, die Laufzeit bei bekannter
Bildwiederholrate zu bestimmen, die beispielsweise der Elektronen
strahl einer bestimmten Grundfarbe von der linken oberen Ecke des
Bildschirmes, d. h. Start eines neuen Bildaufbaus, bis zum Errei
chen der Kalibriervorrichtung benötigt. Auf diese Weise kann die
Position der Kalibriervorrichtung und das gerade zu vermessende
Segment automatisch ermittelt werden.
Die drei oder vier notwendigen Analogsensoren sind beispielsweise
in einem griffelartigen Gehäuse angeordnet, dessen vordere Öffnung
einen Durchmesser aufweist, der die gleichzeitige Erfassung von
mehreren Bildelementen, beispielsweise etwa 50, ermöglicht. Dabei
ist vorzugsweise eine umlaufende Dichtlippe aus einem weichen Gum
miwerkstoff vorgesehen, die verhindert, daß Fremdlicht das Meßer
gebnis verfälscht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 - einen Personal Computer (PC) mit angeschlossenem,
zu kalibrierenden Monitor und schematisch darge
stellter, angeschlossener Kalibriervorrichtung,
Fig. 2 - eine schematische Darstellung der Aufteilung des
Bildschirmbereiches des Monitors gemäß Fig. 1 in
25 Segmente, und
Fig. 3 - den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen an sich bekannten Personal Computer PC, der
über ein Videokabel 10 mit einem Farbmonitor 12 verbunden ist. Das
über das Videokabel 10 von einer Grafikkarte des PC's an den Com
putermonitor 12 gesandte Videosignal enthält auch die notwendigen
Signale für die Horizontal- und Vertikalsynchronisation des Farb
monitors 12.
Der Bildbereich des Farbmonitors 12 ist gemäß Fig. 2 in 25 Seg
mente unterteilt, denen jeweils drei Farbkorrektur-Koeffizienten,
nämlich je einer für Rot, Grün und Blau zugeordnet sind.
Wie Fig. 1 zeigt, ist eine Kalibriervorrichtung 14 vorgesehen,
deren schematischer Aufbau in Fig. 3 dargestellt ist. Der Monitor
12 weist eine zusätzliche Schnittstelle 16 für die serielle Daten
übertragung auf, beispielsweise nach der Norm V.24/V.28 (RS232).
Über diese serielle Schnittstelle 16 ist das Kalibriergerät 14 mit
dem Farbmonitor 12 verbunden. Die in Fig. 2 dargestellten 25 Seg
mente 1' bis 25' bzw. die ihnen zugeordneten Farbkorrektur-Koeffi
zienten sind in einem nicht dargestellten Speicherbaustein
(EEPROM) des Farbmonitors 12 abgespeichert. Über die Schnittstelle
16 kann auf diese gespeicherten Werte zugegriffen werden.
Wahlweise kann das Kalibriergerät über eine zusätzliche serielle
Datenleitung 18 mit dem PC verbunden sein, wodurch Teile der Re
chenleistung aus dem Kalibriergerät 14 in den PC ausgelagert wer
den können.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist jedoch bevorzugt, daß das Kali
briergerät autonom arbeitet (stand alone-Lösung) und lediglich
über die Schnittstelle 16 mit dem Farbmonitor kommuniziert.
Fig. 3 zeigt den schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen Kali
briervorrichtung. Die in Fig. 3 blockschaltbildartig angedeutete
Meßelektronik des Kalibriergerätes ist in einem schematisch ange
deuteten, im wesentlichen zylinderförmigen Gehäuse 20 enthalten.
Zur Abschirmung gegen Fremdlicht weist das Gehäuse an seiner Vor
derseite eine Dichtlippe 22 auf, die beispielsweise aus einem wei
chen Gummiwerkstoff gefertigt sein kann. Das Gehäuse 20 wird mit
der Dichtlippe 22 auf die den Betrachter zugewandte Seite 13 des
Monitorbildschirmes 12 gesetzt. Der Durchmesser des Dichtringes 22
und damit die Lichteintrittsöffnung der Kalibriervorrichtung kann
so bemessen sein, daß einige 10 bis einige 100 Pixel erfaßt wer
den.
In dem Gerät sind vier lichtempfindliche Sensoren SR, SG, SB und SW
angeordnet. Die Sensoren SR, SG und SB weisen jeweils Filterelemen
te 24 R, 24 G und 24 B auf. Die Durchlaßfrequenzen der drei Filter
scheiben 24 R, 24 G und 24 B sind auf die Standard-Farbwerte der je
weiligen Phosphore abgestimmt, beispielsweise gemäß den Normen,
die in der Beschreibungseinleitung erwähnt worden sind. Auf diese
Weise mißt jeder der drei Sensoren SR, SG und SB jeweils nur den
Lichtanteil, der auf die ihm zugeordnete Grundfarbe entfällt.
Der vierte Sensor SW dient zur Bestimmung der Dunkelphasen, aus
deren Abstand sich wiederum die Bildwiederholrate bzw. die Länge
einer Bildperiode bestimmen läßt. Eine Recheneinheit 26, die mit
dem Sensor SW verbunden ist, errechnet die Länge einer Bildperiode
und kann weiterhin dazu benutzt werden, bei bekannter Länge einer
Bildperiode aus der Zeit zwischen dem Beginn einer Bildperiode und
dem Auftreffen eines Elekronenstrahls auf dem Sensor SW die Posi
tion der Kalibriervorrichtung 20 in einem der Segmente gemäß Fig.
2 zu errechnen. Die von den drei Analogsensoren gelieferten, dem
Lichtstrom proportionalen Signale R, G und B werden mittels dreier
Analog-Digitalwandler ADC in digitale Bitfolgen umgewandelt. In
einem Integrator 28 werden die Signale über eine Zeit aufinte
griert, die genau einem ganzteiligen Vielfachen der von Sensor SW
und Recheneinheit 26 ermittelten Bildperiode entsprechen.
In einer nachgeschalteten Vergleichseinheit 30 werden die gemesse
nen Werte mit in einem ROM 32 abgelegten Werten verglichen, die
den Sollwerten entsprechen.
Nachdem in der Recheneinheit 30 die Abweichung von den Sollfarb
werten bezogen auf die Farbcharakteristiken der Sensoren berechnet
worden sind, werden diese in einer Umsetzeinheit 34 im Hinblick
auf die Eigenschaften der verwendeten Phosphormaterialien umge
setzt. Hierzu dient eine Umsetzungsmatrix 36, in der den Sensor
charakteristiken die Charakteristiken der Leuchtstoffe (Phosphore)
gegenübergestellt sind. In der Recheneinheit 38, die sich an
schließt, werden die neuen Farbkorrektur-Koeffizienten berechnet
und für die Segmente 1' bis 25' ausgegeben. Zur Ausgabe und Kom
munikation mit den entsprechenden Speicherbausteinen des Monitors
12 dient eine Schnittstellentreiberanordnung 40.
Durch die simultane Bestimmung der Rot-, Grün- und Blauanteile
läßt sich der Meßvorgang pro Segment auf Werte von weniger als
eine Sekunde verkürzen. Durch die automatische Positionserkennung,
realisiert durch den Sensor SW und die Recheneinheit 26, läßt sich
darüber hinaus vermeiden, daß der Benutzer bei einem menügeführten
Ablauf der Kalibrierungsschritte die Position der Kalibrierungs
sonde (des Kalibrierungsgerätes) manuell eingeben muß. Es reicht
vielmehr aus, wenn der Benutzer das Gerät 20 langsam mäanderförmig
über den Bildschirm führt, so daß alle 25 Segmente überstrichen
werden. Durch die automatische Positionserkennung und den leichten
Aufbau des Kalibrierungsgerätes wird der Kalibrierungsvorgang zu
Gesamtzeiten auf unter 30 Sekunden verkürzt, so daß auch der End
nutzer eines Farbmonitors bereit und in der Lage ist, häufige Ka
librierungen vorzunehmen. Farb- oder Helligkeitsungleichmäßigkei
ten, bedingt durch Alterung des Phosphors oder durch geometrische
Unzulänglichkeiten lassen sich damit vermeiden.
10
Videokabel
12
Monitor, Bildbereich
13
Oberfläche (von
12
)
14
Kalibrierungsgerät, Kalibrierungssonde
16
serielle Schnittstelle (an
12
)
18
serielle Schnittstelle (zwischen
14
und PC)
20
Gehäuse
22
Dichtlippe
24
R
Filter für Meßsensor Rotanteil
24
G
Filter für Meßsensor Grünanteil
24
B
Filter für Meßsensor Blauanteil
26
Recheneinheit für Bildperiode und Positionsbestimmung
28
Integrator
30
Recheneinheit für Farbabweichungen
32
Speicher
34
Umsetzungseinheit
36
Speicher für Matrix Sensor/Phosphor
38
Recheneinheit für Farbkorrektur-Koeffizienten
40
serieller Treiberbaustein
1
' bis
25
'Teilsegmente (von
12
)
SR
SR
Meßsensor für Rotanteil
SG
SG
Meßsensor für Grünanteil
SB
SB
Meßsensor für Blauanteil
Sw
Sw
Meßsensor für Bildperiode und Positionsbestimmung
PCComputer
PCComputer
Claims (8)
1. Kalibriervorrichtung für eine ein farbiges Bild aus drei
Grundfarben (RGB) generierende Anzeigeeinheit (12), insbeson
dere Farbbildschirm, insbesondere Kathodenstrahlröhre, deren
Bildbereich in einzelne Segmente (1' bis 25') unterteilt ist, denen je
weils eigene Farbkorrektur-Koeffizienten zuord
bar sind, mit
- 1. drei Sensoren (SR, 5G, SB), von denen je einer in einem Wellenlängenbereich je einer der drei Grundfarben (R, G, B) selektiv empfindlich ist, zur Bestimmung der Leuchtdichte der drei Grundfarben,
- 2. Mittel zum Vergleich von Leuchtdichte der drei Grundfar ben (R, G, B) mit jeweiligen Sollwerten (32) und zur Gene ration korrigierter Farbkorrektur-Koeffiezienten (34, 36, 28),
- 3. Mittel zur Übermittlung der neuen Farbkorrekturkoeffi zienten zu der Anzeigevorrichtung,
2. Kalibriervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Sensoren (SR, 5G, SB) in einem auf die Bildfläche
(12) der Anzeigeeinheit aufsetzbaren Gehäuse (20) angeordnet
sind.
3. Kalibriervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel zur Ermittlung der Bildwiederholrate
(Bildfrequenz) einen zusätzlichen Sensor (SW) umfassen.
4. Kalibriervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein der Oberfläche (13) des zu
vermessenden Bildbereiches (12) zugewandter Lichteinfallbe
reich gegen Lichteinfall von außen geschützt ist.
5. Kalibriervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichteinfallbereich von einer weichen Dichtung (22)
umschlossen ist.
6. Kalibriervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Lichteinfall
bereiches so gewählt ist, daß zwischen 20 und 500 Farbtripel
(Bildpunkte, Pixel) gleichzeitig erfaßt werden.
7. Verfahren zum Kalibrieren einer ein farbiges Bild aus drei
Grundfarben generierenden Anzeigeeinheit (12), insbesondere
Farbmonitor, deren Bildbereich in einzelne Segmente (1' bis
25') unterteilt ist, denen jeweils eigene Farbkorrekturkoef
fiezienten zuordbar sind, mit folgenden Schritten:
- 1. Darstellen einer den gesamten Bildbereich (12) und damit alle Segmente (1' bis 25') ausfüllenden farbige Fläche, deren Farbkoordinaten eine Mischung der drei Grundfarben mit definierter jeweiliger Leuchtdichte darstellen,
- 2. gleichzeitiges Bestimmen der Leuchtdichten der drei Grundfarben mittels jeweils eines farbselektiven Sensors für jede Grundfarbe in jeweils einem Segment,
- 3. Ermitteln eines Farbkorrekturkoeffiziente pro Segment und Grundfarbe und
- 4. Abspeichern der neuen Farbkorrekturkoeffizienten,
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
auf ein jeweiliges Segment des Bildbereiches aufsetzbare,
drei Einzelsensoren (SR, SG, SB) für die drei Grundfarben auf
weisende Kalibriervorrichtung (20) verwendet wird, wobei die
Position der Kalibriervorrichtung im Bildbereich und damit
das aktuelle, gerade zu vermessende Segment (1' bis 25') be
stimmt wird, indem bei bekannter Bildwiederholrate die Lauf
zeit des Kathodenstrahls bis zum Erreichen des Segmentes,
ermittelt durch den Ansprechzeitpunkt zumindest eines weiteren Sensors
(SW), ausgewertet wird.
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