DE19839676A1 - Einrichtung und Verfahren zur Kalibrierung eines Monitors - Google Patents
Einrichtung und Verfahren zur Kalibrierung eines MonitorsInfo
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Abstract
Es wird eine Einrichtung und ein Verfahren zur Kalibrierung bzw. Farbprofilierung eines Monitors beschrieben, wobei auf dem Bildschirm mit vorgegebenen Bildsignalstufen dargestellte Flächen mit einem Sensor gemessen werden, der in eine Computermaus integriert ist. Die Computermaus kombiniert die normale Funktion einer Maus, d. h. Erfassung von Änderungen von x, y-Koordinaten, und die Meßfunktion mit dem Sensor. Die Meßwerte werden über die Mausschnittstelle an einen Computer übertragen. Der Sensor kann sowohl ein Helligkeitssensor sein als auch ein Farbsensor, der die dargestellten Flächen farbmetrisch ausmißt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Bildverarbeitung
und betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zur Kalibrierung und Einstellung
der Helligkeit und Farben für die Darstellung von Bildern auf einem Monitor. Die
Kalibrierung der Bilddarstellung auf einem Monitor dient in vielen Anwendungs
gebieten der analogen und besonders der digitalen Bildverarbeitung dem
Zweck, eine Bilddarstellung mit definierten Werten für die Helligkeit, den Kon
trast, die Gradation und die Farben zu erreichen.
Je nach der Anwendung, für die Bilder auf einem Monitor dargestellt werden
sollen, gibt es verschiedene Zielsetzungen für die Kalibrierung des Monitors. Im
einfachsten Fall werden der kleinste und der größte Wert für die darstellbare
Helligkeit (Schwarzpunkt und Weißpunkt) auf bestimmte festgelegte Werte ein
gestellt. Da sich die Bildschirmhelligkeit durch verschiedene Einflüsse, wie
Temperatur oder Alterung, im Laufe der Zeit verändern kann, sorgt die Kalibrie
rung auf einen definierten Schwarzpunkt und Weißpunkt für die Einhaltung ei
nes immer gleichen Helligkeitsbereiches, innerhalb dessen die Helligkeit des
dargestellten Bildsignals variiert. Damit ist sichergestellt, daß Helligkeitsschwan
kungen, die man in der Monitordarstellung sieht, dem Bild zugeordnet werden
können und nicht anderen Einflüssen, wie z. B. der Alterung des Monitors. Die
Kalibrierung des Helligkeitsbereichs ist ebenfalls von Bedeutung, wenn auf
mehreren Monitoren Bilder parallel dargestellt und miteinander verglichen wer
den sollen. Dann müssen alle Monitore vorher auf die gleichen Werte kalibriert
werden.
Nach dem Stand der Technik geschieht die Kalibrierung der Helligkeit mittels
eines separaten Helligkeitssensors, mit dem die Helligkeiten auf dem Bildschirm
gemessen werden. Auf dem Monitor wird eine schwarze Fläche mit der dunkel
sten Helligkeit und eine weiße Fläche mit der hellsten Helligkeit dargestellt, in
dem der Monitor jeweils mit dem kleinsten bzw. mit dem größten Bildsignal an
gesteuert wird. Der Sensor wird z. B. vom Bediener auf diese Flächen gerichtet,
um ihre Helligkeit zu messen. Alternativ kann der Sensor mit einer Saugein
richtung auf dem Glas des Bildschirms befestigt werden, und der Monitor stellt
nacheinander unter dem Sensor die dunkelste und die hellste Fläche dar. Der
Sensor ist mit einer Steuerelektronik verbunden, mit der die dargestellte Hellig
keit verändert und auf bestimmte Werte eingestellt werden kann. Diese Steue
relektronik kann sich z. B. im Monitor selbst befinden und den Signalpegel und
Verstärkungsfaktor des Bildsignals beeinflussen. Sie kann sich aber auch auf
der Grafikkarte eines Computer-Arbeitsplatzes befinden und dort den Signalpe
gel analog oder digital beeinflussen. Im Fall einer digitalen Kalibrierung werden
üblicherweise Lookup-Tabellen eingesetzt, mit denen ein Wertebereich von di
gitalen Eingangswerten auf einen modifizierten Wertebereich von digitalen Aus
gangswerten umgesetzt werden kann. Die Meßwerte des Sensors werden dann
einer Steuersoftware zugeführt, die den Inhalt der Lookup-Tabellen so verän
dert, daß der Helligkeitsbereich der Monitordarstellung auf definierte Werte ein
gestellt wird. Schließlich können die Meßwerte des Sensors auch einer Software
zugeführt werden, die die Bilddaten in einem Bildspeicher des Computer-
Arbeitsplatzes so verändert, daß ein definierter Helligkeitsbereich eingehalten
wird.
Neben der einfachen Kalibrierung des Helligkeitsbereichs muß für manche An
wendungen der Bildverarbeitung auch der Verlauf der Helligkeit zwischen dem
Schwarzpunkt und dem Weißpunkt, d. h. die Gradation, kalibriert werden. Dazu
werden auf dem Monitor Flächen mit unterschiedlichen Helligkeiten dargestellt,
indem der Monitor z. B. mit definierten abgestuften Bildsignalen angesteuert
wird. Wie schon beschrieben, werden die Flächen mit dem Sensor ausgemes
sen und die Meßwerte in der Steuerelektronik bzw. der Steuersoftware ausge
wertet, um zu jeder dargestellten Bildsignalstufe einen definierten Helligkeits
wert einzustellen.
Die Messung von Helligkeiten auf dem Bildschirm kann auch zu einer einfachen
Kalibrierung der Farbdarstellung auf einem Farbmonitor eingesetzt werden. Da
zu werden auf dem Monitor z. B. Farbflächen der Primärfarben Rot, Grün und
Blau (R, G, B) mit abgestuften Bildsignalen dargestellt und jeweils mit dem Sen
sor die Helligkeit gemessen. Dabei wird berücksichtigt, daß die Farben als un
terschiedlich hell empfunden werden und daß auch der Sensor für verschiedene
Farben eine unterschiedliche Empfindlichkeit hat. Ein mit maximalem Bildsi
gnalpegel dargestelltes Rot wirkt z. B. heller als ein mit dem gleichen Bildsignal
pegel dargestelltes Blau. Wenn die Meßwerte bei der Auswertung entsprechend
der farbabhängigen Empfindlichkeit mit bekannten Faktoren gewichtet werden,
können zu den dargestellten Bildsignalstufen der Primärfarben definierte Hellig
keitswerte eingestellt werden. Auf diese Weise wird der Helligkeitsbereich und
die Gradation in den drei Farbkanälen des Monitors kalibriert, was die Grund
voraussetzung für eine kontrollierbare Farbdarstellung ist.
Für Anwendungen mit höheren Anforderungen an die Genauigkeit und Wieder
holbarkeit der Farbdarstellung auf einem Monitor, z. B. in der elektronischen Re
produktionstechnik, reicht die Kalibrierung der Farbkanäle bezüglich Helligkeit
und Gradation nicht mehr aus. Der Monitor muß so kalibriert werden, daß er je
weils für eine bestimmte Kombination der roten, grünen und blauen Bildsi
gnalstufen eine gewünschte definierte Farbe darstellt. Dazu werden die ge
wünschten Farben in einem sogenannten deviceunabhängigen Farbsystem vor
gegeben, z. B. im CIE XYZ-System oder im CIE L*a*b*-System. Anstelle des
Helligkeitssensors wird ein Farbsensor verwendet, der die Farben auf dem Bild
schirm farbmetrisch in einem deviceunabhängigen Farbsystem ausmessen
kann, z. B. im CIE L*a*b*-System. Zur Kalibrierung werden nicht nur abgestufte
Farbflächen der drei Primärfarben (R, G, B) auf dem Monitor dargestellt und ge
messen sondern auch Mischfarben, die durch Kombination verschiedener Bild
signalstufen der drei Primärfarben entstehen. Für diese Kalibrierung ist dann
erforderlich, daß die Steuerelektronik bzw. die Steuersoftware die Farbdarstel
lung auf dem Monitor für jede Kombination der Bildsignalstufen individuell und
unabhängig von den anderen Kombinationen der Bildsignalstufen einstellen
kann.
Für Anwendungen im Bereich des Color Management ist eine sogenannte
Farbprofilierung eines Monitors erforderlich. Das Farbprofil beschreibt die
Farbdarstellungseigenschaften des Monitors. Durch Verknüpfung des Monitor-
Farbprofils mit den Farbwiedergabeeigenschaften eines weiteren Geräts, z. B.
eines Farbdruckers, werden Vorgabewerte für die Kalibrierung des Monitors so
ermittelt, daß die Farben eines Bildes in der Monitordarstellung gleich aussehen
wie die Farben des ausgedruckten Bildes. Zur Bestimmung des Monitor-
Farbprofils werden ebenfalls abgestufte Farbflächen von Mischfarben, die durch
Kombination verschiedener Bildsignalstufen der drei Primärfarben entstehen,
dargestellt und farbmetrisch ausgemessen. Aus den gemessenen Werten wird
das Farbprofil berechnet.
Nach dem Stand der Technik wird für die beschriebenen Verfahren zur Kalibrie
rung bzw. Farbprofilierung eines Monitors ein separater Sensor verwendet, der
entweder direkt mit einer Steuerelektronik im Monitor verbunden ist oder über
eine Schnittstellenelektronik mit einem Computer-Arbeitsplatz verbunden ist. Im
letzteren Fall berechnet eine Steuersoftware im Computer-Arbeitsplatz aus den
Meßwerten die einzustellenden Helligkeits- bzw. Farbwerte für die Monitordar
stellung. Ein solcher separater Sensor und seine Schnittstellenelektronik ist mit
zusätzlichem Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden. Da die Kalibrierung
eines Monitors in der Regel nur gelegentlich durchgeführt wird, wenn am Moni
tor etwas verändert wurde oder wenn die Kalibrierung überprüft werden soll,
sind die Kosten für einen nur wenig genutzten separaten Sensor besonders
nachteilig.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der be
kannten Einrichtungen und Verfahren zu vermeiden und eine kostengünstige
Lösung anzugeben, mit der ein Monitor kalibriert werden kann. Diese Aufgabe
wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 8 gelöst.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Computermaus mit Sensor in der Ansicht von oben
und
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform einer Computermaus mit Sensor.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, den Sensor für die Messung der Hel
ligkeiten bzw. der Farben auf dem Bildschirm des Monitors in eine Computer
maus zu integrieren. Eine Computermaus wird in der Regel an jedem Compu
ter-Arbeitsplatz benötigt, um Bewegungen der Maus auf der Tischoberfläche in
entsprechende Bewegungen eines Zeigers (Cursor) auf dem Bildschirm umzu
setzen und mit dem Zeiger in Verbindung mit der Betätigung einer Maustaste
gewünschte Softwarefunktionen auszulösen ("anklicken"). Durch die Integration
eines Sensors für Helligkeit oder für Farben kann die Computermaus zusätzlich
für die Kalibrierungsfunktion genutzt werden. Zweckmäßigerweise wird der Sen
sor so in die Computermaus integriert, daß sich die Lichteintrittsöffnung des
Sensors auf der Unterseite der Maus befindet. Die Lichteintrittsöffnung kann
aber auch an der Vorderseite oder an einer anderen beliebigen Stelle plaziert
werden, wenn dabei die Formgebung der Computermaus eine bequeme Hand
habung sowohl der Mausfunktion als auch der Sensorfunktion ermöglicht.
Fig. 1 zeigt als Beispiel eine typische Computermaus (1) in der Ansicht von
oben. Sie hat zwei Tasten (2) zum Auslösen von Softwarefunktionen und ist mit
einem Kabel (3) an eine Schnittstellenelektronik des Computer-Arbeitsplatzes
angeschlossen. Es ist vorteilhaft, wenn die Lichteintrittsöffnung (4) des Sensors
auf der Unterseite in einer Ecke plaziert wird. Dadurch kann der Bediener bei
den Kalibrierungsmessungen die Sensoröffnung sicherer auf die auszumessen
den Helligkeits- bzw. Farbflächen auf dem Bildschirm positionieren. Fig. 2 zeigt
eine alternative Ausführungsform, bei der eine Ausbuchtung der Mausform vor
gesehen ist, in der die Lichteintrittsöffnung (4) des Sensors plaziert wird.
Während der Kalibrierung hält der Bediener die Sensoröffnung der Computer
maus auf die zu messende Helligkeits- bzw. Farbfläche auf dem Bildschirm des
Monitors. Die Messung kann z. B. durch eine der "normalen" Maustasten (2)
ausgelöst werden oder auch durch eine zusätzliche Meßtaste (5) auf der Com
putermaus, die speziell für die Auslösung des Meßvorgangs vorgesehen wird
(Fig. 2). Der Meßwert wird dann über das Kabel (3) und die Schnittstellenelek
tronik der Computermaus an die Steuersoftware im Computer-Arbeitsplatz wei
tergeleitet, die die Kalibrierungseinstellungen für die Monitordarstellung vor
nimmt.
Claims (8)
1. Einrichtung zur Kalibrierung bzw. Farbprofilierung eines Monitors durch
Messung von auf dem Bildschirm mit vorgegebenen Bildsignalstufen darge
stellten Flächen mit einem Sensor, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor in eine Computermaus integriert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
ein Helligkeitssensor ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
ein Farbsensor ist.
4. Verfahren zur Kalibrierung bzw. Farbprofilierung eines Monitors durch Mes
sung und Auswertung von auf dem Bildschirm mit vorgegebenen Bildsi
gnalstufen dargestellten Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß die dar
gestellten Flächen mit einem in eine Computermaus integrierten Sensor
gemessen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor die
Helligkeit der dargestellten Flächen mißt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
farbmetrisch die Farbe der dargestellten Flächen mißt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Com
putermaus die Funktionen
- a) Erfassung der Änderung von x,y-Koordinaten und
- b) Messung von auf dem Bildschirm dargestellten Flächen
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderun
gen von x,y-Koordinaten und die Meßwerte von auf dem Bildschirm darge
stellten Flächen über die gleiche Schnittstellenelektronik an einen Computer
weitergeleitet werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998139676 DE19839676A1 (de) | 1998-09-01 | 1998-09-01 | Einrichtung und Verfahren zur Kalibrierung eines Monitors |
PCT/DE1999/002660 WO2000013425A1 (de) | 1998-09-01 | 1999-08-25 | Einrichtung und verfahren zur kalibrierung eines monitors |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998139676 DE19839676A1 (de) | 1998-09-01 | 1998-09-01 | Einrichtung und Verfahren zur Kalibrierung eines Monitors |
Publications (1)
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DE19839676A1 true DE19839676A1 (de) | 2000-03-02 |
Family
ID=7879347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998139676 Withdrawn DE19839676A1 (de) | 1998-09-01 | 1998-09-01 | Einrichtung und Verfahren zur Kalibrierung eines Monitors |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19839676A1 (de) |
WO (1) | WO2000013425A1 (de) |
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- 1998-09-01 DE DE1998139676 patent/DE19839676A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2000013425A1 (de) | 2000-03-09 |
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