DE19653214C2 - Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe - Google Patents
Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer GewebeInfo
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- A61B2018/00982—Surgical instruments, devices or methods for transferring non-mechanical forms of energy to or from the body combined with or comprising means for visual or photographic inspections inside the body, e.g. endoscopes
Description
Die Erfindung betrifft eine Koagulationsvorrichtung, insbeson
dere eine Plasma-Koagulationsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Aus der DE 37 10 489 C2 ist eine Plasma-Koagulationsvorrichtung
bekannt, die für die offene Chirurgie gedacht ist. Bei dieser
Vorrichtung wird Argon mit einem so hohen Druck und einer so
hohen Strömungsgeschwindigkeit aus einer Düse, in deren Zentrum
sich eine Entladungselektrode befindet, ausgestoßen, daß zu
sätzlich zum Koagulationseffekt durch einen Lichtbogen, der
sich zwischen der Elektrode und dem zu koagulierenden Gewebe
bildet, auf dem Gewebe "schwimmende" Flüssigkeiten verdrängt
werden. Bei dieser Anordnung ist die Emboliegefahr sehr groß.
Weiterhin ist eine Verwendung dieser Vorrichtung in Körperhöh
len äußerst problematisch, da die zugeführten hohen Gasmengen
zu unerwünschten Insufflationseffekten führen können.
Eine Koagulationsvorrichtung für die Anwendung in einem En
doskop ist aus der US 5,207,675 bekannt. Bei dieser Vor
richtung wird ein Schlauch mit darin verschiebbar angeord
neter Elektrode so in den Arbeitskanal eines Endoskops ein
gesetzt, daß er mittels eines Handgriffes wie ein (übli
ches) Instrument innerhalb des Arbeitskanals manipulierbar
ist. Die Elektrode, die gleichzeitig auch als Instrument
ausgebildet sein soll, wird im Koagulations-Betriebsmodus,
bei welchem Argon aus dem die Elektrode bergenden Schlauch
ausgestoßen wird, in einem aus dem Schlauch hervorragenden
Zustand gehalten. Wenn in diesem Zustand die Elektrode das
zu koagulierende Gewebe berührt, kann es zu erheblichen Ge
webeschädigungen kommen. Bei dünnwandigem Gewebe können die
Folgen (Durchbruch etc.) fatal sein.
In der DE 195 35 811 AI ist eine Koagulationsvorrichtung
der eingangs genannten Art beschrieben, welche bereits die
wesentlichen Probleme der zuvor beschriebenen Anordnungen
vermeiden hilft. Insbesondere ist das Ende des die Elektro
de bergenden Schlauches so ausgebildet, daß auch bei stärke
rer Gaszufuhr keine Emboliegefahr besteht, wobei die Elek
trode gleichzeitig so weit in den Gaszufuhrschlauch zurück
gezogen angeordnet ist, daß ein direkter Kontakt mit dem
Gewebe nicht geschehen kann. Diese Anordnung ist jedoch
relativ aufwendig in der Herstellung.
Aus der DE 41 39 029 A1 geht eine Einrichtung zur Koagulation
biologischer Gewebe hervor, bei der schlauchförmige Sonden un
abhängig vom Endoskop axial verschoben werden können. Im Strö
mungsweg des Gases ist eine vor dem Austritt aus einer Düsen
öffnung eine zum Ionisieren des Gases und zur Zufuhr eines Koa
gulationsstroms dienende Elektrode angeordnet. Das Edelgas muß
also durch einen Schlauch zugeführt werden, der zwangsläufig
einen relativ geringen Durchmesser hat. In jedem Fall hat der
Schlauch einen erheblich niedrigeren Innendurchmesser, als der
Arbeitskanal. Dadurch wird zwangsläufig eine erhöhte Strömungs
geschwindigkeit des Gases an der Ausströmöffnung erzielt, wenn
man den Raum zwischen der Elektrode und dem zu koagulierenden
Gewebeabschnitt sicher mit Gas füllen will. Dies führt jedoch
zu einer erhöhten Emboliegefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koagulationsvor
richtung aufzuzeigen, die bei verringertem Herstellungsaufwand
eine erhöhte Verwendungssicherheit und verbesserte Verwendbarkeit
sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch eine Koagulationsvorrichtung nach An
spruch 1 gelöst.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass ein Leiter
zum Leiten eines Koagulationsstroms mindestens einen Draht um
fasst, der mittels einer dicht aufgebrachten Isolatorschicht ge
genüber dem Endoskop isoliert ist. Außerdem ist die Position des
Leiters und damit die Position eines dem Gewebe zugewendeten Ent
ladungsabschnitts gegenüber der distalen Öffnung des Endoskop-
Arbeitskanals einstellbar. Zudem ragt der Leiter auf der distalen
Öffnung des Arbeitskanals derart frei hervor, dass aus der Öff
nung frei ausströmendes Edelgas das hervorragende distale Ende
des Leiters und den Entladungsabschnitt umspülend in den Raum
zwischen den Entladungsabschnitt und dem zu koagulierenden Gewe
beabschnitt strömt. Eine Schutzeinrichtung zum Verhindern eines
schädigenden direkten Stromflusses zwischen dem Entladungsab
schnitt und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt ist am distalen
Ende des Leiters selbst ausgebildet.
Somit wird vollständig von der Idee abgerückt, das (Edel-) Gas
müsse gezielt der Stelle zugeführt werden, an welcher die Koagu
lation stattfindet, also mittels eines Schlauches, in welchem die
Stromzuführungselektrode angeordnet ist. Statt dessen wird beim
Erfindungsgegenstand der Arbeitskanal selbst als Leitung benutzt,
um das Gas zu transportieren während die Elektrode als vollisolierter
Draht ohne Lumen ausgebildet sein kann. Überraschender
weise hat es sich gezeigt, daß keine nachteiligen Effekte dadurch
auftreten, daß das Gas ein ganzes Stück vor dem distalen Ende des
Leiters, also vor dem Entladungsabschnitt austritt und daß der
Entladungsabschnitt keine exakt definierte Position zum Ende des
Arbeitskanals aufweist, an welchem das Gas austritt. Andererseits
ist es erheblich einfacher, den Leiter als isolierten Draht ohne
ein Lumen auszubilden, was die Kosten der Herstellung senkt und
die Herstellung von Einmal-Leitern ermöglicht. Diese wiederum
verringern das Infektionsrisiko.
Leiter ohne Lumen sind aber nicht nur einfacher herzustellen, es
ist vielmehr auch möglich, Koagulationsvorrichtungen mit einem er
heblich niedrigeren Durchmesser des Leiters herzustellen, was wie
derum eine weitere Miniaturisierung der Gesamtanordnungen erlaubt.
Gleichzeitig wird dennoch ein erheblich größerer Strömungsquer
schnitt der Gaszuführungsleitung sichergestellt, was den Vorteil
hat, daß eine wesentlich verbesserte Regelung der Gaszuführung in
einfachster Weise sichergestellt werden kann. Man kann nämlich da
von ausgehen, daß der Gasdruck am distalen Ende des Arbeitskanals
sich nur sehr unwesentlich vom Gasdruck am proximalen Ende unter
scheidet, da bei den erzielbaren großen Strömungsquerschnitten nur
ein geringer Druckabfall (bei üblichen, nicht allzu großen Strö
mungsgeschwindigkeiten) zu erwarten ist. Damit kann gleichzeitig
(bei einer entsprechenden Regelung des Gaszuführungsdrucks) der
Gefahr vorgebeugt werden, bei einem gestörten Gasabfluß eine un
kontrollierte, schädigende Insufflation zu verursachen.
Mit absoluter Sicherheit wird vermieden, daß ein zu starker, lami
narer Gasstrom auf den Bereich des zu koagulierenden Gewebes auf
trifft, was, wie erwähnt, eine Embolie verursachen könnte.
Vorzugsweise wird der Draht derart steif-elastisch ausgebildet, daß ei
ne proximale Fixierung des Leiters eine hinreichende Fixierung auch
seines distalen Endes und somit des Entladungsabschnittes sicherstellt.
Es ist also nicht notwendig, den Leiter exakt koaxial zum Ar
beitskanal zu führen und insbesondere in dessen Endbereich zu halten,
da - überraschenderweise - der vorzugsweise sanft ausströmende Edel
gas-Strom sozusagen eine "Wolke" bildet, welche den Bereich zwischen
dem Entladungsabschnitt und dem zu koagulierenden Gewebe füllt.
Die Isolatorschicht ist vorzugsweise derartig ausgebildet, daß
eine definierte, vorzugsweise der Frequenz des Koagulations
stroms angepaßte Kapazität zwischen Leiter und Wand entsteht, so
daß eine optimale Leistungsanpassung sichergestellt werden kann.
Insbesondere soll die Kapazität (Streukapazität) zwischen Leiter
und Wand sehr niedrig gehalten werden, um die Verluste zu minimie
ren.
Vorzugsweise besteht die Isolatorschicht aus temperaturbeständigem
Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen oder einem derar
tigen hochtemperaturbeständigem Kunststoff.
Die Schutzeinrichtung wird vorzugsweise derart ausgebildet, daß eine
im wesentlichen ungerichtete Entladung am Entladungsabschnitt gewähr
leistet ist. Es soll also damit sichergestellt werden, daß der Entla
dungsstrom zwischen dem Entladungsabschnitt und einem solchen Gewebe
abschnitt fließt, der eine relativ hohe Feuchtigkeit und damit einen
relativ niedrigen Widerstand (pro Flächeneinheit) aufweist. Dadurch
wird sichergestellt, daß die Koagulationsstrom-Entladungsstrecke sich
ihren "Weg" selbsttätig sucht. Dadurch kann eine besonders gleichmäßi
ge und schnelle Koagulationswirkung sichergestellt werden.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Schutzeinrichtung
derart auszubilden, daß keine übergroßen, möglicherweise schädi
genden Koagulationsströme fließen.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzein
richtung direkt aus der Isolatorschicht gebildet, indem diese an
ihren Enden über die stromleitenden Teile (in Richtung des Leiters)
hinausragend angeordnet sind. Hier ist eine Vielzahl von ge
ometrischen Formen denkbar.
Alternativ kann die Schutzeinrichtung als gesondertes Teil, insbe
sondere als hülsen-, kugel- oder korbförmiges Teil aus isolieren
dem, temperaturbeständigem Material ausgebildet sein. Besonders
eignet sich hierfür Keramikmaterial.
Vorzugsweise umfaßt der Entladungsabschnitt im wesentlichen ku
gel- oder spitzenförmige Entladungselektroden. Durch diese Maßnah
me ist eine leichte Zündung des Plasmas durch die an Spitzen
entstehenden hohen Feldstärken gewährleistet. Diese Maßnahme
erhöht also die Arbeitssicherheit, da keine allzu hohen Span
nungen zum Zünden der Entladung verwendet werden müssen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfaßt der Entladungsabschnitt nun eine Vielzahl von Entla
dungselektroden, die elektrisch parallelgeschaltet und im we
sentlichen durch Isolator-Schichten getrennt, angeordnet sind.
Bei Verwendung derartig gleichmäßig verteilter, punktförmiger
Elektroden, die darüber hinaus im wesentlichen vorzugsweise
oberflächenbündig zur Isolatorschicht in einer Ebene oder in
einer konvexen Fläche angeordnet sind, ist nun selbst bei di
rektem Kontakt mit den Elektroden und dem Gewebe sichergestellt,
daß keine ernsthafte Gewebeschädigung auftritt. Bei einer derar
tigen Anordnung bildet sich nämlich im Bereich der Kontaktflä
che einer jeden kugelförmigen Elektrode eine im wesentlichen
halbkugelförmige Stromverteilung aus (es besteht ja lediglich
Kontakt an der Oberfläche des Gewebes und die Elektrode kann
nicht in das Gewebe eindringen), was wiederum dazu führt, daß
die Stromdichte bereits in sehr kurzer Entfernung zur Elektrode
so niedrige Werte annimmt, daß keine ernsthafte Gewebeschädi
gung mehr auftritt. Im direkten Kontaktbereich wiederum, in
welchem die Stromdichte noch relativ hoch ist und die
im Gewebe enthaltene Flüssigkeit verdampft, steigt der Wider
stand sehr schnell an, so daß der Stromfluß insgesamt unterbun
den wird. Dadurch wiederum, daß eine Vielzahl von Einzelelek
troden vorgesehen ist, kann sichergestellt werden, daß ein
gleichmäßiger, über einen relativ großen Flächenbereich strö
mender Plasma-Koagulationsstrom fließt.
Vorzugsweise sind Fixier- und/oder Justiereinrichtungen insbe
sondere am proximalen Ende des Endoskops vorgesehen und derart
ausgebildet, daß der Entladungsabschnitt im Blickfeld der Beob
achtungsoptik des Endoskops feststellbar ist.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Teil-Schnittansicht eines En
doskops mit teilweise geöffnetem Arbeitskanal,
Fig. 2 eine erster Ausführungsform eines Entladungsabschnitts
mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Entladungsab
schnitts mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform eines Entladungsab
schnitts mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform eines Entladungsab
schnitts mit einer Vielzahl von Elektroden im Längs
schnitt,
Fig. 6 eine Ansicht auf den Entladungsabschnitt nach Fig. 5
entlang der Linie VI-VI,
Fig. 7 eine Ansicht auf eine fünfte Ausführungsform eines
Entladungsabschnitts mit einer Vielzahl von Elektro
den im Längsschnitt und
Fig. 8 eine Seitenansicht des Entladungsabschnittes nach
Fig. 7.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und
gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
In Fig. 1 ist eine sehr stark schematisierte Seitenansicht ei
nes Endoskops 10 gezeigt, das in an sich bekannter Weise einen
Arbeitskanal 11 aufweist, der sich von einem proximalen Ar
beitskanalende 14 bis zu einem distalen Arbeitskanalende 13 er
streckt. Am distalen Ende des Endoskops 10 ist eine Optik 12
vorgesehen, die im Bereich eines Blickfeldes B befindliche Ob
jekte, insbesondere zu koagulierendes Gewebe G, im allgemeinen
auf einem Fernsehschirm wiedergibt. Im vorliegenden Fall wurde
zur Verdeutlichung ein Okular 16 am proximalen Ende des Endo
skops 10 gezeigt.
Am distalen Ende 14 des Arbeitskanals 11 befindet sich ein Y-
Stück 15, durch welches einerseits eine Zuleitung 21 gasdicht
angeschlossen ist, die zu einer Argonquelle 20 führt, welche
(nicht gezeigte) Regeleinrichtungen aufweist, um einen vorein
stellbaren, gleichmäßigen Strom von Argongas in den Arbeitska
nal 11 an dessen proximalem Ende 14 einströmen zu lassen, so
daß das Argon am distalen Arbeitskanalende 13 gleichmäßig mit
geringer Strömungsgeschwindigkeit als "turbulente Wolke" aus
strömt und den Bereich zwischen einem zu koagulierenden Gewebe
G und einem distalen Entladungsabschnitt 40 füllt, der das Ende
eines Leiters 30 bildet. Der Leiter 30 wiederum führt durch den
Arbeitskanal 11 und erstreckt sich (unter Abdichtung) durch das
Y-Stück 15 zu einer HF-Quelle 23. Die HF-Quelle 23 ist in an
sich bekannter Weise ausgebildet und erlaubt es, über den Lei
ter 30 dem Entladungsabschnitt 40 einen hochfrequenten Koagula
tionsstrom zuzuführen. Derartige HF-Generatoren sind auf dem
Markt erhältlich.
Nachfolgend werden besondere Ausführungsformen des Entladungs
abschnitts anhand der Fig. 2 bis 6 näher beschrieben.
Aus den Fig. 2 bis 4 geht hervor, daß der Leiter 30 einen Draht
32 umfaßt, der von einer Isolatorschicht 31 vorzugsweise aus
PTFE umgeben ist. Der Draht 32 mit der ihn umgebenden Isolator
schicht 31 ist so steif, daß er - wie in Fig. 1 gezeigt - durch
das fixierende Y-Stück 15 am proximalen Ende in einer Position
gehalten wird, in welcher sein Entladungsabschnitt 40 in einer
definierten, auch bei Bewegung des Endoskops 10 im wesentlichen
gleichbleibenden Position innerhalb des Blickfeldes B der Optik
12 bleibt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist
der Draht 32 über das Ende der Isolatorschicht 31 hinausragend
angeordnet, so daß eine Entladungselektrode 41 gebildet ist.
Vorzugsweise ist diese derart abgezwickt oder angespitzt, daß
scharfe Kanten entstehen, an welchen die elektrische Feldstärke
(wie an sich bekannt) sehr hoch wird, so daß ein Zünden des
Plasmas schon bei relativ niedrigen Spannungen möglich ist.
Um nun zu verhindern, daß die Entladungselektrode 41 mit dem zu
koagulierenden Gewebe G in einen direkten, stromleitenden Kon
takt kommt, der zu einer ernsthaften und gefährlichen Gewebe
schädigung (bei dünnen Gewebeschichten auch zu einem Durch
bruch) führen könnte, ist als Schutzeinrichtung 50 ein Korb 51
vorgesehen, der in diesem Fall aus nicht leitendem, hochtempe
raturbeständigem Keramikmaterial besteht. Der Korb 51 weist
Öffnungen 52 auf, so daß ein direkter Gaskontakt zwischen der
Außenumgebung und dem Inneren des Korbes möglich ist und sich
ein im wesentlichen ungestörter Stromfluß durch ein Plasma aus
bilden kann.
Bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen der Er
findung ist die Schutzeinrichtung 50 durch das Material der
Isolatorschicht 31 gebildet. Bei der in Fig. 3 gezeigten Aus
führungsform der Erfindung ist hierzu eine konkave Ausnehmung
am Entladungsabschnitt 50 vorgesehen, an deren Grund die Entla
dungselektrode 41 sitzt und die einen Rand 54 aufweist, der in
distaler Richtung über die Entladungselektrode 41 hervorsteht.
Dadurch ist gewährleistet, daß ein direkter Kontakt zwischen
der Entladungselektrode 41 und einem zu koagulierenden Gewebe G
nicht stattfinden kann.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wird von einem ähn
lichen Prinzip ausgegangen, wobei aber der Rand 54 nicht ge
schlossen sondern durch eine Reihe von Zähnen 53 gebildet ist,
die ebenfalls einen direkten Kontakt der Entladungselektrode 41
mit dem zu koagulierenden Gewebe G verhindern.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung basiert auf einem anderen Prinzip für die Schutzein
richtung 50. Bei dieser Anordnung wird ein ganzes Bündel von
Leitern 32 1, 32 2, . . ., 32 n mit umgebenden Isolatorschichten 31 1,
31 2, . . ., 31 n zusammengefaßt, wobei die Leiter 32 parallelge
schaltet und mit der HF-Quelle 23 verbunden sind. Die Leiter 30
sind am distalen Ende eine plane Fläche (bei einer anderen Aus
führungsform eine konvexe Fläche) definierend abgeschnitten, so
daß die Enden der Drähte 32 punktförmige Entladungselektroden
41 1, 41 2, . . ., 41 n bilden, die bündig mit den Endflächen der
Isolatorschichten 31 verlaufen. Kommt eine solche Endfläche,
gebildet aus einer Isolatorschicht mit äquidistant darin ver
teilten punktförmigen Entladungselektroden 41 (wie in Fig. 6
gezeigt) mit einem Gewebe G in Verbindung, so ergibt sich ein
Stromfluß, der sich von jeder der punktförmigen Kontaktstellen
halbkugelförmig ausbreitet, wobei die Stromdichte mit dem Rezi
prokwert der dritten Potenz zum Abstand von der punktförmigen
Elektrode abnimmt. Dadurch ist gewährleistet, daß bereits in
sehr niedrigen Gewebetiefen eine "ungefährliche" Stromdichte
herrscht.
Bei dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist ebenfalls eine Vielzahl von punktförmigen Entladungselek
troden 41 1, 41 n vorgesehen, die bündig mit der Endfläche einer
Isolatorschicht 31' verlaufen. Die Isolatorschicht 31' ist in
diesem Fall als Keramikteil ausgebildet, in welchem die Entla
dungselektroden in Form einer Füllung eingebettet sind. Dadurch
wird gewährleistet, daß - wie in Fig. 8 gezeigt - eine relativ
dicht mit Entladungselektroden 41 besetzte Fläche entsteht, so
daß die Plasma-Entladung ungerichtet am Entladungsabschnitt 40
entstehen kann. Bei einer anderen, hier nicht gezeigten Ausfüh
rungsform der Erfindung ist der Entladungsabschnitt 40 aus ei
nem (metallischen) Leiterstück gebildet, das mit einer dünnen
Isolationsschicht überzogen ist, in der kleine Öffnungen oder
Löcher zur Bildung der punktförmigen Entladungselektroden aus
gebildet sind.
Aus obigem geht hervor, daß ein wesentlicher Punkt der vorlie
genden Erfindung darin liegt, daß man nicht mehr - wie bisher
üblich - einen "Schlauch" mit darin befindlicher Elektrode bzw.
Stromzuführungseinrichtung verwendet und das Edelgas durch die
sen Schlauch direkt in den Bereich "bläst", in welchem die Ent
ladung stattfinden soll, sondern vielmehr den Arbeitskanal
selbst verwendet und das Edelgas sozusagen unspezifisch (im
Hinblick auf den Entladungsbereich) zuführt. Der Ort wiederum,
von dem aus die Entladung "beginnt" ist genau definiert und
sehr leicht so einstellbar, daß der operierende Arzt im wesent
lichen ohne schwierige Manipulationen den Koagulationsvorgang
im Griff hat.
Claims (12)
1. Koagulationsvorrichtung, umfassend
einen Endoskop-Arbeitskanal (11) mit einer proxima len und einer distalen Öffnung;
eine Stromzuführungseinrichtung mit einem Leiter (30) zum Leiten eines Koagulationsstroms von einer HF-Quelle (23) zu einem Entladungsabschnitt (40) am distalen Ende des Leiters (30);
eine Gaszuführungseinrichtung zum Zuführen von Edel gas von einer Edelgasquelle (20) zu einem Raum zwi schen dem Entladungsabschnitt (40) und einem zu koa gulierenden Gewebeabschnitt (G);
eine Schutzeinrichtung (50) zum Verhindern eines schädigenden direkten Stromflusses zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G);
wobei die Gaszuführungseinrichtung vom Endoskop- Arbeitskanal (11) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Leiter (30) mindestens einen Draht (32) umfaßt, der mittels einer dicht aufgebrachten Isolatorschicht (31) gegenüber dem Endoskop (10) isoliert ist,
daß die Position des Leiters (30) und damit die Position des Entladungsabschnittes (40) gegenüber der distalen Öffnung (13) des Endoskop-Arbeitskanals (11) einstellbar ist,
daß der Leiter aus der distalen Öffnung (13) des Arbeitska nals (11) derart frei hervorragt, daß aus der Öffnung (13) frei ausströmendes Edelgas das hervorragende distale Ende des Leiters (30) und den Entladungsabschnitt (40) umspülend in den Raum zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G) strömt, und
daß die Schutzeinrichtung (50) am distalen Ende des Leiters (30) selbst ausgebildet ist.
einen Endoskop-Arbeitskanal (11) mit einer proxima len und einer distalen Öffnung;
eine Stromzuführungseinrichtung mit einem Leiter (30) zum Leiten eines Koagulationsstroms von einer HF-Quelle (23) zu einem Entladungsabschnitt (40) am distalen Ende des Leiters (30);
eine Gaszuführungseinrichtung zum Zuführen von Edel gas von einer Edelgasquelle (20) zu einem Raum zwi schen dem Entladungsabschnitt (40) und einem zu koa gulierenden Gewebeabschnitt (G);
eine Schutzeinrichtung (50) zum Verhindern eines schädigenden direkten Stromflusses zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G);
wobei die Gaszuführungseinrichtung vom Endoskop- Arbeitskanal (11) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Leiter (30) mindestens einen Draht (32) umfaßt, der mittels einer dicht aufgebrachten Isolatorschicht (31) gegenüber dem Endoskop (10) isoliert ist,
daß die Position des Leiters (30) und damit die Position des Entladungsabschnittes (40) gegenüber der distalen Öffnung (13) des Endoskop-Arbeitskanals (11) einstellbar ist,
daß der Leiter aus der distalen Öffnung (13) des Arbeitska nals (11) derart frei hervorragt, daß aus der Öffnung (13) frei ausströmendes Edelgas das hervorragende distale Ende des Leiters (30) und den Entladungsabschnitt (40) umspülend in den Raum zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G) strömt, und
daß die Schutzeinrichtung (50) am distalen Ende des Leiters (30) selbst ausgebildet ist.
2. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Draht (32) derart steif-elastisch
ausgebildet ist, daß eine proximale Fixierung des Leiters
(30) eine hinreichende Fixierung des Entladungsabschnittes
(40) darstellt.
3. Koagulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolatorschicht (31) derart dick ausgebildet ist, daß
eine definierte, vorzugsweise der Frequenz des
Koagulationsstroms angepasste Kapazität zwischen Leiter und
Wand entsteht, so dass eine optimale Leistungsanpassung
sichergestellt werden kann.
4. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolatorschicht aus temperaturbeständigem Material,
insbesondere aus Polytetrafluorethylen ausgebildet ist.
5. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzeinrichtung (50) derart ausgebildet ist, daß eine
im wesentlichen ungerichtete Entladung am Entladungsabschnitt
(40) gewährleistet ist, so daß ein Entladungsstrom zwischen
dem Entladungsabschnitt (40) und einem solchen
Gewebeabschnitt fließt, der eine hohe Feuchtigkeit aufweist.
6. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzeinrichtung (50) aus der Isolatorschicht (31)
gebildet ist.
7. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzeinrichtung (50) als gesondertes hülsen-, kugel-
oder korbförmiges Teil (51, 52) aus isolierendem,
temperaturbeständigem Material, insbesondere aus Keramik
gebildet ist.
8. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Entladungsabschnitt (40) im wesentlichen kugel- oder
spitzenförmige Entladungselektroden (41) umfaßt.
9. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vielzahl von Entladungselektroden (41) vorgesehen ist,
die elektrisch parallelgeschaltet sind.
10. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entladungselektroden (41) in einer Ebene angeordnet sind.
11. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entladungselektroden (41) in einer konvexen Fläche
angeordnet sind.
12. Koagulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entladungselektroden (41) im wesentlichen äquidistant
durch eine Isolatorschicht (31) getrennt, angeordnet sind.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996153214 DE19653214C2 (de) | 1996-12-19 | 1996-12-19 | Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe |
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PCT/EP1997/006937 WO1998025530A1 (de) | 1996-12-12 | 1997-12-11 | Koagulationsvorrichtung zur koagulation biologischer gewebe |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996153214 DE19653214C2 (de) | 1996-12-19 | 1996-12-19 | Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19653214A1 DE19653214A1 (de) | 1998-06-25 |
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ID=7815478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996153214 Expired - Lifetime DE19653214C2 (de) | 1996-12-12 | 1996-12-19 | Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19653214C2 (de) |
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DE3710489A1 (de) * | 1986-04-08 | 1987-11-05 | Bard Inc C R | Vorrichtung zur elektrochirurgischen koagulation und desikkation und elektrochirurgievorrichtung |
US5207657A (en) * | 1991-09-18 | 1993-05-04 | Merck & Co., Inc. | Recessed tip fluid dispenser |
DE4139029A1 (de) * | 1991-11-27 | 1993-06-24 | Erbe Elektromedizin | Einrichtung zur koagulation biologischer gewebe |
DE19535811C1 (de) * | 1995-09-26 | 1997-04-24 | Erbe Elektromedizin | Einrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe |
-
1996
- 1996-12-19 DE DE1996153214 patent/DE19653214C2/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19653214A1 (de) | 1998-06-25 |
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