DE19653214C2 - Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe - Google Patents

Koagulationsvorrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe

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DE19653214C2 DE1996153214 DE19653214A DE19653214C2 DE 19653214 C2 DE19653214 C2 DE 19653214C2 DE 1996153214 DE1996153214 DE 1996153214 DE 19653214 A DE19653214 A DE 19653214A DE 19653214 C2 DE19653214 C2 DE 19653214C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Koagulationsvorrichtung, insbeson­ dere eine Plasma-Koagulationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der DE 37 10 489 C2 ist eine Plasma-Koagulationsvorrichtung bekannt, die für die offene Chirurgie gedacht ist. Bei dieser Vorrichtung wird Argon mit einem so hohen Druck und einer so hohen Strömungsgeschwindigkeit aus einer Düse, in deren Zentrum sich eine Entladungselektrode befindet, ausgestoßen, daß zu­ sätzlich zum Koagulationseffekt durch einen Lichtbogen, der sich zwischen der Elektrode und dem zu koagulierenden Gewebe bildet, auf dem Gewebe "schwimmende" Flüssigkeiten verdrängt werden. Bei dieser Anordnung ist die Emboliegefahr sehr groß. Weiterhin ist eine Verwendung dieser Vorrichtung in Körperhöh­ len äußerst problematisch, da die zugeführten hohen Gasmengen zu unerwünschten Insufflationseffekten führen können.
Eine Koagulationsvorrichtung für die Anwendung in einem En­ doskop ist aus der US 5,207,675 bekannt. Bei dieser Vor­ richtung wird ein Schlauch mit darin verschiebbar angeord­ neter Elektrode so in den Arbeitskanal eines Endoskops ein­ gesetzt, daß er mittels eines Handgriffes wie ein (übli­ ches) Instrument innerhalb des Arbeitskanals manipulierbar ist. Die Elektrode, die gleichzeitig auch als Instrument ausgebildet sein soll, wird im Koagulations-Betriebsmodus, bei welchem Argon aus dem die Elektrode bergenden Schlauch ausgestoßen wird, in einem aus dem Schlauch hervorragenden Zustand gehalten. Wenn in diesem Zustand die Elektrode das zu koagulierende Gewebe berührt, kann es zu erheblichen Ge­ webeschädigungen kommen. Bei dünnwandigem Gewebe können die Folgen (Durchbruch etc.) fatal sein.
In der DE 195 35 811 AI ist eine Koagulationsvorrichtung der eingangs genannten Art beschrieben, welche bereits die wesentlichen Probleme der zuvor beschriebenen Anordnungen vermeiden hilft. Insbesondere ist das Ende des die Elektro­ de bergenden Schlauches so ausgebildet, daß auch bei stärke­ rer Gaszufuhr keine Emboliegefahr besteht, wobei die Elek­ trode gleichzeitig so weit in den Gaszufuhrschlauch zurück­ gezogen angeordnet ist, daß ein direkter Kontakt mit dem Gewebe nicht geschehen kann. Diese Anordnung ist jedoch relativ aufwendig in der Herstellung.
Aus der DE 41 39 029 A1 geht eine Einrichtung zur Koagulation biologischer Gewebe hervor, bei der schlauchförmige Sonden un­ abhängig vom Endoskop axial verschoben werden können. Im Strö­ mungsweg des Gases ist eine vor dem Austritt aus einer Düsen­ öffnung eine zum Ionisieren des Gases und zur Zufuhr eines Koa­ gulationsstroms dienende Elektrode angeordnet. Das Edelgas muß also durch einen Schlauch zugeführt werden, der zwangsläufig einen relativ geringen Durchmesser hat. In jedem Fall hat der Schlauch einen erheblich niedrigeren Innendurchmesser, als der Arbeitskanal. Dadurch wird zwangsläufig eine erhöhte Strömungs­ geschwindigkeit des Gases an der Ausströmöffnung erzielt, wenn man den Raum zwischen der Elektrode und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt sicher mit Gas füllen will. Dies führt jedoch zu einer erhöhten Emboliegefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koagulationsvor­ richtung aufzuzeigen, die bei verringertem Herstellungsaufwand eine erhöhte Verwendungssicherheit und verbesserte Verwendbarkeit sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch eine Koagulationsvorrichtung nach An­ spruch 1 gelöst.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass ein Leiter zum Leiten eines Koagulationsstroms mindestens einen Draht um­ fasst, der mittels einer dicht aufgebrachten Isolatorschicht ge­ genüber dem Endoskop isoliert ist. Außerdem ist die Position des Leiters und damit die Position eines dem Gewebe zugewendeten Ent­ ladungsabschnitts gegenüber der distalen Öffnung des Endoskop- Arbeitskanals einstellbar. Zudem ragt der Leiter auf der distalen Öffnung des Arbeitskanals derart frei hervor, dass aus der Öff­ nung frei ausströmendes Edelgas das hervorragende distale Ende des Leiters und den Entladungsabschnitt umspülend in den Raum zwischen den Entladungsabschnitt und dem zu koagulierenden Gewe­ beabschnitt strömt. Eine Schutzeinrichtung zum Verhindern eines schädigenden direkten Stromflusses zwischen dem Entladungsab­ schnitt und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt ist am distalen Ende des Leiters selbst ausgebildet.
Somit wird vollständig von der Idee abgerückt, das (Edel-) Gas müsse gezielt der Stelle zugeführt werden, an welcher die Koagu­ lation stattfindet, also mittels eines Schlauches, in welchem die Stromzuführungselektrode angeordnet ist. Statt dessen wird beim Erfindungsgegenstand der Arbeitskanal selbst als Leitung benutzt, um das Gas zu transportieren während die Elektrode als vollisolierter Draht ohne Lumen ausgebildet sein kann. Überraschender­ weise hat es sich gezeigt, daß keine nachteiligen Effekte dadurch auftreten, daß das Gas ein ganzes Stück vor dem distalen Ende des Leiters, also vor dem Entladungsabschnitt austritt und daß der Entladungsabschnitt keine exakt definierte Position zum Ende des Arbeitskanals aufweist, an welchem das Gas austritt. Andererseits ist es erheblich einfacher, den Leiter als isolierten Draht ohne ein Lumen auszubilden, was die Kosten der Herstellung senkt und die Herstellung von Einmal-Leitern ermöglicht. Diese wiederum verringern das Infektionsrisiko.
Leiter ohne Lumen sind aber nicht nur einfacher herzustellen, es ist vielmehr auch möglich, Koagulationsvorrichtungen mit einem er­ heblich niedrigeren Durchmesser des Leiters herzustellen, was wie­ derum eine weitere Miniaturisierung der Gesamtanordnungen erlaubt. Gleichzeitig wird dennoch ein erheblich größerer Strömungsquer­ schnitt der Gaszuführungsleitung sichergestellt, was den Vorteil hat, daß eine wesentlich verbesserte Regelung der Gaszuführung in einfachster Weise sichergestellt werden kann. Man kann nämlich da­ von ausgehen, daß der Gasdruck am distalen Ende des Arbeitskanals sich nur sehr unwesentlich vom Gasdruck am proximalen Ende unter­ scheidet, da bei den erzielbaren großen Strömungsquerschnitten nur ein geringer Druckabfall (bei üblichen, nicht allzu großen Strö­ mungsgeschwindigkeiten) zu erwarten ist. Damit kann gleichzeitig (bei einer entsprechenden Regelung des Gaszuführungsdrucks) der Gefahr vorgebeugt werden, bei einem gestörten Gasabfluß eine un­ kontrollierte, schädigende Insufflation zu verursachen.
Mit absoluter Sicherheit wird vermieden, daß ein zu starker, lami­ narer Gasstrom auf den Bereich des zu koagulierenden Gewebes auf­ trifft, was, wie erwähnt, eine Embolie verursachen könnte.
Vorzugsweise wird der Draht derart steif-elastisch ausgebildet, daß ei­ ne proximale Fixierung des Leiters eine hinreichende Fixierung auch seines distalen Endes und somit des Entladungsabschnittes sicherstellt. Es ist also nicht notwendig, den Leiter exakt koaxial zum Ar­ beitskanal zu führen und insbesondere in dessen Endbereich zu halten, da - überraschenderweise - der vorzugsweise sanft ausströmende Edel­ gas-Strom sozusagen eine "Wolke" bildet, welche den Bereich zwischen dem Entladungsabschnitt und dem zu koagulierenden Gewebe füllt.
Die Isolatorschicht ist vorzugsweise derartig ausgebildet, daß eine definierte, vorzugsweise der Frequenz des Koagulations­ stroms angepaßte Kapazität zwischen Leiter und Wand entsteht, so daß eine optimale Leistungsanpassung sichergestellt werden kann. Insbesondere soll die Kapazität (Streukapazität) zwischen Leiter und Wand sehr niedrig gehalten werden, um die Verluste zu minimie­ ren.
Vorzugsweise besteht die Isolatorschicht aus temperaturbeständigem Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen oder einem derar­ tigen hochtemperaturbeständigem Kunststoff.
Die Schutzeinrichtung wird vorzugsweise derart ausgebildet, daß eine im wesentlichen ungerichtete Entladung am Entladungsabschnitt gewähr­ leistet ist. Es soll also damit sichergestellt werden, daß der Entla­ dungsstrom zwischen dem Entladungsabschnitt und einem solchen Gewebe­ abschnitt fließt, der eine relativ hohe Feuchtigkeit und damit einen relativ niedrigen Widerstand (pro Flächeneinheit) aufweist. Dadurch wird sichergestellt, daß die Koagulationsstrom-Entladungsstrecke sich ihren "Weg" selbsttätig sucht. Dadurch kann eine besonders gleichmäßi­ ge und schnelle Koagulationswirkung sichergestellt werden.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Schutzeinrichtung derart auszubilden, daß keine übergroßen, möglicherweise schädi­ genden Koagulationsströme fließen.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzein­ richtung direkt aus der Isolatorschicht gebildet, indem diese an ihren Enden über die stromleitenden Teile (in Richtung des Leiters) hinausragend angeordnet sind. Hier ist eine Vielzahl von ge­ ometrischen Formen denkbar.
Alternativ kann die Schutzeinrichtung als gesondertes Teil, insbe­ sondere als hülsen-, kugel- oder korbförmiges Teil aus isolieren­ dem, temperaturbeständigem Material ausgebildet sein. Besonders eignet sich hierfür Keramikmaterial.
Vorzugsweise umfaßt der Entladungsabschnitt im wesentlichen ku­ gel- oder spitzenförmige Entladungselektroden. Durch diese Maßnah­ me ist eine leichte Zündung des Plasmas durch die an Spitzen entstehenden hohen Feldstärken gewährleistet. Diese Maßnahme erhöht also die Arbeitssicherheit, da keine allzu hohen Span­ nungen zum Zünden der Entladung verwendet werden müssen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Entladungsabschnitt nun eine Vielzahl von Entla­ dungselektroden, die elektrisch parallelgeschaltet und im we­ sentlichen durch Isolator-Schichten getrennt, angeordnet sind. Bei Verwendung derartig gleichmäßig verteilter, punktförmiger Elektroden, die darüber hinaus im wesentlichen vorzugsweise oberflächenbündig zur Isolatorschicht in einer Ebene oder in einer konvexen Fläche angeordnet sind, ist nun selbst bei di­ rektem Kontakt mit den Elektroden und dem Gewebe sichergestellt, daß keine ernsthafte Gewebeschädigung auftritt. Bei einer derar­ tigen Anordnung bildet sich nämlich im Bereich der Kontaktflä­ che einer jeden kugelförmigen Elektrode eine im wesentlichen halbkugelförmige Stromverteilung aus (es besteht ja lediglich Kontakt an der Oberfläche des Gewebes und die Elektrode kann nicht in das Gewebe eindringen), was wiederum dazu führt, daß die Stromdichte bereits in sehr kurzer Entfernung zur Elektrode so niedrige Werte annimmt, daß keine ernsthafte Gewebeschädi­ gung mehr auftritt. Im direkten Kontaktbereich wiederum, in welchem die Stromdichte noch relativ hoch ist und die im Gewebe enthaltene Flüssigkeit verdampft, steigt der Wider­ stand sehr schnell an, so daß der Stromfluß insgesamt unterbun­ den wird. Dadurch wiederum, daß eine Vielzahl von Einzelelek­ troden vorgesehen ist, kann sichergestellt werden, daß ein gleichmäßiger, über einen relativ großen Flächenbereich strö­ mender Plasma-Koagulationsstrom fließt.
Vorzugsweise sind Fixier- und/oder Justiereinrichtungen insbe­ sondere am proximalen Ende des Endoskops vorgesehen und derart ausgebildet, daß der Entladungsabschnitt im Blickfeld der Beob­ achtungsoptik des Endoskops feststellbar ist.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Teil-Schnittansicht eines En­ doskops mit teilweise geöffnetem Arbeitskanal,
Fig. 2 eine erster Ausführungsform eines Entladungsabschnitts mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Entladungsab­ schnitts mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform eines Entladungsab­ schnitts mit Schutzvorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform eines Entladungsab­ schnitts mit einer Vielzahl von Elektroden im Längs­ schnitt,
Fig. 6 eine Ansicht auf den Entladungsabschnitt nach Fig. 5 entlang der Linie VI-VI,
Fig. 7 eine Ansicht auf eine fünfte Ausführungsform eines Entladungsabschnitts mit einer Vielzahl von Elektro­ den im Längsschnitt und
Fig. 8 eine Seitenansicht des Entladungsabschnittes nach Fig. 7.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
In Fig. 1 ist eine sehr stark schematisierte Seitenansicht ei­ nes Endoskops 10 gezeigt, das in an sich bekannter Weise einen Arbeitskanal 11 aufweist, der sich von einem proximalen Ar­ beitskanalende 14 bis zu einem distalen Arbeitskanalende 13 er­ streckt. Am distalen Ende des Endoskops 10 ist eine Optik 12 vorgesehen, die im Bereich eines Blickfeldes B befindliche Ob­ jekte, insbesondere zu koagulierendes Gewebe G, im allgemeinen auf einem Fernsehschirm wiedergibt. Im vorliegenden Fall wurde zur Verdeutlichung ein Okular 16 am proximalen Ende des Endo­ skops 10 gezeigt.
Am distalen Ende 14 des Arbeitskanals 11 befindet sich ein Y- Stück 15, durch welches einerseits eine Zuleitung 21 gasdicht angeschlossen ist, die zu einer Argonquelle 20 führt, welche (nicht gezeigte) Regeleinrichtungen aufweist, um einen vorein­ stellbaren, gleichmäßigen Strom von Argongas in den Arbeitska­ nal 11 an dessen proximalem Ende 14 einströmen zu lassen, so daß das Argon am distalen Arbeitskanalende 13 gleichmäßig mit geringer Strömungsgeschwindigkeit als "turbulente Wolke" aus­ strömt und den Bereich zwischen einem zu koagulierenden Gewebe G und einem distalen Entladungsabschnitt 40 füllt, der das Ende eines Leiters 30 bildet. Der Leiter 30 wiederum führt durch den Arbeitskanal 11 und erstreckt sich (unter Abdichtung) durch das Y-Stück 15 zu einer HF-Quelle 23. Die HF-Quelle 23 ist in an sich bekannter Weise ausgebildet und erlaubt es, über den Lei­ ter 30 dem Entladungsabschnitt 40 einen hochfrequenten Koagula­ tionsstrom zuzuführen. Derartige HF-Generatoren sind auf dem Markt erhältlich.
Nachfolgend werden besondere Ausführungsformen des Entladungs­ abschnitts anhand der Fig. 2 bis 6 näher beschrieben.
Aus den Fig. 2 bis 4 geht hervor, daß der Leiter 30 einen Draht 32 umfaßt, der von einer Isolatorschicht 31 vorzugsweise aus PTFE umgeben ist. Der Draht 32 mit der ihn umgebenden Isolator­ schicht 31 ist so steif, daß er - wie in Fig. 1 gezeigt - durch das fixierende Y-Stück 15 am proximalen Ende in einer Position gehalten wird, in welcher sein Entladungsabschnitt 40 in einer definierten, auch bei Bewegung des Endoskops 10 im wesentlichen gleichbleibenden Position innerhalb des Blickfeldes B der Optik 12 bleibt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist der Draht 32 über das Ende der Isolatorschicht 31 hinausragend angeordnet, so daß eine Entladungselektrode 41 gebildet ist. Vorzugsweise ist diese derart abgezwickt oder angespitzt, daß scharfe Kanten entstehen, an welchen die elektrische Feldstärke (wie an sich bekannt) sehr hoch wird, so daß ein Zünden des Plasmas schon bei relativ niedrigen Spannungen möglich ist.
Um nun zu verhindern, daß die Entladungselektrode 41 mit dem zu koagulierenden Gewebe G in einen direkten, stromleitenden Kon­ takt kommt, der zu einer ernsthaften und gefährlichen Gewebe­ schädigung (bei dünnen Gewebeschichten auch zu einem Durch­ bruch) führen könnte, ist als Schutzeinrichtung 50 ein Korb 51 vorgesehen, der in diesem Fall aus nicht leitendem, hochtempe­ raturbeständigem Keramikmaterial besteht. Der Korb 51 weist Öffnungen 52 auf, so daß ein direkter Gaskontakt zwischen der Außenumgebung und dem Inneren des Korbes möglich ist und sich ein im wesentlichen ungestörter Stromfluß durch ein Plasma aus­ bilden kann.
Bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen der Er­ findung ist die Schutzeinrichtung 50 durch das Material der Isolatorschicht 31 gebildet. Bei der in Fig. 3 gezeigten Aus­ führungsform der Erfindung ist hierzu eine konkave Ausnehmung am Entladungsabschnitt 50 vorgesehen, an deren Grund die Entla­ dungselektrode 41 sitzt und die einen Rand 54 aufweist, der in distaler Richtung über die Entladungselektrode 41 hervorsteht. Dadurch ist gewährleistet, daß ein direkter Kontakt zwischen der Entladungselektrode 41 und einem zu koagulierenden Gewebe G nicht stattfinden kann.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wird von einem ähn­ lichen Prinzip ausgegangen, wobei aber der Rand 54 nicht ge­ schlossen sondern durch eine Reihe von Zähnen 53 gebildet ist, die ebenfalls einen direkten Kontakt der Entladungselektrode 41 mit dem zu koagulierenden Gewebe G verhindern.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte bevorzugte Ausführungsform der Erfindung basiert auf einem anderen Prinzip für die Schutzein­ richtung 50. Bei dieser Anordnung wird ein ganzes Bündel von Leitern 32 1, 32 2, . . ., 32 n mit umgebenden Isolatorschichten 31 1, 31 2, . . ., 31 n zusammengefaßt, wobei die Leiter 32 parallelge­ schaltet und mit der HF-Quelle 23 verbunden sind. Die Leiter 30 sind am distalen Ende eine plane Fläche (bei einer anderen Aus­ führungsform eine konvexe Fläche) definierend abgeschnitten, so daß die Enden der Drähte 32 punktförmige Entladungselektroden 41 1, 41 2, . . ., 41 n bilden, die bündig mit den Endflächen der Isolatorschichten 31 verlaufen. Kommt eine solche Endfläche, gebildet aus einer Isolatorschicht mit äquidistant darin ver­ teilten punktförmigen Entladungselektroden 41 (wie in Fig. 6 gezeigt) mit einem Gewebe G in Verbindung, so ergibt sich ein Stromfluß, der sich von jeder der punktförmigen Kontaktstellen halbkugelförmig ausbreitet, wobei die Stromdichte mit dem Rezi­ prokwert der dritten Potenz zum Abstand von der punktförmigen Elektrode abnimmt. Dadurch ist gewährleistet, daß bereits in sehr niedrigen Gewebetiefen eine "ungefährliche" Stromdichte herrscht.
Bei dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ebenfalls eine Vielzahl von punktförmigen Entladungselek­ troden 41 1, 41 n vorgesehen, die bündig mit der Endfläche einer Isolatorschicht 31' verlaufen. Die Isolatorschicht 31' ist in diesem Fall als Keramikteil ausgebildet, in welchem die Entla­ dungselektroden in Form einer Füllung eingebettet sind. Dadurch wird gewährleistet, daß - wie in Fig. 8 gezeigt - eine relativ dicht mit Entladungselektroden 41 besetzte Fläche entsteht, so daß die Plasma-Entladung ungerichtet am Entladungsabschnitt 40 entstehen kann. Bei einer anderen, hier nicht gezeigten Ausfüh­ rungsform der Erfindung ist der Entladungsabschnitt 40 aus ei­ nem (metallischen) Leiterstück gebildet, das mit einer dünnen Isolationsschicht überzogen ist, in der kleine Öffnungen oder Löcher zur Bildung der punktförmigen Entladungselektroden aus­ gebildet sind.
Aus obigem geht hervor, daß ein wesentlicher Punkt der vorlie­ genden Erfindung darin liegt, daß man nicht mehr - wie bisher üblich - einen "Schlauch" mit darin befindlicher Elektrode bzw. Stromzuführungseinrichtung verwendet und das Edelgas durch die­ sen Schlauch direkt in den Bereich "bläst", in welchem die Ent­ ladung stattfinden soll, sondern vielmehr den Arbeitskanal selbst verwendet und das Edelgas sozusagen unspezifisch (im Hinblick auf den Entladungsbereich) zuführt. Der Ort wiederum, von dem aus die Entladung "beginnt" ist genau definiert und sehr leicht so einstellbar, daß der operierende Arzt im wesent­ lichen ohne schwierige Manipulationen den Koagulationsvorgang im Griff hat.

Claims (12)

1. Koagulationsvorrichtung, umfassend
einen Endoskop-Arbeitskanal (11) mit einer proxima­ len und einer distalen Öffnung;
eine Stromzuführungseinrichtung mit einem Leiter (30) zum Leiten eines Koagulationsstroms von einer HF-Quelle (23) zu einem Entladungsabschnitt (40) am distalen Ende des Leiters (30);
eine Gaszuführungseinrichtung zum Zuführen von Edel­ gas von einer Edelgasquelle (20) zu einem Raum zwi­ schen dem Entladungsabschnitt (40) und einem zu koa­ gulierenden Gewebeabschnitt (G);
eine Schutzeinrichtung (50) zum Verhindern eines schädigenden direkten Stromflusses zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G);
wobei die Gaszuführungseinrichtung vom Endoskop- Arbeitskanal (11) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Leiter (30) mindestens einen Draht (32) umfaßt, der mittels einer dicht aufgebrachten Isolatorschicht (31) gegenüber dem Endoskop (10) isoliert ist,
daß die Position des Leiters (30) und damit die Position des Entladungsabschnittes (40) gegenüber der distalen Öffnung (13) des Endoskop-Arbeitskanals (11) einstellbar ist,
daß der Leiter aus der distalen Öffnung (13) des Arbeitska­ nals (11) derart frei hervorragt, daß aus der Öffnung (13) frei ausströmendes Edelgas das hervorragende distale Ende des Leiters (30) und den Entladungsabschnitt (40) umspülend in den Raum zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und dem zu koagulierenden Gewebeabschnitt (G) strömt, und
daß die Schutzeinrichtung (50) am distalen Ende des Leiters (30) selbst ausgebildet ist.
2. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Draht (32) derart steif-elastisch ausgebildet ist, daß eine proximale Fixierung des Leiters (30) eine hinreichende Fixierung des Entladungsabschnittes (40) darstellt.
3. Koagulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolatorschicht (31) derart dick ausgebildet ist, daß eine definierte, vorzugsweise der Frequenz des Koagulationsstroms angepasste Kapazität zwischen Leiter und Wand entsteht, so dass eine optimale Leistungsanpassung sichergestellt werden kann.
4. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolatorschicht aus temperaturbeständigem Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen ausgebildet ist.
5. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (50) derart ausgebildet ist, daß eine im wesentlichen ungerichtete Entladung am Entladungsabschnitt (40) gewährleistet ist, so daß ein Entladungsstrom zwischen dem Entladungsabschnitt (40) und einem solchen Gewebeabschnitt fließt, der eine hohe Feuchtigkeit aufweist.
6. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (50) aus der Isolatorschicht (31) gebildet ist.
7. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (50) als gesondertes hülsen-, kugel- oder korbförmiges Teil (51, 52) aus isolierendem, temperaturbeständigem Material, insbesondere aus Keramik gebildet ist.
8. Koagulationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entladungsabschnitt (40) im wesentlichen kugel- oder spitzenförmige Entladungselektroden (41) umfaßt.
9. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Entladungselektroden (41) vorgesehen ist, die elektrisch parallelgeschaltet sind.
10. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladungselektroden (41) in einer Ebene angeordnet sind.
11. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladungselektroden (41) in einer konvexen Fläche angeordnet sind.
12. Koagulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladungselektroden (41) im wesentlichen äquidistant durch eine Isolatorschicht (31) getrennt, angeordnet sind.
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