DE19650927A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Verschraubungen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von VerschraubungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes mit mindestens
einer Verschraubung, die ein Schraubelement beinhaltet, das innerhalb eines Zeit
abschnittes mittels eines druckgasbetriebenen Schraubers eingeschraubt und fest
gezogen wird. Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Gegenstandes mit mindestens einer Verschraubung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 16.
Bei der Handmontage in der Großserienfertigung z. B. an Verbrennungsmotoren oder
Getrieben muß sichergestellt sein, daß die Funktionssicherheit des Aggregates mit
bestimmende Verschraubungen vollständig und mit der geforderten Festigkeit aus
geführt sind, bevor der mit der oder den Verschraubungen versehene Gegenstand zur
nächsten Bearbeitungsstation weitergegeben wird. Zweckmäßigerweise wird dies
erreicht, indem der verwendete Schrauber mit einer Drehmomenterfassung ausgerüstet
wird, die den üblichen Drehmomentverlauf einer Verschraubung erfaßt und an eine
elektronische Steuerung übermittelt. Bei der Verwendung druckgasbetriebener Schrau
ber wird hierzu auf die Schrauberspindel eine Drehmomenterfassungszelle gesetzt und
neben der Druckgasversorgung eine Elektronikversorgungsleitung zu dem Schrauber
geführt, die neben der Stromversorgung für die Meßzelle auch der Datenübermittlung
dient. Nachteilig ist hierbei, daß so ausgerüstete druckgasbetriebene Schrauber verhält
nismäßig schwer sind, entsprechend ausbalanciert an der Bearbeitungsstation aufzuhän
gen sind und außerdem eine aufwendige zweite Versorgungsleitung mit aufwendiger
Auswerteeinrichtung benötigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen von Verschraubungen derart auszugestalten, daß mit einfachen Mitteln das
Einschrauben und Festziehen von Verschraubungen mittels eines druckgasbetriebenen
Schraubers qualitativ und quantitativ überprüfbar ist und eventuelle n. i. O.-Verschrau
bungen nachbearbeitet werden.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Verfahren mit den kennzeichnen
den Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe
gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 16.
Das Verfahren findet vorteilhaft Anwendung an Montagelinien, insbesondere Endmonta
gelinien, an denen beispielsweise Verbrennungskraftmaschinen, Getriebe oder ähnliche
Gegenstände montiert werden. Hierbei geht es insbesondere auch um solche Bearbei
tungsstationen, an denen eine Fehlerhäufigkeit durch lose, vergessene oder fehlerhaft
montierte Verschraubungen nicht ohne weiteres auszuschließen sind, das heißt Bearbei
tungsstationen, an denen die Verschraubungen von Personen beeinflußt (von Hand)
durchgeführt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes wird wäh
rend des Zeitabschnittes, innerhalb dessen die Verschraubung oder Verschraubungen an
dem Gegenstand zur Herstellung desselben erfolgen, der Druckgasstrom, der zu dem
druckgasbetriebenen Schrauber führt und diesen antreibt, ermittelt. Der druckgasbetrie
bene Schrauber hat dabei einen relativ hohen Luftbedarf, wenn der Schrauber mit hoher
Drehzahl arbeitet. Bei Tätigkeit der Drehmomentkupplung kommt es zu einem geringeren
Luftstrom, da der Schrauber praktisch stillsteht und quasi nur noch für die Kupplungs
tätigkeit Luftbedarf vorliegt. Somit gestalten sich die Signale unabhängig von dem letzt
lich geforderten Drehmoment, da es sich insbesondere bei dem Erreichen des Dreh
momentes lediglich um das prinzipielle Auswerten des Luftstromes handelt, welcher sich
bei Kupplungstätigkeit ergibt. Erfindungsgemäß wird aus den Veränderungen, Absolut
und/oder Relativwerten des Druckgasstromes ermittelt, ob das Einschrauben und das
Festziehen erfolgt sind. Das Ermitteln erfolgt hierbei insbesondere auch über die Zeit.
Vorteilhaft werden solche Druckgasschrauber eingesetzt, die ihr vorgegebenes Anzieh
drehmoment in relativ engen Toleranzen halten, so daß eine Prozeßunsicherheit durch
die Druckluftwerkzeuge weitestgehend vermieden wird.
Die Erfindung macht sich ein charakteristisches Verhalten des Druckgases, insbesondere
Druckluft, bei den Schraubvorgängen zu Nutze, wobei man prinzipiell drei Schrauber
charakteristiken unterscheiden kann:
- 1. Eine "Luftschraubung", das heißt der Schrauber dreht sich entweder frei in der Luft (führt keine Verschraubung aus) oder dreht eine Verschraubung ein ohne diese fest zuziehen (kein wesentliches Lastmoment an Schrauber).
- 2. Das Schrauben auf einer bereits schon angezogenen Schraube, hierbei geht der Schrauber nach verhältnismäßig kurzer Zeit auf ein verhältnismäßig hohes Last moment über.
- 3. Eine korrekte Verschraubung, bei der über eine gewisse Zeit (Dauer des Einschrau bens der Schraube) eine Verschraubung mit sehr geringem Lastmoment und unmit telbar anschließend (Festziehen der Schraube) ein Verschrauben mit relativ hohem Lastmoment erfolgt.
Die Unterscheidung erfolgt vorteilhaft durch zwei charakteristische Merkmale des Luft
stroms bei der Verschraubung, wobei bei einem Verschraubungsvorgang mit geringem
Lastmoment ein hoher Luftdurchfluß und bei Verschraubungen mit hohem Lastmoment
ein geringer Luftdurchfluß detektiert wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Verschraubung insbesondere auch mit
vorbestimmter Festigkeit, insbesondere vorgegebenem Drehmoment erfolgen, wobei
diese an dem Druckluftschrauber in bekannter Art und Weise vorgegeben wird. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann durch Wahl der Grenzwerte, die die Auswerte
elektronik als Luftverschraubung bzw. als Festziehen interpretiert, weitgehend un
abhängig vom vorgewählten Drehmoment eine Verschraubung prozeßsicher durch
geführt werden. Nur bei sehr niedrigen Drehmomenten kann gegebenenfalls eine Fein
einstellung des Schwellwertes notwendig sein. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt
sich selbst bei Winkelverschraubungen, beispielsweise 90°-Winkelverschraubungen und
auch bei Impulsschraubern einsetzen.
Vorteilhaft erfolgt die Auswertung des ermittelten Druckgasstromes durch einen Ver
gleich mit abgelegten Werten, wie es beispielsweise in der Figurenbeschreibung
beschrieben wird. Das Verfahren eignet sich außerdem insbesondere auch für eine
prozeßsichere Montage mehrerer Schrauben an einem Gegenstand, wobei beispiels
weise dieser Gegenstand für eine weitere Bearbeitung erst dann freigegeben wird, wenn
an diesem die vorgegebene Zahl von korrekten Verschraubungen durchgeführt wurde.
Zum Ermitteln des Druckgasstromes eignet sich insbesondere ein Differenzdruckmesser,
der besonders vorteilhaft außerhalb des Schraubers, beispielsweise in der Druckluft
leitung liegt. Durch die Bestimmung des Druckgasstromes außerhalb des Schraubers
kommt dieser ohne einen zusätzlichen Anschluß für eine Stromzuführung bzw. Meß
wertübermittlung aus. Bei der Verwendung eines Differenzdruckermittlers, der bei einem
Gasfluß den Differenzdruck vor und hinter einer Drosselung bestimmt, kann als Drosse
lung beispielsweise auch ein Abschnitt der Druckluftzuleitung oder eine Steckverbindung
der Druckluftleitung dienen. Der Druckgasstrom bzw. das Ermitteln der zu erwartenden
Signale kann auch durch Messungen des Massen- bzw. Volumenstroms sowie der Gas
geschwindigkeit oder durch eine Absolutdruckmessung erfolgen.
Gemäß der Erfindung ist eine Zentralsteuerung vorgesehen, die die weitere Bearbeitung
der Gegenstände steuert und dabei berücksichtigt ob der Gegenstand eine i. O.- oder
n. i. O.-Verschraubung erhalten hat. Bei einer n. i. O.-Verschraubung wird der Gegen
stand einer Nachbearbeitungsstation zugeführt und/oder der Gegenstand aus der Reihe
der Gegenstände ausschleust bzw. es werden weitere Bearbeitungen, die bei i. O.-Ver
schraubungen an den Gegenständen durchgeführt werden, unterbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt insbesondere an Kraftfahrzeugen oder Teilen
von diesen zum Einsatz.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Gegenstandes mit mindestens
einer Verschraubung ist eine Fertigungseinrichtung und enthält einen Schrauber mit
Druckgasversorgung, mittels dem ein die Verschraubung bewirkendes Schraubelement
innerhalb eines Zeitabschnittes einschraubbar und festziehbar ist. Erfindungsgemäß sind
hierbei Durchflußerfassungsmittel zum zumindest relativen und/oder quantitativen Erfas
sen eines Druckgasstromes in der Druckgasversorgung und Mittel vorgesehen, die
innerhalb des Zeitabschnittes Veränderungen des erfaßten Druckgasstromes in eine
Information umsetzen, die quantitativ und gegebenenfalls auch qualitativ das Einschrau
ben und Festziehen der Schraubelemente, beispielsweise von Schrauben oder Muttern,
beinhaltet. Die Veränderungen werden vorteilhaft absolut oder relativ erfaßt, können
aber auch über die Zeit (z. B. Ableitung und/oder Integration) ermittelt werden. In der
Fertigungseinrichtung ist eine Zentralsteuerung vorgesehen, die die Schraub-Information
hinsichtlich der Zuordnung des Gegenstandes, der eine Verschraubung erhalten hat, zu
weiteren Bearbeitungsstationen auswertet. Im übrigen bedient sich die Vorrichtung
vorteilhaft der Mittel die auch schon beim Verfahren beschrieben sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und von Zeichnun
gen näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 ein prinzipielles Oszilloskopbild einer Luftverschraubung;
Fig. 2 eine korrekte Verschraubung;
Fig. 3 das nochmalige Anziehen einer angezogenen Schraube; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Handschrauberkontrolle über Druckluftauswertung.
Der in Fig. 1 dargestellte Schrauber 1 ist mit einer Druckluftleitung 32 verbunden, in
der ein Druckdifferenzsensor 2 sitzt. Dieser ist wiederum über eine elektronische Ver
bindungsleitung 33 mit einer Auswerteeinheit 34 verbunden, die im Falle der dargestell
ten Luftschraubung, das heißt einer Schraubung des Schraubers 1 ohne nennenswertes
Lastmoment, ein prinzipielles Oszilloskopbild 29 empfängt. Dieses enthält einen Peak
der Fläche A1, der bei einer Zeit t₁ (Einschalten des Schraubers 1) beginnt und bei einer
Zeit t₂ (Ausschalten des Schraubers 1) endet. Die Peakhöhe wächst sehr schnell von
V₀ (kein oder Grundvolumenstrom in der Druckluftleitung 32) auf V₁
(Leerlaufvolumenstrom) und fällt beim Ausschalten des Schraubers 1 nahezu ebenso
schnell wieder ab.
In Fig. 2 dreht der Schrauber 1 eine Schraube in einem Werkstück 3 korrekt ein, das
heißt es erfolgt ein Einschrauben und Festziehen. Die Meßwertaufnahme erfolgt analog
Fig. 1, wobei ein prinzipielles Oszilloskopbild 30 erhalten wird. Dessen Peak setzt sich
zusammen aus einem Peak A1 und einem Peak A2, wobei der Peak A1 in seinem
Volumenstrom V₂ in etwa dem Volumenstrom V₁ entspricht und die Zeit t₃ wie auch t₁
für das Einschalten des Schraubers 1 steht. Die abfallende Flanke des Peaks A1 an t₄
ist hier jedoch nicht ein Ausschalten des Schraubers 1 sondern der Übergang von Ein
ziehen der Schraube 3 zu Festziehen der Schraube 3. Während des Festziehvorganges
reduziert sich der Volumenstrom auf V₃ und bleibt in etwa auf diesem Wert bis zum
Abschalten des Schraubers 1 an t₅. Das prinzipielle Oszilloskopbild 30 enthält somit in
seinem Peak einen breiten und hohen Peak A1, der dem Einschraubvorgang entspricht,
und unmittelbar anschließend einen breiten, aber viel niedrigeren Peak A2, der dem
Festziehen der Verschraubung 3 entspricht.
Beim Festziehen einer angezogenen Schraube 4, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, wird
wie in Fig. 1 und 2 ein prinzipielles Oszilloskopbild 31 erhalten, das bei der Zeit t₆
beginnt, die wiederum für das Einschalten des Schraubers 1 steht. Da hier der Schrau
ber 1 auf die festsitzende Verschraubung 4 wirkt, fehlt der Einschraubvorgang, das
heißt nach einem kurzen hohen Volumenstrom V₄, der in etwa dem Beginn des
Volumenstroms V₂ aus Fig. 2 entspricht, fällt bei t₇ der Peak (A1) nach kurzer Zeit ab
auf einen Volumenstrom V₅, der wie der Volumenstrom V für den geringen Luftdurch
satz im Schrauber 1 bei hohem Lastmoment steht. Dieser Volumenstrom V₅ bleibt
bestehen bis zum Ausschalten des Schraubers bei t₈.
Anhand der drei prinzipiellen Oszilloskopbilder 29 bis 31 erkennt man, daß aufgrund der
unterschiedlichen Volumenströme über die Zeit die drei dargestellten Verschraubungen
leicht voneinander unterscheidbar sind. Ein Ausführungsbeispiel zum Ermitteln der unter
schiedlichen Verschraubungen ist in Fig. 4 dargestellt.
Das von dem Druckdifferenzsensor 2 aufgenommene Signal wird über einen Tiefpaßfilter
5 (340 Hz) zu einem Verstärker 6 geführt. Von dort gelangt das Signal zu einem Kompa
rator 7, der bei einer bestimmten Peakhöhe der ansteigenden Flanke A1 einen Nuller 8
ausschaltet, der bis dahin einen Integrator 9 zurückgesetzt hält. Mit Ausschalten des
Nullers 8 beginnt der Integrator 9 den Peak A1 zu integrieren. Nach Erreichen eines vor
gegebenen Integralwertes schaltet ein Komparator 10 (A1-Integral) durch und gibt einen
in einem Speicher 11 abgelegten Wert. Sobald der Peak A1 eine bestimmte Höhe unter
schreitet, schaltet ein Komparator 13 ein Nachlaufrelais 14 an, das über einen Inverter
15 einen Nuller 16 stillsetzt, der bis dahin einen Integrator 18 zurückgesetzt hält. Der
Integrator 18 integriert nun das von dem Verstärker 6 über eine Bandsperre 17 geführte
Signal und gibt das Integral an einen A2-Komparator 19 weiter, der ab einem bestimm
ten Wert für A2 ein Signal an einen Speicher 20 weitergibt. Sobald die beiden Speicher
11 und 20 high-level haben, wird über funktionsanzeigende Leuchtmittel 12 und 21 ein
AND-Gatter 25 durchgeschaltet.
Zur Vermeidung einer Täuschung der Auswerteeinrichtung durch kurzes Ein/Ausschalten
des Schraubers während das Nachlaufrelais 14 läuft (dies würde dem Integrator 18
einen A2-Peak vortäuschen, da ein kurzer aber intensiver A1-Peak entsteht) ist von dem
Komparator 7 und dem Nachlaufrelais 14 je ein Ausgang zu einem AND-Gatter 22
geführt, das bei dem Vorliegen eines hohen Peak-Levels der Nachlaufzeit durchschaltet
und einen Wert in einen Speicher 23 ablegt, der wiederum ein rotes Leuchtmittel 24
ansteuert und ein NAND-Gatter 26 durchschaltet, das ein AND-Gatter 27 sperrt. Bei
korrekter Verschraubung ist der Ausgang des NAND-Gatters 26 auf high, so daß beim
Durchschalten des AND-Gatters 25 auch das AND-Gatter 27 durchschaltet und ein
Leuchtmittel 28 für korrekte Verschraubung ansteuert.
Wie das Beispiel zeigt, kann mit der vorliegenden Erfindung zwischen einem lastfreien
Lauf, einer korrekten Verschraubung und der Betätigung auf einer angezogenen Schrau
be unterschieden werden, indem der Durchfluß der Druckgasversorgung des Schraubers
ausgewertet wird. Die Erfindung ermöglicht ein sehr kostengünstiges System unter
Weiternutzung schon vorhandener druckgasbetriebener Schrauber, ohne daß eine Be
einträchtigung des Schraubers hinsichtlich seiner Handhabung erfolgt, da lediglich Signa
le, die irgendwo im Bereich der Druckluftzuführung zu dem Schrauber abgenommen
werden können, verarbeitet werden.
Zusätzlich zu der oben beschriebenen Integration der Signale A1 und A2 ist auch eine
Differentiation der abfallenden Flanken der Signale A1 und A2 sinnvoll, da sich auch
hieraus das Vorhandensein einer korrekten Verschraubung ableiten läßt.
Hierdurch lassen sich weiterhin folgende Fehlermöglichkeiten ausschließen:
- - Der Mitarbeiter heftet die festzuziehenden Schrauben zunächst, wobei eigentlich nur die Signale A1 registriert werden dürfen. Die Ventile der Handschrauber schließen jedoch nicht schlagartig und verhalten sich eher kontinuierlich zwischen den Zustän den vollkommen geöffnet und vollkommen geschlossen. Hierdurch kann es dazu kommen, daß der Mitarbeiter durch leichte Handanlage am Betätigungshebel einen Kriechstrom auslöst, welcher, wenn er dem Signal A1 folgt, das Vorhandensein des Signals A2 simulieren könnte.
- - Der Mitarbeiter drückt den Betätigungshebel komplett durch und läßt danach langsam los. Somit kann es dazu kommen, daß das Nachlaufrelais gestartet wird und der immer kleiner werdende Luftstrom das Signal A2 simuliert.
- - Dem bekannten Problem des schnellen, wiederholten Ein- und Ausschaltens des Schraubers kann auf diesem Wege wirkungsvoll begegnet werden.
Vorteilhaft ist auch eine Variante der Elektronik, die so aufgebaut ist, daß die Einheiten,
die jeweils das A1- und A2-Signal detektieren, nicht mehr voneinander abhängig sind. Es
werden also beide Einheiten permanent das Eingangssignal verarbeiten und nicht wie
bisher nacheinander (der A2-Teil arbeitet nur dann, wenn der A1-Teil ein korrektes
Signal A1 bereits erkannt hat). Durch einen solchen prinzipiell anderen Aufbau der
Elektronik wird eine differenziertere Auswertung des Eingangssignals ermöglicht.
Weiterhin ist auf diesem Wege dem Problem des schnellen, wiederholten Ein- und Aus
schaltens des Schraubers einfacher zu begegnen.
Bisher stellt das Vorarbeiten das Problem dar, daß dem Mitarbeiter die Verantwortung
übertragen wird, welche Gegenstände schon bearbeitet worden sind. Das Gerät kann in
der Form ausgeführt sein, daß ein Vorarbeiten seitens des Mitarbeiters entfällt oder ver
hindert wird. Das Gerät fordert somit die Freigabe des Gegenstandes oder gibt selber
den Gegenstand frei, nachdem die Arbeiten an der entsprechenden Schraubstation
durchgeführt worden sind. Ggf. führt die Zentralsteuerung den bearbeiteten Gegenstand
einer Nachbearbeitungsstation zu.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes mit mindestens einer Verschrau
bung, wobei eine Reihe von Gegenständen, insbesondere bandgeführter Gegen
stände, je mit einer oder mehreren Verschraubungen versehen werden, wobei eine
Zentralsteuerung vorgesehen ist, die Daten hinsichtlich einer erfolgten Verschrau
bung und hinsichtlich des jeweiligen Gegenstandes, der mit der Verschraubung
versehen wird, erhält, und die aufgrund der Daten bestimmt, welcher weiterer
Bearbeitungsstation der betreffende Gegenstand für einen weiteren Bearbeitungs
vorgang zugeführt wird, wobei bei der Verschraubung ein Schraubelement inner
halb eines Zeitabschnitts mittels eines druckgasbetriebenen Schraubers ein
geschraubt und festgezogen wird, wobei Schraubdaten des Schraubers erfaßt
werden, aus denen eine i. O.- oder n. i. O.-Verschraubung bestimmt wird, und
wobei die Zentralsteuerung den späteren Bearbeitungsvorgang entsprechend einer
i. O.-Verschraubung oder einer n. i. O.-Verschraubung zuordnet, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Zeitabschnittes der Druckgasstrom des Schraubers
ermittelt und aus unterschiedlichen Druckgasstromwerten bestimmt wird, ob das
Einschrauben und das Festziehen erfolgt sind entsprechend einer i. O.-Verschrau
bung, oder ob das Einschrauben und/oder das Festziehen nicht erfolgt sind ent
sprechend einer n. i. O.-Verschraubung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schraubelement mit
einer vorbestimmten Festigkeit, insbesondere einem vorgegebenen Drehmoment
angezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Relativwerte des
Druckgasstromes, Absolutwerte des Druckgasstromes, Veränderungen des Druck
gasstromes und/oder Integrale des Druckgasstromes ausgewertet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bestimmen durch Vergleichen der ermittelten Werten mit abgelegten
Werten erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Handschrauber eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Festlegung der späteren Bearbeitungsstation eine Freigabe ist, und daß die
Freigabe eines Gegenstandes erst dann erfolgt, wenn an ihm eine vorbestimmte
Anzahl an Verschraubungen korrekt durchgeführt wurde.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckgasstrom durch eine Differenzdruckbestimmung erfaßt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Filtern eines ermittelten Signals und/oder Mittel zum Erkennen von
Störwerten, wie sie beispielsweise bei einem kurzen Aus- und Einschalten eines
Schraubers entstehen, vorgesehen sind.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Ermitteln des Druckgasstromes außerhalb des Schraubers, ins
besondere in einer Entfernung von mindestens 1 Meter von dem Schrauber an
geordnet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Ermittlung des Druckgasstromes zwischen einer Luftschraubung,
einem Anziehen einer angezogenen Verschraubung und einer korrekten Verschrau
bung unterschieden wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschraubung an einem Kraftfahrzeug oder an einem Teil davon durch
geführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Verschrau
bung ein Getriebe oder eine Verbrennungskraftmaschine hergestellt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Zentralsteuerung erfaßten Verschraubungen mittels einer Daten
aufbereitung zu einer Dokumentation der durchgeführten Arbeiten verarbeitet wer
den.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gegenstand mit einer n. i. O.-Verschraubung von der Zentralsteuerung
entweder unmittelbar einer Nachbearbeitungsstation für die n. i. O.-Verschraubung
oder solchen Bearbeitungsstationen zugeführt wird, deren an dem Gegenstand
erfolgten Bearbeitungsvorgänge bei einer späteren Nachbearbeitung der n. i. O.-
Verschraubung zu einer i. O.-Verschraubung entweder nicht behindern oder nicht
rückbearbeitet werden müssen.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Schraubers mehrere Verschraubungen an einem Gegenstand
erstellt werden, daß mittels eines Ortserfassungssystems die jeweilige Schraub
position des Schraubers an den Gegenstand bestimmt wird, und daß die ermittelte
Schraubposition zur Bestimmung einer i. O.-Verschraubung mit herangezogen wird.
16. Fertigungseinrichtung zum Herstellen eines Gegenstandes mit mindestens einer
Verschraubung, mit einer Zuführvorrichtung für eine Reihe der Gegenstände und
einer Abfuhrvorrichtung für mit einer oder mehreren der Verschraubungen ver
sehenen Gegenstände, einem druckgasbetriebenen Schrauber, der vorgesehen ist
ein Schraubelement innerhalb eines Zeitabschnittes zum Herstellen der Verschrau
bung einzuschrauben und festzuziehen, einer Einrichtung zum Erfassen von
Schraubdaten des Schraubers, aus denen eine i. O.- oder n. i. O.-Verschraubung
bestimmbar ist, einer Zentralsteuerung, die die Schraubdaten hinsichtlich einer
erfolgten Verschraubung und hinsichtlich des jeweiligen Gegenstandes, der mit der
Verschraubung versehen ist, erhält, und die aufgrund der Schraubdaten bestimmt,
welcher weiteren Bearbeitungsstation der betreffende Gegenstand für einen weite
ren Bearbeitungsvorgang zuzuführen ist, wobei die Zentralsteuerung den späteren
Bearbeitungsvorgang entsprechend einer i. O.- oder n. i. O.-Verschraubung zuord
net, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Erfassung der Schraubdaten
einen Druckgasstrom zu dem Schrauber erfaßt und hinsichtlich unterschiedlicher
Druckgasstromwerte unterscheidet, und daß aus diesen unterschiedlichen Druck
gasstromwerten die Zentralsteuerung eine Information erhält, ob das Einschrauben
und das Festziehen des Schraubelementes entsprechend einer i. O.-Verschraubung
erfolgt sind, oder ob das Einschrauben und/oder das Festziehen des Schraub
elementes entsprechend einer n. i. O.-Verschraubung nicht erfolgt sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentralsteuerung
einen Gegenstand mit einer n. i. O.-Verschraubung einer Nachbearbeitungsstation
zuführt, wobei die Nachbearbeitungsstation eine unmittelbar anschließende Station
oder eine Station nach einer oder mehreren anderen Bearbeitungsstationen ist.
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