DE19649242C1

DE19649242C1 - Mittel und Verfahren zur Entfärbung von Fasern sowie Mehrkomponenten-Kit zur Färbung und Entfärbung von Fasern

Info

Publication number: DE19649242C1
Application number: DE19649242A
Authority: DE
Inventors: Manuela Dr Kunz; Cruer Dominique Le
Original assignee: Wella GmbH
Current assignee: Procter and Gamble Deutschland GmbH
Priority date: 1996-11-28
Filing date: 1996-11-28
Publication date: 1998-04-16
Anticipated expiration: 2016-11-29

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur Entfärbung von mit nicht-oxidativen Farbstoffen gefärbten Fasern, ein Verfahren zur Entfärbung von Fasern unter Verwendung dieses Mittels sowie ein Mehrkomponenten-Kit zur nicht-oxidativen Färbung und späteren Entfärbung von Fasern, insbesondere von menschlichen Haaren, der sowohl Mittel zur Erzeugung einer nicht-oxidativen Färbung auf der Faser als auch das erfindungsgemäße Mittel zur Entfärbung der Färbung enthält.

Nitrofarbstoffe sind in nicht-oxidativen Färbemitteln (sogenannten Tönungsmitteln) weit verbreitet. Sie können aufgrund ihrer geringen Größe in das Haar eindringen und es - zumindestens in den äußeren Bereichen - direkt anfärben. Derartige Tönungen sind sehr haarschonend und überstehen in der Regel mehrere Haarwäschen.

Eine teilweise Entfärbung dieser Tönungen ist deshalb durch mehrmaliges Haarewaschen zwar möglich, eine gezielte und vollständige sofortige Entfernung der Haarfarbe ist auf diesem Wege jedoch nicht möglich. Soll eine besondere Haarfarbe nur für einen kurzen Zeitraum getragen werden, ist daher die Entfernung der Haarfarbe unter milden und schonenden Bedingungen ein bisher ungelöstes Problem.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Einsatz eines geeigneten sauren Entfärbemittels gelöst.

Der erfindungsgemäße Mehrkomponenten-Kit ermöglicht die nicht- oxidative Färbung und spätere Entfärbung von Fasern, insbesondere von Haaren, dadurch, daß er als Komponente (I) Mittel zur nicht-oxidativen Färbung von Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, und als Komponente (II) saure Mittel zur Entfernung der Färbung enthält.

Die in dem erfindungsgemäßen Mehrkomponenten-Kit enthaltenen Mittel zur Erzeugung einer nicht-oxidativen Färbung (Komponente (I)) enthalten als Farbstoffe Nitrofarbstoffe.

Als geeignete Nitrofarbstoffe sind insbesondere die folgenden Verbindungen zu nennen: 4-(Ethyl(2-hydroxyethyl)amino)-N-(2- hydroxyethyl)-2-nitro-anilin-Hydrochlorid (HC Blue No. 12), 4-(Di(2- hydroxyethyl)amino)-N-(2-hydroxyethyl)-2-nitro-anilin (HC Blue No. 2), 4- (Di(2-hydroxyethyl)amino)-N-(2-methoxyethyl)-2-nitro-anilin (HC Blue No. 11), N-(2,3-Dihydroxypropyl)-4-((2-hydroxyethyl)methylamino)-2-nitro- anilin-Hydrochlorid (HC Blue No. 10), N-(2,3-Dihydroxypropyl)-4-((2- hydroxyethyl)ethylamino)-2-nitro-anilin-Hydrochlorid (HC Blue No. 9), 4'- Amino-2'-nitro-2''-carboxy-4''-dimethylamino-diphenylamin (HC Blue No. 13), 4,N-Methyl,N-(2',3'-dihydroxypropyl)amino-1-methylamino-2-nitro- benzol-Hydrochlorid (HC Blue No. 6), 4-((2-Hydroxyethyl)amino)-5-methyl- 2-nitro-anilin (HC Violet No. 1), 4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-N-(2- hydroxyethyl)-2-nitro-anilin (HC Violet No. 2), 4-((2-Hydroxyethyl)amino)-2- nitro-anilin (HC Red No. 7), 2-Amino-4,6-dinitro-phenol-4-(Di(2- hydroxyethyl)amino)-2-nitro-anilin (HC Red No. 13), 5-Chlor-4-((2- hydroxyethyl)amino)-2-nitro-anilin, 4-(2-Hydroxyethyl)amino)-3-nitro-anilin (HC Red No. 3), 4-Amino-3-nitro-phenol, N-(2-Aminoethyl)-4- (hydroxyethoxy)-2-nitro-anilin (HC Orange No. 2), 4-((2,3- Dihydroxypropyl)oxy)-N-(2-hydroxyethyl)-2-nitro-anilin (HC Orange No. 3), 5-Chlor-4-((2,3-dihydroxypropyl)amino)-2-nitro-anilin (HC Red No. 10), 1- Chlor-2,5-((2,3-dihydroxypropyl)amino)-4-nitro-benzol (HC Red No. 11), 4,6-Dinitro-2-(2-hydroxyethyl)amino-phenol, 2-Amino-6-chlor-4- nitrophenol, 4-(3-Hydroxypropylamino)-3-nitro-phenol, 4-Ethylamino-3- nitro-benzoesäure, 4-Amino-2-nitro-diphenylamin (HC Red No. 1), 2- Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol, 2,5-Diamino-6-nitropyridin, 6-Nitro- 1,2,3,4-tetrahydro-chinoxalin, 7-Amino-3,4-dihydro-6-nitro-2H-1,4- benzoxazin (HC Red No. 14), 4-(2-Hydroxyethyl)amino-3-nitro-benzonitril (HC Yellow No. 14), 4-(2-Hydroxyethyl)-amino-3-nitro-benzamid (HC Yellow No. 15), 2-(2-Hydroxyethyl)amino-5-nitro-anilin (HC Yellow No. 5), 2-(2-Hydroxyethyl)amino-1-methoxy-5-nitro-benzol, 4-(2-Hydroxyethyl)- amino-3-nitro-phenol, 2-Amino-3-nitro-phenol, 6-Methyl-2-nitro-phenol, 1- (2-Hydroxyethyl)-oxy-3-methylamino-4-nitro-benzol, 5-(2,3-Dihydroxy propyl)oxy-N-methyl-2-nitro-anilin, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-5-nitro-phenol (HC Yellow No. 11), 3-(2-aminoethyl)amino-1-methoxy-4-nitro-benzol- Hydrochlorid (HC Yellow No. 9), 4-Nitro-1-(2-Ureidoethyl)amino-benzol, 1- (2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-benzol (HC Yellow No. 2), N-(2,3- Dihydroxypropyl)-2-nitro-4-(trifluormethyl)-anilin (HC Yellow No. 13), 1- Chlor-2,4-(2-hydroxyethyl)amino-5-nitro-benzol (HC Yellow No. 10), N- (2,3-Dihydroxypropyl)-2-nitro-4-(trifluormethyl)-anilin (HC Yellow No. 6), N- (2-Hydroxymethyl)-4-methyl-2-nitro-anilin, 4-Chlor-N-(2-Hydroxyethyl)-2- nitro-anilin (HC Yellow No. 12), N-(2-Hydroxyethyl)-2-(2-Hydroxyethyl)oxy- 4-nitro-anilin (HC Yellow No. 4), 4-Nitro-o-phenylendiamin, 2-Nitro-p- phenylendiamin, 3-Nitro-4-aminophenoxy-ethanol oder Mischungen dieser Verbindungen; wobei die folgenden Verbindungen besonders bevorzugt sind: 4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-N-(2-hydroxyethyl)-2-nitro-anilin, N-(2- Hydroxyethyl)-4-((2-hydroxyethyl)-ethylamino)-2-nitro-anilin, 4-Amino-3- nitro-phenol, 4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-2-nitro-anilin und 2-Amino-6- chlor-4-nitro-phenol.

Die Nitrofarbstoffe werden in dem Färbemittel in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, eingesetzt.

Das Färbemittel kann beispielsweise in Form einer Lösung, insbesondere einer wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösung vorliegen. Die besonders bevorzugten Zubereitungsformen sind jedoch eine Creme, ein Gel, ein Aerosolschaum oder eine Emulsion. Ihre Zusammensetzung stellt eine Mischung der Farbstoffkomponenten mit den für solche Zubereitungen üblichen Zusätzen dar.

Übliche Zusätze in Lösungen, Cremes, Emulsionen, Aerosolschäumen oder Gelen sind zum Beispiel Lösungsmittel wie Wasser, niedere aliphatische Alkohole, beispielsweise Ethanol, n-Propanol und Isopropanol oder Glykole wie Glycerin und 1,2-Propandiol, weiterhin Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen wie Fettalkoholsulfate, oxethylierte Fettalkoholsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Alkyltrimethylammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Fettalkohle, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettsäureester, ferner Verdicker wie höhere Fettalkohole, Stärke oder Cellulosederivate, Parfüme, Haarvorbehandlungsmittel, Konditionierer, Haarquellmittel, Konservierungsstoffe, weiterhin Vaseline, Paraffinöl und Fettsäuren sowie außerdem Pflegestoffe wie kationische Harze, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain. Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche Zwecke üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa 0,5 bis 30 Gewichtsprozent (bezogen auf die Farbträgermasse), die Verdicker in einer Menge von etwa 0,1 bis 25 Gewichtsprozent (bezogen auf die Farbträgermasse) und die Pflegestoffe in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent (bezogen auf die Farbträgermasse).

Der pH-Wert des gebrauchsfertigen Haarfärbemittels beträgt in der Regel 3 bis 10,5, vorzugsweise 5 bis 9.

Zur Einstellung des geeigneten pH-Wertes können alkalisierende Mittel wie Alkanolamine, Alkylamine, Alkalihydroxide oder Ammoniumhydroxid und Alkalicarbonate oder Ammoniumcarbonate, oder Säuren wie Milchsäure, Essigsäure, Weinsäure, Phosphorsäure, Salzsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure und Borsäure, eingesetzt werden.

Das Färbemittel wird auf das Haar aufgetragen. Je nach gewünschter Farbtiefe läßt man diese Mischung 5 bis 60 Minuten, vorzugsweise 15 bis 30 Minuten, bei einer Temperatur von 20 bis 50 Grad Celsius, insbesondere bei 30 bis 40 Grad Celsius einwirken. Anschließend wird das Haar mit Wasser gespült und gegebenenfalls mit einem Shampoo gewaschen.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäßen Mehrkomponenten-Kits ist die Komponente (II), die als Mittel zur Entfärbung der mit Nitrofarbstoffen gefärbten Fasern eine saure Zubereitung auf der Basis einer organischen oder anorganischen Säure, beispielsweise auf der Basis von Phosphorsäure, Essigsäure, Salicylsäure, Glutathion (reduziert), Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, Gluconsäurelacton oder α-Hydroxycarbonsäuren wie Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder Äpfelsäure, vorzugsweise Glutathion(reduziert), Glykolsäure, Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure oder Zitronensäure, enthält, wobei die Säure in dem Entfärbemittel in einer Menge von 0,1 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, enthalten ist.

Das Mittel zur Entfärbung der mit Nitrofarbstoffen gefärbten Fasern (im folgenden "Entfärbemittel" genannt) kann als wäßrige oder wäßrig- alkoholische Lösung, als Gel, Creme, Emulsion oder Aerosolschaum vorliegen, wobei das Entfärbemittel sowohl in Form eines Einkomponentenpräparats als auch in Form eines Mehrkomponenten präparats konfektioniert sein kann.

Das Entfärbemittel kann zusätzlich Hilfsmittel, wie zum Beispiel Lösungsmittel wie Wasser, niedere aliphatische Alkohole, beispielsweise Ethanol, n-Propanol und Isopropanol, Glykolether oder Glykole wie Glycerin und insbesondere 1,2-Propandiol, weiterhin Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen wie Fettalkoholsulfate, oxethylierte Fettalkoholsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Alkyltrimethylammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Fettalkohle, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettsäureester, ferner Verdicker wie höhere Fettalkohole, Stärke oder Cellulosederivate, Parfüme, Haarvorbehandlungsmittel, Konditionierer, Haarquellmittel, Konservierungsstoffe, Vaseline, Paraffinöl und Fettsäuren sowie außerdem Pflegestoffe wie kationische Harze, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain, enthalten.

Der pH-Wert des Entfärbemittels beträgt 1,5 bis 5, insbesondere 2,5 bis 4. In der Regel wird der pH-Wert durch den Säuregehalt bestimmt, so daß eine besondere Einstellung des pH-Wertes des Entfärbemittels nicht erforderlich ist. Erforderlichenfalls kann der pH-Wert jedoch durch Zugabe von alkalisierenden Mitteln wie Alkanolaminen, Alkylaminen, Alkalihydroxiden, Ammoniumhydroxid, Alkalicarbonaten Ammoniumcarbonaten oder Alkaliphosphaten auch auf einen anderen geeigneten Wert eingestellt werden.

Die Einwirkungszeit des Entfärbemittels beträgt je nach zu entfärbender Färbung und Temperatur (20 bis 50 Grad Celsius) 5 bis 60 Minuten, insbesondere 15 bis 45 Minuten, wobei durch Wärmezufuhr der Entfärbeprozeß beschleunigt werden kann. Nach Beendigung der Einwirkungszeit des Entfärbemittels wird das Haar mit Wasser gespült, gegebenenfalls mit einem Shampoo gewaschen, und sodann getrocknet.

Die Anwendung des erfindungsgemäßen Entfärbemittels der Komponente (II) ist natürlich nicht auf die Entfärbung der mit der Komponente (I) des erfindungsgemäßen Mehrkomponenten-Kits erzeugten Färbungen beschränkt. Vielmehr kann die Entfärbezubereitung der Komponente (II) ganz allgemein zur Entfärbung von mit Nitrofarbstoffen erhaltenen Färbungen eingesetzt werden, auch wenn diese nicht mit Hilfe des erfindungsgemäßen Färbemittels der Komponente (1), sondern auf einem ganz anderen und unabhängigen Weg erzeugt wurden. Darüber hinaus eignet sich die erfindungsgemäße Entfärbezubereitung der Komponente (II) auch zur Entfärbung von anderen natürlichen oder synthetischen Fasern wie zum Beispiel Baumwolle, Wolle, Seide, Viskose, Nylon, Celluloseacetat, sofern diese mit Nitrofarbstoffen gefärbt worden sind, und ist nicht auf die Entfärbung von Keratinfasern wie menschlichen Haaren beschränkt.

Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher auch das vorstehend beschriebene Entfärbemittel.

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand näher erläutern.

Beispiele Beispiele 1.1 bis 1.5 a. Tönungsmittel

Nitrofarbstoff(e)
Mengenangaben in Tabelle 1
Ascorbinsäure	,50 g
Cetylstearylalkohol	1,30 g
Cetyltrimethylammoniumchlorid	0,94 g
ethoxyliertes Rizinusöl (35 Mol Ethylenoxid)	0,47 g
Wasser, vollentsalzt	ad 100,00 g

Der pH-Wert des Tönungsmittels wird auf 5,5 bis 6,5 eingestellt.

10 g des vorstehenden Tönungsmittels werden auf die Haare aufgetragen und mit einem Pinsel gleichmäßig verteilt. Nach einer Einwirkungszeit von 30 Minuten bei 40°C wird das Haar mit lauwarmem Wasser gespült und sodann getrocknet.

b1. Entfärbemittel

Hydroxyethylcellulose	2,00 g
Zitronensäure	ad pH = 2,5
Wasser	ad 100,00 g

b2. Entfärbemittel

Hydroxyethylcellulose	2,00 g
Glutathion (reduziert)	5,00 g
Wasser	ad 100,00 g

b3. Entfärbemittel

Hydroxyethylcellulose	2,00 g
Glykolsäure	ad pH = 2,5
Wasser	ad 100,00 g

b4. Entfärbemittel

Hydroxyethylcellulose	2,00 g
Ascorbinsäure	5,00 g
Wasser	ad 100,00 g

b5. Entfärbebalsam

Ascorbinsäure	6,00 g
Cetylstearylalkohol	4,50 g
Cetyllactat	0,50 g
Dimethicone	0,50 g
Cetyltrimethylammoniumchlorid	0,65 g
Wasser, vollentsalzt	ad 100,00 g

Der pH-Wert des Entfärbebalsams wird mit einer 2%igen wäßrigen NaOH-Lösung auf 2,5 eingestellt.

Das gefärbte Haar wird mit den vorstehenden Entfärbemitteln jeweils 60 Minuten lang bei 40 Grad Celsius behandelt, danach gründlich mit Wasser und einem Shampoo gewaschen und sodann getrocknet.

Das Ergebnis dieser Entfärbehandlung ist in Tabelle 1 zusammengefaßt.

Die in den vorliegenden Beispielen ermittelten L*a*b*-Farbmeßwerte wurden mit einem Farbmeßgerät der Firma Minolta, Typ Chromameter II, ermittelt.

Hierbei steht der L-Wert für die Helligkeit (das heißt je geringer der L-Wert ist, umso größer ist die Farbintensität), während der a-Wert ein Maß für den Rotanteil ist (das heißt je größer der a-Wert ist, umso größer ist der Rotanteil). Der b-Wert ist ein Maß für den Blauanteil der Farbe, wobei der Blauanteil umso größer ist, je negativer der b-Wert ist.

Alle in der vorliegenden Anmeldung genannten Prozentangaben stellen soweit nicht anders angegeben Gewichtsprozente dar.

Claims

1. Mittel zur Entfärbung von mit Nitrofarbstoffen gefärbten Fasern, insbesondere Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 50 Gewichtsprozent einer organischen oder anorganischen Säure enthält und einen pH-Wert von 1,5 bis 5 aufweist.

2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische oder anorganische Säure ausgewählt ist aus Phosphorsäure, Essigsäure, Salicylsäure, Glutathion (reduziert), Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, Gluconsäurelacton, α-Hydroxycarbonsäuren oder Mischungen dieser Verbindungen.

3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die α-Hydroxycarbonsäure ausgewählt ist aus Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder Äpfelsäure.

4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Lösung, Emulsion, Aerosolschaum, Creme, Gel, Pulver, Granulat oder als Brausetablette vorliegt.

5. Verfahren zur Entfärbung von mit Nitrofarbstoffen gefärbten Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Zubereitung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 für eine Dauer von 5 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 20 bis 50°C auf die Fasern einwirken läßt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit Nitrofarbstoffen gefärbte Haare entfärbt werden.

7. Mehrkomponenten-Kit zur Färbung und Entfärbung von Fasern, insbesondere von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Komponente (I) und eine Komponente (II) enthält, wobei als Komponente (I) ein Mittel zur nicht-oxidativen Färbung von Fasern, welches 0,01 bis 10 Gewichtsprozent eines Nitrofarbstoffes enthält, und als Komponente (II) eine Entfärbezubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 verwendet wird.

8. Mehrkomponenten-Kit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Nitrofarbstoff ausgewählt ist aus 4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-N- (2-hydroxyethyl)-2-nitro-anilin, N-(2-Hydroxyethyl)-4-((2-hydroxyethyl)- ethylamino)-2-nitro-anilin, 4-Amino-3-nitro-phenol, 4-(Di(2-hydroxyethyl)- amino)-2-nitro-anilin, 2-Amino-6-chlor-4-nitro-phenol.