DE19648132A1 - Verfahren zur Tränkung von Bauteilen - Google Patents
Verfahren zur Tränkung von BauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Tränkung von
Bauteilen, enthaltend elektrische Wicklungen, mit poly
merisierbaren Massen, die bei Raumtemperatur flüssig
oder durch Erwärmen verflüssigbar sind und die durch
Wärme und/oder energiereiche Strahlung härtbar sind.
Verfahren zur Tränkung von Bauteilen, enthaltend elek
trische Wicklungen, mit polymerisierbaren Massen, die
durch Wärme und/oder durch energiereiche Strahlung
härtbar sind, sind bekannt.
In DE-A-40 22 235 und DD-A-295 056 wird vorgeschlagen,
nach der Tränkung des Bauteils zunächst mit UV-Strahlen
die Oberflächen zu härten und dann durch Wärmezufuhr
das Innere der Bauteile zu härten. Solche Verfahren re
duzieren zwar die Abdampfverluste, welche aber durch
die hohen Anteile flüchtiger nicht polymerisierter mo
nomerer Bestandteile der Tränkharze im Innern der Bau
teile noch immer relativ hoch sind. Wege, die ungleich
mäßige Tränkmittelverteilung im Bauteil zu beeinflus
sen, werden in diesen Schriften nicht erwähnt.
EP-A-0 643 467 schlägt vor, zur Verbesserung der Tränk
mittelverteilung im Bauteil schon während der Tränkung
über Spulenheizung eine Vorgelierung und Fixierung des
Tränkmittels und eine thermische Härtung zu erhalten.
Gleichzeitig mit der thermischen Härtung auf den Wick
lungen oder aber nach der thermischen Härtung auf den
Wicklungen sollen solche Stellen der Bauteile, die
durch die Wicklungsheizung nicht erreicht wurden, mit
energiereicher Strahlung, bevorzugt UV-Strahlung, ge
härtet werden.
EP 0 643 467 schlägt weiterhin vor, schon vor Tränkung
die Wicklungen zu beheizen, wobei auch soweit geheizt
werden kann, daß eine Teilgelierung eintritt und so die
Menge des ausfließenden Tränkmittels reduziert wird.
Eine definierte Einstellung des Füllgrades ist mit die
sem Vorgehen aber nur schwer möglich. Eine Vorgelierung
des Tränkmittels auf der beheizten Wicklung während der
Tränkung bewirkt eine undefinierte Befüllung der Hohl
räume.
Das Verfahren der Gelierung während der Tränkung ist
nur bei absoluter Konstanz der Tränkmitteleigenschaften
und aller Verfahrensparameter vorstellbar, bleibt aber
immer sehr störanfällig. Schon bei geringen Abweichun
gen können auch Innenbereiche der Wicklungen durch vor
geliertes Tränkmittel abgeschirmt werden und dadurch
unbefüllt bleiben. Die in EP-A-0 643 467 vorgeschlagene
Wicklungsvorheizung, beispielsweise auf 180°C, führt
schon beim Eintauchen zu undefinierten Gelierungen auf
der heißen Wicklung im zuerst eingetauchten unteren Be
reich des Bauteils. Bis das Tränkmittel, behindert
durch diese Gelierungen, die zuletzt eingetauchten obe
ren Bereiche des Bauteils erreicht, sind diese schon
teilweise abgekühlt und das Tränkmittel wird dort nicht
oder nur wenig geliert. Diese Vorgehensweise verstärkt
also noch den bei üblichen Tauchtechniken immer zu
beobachtenden Effekt der unterschiedlichen Befüllung,
beispielsweise zwischen oberem und unterem Wickelkopf.
Eine geringere Vorwärmung reduziert zwar die Tränkmit
teltemperatur in unmittelbarer Nähe der Wicklung und
erleichtert dadurch den Tränkvorgang. Sobald jedoch die
Vorwärmtemperatur soweit erhöht wird, daß beim Tränken
Gelierung erreicht wird, kommt es auch wieder zu einer
Ungleichverteilung des Tränkmittels.
Die polymeren Bestandteile bekannter Tränk-, Verguß-
und Überzugsmassen für elektrotechnische Bauteile, wie
beispielweise Motorwicklungen oder Transformatorwick
lungen, sind vorzugsweise ungesättigte Polyester, die
in vinylisch ungesättigten Verbindungen, wie Styrol,
Vinyltoluol, Allylphthalat und monomeren oder oligome
ren Acryl- oder Vinylestern gelöst sind, welche radika
lisch (co)polymerisiert werden.
Unter Tränk-, Verguß- und Überzugsmassen werden im all
gemeinen Harzmassen verstanden, die in der Elektrotech
nik zur Tränkung von Wicklungen angewendet werden, wo
bei die allgemein bekannten Verfahren, wie beispiels
weise die Tauchtränkung, die Träufeltechnik, das
Tauchrollieren und das Überfluten, zur Anwendung kom
men, wobei diese Verfahren gegebenenfalls durch Anwen
dung von Vakuum und/oder Druck unterstützt werden.
Nachteilig für diese Verfahren nach dem Stand der Tech
nik sind die ungesättigten Monomeren, die für eine
schnelle und vollständige Aushärtung der Massen zwin
gend notwendig sind. Solche Stoffe sind z. B. monomere
oder niedermolekulare oligomerisierte Acrylate, Allyl
phthalat, Styrol, α-Methylstyrol und Vinyltoluol. Diese
Stoffe sind im allgemeinen gesundheitsschädlich und
hautreizend.
Bei den bekannten Anwendungen von Tränkmitteln, die
diese Stoffen enthalten, treten Abdampfverluste von 20
bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Tränkharz, auf. Solche
erheblichen Mengen an verdunsteten Tränkmittelbestand
teilen müssen von der Arbeitsstelle entfernt werden, um
Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten zu vermeiden.
Die abgesaugten Verdunstungsmengen werden in der Regel
in Abluftverbrennungen entsorgt, wobei unerwünschte
Emissionen entstehen. Die verbrannten Tränkmittelbe
standteile stellen auch unter wirtschaftlichen Aspekten
erhebliche Verluste dar.
Weitere Probleme ergeben sich bei der Einstellung des
optimalen Grades der Ausfüllung der im Bauteil insge
samt vorhandenen Hohlräume. In der Regel ist aus physi
kalischen Gründen ein möglichst hoher Füllgrad er
wünscht, aus Kostengründen ist aber oft ein technisch
gerade noch ausreichender Füllgrad erwünscht.
Bei niedrigviskosen Stoffen besteht die Gefahr, daß die
Tränkmittel vor der Härtung zu einem nicht definierten
Teil aus den Bauteilen aus laufen oder sich sehr un
gleichmäßige Tränkmittelverteilungen im Bauteil ein
stellen. Nach den bekannten Verfahren war es bisher
nicht möglich, hohe Füllgrade, beispielsweise über 90%,
zu verwirklichen.
Auch bei monomerenfreien Tränkharzen, wie sie bei
spielsweise in der noch nicht veröffentlichten deut
schen Patentanmeldung P 195 42 564.2 beschrieben sind,
und bei Epoxydharzen, bei welchen die Nachteile der
flüchtigen Bestandteile nicht auftreten, tritt das Pro
blem einer unzureichenden Tränkmittelverteilung im Bau
teil auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die oben genannten
Probleme, indem die Bauteile bei Umgebungstemperatur
oder in vorerwärmtem Zustand getränkt werden sowie nach
dem Tränken und vor dem Aushärten über Leitung von
elektrischem Strom durch die Wicklung bis zur
Teilgelierung des Tränkmittels erwärmt werden, wobei
die Menge des gelierten Tränkmittels durch Aufheizrate,
Endtemperatur und Dauer der Erwärmung gesteuert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals
möglich, praktisch an jeder Stelle der Bauteile eine
weitgehend gleichmäßige Tränkmittelfüllung in beliebi
gem Füllgrad einzustellen. Die Emission flüchtiger
Tränkmittelbestandteile wird in einem bisher nicht er
reichbaren Maß vermindert und die Wirtschaftlichkeit
der Tränkung dadurch gesteigert, daß fast keine Tränk
mittelverluste auftreten. Besonders vorteilhaft ist
dieses Verfahren bei Tauchimprägnierungen, bei denen
während der Gelierung, die in eingetauchtem Zustand er
folgt, praktisch keine Monomeren aus der Tauchanlage
entweichen können. Weiterhin wird ein großer Teil der
flüchtigen Monomeren in der Harzmasse in der unmittel
baren Umgebung der beheizten inneren Bereiche der Bau
teile fixiert. Durch Einstellung von Aufheizgeschwindig
keit, Temperatur und Heizzeit kann dabei ein erwünsch
ter Füllgrad des Bauteils eingestellt werden.
Bevorzugt kann dieses Verfahren beim Tauchen bei Raum
temperatur und Spulenheizung mit Stromwärme kurz vor,
während oder nach dem Eintauchen, angewandt werden. Es
wird zunächst nur wenig erwärmt, um eine schnelle Be
füllung der inneren Bauteilbereiche zu erhalten, dann
wird im Tränkmittel die Temperatur erhöht. Dabei wird
nur in der unmittelbaren Umgebung der beheizten Spulen
eine Gelierung des Tränkmittels eingeleitet. Die Haupt
massen von Bauteil und Tränkmittel erwärmen sich nur
wenig, so daß beim Austauchen auch nur wenig Abdampfver
luste auftreten. Nach dem Austauchen, zweckmäßig nach
einer Wartezeit, die von Form und Größe des Bauteils
und der Viskosität des Tränkmittels abhängt und während
der das ungelierte Tränkmittel ablaufen kann, wird die
Oberflächen des Bauteils mit energiereicher Strahlung,
bevorzugt UV-Licht, bestrahlt. Dadurch kommt es zu
einer starken Reduzierung der Weiterverdunstung noch
nicht gebundener Monomerer und zu einer Entklebung der
Oberfläche, die auch bei den monomerenfreien Tränkmit
teln, wie sie beispielsweise in der noch nicht veröf
fentlichten deutschen Patentanmeldung P 195 425 64.2
beschrieben werden, oder bei Epoxydharzen, was für ein
problemloses, weiteres Umgehen mit den getränkten Bau
teilen notwendig ist.
Durch die Beschränkung der Temperatureinwirkung zur
Steuerung des Füllgrades, ist das Tränkmittel im Innern
der Bauteile in der Regel noch nicht vollständig ausge
härtet, so daß meist eine thermische Nachhärtung erfor
derlich wird. Dadurch bedingt, daß bei diesem Prozeß
schritt die restlichen monomeren Bestandteile der
Tränkmittel in den Bauteilen schon weitgehend fixiert
und die Bauteiloberflächen entklebt sind, treten dabei
nur noch geringe Verdunstungsemissionen auf, auch wenn
vor der thermischen Nachhärtung eine Wartezeit einge
schaltet wird.
Größere Bauteile werden zweckmäßig direkt anschließend,
beispielsweise durch weitere Stromzufuhr durch die
Wicklung, nachgehärtet, während es bei kleineren Bau
teilen ist oft vorteilhaft ist, eine Anzahl solcher
Bauteile zu sammeln und zu einem späteren Zeitpunkt
beispielsweise in einer Wärmekammer auszuhärten.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
die Gelierung und folgende Härtung durch Infrarotstrah
lung unterstützt. Hierfür verwendete Infrarotstrahlen
quellen sind bekannt.
Ein weiter Vorteil des erfindungsgemäße Verfahrens be
steht darin, daß es auf vorhandenen oder nur geringfü
gig modifizierten Anlagen durchgeführt werden kann, da
seine Durchführung im wesentlichen durch Änderung der
Steuerungsparameter und der Verfahrensreihenfolge mög
lich ist.
Tränkmittel, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann, sind insbesondere die allge
mein bekannten Tränkmittel auf Basis ungesättigter Po
lyesterharze, die durch Zubereitung mit ungesättigten
Monomeren als Reaktivverdünner radikalisch copolymeri
sierbar werden. Zweckmäßig auszuwählende Polyester sind
dem Fachmann bekannt, ebenso imid- oder amidmodifi
zierten Polyester, die besonders günstige thermische
und mechanische Eigenschaften aufweisen. Auch die
zweckmäßig auszuwählenden Reaktivverdünner sind be
kannt, wobei insbesondere Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, Allylester, Vinylester, Vinylether
und/oder (Meth)acrylate verwendet werden. Diese Poly
esterharzzubereitungen können mit dem Fachmann eben
falls bekannten Initiatoren oder Katalysatoren oder Ka
talysatorengemischen nach Wunsch thermisch und/oder mit
energiereicher Strahlung, bevorzugt UV-Licht, gehärtet
werden.
Weitere Tränkmittel, mit denen das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden kann, enthalten radika
lisch polymerisierbare monomere, oligomere und/oder po
lymere Bestandteile, die auch strahlenhärtbar sind,
insbesondere mit UV-Licht.
Auch solche Stoffe und Stoffkombinationen sind dem
Fachmann bekannt. Es handelt sich insbesondere um ally
lisch, vinylisch oder (meth)acrylisch ungesättigte
Stoffe und/oder Stoffgemische. Gut geeignet sind z. B.
Polyepoxy(meth)acrylate, Polyurethan(meth)acrylate
und/oder Polyester(meth)acrylate.
Die Tränkmittel sind teilweise direkt thermisch polyme
risierbar, indes ist es aber bevorzugt, für eine opti
male thermische Härtung bei möglichst niedrigen Tempera
turen Radikalstarter zuzusetzen. Weiterhin werden in
der Regel UV-Initiatoren zugesetzt, um eine schnelle
UV-Härtung zu gewährleisten.
Weiterhin können die verwendeten Tränkmittel Stabilisa
toren zur Verbesserung der Lagerstabilität enthalten.
Desweiteren können in den Tränkmittel auch ionisch po
lymerisierbare Stoffe enthalten sein, insbesondere mo
nomere und/oder oligomere Epoxyde in Verbindung mit
thermisch und unter UV-Licht aktivierbaren Initiatoren.
Die Auswahl der Stoffe zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens obliegt dem Fachmann, der sie unter
Aspekten der technischen Eignung, Verfügbarkeit
und/oder Kosten zu treffen hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die Nachteile
der Verfahren des bekannten Standes der Technik durch
die spezifische Abfolge der schon oben beschriebenen
Verfahrensschritte: Teilgelierung bzw. Teilhärtung des
Tränkmittels nach der Tränkung, in den getränkten Bau
teilen schon in der Tränkvorrichtung, gegebenenfalls
Ablaufenlassen der nicht gelierten Tränkmittelanteile
nach Entnahme aus der Tränkvorrichtung, sowie gegebe
nenfalls Rückführung dieser abgelaufenen Tränkmittel,
gegebenenfalls nach Kühlung, in den Tränkmittelvorrat und
abschließender Aushärtung. Diese erfindungsgemäße Ab
folge ist von großem technischem, ökologischem und öko
nomischem Nutzen.
In einer besonders bevorzugten Ausführung wird bei
Tränktechniken, bei denen die Bauteile ganz oder teil
weise in die Tränkmittel eingebracht werden, nach dem
Einbringen und nachdem die Bauteile das Tränkmittel
aufgenommen haben, eine elektrische Aufheizung der Spu
len bis zur Teilgelierung durchgeführt. Über Schnellig
keit, Höhe und Dauer dieser Heizung kann, in Abhängig
keit von der Reaktivität der Tränkmittel der Füllgrad
sehr genau und reproduzierbar reguliert werden. Nach
dieser Teilhärtung im getauchten Zustand werden die
Bauteile aus dem Tränkmittel entnommen und das nicht
nicht angelierte Tränkmittel abfließen lassen. In den
meisten Fällen kann das abfließende Tränkmittel, gege
benenfalls nach Kühlung, in das Tränkbad zurückgeführt
werden. Auch auf den Außenseiten der Bauteile
(Blechpakete), auf denen in der Regel kein oder nur we
nig Tränkmittel erwünscht ist, kann dabei das anhaften
de Tränkmittel abfließen, wobei dieser Vorgang durch
den allmählich nach außen dringenden Wärmeabfluß der
beheizten Bereiche unterstützt wird.
Durch die Teilhärtung des Tränkmittels sind im Bauteil
erhebliche Mengen der flüchtigen Tränkmittelbestandtei
le fixiert und dadurch die Härtungsemissionen mini
miert.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung veran
schaulichen.
Die Versuche wurden mit dem kommerziell verfügbaren
Tränkmittel Dobeckan FT 200XX® der Firma Dr. Beck & Co.
AG durchgeführt.
Die zu tränkenden Bauteile waren Statoren von
Großserienelektromotoren der Baugröße IEC 96, deren
Wickelköpfe in einem Spritzgußteil aus Polyamidthermo
plast fixiert sind.
Beurteilt werden
- - Harzaufnahme, durch Wiegen des Bauteils vor Tränkung und nach Härtung und Nachhärtung,
- - Abtropfverluste die wegen Angelierung nicht mehr rückführbar sind, durch Wiegen des bei der Härtung abtropfenden angelierten Tränkmittels,
- - Abdampfverluste bei der Härtung, durch Wiegen des Bauteils vor und nach der Härtung, abzüglich der Ab tropfverluste.
Bauteil und Tränkmittel haben Raumtemperatur von 26°C.
Das Bauteil wird mit 35 mm/Minute eingetaucht, nach 1
Minute mit der gleichen Geschwindigkeit wieder ausge
taucht und 20 Minuten über dem Tauchbad abtropfen las
sen. Danach wird der Stator in einem Ofen 2 Stunden bei
140°C gehärtet.
Bauteil und Tränkmittel haben Raumtemperatur von 26°C.
Das Bauteil wird mit 35 mm/Minute eingetaucht, die
Wicklung wird im Tauchbecken in 30 Sekunden auf 160°C
geheizt und 1 Minute bei dieser Temperatur gehalten,
dann wird mit der gleichen Geschwindigkeit wieder aus
getaucht und über dem Becken 20 Minuten abtropfen las
sen. Das rückfließende Material ist erkennbar unge
liert, nach 20 Minuten tropft fast nichts mehr ab und
in beiden Wickelköpfen ist augenscheinlich erkennbar
eine gute Füllung vorhanden. Danach wird der Stator in
einem Ofen 2 Stunden bei 140°C gehärtet.
Es wird wie bei Beispiel 1 verfahren, aber im einge
tauchten Zustand nur 30 Sekunden bei 160°C gehalten.
Auch hier ist in beiden Wickelköpfen augenscheinlich
erkennbar eine gute, aber geringere Füllung als bei B1
vorhanden, die weiteren Beobachtungen decken sich mit
B1.
Es wird wie bei Beispiel 1 verfahren, aber im einge
tauchten Zustand 2 Minuten bei 160°C gehalten. Hier ist
in beiden Wickelköpfen augenscheinlich erkennbar eine
sehr gute, und deutlich höhere Füllung als bei B1 vor
handen, die weiteren Beobachtungen decken sich mit B1
und B2, wobei Abdampf- und Nachhärtungsverluste auf
Grund der sehr viel höheren Harzaufnahme auch etwas hö
her als bei B1 und B2 sind.
Die Statoren wurden zersägt um die Füllung beurteilen
zu können. Das Bauteil laut B3 zeigt dabei eine fast
vollständige Füllung von Nut und Wicklung, wobei ca.
150 bis 160 g Harzaufnahme die maximal mögliche Harz
aufnahme darstellen. Eine solch hohe Harzaufnahme bei
so geringen Abtropf-, und Abdampfverlusten sind nach
den Verfahren des Standes der Technik bisher nicht er
reichbar. Weiter ist es möglich, bei weitgehend gleich
bleibenden geringen Verlusten, die Harzaufnahme z. B.
aus Kostengründen, auf jeden gewünschten Füllgrad ein
zustellen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Tränkung von Bauteilen, die Wicklun
gen aus elektrisch leitfähigen Materialien enthal
ten, mit polymerisierbaren Tränkmitteln, die bei
Raumtemperatur flüssig oder durch Erwärmen verflüs
sigbar und durch Wärme und/oder energiereicher
Strahlung härtbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile bei Umge
bungstemperatur oder in vorerwärmtem Zustand
getränkt werden sowie nach dem Tränken und vor dem
Aushärten über Leitung von elektrischem Strom durch
die Wicklung bis zur Teilgelierung des Tränkmittels
erwärmt werden, wobei die Menge des gelierten
Tränkmittels durch Aufheizrate, Endtemperatur und
Dauer der Erwärmung gesteuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tränkung durch Tauchen, Fluten, Vakuum
tränken, Vakuumdrucktränken oder Träufeln erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der Gelierung der
gewünschten Tränkmittelmenge die Bauteile aus dem
Tränkmittel entnommen werden, ungeliertes Tränkmit
tel ablaufen lassen wird, welches gegebenenfalls
gekühlt und zurückgeführt wird, und daß die Bau
teile danach gehärtet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß neben der Erwärmung
durch Strom Infrarotstrahlung vor, gleichzeitig mit
oder nach dem Aushärten als weitere Art der Ener
giezufuhr angewandt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten durch An
legen von elektrischem Strom erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile beim Auf
bringen des Tränkmittels eingetaucht in das Tränk
mittel, durch Stromzufuhr zunächst auf eine Tempe
ratur erwärmt werden, bei der an den Wicklungen
eine Viskositätsabsenkung der Harzmasse eintritt
und solchermaßen eine schnelle Tränkung erfolgt und
hiernach durch weitere Stromzufuhr die Temperatur
in den Wicklungen bis zur Gelierung der Harzmasse
in der Umgebung der beheizten Spulen erhöht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Gelierung der
Harzmasse in der Umgebung der beheizten Spulen die
Aufheizung solchermaßen erfolgt, daß die nicht von
Strom durchflossenen Bereiche der Bauteile nur eine
Temperatur erreichen, bei der das Tränkmittel noch
nicht geliert.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Steuerung der
Zeit und Temperatur während der Gelierung der Harz
masse in der Umgebung der beheizten Spule die ins
gesamt aufgenommene Menge des Tränkmittels
eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als die Tränkmittel als
polymerisierbare Bestandteile ungesättigte Poly
esterharze sowie gegebenenfalls radikalisch copoly
merisierbare Monomere und Härtungskatalysatoren
enthalten.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkmittel monome
renfrei sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkmittel minde
stens eine Komponente aus der Gruppe Acylphosphin
oxyde, C-C-labile Stoffe, Peroxyde, Azoverbindun
gen, Hydrochinone, Chinone, Alkylphenole und/oder
Alkylphenolether enthalten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996148132 DE19648132A1 (de) | 1996-11-21 | 1996-11-21 | Verfahren zur Tränkung von Bauteilen |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE1996148132 DE19648132A1 (de) | 1996-11-21 | 1996-11-21 | Verfahren zur Tränkung von Bauteilen |
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Country Status (2)
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WO (1) | WO1998023023A1 (de) |
Cited By (1)
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1996
- 1996-11-21 DE DE1996148132 patent/DE19648132A1/de not_active Withdrawn
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1997
- 1997-11-15 WO PCT/EP1997/006383 patent/WO1998023023A1/de active Application Filing
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Publication number | Publication date |
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WO1998023023A1 (de) | 1998-05-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DR. BECK & CO AG, 20539 HAMBURG, DE GOTTLOB THUMM |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: BLUM, RAINER, 67069 LUDWIGSHAFEN, DE EICHHORST, MANFRED, 22113 OSTSTEINBEK, DE BAEUERLE-ZIMMERMANN,ELKE, 78549 SPAICHINGEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |