DE1964795B2 - Verfahren zur waermebehandlunc von staehlen unmittelbar aus der verformungswaerme mit beschleunigter abkuehlung - Google Patents

Verfahren zur waermebehandlunc von staehlen unmittelbar aus der verformungswaerme mit beschleunigter abkuehlung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Stählen unmittelbar aus der Verlormungswärme mit beschleunigter Abkühlung bis unter den Martensitpunkt.
Nach den in der Praxis gebräuchlichen Verfahren erkalten die Stähle — Bau-. Werkzeug- und ähnliche Stähle — nach der Verformung z. B. auf einem Kühlbett und werden anschließend, soweit sie eine Gamma-Alpha-Umwandlung durchlaufen, in getrennten Betriebsteilen der Wärmebehandlung unterzogen. Das Abkühlen auf Raumtemperatur und der anschließende Wärmebehandlungsvorgang stellt einen Energieverlust und erheblichen wirtschaftlichen Nachteil dar
Gleiches gilt für die innerbetrieblichen Transporte und Zwischenlagerungen der in modernen Stahl- und Walzwerken erzeugten großen Tonnagen. Ein reibungsloser und wirtschaftlicher Betriebsablauf ist mit dem herkömmlichen Verfahren nur schwer zu erreichen. Mit zunehmender Rationalisierung und Leistungssteigerung der Walzstraßen entstehen in den nachfolgenden Arbeitsgängen erhebliche Schwierigkeiten, z. B. durch wechselnde Ofenbelegung, Materialvcrwechslungen, unwirtschaftliche Ofenausnutzung infolge zu geringer Losgrößen für die jeweilige Behandlungsart, ungleichmäßige Werkstoffeigenschaften — z. B. bei schweren Drahtbunden —. Probleme der Entzunderung usw.
Diese Nachteile versuchte man schon frühzeitig durch das Härten aus der Walzhitze zu beseitigen. Verfahren und Vorrichtungen sind aus folgenden Schriften bekannt: deutsche Patentschriften 823 885. 938 376, 957 395; deutsche Auslegeschrift 1284 978. Insbesondere seien hier zwei Patentschriften angeführt: Nach der deutschen Patentschrift 37uu2 soll s ein Härten des Stahls in frischem Wasser unmittelbar mit dem noch im Gange befindlichen Auswalzen hinter den Walzenkalibern erfolgen. Nach der deutschen Patentschrift 753 198 und deren Zusatzpatenten soll die Endverformungstemperatur mögliehst niedrig, d. h. bei Temperaturen des oberen Umwandlungspunktes A3 oder kurz oberhalb desselben gehalten werden und von dieser Temperatur unmittelbar gehärtet werden.
Eine erste Zusammenfassung über die »Primiirhärtung aus der Schmiede- oder Walzhitze« und die damit verbundene Härterißanfälligkeit, aber -.uch die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften gibt W. Küntsche r (Härtereitechnik Mitteilungen Bd. 3. 1944. S. 159 bis 176). W. Küntscher kommt zu dem Ergebnis, daß eine starke Minderung der Härterißanfälligkeit bei einer tiefen Abschrecktemperatur nahe Ar3 und abgebrochener Härtung bei 200 bis 250 C gegeben ist (S. 162).
Eine ausführliche Abhandlung über die Auswirkungen der Härtung aus der Walzhitze bei Vergütungsstählen geben F. Bollenrath und H. K i e s s 1 e r auf der Grundlage einer Gemeinschaftsarbeit \erschiedener Stahlwerke (Stahl und Eisen. 69 [1949]. S. 287 bis 3011. Die verschiedenen Verfahren (S. 287.
Tafel I) der Walzhitzenvergütung zeigen keinen wesentlichen Unterschied (insbesondere S. 290 1 und Zusammenfassung S. 292). Die statistische Auswertung der Kurven für Streckgrenze. Bruchdehnung. Einschnürung und Kerbschlagzähigkeit zeigt keine Uberlegenheit der Vergütung aus der Walzhitze gegenüber der üblichen Vergütung.
Für eine Schienenstraße wurde eine Doppelpnmärvergütung vorgeschlagen; auf einem Zwischenkühlbett soll eine gleichmäßige Walzendtemperatur von rumi 9(X) C vorgegeben werden, dann wird nach Verlassen des Fertiggerüstes, also kurz oberhalb Ac%. in Wasser abgeschreckt und bei Arx abgefangen. Das weitere Erkalten geschieht langsam auf einem Warmbett (H. Sed 1 a cze k. Stahl und Eisen. 69 [1949]. S. 300» Neben diesen Vorvcröflentlichungen sind für aufgehaspeltes Walzgut, insbesondere Walzdraht, eine große Zahl von Verfahren und Vorrichtungen bekanntgeworden (deutsche Auslegeschrift 1 279 605 und deren Zusatzanmeldungen und deutsche Offenlegungsschnfi 1452 343).
Aus neuerer Zeit sind folgende Verfahren hervorzuheben: Nach der deutschen Offenlegungsschnfi 1433 724 soll aufgewickelter Stabstahl in einem W irbelschichtbett sehr schnell auf unter 700 C (kleiner Ax ) abgekühlt werden, vorzugsweise 10 bis 30 Sekunden zwischen 650 und 55O°C gehalten und dann in Wasser abgekühlt werden. Diese Erfindung will die Hammerschlagbildung verringern und für das anschließende Ziehverfahren ein gleichmäßiges, feineres Gefüge erzielen.
Dies bezweckt auch ein zweites Verfahren (österreichische Anmeldung A 11498 165 [vgl. deutsche Auslegeschriften 1 279 605 und 1 296 113]), nach dem aufgehaspelte Drahtbunde durch radial zu schwcbefähigen Tropfen verdUstcs Kühlmittel abgeschreckt weiden. Weitere Verfahren gehen aus der deutschen Patentschrift 904 294 und deren Zusatzpatenten hervor.
Abgesehen von wenigen Spezialverfahren konnten sich die Primürvergütungsverfahren trotz der hoffnungsvollen Voraussagen nicht allgemein durchsetzen (Stahl und Eisen, 85 [1965], £. 1452,61). Diese Untersuchung greift die bekannten Verfahren des Härtens und Vergiitens aus der Walzhitze erneut auf und vergleicht mit herkömmlichen Vergütungsverfahren auf der Basis gleicher Zugfestigkeit. Eine gemeinsame Basis ist notwendig, da sich Zähigkeitseigenschaften einerseits und Festigkeitseigenschaften andererseits gegenläufig ändern. Auch hier zeigte sich keine Verbesserung der Zähigkeit (S. 1455, I.Spalte. 3. Absatz). Vielmehr ist bei Erreichen gleicher mechanischer Werte die Gefahr des Auftretens von Spannungsrissen betrieblich nur beim Einhalten von Sonderbedingungen möglich. Diese Sondermaßnahmen sind betrieblich kaum durchführbar (S. 1461. Zusammenfassung).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wärmebehandlung von Stählen unmittelbar aus der Vcrformungswärme betrieblich durchführbar und Sicher zu machen und gleichzeitig die mechanischen Eigenschaften insgesamt zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verformungsgut mit 5 bis 25Cs abgekühlt wird bis auf eine Temperatur, die 40 bis 10 C über dem -4,-Punkt liegt, anschließend auf dieser Temperatur für 1 bis 20 Minuten gehalten wird und anschließend besch'eunigt unter den Martensit-Punkt abgekühlt wird.
Vorzugsweise wird eine tefinier ^ Verformungs-Endtemperatur r£. insbesondere bei Walzgut vor dem oder den beiden letzten Stichen wenigstens 20 C oberhalb Λ, mit tE ± 15 C eingestellt, wobei in keinem Fall 950 C über- und 880 C unterschritten wird.
Vorteilhafterweise wird das Verformungsgut in Zonen mit einer Temperatur über 950 C selektiv gekühlt und nach einer weiteren Ausbildung in Zonen mit einer Temperatur unter 880 C selektiv erwärmt.
Es ist von besonderem Vorteil, das Verformungsgut flach der beschleunigten Abkühlung unter den Marlensit-Punkt einer an sich bekannten GlUhung zu Unterziehen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die theoretisch oft diskutierten Vorteile einer Wärmebehandlung unmittelbar •us der Warmformgebungshitze nunmehr treffsicher betrieblich ausgenutzt werden können. Ferner werden die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäß behandelten Stähle in überraschender Weise verbessert, indem ohne Absenkung der Festigkeitswerte höhere Zahigkeitscigerschaften als bisher eingestellt Werder, können.
Zu den Vorteilen der günstigeren mechanischen Eigenschaften kommt noch eine Reihe weiterer Vorteile, wie eine kürzere Zeit der anschließenden Wärmebehandlung, geringere Zunderbildung, geringerer Platzbedarf der erforderlichen Einrichtungen bzw. größere Durchsatzmengen in t/h.
Nachstehend werden sechs Ausführungsbeispicle angegeben, die jeweils das gebräuchliche Verfahren mit dcril erfindungsgemäßen Verfahren vergleichen. Ein Vergleich mit den vorgeschlagenen Verfahren der Wärmebehandlung aus der Verformungswärme, die sich in der Praxis nicht durchsetzen konnten, würde ähnliche technologische Werte als Grundlage haben (Stahl und Eisen. 69 [1949], S. 287 bis 301. und 85 [1965]. S. 1452 bis 1461). Gruppe I betrifft (Beispiele I bis 3) Walzdraht und Gruppe Il (Beispiele 4
bis 6) Stabstahl.
I. Draht
Die nachstehenden Beispiele 1 bis 3 (S. auch Tabelle I) beziehen sich jeweils auf ein Drahtwalzwerk in offener Bauweise mit Vorstraße, Mittelstraße und Fertigstraße mi neun Gerüsten. Hier werden aus Knüppeln mit einem Gewicht von 120 bis 240 kp bei einem Querschnitt von 60 und 80 mm vkt. Drähte
ίο der Endabmessungen 5 bis 14 mm 0 gewalzt.
Beispiel 1
Ck 35. 8.5 mm 0
.5 Der Baustahl Ck 35. Werkstoff-Nr. 1.1172, wird als unlegierter Vergütungsstahl zum Kaltstauchen und Kaltfließpressen angewandt.
a) Stand der Technik
Der Draht tritt zumeist mit einer Temperatur von etwr. '530 C aus dem letzten Gerüst aus. (Während des Durchlaufens steigt die mit Pyrometern gemessene Austrittstemperatur z. B. auf 1070 C an — Ende der Walzader —.) Vereinzelt, z. B. nach längeren Stillständen, hat der Anfang der Walzader jedoch nur eine Temperatur von 850 C. Dementsprechend ist auch die Einlauftemperatur in die Garett-Haspel stark schwankend.
Nach dem Transport über ein Plattenband und anschließend eine Hakenbahn gelangen die Drahtringe in ein Zwischenlager; von dort werden sie später in kaltem Zustand einem Durchlauf-Glühofen zugeführt. In diesem Durchlauf-Glühofen erfährt der Drahtring bei Temperaturen von 73O0C und Durchlaufzeiten von 18 Stunden und Haltezeiten auf der oben angegebenen Temperatur von 7 Stunden eine Glühbehandlung, an die sich ein Absch, ecken in Wasser anschließt (s. Tabelle I).
Am Werkstoff werden die mechanischen Werte gemäß Tabelle I, Beispiel 1. erreicht.
b) Erfindungsgemäß wird durch dosierte Wasserabkühlung vor dem letzten Stich (bzw. vor den beider, letzten Stichen) bzw. durch Erwärmung die Walzentemperatur tE so eingestellt, daß sie stets im Temperaturbereich von 900 bis 93OC liegt. Dabei muß in der Regel die KUhlintensität während des Durchlaufs der Ader gesteigert werden.
Sofern jedoch die Temperatur des Walzgute> zwischen dem dritten und zweitletzten Gerüst, ζ. Β nach längeren Stillständen, unter 900' C liegt, wird sie durch Einschaltung einer dem Fachmann bekannten Induktionsrinne in den vorgenannten Bereich angehoben.
Im Auslauf hinter dem letzten Gerüst erfolgt nach einem Windungsiegen Abkühlung mittels aufgedüsten Preßwassers (6atü) in 5.5 s auf 760 C und Fertig-Haspeln. Anschließend wird der Stahl (Drahtring 1 einem Ausgleich bzv/. einer Erholung von 3,2 Minuten unterworfen.
to Zum Abschluß erfolgt das Abschrecken n. Wasser bis auf Raumtemperatur. In einigen Fällen wurde die Abschreckung auch nur bis auf 23O0C durchgeführt, d.h. bis unter den Martensit-Punkt. Dabei traten keinerlei Unterschiede auf.
Durch dieses Verfahren konnte das anschließende Glühen bei einer Temperatur von 73O°C in der Haltezeit von 7 Stunden auf 3 Stunden 15 Minuten reduziert werden.
Die technologischen Werte waren stark verbessert. Bei Anheben der Festigkeit auf 55,9 kp/mnr und der Streckgrenze auf 36,8 kp/mnr wurden — entgegen der allgemeinen Tendenz abfallender Zähigkeit — die gemessenen Zähigkeitswerte nicht nur gehalten, sondern sogar auf eine Einschnürung von 13,3% verbessert.
Von Bedeutung ist ferner, daß durch dieses erfindungsgemäße Verfahren die Verzunderung erheblich verringert wird, was einen geringeren Materialverlust, d. h. ein größeres Walzausbringen, bedeutet.
Beispiel 2
C 70 W 2, 12,0 mm 0
Der unlegierte Werkzeugstahl C 70 W 2, Werkitoff-Nr. 1.1620, findet als sehr zäher Werkzeugstahl sehr viele Anwendungsgebiete.
a) Die beim Walzen und Wärmebehandeln vorliegenden Bedingungen entsprechen denen unter Beispiel 1 (Stand der Technik) angeführten und sind in Tabelle i, Beispiel 2, gemeinsam mit den erzielten technologischen Werten aufgeführt.
b) Bei dem erfindungsgemäß praktizierten Verfahren entsprach der Arbeitsgang im wesentlichen dem Beispiel 1 (b); die Besonderheiten und die erreichten technologischen Werte sind in Tabelle I, Beispiel 2, aufgeführt.
Beispiel 3
120 WV 4, 14,0 mm 0
Der legierte Werkzeugstahl 120 WV 4, Werkstoff-Nr. 1.2516, ist als sogenannter »Silberstahl« bekannt.
a) Die beim Walzen und Wärmebehandeln vorliegenden Bedingungen entsprechen denen unter Beispiel 1 (Stand der Technik) angeführten und sind in Tabelle I, Beispiel 3, gemeinsam mit den erzielten technologischen Werten aufgeführt.
b) Bei dem erfindungsgemäß praktizierten Verfahren entsprach der Arbeitsgang im wesentlichen dem Beispiel 1 (b); die Besonderheiten und die erreichten technologischen Werte sind in Tabelle I, Beispiel 3, aufgeführt.
II. Stabstahl
Bei den nachfolgenden Beispielen 4 bis 6 (s. auch Tabelle II) handelt es sich jeweils um Betriebsergebnisse, die in einem Stabstahlwalzwerk (Feineisen-Walzwerk) in offener Bauweise mit zwei Gerüsten als Vor- und neun Gerüsten als Fertigstraße erzielt wurden. Hier werden aus Knüppeln mit einem Gewicht Von 100 bis 250 kp bei einem Querschnitt von 50 bis lOOmmvkt. sowohl Stabstahl in der Abmessung 14 bis 4Omm0 in Stab- und Ringform (14 bis 23 mm 0) als auch Flach-, Vierkant-, Sechskant- und Achtkant-Produkte sowi; Profile gewalzt.
Beispiel 4
16Mn Cr 5. 20,0 mm 0
Der Baustahl 16MnCr5 Werkstoff-Nr. !.7131, ist als legierter Ejisatzstahl ebenfalls zum Kalttauchen und Kaltfließpressen geeignet.
?.) Stand der Technik
Der Stahl tritt zumeist mit einer Temperatur von 9500C aus dem letzten Gerüst aus. Während des Durchlaufs steigt die mit Pyrometern gemessene Austrittstemperatur z. B, auf 10300C an (Ende der Walzader). Vereinzelt, z. B. nach längeren Stillständen, hat der Anfang der Walzader jedoch nur eine Temperaturvon880°C.
Der in Stäbe geteilte Stahl gelangt auf ein Rechenkühlbett und wird später in kaltem Zustand einem Durchlauf-Glühofen zugeführt.
In diesem Durchlauf-Glühofen erfährt der Stabstahl bei Temperaturen von 730°C und Durchlaufzeiten von 11 Stunden 20 Minuten und Haltezeiten auf der Temperatur von 4 Stunden eine Glühbehandlung, an die sich ein Abkühlen an Luft anschließt (s. Tabelle II).
Am Werkstoff wurden die in Tabelle II, Beispiel 4. angegebenen mechanischen Werte erreicht.
b) Erfindungsgemäß wird durch dosierte Wasseraokühlung vor dem letzten Stich (bzw. vor den beiden letzten Stichen) die Ww '-Endtemperatur tE so eingestellt, daß sie stets im Temperaturbereich von 920 bis 950° C liegt. Dabei muß in der Regel die Kühlintensität während des Durchlaufs der Wabader gesteigert werden. Falls jedoch z. B. nach längeren Stillständen durch die »noch kalte Straße« eine Unterschreitung der vorgegebenen Walz-Endtemperatur vorhersehbar war, wurde die Straße zunächst mit einigen Knüppeln aus »Hiuidelsgüte« warmgefahren, so daß bei dem hochwertigen Material 16Mn Cr 5 die Walz-Endtemperatur tE weder über- noch unterschritten wurde. Danach erfolgt eine Abkühlung mittels aufgedüsten Preßwassers (8 atü) in 15,0 s auf 760° C.
Anschließend wird der Stabstahl in einem Durchlaufofen einem Ausgleich brw. einer Erholung von 8,0 Minuten unterworfen und anschließend in Wasser bis auf Raumtemperatur abgeschreckt.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren konnte das anschließende Glühen bei 73O°C in seiner Haltezeit von 4 Stunden auf 3 Stunden 10 Minuten ver-
4" ringert werden. Die technologischen Werte waren stark verbessert. Bei angehobener Festigkeit auf 61,2kp/mm2 wurden die Einschnürung auf 77,6%. die Streckgrenze auf 35,4 kp/mm2 und die Dehnung auf 42,8% verbessert.
Außerordentlich wichtig ist auch, daß durch dieses erfindungsgemäße Verfahren die Verzunderung erheblich verringert wird, was einem geringeren Materialverlust, d. h. einem größeren Ausbringen und damit größerer Wirtschaftlichkeit, entspricht.
Beispiel 5
42 Cr Mo 4. 27 mm Sechskant
Der Vergütungsstahl 42 Cr Mo 4, Werkstoff-Nr. 1.722J. ist sowohl für eine Flammen-, Induktions- und Tauchhärtung als auch zum Kaltstauchen geeignet.
a) Die beim Walzen und Wärmebehandeln vorliegenden Bedingungen entsprechen denen unter Beispiel 4 (Stand der Technik) angeführten und sind in Tabelle II, Beispiel 5, gemeinsam mit den erzielten technologischen Werten aufgeführt.
b) Bei dein erfindungsgemäß praktizierten Verfahren entsprach der Arbeitsgang im wesentlichen dem Beispiel 4 (b); die Besonderheiten und die erreichten technologischen Werte sind in Tabelle II. Beispiel 5, aufgeführt.
Beispiel 6 100 Cr 6, 22mm0
Der Baustahl 100 Cr 6, WerkstofT-Nr. 1.3505 bzw. 1.2067. findet einmal als Kugel- und Kugellagerstahl und zum anderen als Kaltarbeitsstahl Anwendung.
a) Die beim Walzen und Wärmebehandeln vorhegenden Bedingungen entsprechen denen unter
Beispiel 4 (Stand der Technik) angeführten und sind in Tabelle II, Beispiel 6, gemeinsam mit den erreichten technologischen Werten aufgeführt, b) Bei erfindungsgemäß praktiziertem Verfahren entsprach der Arbeitsgang im wesentlichen dem Beispiel 4 (b); die Besonderheiten und die erreichten technologischen Werte sind in Tabelle II, Beispiel 6, aufgerührt.
Tabelle I (Walzdraht)
Beispiel 1
Cq
1.1172
Stand der Technik
8,5 mm
erfindungsgemäß
Beispiel 2 Qualität, WerkstofT-Nummer
C 70 W 2
1.1620
Abmessung
12,0 mm 0 Stand
Beispiel 3
I20WV4 1.2516
der Technik
erfindungsgemäß
14,0 mm 0
Stand der Technik
erfindungsgemäß
Walz-Endtemperatur rf Temperatursturz
auf
in
Haltezeit bzw. Erholung Abschrecken auf
Wärmebehandlung Temperatur
Haltezeit
Durchlaufzeit Technologische Werte Festigkeit Einschnürung Streckgrenze
850 bis I070X
73O°C
7h
18 h
50,4 kp/mm2
62.2%
26.6 kp/mm2
900 bis 930X
7600C 5,5 s
3,2 min Raumtemp. bzw. 23O°C
730° C
3 h 15 min
14 h 15 min
55.9 kp/mm2 73,3% 36,8 kp/mm2
bis 1070 C
74OCC
7h
I4h
58.6 kp/mm2 49,2%
880 bis 900° C
750'C 13.6 s 6,1 min Raumtemp. (< Martens ittemp.)
7400C
3 h 30 min
10 h 30 min
69,4 kp/mm2 65.0%
850 bis 10700C
760° C 7h 14 h 30 min
68,4 kp/mm2 51,6%
900 bis 930 C
75OX 17.5 s
4,3 min Raumtemp. bzw. 1800X
76OX
3 h 45 min
10 h 45 min
83.2 kp mm2 68.6%
Tabelle II (Stabstahl)
Beispiel 4 erfindungsgemäß 10 h 30 min Beispiel 5
Qualität, Werkstoff-Nummer
erfindungsgemäß 21.0s Beispiel 6 erfindungsgemaß
16 Mn Cr 5
1.7131
920 bis 950 C 61.2 kp mm2 42 Cr Mo 4
1.7225
900 bis 930 C 17.5 min
Raumtemp.
I < Martensit-
temp.)
100 Cr 6
1.3505 bzw. 1.2067
SSO bis 900 C
760 C 77.6%
42.8%
Abmessung — 740 C 740 C 760 C
20.0 mm 0 15.0 s 35.4 kp mm2 27 mm Sechskant 1 h 45 min 22 mm 0 15.0 s
Stand
der Technik
8,0 min
Raumtemp.
I < Martensit-
temp.t
Stand
der Technik
- 6 h 35 min Stand
der Technik
15 min
Raumtemp.
ι < Martensit-
temp.l
Walz-Endtemperatur r, 880 bis 1030 C 730 C SSO bis 1030 C 740 C 69.5 kp mm2 880 bis 1030 C 76OC
Temperatursturz
auf
4 h 3 h 10 min 2 h 30 min 74.2%
31.4%
3 h
in 11h 20 min 7 h 20 min 47.3 kp mm2
20.7 kpm cm2
10 h 20 min
Haltezeit bzw. Erholung
Abschrecken auf
46.3 kp mm2 63.7 kp mnr "0.7 kp mm2
Wärmebehandlung 730 C 73%
39.1%
69.2%
28.6%
760X 69.2-u
34.2%
Haltezeit 30.1 kp mm2 45.2 kp mm2
17.1 kpm cm2
7 h 20 min 38.8 kp mm2
Durchlaufzeit 14 h 40 min
Technologische Werte
Festiekeit
64.2 kp mm2
Einschnürung 61.7%
31.7%
Streckerenze
Kerbschlaazähiakeit ...
35.8 kp mm2

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Stählen unmittelbar aus der Verformungswärme mit beschleunigter Abkühlung bis unter den Martensit-Punkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungsgut mit 5 bis 25°C/s abgekühlt wird bis auf eine Temperatur, die 40 bis 10" C über dem ,4, - Punkt liegt, anschließend auf dieser Temperatur für 1 bis 20 Minuten gehalten wird und anschließend beschleunigt unter den Martensit-Punkt abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine definierte Verformungs-Endtemperatur r£, insbesondere bei Walzgut vor dem oder den beiden letzten Stichen wenigstens 20cC oberhalb A3 mit tE ± 15° C eingestellt wird, wobei in keinem Fall 950C über- und 8800C unterschritten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungsgut in Zonen mit einer Temperatur über 950cC selektiv gekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet. jaß (jas Verformungsgut in Zonen mit einer Temperatur unter 880'C selektiv erwärnt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungsgut nach der beschleunigten Abkühlung unter den Martensit-Punkt einer an sich bekannten Glühung unterworfen wird.
DE19691964795 1969-12-24 1969-12-24 Verfahren zur Wärmebehandlung von Stählen unmittelbar aus der Verformungswärme mit beschleunigter Abkühlung Expired DE1964795C3 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006045871A1 (de) * 2006-09-28 2008-04-03 Rothe Erde Gmbh Verfahren zur thermomechanischen Behandlung von nahtlos auf Radial-Axial-Ringwalzmaschinen hergestellten Ringen

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DE102006045871A1 (de) * 2006-09-28 2008-04-03 Rothe Erde Gmbh Verfahren zur thermomechanischen Behandlung von nahtlos auf Radial-Axial-Ringwalzmaschinen hergestellten Ringen
DE102006045871B4 (de) * 2006-09-28 2010-01-28 Rothe Erde Gmbh Verfahren zur thermomechanischen Behandlung von nahtlos auf Radial-Axial-Ringwalzmaschinen hergestellten Ringen

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