DE19647669C2 - Orthopädische Matratze oder Strandmatte sowie Stützelement hierfür - Google Patents

Abstract

Die vorliegende Erfindung schlägt erstmals eine orthopädische Matratze mit einem Basisteil und wenigstens einem darauf angeordneten Stützelement vor, wobei das Basisteil (d) und/oder das Stützelement bzw. die Stützelemente (a, b, c) Klimakanäle (e) aufweisen, die zur optimalen Klimatisierung bzw. Belüftung der auf der Matratze aufliegenden Körperpartien einer darauf liegenden bzw. ruhenden Person dienen. Weiterhin sind die in bzw. an der Oberseite des Basisteil angeordneten Klimakanäle (e) zugleich zur Aufnahme entsprechend ausgebildeter in oder an der Unterseite der Stützelemente (a, b, c) angeordneter Erhebungen bzw. Aussparungen (f) ausgebildet, um die Stützelemente auf dem Basisteil positionieren zu können.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine orthopädische Matratze nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1 sowie eine orthopädische Strandmatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 als auch ein Stützelement hierfür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.

Orthopädische Matratzen mit einem Basisteil und wenigstens einem Stützelement sind beispielsweise bereits aus der DE 295 16 423 U1 bekannt, von der im weiteren als nächstkommenden Stand der Technik ausgegangen wird.

Das in dieser Druckschrift beschriebene Kombinations-Schlaf-, Sitz- und Liege­ möbel besteht aus einem Basisteil, das durch zwei im wesentlichen bündig übereinan­ derliegenden quaderförmigen Blöcken aus Schaumstoff gebildet ist, deren Stirnseiten mittels Naht oder Reißverschluß miteinander verbunden sind. In den verbleibenden waagrechten Spalt zwischen diesen beiden übereinanderliegenden quaderförmigen Schaumstoffblöcken können zylinderförmige Stützelemente in Querrichtung einge­ bracht werden. Diese können dabei in Längsrichtung der Matratze innerhalb des Schlit­ zes beliebig plaziert werden. Weiterhin können diese zylindrischen Stützelemente auch auf dem Basisteil abgelegt werden. Eine Lagestabile Plazierung der Stützelemente bei Belastung ist damit nicht dauerhaft möglich. Mit diesem Kombinations-Schlaf-, Sitz- und Liegemöbel soll beim Aufbau eine einfache Handhabung erzielt werden mit viel­ fältigen Variationsmöglichkeiten hinsichtlich des Gebrauchs ohne aufwendige Mecha­ nismen.

Eine ähnliche Matratzenausführung ist aus dem DE-GM 69 12 375 bekannt. Die Stützelemente sind hier ebenfalls innerhalb eines Querschlitzes im Basisteil verschieb­ bar angeordnet und können damit je nach Körpergröße oder Ruhegewohnheit des Liegenden eingestellt werden.

Die US 4,837,879 offenbart weiterhin eine Matratze aus Schaumstoff mit einer planen Unterseite und einer aus einer Vielzahl von Spitzen und Tälern ausgebildeten Oberfläche. Ein Stützelement kann hier unterhalb der Matratze im Rückenbereich der darauf ruhenden Person zwischen der Matratze und einer darunter befindlichen Unter­ lage angeordnet werden.

Aufblasbare Stützelemente sind beispielsweise aus der US 5,173,979 bekannt. Dort ist ein aufblasbarer Stützkeil für die Unterschenkel, das Sprunggelenk und den Fuß beschrieben, der zur erhöhten Lagerung der unteren Beinpartie dient.

Ferner zeigt die US 4,821,355 eine aufblasbare orthopädische Nackenstütze und die US 5,497,520 eine aufblasbare Beinstütze ähnlich der aus US 5,173,979 bekannten Fußstütze, die hier jedoch unterhalb der Kniekehlen angeordnet wird.

Alle diese Stützelemente werden unterhalb einer bestimmten Körperpartie auf der Schlafstätte angeordnet. Nachteilig ist dabei, daß die einmal gewählte Positionierung nicht dauerhaft gewährt ist: Insbesondere bei einer Lageveränderung der schlafenden Person ist ein Verrutschen des Stützelements nicht auszuschließen, so daß es seiner Stützfunktion nicht mehr gerecht werden kann.

Darüber hinaus haftet allen bekannten Schaumstoffmatratzen und auch allen vorstehend erwähnten Stützelemente ein und derselbe Hauptmangel an. Die direkt auf der Oberfläche der Matratze aufliegenden Körperpartien der darauf ruhenden Person werden nur ungenügend bis zum Teil garnicht be- bzw. entlüftet geschweige denn klimatisiert, so daß bei längerem Liegen und insbesondere bei bettlägrigen Patienten eine Decubitusgefahr nicht zu vermeiden ist.

Demzufolge ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine orthopädische Matratze bzw. Strandmatte vorzuschlagen, bei der die Wirbelsäule der darauf ruhenden Person orthopädisch optimal unterstützt ist und bei der eine Decubitusgefahr weitestge­ hend vermieden ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. der Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 9 und 10.

In vorteilhafter Weise kann dabei durch die erstmalig vorgeschlagenen Klimaka­ näle, die sich im bzw. am Basisteil und/oder in bzw. an den Stützelementen befinden einerseits eine optimale Klimatisierung bzw. Be- und Entlüftung der auf der Matratze aufliegenden Körper- bzw. Hautpartien der darauf ruhenden bzw. schlafenden Person erreicht werden. Andererseits kann mittels dieser Klimakanäle zugleich eine Festlegung der Stützelemente in ihrer Lage relativ zum Basisteil aufgrund des Ineinandergreifens der Klimakanäle des Basisteils und entsprechender, in der Unterseite der Stützelemente angeordneter Erhebungen bzw. Aussparungen, erfolgen.

Dabei können die Stützelemente die beispielsweise als Nackenkissen, Lendenkis­ sen, Venenkissen oder als Beinauflage ausgebildet sein können, in Längsrichtung der Matratze bzw. des Basisteils beliebig bzw. quasi rasterweise entsprechend der Abfolge der Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Klimakanälen beliebig verschoben werden, um sie auf diese Weise problemlos beispielsweise im Bereich eines patholo­ gisch veränderten Wirbelsäulenabschnitts einer Person beliebiger Größe anzuordnen. Die Klimakanäle verlaufen dabei im wesentlichen quer zur Längsachse der Matratze.

Die orthopädische Matratze ist aus einem hochwertigen Schaumstoff, vorzugs­ weise aus einem PUR-Schaumstoff hergestellt. Dieser ist atmungsaktiv und waschbar, was vorteilhaft die Klimatisierung bzw. Be- und Entlüftung der auf der Matratze auflie­ genden Körperpartien unterstützt.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform können die Stützelemente wie zum Beispiel das Nackenpolster, oder das Lendenwirbelsäulenpolster, oder die Beinauflage aufblasbar ausgebildet sein. Mit der erfindungsgemäßen orthopädischen Matratze sind positive Entlastungen bei Wirbelsäulenschäden und Rückenschmerzen im Schlaf erziel­ bar, dies insbesondere bei Thoracalsyndromen, Lumbalsyndromen, Wirbelsäulensko­ liosen, myofascialen Wirbelsäulensyndromen und Facettensyndromen der Wirbelsäule.

Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße orthopädische Matratze wird anhand einer in Fig. 1 gezeigten Darstellung näher erläutert.

Auf dem Basisteil d der orthopädischen Matratze ist eine Beinauflage c, ein Lendenwirbelsäulenpolster b und ein Nackenpolster a sich auf dem Basisteil abstützend angeordnet. Zu den Klimakanälen e kongruent ausgebildete Erhebungen bzw. Ausspa­ rungen f in der Unterseite der Stützelemente greifen in die Erhebungen bzw. Vertiefun­ gen der Klimakanäle e ein und fixieren damit die Stützelemente in der vom Patienten gewählten Lage relativ zum Basisteil, die an sich in Längsrichtung der Matratze variabel bzw. frei verschieblich angeordnet werden können.

Das Nacken- bzw. Kopfpolster a weist in dieser Ausführungsform in der körper­ zugewandten Oberseite Klimakanäle e auf, zur optimalen Klimatisierung bzw. Belüf­ tung des aufliegenden Hinterhauptes. Der Querschnitt des Nackenpolsters ist so ausge­ bildet, daß eine optimale Unterstützung von Nacken und Kopf der ruhenden Person zur orthopädisch optimalen Entlastung gewährleistet ist.

Das Lendenwirbelsäulenpolster b weist an seiner Unterseite Erhebungen bzw. Aussparungen f auf, die der Geometrie der Klimakanäle entsprechen und ist an seiner Oberseite bei dieser Ausführungsform ohne Klimakanäle ausgestaltet, da bereits durch die Wahl des atmungsaktiven Schaumstoffes eine ausreichende Belüftung der Hautpar­ tien im Bereich der Lendenwirbeln gewährleistet ist. Der vorzugsweise ellipsoidförmige Querschnitt des Lendenwirbelsäulenpolsters gewährt eine optimale Unterstützung der Lendenwirbel.

Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der orthopädischen Matratze ermög­ licht einen gesunden und entspannenden Schlaf für Körper und Wirbelsäule, was bei der steigenden Belastung der Wirbelsäule im Alltag unerläßlich ist. Die Matratze läßt sich für jeden Menschen sprich jede Körpergröße optimal einstellen, da die Stützelemente in Längsrichtung der Matratze beliebig verschiebbar sind. Die Matratze ist in beliebigen Größen herstellbar, wie beispielsweise mit den Maßen 1900 × 900 × 100 mm (soge­ nannte M 160 Matratze) und in den Maßen 2000 × 1000 × 100 mm (sogenannte M 162 Matratze).

Claims (11)

1. Orthopädische Matratze mit einem Basisteil und wenigstens einem darauf angeordneten Stützelement,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Basisteil (d) und/oder das Stützelement bzw. die Stützelemente (a, b, c) Klimakanäle (e) aufweisen, die zur optimalen Klimatisierung bzw. Belüftung der auf der Matratze aufliegenden Körperpartien einer darauf liegenden bzw. ruhenden Person dienen.

2. Orthopädische Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimakanäle (e) in bzw. an der Oberseite des Basisteil ausgebildet sind.

3. Orthopädische Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimakanäle (e) zugleich zur Aufnahme entsprechend ausgebildeter in der Unterseite der Stützelemente (a, b, c) angeordneter Erhebungen bzw. Aussparungen (f) ausgebildet sind, um die Stützelemente auf dem Basisteil positionieren zu können.

4. Orthopädische Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimakanäle (f) im wesentlichen quer zur Längsachse der Matratze und parallel zueinander verlaufen.

5. Orthopädische Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisteil und/oder die Stützelemente aus Schaumstoff hergestellt sind.

6. Orthopädische Matratze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff schwer verformbar, insbesondere atmungsaktiv ist.

7. Orthopädische Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente beispielsweise als Nackenpolster (a), oder als Lendenwirbelsäulenpolster (b), oder als Beinauflage (c) ausgebildet sind.

8. Orthopädische Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente aufblasbar ausgebildet sind.

9. Orthopädische Strandmatte, gekennzeichnet durch wengistens eines der Merkmale der Ansprüche 1 bis 8.

10. Orthopädisches Stützelement, insbesondere zur Verwendung bei einer orthopädischen Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Klimakanäle (e) aufweist, die zur optimalen Klimatisierung bzw. Belüftung der aufliegenden Körperpartien einer darauf liegenden bzw. ruhenden Person dienen.

11. Orthopädisches Stützelement nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch wengistens eines der Merkmale der Ansprüche 1 bis 10.