DE1964716B2 - Flugzeug-strahltriebwerk mit einer bezueglich des austrittsquerschnitts verstellbaren schubduese - Google Patents
Flugzeug-strahltriebwerk mit einer bezueglich des austrittsquerschnitts verstellbaren schubdueseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Flugzeug-Strahltriebwerk mit einer bezüglich des Austrittsquerschnittes verstellbaren
Schubdüse und einer Einrichtung zur Ablenkung des Gasstrahles, die einen koaxial zur Düsenachse
angeordneten, allseitig schwenkbar gelagerten Ring mit an der Ringhinterkante angelenkten, gleichmäßig über
den Ringumfang verteilten, um jeweils tangential zum Ringumfang verlaufende Achsen schwenkbaren Rohrwandsegmenten
aufweist.
Ein derartiges Triebwerk ist in der DT-OS 19 31 747 vorgeschlagen werden. Solch eine Lösung ist jedoch mit
einem beträchtlichen konstruktiven und gewichtlichen Aufwand verbunden, da entweder der Antrieb für die
Querschnittsveränderung mit der Düse zusammen verschwenkt werden muß oder die Übertragung der
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Verstellkräfte von den an einem festen Teil des Triebwerkes angeordneten Verstellmotoren über flexible
Übertragungsglieder auf die schwenkbare Düse übergeleitet werden müssen. Es ist auch bereits ein
Strahlrohr für Flugzeugtriebwerke bekannt, bei welchem der eigentlichen Rückstoßdüse eine Einrichtung
zur Umlenkung des Gasstrahles nachgeschaltet ist (DT-PS 11 96 081). Diese nachgeschaltcte Einrichtung,
die selbst in ihrem Querschnitt unveränderlich ist. erlaubt keine Anpassung an die verschiedenen Betriebsbedingungen
des Strahltriebwerkes. Außerdem weist diese Einrichtung zwei getrennte Antriebe allein für die
Strahlablenkung auf, nämlich einen Antrieb /ur Steuerung des Ablenkwinkels und einen zweiten zur
Steuerung der Ablenkrichtung.
Ein verstellbarer Düsenquerschnitt ermöglicht die Anpassung des Triebwerkes an verschiedene Betriebsbedingungen,
wie sie beispielsweise bei Zuschaltung des Nachbrenners gegeben sind. Ein zusätzlich ablenkbarer
Schubsirahl kann bei modernen Flugzeugkonzeptionen verwendet werden, um etwa Steuermomcnie um die
Hoch- oder Querachse aufbringen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flugzeug Strahltriebwerk der eingangs genannten Art
so auszugestalten, daß mit einfachen konstruktiven und baulichen Mitteln eine Steuerung des Düsenquerschnittes
und der Strahlrichtung möglich ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schubdüse radial innerhalb der Rohrwandsegmente
bzw. des Rings koaxial zu deren gemeinsamer Längsachse (Strahlrohrachse) angeordnet ist und daß
jedes der zumindest drei Rohrwandsegmente durch einen eigenen Verstellantrieb betätigbar ist, wobei die
Rohrwandsegmente miteinander derart gekoppelt sind, daß sie sich nur gemeinsam zur Strahlrohrachse
verstellen können.
Die an dem Ring angeordneten Rohrwandsegmente dienen ausschließlich zur Führung und Ablenkung des
Gasstrahles. Sie haben keine Düsenfunktion, d. h. der Gasstrahl ist beim Verlassen der eigentlichen am
Strahlrohr angeordneten Düse bereits auf den Außendruck entspannt. Aus diesem Grunde sind die Anforderungen
an die aerodynamische Güte des durch die Rohrwandsegmente gebildeten Rohrstückes nicht sehr
hoch, was eine entsprechende bauliche Vereinfachung mit sich bringt.
Der Ring ist allseitig schwenkbar gelagert, und an ihm selbst greifen keinerlei Verstellantriebe an. Durch die
gegenseitige Koppelung der Rohrwandsegmente bleiben das durch sie gebildete Rohrstück sowie der Ring
stets koaxial zueinander ausgerichtet. Bei einer gleichmäßigen Verstellung der an den Rohrwandsegmenten
angreifenden Stellantriebe werden diese symmetrisch zur Düsenachse im Sinne einer Querschnittsänderung
bewegt, während bei einer ungleichmäßigen Betätigung der Verstellantriebe die gesamte aus dem Ring und aus
den Rohrwandsegmenten bestehende Einheit gegenüber der Düsenachse gekippt wird. Auf diese Weise
dienen die an den Rohrwandsegmenten angreifenden Verstellantriebe sowohl zur symmetrischen Verstellung
der Rohrwandsegmente gegenüber der Düsenachse als auch zur Schwenkung des Ringes und damit zur
Ablenkung des Gasstrahles.
Es wird betont, daß die eigentliche Umsetzung der Druckenergie des Gases in Geschwindigkeitsenergie
nach wie vor in der direkt am Strahlrohr angeordneten, querschniiisveränderlichen Düse erfolgt, so daß das
durch die Rohrwandsegmenie gebildete Rohrstück
lediglich die Aufgabe der Führung und Richtungsgebung
des Gasstrahles hat.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Ring eine kugelig gewölbte Innenfläche aufweist und auf mehreren auf dem Strahlrohrende
befestigten, der Innenfläche des Ringes entsp rechenden Stegen gelagert ist. Diese Lagerung entspricht im
wesentlichen einer Kugelgelenkverbindung, wobei jedoch die Kugel durch die einzelnen Ausschnitte aus
der Kugeloberfläche darstellenden Stege ersetzt ist. Selbstverständlich ist jede technisch gleichwertige
Lagerungsart, beispielsweise eine kardanische Lagerung, ebenso verwendbar.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Rohrwandsegmente im Bereich ihrer hinteren Enden
etwa kreisbogenförmig gekrümmt und überlappen sich gegenseitig seitlich. Der Grad der Überlappung ist so
gewählt, daß sich bei vollkommen geöffneter Stellung der Rohrwandsegments gerade noch eine geschlossene
Rohrwand ergibt. In der Übergangszone verändert sich das Profil jedes Rohrwandsegmentes von einem
schmalen flachen, am Ring angelenkten Ende zu dem eigentlichen breiten Rohrwandteil.
Da der Durchmesser des Ringes im allgemeinen wesentlich größer ist als der Durchmesser des durch die
Rohrwandsegmente gebildeten Rohrstückes, ist nach einem Merkmal der Erfindung weiterhin vorgesehen,
daß die Rohrwandsegmente in ihrer Übergangszone derart gekröpft sind, daß sie sich ringseitig an dem
Ringdurchmesscr und auf der dem Ring abgewandten Seite etwa dem Durchmesser der Düsenmündung
anpassen.
Die Rohrwandsegmente sind an ihrem am Ring angelenkten Ende sowohl schmaler als auch weniger
gekrümmt als an ihrem entgegengesetzten Ende, so daß ihre Festigkeit in diesem Bereich geringer ist. Aus
diesem Grund sind die Rohrwandsegmente nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in ihrer Übergangszone
durch je eine senkrecht zu ihrer Außenfläche stehende Rippe verstärkt, welche auch das Auge zur
Anlenkung des zugehörigen Verstellantriebes aufweist. Dadurch kann die Verstellkraft auf einer beliebig
großen Basis auf das Rohrwandsegment abgesetzt werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verstellantriebe hydraulische Zylinder, welche getrennt
steuerbar sind. Die Steuerung erfolgt beispielsweise durch einen Pilotenbefehl über ein zentrales Steuerorgan,
welches je nach dem Kommando entweder alle Verstellantriebe gleichmäßig oder aber ungleichmäßig
beaufschlagt. Im ersten Fall ergibt sich eine symmetrische Querschnittsveränderung des durch die Rohrwandsegmente
gebildeten Rohrstückes, im zweiten Falle eine Schwenkung des Ringes und damit eine Ablenkung des
Düsenstrahles.
Die Rohrwandsegmente werden im allgemeinen so eingestellt, daß sie den durch die eigentliche Düse
gebildeten Gasstrahl gerade berühren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. I eine perspektivische Darstellung einer Schubdüse mit Ablenkeinrichtung,
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch eine Schubdüse gemäß Fig. 1.
Das Strahlrohr 1 trägt an seinem rückwärtigen Ende eine herkömmliche verstellbare Düse 2, welche in der
üblichen Art beispielsweise aus einer Reihe von Klappen oder Segmenten aufgebaut sein kann, die
durch eine gemeinsame Verstelleinrichtung betätigt werden können. Koaxial zum Strahlrohr 1 ist ein Ring 3
angeordnet, welcher mit seiner kugelig gewölbten Innenfläche auf den Stegen 4 allseitig schwenkbar
gelagert ist.
An der Hinterkante des Ringes 3 sind vier Rohrwandsegmente 5 bis 8 um tangential zum
Ringumfang verlaufende Achsen schwenkbar angelenkt. Diese Rohrwandsegmente formen an ihrem
rückwärtigen Ende ein Rohrstück 9. welches in Normallage die Verlängerung der Düse 2 darstellt.
Jedes Rohrwandsegment weist eine Übergangszone auf. in der es von einem geringeren, etwa dem Strahldurchmesser
entsprechenden Durchmesser auf den größeren Ringdurchmesser gekröpft ist. Das Rohrwandsegment 8
ist ebenso wie die übrigen in dieser Übergangszone durch eine Rippe 10 verstärkt. An dieser Rippe ist auch
ein Auge 11 ausgebildet, welches zur Anlenkung des hydraulischen Verstellantriebs 12 dient. Der hydraulische
Versfellantrieb 12 stützt sich gegen einen mit der Strahlrohrwand verbundenen Bock 13 ab.
Die einzelnen Rohrwandsegmente sind durch eine Kopplungseinrichtung derart miteinander verbunden,
daß sich immer nur alle vier Rohrwandsegmente gleichmäßig und symmetrisch zur Strahlrohrachse 14
verstellen können. Diese Kopplungseinrichtung kann beispielsweise durch an der Innenseite der Rohrwandsegmente
5 und 7 angeordnete Nasen dargestellt sein, welche mit in den Rohrwandsegmenten 6 und 8
angeordneten Schlitzen zusammenwirken. Derartige Einrichtungen sind in allen Bereichen der Technik üblich
und deswegen hier nicht näher dargestellt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, werden Rohrwandsegmente so eingestellt, daß sie den Gasstrahl 15 gerade
berühren. Mit 16 ist die Verkleidung bezeichnet, welche durch den Heckteil der Flugzeugzelle gebildet wird.
Der Betrieb der Einrichtung erfolgt in der Weise, daß entweder alle Verstellmotoren gleichzeitig und gleichmäßig
bewegt werden, wobei sich die Rohrwandsegmente symmetrisch zur Achse verstellen und an den
Gasstrahldurchmesser anpassen lassen, oder daß bei einer ungleichmäßigen Betätigung der Verstellmotoren
der Durchmesser des Rohrstückes 9 unverändert bleibt und das Rohrstück 9 zusammen mit dem Ring 3 aus der
Richtung der Strahlrohrachse ausgeschwenkt wird. Wenn die Einrichtung, so wie in F i g. 2 dargestellt, über
die Rumpfkontur nach hinten übersteht, so daß das Rohrstück 9 bei Auslenkung in den freien Luftstrom
hineinragt, so ergibt sich gleichzeitig mit der Ablenkung des Strahles eine gleichsinnig wirkende aerodynamische
Steuerkraft,
Es besteht die Möglichkeit, die Verstellantriebe für die Rohrwandsegmente hydraulisch mit der Verstellung
der eigentlichen Düse zu koppeln, so daß der Düsenquerschnitt und der Querschnitt des Rohrstückes
aufeinander abgestimmt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Flugzeug-Strahltriebwerk mit einer bezüglich des Austrittsquerschnittes verstellbaren Schubdüse
und einer Einrichtung zur Ablenkung des Gasstrahles, die einen koaxial zur Düsenachse angeordneten,
allseitig schwenkbar gelagerten Ring mit an der Ringhinterkante angelenkten, gleichmäßig über den
Ringumfang verteilten, um jeweils tangential zum Ringumfang verlaufenden Achsen schwenkbaren
Rohrwandsegmenten, aufweist dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubdüse (2) radial innerhalb der Rohrwandsegmenie (5 bib 8) bzw. des Rings (3) koaxial zu deren gemeinsamer Längsachse
(Strahlrohrachse 14) angeordnet ist und daß jedes der zumindest drei Rohrwandsegmenie durch einen
eigenen Verstellantrieb (12) betätigbar ist, wobei die Rohrwandsegmente miteinander derart gekoppelt
sind, daß sie sich nur gemeinsam zur Strahlrohrachse verstellen können.
2. Flugzeug-Strahltriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (3) eine
kugelig gewölbte Innenfläche aufweist und auf mehreren auf dem Strahlrohrende befestigten, der
Innenfläche des Ringes entsprechenden Stegen (4) gelagert ist.
3. Flugzeug-Strahltriebwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwandsegmente
(5 bis 8) im Bereicn ihrer hinteren Enden etwa kreisbogenförmig gekrümmt sind und sich seitlich
gegenseitig überlappen.
4. Flugzeug-Strahltriebwerk nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwandsegmentc
(5 bis 8) in ihrer Übergangszone derart gekröpft sind, daß sie sich ringseiiig an den
Ringdurchmesser und auf der dem Ring abgewandten Seite etwa dem Durchmesser der Düsenmündung
anpassen.
5. Flugzeug-Strahltriebwerk nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwandsegmentc
(5 bis. 8) in ihrer Übergangszone durch je eine senkrecht zu ihrer Außenfläche stehende Rippe
(10) verstärkt sind, welche auch das Auge (11) zur Anlenkung des zugehörigen Verstellantriebes (12)
aufweist.
6. Flugzeug-Strahltriebwerk nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellantriebe
(12) hydraulische Zylinder sind, welche gelrennt steuerbar sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691964716 DE1964716C3 (de) | 1969-12-23 | Flugzeug-Strahltriebwerk mit einer bezug ich des Austrittsquerschnitts verstellbaren Schubdüse | |
GB5948870A GB1306588A (en) | 1969-12-23 | 1970-12-15 | Nozzle assembly for jet propulsion engines |
FR707045809A FR2072009B3 (de) | 1969-12-23 | 1970-12-18 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691964716 DE1964716C3 (de) | 1969-12-23 | Flugzeug-Strahltriebwerk mit einer bezug ich des Austrittsquerschnitts verstellbaren Schubdüse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1964716A1 DE1964716A1 (de) | 1971-07-01 |
DE1964716B2 true DE1964716B2 (de) | 1976-04-29 |
DE1964716C3 DE1964716C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2072009B3 (de) | 1973-08-10 |
DE1964716A1 (de) | 1971-07-01 |
FR2072009A7 (de) | 1971-09-24 |
GB1306588A (en) | 1973-02-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |