DE3026337C2 - Überschalleinlauf für Strahltriebwerke - Google Patents
Überschalleinlauf für StrahltriebwerkeInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02C—GAS-TURBINE PLANTS; AIR INTAKES FOR JET-PROPULSION PLANTS; CONTROLLING FUEL SUPPLY IN AIR-BREATHING JET-PROPULSION PLANTS
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überschalleinlauf für Strahltriebwerke mit einem sich nach vorne verjüngenden
Zentralkörper, der schwenkbar an einem hinter ihm angeordneten Nachlaufkörper angebracht ist, einer den
Nachlaufkörper und mindestens einen Teil des Zentralkörpers mit radialem Abstand umgebenden Haube und
einem Schwenkantrieb in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit, die den Zentralkörper in Abhängigkeit von der
Druckdifferenz zwischen zwei am Umfang des Zentralkörpers austretenden Kanälen verstellt.
Die Überschalleinläufe von Strahltriebwerken sind häufig rotationssymmetrisch ausgebildet und mit einem
Zentralkörper versehen. Derartige Triebwerke können auch einen halbrotationssymmetrischen Seiteneinlauf
aufweisen. Die rotationssymmetrischen Einlaufe derartiger Triebwerke sind sehr empfindlich gegen schräg
auftreffende Luftströmungen. Versuche haben gezeigt, daß mit Anströmung bei einer Machzahl von M = 2,5
und einem Strömungswinkel von 12° (Anstellwinkel) der Massendurchsatz um 8% und der maximale
Ruhedruckrückgewinn um 14% sinken. Diese Leistungsverminderung wird in erster Linie durch das
unsymmetrische Strömungsfeld am Zentralkörper verursacht.
Zur Vermeidung derartiger Leistungseinbrüche ist ein Überschalleinlauf der eingangs genannten Art bekannt
(US-PS 27 76 806), bei dem an zwei aneinander entgegengesetzten Stellen an der Oberfläche des
Zentralkörpers Kanäle münden. Diese Kanäle führen zu einem Fehlersignalaufnehmer, der über ein Hydraulikventi!
eine Kolben-Zylinder-Einheit zum Bewegen des Zentralkörpers verstellt. Die Verstellung erfolgt also in
Abhängigkeit von den an der Oberfläche des Zentralkörpers auftretenden Druckdifferenzen, jedoch müssen
das Hydraulikventil und die diesem nachgeschaltete Kolben-Zylinder-Einheit an die Bordhydraulik des
Flugkörpers angeschlossen werden. Zur Durchführung des Schwenkvorgangs des Zentralkörpers wird also
eine Hilfsenergie benutzt, die im Flugkörper zur Verfügung gestellt werden muß. Da die hydraulische
Hilfsenergie mit relativ hohem Druck zur Verfügung steht, kann die Kolben-Zylinder-Einheit einen relativ
kleinen Durchmesser haben.
ίο Bekannt ist ferner ein Düseneinlauf (US-PS
28 17 209), bei dem ein Zentralkörper ohne Hilfsenergie
verstellt wird. Die Verstellung erfolgt hierbei nicht in Abhängigkeit von einem Differenzdruck, sondern
ausschließlich in Abhängigkeit von dem Staudruck, der in einem Pitot-Rohr auftritt, welches über einen Regler
und ein Steuerventil mit dem Innern eines Balges verbunden ist. Hierbei wird der Druck außerhalb des
Zentralkörpers und überhaupt außerhalb des Strömungskanals gemessen, so daß von der Meßstelle ein
Rohr radial durch den Strömungskanal geführt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überschalleinlauf der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem die Stellung des Zentralkörpers ohne Fremdenergie erfolgt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die zu beiden Seiten des Kolbens der
Kolben-Zylinder-Einheit liegenden Kammern mit jeweils einen, der Kanäle verbunden sind und daß die
Kolben-Zylinder-Einheit im Innern des Nachlaufkörpers angeordnet ist.
Nach der Erfindung wird die in den Kanälen herrschende Druckdifferenz nicht nur als Signaldruck
benutzt, um eine Verstellung herbeizuführen, sondern
j-, zur Erzeugung der Verstellenergie selbst. Da die in dem
Zentralkörper herrschende Druckdifferenz relativ klein ist, ist für die Umsetzung dieser Druckdifferenz in eine
Verstellenergie ein Kolben mit relativ großer Kolbenfläche erforderlich. Dieser Kolben ist zusammen mit
dem zugehörigen Zylinder im Nachlaufkörper angeordnet. Damit erfolgen die Messung der Druckdifferenz
und die Verstellung des Zentralkörpers sämtlich und ausschließlich im Innern des Überschalleinlaufs. Dies hat
den Vorteil kurzer Leitungswege und Hebellängen.
Außerdem wird die Strömung so wenig wie möglich gestört.
Der erfindungsgemäße Überschalleinlauf eignet sich insbesondere für Raketentriebwerke, bei denen in der
Regel keine Fremdenergie in der Nähe des Überschalleinlaufs zur Verfügung steht. Besonders vorteilhaft ist,
daß die Rotationssymmetrie nicht durch Leitungen, Hebel o. dgl. gestört wird.
Nach der Erfindung sind sowohl die Druckmeßstellen als auch der Verstellantrieb für den Zentralkörper an
dem inneren Teil des Überschalleinlaufs angeordnet, ohne daß eine durch den Ringkanal hindurchgehende
Radialleitung vorhanden sein müßte. Hierdurch wird der Verzicht auf Fremdenergie besonders sinnvoll, weil
das im Innern des Überschalleinlaufs wirkende Gebilde keine externen Anschlüsse benötigt.
Wenn die Druckdifferenz zwischen Stellen der Oberfläche des Zentralkörpers einen zu großen
Kolbenquerschnitt an der Kolben-Zylinder-Einheit zum Verstellen des Zentralkörpers erfordert, kann gemäß
b) einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, daß die Spitze des Zentralkörpers schwenkbar ist, und daß die Kanäle bei einer Schwenkung der
Spitze am Zentralkörper wechselseitig freigelegt und
verschlossen werden.
Die Kanäle wirken somit nach Art von Pitot-Röhrchen, deren Öffnungen gegen die Strömungsrichtung
weisen. Bei einer Verschwenkung der Spitze des Zentralkörpers ist das Ende des einen Pitot-Röhrchens
der vollen Strömung ausgesetzt, während das andere Pitot-Röhrchen als Abluftkanal zur Entlüftung der einen
Zylinderkammer wirkt. Die frei schwenkbar aufgehängte Spitze des Zentralkörpers richtet sich selbsttätig auf
die Anströmrichtung aus, während der übrige Teil ues Zentralkörpers durch die Kolben-Zylinder-Einheit
nachgeführt wird.
Um eine freie Beweglichkeit und Einstellung des Zentralkörpers auf alle in Betracht kommenden
Anströmrichtungen zu erzielen, ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Zentralkörper um
zwei nicht-parallele Achsen herum schwenkbar, und für die Schwenkbewegung um jede der beiden Achsen ist
ein separater Schwenkantrieb vorgesehen.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den Überschallein-
!auf eines Strahltriebwerkes mit verstellbarem Zentralkörper und
F i g. 2 eine schematische Darstellung eines Teiles des
Zentralkörpers in abgewandelter Ausführungsform.
Nach Fig. 1 besteht der Lufteinlauf im wesentlichen aus der rotationssymmetrischen, vorne scharf anlaufenden
Haube 1, dem kegeligen Zentralkörper 2 und dem Nachlaufkörper 3, der über Streben 4 in der Haube 1
zentriert ist. Der Zentralkörper 2 ist um die Achse 5 herum an einem in dem Nachlaufkörper 3 befestigten
Lagerbock 6 drehbar gelagert. Der Kolben 8 der pneumatischen Kolben-Zylindereinheit 7 überträgt
seine Kraft über eine Schubstange 9 und zwei Lager 10, 11 auf den Zentralkörper 2. Die Kammern 12, 13 zu
beiden Seiten des Kolbens 8 werden über Schlauchleitungen 14,15 von statischen Druckbohrungen 16,17 am
Zentralkörper 2 gespeist. Wird der Zentralkörper 2 unter einem Winkel α mit Überschallgeschwindigkeit ν
angeströmt, so steigt der statische Druck auf der Luv-Seite 17 und fällt auf der Lee-Seite 16. Infolge der
Druckdifferenz bewegt sich der Kolben 8 nach links und schwenkt den Zentralkörper 2 um den Drehpunkt 5 in
Strömungsrichtung.
ίο Kann im Nachlaufkörper 3 kein hinreichend großer
Pneumatik-Zylinder untergebracht werden, so kann eine Servo-Steuerung nach Fig.2 verwendet werden.
Die Spitze 18 des Zentralkörpers 2a ist in einem vor ihren Neutralpunkt liegenden Drehpunkt 19 aufgehängt.
Die zu dem Pneumatikzylinder führenden Druckleitungen 14, 15 werden mit Pitotröhrchen 20, 21 verbunden,
die am vorderen Rand des Restzentralkörpers 2a münden, wobei ihre Öffnungen gegen die Strömungsrichtung
weisen.
Wird der Einlauf unter einem Winkel λ angeströmt,
so richtet sich die Zentralkörperspitze 18 in Strömungsrichtung aus und gibt das luvseitige Pitotrohr 21 frei,
vährend das leeseitige Röhrchen 20 verdeckt wird. Dadurch wird die eine Seite des Pneumatik-Zylinders
mit dem hohen Pitotdruck und die andere Seite mit dem niedrigen statischen Druck des Kegeiströmungsfeldes
beaufschlagt. Die entstehende Rückstellkraft bleibt so lange wirksam, bis der Zentralkörper in Strömungsrichtung
ausgerichtet ist. Der erforderliche Zylinderquer-
Sii schnitt hängt von verschiedenen Parametern ab, wie
beispielsweise Gestaltung der Kegelspitze, Anordnung der Pitotröhrchen und zulässigem Überschwingwinkel.
Für den praktischen Betrieb kann man davon ausgehen, daß bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 Vi0 des für
J> das System nach Fig. 1 erforderlichen Zylinderquerschnittes
ausreichend ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Überschalleinlauf für Sirahltriebwerke mit einem sich nach vorne verjüngenden Zentralkörper,
der schwenkbar an einem hinter ihm angeordneten Nachlaufkörper angebracht ist, einer den Nachlaufkörper
und mindestens einen Teil des Zentralkörpers mit radialem Abstand umgebenden Haube und
einem Schwenkantrieb in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit, die den Zentralkörper in Abhängigkeit
von der Druckdifferenz zwischen zwei am Umfang des Zentralkörpers austretenden Kanälen verstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu beiden Seiten des Kolbens (8) der Kolben-Zylinder-Einheit
(7,8) liegenden Kammern(12,13) mit jeweils einem der Kanäle (14, 15) verbunden sind und daß
die Kolben-Zylinder-Einheit im Innern des Nachlaufkörpers
(3) angeordnet ist.
2 Überschalleinlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (18) des Zentralkörpers
(2a; frei schwenkbar ist, und daß die Kanäle (20,
21) bei einer Schwenkung der Spitze (18) am Zentralkörper (2a) wechselseitig freigelegt und
verschlossen werden.
3. Überschalleinlauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralkörper um
zwei nichtparallele Achsen herum schwenkbar ist, und daß für die Schwenkbewegung um jede der
beiden Achsen ein separater Schwenkantrieb vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE19803026337 DE3026337C2 (de) | 1980-07-11 | 1980-07-11 | Überschalleinlauf für Strahltriebwerke |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3026337A1 DE3026337A1 (de) | 1982-02-04 |
DE3026337C2 true DE3026337C2 (de) | 1982-12-30 |
Family
ID=6106982
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803026337 Expired DE3026337C2 (de) | 1980-07-11 | 1980-07-11 | Überschalleinlauf für Strahltriebwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3026337C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3932791A1 (de) * | 1989-09-30 | 1991-04-11 | Mtu Muenchen Gmbh | Gasturbinenstrahltriebwerk mit mindestens einem axial verfahrbar angeordneten schieber |
DE202021104007U1 (de) | 2021-07-27 | 2021-08-04 | MTU Aero Engines AG | Strahltriebwerk und Strahltriebwerksanordnung |
Families Citing this family (1)
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DE3236487C2 (de) * | 1982-10-01 | 1984-07-19 | Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V., 5000 Köln | Rotationssymmetrischer Überschall-Lufteinlauf für Strahltriebwerke |
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-
1980
- 1980-07-11 DE DE19803026337 patent/DE3026337C2/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3026337A1 (de) | 1982-02-04 |
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