DE19645433C2 - Kommunikationssystem, Mobilvermittlungszentrum und Verfahren zum Herstellen einer Mehrdialog-Kommunikation zwischen Teilnehmerstationen - Google Patents

Description

1. GEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem, ein Mobilvermittlungszentrum und ein Verfahren zum Herstellen einer Kommunikation mit mehreren gleichzeitigen Dialogen (nachstehend, als Mehrdialog- Kommunikation bezeichnet) zwischen einer ersten Teilnehmerstation und einer zweiten Teilnehmerstation durch ein Mobilvermittlungszentrum eines öffentlichen mobilen Land-Netzes. Ein derartiges Kommunikationssystem kann insbesondere mobile Teilnehmer mit mehreren gleichzeitigen Dialogen versehen, die er/sie parallel in einem digitalen mobilen Netz verwenden kann.

2. HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Fig. 5 zeigt ein typisches herkömmliches Kommunikationssystem, welches aus einem festen Netz FN und einem öffentlichen mobilen Land-Netz (public land mobile network) PLMN besteht. Wie altbekannt, kann ein PLMN dem Benutzer oder den Teilnehmerstationen MS1, MS2, . . . MSn einen breiten Bereich von Diensten und Einrichtungen versehen, einschließlich einiger Einrichtungen, die für mobile Situationen spezifisch sind. Die PLMNs, auf die die vorliegende Erfindung anwendbar ist, umfaßt die folgenden mobilen Kommunikationssysteme:

• a) ein globales System für mobile Kommunikationen (global system for mobile communications) GSM (z. B. ein GSM 900 MHz; die D1 und D2 Mobilfunknetze in Deutschland);
• b) ein digitales Zellularsystem DCS (ein DCS 1800 bei 1800 MHz; z. B. E-Plus Mobilfunknetz in Deutschland);
• c) ein persönliches Kommunikationssystem (personal communications System) PCS (z. B. die PCS 1900 MHz Personal-Kommunikationsdienste in den USA).

Die Herstellung eines Anrufs (Gesprächs) zwischen mobilen Stationen kann durch ein festes Netz FN stattfinden, welches mit dem PLMN über einen Übertragungskanal CC2 verbunden ist. Alternativ können die zwei mobilen Stationen auch ohne die Hilfe eines FNs kommunizieren, nämlich durch eines oder mehrere MSCs innerhalb des PLMN. Das feste Netz FN umfaßt eine Anzahl von Vermittlungsstellen EX1, EX2, mit denen die einzelnen Teilnehmerstationen ST1, ST2, . . . STn verbunden sind. Ein festes Netz stellt den Teilnehmern ebenfalls einen breiten Bereich von Diensten und Dienstleistungen an jedem bestimmten Zugriffspunkt bereit. Die Erfindung ist beispielsweise auf jedes der folgenden festen Netze anwendbar:

• a) ein Dienst-integriertes Digitalnetz (integrated service digital network) ISDN;
• b) ein Paket-vermitteltes öffentliches Datennetz (packet switched public data network) PSPDN.

Die Zusammenarbeit (interworking) zwischen dem FN und dem PLMN ist im Stand der Technik bekannt und in verschiedenen technischen GSM-Spezifikationen ausführlich dargestellt, beispielsweise in den folgenden Dokumenten: 02.01: Principles of telecommunication services supported; 02.02: Bearer Services supported by a GSM PLMN; 02.03: Teleservices supported by a GSM PLMN; 04.08: Mobile Radio Interface Layer 3; 07.01: General on Terminal Adaption functions (TAF) for Mobile Stations (MS); 09.07: General requirements on interworking between the Public Land Mobile Network (PLMN) and the Integrated Services Digital Network (ISDN) or Public Switched Telephone Network (PSTN). Ferner beschreiben ITU (International Telecommunicatons Union) Spezifikationen Netzschnittstellen-Spezifikationen für den Aurufaufbau und die Anruf-Steuerung, nämlich beispielsweise die folgenden Dokumente: Specifications of Signalling System No. 7 Recommendation Q 763-Formate and Codes; Q931: DSS1-ISDN user network interface layer 3 specifications for basic call control.

Obwohl in den vorstehend erwähnten Dokumenten erläutert, werden nachstehend die allgemeinen Einheiten eines in Fig. 5 gezeigten Kommunikationssystems kurz erläutert. Eines der wichtigsten gegenwärtig verwendeten festen Netze FN ist das Dienst-integrierte Digitalnetz (integrated services digital network) ISDN, welches die folgenden Merkmale bereitstellt:

• a) eine digitale Schnittstelle eines Benutzernetzes;
• b) ein standardisiertes Ausgangssignalisierungs- Protokoll, welches von dem Benutzer und dem Netz geführt oder unterstützt wird und die Erzeugung und den Transport von Kompatibilitätsinformation (compatibility information) erlaubt. Diese Kompatibilitäts-Information wird für eine Kompatibilitäts-Überprüfung und eine Stations- /Funktions-/Dienst-Auswahl verwendet; und
• c) ein standardisiertes Ausgangssignalisierungs- Protokoll, welches innerhalb des festen Netzes unterstützt wird. Dieses Signalisierungs-Protokoll ermöglicht den Transport von Kompatibilitäts- Information für eine Kompatibilitäts-Überprüfung und eine Stations-/Funktions-/Dienst-Auswahl an der Benutzernetz-Schnittstelle sowie eine Zusammenarbeits-Funktionsauswahl (interworking function selection).

Natürlich benötigt die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten in dem Kommunikationssystem in Fig. 5 den Aufbau von Netz-Protokollen, wobei beispielsweise das Signalisierungs-System Nr. 7 (Signalling System No. 7) zum Transport dieser Protokolle verwendet wird. Wichtige Netzprotokolle, die mit der Erfindung verwendbar sind, sind die folgenden:

• a) ISDN Benutzerteil (ISDN User Part ISUP);
• b) Mobilanwendungsteil (Mobil Application Part MAP).

3. EINZELDIALOGE ZWISCHEN TEILNEHMERN

Um zu erläutern, wie ein Anruf mit einem Einzeldialog in einem PLMN aufgebaut wird, müssen einige gemeinsame Netzeinheiten des PLMN betrachtet werden, wie schematisch in Fig. 5 gezeigt.

3.1 Beteiligte Einheiten des Netzes

Das Heimatregister HLR (home location register) ist eine Datenbank, die von dem PLMN zur Behandlung von mobilen Teilnehmern verwendet wird. Ein Gateway- Mobilvermittlungszentrum (gateway mobile Services switching center) GMSC ist das erste Mobilvermittlungszentrum MSC, an das ein von einer mobilen Station entgegenzunehmender Anruf (mobile terminating call) geleitet wird. Dieses GMSC befragt das geeignete HLR und führt die Verzweigungsfunktion an genau dasjenige MSC aus, wo sich die mobile Station befindet. Das Mobilvermittlungszentrum MSC führt alle Umschalt- oder Vermittlungsfunktionen aus, die für mobile Stationen benötigt werden, die sich in einem zugehörigen geographischen Gebiet befinden. Eine Zusammenarbeit mit anderen Netzen erfordert die Existenz von spezifischen Funktionen, die dem MSC zugeordnet sind. Diese Funktionen sind in der Zusammenarbeitsfunktion IWF (interworking function) enthalten, die als Hardware-/Software-Realisation verfügbar ist.

Das Besucher-Aufenthaltsregister VLR (visitor location register) ist eine Datenbank, die von dem PLMN verwendet wird, um dynamisch Information über mobile Teilnehmer zu speichern, beispielsweise das Aufenthaltsgebiet, in dem sich der Teilnehmer befindet oder umherbewegt. Das VLR enthält auch Information zur Behandlung von Anrufen, die von einer mobilen Station eingeleitet (mobile originating call) und entgegengenommen (mobile terminating call) werden. Eine Basisstations- Steuereinrichtung BSC (base station controller) ist ein Knoten, der verschiedene Basis-Transceiver-Stationen BTS (base transceiver stations) steuert und die Funknetz- Behandlung (radio network management) ausführt. Die Basis-Transceiver Station BTS ist ein Knoten, der den Funkverkehr in jeder einzelnen Zelle zu den mobilen Stationen MS1, MS2 . . . MSn über eine Luft-Schnittstelle (air-interface), d. h. einen Kommunikations-Kanal oder Verkehrs-Kanal CC1 handhabt. Eine derartige Verbindung von HLR, VLR, MSC und eines Basis-Stationssystems ist auch in der DE 44 15 734 C1 offenbart.

3.2 Kompatibilitäts-Information/-Trägerfunktionalität

Wie nachstehend noch erläutert wird, wird zum Aufbau selbst eines herkömmlichen Einzeldialogs zwischen der mobilen Station und einer Teilnehmerstation des festen Netzes oder zwischen zwei mobilen Stationen Kompatibilitäts-Information (compatibility information) in den Anrufaufbau-Nachrichten benötigt. Die Kompatibilitäts-Information ist ein Satz von Attributen, der die technischen (hardware oder Software) Merkmale zum Unterstützen eines Anrufs oder Gesprächs definieren. Diese Attribute sind in der Trägerfunktionalität (bearer capability) BC und optional in den Informations- Elementen der Hochschicht-Kompatibilität (high layer compatibility) HLC und der Niedrigschicht-Kompatibilität (low layer compatibility) LLC enthalten. Der Ausdruck Kompatibilitäts-Information (compatibility information) wird hier verwendet, um die Trägerfunktionalität und die Hochschicht-Kompatibilität anzuzeigen.

Die Trägerfunktionalität BC (bearer capability) ist eine Kodierung von Niedrigschicht-Attributen (lower layer attributes), die für die Chrakterisierung von Basisdiensten (basic services) verwendet werden. Somit definiert die BC die technischen Merkmale des Anrufs, so wie sie dem Benutzer an dem geeigneten Zugriffspunkt oder der Vermittlungsstelle erscheinen. Eine ISDN BC ist vorgesehen, um einen angeforderten Basisdienst anzuzeigen, der von dem ISDN-Netz bereitgestellt werden soll.

Im Gegensatz dazu ist eine Mobil-BC (mobile bearer capibility) dafür vorgesehen, einen angeforderten Basisdienst anzuzeigen, der von dem PLMN bereitgestellt werden soll. In einem PCS-Netz wird diese Mobil-BC als PCS-Trägerfunktionalität (PCS bearer capability) bezeichnet, wohingegen diese Mobil-BC in einem GSM/DCS- Netz als GSM-Trägerfunktionalität bezeichnet wird. Somit ist die Mobilstations-BC eine Übersetzung der ISDN BC und enthält mehr Attribute, die die technischen Merkmale der Luft-Schnittstelle (air-interface) des PLMN darstellen. Sie kann eine Darstellung der ISDN BC, der Niedrigschicht-Kompatibilität LLC und der Hochschicht- Kompatibilität HLC in Kombination sein. Ein typisches Trägerfunktionalitäts-Format ist in Fig. 6c dargestellt (siehe Seite 65 von "Digital Subscriber Signalling System No. 1 (DSS1)-ISDN User-Network Interface Layer 3, Specification for Basic Call Control; ITU-T (International Telecommunication Union) Recommandations Q-931; March 1993), wobei z. B. die angeforderte "Benutzerrate" spezifiziert ist. Ferner sind im Anhang A auf den Seiten 21-24 des ETSI-Dokuments "European digital cellular telecommunication system (Phase 2); General on Terminal Adaptation Functions (TAF) for Mobile Stations (MS) (GSM 07.01), December 1995" die gegenwärtig standartisierten Trägerfunktionalitäts- Elemente (bearer capability elements) aufgeführt.

3.3 Hochschicht-Kompatibilität/Niedrigschicht-Kompatibilität

Das Informations-Element bezüglich der Hochschicht- Kompatibilität (high layer compatibility Information element) HLC ist dafür vorgesehen, um ein Mittel bereitzustellen, welches von irgendeinem entfernt angeordneten ISDN-Teilnehmer für eine Kompatibilitäts- Überprüfung verwendet werden soll. Es wird für eine Teledienst-Charakterisierung mit den Niedrigschicht- Attributen (low layer attributes) verwendet, die in der Trägerfunktionalität enthalten sind.

Der Zweck des Informations-Elements der Niedrigschicht- Kompatibilität LLC (low layer compatibility information element) besteht darin, ein Mittel bereitzustellen, welches für eine Kompatibilitäts-Überprüfung von einer adressierten Einheit verwendet werden soll (z. B. einem entfernten Benutzer, einer zusammenarbeitenden Einheit oder einer Netzknoten-Hochschichtfunktion, die von dem anrufenden Benutzer adressiert wird). Das Niedrigschicht-Kompatibilitäts-Informationselement wird transparent zwischen der Einheit, die den Anruf einleitet (z. B. dem anrufenden mobilen Teilnehmer) und der adressierten Einheit transferiert.

3.4 Dienste, die in den Netzen bereitgestellt werden

Allgemein umfassen Dienste (services), die von den Netzen bereitgestellt werden können, Telekommunikations- Dienste (telecommunication services) und sogenannte Basisdienste (basic services).

Telekommunikations-Dienste sind Kommunikations- Funktionalitäten, die einem Teilnehmer von den Netzbetreibern zur Verfügung gestellt werden.

Einige der Telekommunikations-Dienste werden als sehr grundlegende Dienste (basic services) BS angesehen und diese sind in zwei Basis-Dienstgruppen BSGs organisiert, nämlich Trägerdienste (bearer services), die die Möglichkeit oder Funktionalität einer Signalisierungs- Übertragung zwischen Zugriffspunkten bereitstellen (sie sind durch Niedrig-OSI-Schicht-Attribute charakterisiert), und Teledienste (teleservices), die die vollständige Funktionalität einschließlich einer Stationsgeräts-Funktion für eine Kommunikation zwischen Benutzern bereitstellt (diese werden durch Attribute sowohl der Niedrig- als auch der Hoch-OSI-Schicht charakterisiert).

Wenn ein Dienst (Telekommunikations-Dienst oder Basisdienst BS) einem Teilnehmer zur Verfügung gestellt wird, wird von dem MSC ein Vorgang ausgeführt, um zu ermöglichen, daß ein derartiger Dienst an den Teilnehmer geliefert wird.

3.5 Zuordnung von Nummern

Zum Durchführen eines Aurufaufbaus für einen Einzeldialog zwischen einer Teilnehmerstation des festen Netzes FN und der mobilen Statiton MS1, MS2, . . . MSn muß eine Nummer-Zuordnung stattfinden.

Die ISDN-Nummer MSISDN der mobilen Station ist die ISDN- Identität des mobilen Teilnehmers, die einem anrufenden Teilnehmer für Anrufe, die von der mobilen Station eingeleitet werden (mobile originating calls) oder angerufenen Teilnehmern für Anrufe, die an eine mobile Station gerichtet sind (mobile terminating calls) zugeordnet ist.

In ähnlicher Weise ist die Gastteilnahme- oder Umherbewegungs-Nummer MSRN der mobilen Station (mobile station roaming number MSRN) die PSTN/ISDN-Nummer, die von dem VLR zugewiesen und zum Leiten von eintreffenden Anrufen an das bedienende MSC verwendet wird.

3.6 Kanäle

Der Anrufaufbau wird immer unter Verwendung von Kommunikations-Kanälen CC1, CC2 einerseits zwischen den mobilen Stationen und dem MSC und andererseits zwischen dem festen ISDN-Netz und dem PLMN ausgeführt.

Das heißt, Verkehrskanäle CC1 zwischen dem MSC und den mobilen Stationen führen entweder kodierte Sprache oder Daten in sowohl der Aufwärts- als auch der Abwärts- Richtung. Sie sind in der A-Schnittstelle (Luft- Schnittstelle) zwischen dem MSC und der BSC, der A-bis- Schnittstelle (A-bis-interface) zwischen der BSC und der BTS und der Um (Luft-Schnittstelle oder air interface) zwischen der BTS und der mobilen Station definiert.

Die Kanäle CC2 zwischen dem festen Netz und dem PLMN sind (im Fall eines festen ISDN-Netz) die ISDN-Kanäle, nämlich 64 Kbit/s Kanäle (B- oder D-Kanäle).

3.7 Alternierende oder sequentielle Einzeldialog-Anrufe

In dieser Hinsicht und wie in Fig. 6a gezeigt, werden Einzeldialog-Anrufe zwischen zwei mobilen Stationen oder einer mobilen Station und einer ISDN-Station aufgebaut, wobei das MSC/VLR die Hauptfunktion beim Aufbau der Anrufe und bei der Bereitstellung von einzelnen Trägerdiensten (bearer services) zum Unterstützen des spezifischen Typs von Anruf, der von der mobilen Station, die den Anruf einleitet, angefordert wird, übernimmt.

Jedoch stellen die herkömmlichen GSM/DCS und PCS digitalen Mobilfunk-Netze (siehe die voranstehend erwähnten GSM- und ITU-Spezifikationen) nur die Möglichkeit bereit, einen einzelnen Basisdienst pro Anruf zwischen zwei mobilen Stationen oder zwischen einer mobilen Station und einer ISDN-Station bereitzustellen, wenn die PLMN- und die ISDN-/PSTN-Netze untereinander zusammenarbeiten (interworking).

Ein "Dialog" ist hier so definiert, daß er die Verwendung eines einzelnen Trägerdienstes oder Teledienstes (bearer service oder teleservice) jeweils einzeln pro Anruf umfaßt. Jeder Dialog wird herkömmlicherweise einem Teilnehmer einzeln bereitgestellt, d. h. keine Parallelität oder ein gleichzeitiges Bereitstellen von mehreren Trägerdiensten (bearer services) und/oder Telediensten (teleservices) wird herkömmlicherweise pro Anruf vorgesehen.

Die Teilnehmer MS1, MS2, . . . MSn können beispielsweise einen Sprachanruf (z. B. einen GSM-Teleservice 11) oder einen Fax-Anruf (z. B. einen GSM-Teledienst 62) aufbauen oder zwischen diesen abwechseln (z. B. der GSM- Teleservice 61), aber herkömmlicherweise können die Teilnehmer nicht gleichzeitig beide Teledienste verwenden.

Das GSM/DCS (wie in der GSM-Spezifikation: 02.02: bearer services supported by GSM PLMN erläutert) definiert Trägerdienste der Serie 2x (21, 22, 23, 24 etc.), 3x, 4x, 5x, 61 und 81. Diese standardisierten Trägerdienste definieren nur einen einzelnen Trägerdienst (bearer service) pro Anruf. Im Fall des Trägerdienstes 61 "alternierende Sprache/Daten" oder dem Trägerdienst 81 "Sprache gefolgt von Daten" werden tatsächlich zwei Trägerdienste in einem Anruf bereitgestellt, jedoch nur alternierend oder sequentiell! Keine Gleichzeitigkeit oder ein gleichzeitiges Auftreten von mehr als einem Trägerdienst innerhalb eines einzelnen Anrufs ist herkömmlicherweise möglich. Das ETSI-Dokument "European digital cellular telecommunication system (Phase 2); Principles of telecommunication services supported by a GSM Public Land Mobile Network (PLMN) (GSM 02.01), May 1994" beschreibt auf Seite 18, Abschnitt 6.1 und auf Seite 19 Trägerfunktionalitäten (bearer capabilities) für derartige alternierende oder sequentielle Einzeldialoge.

Das GSM/DCS (wie in der GSM-Spezifikation 02.03: "teleservices supported by a GSM PLMN", spezifiziert) definiert Teledienste 11 - für Sprache, 12 - für Notrufe, und 61 und 62 - für die Faksimile-Gruppe 3 (facsimile group 3). Diese standardisierten Teledienste definieren ebenfalls nur einen einzelnen (!) Teledienst pro Anruf. Im Fall des Teledienstes 61 "alternierende Sprache/Facsimile Gruppe 3" werden zwei Teledienste in einem Anruf (alternierend) bereitgestellt, aber wiederum wird keine Gleichzeitigkeit oder ein gleichzeitiges Bereitstellen von mehr als einem Teledienst innerhalb eines einzelnen Anrufs angeboten. Somit ist in sämtlichen GSM-Spezifikationen gegenwärtig keine Möglichkeit vorhanden, gleichzeitig oder parallel mehr als einen Trägerdienst pro Anruf zu unterstützen.

3.8 Herkömmlicher Aufbau von Einzeldialog-Anrufen

Wie sich Fig. 6b entnehmen läßt, sendet zunächst die mobile Station eine Aufbauanforderung an das Mobil- Vermittlungszentrum MSC/Besucher-Aufenthaltsregister VLR, wonach eine Anfangsadressen-Nachricht IAM (initial address message) an die ISDN-Vermittlungsstelle in dem festen Netz FN gesendet wird. Eine Adressenvollständigkeits-Nachricht ACM (address complete message) wird zurückgeführt und danach schreitet der Anruf fort. Wie erläutert kann selbst mit ausgefeilten GSM-Spezifikationen nur ein einzelner Trägerdienst oder Teledienst aufgebaut werden. Das heißt, die Anfangsadressen-Nachricht IAM sendet eine angeforderte Trägerfunktionalität (bearer capability) und optional eine Hochschicht-Kompatibilitäts-Information, wonach die erforderlichen Mittel in dem PLMN oder dem FN, die zum Unterstützen dieser Art von Anruf (wie durch die Trägerfunktionalität definiert) benötigt werden, bereitgestellt werden.

3.9 Verwendung von Kanälen für Einzeldialog-Anrufe

Fig. 7 zeigt eine herkömmliche Verwendung von Kanälen für einen Einzeldialog-Anruf. Ein B-Kanal wird zwischen dem ISDN-Netz und dem PLMN-Netz verwendet und ein Verkehrskanal wird jeweils zum Verbinden der mobilen Stationen mit dem MSC/VLR verwendet.

3.9.1 Weiterer Stand der Technik

"DECT/ISDN Interworking for Intermediate System Configuration Interworking and Profile Specification" in: Draft pr ETS 300 XXX, Version 1.09, 31. Juli 1996, ETSI (European Telecommunications Standards Institute) beschreibt auf den Seiten 14-30, dass ein Einzeldialog mit einem Bearer Capability Informationselement auf einem oder zwei Schlitze abgebildet wird. Es werden verschiedene Bearer Services betrachtet, wenn jedoch der Anruf aufgebaut wird, wie in der Fig. 5, Fig. 6 und Fig. 8 dieses Standes der Technik mit "MAC-Bearer" angezeigt, so wird hier lediglich ein Bearer Service aufgebaut bzw. umgesetzt. Das heißt, für jede Zugriffsanforderung wird ein einzelner Bearer Service bereitgestellt. Der einzelne Bearer Service wird gemäß der Tabelle 1 auf Seite 25 dieses Standes der Technik abgebildet. Das heißt, wenn zum Beispiel der Bearer Service einen D- Kanal und zwei B-Kanäle umfasst, so wird für den D- Kanal ein vollständiger Schlitz und für die B-Kanäle zwei vollständige Schlitze verwendet. In diesem Stand der Technik wird also lediglich eine Zeitschlitzzuordnung bezüglich der Kanäle ausgeführt.

In "Telecom Report 18 (1995), Heft 1; Reiss Mathias: Drahtlos zum Freizeichen wird beschrieben, dass mehrere Zeitschlitze für Verbindungen höherer Bitraten kombiniert werden können.

Die EP 0 571 745 A1 beschreibt, dass bestimmte CDMA Träger für Sprachdienste und andere CDMA Träger für Datenbenutzer verwendet werden.

Die ältere Anmeldung DE 00 196 40 447 C1 beschreibt die Behandlung von sogenannten Bearer Requests. Hier wird zudem beschrieben, dass zwischen einer Empfangseinrichtung und einer Feststation eine D- Kanal Information übertragen wird und gleichzeitig eine zu einer ISDN-Verbindung gehörende zweite ISDN B-Kanal Information zwischen der Empfangseinrichtung und einer zweiten Feststation übertragen wird. In diesem Stand der Technik wird somit lediglich der Aufbau eines Bearer Service in Bezug auf einen "double slot" Zeitschlitz oder "full slot" Zeitschlitz behandelt.

4. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Somit, wie in Fig. 7 beschrieben und zusammengefaßt, ist in dem herkömmlichen Kommunikations-System nur ein Kommunikations-Kanal zwischen der ISDN- Vermittlungsstelle und dem MSC vorhanden und somit besteht eine Beschränkung auf eine fehlende Gleichzeitigkeit grundlegend wegen der folgenden zwei Nachteile:

• - die begrenzten Benutzerraten, die gegenwärtig von digitalen mobilen Systemen bereitgestellt werden, d. h. die maximale Benutzer-Zugriffsrate von 9,6 Kbit/s auf den Verkehrskanälen;
• - das feste ISDN-Netz konnte, bis es vor kurzem standardisiert wurde, ein Multiraten-Schema zur Behandlung und Aufrechterhaltung der Integrität von mehr als einem ISDN-Kanal pro Anruf nicht bereitstellen.

Das heißt, bislang sind in den GSN-/DCS-/PCS-Netzen für mobile Stationen keinerlei Merkmale vorhanden, um die Herstellung zwischen zwei mobilen Stationen oder einer mobilen Station und einer ISDN-Station, die mit dem festen ISDN-Netz verbunden ist, verfügbar. Beispielsweise konnten zwei gleichzeitige Dialoge, nämlich ein Dialog, der einen Trägerdienst des Typs "Video" bereitstellt, und ein anderer Dialog eines Teledienstes "Sprache", nicht gleichzeitig bereitgestellt werden.

Deshalb besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung

• - in der Bereitstellung eines Kommunikations-Systems, eines Mobil-Vermittlungszentrums und eines Verfahrens, die den Aufbau von Mehrdialog-Anrufen in digitalen mobilen Netzen zwischen zwei mobilen Stationen oder zwischen einer mobilen Station und einem Teilnehmer an dem festen Netz ermöglichen.

5. LÖSUNG DER AUFGABE

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kommunikations- System zum Durchführen einer Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen einer ersten Teilnehmerstation MS1, MS2, . . . MSn und einer zweiten Teilnehmerstation ST1, ST2, . . . STn, MS2 durch ein Mobil- Vermittlungszentrum MSC eines öffentlichen mobilen Land- Netzes PLMN wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services und/oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend:

• a) wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1, der zwischen der ersten Teilnehmerstation und dem Mobil-Vermittlungszentrum MSC bereitgestellt ist;
• b) wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal CC2, der zwischen der zweiten Teilnehmerstation und dem Mobil-Vermittlungszentrum MSC bereitgestellt ist; wobei
• c) das Mobil-Vermittlungszentrum MSC eine Umsetzungs- Einrichtung MP umfasst zum Ausführen der Mehrfachdialog-Kommunikation durch
  • - Aufbauen einer angeforderten Anzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen auf einer entsprechenden Anzahl der zweiten Kommunikations-Kanäle wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet; und
  • - durch Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen als einen einzelnen Anruf auf den zweiten Kommunikations-Kanälen auf den wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal.

Ferner wird diese Aufgabe gelöst durch ein Mobil- Vermittlungszentrum MSC eines öffentlichen mobilen Land- Netzes PLMN, das über wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1 mit einer ersten Teilnehmerstation MS1, MS2, . . . MSn und über wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal CC2 mit einer zweiten Teilnehmerstation MS2, ST1, ST2, . . . STn verbunden ist, zur Ausführung einer Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen der ersten Teilnehmerstation und der zweiten Teilnehmerstation wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services und/oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend:
eine Umsetzungs-Einrichtung MP zum Ausführen der Mehrfachdialog-Kommunikation durch Aufbauen einer angeforderten Anzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen auf einer entsprechenden Anzahl der zweiten Kommunikations-Kanäle wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet und zum Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen als einen einzelnen Anruf auf den zweiten Kommunikations-Kanälen auf den wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal.

Ferner wird diese Aufgabe gelöst durch Verfahren zum Herstellen einer Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen einer ersten Teilnehmerstation MS1, MS2, . . . MSn und einer zweiten Teilnehmerstation MS1, ST1, ST2, . . . STn durch ein Mobil-Vermittlungszentrum MSC eines öffentlichen mobilen Land-Netzes PLMN wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services und/oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend die folgenden Schritte:

• a) Senden einer Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Nachricht von dem ersten Teilnehmer an das mobile Vermittlungszentrum MSC, die die Anzahl von gleichzeitigen aufzubauenden Einzeldialogen anzeigt wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet;
• b) Empfangen der Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Nachricht im Mobil-Vermittlungszentrum MSC und Identifizieren der Arten der angeforderten Einzeldialoge; und
• c) successives Zuordnen der Arten von angeforderten Einzeldialogen auf eine entsprechende Anzahl von zweiten Kommunikations-Kanälen CC2 zwischen dem Mobil-Vermittlungszentrum MSC und dem zweiten Teilnehmer; und
• d) Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen auf den zweiten Kommunikations- Kanälen CC2 auf wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1 zwischen dem ersten Teilnehmer und dem Mobil-Vermittlungszentrum.

6. VORTEILE DER LÖSUNG

Im wesentlichen wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Umsetzungs-Einrichtung (mapping means) oder ein Mapper verwendet, um eine Aurufaufbau-Nachricht zu empfangen, die mehrere Sätze von Trägerfunktionalitäten umfassen kann, wobei die Umsetzungs-Einrichtung die entsprechenden Trägerdienste oder Teledienste einer Anzahl von Verkehrskanälen zuordnet, die zwischen der mobilen Station und dem Mobilvermittlungszentrum vorhanden sind. Mehrere Verkehrskanäle zwischen der mobilen Station und dem MSC werden für den Mehrfach- Dialog (Mehrdialog) verwendet, wobei wenigstens ein Kommunikations-Kanal zwischen dem festen Netz und dem PLMN verwendet wird. Somit kann der Benutzer beispielsweise gleichzeitig einen Videodienst und einen Sprach-Teledienst empfangen.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Verbesserungen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt. Nachstehend werden vorteilhafte und illustrierende Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.

7. KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der ein Kommunikations-System ein Mobil- Vermittlungszentrum verwendet, welches eine Umsetzungs-Einrichtung MP umfaßt, um zwischen einem ersten Teilnehmer und einem zweiten Teilnehmer Mehrfach-Dialoge zu ermöglichen;

Fig. 2 eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der ein Video-Dienst und ein Sprach-Dienst gleichzeitig zwischen einer mobilen Station eines PLMN und einer Vermittlungsstelle eines festen ISDN-Netzes bereitgestellt werden;

Fig. 3a einen Mehrfachdialog-Anruf für zwei gleichzeitige Datenübertragungen zwischen einer mobilen Station MS1 und einer ISDN-Station ST1;

Fig. 3b einen Mehrfachdialog-Anruf für eine Sprach- und Video-Übertragung (Video-Telefonie) zwischen einer mobilen Station MS1 und einer ISDN-Station ST1:

Fig. 4a eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Herstellen eines Mehrfachdialog-Anrufs zwischen einer mobilen Station und der ISDN- Vermittlungsstelle (oder der damit verbundenen ISDN-Station);

Fig. 4b eine Ausführungsform eines Aufbaus eines Mehrfachdialog-Anrufs zwischen der Vermittlungsstelle des festen Netzes und der mobilen Station;

Fig. 4c ein Flußdiagramm zum Umsetzen von PLMN- Verkehrskanälen und ISDN-B-Kanälen;

Fig. 5 ein herkömmliches Kommunikations-System, welches aus FN/PLMN-Netzen besteht;

Fig. 6a ein vereinfachtes Blockschaltbild von Fig. 5, welches zwei mobile Stationen MS1, MS2 zeigt, die Einzeldialog-Kommunikationen untereinander und mit einer ISDN-Station ST1, ST2 über einen ersten und zweiten Kommunikations-Kanal CC1 bzw. CC2 ausführen;

Fig. 6b einen herkömmlichen Aufbau eines Einzeldialog- Anrufs;

Fig. 6c ein typisches Trägerfunktionalitäts-Format in einem ISDN-Netz; und

Fig. 7 die herkömmliche Verwendung eines 64 Kbit/s B- Kanals (oder eines D-Kanals) für einen Einzeldialog-Anruf.

8. BEVORZUGTE VORGEHENSWEISE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

In der folgenden Beschreibung werden die gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 7 zur Bezeichnung von gleichen oder entsprechenden Teilen verwendet.

Wie sich aus den oben angegebenen GSM und ITU- Spezifikationen entnehmen läßt, werden in der Mobilfunk- Technik größtenteils englischsprachige Ausdrücke verwendet. Bislang sind derartige englischsprachige Ausdrücke nur teilweise in eine deutschsprachige Form standardisiert worden, so daß hier zur leichteren Bezugnahme auf den gegenwärtigen Stand der Technik nach den deutschen Ausdrücken in Klammern (. . .) der entsprechende zutreffende englischsprachige Ausdruck erwähnt ist. Dem Durchschnittsfachmann, der sich mit der Mobilfunk-Technik beschäftigt, sind durchweg die englischsprachigen Ausdrücke geläufig, wie sich den oben erwähnten GSM, ITU und ETSI-Spezifikationen entnehmen läßt. Deutschsprachige Äquivalente sind von diesen Normungsausschüssen nicht verfaßt worden.

8.1 Kanal-Umsetzung für Mehrfach-Dialoge

Fig. 1 zeigt eine allgemeine Übersicht eines erfindungsgemäßen Kommunikations-Systems zum Bereitstellen einer Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen einer ersten Teilnehmerstation MS1, MS2, . . . MSn und einer zweiten Teilnehmerstation MS2, ST1, ST2, . . . STn. Die Anordnung des Kommunikations-Systems entspricht dem in Fig. 6a gezeigten Kommunikations- System, d. h. die erste Teilnehmerstation MS1 kann eine erste Mobilstation MS1 des PLMN sein, während die zweite Teilnehmerstation MS2, ST1, ST2, . . . STn eine zweite Mobilstation des PLMN oder tatsächlich eine Teilnehmerstation des festen Netzes FN sein kann. Somit ermöglicht das Kommunikations-System in Fig. 1 eine Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen zwei mobilen Stationen und/oder zwischen einer mobilen Station und einer Teilnehmerstation des festen Netzes. Wenigstens ein erster Kommunikations-Kanal CC1 verbindet die erste Teilnehmerstation MS1 mit dem MSC/VLR, während wenigstens ein zweiter Kommunikations-Kanal CC2 die zweite Teilnehmerstation MS2, ST1, ST2 mit dem MSC/VLR verbindet.

Das MSC/VLR enthält eine Umsetzungs- oder Abbildungs- Einrichtung (mapping means) MP, um eine Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen den Teilnehmern auszuführen. Es sei darauf hingewiesen, daß es nur erforderlich ist, wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1 zwischen der ersten Teilnehmerstation MS1 und dem MSC/VLR und wenigstens einen zweiten Kommunikations- Kanal CC2 zwischen der zweiten Teilnehmerstation und dem MSC/VLR bereitzustellen, um zu ermöglichen, daß zwischen zwei mobilen Stationen oder zwischen einer Teilnehmerstation des festen Netzes und der mobilen Station die Mehrfachdialog-Kommunikation stattfindet. Die Möglichkeit einer Durchführung der Mehrfachdialog- Kommunikation ist auch unabhängig von der Tatsache, ob die mobile Station oder die Teilnehmerstation des festen Netzes den Mehrfachdialog-Anruf einleitet. Somit ist die Konfiguration in Fig. 1 vollständig bidirektional.

Im wesentlichen ermöglicht die Umsetzungs-Einrichtung MP die Mehrfachdialog-Kommunikation durch Verwendung von wenigstens einem ersten und zweiten Kommunikations-Kanal CC1, CC2, wenn eine Vielzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen von dem anrufenden Teilnehmer angefordert werden. Die Umsetzungs-Einrichtung MP setzt Einzeldialoge auf dem wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1 als einen einzelnen Anruf auf wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal CC2 um, wie schematisch in Fig. 1 dargestellt ist. Das heißt, die Mehrfachdialog-Kommunikation wird aufgebaut, indem Einzeldialoge parallel als ein einzelner Anruf auf dem wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal CC2 aufgebaut wird, wohingegen sie auf wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal CC1 durch die Umsetzungs- Einrichtung MP umgesetzt werden.

Das bedeutet, daß bei einem Verfahren zum Ausführen einer Mehrfachdialog-Kommunikation die Umsetzungs- Einrichtung MP beispielsweise zunächst eine Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Aufforderung von einem Teilnehmer enthält, die eine Anzahl von Sätzen von Trägerfunktionalitäten und optional Hochschicht- Kompatibilitäts-Information bezüglich jedem gleichzeitig auszuführendem Einzeldialog und außerdem einen Mehrfachdialog-Anrufanzeiger, der anzeigt, daß ein Mehrfachdialog-Anruf angefordert wird, enthält. Mit einer derartigen Mehrfachdialog-Annrufaufbau- Aufforderung werden eine Anzahl von Basisdiensten (basic services) angefordert, die gleichzeitig d. h. parallel, von dem mobilen Teilnehmer verwendet werden sollen. Das MSC/VLR weist dann die einzelnen Dienste (services), d. h. die Telekommunikations-Dienste und Basisdienste (Trägerdienste (bearer services) und Teledienste (teleservices)), die von den Sätzen von Informationen der Trägerfunktionalität und der Hochschicht- Kompatibilität angefordert werden, einzeln dem wenigstens einen zweiten Kommunikationskanal CC2 zu. Somit können mehrere Basisdienste oder Teledienste parallel oder gleichzeitig im Ansprechen auf die Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Aufforderung ausgeführt werden, d. h. die Mehrfachdialog-Kommunikation kann stattfinden. Die Vorgehensweise, wie der Mehrfachdialog- Anrufaufbau Schritt für Schritt ausgeführt wird, wird nachstehend noch ausführlich erläutert.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß Fig. 1 eine allgemeine Konfiguration ist, die eine Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen einem PLMN und dem PLMN über beispielsweise das gleiche MSC/VLR-IWF erlaubt (d. h. es wird keine wechselseitige Zusammenarbeit mit dem/von dem festen ISDN-Netz benötigt), zwischen einem PLMN und einem anderen PLMN (über ein festes ISDN-Netz) oder tatsächlich zwischen einem PLMN und einem festen ISDN- Netz. Somit ist die erfindungsgemäße Umsetzungs- Einrichtung, die in das Mobil-Vermittlungszentrum MSC/VLR eingebaut ist, zur Erreichung einer Mehrdialog- Kommunikation zwischen Teilnehmern für jede der voranstehend erwähnten möglichen Kombinationen von Netzen anwendbar.

8.2 Umsetzung von PLMN-Verkehrskanälen & 64 Kbit/s ISDN- Kanälen

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die zweite Teilnehmerstation ST1 mit einer Vermittlungsstelle des festen ISDN-Netzes verbunden ist, wobei die zweiten Kommunikations-Kanäle durch wenigstens einen 64 Kbit/s ISDN-Kanal gebildet sind, wobei die ersten Kommunikations-Kanäle durch PLMN-Verkehrskanäle in den A-A-bis Um (Funk-) Schnittstellen gebildet sind und wobei die erste Teilnehmerstation durch eine mobile Station gebildet ist. Die ISDN-Kanäle können ISDN B- Kanäle oder ISDN D-Kanäle sein. Obwohl Fig. 2 die Umsetzung eines Teledienstes "Sprache" und eines Dienstes "Video" zwischen dem PLMN und dem festen ISDN- Netz zeigt, sei darauf hingewiesen, daß die Ausführungsform nicht auf eine derartige Kombination beschränkt ist. Für den allgemeinen Fall in Fig. 1 und auch für die Ausführungsform in Fig. 2 sind die folgenden Kombinationen von Diensten möglich:

• a) Sprache und Video, oder
• b) Datentransfer und Video, oder
• c) Faksimile und Video, oder
• d) gleichzeitige Dialoge für Datentransfers, oder
• e) Sprache und Datentransfers.

In Fig. 2 wird die Umsetzung auf die PLMN-Verkehrskanäle zwischen einer mobilen Station MS1, MS2, . . . MSn und der MSC/VLR und den ISDN 64-Kbit/s B-Kanälen in dem festen ISDN-Netz ausgeführt. In Fig. 2 wird ein Video- Telefonie-Dienst in einem Mehrfachdialog-Anruf angeboten, in diesem Fall ein Anruf mit zwei Dialogen - einer für den Sprachdienst (Teledienst 11 in dem digitalen Mobil-System GSM/DCS) und ein zweiter für einen Videodienst (der in dem digitalen Mobil-System GSM/DCS nicht standardisiert ist). In der Ausführungsform in Fig. 2 werden fünf Verkehrskanäle in der A-Schnittstelle-A-bis-Schnittstelle-Um (Funk-) Schnittstelle verwendet. Sie sind mit "1" bis "5" numeriert. Zwei 64 Kbit/s B-Kanäle sind zwischen dem MSC/VLR und der ISDN-Vermittlungsstelle des festen Netzes, die den Anruf einleitet oder abschließt, gezeigt. Das MSC/VLR führt eine Umsetzung zwischen den Kanälen aus, wobei die Herstellung einer Mehrfachdialog- Anruf-Verbindung für die zwei Basisdienste zwischen dem PLMN und dem festen ISDN-Netz ermöglicht wird.

Zur Durchführung eines Mehrfachdialog-Anrufaufbaus identifiziert die MSC/VLR zuerst die Anzahl von Basisdiensten (basic services), die von der mobilen Station angefordert oder der mobilen Station angeboten werden. Dies wird dadurch erreicht, daß das MSC/VLR die Sätze von Trägerfunktionalitäten (bearer capabilities) und optional die Hochschicht-Kompabilitäts-Informationen pro angebotenem (angefordertem) Trägerdienst (basic service) oder Teledienst (teleservice) identifiziert. Sobald die angeforderten Basisdienste identifiziert sind, werden die Kanäle umgesetzt. In diesem Fall wird der Verkehrskanal "1", der "Sprache" führt, auf den ISDN-B-Kanal "1" umgesetzt. Verkehrskanäle "2", "3", "4" und "5" werden auf den ISDN-B-Kanal "II" umgesetzt.

Fig. 2 zeigt den Fall, bei dem zwei ISDN-B-Kanäle für die zwei einzelnen Dialoge verwendet werden. In Abhängigkeit von den Charakteristiken der Sätze von Trägerfunktionalitäten weist MSC/VLR die Anzahl von B- Kanälen zu, jedoch ist es vorstellbar, nur einen B-Kanal in dem einfachsten Fall zu verwenden, beispielsweise wenn eine Kompression auf diesem Kanal verwendet wird.

Eine einfache Illustration der Umsetzung in Fig. 2 ist wie folgt: das MSC/VLR empfängt eine Mehrfachdialog- Aufforderung, die eine Anzahl von Sätzen von Trägerfunktionalitäten und eine Anzeige enthält, wie viele Trägerkanäle verfügbar sind. In Fig. 2 fordert die mobile Station fünf Verkehrskanäle an. Eine der Trägerfunktionalitäten in dem Satz, der den Video-Dienst anfordert, ist z. B. die erforderliche Übertragungsgeschwindigkeit von beispielsweise 36,4 Kbit/s und genauso ist eine der Trägerfunktionalitäten für den Satz, der den Sprachdienst anfordert, die erforderliche Übertragungsgeschwindigkeit von 2,4 Kbit/s. Somit wird die Umsetzungs-Einrichtung zwei B- Kanäle (einen für jeden Dienst) zuweisen und wird entscheiden, daß vier Verkehrskanäle von 9,1 Kbit/s für den Video-Dienst verwendet werden müssen und ein Verkehrskanal für den Sprachdienst verwendet werden muß.

Natürlich sind die Parameter des angeforderten Dienste, so wie sie in dem jeweiligen Satz von Trägerfunktionalitäten definiert werden, nicht nur die Übertragungsgeschwindigkeit sondern verschiedene andere Parameter. Wenn sie aus den Trägerfunktionalitäten identifiziert hat, welche Art von Service angefordert wird, verteilt (oder "setzt um") die Umsetzungs- Einrichtung deshalb die erforderlichen technischen Merkmale "unter" der Anzahl von Verkehrskanälen, die von der mobilen Station angezeigt worden sind. Dies bedeutet, daß die Umsetzungs-Einrichtung eine Umsetzung eines B-Kanals auf mehrere Verkehrskanäle ausführt, sie aber diese Verkehrskanäle "gemeinsam" zur Unterstützung aller technischen Merkmale des angeforderten Anrufs verwendet, so wie dieser von den Trägerfunktionalitäten definiert ist, d. h. zum Unterstützen der Geschwindigkeit: vier Verkehrskanäle und möglicherweise zum Unterstützen der Synchronisation etc. nur zwei der insgesamt vier Verkehrskanäle. Somit verteilt die Umsetzungs-Einrichtung die technischen Merkmale "unter" der verfügbaren Anzahl von Verkehrskanälen.

Während die Verwendung von einem Verkehrskanal für einen einzelnen Dialog bekannt ist, wie voranstehend erwähnt (dies ist beispielsweise auch in dem ETSI-Dokument " European digital cellular telecommunication system (Phase 2); GSM Public Land Mobile Network (PLMN) (GSM 03.10), May 1994" auf Seite 16, Abschnitt 4.1 beschrieben: pro Verbindung, d. h. pro Anruf wird ein Kanal verwendet), z. B. für Systeme mit Hochgeschwindigkeits-Vermittlungsdaten (high speed circuit switched data HSCSD) sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Umsetzungs-Einrichtung ermöglicht, aus dem Satz von Trägerfunktionalitäten die Anzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen zu bestimmen und zu bestimmen, wieviele Verkehrskanäle für jeden Einzeldialog benötigt werden und diese bestimmten Verkehrskanäle für die einzelnen technischen Merkmale, die zum Unterstützen des angeforderten Einzeldialogs benötigt werden, zu verteilen und zu verwenden. Somit basiert das erfinderische Konzept nicht nur auf der Verwendung von einem oder mehreren B-Kanälen und einem oder mehreren Verkehrskanälen, sondern auf der Umsetzung der Kanäle zum Unterstützen der einzelnen technischen Merkmale für jeden angeforderten Dialog. Eine Schritt- für-Schritt-Beschreibung, wie der Aurufaufbau für eine derartige Mehrfachdialog-Kommunikation ausgeführt wird, wird nachstehend noch erläutert.

8.3 Beschreibung von einfachen Mehrfachdialog-Anrufen

Während Fig. 2 der allgemeinen Erläuterung dient, wie die Umsetzung zwischen einem festen ISDN-Netz und dem PLMN ausgeführt wird, werden nachstehend einige spezifische Ausführungsformen für Illustrationszwecke unter Bezugnahme auf die Fig. 3a, 3b erläutert.

Fig. 3a zeigt eine Ausführungsform mit einem Anruf, bei dem zwei Datendialog-Übertragungen gleichzeitig stattfinden. In diesem Fall werden zwei Funk- Verkehrskanäle "1" und "2" zwischen einer mobilen Station MS1 und der MSC/VLR-IWF (IWF: Interworking Function oder Zusammenarbeitsfunktion) verwendet.

Genauso werden zwei 64 Kbit/s Verkehrskanäle (B-Kanäle) zwischen der ISDN-Vermittlungsstelle und der MSC/VLR-IWF verwendet. Somit ist die Umsetzung, die von der Umsetzungs-Einrichtung MP ausgeführt wird, vergleichsweise einfach, da sie den Verkehrskanal "1" (Datendialog 1) dem ersten B-Kanal zuweist und den Verkehrskanal "2" (Datendialog 2) dem zweiten B-Kanal. Allerdings kann MP beide Verkehrskanäle einem B-Kanal zuordnen, wie unter Bezugnahme auf Fig. 2 allgemein beschrieben wurde.

Fig. 3b zeigt andererseits die kompliziertere und allgemeinere Form, wie in Fig. 2 angegeben. Hier findet ein Sprachdialog und ein Videodialog gleichzeitig statt. In diesem Fall werden fünf Funkkanäle "1" bis "5" zwischen der mobilen Station und dem MSC/VLR-IWF verwendet. Ein Funk-Verkehrskanal für den Sprachdialog und vier Verkehrskanäle für den Videodialog werden verwendet. Die Verkehrskanäle zwischen der mobilen Station MS1 und dem MSC/VLR (einschließlich der A- Schnittstelle, der A-bis-Schnittstelle und der Um-Luft- Schnittstelle) werden von dem MSC/VLR auf eine Vielzahl von 64 Kbit/s Kanäle in Richtung auf das feste ISDN-Netz und somit in Richtung auf die ISDN-Station ST1 hin umgesetzt. Wie erläutert wird die Umsetzung auf Grundlage der verwendeten Trägerdienste oder Teledienste ausgeführt, die von dem Mehrfachdialog-Anruf benötigt werden.

Es sei darauf hingewiesen, daß das in Fig. 3b und Fig. 2 dargestellte Konzept nicht auf der gleichzeitigen Verwendung von Zeitschlitzen in der Luft-Schnittstelle basiert, die von dem Hochgeschwindigkeitsschaltungs- Vermittlungsdaten (high speed circuit switched data HSCSD) Merkmal im GSM bereitgestellt werden, was gegenwärtig eine Standardisierung durchläuft. Im Gegensatz dazu ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gleichzeitige Verwendung von Zeitschlitzen in der Luft-Schnittstelle gerichtet, sondern sie stützt sich auf das Konzept einer gleichzeitigen Verwendung von mehreren Basisdiensten für mehrere Dialoge, was bislang für eine Standardisierung nicht berücksichtigt worden ist.

Wenn eine Mehrfachdialog-Kommunikation in Fig. 3b aufgebaut wird, werden die zugehörigen 64 Kbit/s Kanäle von dem MSC/VLR in Richtung auf das feste ISDN-Netz hin durch den Mehrfachraten-ISDN-Verbindungstyp (multirate ISDN-connection type) bereitgestellt. Das heißt, jeder Satz von Kompatibilitäts-Information (compatibility information), der in der Anrufaufbau-Aufforderung enthalten ist, zeigt einen unterschiedlichen 64 Kbit/s B-Kanal an, der in dem Mehrfachdialog-Anruf verwendet werden soll. Das heißt, die Anzahl von Mobil- Trägerfunktionalitäten (optional in Kombination mit der Hochschicht-Kompatibilitäts-Information) ist eine Anzeige über die Anzahl von Einzeldialogen, die von dem Mehrfachdialog-Anruf angefordert wird, wohingegen die Mobil-Trägerfunktionalitäts-Information (möglicherweise in Kombination mit der Hochschicht-Kompatibilitäts- Information) selbst die Art von Anruf anzeigt, d. h. sie zeigt der MSC/VLR an, welche technischen Merkmale zum Unterstützen der spezifischen Arten von Anrufen benötigt werden, die angefordert worden sind.

8.4 Mehrfachdialog-Anruf-Herstellungsprozedur

Fig. 4a zeigt eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Herstellen einer Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen einer mobilen Station und einer ISDN-Teilnehmerstation durch eine ISDN-Vermittlungsstelle eines festen Netzes (siehe zum Vergleich die Aufbau-Prozedur, die in Fig. 6b für Einzeldialoge gezeigt ist). Die Aurufaufbau- Prozeduren einschließlich des Austausches von Nachrichten (wie beispielsweise IAM, ACM etc.) wird normalerweise über Signalisierungs-Kanäle ausgeführt, die unabhängig von den Kommunikations-Kanälen CC1, CC2 bereitgestellt werden, jedoch können die Kommunikations- Kanäle dafür verwendet werden.

Fig. 4a zeigt den Fall einer Aufforderung von einer mobilen Station für einen von einer mobilen Station eingeleiteten Mehrfachdialog-Anruf (multidialogue mobile originating call) d. h. hier leitet die mobile Station eine Aufforderung für einen Mehrfachdialog ein. Die Aufbau-Nachricht SETUP zeigt der MSC/VLR-IWF an, daß ein Mehrdialog-Dienst von der mobilen Station angefordert wird (der Mehrfachdialog-Anzeiger ist in der SETUP- Nachricht enthalten). Wie erläutert umfaßt die Aufbau- Nachricht Sätze von Kompatibilitäts-Information (d. h. Sätze einer Mobil-Trägerfunktionalitäts-Information und optional Hochschicht-Kompatibilitäts-Information), die die technischen Merkmale von mehreren Einzeldialogen anzeigen, die gleichzeitig ausgeführt werden sollen. Jeder Satz repräsentiert somit einen getrennten angeforderten Einzeldialog. Das heißt, wenn die Mehrfachdialog-Aufforderung von der mobilen Station ausgegeben wird, wird die Aufbau-Nachricht einen Satz von mobilen Trägerfunktionalitäten enthalten, und wenn sie von einer ISDN-Station ausgegeben wird, wird sie einen Satz von ISDN-Trägerfunktionalitäten enthalten. Derartige ISDN-Trägerfunktionalitäten (bearer capabilities) sind in dem ITU-T Dokument "Digital subscriber signalling system no. 1 network layer; Digital subscriber signalling system no. 1 (DSS1)- ISDN user-network interface layer 3 specification for basic call control, ITU-I Recommendation Q-931, March 1993" auf den Seiten 65-68 offenbart.

Wie schon erwähnt umfaßt die Nachricht einen Mehrfachdialog-Anzeiger, der die Anforderung als eine Mehrfachdialog-Anrufanforderung im Gegensatz zu einer Einzeldialog-Anrufanforderung definiert. Dies macht die Anforderung einzigartig und unverwechselbar in Bezug zu einem alternierenden oder dualen Dienst (beispielsweise dem Trägerdienst 61 "alternierende Sprache/Daten" oder dem Trägerdienst 81 "Sprache gefolgt von Daten") die dem Wesen nach nicht gleichzeitige Einzeldialoge sind. Der Mehrfachdialog-Anzeiger unterscheidet somit die Aufbau- Nachricht von einem alternierenden oder Dual-Anruf, so wie er im GSM/DCS digitalen Mobil-Systemen standardisiert ist, bei denen jeweils ein einzelner Basisdienst dem Teilnehmer zur Verfügung gestellt wird.

8.5 Zuordnung der B-Kanäle

Eine Umsetzung wird somit zwischen der mobilen Kompatibilitäts-Information und der ISDN/ISUP Trägerfunktionalitäten und der Hochschicht- Kompatibilitäts-Information ausgeführt. Der Herstellungsprozeß eines Mehrfachdialog-Anrufs, der von der MSC/VLR-IWF ausgeführt wird, wird nachstehend noch unter Bezugnahme auf die Fig. 4e, 4c beschrieben.

Das Mehrfachraten-ISDN (multirate ISDN) Merkmal wird verwendet, um die mehreren B-Kanäle in der in Fig. 4a gezeigten Aufbau-Prozedur zuzuordnen. Zum Aufbau aller Einzeldialoge werden eine Aufbau-Nachricht, Anfangsadressen-Nachricht IAM und Adressen- Vollständigkeits-Nachricht ACM sequentiell für die mehreren gleichzeitig auszuführenden Dialoge erzeugt. Das MSC/VLR zeigt einen Mehrfachraten-Anruf an der ISDN- Vermittlungsstelle an, die den Anruf einleitet, indem die Parameter der Benutzerservice-Information (User Service Information), der Benutzerservice-Informations- Strich (User Service Information Prime), des Zugriffs- Transports (Access Transport), der Benutzer Teleservice- Information (User Teleservice Information) und der Übertragungs-Medium-Anforderungen (Transmission Medium Requirements) verwendet werden. (Das ITU-T Dokument "Specifications of signalling system no. 7; Formats and codes of the ISDN user part of signalling system no. 7, ITU-T Recommendation Q.763, March 1993" beschreibt auf den Seiten 9, 10, 56, 57, 58 das Format dieser Parameterfelder).

8.6 Herstellung eines an eine mobile Station gerichteten Anrufs mit einem Mehrfachdialog

Fig. 4b zeigt ein Beispiel, bei dem eine Mehrfachdialog- Kommunikation aufgebaut wird, wenn der Anruf von der ISDN-Station über die ISDN-Vermittlungsstelle eingeleitet wird und an die mobile Station gerichtet oder dort abgeschlossen wird. Die abschließende ISDN- Vermittlungsstelle sendet eine Anfangsadressen-Nachricht (initial address message) IAM an das Gatway-Mobil- Vermittlungszentrum GMSC. Wie erläutert umfaßt die Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Nachricht Kompatibilitäts- Information bezüglich des Mehrfachdialog-Anrufs. Diese Information umfaßt die Parameter der Benutzerdienst- Information (user service information), des Benutzerservice-Informations-Strichs (user service information prime), des Zugriffs-Transports (access transport), der Benutzer-Teledienst-Information (user teleservices information) und der Übertragungsmedium- Anforderung (transmission medium requirement), die einen Multiraten-Anruf von dem festen ISDN-Netz anzeigen.

Obwohl in Fig. 4b die ISDN-Station gezeigt ist, die den Mehrfachdialog-Anruf einleitet, ist Fig. 4b auch auf die Situation anwendbar, bei der eine mobile Station den Aufbau eines Mehrfachdialog-Anrufs an eine andere mobile Station des gleichen PLMN anfordert, weil - wie voranstehend erläutert - der Aurufaufbau zwischen mobiler Station und mobiler Station ebenfalls durch die ISDN-Vermittlungsstelle ausgeführt werden kann. Somit deckt die an ein mobile Station gerichtete Situation in Fig. 4b auch die Situation einer mobilen Station an eine mobile Station unter Verwendung des festen ISDN-Netzes ab, weil eine Symmetrie und Analogie bei der Behandlung der Herstellung des von einer mobilen Station ausgehenden Mehrfachdialog-Anrufs (multidialogue originating call) besteht.

Das Heimatregister HLR speichert Teilnahme-Information bezüglich des Mehrfachdialog-Anrufs (d. h., das HLR speichert Information, die anzeigt, für welche Arten von Anrufen der Teilnehmer bezahlt hat, d. h. Video/Sprache, Datenaustausch . . .). Diese Teilnahme-Information wird an das MSC/VLR in der Einfügungs-Teilnehmerdaten-Nachricht (Insert Subscriber Data Message) transferiert, und wenn an eine mobile Station gerichtete Anrufe von dem PLMN empfangen werden, transferiert die Bereitstellen- Gastteilnahme-Nummern-Nachricht PRN (Provide Roaming Number Message) Mehrfachdialog-Kompatibilitäts- Information an das MSC/VLR, so daß die Umsetzungs- Einrichtung die einzelnen angeforderten Einzeldialoge auf den Verkehrskanälen über die Verkehrskanal-Zuordnung aufbauen kann.

Wie immer enthält die Bereitstellen-Gastteilnahme- Nummern-Nachricht PRN eine ISDN-Nummer MSISDN der mobilen Station, die die ISDN-Identität des mobilen Teilnehmers ist, die einem anrufenden Teilnehmer für von einer mobilen Station eingeleitete Anrufe oder einem angerufenen Teilnehmer für an eine mobile Station Anrufe gerichtete Anrufe zugeordnet ist. Wenn unvollständige Kompatibilitäts-Information durch das HLR aus der GMSC empfangen wird (weil die Netz-Schnittstellen zwischen dem festen Netz und dem PLMN manchmal die vollständige Kompatibilitäts-Information nicht übertragen können), dann kann das herkömmliche Mehrfachnumerierungs-Schema oder Einzelnumerierungs-Schema oder eine HLR-Kontur- Auswahl von dem HLR verwendet werden, wie in einer parallelen Anmeldung DE 196 17 798.7 im Namen des gleichen Anmelders beschrieben ist, die hier durch Bezugnahme mit eingeschlossen ist.

Wie in Fig. 4b angezeigt, wird nach Empfang der Gastteilnahme-Nummer (Roaming Number) von dem MSC - eine Gastteilnahme-Informations-Bestätigung ACK (roaming information acknowledgement) an das GMSC gesendet, wonach die Anfangsadressen-Nachricht (initial address message) IAM an das MSC gesendet wird, welches danach die Verkehrskanal-Zuordnung für die individuellen Einzeldialoge ausführt, die von der ISDN- Vermittlungsstelle angefordert werden. Schließlich wird eine Adressen-Vollständigkeits-Nachricht (address complete message) ACM an die ISDN-Vermittlungsstelle zurücktransferiert, die anzeigt, daß die Herstellung des Mehrfachdialog-Anrufs abgeschlossen worden ist und daß die Umsetzung der Verkehrskanäle auf die ISDN-Kanäle erfolgreich abgeschlossen worden ist.

Aus den Fig. 4a, 4b ist ersichtlich, daß nur eine Anfangsadressen-Nachricht zum Aufbau der Verkehrskanäle und der ISDN-Kanäle gesendet wird, um zu ermöglichen, daß der Mehrfachdialog stattfindet.

8.7 Umsetzung von Kanälen für eine Sprach-/Video- Mehrfachdialog

Fig. 4c ist eine Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung, bei der der Aufbau eines Sprach- und Video- Mehrfachdialog-Anrufs gezeigt ist, für den die Umsetzung allgemein in Fig. 2 angezeigt wurde. Das heißt, Fig. 4c stellt Einzelheiten über die Vorgänge bereit, die das MSC/VLR zur Durchführung der Umsetzung zwischen PLMN- Verkehrskanälen und 64 Kbit/s ISDN B-Kanälen ausführt. Die Kompatibilitäts-Information, die für einen digitalen Mobil-Videotelefonie-Anruf in dem PLMN benötigt wird, wird ebenfalls beschrieben.

Nach Starten der Aufbau-Prozedur im Schritt S1 empfängt die MSC/VLR-IWF von der mobilen Station MS1, MS2 im Schritt S2 eine Anrufaubau-Aufforderung SETUP für einen Mehrfachdialog-Dienst, d. h. die Anrufaufbau-Aufforderung enthält den Mehrfachdialog-Anrufanzeiger, der in der Aufbau-Nachricht (setup message), der Anruf- Fortschreiten-Nachricht (call proceeding message), der Anrufbestätigungs-Nachricht (call confirmed message), der Bereitstellen-Gastteilnahme-Nummer-Nachricht (provide roaming number message), der Einfügung- Teilnehmer-Daten-Nachricht (insert subscriber data message) und den entsprechenden Bestätigungs-Nachrichten die jeweilige Dienstaufforderung/das Angebot als einen Mehrfachdialog-Anruf identifiziert, und Trägerfunktionalitäts-/Hochschicht-Kompatibilitäts- Information, die die Art der Einzeldialoge anzeigt.

Die Charakteristiken, die an dem MSC/VLR-IWF pro Mobil- Trägerfunktionalität/Hochschicht-Kompatibilitäts- Information bereitgestellt werden, umfassen als Parameter die folgenden Anzeigen:

• - die Anzahl von Verkehrskanälen, die von dem Mehrfachdialog benötigt werden;
• - die Art von Kodierung in jedem Verkehrskanal;
• - der Transfermodus;
• - die Transferrate;
• - die Informations-Transfer-Funktionalität;
• - die Struktur;
• - die Herstellung (establishment);
• - die Konfiguration;
• - das Benutzer-Informationsschicht-1-Protokoll (user information layer 1 protocol);
• - das Benutzer-Informationsschicht-2-Protokoll (user information layer 2 protocol);
• - das Benutzer-Informationsschicht-3-Protokoll (user information layer 3 protocol);
• - das Signalisierungs-Zugriffs-Protokoll;
• - die Art von Benutzer-Information;
• - die Identifikation von erweiterten audiovisuellen Charakteristiken.

Im Schritt S3 findet eine Verhandlung oder Signalisierung zwischen der MSC/VLR-IWF und der mobilen Station unter Verwendung der Anruf-Fortschreiten- Nachricht (call proceeding message) statt, die an die anrufende mobile Station wie in herkömmlichen GSM-/DCS- /PCS-Systemen gesendet wird. Danach findet die Kanal- Umsetzung im Schritt S4 statt.

Im Schritt S4 weist die MSC/VLR-IWF einen 64 Kbit/s ISDN B-Kanal pro Einzeldialog, der von der mobilen Station MS angefordert wird, zu. Die ISDN B-Kanal-Umsetzung ist dann z. B. für Videotelefonie:
Anzahl von mobilen Trägerfunktionalitäten → Anzahl von Dialogen → Anzahl von ISDN B-Kanälen.

Dies ist der Umsetzungsprozeß, der von der Umsetzungs- Einrichtung in Fig. 2 ausgeführt wird. Die Charakteristiken, die von dem MSC/VLR pro ISDN- Trägerfunktionalität/Hochschicht-Kompatibilitäts- Information für den Sprachdialog bereitgestellt werden, umfassen die folgenden Parameter:

• - Transfermodus (transfer mode);
• - Transferrate (transfer rate);
• - Informations-Transfer-Funktionalität (information transfer capability);
• - Struktur;
• - Herstellung einer Kommunikation (establishment of communication);
• - Symmetrie;
• - Konfiguration einer Kommunikation;
• - Benutzer-Informationsschicht-1-Protokoll (user information layer 1 protocol);
• - Benutzer-Informationsschicht-2-Protokoll (user information layer 2 protocol);
• - Benutzer-Informationsschicht-3-Protokoll (user information layer 3 protocol);
• - Typ von Benutzer-Information;
• - Identifikation von erweiterten audiovisuellen Charakteristiken.

Genauso umfassen die Charakteristiken, die von dem MSC/VLR pro ISDN-Trägerfunktionalität/Hochschicht- Kompatibilitäts-Information für den Video-Dialog bereitgestellt werden, die gleichen voranstehend genannten Parameter des Transfermodus, der Transferrate etc.

Das MSC/VLR-IWF erzeugt die obigen Anruf- Charakteristiken an dem ISDN-Netz durch eine Signalisierung in dem ISUP (ISDN Benutzerteil-Netzwerk- Protokoll oder ISDN user part network protocol).

Danach enthält im Schritt S5 die Anfangsadressen- Nachricht (initial address message) IAM einen Benutzerdienst-Informations-Parameter (user service information parameter), der die ISDN- Trägerfunktionalität für den Sprachdialog anzeigt. Genauso zeigt der Benutzerdienst-Informations-Srich- Parameter (user service information prime parameter) in der Anfangsadressen-Nachricht IAM die Trägerfunktionalität für den Videodialog an. Ferner zeigt im Schritt S5 der Zugriffs-Transport-Parameter (access transport parameter) oder der Benutzer- Teledienst-Informations-Parameter (user teleservice information parameter) der IAM-Nachricht die Hochschicht-Kompatibilitäts-Information (high layer compatibility information) für den Mehrfachdialog-Anruf an.

Schließlich zeigt im Schritt S6 die Übertragungsmedium- Anforderung (transmission medium requirement) die Notwendigkeit an, 2 × 64 Kbit/s Kanäle für den Mehrfachdialog-Anruf in Richtung auf das feste ISDN-Netz hin aufzuweisen. Somit ist die Prozedur für die Herstellung eines Mehrfachdialog-Anrufs, der von der MSC/VLR-IWF für einen Videotelefonie-Anruf ausgeführt wird, abgeschlossen, wonach die Mehrfachdialog- Kommunikation mit Video und Sprache im Schritt S7 fortschreitet.

8.8 Vorteile und gewerbliche Anwendbarkeit

Wie voranstehend erläutert ist das erfindungsgemäße Kommunikations-System, das Mobil-Vermittlungszentrum und das Verfahren zum Herstellen einer Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern für Anwendungen geeignet, die mehr als eine Art von Informationsdialog pro Anruf erfordern, z. B. wenn Sprache und Video von einer mobilen Station und einer entfernten ISDN-Station oder einer anderen mobilen Station gleichzeitig verwendet werden sollen. Ein derartiges System ist besonders vorteilhaft, weil es eine vollständigere Vorgehensweise für eine Kommunikation für verschiedene Arten von Teilnehmerkreisen bereitstellt und die Dienste verbessert, die gegenwärtig von dem Mobilfunk-Netz PLMN angeboten werden.

Die gegenwärtige Digital-Mobilfunk-Technologie erlaubt keine gleichzeitige Verwendung von mehr als einem Basisdienst - in einem einzelnen Anruf - d. h. nur eine einzelne Art von Anruf kann zu jeder Zeit unterstützt werden. Das erfindungsgemäße Kommunikations-System stellt den wesentlichen Vorteil bereit, daß mehr als ein gleichzeitiger Basisdienst in einem einzelnen Anruf unter Verwendung des Mehrfachdialog-Konzepts wie voranstehend erläutert verwendet werden kann. Dieses Konzept verwendet in vorteilhafter Weise die jüngsten Mehrraten-ISDN-Prozeduren (multirate-ISDN) in dem festen Netz (d. h. das ISDN-Netz erlaubt die Verwendung von verschiedenen Übertragungsraten über die B-Kanäle und D- Kanäle), um den Mehrfachdialog-Dienst auch in dem PLMN bereitzustellen.

Das Kommunikations-System und -Verfahren der Erfindung können auch in vorteilhafter Weise die geplante Digital- Mobilfunk-Technologie (planned digital mobile technology) verwenden, um die Bandbreite pro Anruf zu erhöhen. Diese Technologie (als Hochgeschwindigkeitsschaltungs-Vermittlungsdaten oder high speeed circuit switched data bezeichnet) ermöglicht einen Informationstransfer über die Luft-Schnittstelle mit einer höheren Rate als die normale maximale Rate von 9,6 Kbit/s, d. h. 19,2, 28,8, 38,4, 48 . . ., 57,6 Kbit/s. Das heißt, wenn die Übertragungsrate der gegenwärtigen 9,6 Kbit/s Benutzerrate über die Luft-Schnittstelle erweitert wird, kann das erfindungsgemäße Kommunikations-System und -Verfahren verwendet werden, um die Mehrfachdialog-Kommunikation noch effizienter bereitzustellen.

Claims (31)

1. Kommunikations-System zum Durchführen einer Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen einer ersten Teilnehmerstation (MS1, MS2, . . . MSn) und einer zweiten Teilnehmerstation (ST1, ST2, . . . STn, MS2) durch ein Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) eines öffentlichen mobilen Land-Netzes (PLMN), wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend:

• a) wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal (CC1), der zwischen der ersten Teilnehmerstation und dem Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) bereitgestellt ist;
• b) wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal (CC2), der zwischen der zweiten Teilnehmerstation und dem Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) bereitgestellt ist; wobei
• c) das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC)eine Umsetzungs- Einrichtung (MP) umfasst zum Ausführen der Mehrfachdialog-Kommunikation durch
  Aufbauen einer angeforderten Anzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen auf einer entsprechenden Anzahl der zweiten Kommunikations-Kanäle, wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet; und
  durch Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen als einen einzelnen Anruf auf den zweiten Kommunikations-Kanälen auf den wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal.

2. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die erste als auch die zweite Teilnehmerstation mobile Stationen (MS1, MS2) des öffentlichen mobilen Land-Netzes (PLMN) sind.

3. Kommunikations-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein festes Netz (FN) mit dem öffentlichen mobilen Land-Netz (PLMN) über eine Vermittlungsstelle (EX) des festen Netzes verbunden ist, wobei die Mehrfachdialog-Kommunikation zwischen der ersten und zweiten mobilen Station durch das feste Netz (FN) ausgeführt wird.

4. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Teilnehmerstation eine Mobilfunk-Station (MS1) des öffentlichen mobilen Land- Netzes (PLMN) ist und die zweite Teilnehmerstation (ST1, ST2) eine Teilnehmerstation eines festen Netzes (FN) ist, welches mit dem öffentlichen mobilen Land-Netz (PLMN) über eine Vermittlungsstelle (EX) des festen Netzes verbunden ist.

5. Kommunikations-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Teilnehmerstation (ST1, ST2, . . . STn) eine ISDN-Station ist und die Vermittlungsstelle (EX) des festen Netzes eine ISDN- Vermittlungsstelle ist.

6. Kommunikations-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste mobile Station (MS1, MS2, . . . MSn) vorgesehen ist, um eine Nachricht mit einer Mehrfachdialog-Anrufherstellungs-Aufforderung an das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) zu übertragen, um die Mehrfachdialog-Kommunikation zu der zweiten mobilen Station (MS2) anzufordern.

7. Kommunikations-System nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste mobile Station (MS1) vorgesehen ist, um eine Nachricht mit einer Mehrfachdialog-Anrufherstellungs-Anforderung an das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) zu übertragen, um eine Mehrfachdialog-Kommunikation zu der Teilnehmerstation (ST1) des festen Netzes (FN) anzufordern.

8. Kommunikations-System nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilnehmerstation (ST1) des festen Netzes (FN) vorgesehen ist, um eine Nachricht mit einer Mehrfachdialog-Anrufherstellungs-Aufforderung an das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) zu übertragen, um eine Mehrfachdialog-Kommunikation zu der ersten mobilen Station (MS1) anzufordern.

9. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kommunikations-Kanal ein Kommunikations-Kanal mit 64 Kbit/s ist und der erste Kommunikations-Kanal ein Kommunikations-Kanal mit weniger als 64 Kbit/s ist, z. B. 9,6 Kbit/s oder 14,4 Kbit/s.

10. Kommunikations-System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kommunikations-Kanal ein ISDN B-Kanal oder ein ISDN D-Kanal (B-CH, D-CH) ist.

11. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachdialog-Kommunikation umfaßt: einen Sprach-/Video- oder einen Datentransfer- /Video- und/oder einen Faksimile-/Video- und/oder einen Sprach-/Datentransfer-Mehrfachdialog und/oder gleichzeitige Dialoge für einen Datentransfer.

12. Kommunikations-System nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachdialog-Kommunikation ein Sprachdialog/Videodialog ist, wobei fünf Funkverkehrs- Kanäle zwischen der ersten und zweiten mobilen Station (MS1, MS2, . . . MSn) verwendet werden, wobei ein Funkverkehrs-Kanal für den Sprachdialog und vier Funkverkehrs-Kanäle für den Videodialog verwendet werden.

13. Kommunikations-System nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachricht mit der Mehrfachdialog-Anrufherstellungs-Aufforderung umfaßt: mehrere Sätze von Kompatibilitäts-Informationen, wobei jeder Satz einen anderen Einzeldialog des angeforderten Mehrfachdialog-Anrufs definiert, und einen Mehrfachdialog-Anruf-Anzeiger, der eine Mehrfachdialog- Anforderung anzeigt.

14. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungs-Einrichtung (MP) eine Umsetzung einer Mobil-Kompatibilitäts-Information der mobilen Station und ISDN/ISUP-Trägerfunktionalitäten (BC und Hochschicht-Kompatibilitäts-Information (HLC) der Teilnehmerstation des festen Netzes ausführt.

15. Kommunikations-System nach Anspruch 12 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Funkverkehrs-Kanal, der für den Sprachdialog verwendet wird, ein erster ISDN B-Kanal (I) ist, und die vier Funkverkehrs-Kanäle, die für den Videodialog verwendet werden, auf einen zweiten ISDN B- Kanal (II) umgesetzt werden.

16. Kommunikations-System nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrraten-ISDN-Prozedur verwendet wird, um mehrere B-Kanäle zuzuordnen.

17. Kommunikations-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einzeldialog einen einzelnen Trägerdienst und/oder Teledienst umfaßt und der Mehrfachdialog ein gleichzeitiges Auftreten von mehreren Trägerdiensten und/oder Telediensten umfaßt.

18. Kommunikations-System nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das öffentliche mobile Land-Netz (PLMN) umfaßt: ein D1 oder D2 Mobilfunk-Netz, ein GSM 900 MHz globales System für mobile Kommunikationen, ein DCS 1800 digitales Zellularsystem bei 1800 MHz, ein E-Plus Mobilfunk-Netz oder ein PCS 1900 MHz Personal-Kommunikations-System.

19. Kommunikations-System nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Netz (FN) umfaßt: ein Dienst-integriertes Digitalnetz ISDN oder ein Paket-vermitteltes öffentliches Datennetz PSPDN.

20. Kommunikations-System nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkehrskanäle in der A-Schnittstelle zwischen dem Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) und einer Basisstations- Steuereinrichtung (BSC); der A-bis-Schnittstelle zwischen der Basisstations-Steuereinrichtung (BSC) und einer Basis-Transceiverstation (BTS); und der Um-Luft- Schnittstelle zwischen der mobilen Station und der Basis-Transceiverstation (BTS) definiert sind.

21. Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) eines öffentlichen mobilen Land-Netzes (PLMN), das über wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal (CC1) mit einer ersten Teilnehmerstation (MS1, MS2, . . . MSn) und über wenigstens einen zweiten Kommunikations-Kanal (CC2) mit einer zweiten Teilnehmerstation (MS2, ST1, ST2, . . . STn) verbunden ist, zur Ausführung einer Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen der ersten Teilnehmerstation und der zweiten Teilnehmerstation, wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend:
eine Umsetzungs-Einrichtung (MP) zum Ausführen der Mehrfachdialog-Kommunikation durch Aufbauen einer angeforderten Anzahl von gleichzeitigen Einzeldialogen auf einer entsprechenden Anzahl der zweiten Kommunikations-Kanäle, wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet, und zum Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen als einen einzelnen Anruf auf den zweiten Kommunikations-Kanälen auf den wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal.

22. Verfahren zum Herstellen einer Mehrfachdialog- Kommunikation zwischen einer ersten Teilnehmerstation (MS1, MS2, . . . MSn) und einer zweiten Teilnehmerstation (MS1, ST1, ST2, . . . STn) durch ein Mobil- Vermittlungszentrum (MSC) eines öffentlichen mobilen Land-Netzes (PLMN, wobei die Mehrfachdialogkommunikation als eine Kommunikation definiert ist, die die gleichzeitige Verwendung von wenigstens zwei Bearer Services oder wenigstens zwei Teleservices beinhaltet, umfassend die folgenden Schritte:

• a) Senden einer Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Nachricht von dem ersten Teilnehmer an das mobile Vermittlungszentrum (MSC), die die Anzahl von gleichzeitigen aufzubauenden Einzeldialogen anzeigt, wobei jeder Einzeldialog als eine Kommunikation definiert ist, die die Verwendung eines einzelnen Bearer Service oder Teleservice beinhaltet;
• b) Empfangen der Mehrfachdialog-Anrufaufbau-Nachricht im Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) und Identifizieren der Arten der angeforderten Einzeldialoge; und
• c) sukzessives Zuordnen der Arten von angeforderten Einzeldialogen auf eine entsprechende Anzahl von zweiten Kommunikations-Kanälen (CC2) zwischen dem Mobil-Vermittlungszentrum (MSC) und dem zweiten Teilnehmer; und
• d) Umsetzen der angeforderten Anzahl von Einzeldialogen auf den zweiten Kommunikations- Kanälen (CC2) auf wenigstens einen ersten Kommunikations-Kanal (CC1) zwischen dem ersten Teilnehmer und dem Mobil-Vermittlungszentrum.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die erste als auch die zweite Teilnehmerstation (MS1, MS2, . . . MSn) mobile Stationen des öffentlichen mobilen Land-Netzes (PLMN) sind.

24. Verfahren nach Anspruch 23, gekennzeichnet durch den folgenden Schritt: Übertragen von der ersten mobilen Station (MS1) einer Mehrfachdialog-Anrufherstellungs- Anforderungs-Nachricht an das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC), um die Mehrfachdialog-Kommunikation zu der zweiten mobilen Station (MS2) anzufordern.

25. Verfahren nach Anspruch 23, gekennzeichnet durch den folgenden Schritt: Übertragen von der ersten mobilen Station (MS1) einer Mehrfachdialog-Anrufherstellungs- Aufforderungs-Nachricht an das Mobil-Vermittlungszentrum (MSC), um die Mehrfachdialog-Kommunikation zu einer zweiten Teilnehmerstation (ST1, ST2) eines festen Netzes (FN) anzufordern, welches mit dem öffentlichen mobilen Land-Netz (PLMN) über eine Vermittlungsstelle (EX) des festen Netzes verbunden ist.

26. Verfahren nach Anspruch 23, gekennzeichnet durch den folgenden Schritt: Übertragen von einer Teilnehmerstation (ST1, ST2, . . . STn) eines festen Netzes (FN), welches mit dem öffentlichen mobilen Land-Netz (PLMN) über eine Vermittlungsstelle (EX) des festen Netzes verbunden ist, einer Mehrfachdialog- Anrufherstellungs-Aufforderungs-Nachricht an das Mobil- Vermittlungszentrum (MSC), um die Mehrfachdialog- Kommunikation mit der ersten mobilen Station (MS1) anzufordern.

27. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kommunikations-Kanal ein Kommunikations-Kanal von 64 Kbit/s ist und der erste Kommunikations-Kanal ein Kommunikations-Kanal von weniger als 64 Kbit/s ist, z. B. 9,6 Kbit/s oder 14,4 Kbit/s.

28. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kommunikations-Kanal ein ISDN B- oder ein ISDN D-Kanal (B-CH, D-CH) ist.

29. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachdialog-Kommunikation umfaßt: einen Sprach- /Video- und/oder einen Datentransfer-/Video- und/oder einen Faksimile-/Video- und/oder einen Sprach- /Datentransfer-Mehrfachdialog und/oder gleichzeitige Dialoge für einen Datentransfer.

30. Verfahren nach den Ansprüchen 24-26, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mehrfachdialog- Anrufherstellungs-Aufforderungs-Nachricht gesendet werden: mehrere Sätze von Kompatibilitäts-Information, die jeweils einen anderen Einzeldialog des angeforderten Mehrfachdialog-Anrufs definieren, und einen Mehrfachdialog-Anrufanzeiger, der eine Mehrfachdialog- Anforderung anzeigt.

31. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einzeldialog einen einzelnen Trägerdienst (BS) und/oder Teledienst umfaßt und der Mehrfachdialog als ein gleichzeitiges Auftreten von mehreren Trägerdiensten und/oder Telediensten auf den umgesetzten Kommunikations-Kanälen hergestellt wird.