DE19645129A1 - Verfahren zum kavitiationsfreien Betrieb einer drehzahlgeregelten Pumpe - Google Patents
Verfahren zum kavitiationsfreien Betrieb einer drehzahlgeregelten PumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kavitationsfreien Betrieb einer drehzahlge
regelten Pumpe, deren auf eine nach ISO 2548 definierte Bezugsebene bezogene
pumpenspezifische Nettoenergiehöhe (NPSHerf) aus betrieblichen Messungen ab
geleitet wird, wobei ein Überschreiten dieser pumpenspezifischen Nettoenergiehö
he (NPSHerf) gegenüber der in der Anlage vorhandenen Nettoenergiehöhe
(NPSHvorh), bezogen auf die gleiche Bezugsebene, Kavitation hervorruft.
Es ist allgemein bekannt, daß in strömenden Flüssigkeiten bei Absinken des stati
schen Druckes auf den zu der Temperatur der Flüssigkeit gehörenden Dampf
druck, beispielsweise durch Vergrößerung der Absolutgeschwindigkeit der Strö
mung oder durch Änderung der geodätischen Zulaufhöhe, sich im Inneren der
Flüssigkeit an dieser Stelle Dampfblasen bilden. Diese Dampfblasen werden von
der Strömung mitgerissen und zerfallen implosionsartig, sobald der statische Druck
auf dem weiteren Strömungsweg über den Dampfdruck ansteigt. Das Entstehen
und schlagartige Zusammenfallen von Dampfblasen wird als Kavitation bezeichnet.
Bei beginnender "Implosion" der Dampfblasen in Wandnähe bilden sich Einbeulun
gen auf der der Wand abgewandten Seite. Mit zunehmender Einbuchtung bildet
sich ein Mikrostrahl der Flüssigkeit, der, gegen die Wand gerichtet, auf der
Wandoberfläche mit hoher Geschwindigkeit auftrifft und sie hierdurch örtlich zer
stört.
Bei Pumpen mit stationärer Drehzahl können die Strömungsverhältnisse so einge
stellt werden, daß die von Vordruck, Temperatur und Stoffgrößen des Fördermedi
ums, Strömungsgeschwindigkeit und der Geometrie der Pumpe abhängigen Ein
trittsbedingungen für Kavitation zu deren Vermeidung berücksichtigt werden. Hierzu
wird üblicherweise eine Druck- beziehungsweise Differenzdruckmessung oder eine
Durchflußmessung zur Bestimmung des kritischen Betriebszustandes installiert.
Demgegenüber ist eine einfache Bestimmung des Betriebszustandes durch eine
Druck- oder Durchflußmessung bei drehzahlgeregelten Pumpen, insbesondere bei
drehzahlgeregelten Kreiselpumpen, bei denen Kavitation vorzugsweise im Schau
felkanaleintritt auftreten kann, zur Ermittlung des Kavitationszustandes nicht aus
reichend. Bei Verminderung des Fördervolumens fällt bei drehzahlgeregelten Pum
pen die Drehzahl unter die Auslegungsdrehzahl, so daß aufgrund der einherge
henden Veränderung der Strömungsverhältnisse örtliche Druckabfälle auftreten
können, die schon bei relativ niedrigen Förderströmen Kavitation hervorrufen. Zwar
ist bekannt, daß zur Vermeidung beziehungsweise Einschränkung möglicher Kavi
tation in Kreiselpumpen am Laufrad ein statischer Überdruck über den Dampfdruck
herrschen muß, doch ist es sehr aufwendig oder unmöglich, bei drehzahlgeregelten
Pumpen über den gesamten Betriebsbereich derartige Betriebsbedingungen einzu
halten.
Als Kenngröße für den erforderlichen Drucküberschuß wird üblicherweise die Net
toenergiehöhe entsprechend dem pumpenspezifischen NPSH (Net Positive Suction
Head)-Wert herangezogen, welcher ein Maß dafür ist, um wieviel die gesamte
Druckhöhe in der Bezugsebene für den NPSH-Wert mindestens über der Dampf
druckhöhe des Förderfluids liegen muß, um eine einwandfreie Funktion der Pumpe
mit den vorgegebenen Nenndaten für Drehzahl Druck oder Förderstrom zu ge
währleisten. Die erforderliche Nettoenergiehöhe der Pumpe wird mit NPSHerf und
die vorhandene Nettoenergiehöhe der Anlage mit NPSHvorh bezeichnet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Ver
fahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches mit möglichst geringem
Aufwand erlaubt, eine drehzahlgeregelte Pumpe kavitationsfrei zu betreiben. Fer
ner soll eine Vorrichtung zu Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an
gegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Entsprechend der Erfindung ist es daher vorgesehen, daß aufgrund von ähnlichen
Strömungsverhältnissen in der Pumpe unter Anwendung der Ähnlichkeitsgesetze
affine Betriebspunkte für unterschiedliche Drehzahlen bestimmt werden, welche zu
einem in Bezug auf die NPSH-Auslegung relevanten Betriebspunkt affin sind. Der
NPSH-Wert der Anlage dieses Referenzpunktes entspricht oder übersteigt den er
forderlichen NPSH-Wert der Pumpe. Hieraus ergibt sich eine für den Eintritt von
Kavitation maßgebliche Grenzkurve. Dabei liegt ein Betriebspunkt entsprechend
nachfolgender Bedingungen nicht im kavitationsgefährdeten Bereich bei:
mit
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz = Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
oder
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz = Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
oder
mit
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
Werden die obigen Bedingungen eingehalten, befindet sich die Pumpe außerhalb
des kavitationsgefährdeten Bereichs. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß man bei drehzahlgeregelten Pumpen anhand von betrieblichen Messungen
ermittelt, ob der bei unterschiedlichen Drehzahlen erforderliche NPSH-Wert (Net
Positive Suction Head) der Pumpe den vorhandenen NPSH-Wert der Anlage über
schreitet.
Erfindungsgemäß werden hierbei ähnliche Strömungsverhältnisse in der Pumpe
unter Anwendung der Ähnlichkeitsgesetze miteinander verglichen und durch Ver
gleich dieser affinen Betriebspunkte ermittelt, ob eine Pumpe im kavitationsgefähr
deten Bereich läuft. Das bedeutet, daß man zunächst affine Betriebspunkte und
deren Parameter ermittelt, diese dann mit einem für den erforderlichen NPSH-Wert
der Pumpe relevanten Auslegungspunkt hinsichtlich des kavitationsgefährdeten
Bereichs vergleicht und, wenn man feststellt, daß sich die Pumpe im kavitationsge
fährdeten Bereich befindet, die Anlagenkennlinie verändert und die Betriebspara
meter dabei so festlegt, daß sich die Betriebspunkte stets außerhalb des kavitati
onsgefährdeten Bereichs befinden.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, daß man zur Be
stimmung der betrieblichen Förderhöhe HBetrieb die Druckdifferenz des Pumpenvor
drucks zum Druck nach der Pumpe zugrundelegt.
Eine weitere vorteilhafte Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist da
durch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der betrieblichen Förderhöhe HBetrieb
der Druck nach der Pumpe gemessen wird oder daß man die Durchflußmenge mit
tels einer strömungsmäßig nach der Pumpe vorgesehenen Durchflußmessung be
stimmt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist
mit einer in eine Rohrleitung eingebundenen drehzahlgeregelten Pumpe, ausgerü
stet mit einem Drehzahlmesser und mit einem zugeordneten Regelorgan für das
Fluid, insbesondere einem Regelventil, ausgestattet. Entsprechend der zu dem
Verfahren zugrundeliegenden Aufgabe soll die Vorrichtung möglichst einfach ge
staltet und unproblematisch in der Handhabung sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einer ersten Lösungsvariante durch die
Merkmale des Patentanspruchs 5 gelöst, indem der Pumpe eine Meßstelle zuge
ordnet ist, welche zur Druckmessung des geförderten Fluids dient und strömungs
mäßig vor dem Regelorgan in der Rohrleitung angeordnet ist.
Nach einer zweiten Lösungsvariante wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 6 gelöst, indem der Pumpe eine Meßstelle zugeordnet ist, welche
zur Durchflußmessung des geförderten Mediums dient und strömungsmäßig vor
dem Regelorgan in der Rohrleitung angeordnet ist.
Entsprechend einer dritten Lösungsvariante wird diese Aufgabe durch Merkmale
des Patentanspruchs 7 gelöst, indem der Pumpe eine Meßstelle zugeordnet ist,
welche zur Differenzdruckmessung des Förderdrucks vor und nach der Pumpe
dient und strömungsmäßig vor dem Regelorgan in der Rohrleitung angeordnet ist.
Das Entscheidende bei der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß mit an
sich bekannten und in jeder herkömmlichen Anlage vorhandenen oder zumindest
nachrüstbaren Meßeinrichtungen die erforderlichen Kennwerte ermittelt werden
können, anhand derer eine sichere Beurteilung des Anlagenverhaltens möglich und
ein störungsfreier Pumpenbetrieb zu gewährleisten ist.
Dies und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie be
sondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung;
Fig. 2 eine zweite Variante einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung;
Fig. 3 eine dritte Variante einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung;
Fig. 4 ein erstes Diagramm mit der Darstellung der Förderhöhe H über dem
Förderstrom Q sowie den anlagenspezifischen und pumpenspezifischen
NPSH-Werten
Fig. 5 ein weiteres Diagramm mit einem Beispiel einer Pumpe mit der Förder
höhe H über dem Förderstrom Q, einzelnen Betriebspunkten bei unter
schiedlicher Drehzahl sowie dem NPSH-Wert über dem Förderstrom Q
und
Fig. 6 ein drittes Diagramm mit der Förderhöhe H über dem Förderstrom Q
sowie einzelnen Betriebspunkten bei unterschiedlicher Drehzahl über
dem Förderstrom und der Kennlinie affiner Betriebspunkte (KAB).
In Fig. 1 ist ein Leitungsstrang 10 mit einer darin angeordneten drehzahlgeregelten
Pumpe 12 dargestellt; der Pumpe 12 ist ein Regelventil 14 nachgeschaltet. Mit Hilfe
dieses Regelventils 14 kann das durchströmende Fluidvolumen eingestellt werden.
Die Drehzahl der Pumpe 12 wird mittels eines hierzu vorgesehenen Meßfühlers 16
erfaßt. Zur Ermittlung der für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Kenn
werte ist die Pumpe 12 mit einem Bypass 18 versehen, der eine Meßstelle 20 zur
Messung des Differenzdruckes aufnimmt. Anhand des ermittelten Differenzdruckes
läßt sich mit Hilfe der Kennlinie der Pumpe unter Einbeziehung nachstehend ange
gebener Bedingungen.
mit
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz = Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz = Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
oder
mit
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
feststellen, ob der jeweilige Betriebspunkt im kavitationsgefährdeten Bereich der
Kennlinie liegt oder nicht.
Anstelle der Differenzdruckmessung gemäß Fig. 1 kann auch entsprechend Fig. 2
eine Messung des strömungsmäßig hinter der Pumpe herrschenden Druckes vor
gesehen sein, wobei prinzipiell die gleiche Vorgehensweise - wie zuvor für Fig. 1
beschrieben - anzuwenden ist.
In Fig. 3 schließlich ist eine dritte Lösungsvariante einer erfindungsgemäßen Vor
richtung dargestellt, bei welcher an Stelle einer Druckmessung der durchströmende
Volumenstrom mittels Durchflußmessung ermittelt wird. Die übrigen Komponenten
sind, wie auch bei der Variante gemäß Fig. 2, mit der in Fig. 1 gezeigten und erläu
terten Anordnung identisch.
In Fig. 4 sind in einem ersten Diagramm die Förderhöhe H über dem Förderstrom Q
sowie anlagenspezifische und pumpenspezifische NPSH-Werte für eine bestimmte
Anlage 10 mit einer bestimmten drehzahlgeregelten Pumpe 12 für eine Drehzahl
grafisch dargestellt. Aus dieser empirisch gewonnenen Darstellung kann für den
Betrieb der betreffenden Anlage die Kavitationsgefährdung der Pumpe bezie
hungsweise können die Grenzen deren kavitationsgefährdeten Betrieb abgelesen
werden. Zur Ermittlung, ob eine Pumpe im kavitationsgefährdeten Bereich betrie
ben wird, ist zunächst die Q-H-Kennlinie für eine bestimmte Drehzahl aufgetragen.
Zusätzlich werden die NPSH-Werte der Anlage für die Förderströme ermittelt und
in das Diagramm eingetragen sowie die entsprechenden erforderlichen Werte der
Pumpe. Hieraus ergibt sich das in Fig. 4 gezeigte Diagramm. Die Darstellung zeigt,
daß alle Betriebspunkte ab einem bestimmten Förderstrom, der durch den Schnitt
punkt der Kennlinie des in der Anlage vorhandenen NPSH-Wertes mit der Kennli
nie der pumpenspezifischen NPSH-Werte definiert ist, kavitationsgefährdet sind. Im
Betrieb kann durch Messen der Förderhöhe oder Fördermenge bestimmt werden
(siehe Q-H-Kennlinie), ob die Pumpe im kavitationsgefährdeten Bereich betrieben
wird.
In Fig. 5 ist ein Diagramm für Q-H- sowie mit NPSH-Kennlinien dargestellt. Dabei
ist zunächst je eine Q-H-Kennlinie für zwei Pumpendrehzahlen n1 = 1500 min-1 und
n2 = 1000 min-1 aufgetragen sowie je eine den Drehzahlen entsprechenden Kennli
nie für die pumpenspezifischen NPSH-Werte. Ferner ist eine Kennlinie des in der
betreffenden Anlage vorhandenen NPSH-Wertes vereinfacht als horizontal verlau
fende Gerade aufgetragen, so daß man anhand dieser für eine konkrete Anlage
gültigen Werte eine verläßliche Aussage zum Kavitationsverhalten machen kann.
Mißt man beispielsweise bei der Drehzahl n2 = 1000 min-1 einen Durchfluß von 40
m3/h (entsprechend Punkt a2 in Fig. 5 und 6), so ist der affine Betriebspunkt bei n1 =
1500 min-1 bei 60 m3/h (entsprechend Punkt a1 in Fig. 5 und 6). Beide Punkte befin
den sich nicht im kavitationsgefährdeten Bereich.
Mißt man hingegen bei der Drehzahl n2 = 1000 min-1 einen Durchfluß von 65 m3/h
(entsprechend Punkt b2 in Fig. 5 und 6), so ist der affine Betriebspunkt bei n1 =
1500 min-1 bei 97,5 m3/h (entsprechend Punkt b1 in Fig. 5 und 6).
Während der Punkt b2 wegen NPSHvorhanden < NPSHerorderlich noch nicht im kavitati
onsgefährdeten Bereich liegt, ist der Punkt b1 bereits im Kavitationsbereich, wobei
geringe Durchflußerhöhungen beim Punkt b2 dazu führen können, daß der erfor
derliche NPSH-Wert den vorhandenen anlagenspezifischen NPSH-Wert übersteigt
und auch der Betriebspunkt b2 kavitationsbedroht ist. Dies hängt damit zusammen,
daß der Anstieg der den erforderlichen NPSH-Wert anzeigenden Kennlinie mit zu
nehmender Fördermenge immer stärker und der Verlauf der Kennlinie immer steiler
wird. Diese Veränderung in der Steigung der erforderlichen NPSH- Werte einer
Pumpe gilt für alle ihre Betriebspunkte. Will man also ermitteln, ob eine Pumpe in
den kavitationsgefährdeten Bereich kommt, so sind lediglich die affinen Betrieb
spunkte zu ermitteln, bei denen Kavitation beginnt (siehe Fig. 6 Linie KAB). Ermit
telt man durch Messungen die Förderhöhe H oder die Fördermenge Q, so läßt sich
einfach bestimmen, ob der Betriebspunkt links oder rechts vom Schnittpunkt der Q-
H-Linie mit der Linie des für den NPSH-Wert relevanten Auslegungspunktes affinen
Betriebspunktes liegt. Damit kann eine Aussage getroffen werden, ob der Betrieb
spunkt kavitationsgefährdet ist (links vom Schnittpunkt entspricht keiner Kavitati
onsgefährdung - siehe Fig. 6).
In Fig. 6 ist je eine Q-H-Kennlinie für die Pumpendrehzahlen n1 = 1500 min-1 und n2
= 1000 min-1 aufgetragen sowie eine Kennlinie affiner Betriebspunkte KAB, welche
die beiden Drehzahlkennlinien schneidet. Aus dieser Darstellung läßt sich einer
seits der zu einer bestimmten Pumpendrehzahl und einer bestimmten Förderhöhe
zugehörige Förderstrom ablesen. Ferner läßt sich mit Hilfe der Kennlinie der für die
Auslegung der Pumpe bezüglich des NPSH-Wertes relevanten affinen Betrieb
spunkte ablesen, ob ein gewählter Betriebspunkt - wie oben beschrieben - im kavita
tionsgefährdeten Bereich liegt oder nicht.
Ergibt sich aus dem vorstehend erläuterten Vergleich, daß eine Kavitationsgefähr
dung besteht, so muß der Betriebspunkt, beispielsweise durch Vermindern des
Förderstromes durch Androsseln eines Regelventils, so verschoben werden, bis er
nicht mehr im kavitationsgefährdeten Bereich liegt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Kavitationsschutz einer drehzahlgeregelten Pumpe, deren
auf eine nach ISO 2548 definierte Bezugsebene bezogene erforderliche pumpenspezi
fische Nettoenergiehöhe (NPSHerf) aus betrieblichen Messungen abgeschätzt wird, wo
bei ein Überschreiten dieser erforderlichen, pumpenspezifischen Nettoenergiehöhe
(NPSHerf) gegenüber der in der Anlage vorhandenen Nettoenergiehöhe (NPSHvorh), be
zogen auf die gleiche Bezugsebene, Kavitation hervorruft, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsverhältnisse bei Betriebsdrehzahl im Betriebspunkt der Pumpe unter
Verwendung der Ähnlichkeitsgesetze mit den Strömungsverhältnissen eines für die
Auslegung bezüglich des NPSH-Wertes relevanten Punktes verglichen werden, daß
ermittelt wird, ob die erforderliche pumpenspezifische Nettoenergiehöhe (NPSHerf) die
in der Anlage vorhandene Nettoenergiehöhe (NPSHvorh) übersteigt und daß die Förder
höhe bzw. Fördermenge der Pumpe in Abhängigkeit von der Drehzahl entsprechend
einer der beiden nachfolgenden Bedingungen eingestellt wird
mit
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz - Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
oder
mit
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt.
mit
HBetrieb = Förderhöhe bei Betriebsdrehzahl
HReferenz - Förderhöhe bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt
oder
mit
QBetrieb = Fördermenge bei Betriebsdrehzahl
QReferenz = Fördermenge bei der Drehzahl, bei welcher im Referenzpunkt Kavi tation beginnt
nBetrieb = Betriebsdrehzahl
nReferenz = Drehzahl bei welcher im Referenzpunkt Kavitation beginnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung
der betrieblichen Förderhöhe HBetrieb die Druckdifferenz des Pumpenvordrucks zum
Pumpendruck nach der Pumpe bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
stimmung der betrieblichen Förderhöhe HBetrieb der Druck nach der Pumpe gemessen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung
der betrieblichen Fördermenge QBetrieb eine Durchflußmessung im Leitungsstrang er
folgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche mit einer in eine Rohrleitung eingebundenen drehzahlgeregelten Pumpe
und einem zugeordneten Regelorgan, insbesondere Regelventil, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pumpe eine Meßstelle zugeordnet ist, welche zur Druckmessung des
geförderten Mediums dient.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche mit einer in eine Rohrleitung eingebundenen drehzahlgeregelten Pumpe
und einem zugeordneten Regelorgan, insbesondere Regelventil, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pumpe eine Meßstelle zugeordnet ist, welche zur Durchflußmessung
des geförderten Mediums dient.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche mit einer in eine Rohrleitung eingebundenen drehzahlgeregelten Pumpe
und einem zugeordneten Regelorgan, insbesondere Regelventil, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pumpe eine Meßstelle zugeordnet ist, welche zur Messung des Dif
ferenzdruckes zwischen dem Druck vor der Pumpe und dem Druck nach der Pumpe
dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145129 DE19645129A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zum kavitiationsfreien Betrieb einer drehzahlgeregelten Pumpe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145129 DE19645129A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zum kavitiationsfreien Betrieb einer drehzahlgeregelten Pumpe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19645129A1 true DE19645129A1 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=7810424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996145129 Ceased DE19645129A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zum kavitiationsfreien Betrieb einer drehzahlgeregelten Pumpe |
Country Status (1)
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