DE19644603A1 - Halter für Zuschnitt - Google Patents
Halter für ZuschnittInfo
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- A41H15/00—Cloth-holders
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- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Greifen, Hal
ten, Spannen, Zuführen und/oder Abgeben von Teilen, insbe
sondere von nicht-eigenstabilen Teilen, wie beispielsweise
Bahnen oder Zuschnitte von Folien oder Stoffen, mit Klemm
vorrichtungen mit einem Klemmspalt.
Beispielsweise bei der Herstellung von preßteilen aus pla
stischen Werkstoffen in einer Preßform sind die entspre
chenden Rohlinge der Preßform zuzuführen. Hierbei sind die
zuzuführenden Elemente oftmals nicht-eigenstabile Flä
chenelemente, welche erfaßt, gehalten und abgegeben werden
müssen. Dabei ist es besonders problematisch, daß aufgrund
der nicht vorhandenen Eigenstabilität beim Handhaben der
artiger Objekte besondere Vorkehrungen getroffen werden
müssen, damit das Objekt einwandfrei und in einer vorbe
stimmten, beispielsweise gestreckten Weise in eine Preß
form eingebracht wird.
Dieses Problem ergibt sich regelmäßig bei der Verarbei
tung, beispielsweise von Bandware oder Zuschnitten von z. B.
Textilien, Vliesen, Gewirken, Folien u. a., die auf
grund ihrer üblicherweise großen Fläche nicht-eigenstabil
sind, sondern mechanisch durch Handzugriff, Greifer, Rah
men, Unterlagen, u. ä. gehalten bzw. aufgespannt werden,
um sie in eine Position zu bringen oder zu halten oder
während einer Operation zu führen. Diese Teile werden
nachfolgend als Produktteil bezeichnet.
Bekannt sind Spannrahmen, die Nadeln aufweisen, auf die
das zu behandelnde Produktteil (vorzugsweise an den Rän
dern) aufgedornt wird. Das Aufspannen und Fixieren erfolgt
in der Regel von Hand; anschließend wird das so fixierte
Produktteil mit dem Rahmen an eine Zielposition verbracht
und weiterbehandelt. Nachteilig ist die Notwendigkeit der
menschlichen, manuellen Tätigkeit sowie die Verletzungsge
fahr für den Menschen, da die Nadelspitzen prozeßbedingt
zugänglich sind.
Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen Dorne oder
Nadeln an Transportbändern oder Gliederketten befestigt
sind, mit deren Hilfe der Transport und die Zuführung von
aufgespannten Produktteilen erfolgt.
Allen mit Nadeln oder Dornspitzen arbeitenden Vorrichtun
gen ist gemein, daß ein kontinuierliches Freigeben des
aufgespannten Teiles in der Ebene der aufgespannten Fläche
nicht möglich ist: Das Lösen des Produktteiles von dem
Spannrahmen oder anderen Nadelträgern erfordert üblicher
weise eine Bewegung des Rahmens oder der Nadeln senkrecht
zur Spannebene; die Freigabe erfolgt plötzlich und ggf.
ungleichmäßig. Darüber hinaus wird das Produktteil durch
die Nadeln oder durch die aus dieser Befestigungsart re
sultierenden, punktuell angreifenden Zugkräfte beschädigt.
Der für diese Befestigungsart erforderliche Teileüber
stand/Rand (Abfall) ist beträchtlich.
Alternativ dazu ist eine Vorgehensweise bekannt, bei der
das aufzuspannende Produktteil an den Rändern von gelenkig
angeordneten Klemmbacken, auch als Spannkluppen bezeich
net, infolge der durch den Andruck dieser Backen entste
henden Klemmkräfte gehalten wird, die durch eine Hilfs
kraft betätigt werden. Die Betätigungskraft kann durch Fe
dern, durch pneumatische oder hydraulische Spannelemente
oder elektromotorisch aufgebracht werden. Vorstehend be
schriebene Klemmbacken können auch mit zusätzlichen, fe
derbelasteten Druck-Elementen, z. B. mit kalottenförmiger
Stirnfläche, versehen sein. Diese Vorgehensweise eignet
sich gut für mechanisierte Verfahren. Nachteilig ist, daß
der technische Aufwand zu einem hohen Gewicht dieser Hilfs
einrichtung führt; eine Handhabung solcher Spannrahmen
von Hand, um sie z. B. von einer Position an eine andere
zu verbringen, ist in der Regel nicht mehr zumutbar. Eine
gesteuerte Verringerung der Haltekraft während der Freiga
be oder des Abziehens des Teiles, die ggf. prozeßbedingt
notwendig ist, kann bei den bekannten Vorrichtungen nicht
oder nicht ausreichend selektiv vorgenommen werden. Diese
Anforderung stellt sich üblicherweise, wenn das gehaltene
Produktteil auf eine unregelmäßige 3-dimensionale Kontur
aufgebracht werden soll. Oft ist es zudem wünschenswert,
die Steuerung der Haltekraft über der Zeit und örtlich
durch eine Prozeßsteuerung (programmgesteuert) zu variie
ren.
Bekannt sind ferner technische Einrichtungen, deren Halte
kraft durch pulsierende Beaufschlagung der Klemmaktuatoren
eine Dosierung der Haltekraft bzw. der Abzugskraft ermög
lichen. Jedoch weisen auch diese Einrichtungen ein hohes
Gewicht und eine grobe Segmentierung der diskret zu beein
flussenden Zonen auf. Wünschenswert ist es, die manuelle
Tätigkeit des handwerklichen Kaschiervorganges durch ge
eignete technische Mittel mit vertretbarem Aufwand nach zu
bilden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor
richtung und ein Verfahren der obengenannten Art zur Ver
fügung zu stellen, wobei ein manuelles Ergreifen, Halten
und ggf. feinfühliges Freigeben durch eine automatische
oder zumindest teilautomatische Funktion ersetzt ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der o.g. Art mit
den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß
Kraftfeldhalterungen, insbesondere Magnethalterungen, vor
gesehen sind, in welche ein zu manipulierendes Teil einge
spannt wird. Durch ansteuerbare Magnete kann erreicht wer
den, daß die Halterungen das Teil unterschiedlich fest
einspannen, so daß in besonders hoch belasteten Abschnit
ten die Halterung frühzeitig gelöst werden kann, um ein
Nachrutschen des Teiles in Richtung des Verarbeitungsortes,
beispielsweise einer Presse, zu ermöglichen.
Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß in jeder
Klemmvorrichtung wenigstens ein separates Mittel vorgese
hen ist, welche den Klemmspalt zum Aufbringen einer Klemm
kraft mit Kraftfeldlinien durchsetzt.
Dies hat den Vorteil, daß Verletzungsgefahren durch manu
elles Manipulieren vermieden werden, die Vorrichtung ein
geringstmöglichstes Gewicht aufweist, technisch einfach
und betriebssicher aufgebaut ist und mit einer zusätzli
chen Programmsteuerung eine über die Zeit und den Ort va
riierbare Veränderung der Haltekraft bzw. der Freigabe und
somit eine schonende Behandlung des Produktteiles ermög
licht.
Ausgehend vom Stand der Technik wird die Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß unmittelbar die Haltekraft
von Magneten genutzt wird, um das nicht-eigenstabile Pro
duktteil festzuklemmen; hierzu wird das Produktteil in das
magnetische Kraftfeld von zwei Magneten oder einem Magne
ten und einem Weicheisen-Joch gebracht. Durch Aneinander
reihen von mehreren Magnetelementen wird eine linienförmi
ge Haltevorrichtung erzielt. Die Magnete können in einem
Rahmen angeordnet sein und bilden mit einem gleichförmigen
Gegenrahmen, der an den Gegenpositionen ebenfalls Magnete
enthält oder aus ferromagnetischem Weicheisen erstellt
ist, eine Klemm- und Haltevorrichtung. Alternativ können
die Magnete an einem beweglichen/umlaufenden Transportmit
tel (Gliederkette oder Band) befestigt sein, das - mit ei
nem gleichartigen Gegenstück zur Deckung gebracht - syn
chron bewegt wird und die Klemmfuge bildet. Vorzugsweise
werden derartige Transportsysteme mit zwei parallel ange
ordneten Systemen ausgeführt.
Um Formtoleranzen der Rahmen auszugleichen, kann entweder
einer der Rahmen in Klemmrichtung elastisch ausgeführt
werden oder die Magnetelemente weisen eine begrenzte axia
le Verschiebbarkeit auf, so daß immer eine ausreichende,
örtliche Pressung des zu haltenden Produktteiles - hervor
gerufen durch den zur Verfügung stehenden magnetischen
Fluß - durch Selbsteinstellung des Magnetspaltes erreicht
wird.
Eine weitere und bevorzugte Ausprägung der Erfindung sieht
einen steifen Rahmen bzw. Halter für die Magnetelemente
vor mit dem Ziel, den Magnetelementen einen festen Lagebe
zugspunkt zur Verfügung zu stellen, an dem die Magnetele
mente jeweils - in gewissen Grenzen - beweglich und zwar
in Richtung des Klemmvorganges angebracht sind. Durch me
chanisches Einstellen des Magnetspaltes jedes einzelnen
Magnetelementes, z. B. durch eine axiale Stellschraube
oder Klemmvorrichtung, kann entsprechend den Erfordernis
sen des nachfolgenden Prozesses für verschiedene Zonen des
Produktteiles eine unterschiedliche Klemmkraft vorgesehen
werden, wodurch das Fließverhalten des Produktteiles ge
zielt gesteuert werden kann.
Die erfindungsgemäße Aufgabenstellung kann sowohl mit Per
manentmagneten als auch mit fremderregten Magnetspulen,
wie beispielsweise einem Elektromagnet, gelöst werden.
Die Magnetpolstirnfläche kann entweder direkten Kontakt
zum Produktteil haben oder durch einen nicht-abschirmenden
Träger hindurch wirksam werden. Zur Veränderung der Haft
bedingungen kann die dem Produktteil zugewandte Fläche des
oder der Rahmen gezielt mit einer bestimmten Oberflächen
struktur ausgerüstet werden; je nach Erfordernis können
diese Flächen poliert, mit definierter Rauhigkeit versehen
oder mit Zusatzstoffen, wie Segmenten von Schleifband oder
z. B. Gummierungen, Noppen oder ähnlichem ausgerüstet wer
den. Die Einbringung eines Labyrinthes quer zur Abzugs
richtung, ggf. mit polierten Kanten, stellt eine weitere,
mögliche Ausprägung dieses Merkmales dar.
Die vorgesehenen Rahmen, die jeweils zur Deckung gebracht
werden, um die Klemmung des Produktes zu bewerkstelligen,
können als getrennte Bauteile jeweils zusammengebracht
werden, wobei Zentrierhilfen üblich sind. Sie können je
doch auch an einer Seite durch ein Scharnier miteinander
verbunden sein und bilden so eine Funktionseinheit. Sie
sind vorzugsweise mit Handgriffen für den manuellen Trans
port sowie für die Durchführung der Öffnungs- und Schließ
funktion ausgerüstet. Bei Einsatz für die Hand-Bedienung
ist bei der Auslegung der Magnetkräfte die Begrenzung der
Körperkräfte zu berücksichtigen. Da beim Schließen der
Klemmrahmen ohne Produktteil infolge des Fehlens der Zwi
schenlage sehr hohe Haftkräfte vorhanden sind, ist eine
Begrenzung des Schließfugenspaltes durch Anschläge vorge
sehen.
Bei der Integration der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
eine mechanisierte Bearbeitungsstation werden die notwen
digen Bewegungsabläufe zum Annähern der Magnetelemente an
den Gegenpol, zur Ausführung von transversalen Bewegungen
der gesamten Vorrichtung und zum vollständigen Lösen der
Klemmvorrichtung durch zusätzliche Aktuatoren bewerkstel
ligt. Bei synchron umlaufenden, an Gliederketten oder Bän
dern angeordneten Magnetelementen wird die Öffnung des ma
gnetischen Kraftfeldes in der Regel beim Erreichen von ge
gensinnig drehenden Umlenkrollen durch Zwangsbewegung er
folgen. Bei Permanentmagneten muß entweder die Haltekraft
durch die Kraft der Aktuatoren überwunden werden oder es
erfolgt vorab eine Abschwächung der Magnetkräfte durch De
polarisation der Magnetelemente; bei fremderregten Magne
telementen wird vor dem Öffnen der Klemmvorrichtung die
Erregung der Magnete vollständig abgeschaltet.
Neben der Aufgabe, ein Produktteil vorzugsweise in hori
zontaler Lage von einem Ort zu einem anderen zu transpor
tieren und es dort abzulegen, soll die Spannvorrichtung
häufig eine Zusatzfunktionen übernehmen. Diese Aufgabe be
steht darin, z. B. beim Kaschieren von unregelmäßigen 3-
dimensionalen Formkörpern mit dem Produktteil gezielt ge
wisse Bereiche des Produktteiles leicht aus der Klemmung
gleiten zu lassen und andere Bereiche bewußt zu hemmen. Da
die prozeßmäßigen Erfordernisse nur empirisch ermittelt
werden können, ist für diese Funktion Einstellbarkeit und
eine hohe Flexibilität wünschenswert.
Erfindungsgemäß werden im statischen Fall die Magnete be
weglich befestigt, so daß deren Abstand zur magnetischen
Gegenlage und damit die örtliche magnetische Kraft durch
Einstellschrauben verändert und eingestellt werden kann.
Bei komplexen Aufgabenstellungen ist die Möglichkeit der
einmaligen und festen Einstellung der Klemmkräfte nicht
ausreichend, hier ist es erforderlich, innerhalb des Ar
beitsschrittes, z. B. beim Kaschieren, die Haltekraft pro
grammgesteuert zu variieren und diese Möglichkeit aufeng
begrenzte Bereiche anzuwenden. Durch Veränderung der Fel
derregung einzelner Magnetelemente kann für verschiedene
Orte eine mit der Zeit veränderliche Haltekraft aufge
bracht werden.
Durch Anwendung von Wechselstrom mit veränderbarer Fre
quenz, vorzugsweise größer als 10 Hz, können sehr feinfüh
lige Abstimmungen in Bezug auf die Gleiteigenschaf
ten/Haftbedingungen von Produktteil-Materialien erreicht
werden.
Durch Einsatz von Meßsystemen zur Messung der örtlichen
Fließgeschwindigkeit und/oder der örtlichen Spannung im
Produktteil kann mit einer adaptiven Regelung ein Regel
kreis aufgebaut werden, der die Magnetfelderregung steuert
(adaptive Schlupfregelung).
Die Kombination von polierten Labyrinth-Klemmvorrichtungen
mit adaptiver Schlupfregelung ist geeignet, auch empfind
liche Materialien, insbesondere Folien oder Gewebe, mit
hochwertiger Dekoroberfläche zu verarbeiten.
Neben der Erzielung eines optimalen, faltenfreien Kaschie
rergebnisses kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
dazu benutzt werden, erwünschte Texturen oder Verzerrungen
zur Veränderung des optischen Erscheinungsbildes hervor zu
rufen.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in:
Fig. 1 in einer Schnittansicht eine erste bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 in einer Schnittansicht eine zweite bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 3 und 4 zwei Betriebszustände einer dritten bevorzug
ten Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform 100 ei
ner erfindungsgemäßen Haltevorrichtung. Ein zu manipulie
rendes Teil 16 wird in einem Spalt 20 eingeklemmt. Dazu
erzeugt ein Elektromagnet 10 in dem Spalt 20 ein magneti
sches Kraftfeld, welches das Joch 18 anzieht und so das
Teil 16 festklemmt. Der Elektromagnet 10 selbst ist zu
sätzlich zur Erzielung einer gleichmäßigen Klemmkraft mit
einer Klemmplatte 22 ausgestattet.
Fig. 2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform 200
der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung. Im Gegensatz zu
der Ausführungsform 100 von Fig. 1 ist das Joch 18 er
setzt durch einen zweiten Elektromagneten 10'. Dies er
laubt noch höhere Klemmkräfte. Es ist jedoch auch möglich,
statt des zweiten Elektromagneten 10' einen Permanentma
gneten zu verwenden, der von dem Kraftfeld des Elektroma
gneten 10 wahlweise zur Klemmung des Teils 16 angezogen
oder abgestoßen wird.
In besonders vorteilhafter Weise wird an einer oder mehre
ren Stellen des zu haltenden Teiles 16 die momentane Ge
schwindigkeit während des Abziehens des Teiles 16 gemessen
und als Regelgröße für die Magnetsteuerung 14, 24 verwen
det. Diese Messung erfolgt dabei vorzugsweise berührungs
los, beispielsweise mittels eines optischen Verfahrens.
Alternativ oder zusätzlich zur Geschwindigkeitsmessung
kann eine Messung der örtlichen Spannung in dem zu halten
den Teil 16 erfolgen. Dies erfolgt beispielsweise über ei
ne Messung des Widerstands gegen eine Auslenkung, die
durch eine zusätzliche, quer zur bevorzugten Bewegungs
richtung aufgebrachte Hilfskraft hervorgerufen wird.
Meßergebnis dient dann als Regelgröße für die Magnetsteue
rung 14, 24.
Fig. 3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform 400
der vorliegenden Erfindung. Ein fremderregter Elektroma
gnet 10 mit einem beweglichen Spulenanker 40 ist im we
sentlichen senkrecht zum Klemmspalt 20 angeordnet. Bei Er
regung des Elektromagneten 10 wird der Spulenanker 40 in
den Spalt 20 verschoben und klemmt somit das zu manipulie
rende Teil 16 fest. Mit der Stärke und/oder der Frequenz
der Erregung von Elektromagnet 10 kann die Klemmkraft im
Klemmspalt 20 gesteuert werden. Bevorzugt ist beispiels
weise eine pulsierende Klemmkraft mit einer Erregungsfre
quenz von 5-20 Hz.
In Fig. 3 ist dieses "Spule-Anker-System" 400 im Klemm
zustand dargestellt. Wird die Erregung des Magneten 10 be
endet (Fig. 4), so erfolgt keine Krafteinwirkung auf den
Anker 40 mehr. Eine Rückzugsfeder 44 zieht den Anker vom
Spalt 20 weg und löst somit zuverlässig die Klemmverbin
dung zwischen dem Anker 40 und dem zu manipulierenden Teil
16. Beidseitige Endlagenbegrenzungen (nicht dargestellt)
wirken als Anschläge und Bewegungsbegrenzer für den Anker
40. Halterungen 46 sorgen ferner für einen festen Sitz des
Magneten 10.
Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform des Spu
le-Anker-Systems 400 hat den besonderen Vorteil, daß der
technische Aufwand, um eine gewünschte selektive Beein
flussung der Klemmkräfte zu erhalten bzw. zu ermöglichen,
drastisch reduziert ist. Es werden keine mechanischen Ge
lenke, Hebelsysteme, Kraftumlenkungen o. ä. benötigt. Die
direkte Nutzung des in der Spule 10 längsbeweglichen An
kers 40 im wesentlichen senkrecht zum Spalt 20 ermöglicht
einen technischen minimalen Bauaufwand. Dies führt ferner
zu erheblichen Gewichts- und Bauraumeinsparungen und kommt
der Forderung nach möglichst geringem Platzbedarf sehr
entgegen. Die geringen bewegten Massen ermöglichen niedri
gere Taktzeiten bzw. höhere Taktfrequenzen, sowie die An
wendung pulsierender Klemmkräfte von ca. 5 bis 20 Hz.
100
Haltevorrichtung
200
Haltevorrichtung
400
Haltevorrichtung
10
,
10
' fremderregte Magnetspule
12
Mittel zum Verändern des Klemmspaltes
14
fremderregte Magnetspule zum Verändern des
Klemmspaltes
16
zu manipulierendes Teil
18
Joch
20
Spalt
22
Klemmplatte
24
Wechsel- oder Gleichspannung
40
Anker
42
Abstandhalter
44
Rückzugfeder
46
Halterung für Magnetspule
Claims (22)
1. Vorrichtung (100; 200; 400) zum Greifen, Halten, Span
nen, Zuführen und/oder Abgeben von Teilen (16), ins
besondere von nicht-eigenstabilen Teilen, wie bei
spielsweise Bahnen oder Zuschnitte von Folien oder
Stoffen, mit Klemmvorrichtungen mit einem Klemmspalt,
dadurch gekennzeichnet, daß
in jeder Klemmvorrichtung wenigstens ein separates
Mittel (10, 10', 18) vorgesehen ist, welche den Klemm
spalt (20) zum Aufbringen einer Klemmkraft mit Kraft
feldlinien durchsetzt.
2. Vorrichtung (100; 200) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftfeldlinien Magnetfeldlinien und die separa
ten Mittel zwei Permanentmagnete, ein Permanentmagnet
mit einem Joch (18), insbesondere einem Weicheisen-Joch,
ein Permanentmagnet und ein Elektromagnet (10),
ein Elektromagnet (10) mit einem Joch (18), insbeson
dere einem Weicheisen-Joch, oder zwei Elektromagnete
(10, 10') sind.
3. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Klemmvorrichtungen linienförmig nebeneinander
angeordnet sind.
4. Vorrichtung (100; 200) nach wenigstens einem der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmvorrichtungen an zwei gleichförmigen Rahmen
angeordnet sind, wobei jeder Rahmen jeweils an gegen
überliegenden Positionen je ein Teil eines separaten
Mittels aufweist.
5. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rahmen steif ausgebildet sind oder wenigstens ei
ner der Rahmen elastisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Teile der separaten Mittel (10, 10', 18) jeweils an
zwei gleichartigen, beweglichen, umlaufenden, vor
zugsweise parallelen Transportmitteln, wie beispiels
weise einer Gliederkette oder einem Band, angeordnet
sind, wobei die Transportmittel synchron bewegt wer
den, so daß die Teile der separaten Mittel zur
Deckung gebracht werden und den Klemmspalt (20) bilden.
7. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine vorbestimmte Anzahl der Klemmvorrich
tungen senkrecht zur Klemmebene verschiebbar ausge
bildet sind.
8. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den separaten Mitteln (10, 10', 18) und dem zu
manipulierenden Teil (16) ein das Kraftfeld nicht
abschirmender Träger vorgesehen ist.
9. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit dem zu manipulierenden Teil (16) in Kontakt
stehenden Stirnflächen der Klemmvorrichtungen mit ei
ner vorbestimmten Oberflächenstruktur versehen ist.
10. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnflächen poliert, mit einer vorbestimmten
Rauhigkeit versehen und/oder mit Zusatzstoffen, wie
Segmenten von Schleifenband, Gummierung und/oder Nop
pen ausgebildet sind.
11. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnflächen mit einem Labyrinth quer zu einer
Abzugsrichtung mit insbesondere polierten Kanten aus
gebildet sind.
12. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmvorrichtungen als zwei getrennte Bauteile,
die jeweils ein Teil des separaten Mittels (10, 10',
18) enthalten, oder mit einem Scharnier verbunden
ausgebildet sind, wobei insbesondere Zentrierhilfen
vorgesehen sind.
13. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Anschläge (42) vorgesehen sind, welche ein schließen
des Klemmspaltes (20) begrenzen.
14. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzliche Aktuatoren vorgesehen sind.
15. Vorrichtung (100; 200; 400) nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Meßvorrichtungen zur Bestimmung einer örtlichen Fluß
geschwindigkeit und/oder einer örtlichen Spannung am
zu manipulierenden Teil (16) vorgesehen sind.
16. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeitsmessung berührungslos, vorzugs
weise durch ein optisches Verfahren erfolgt.
17. Vorrichtung (100; 200; 400) nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Messung der örtlichen Spannung der Widerstand ge
gen eine Auslenkung erfaßt wird, die durch eine zu
sätzliche, quer zur bevorzugten Bewegungsrichtung
aufgebrachte Hilfskraft hervorgerufen und als Regel
größe Verwendung findet.
18. Vorrichtung (400) nach wenigstens einem der vorste
henden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftfeldlinien Magnetfeldlinien sind und das we
nigstens eine separate Mittel einen fremderregten
Elektromagneten (10) mit gegenüber diesem beweglichen
Anker (40) umfaßt.
19. Vorrichtung (400) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anker (40) senkrecht zum Spalt (20) beweglich an
geordnet ist.
20. Vorrichtung (400) nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Anker eine Rückzugfeder (44) angeordnet ist, wel
che den Anker bei nicht erregtem Magneten (10) vom
Klemmspalt (20) zurückzieht.
21. Vorrichtung (400) nach wenigstens einem der Ansprüche
18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Begrenzung von Endlagen des Ankers (40)
vorgesehen sind.
22. Verwendung einer Vorrichtung (100; 200; 400) gemäß we
nigstens einem der vorstehenden Ansprüche zum Her
stellen vorbestimmter Texturen und/oder Verzerrungen
des zu manipulierenden Teiles.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144603 DE19644603A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Halter für Zuschnitt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144603 DE19644603A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Halter für Zuschnitt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644603A1 true DE19644603A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144603 Ceased DE19644603A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Halter für Zuschnitt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644603A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018840A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-12-06 | Schubert Astrid | Verfahren und Vorrichtung zum Konservieren und/oder Restaurieren |
CN103689851A (zh) * | 2013-12-31 | 2014-04-02 | 吴江市中盛机械有限公司 | 一种布料压板 |
-
1996
- 1996-10-26 DE DE1996144603 patent/DE19644603A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018840A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-12-06 | Schubert Astrid | Verfahren und Vorrichtung zum Konservieren und/oder Restaurieren |
DE10018840C2 (de) * | 2000-04-14 | 2002-10-31 | Astrid Schubert | Verfahren und Vorrichtung zum Konservieren und/oder Restaurieren |
CN103689851A (zh) * | 2013-12-31 | 2014-04-02 | 吴江市中盛机械有限公司 | 一种布料压板 |
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