DE19643664A1 - Verfahren zum Auspressen von in Behältnissen enthaltenen pastösen Lebensmitteln und dabei verwendbare Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Auspressen von in Behältnissen enthaltenen pastösen Lebensmitteln und dabei verwendbare VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auspressen von in Behältnissen enthaltenen
fließfähigen pastösen Lebensmitteln unter Verwendung eines üblichen Kartuschen-
Auspreßwerkzeugs sowie einen hierfür verwendbaren Mehrweg-Kartuschenkörper.
Auspreßwerkzeuge zum Auspressen von Kartuschen, die Dichtungsmaterial enthalten oder
die fließfähige oder pastöse Massen anderer Art beispielsweise Lebensmittel enthalten,
sind bekannt. Das Auspreßwerkzeug besitzt dabei ein im wesentlichen wannenförmiges
Lager, in das das die auszupressende Masse enthaltende Behältnis eingesetzt wird. Das
Behältnis ist im allgemeinen eine Kartusche mit einem vorschiebbaren Kolben der von
einem Ende der Kartusche zu dem anderen Ende mittels einer Betätigungsvorrichtung des
Werkzeuges vorwärtsgetrieben wird, wobei ein Teller der Betätigungsvorrichtung gegen
den Kolben zur Anlage kommt und vorwärts treibt bis die Kartusche entleert ist. Der an
einer Stange befestigter Teller wird dann zurückgezogen, woraufhin die entleerte
Kartusche entfernt wird und entsorgt werden muß. Am anderen Ende der Kartusche ist
üblicherweise ein festes Tüllenelement angebracht oder anbringbar. Der Müllanfall ist
außerordentlich hoch. Außerdem ist die Herstellung der Kartuschen ziemlich aufwendig.
Insbesondere dann, wenn die fließfähige pastöse Masse ein Lebensmittel ist, sind die
Herstellkosten sehr groß, da die gesamte Kartusche aus entsprechend geeigneten
Materialien hergestellt werden muß. Ein Recycling der geleerten Kartusche ist praktisch
nicht möglich. Außerdem muß das Auspreßwerkzeug entsprechend ausgebildet sein und
sehr häufig gereinigt werden.
Es ist zu erwähnen, daß die Betätigungsvorrichtung unterschiedlich konstruiert sein kann, je
nachdem ob mittels einer gleichmäßigen Hubbewegung möglicherweise der gesamte Inhalt
der Kartusche ausgepreßt werden soll oder ob, wie bei Lebensmitteln im allgemeinen
üblich eine ganz bestimmte vorgegebene Menge, eine Portion, bei einer Betätigung der
Betätigungsvorrichtung abgegeben werden soll. Betätigungsvorrichtungen dieser Art sind
an sich bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die nicht recyclebare Müllmenge, also die verschmutzte Menge des Restmülles kann
dadurch verringert werden, daß das fließfähige Lebensmittel in einen dichten, flexiblen
Beutel eingefüllt wird, der einen Tüllenabschnitt besitzt. Nach Aufreißen des
Tüllenabschnittes wird das Lebensmittel ausgepreßt. Wenn der Beutel entleert ist nimmt er
nur sehr geringes Volumen ein und ist ziemlich leichtgewichtig. Um solche Beutel
verwenden zu können hat man anstelle eines Kartuschen-Auspreßwerkzeuges ein eine
ähnliche Betätigungsvorrichtung aufweisendes Sonderwerkzeug entwickelt, bei dem
anstelle eines wannenförmigen Lagers ein Hohlzylinder verwendet ist, der an einem Ende
der Betätigungsvorrichtung fest angebracht ist und dessen anderes Ende offen ist. Durch
dieses offene Ende wird bei zurückgezogenem Teller der Beutel derart eingesetzt, das
dessen Tüllenabschnitt nach außen ragt. Es muß dann ein Deckel aufgesetzt und sicher
befestigt werden, etwa über einen Schraub- oder Bajonettverschluß, durch den lediglich
der Tüllenabschnitt nach außen ragt und dort aufgeschnitten oder aufgerissen werden kann.
Nachdem ein eingesetzter Beutel ausgepreßt ist muß dieser Deckel wieder entfernt werden
und muß der Beutel entnommen werden. Diese Vorgehensweise ist sehr langwierig und
kompliziert, wobei darüberhinaus nicht sicher vermieden werden kann, daß das offene
Ende des Hohlzylinders beim Entnehmen des entleerten Beutels verschmutzt wird. Das
Auspreßwerkzeug muß dann zwangsweise einer Reinigung zugeführt werden und fällt für
die weitere Benutzung eine gewisse Zeit aus. Beispielsweise in Fast-Food-Restaurants ist
dies nicht akzeptierbar, weshalb dort zahlreiche entsprechende Auspreßwerkzeuge
bereitgehalten und auch in Reserve gehalten werden müssen, was außerordentlich hohe
Anschaffungskosten zur Folge hat.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorgehensweise
anzugeben, bei der bei reduzierten Anschaffungskosten die Handhabung sehr einfach ist,
die Müllmenge reduziert ist und auch die Verschmutzungsgefahr reduziert ist.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst und
durch die Merkmale der Ansprüche 2 und 3 weitergebildet.
Die Aufgabe wird auch durch einen Mehrweg-Kartuschenkörper gemaß dem Anspruch 4
gelöst, dessen Weiterbildungen in den weiteren Ansprüchen angegeben sind.
Die Erfindung geht von der Grundidee aus, die an sich bekannten Beutel, solange sie
verschlossen sind, in Mehrweg-Kartuschenkörper einzusetzen, die wiederum in übliche
Kartuschen-Auspreßwerkzeuge einsetzbar sind. Der Austausch während des laufenden
Betriebes z. B. eines Fast-Food-Restaurants ist äußerst einfach. Die Entnahme und
Entsorgung entleerter Beutel und das Wiedereinsetzen gefüllter Beutel in solche Mehrweg-
Kartuschenkörper kann in Betriebspausen, nach Betriebsende oder vor Betriebsbeginn in
Ruhe erfolgen, wodurch auch die Verschmutzungsgefahr äußert verringert wird. Dabei
können allenfalls der Mehrweg-Kartuschenkörper oder Teile von diesem verschmutzt
werden, das Auspreßwerkzeug selbst, das wie eingangs ausgeführt sehr schwierig zu
reinigen ist, wird hiervon nicht betroffen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bestimmten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 schematisch und im Teilschnitt ein Kartuschen-Auspreßwerkzeug mit
eingesetztem Mehrweg-Kartuschenkörper mit darin enthaltenem Beutel für
fließfähige, pastöse Lebensmittel,
Fig. 2 eine Darstellung eines flexiblen Beutels,
Fig. 3 im Schnitt den Hohlkörper des Kartuschenkörpers,
Fig. 4 schematisch im Schnitt eine zweiteilige Ausführung eines
Kolbentellerelements,
Fig. 5
und Fig. 6 im Schnitt bzw. in Aufsicht eine Ausführung eines Tüllenträgerelements.
Fig. 1 zeigt ein übliches Kartuschen-Auspreßwerkzeug 1, in das ein Mehrweg-
Kartuschenkörper 2 gemäß der Erfindung mit darin eingesetztem flexiblen Beutel 3
eingesetzt ist.
Ein wannenartiges Kartuschenlager 4 weist im wesentlichen einen Teilzylinder-Abschnitt
auf, dessen Langsausstreckung so dimensioniert ist, daß ein Mehrweg-Kartuschenkörper 2
von der offen Seite her einlegbar ist. An einem Ende ist eine Frontwand 5 mit einer
Mittelöffnung 6 oder einer anders gestalteten, beispielsweise V-förmigen, Öffnung
vorgesehen, durch die der weiter unten erläuterte Tüllenabschnitt führbar ist. Am anderen
Ende ist das Kartuschenlager 4 mit einer Betätigungsvorrichtung 7 fest verbunden. Die
Betätigungsvorrichtung 7 enthält einen nicht näher dargestellten Mechanismus in seinem
Inneren, mittels dem eine Stange 8 bei Betätigung in Richtung zur Frontwand 5 des
Kartuschenlagers 4 bewegbar ist. Die Stange 8 trägt einen Teller 9 an seinem zur
Frontwand 5 weisenden Ende und einen quergerichteten Zughebel 10 an seinem anderen
Ende, mittels dem ein manuelles Zurückziehen der Stange 8 möglich ist. Die
Betätigungsvorrichtung 7 trägt ferner einen feststehenden Griff 11 und einen schwenkbar
gelagerten Betätigungshebel 12. Bei Betätigung des Betätigungshebels 12 durch
Verschwenken gegen den Griff 11, wird die Betätigungsvorrichtung 7 derart ausgelöst, daß
die Stange 8 mit ihrem Teller 9 in Richtung auf die Frontwand 5 bewegt wird. Beim
Ausbringen von fließfähigen pastösen Lebensmitteln ist im allgemeinen erwünscht, pro
Betätigung des Betätigungshebels 12 eine genau definierte Menge an dem Lebensmittel,
eine Portion, auszubringen, weshalb die Betätigungsvorrichtung 7 dann so ausgebildet ist,
daß bei Betätigung des Betätigungshebels 12 die Stange 8 einen vorgegebenen
Bewegungsweg durchläuft, der so bemessen ist, daß lediglich die erwünschte Portion
ausgedrückt wird. Es ist üblich, daß die erforderliche Kraft durch Federkraft ausgelöst
wird, wobei eine solche Feder durch Ziehen der Stange 8 am Zughebel 10 in die am
weitesten zurückgezogene Lage unter die erforderliche Vorspannung gesetzt wird.
Es sind jedoch auch andere mechanische und nicht-mechanische Lösungen möglich, die
nicht erläutert werden, weil sie nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind.
Der Mehrweg-Kartuschenkörper 2 besteht aus mehreren Teilen, die weiter unten näher
erläutert werden, nämlich einem als länglicher Hohlzylinder ausgebildeten Hohlkörper 14,
einem in dem Hohlkörper 14 verschieblich angeordneten Kolbentellerelement 15 und
einem ringförmigen Tüllenträgerelement 16, das an einem Ende des Hohlkörpers
einsetzbar ist.
Ferner ist im Inneren des Hohlkörpers 14, also in dem Mehrweg-Kartuschenkörper 2, ein
flexibler, nach außen dichter Beutel 3 in bestimmter Weise eingesetzt, der ein pastöses
fließfähiges Lebensmittel, wie insbesondere eine Soße enthält, wobei die Soße durchaus
kleingeschnittene feste Teilchen (Relish) enthalten kann, wie das z. B. bei
Remouladensoße der Fall ist. Soßen dieser Art sind beispielsweise auch Breis, Senf,
Gewürzsoßen und Beilagensoßen wie Ketchup.
Der in Fig. 2 deutlicher dargestellte Beutel 3 besteht aus einer vorteilhaft durchsichtigen
Kunststoffolie, die für das betreffende Lebensmittel geeignet und zugelassen ist. Durch
Umfalten und Verschweißen längs einer Längsnaht 18 ist zunächst ein etwa rohrförmiger
Abschnitt gebildet. An seinem einen Ende wird ein Tüllenabschnitt 19 ausgebildet, also ein
Abschnitt, der von den Rändern, nämlich einerseits der Falte 20 und andererseits der
Längsnaht 18 sich allmählich und zum Schluß stärker verjüngend ebenfalls abgeschweißt
ist, wobei das in Fig. 2 am weitesten links befindliche Ende mehrfach geschweißt ist um
eine gewisse mechanische Beständigkeit zu erreichen. Ferner ist in diesem Bereich auch
eine Riß- oder Schnittlinie 21 in an sich üblicher Weise vorgesehen, derart, daß ohne
großem mechanischen Aufwand längs dieser Rißlinie 21 aufgerissen oder aufgeschnitten
werden kann und das am weitesten links liegende Ende des Hohlraums im Beutel 3
geöffnet ist, und zwar derart, daß der abgerissene Abschnitt, schematisch mit 22
bezeichnet, möglichst geringe Anteile an dem Inhalt des Beutels 3 enthalten kann. Der
Beutel 3 wird nun von dem anderen in Fig. 2 am weitesten rechts liegenden Ende befüllt,
wie das an sich bekannt ist, und mittels einer Quernaht 23 abschweißt. Vor Abreißen
längs der Rißlinie 21 ist somit ein Lebensmittel vollständig dicht und hygienisch in einem
Beutel 3 abgefüllt. Der Beutel 3 ist in seinem Volumen derart bestimmt, daß es jedenfalls
nicht das zur Verfügung stehende Innenvolumen des Mehrweg-Kartuschenkörpers 2
überschreitet.
Der in Fig. 3 dargestellte Hohlkörper 14 weist an seinem einen Ende, in Fig. 3 rechts,
einen Rand 25 auf, der eine Öffnung freigibt durch die, vergl. Fig. 1, der Teller 9 sicher
eintreten kann und an dem Kolbentellerelement 15 zur Anlage kommen kann. Der Rand 25
ist andererseits so bemessen, daß dieses Kolbentellerelement 15 an ihm zur Anlage
kommen kann. Am anderen Ende weist der Hohlkörper 14 eine Anfangsschräge 26 und
eine Ringnut 27 auf, die für das Einsetzen des Tüllenträgerelements 16 von Bedeutung
sind. Der Hohlkörper 14 besteht zweckmäßig aus einem hochfesten und für Lebensmittel
geeigneten Werkstoff, insbesondere einem Kunststoff.
Beim in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des Kolbentellerelements 15 besteht
dieses aus zwei Abschnitten, nämlich einem äußeren Ring 29 und einem inneren Kolbenteil
30. Der Ring besteht aus einem reibungsarmen Material, insbesondere einem
reibungsarmen Kunststoff und/oder ist, wie dargestellt, an der der Außenseite mit
möglichst wenig Berührungsfläche gegenüber der Innenwand des Hohlkörpers 14
versehen, beispielsweise mittels eines hinteren Wulstes 31 und einem vorderen Lippenteil
32, die jeweils etwa ringförmig an der Innenseite des Hohlkörpers 14 zur Anlage kommen,
wie das durch eine Strichlinie angedeutet ist. Der Ring 29 ist dabei in seiner axialen
Längsabmessung so dimensioniert, daß ein Verkanten des Kolbentellerelementes 15 nicht
zu befürchten ist. Das Kolbenteil 30 ist in einer nur schematisch dargestellten Weise fest
aber lösbar in den Ring 29 eingerastet. An seiner Rückseite ist es in üblicher
Kunststoffspritzgießtechnik so ausgebildet, beispielsweise durch radiale Stege 33 und einen
Ringsteg 34, daß der Teller 9 des Werkzeuges 1 sicher zur Anlage kommen kann und
sicher das gesamte Kolbentellerelement 15 vorwärts bewegen kann. An seinem zum
Inneren des Mehrweg-Kartuschenkörpers 2 weisenden Ende, weist das Kolbenteil 30 eine
Nase 35 auf, wobei der Verlauf der Schulter 36 der Nase 35 im wesentlichen der
Gestaltung des Tüllenabschnittes 19 des Beutels 3 (Fig. 2) entspricht. Die zweiteilige
Ausführung hat den Vorteil, daß bei Bedarf ein Kolbenteil 30 mit anders geformter Nase
35 eingesetzt werden kann und daß bei zu großem Verschleiß der Ring 29 ebenfalls
getrennt werden kann. Jedoch ist auch eine einteilige Ausbildung denkbar, wie das in Fig.
1 angedeutet ist. Der Randbereich dieses Kolbentellerelements 15, beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 durch den Lippenteil 32 gebildet, ist so ausgebildet, daß
sicher verhindert wird, daß Teile des Beutels 3, etwa insbesondere die Quernaht 23 oder
die Längsnaht 18 sich zwischen der Innenwand des Hohlkörpers 14 und dem
Kolbentellerelement 15 verklemmen können.
Die Längsabmessungen des Kolbenteils 30 und des Rings 29 können durchaus
unterschiedlich sein, wobei dann die Verrastung des Kolbenteils 30 im Ring 29 axial
variabel sein kann. Damit kann das Kolbenteil 30 bei einer Entlastung des durch den Teller
9 ausgeübten Drucks selbst seinen Druck auf den Beutel 3 entlasten, was zur Folge hat,
daß ein unerwünschtes Nachtropfen aus dem offenen Tüllenabschnitt 19 des Beutels 3
vermieden wird.
Das Tüllenträgerelement 16 ist im wesentlichen ringförmig ausgebildet mit einer
kreisförmigen Mittelöffnung 38 und einem äußeren Stützring 39 zur Anlage an das der
Betätigungsvorrichtung 7 abgewandte vordere Ende des Hohlkörpers 14. Die
Mittelöffnung 38 erweitert sich von ihrem im Betrieb der Betätigungsvorrichtung 7
abgewandten vorderen Ende über eine Schulter 40, deren Verlauf mit dem Verlauf des
Tüllenabschnittes 19 des Beutels 3 einerseits aber auch andererseits mit dem Verlauf der
Schulter 36 des Kolbenteils 30 korrespondiert. Hierdurch kann erreicht werden, daß die
Nase 35 zusammen mit der Schulter 36 in den Tüllenabschnitt 19 eindringt und so den
Beutel 3 praktisch restlos auspreßt, so daß das in den Beutel 3 eingefüllte Lebensmittel
nahezu rückstandsfrei genutzt werden kann. Im Bereich des hinteren Endes des Stützrings
39 des Tüllenträgerelements 16 ist ein Ringwulst 41 vorgesehen, der zum Einrasten in die
Ringnut 27 des Hohlkörpers 14 dient.
In Aufsicht (Fig. 6) gesehen, besteht das im wesentlichen ringförmige Tüllenträgerelement
16 aus zwei Halbringteilen 42 und 43 die im Bereich des Stützrings 39 an einer Stelle über
ein Scharnierelement 44 fest aber verschwenkbar miteinander verbunden sind. Solche
Scharnierelemente sind bei Kunststoffteilen grundsätzlich bekannt und können in lediglich
einer Schwächung an der entsprechenden Stelle bestehen. Es kann auch eine Einlage in
Form eines reißfesten elastischen Bandes vorgesehen sein.
Auf der anderen, diametral gegenüberliegenden Seite ist eine Eingriffsführung vorgesehen,
die beim Ausführungsbeispiel durch einen lappenartigen Vorsprung 45 an dem einen
Halbringteil 42 gebildet ist, der in eine entsprechende Vertiefung 46 am anderen
Halbringteil 43 eingreifen kann. Die Vertiefung 46 kann weitestgehend über den gesamten
Umfang verlaufen mit Ausnahme der Stelle, an der der Vorsprung 45 vorgesehen ist. Im
zusammengefügten Zustand der beiden Halbringteile 42, 43, wie das in Fig. 6 dargestellt
ist, weisen diese im Bereich der Mittelöffnung 38 und der Schulter 40 einen Abstand
voneinander auf, derart, daß im zusammengefügten Zustand ein Spalt 47 gebildet ist. Der
Spalt 47 und die Mittelöffnung 38 sind so bemessen, daß sie den Tüllenabschnitt 19 des
Beutels 3 einschließlich der die mit Lebensmittel gefüllte Tülle berandenden, im
wesentlichen flächigen Verschweißungsabschnitte umgreifen kann. Der Nut/Feder-Eingriff
zwischen Ringwulst 41 des Tüllenträgerelements 16 und Ringnut 27 des Hohlkörpers 14
muß lediglich so gut sein, daß sich dieser Eingriff nicht löst, selbst wenn ein vollständig
gefüllter Beutel mit seiner Masse gegen das Tüllenträgerelement 16 wirkt. Auch geringes
Schütteln sollte noch tolerierbar sein. Dies ist deshalb ausreichend, weil im Gebrauch sich
der Mehrweg-Kartuschenkörper 2 über das Tüllenträgerelement 16 gegen die Frontwand 5
des Werkzeugs 1 abstützt.
Auch das Tüllenträgerelement 16 besteht vorzugsweise aus einem für Lebensmittel
zugelassenen Kunststoffmaterial.
Im Betrieb wird es so sein, daß Beutel 3, die mit einem fließfähigen, pastösen
Lebensmittel gefüllt sind, konfektioniert und beschriftet zur Verfügung gestellt werden.
Der Hohlkörper 14 enthält in seinem Inneren das axial verschiebliche Kolbentellerelement
15 in einer zunächst beliebigen axialen Lage. Der Bediener schiebt nun einen Beutel 3 in
das Innere des Hohlkörpers 14 hinein, wodurch zum einen das Kolbenelement 15 bis zur
Anlage gegen den Rand 25 verschoben wird und zum anderen der Bediener lediglich zu
beachten hat, daß der Tüllenabschnitt 19 nach außen weist. Sobald der Bediener den Beutel
3 weitestgehend eingeschoben hat, wird das Tüllenträgerelement 16 mit
auseinandergeklappten beiden Halbringteilen 42, 43 zur Hand genommen. Die beiden
Halbringteile werden dann zusammengefügt, wobei der Vorsprung 45 in die Vertiefung 46
eingreift und wobei die Mittelöffnung 38 um den Tüllenabschnitt 19 zu liegen kommt und
die den Tüllenabschnitt 19 berandenden Verschweißungsabschnitte sich in dem Spalt 47
befinden, wobei die berandenden Wände des Spaltes 47 durchaus in lockerer Anlage gegen
die Verschweißungsteile sein können. Der Bediener drückt dann das Tüllenträgerelement
16 gegen den Hohlkörper 14, bis der Ringwulst 41 in die Ringnut 27 einrastet.
Der Mehrweg-Kartuschenkörper 2 weist nun einen geschlossenen Beutel 3 auf und kann in
üblicher Weise in das Kartuschen-Auspreßwerkzeug 1 durch Einlegen in das
Kartuschenlager 4 eingesetzt werden. Dabei ragt das vordere Ende des Tüllenabschnittes
19 nicht nur aus dem Mehrweg-Kartuschenkörper 2 heraus sondern auch durch die
Mittelöffnung 6 der Frontwand 5 des Werkzeuges 1 nach vorne. Der Teller 9 der
Betätigungsvorrichtung 7 wird nun in Anlage gegen die gegenüberliegende Fläche des
Kolbentellerelements 15, hier des Kolbenteils 30 bewegt. Der Beutel 3 wird durch
Abreißen des Abschnittes 22 längs der Rißlinie 21 geöffnet. Mit jeder Betätigung der
Betätigungsvorrichtung 7 wird eine entsprechende Menge des Lebensmittels aus dem
Beutel 3 über den offenen Tüllenabschnitt 19 herausgepreßt. Kurz vor dem Ende des
gesamten Bewegungshubes der Stange 8 dringt die Nase 35 des Kolbentellerelements 15 in
den Tüllenabschnitt 19 des Beutels 3 ein der seinerseits wieder gegen die Schulter 40 des
Tüllenträgerelements 16 zur Anlage kommt, so daß das Lebensmittel in dem Beutel 3 bei
weiterer Hubbewegung praktisch vollständig aus dem Beutel 3 herausgepreßt wird. Nach
vollständiger Leerung wird die Stange 8 und damit der Teller 9 mittels des Zughebels 10
nach hinten (in Fig. 1 nach rechts) gezogen, bis der Teller 9 wieder aus dem Mehrweg-
Kartuschenkörper 2 herausgetreten ist.
Der Mehrweg-Kartuschenkörper 2 wird wieder in üblicher Weise aus dem Werkzeug 1
herausgenommen. Das Tüllenträgerelement 16 wird nun wieder aus dem Hohlkörper 14
herausgezogen, wobei der entleerte und zusammengedrückte Beutel 3 an diesem
Tüllenträgerelement 16 anliegend haften bleibt und sehr leicht der Entsorgung zugeführt
werden kann. Der Hohlkörper 14 mit dem darin enthaltenen Kolbentellerelement 15 des
Mehrweg-Kartuschenkörpers 2 ist wieder zur Füllung mit einem neuen frischen Beutel 3
bereit. Eine Verschmutzung dieser Teile und auch des Werkzeuges 1 hat nicht
stattgefunden. Es ist sogar damit zu rechnen, daß auch das Tüllenträgerelement 16 nicht
verschmutzt worden ist und ebenfalls verwendet werden kann. Jedenfalls könnte lediglich
das Tüllenträgerelement 16 verschmutzt sein, so daß es zweckmäßig sein könnte dieses in
üblicher Weise zu reinigen (wie Geschirr oder dgl.) und erst dann wiederzuverwenden.
Dies zeigt, daß zumindest dann, wenn mehrere Mehrweg-Kartuschenkörper 2 mit
gefülltem noch nicht aufgerissenen Beutel 3 vorbereitet sind, der Betrieb eines Restaurants,
insbesondere eines Fast-Food-Restaurants nahezu nicht unterbrochen werden muß, wenn
ein leerer Beutel 3 gegen einen vollen Beutel 3 auszutauschen ist. Außerdem genügt es, ein
einziges Werkzeug 1 vorzusehen, sofern ein einziges Lebensmittel ausgepreßt werden
muß.
Es zeigt sich also, daß mehrere Mehrweg-Kartuschenkörper 2 während Betriebspausen,
vor Betriebsbeginn und/oder nach Betriebsende mit vollen Beuteln 3 gefüllt werden können
bzw. daß bei solchen Mehrweg-Kartuschenkörpern 2 die entleerten Beutel 3 zu den
gleichen betriebsruhigen Zeiten entfernt werden können. Aufwendige Reinigungsprozesse
sind allenfalls routinemäßig nach langen Zeitspannen und keinesfalls jedesmal erforderlich,
wenn ein Beutel 3 entleert worden ist.
Von Vorteil ist ferner, daß die Hohlkörper 14 unterschiedlich markiert werden können,
etwa durch unterschiedliche Farbgebung, wenn unterschiedliche Lebensmittel in einem
Betrieb zu verwenden sind. Wenngleich der Überstand des den Zughebel 10 tragenden
Abschnitts der Stange 8 ein Maß für den Entleerungszustand eines Beutels 3 darstellt,
könnte auch daran gedacht werden, den Hohlkörper 14 ganz oder teilweise durchsichtig zu
gestalten.
Es bereitet auch keine nennenswerten Schwierigkeiten vor Ort Nase 35 und Schulter 40 an
anders gestaltete Tüllenabschnitte 19 anzupassen, wenn es zweckmäßig sein sollte für
unterschiedliche Lebensmittel solche anders gestalteten Tüllenabschnitte 19 vorzusehen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Auspressen von in Behältnissen enthaltenen fließfähigen, pastösen
Lebensmitteln, unter Verwendung eines üblichen Kartuschen-Auspreßwerkzeugs (1)
mit folgenden Schritten
- - Bereitstellen von dem Lebensmittel aufweisenden dichten flexiblen Beuteln (3) mit einem Tüllenabschnitt (19)
- - Einsetzen eines Beutels (3) in einen Mehrweg-Kartuschenkörper (2), derart, daß der Tüllenabschnitt (19) an einem Ende herausschaut,
- - Einsetzen eines Mehrweg-Kartuschenkörpers (2) in das Kartuschen-Auspreßwerkzeug (1), derart, daß der Tüllenabschnitt (19) des Beutels (3) am von der Auspreßvorrichtung (7) des Kartuschen-Auspreßwerkzeugs (1) abgewandten Ende herausschaut,
- - Aufreißen oder -schneiden des Tüllenabschnitts (19),
- - Betätigen der Auspreßvorrichtung (7) derart, daß ein Teller (9) gegen das vom Tüllenabschnitt (19) abgewandten Ende des Beutels (3) innerhalb des Mehrweg- Kartuschenkörpers (2) drückt und Auspressen des Inhalts des Beutels (3) durch den offenen Tüllenabschnitt (19) hindurch,
- - Rückführen der Auspreßvorrichtung (7) in deren Anfangsstellung vor Einsetzen des Mehrweg-Kartuschenkörpers (2),
- - Entfernen des Mehrweg-Kartuschenkörpers (2) aus dem Kartuschen-Auspreßwerkzeug (1),
- - Entsorgen des entleerten Beutels (3).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
- - Einsetzen jeweils gefüllter Beutel (3) in mehrere Mehrweg-Kartuschenkörper (2), und
- - nach Entfernen eines Mehrweg-Kartuschenkörpers (2) nach dem Auspressen des in ihm enthaltenen Beutels (3), Einsetzen eines weiteren der Mehrweg-Kartuschenkörper (2) mit einem gefüllten Beutel (3).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auspreßwerkzeug (1) bei jeder Betätigung sequentiell portionenweise ausdrückt.
4. Mehrweg-Kartuschenkörper zur Verwendung in einem üblichen Kartuschen-
Auspreßwerkzeug (1), insbesondere zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
- - einen hohlzylindrischen länglichen Hohlkörper (14) mit einem nach innen vorspringenden Rand (25) an einem Ende,
- - ein Kolbentellerelement (15), das in dem Hohlkörper (14) axial verschieblich angeordnet ist und beim Einsetzen eines mit einem fließfähigen pastösen Lebensmittel, gefüllten, flexiblen abgedichteten Beutel (3) mit einem Tüllenabschnitt (19) vom anderen Ende des Hohlkörpers (14) aus gegen den Rand (25) zur Anlage kommt,
- - ein an dem anderen Ende anbringbares ringförmiges Tüllenträgerelement (16), durch dessen Mittelöffnung (38) der Tüllenabschnitt (19) eines eingesetzten Beutels (3) nach außen ragen kann.
5. Mehrweg-Kartuschenkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tüllenträgerelement (16) aus zwei halbringförmigen Teilabschnitten (42, 43)
gebildet ist, die in zusammengefügtem Zustand den Tüllenabschnitt (19) des Beutels (3)
umgreifen und an dem anderen Ende des Hohlkörpers (14) anbringbar sind.
6. Mehrweg-Kartuschenkörper nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tüllenträgerelement (16) in das andere Ende des Hohlkörpers (14) einklippbar ist.
7. Mehrweg-Kartuschenkörper nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tüllenträgerelement über einen Nutfeder-Eingriff (27, 41) einklippbar ist.
8. Mehrweg-Kartuschenkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kolbentellerelement (15) an der dem anderen Ende zugewandten Seite eine
vorspringende mittige Nase (35) aufweist, deren Form der Form des Tüllenabschnitts (19)
des Beutels (3) angepaßt (Schulter 36) ausgebildet ist.
9. Mehrweg-Kartuschenkörper nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelöffnung (38) des Tüllenträgerelements (16) an der dem anderen Ende
abgewandten Seite der Form der Nase (35) bzw. des Tüllenabschnitts (19) angepaßt
(Schulter 40) ausgebildet ist.
Priority Applications (3)
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DE1996143664 DE19643664A1 (de) | 1996-10-22 | 1996-10-22 | Verfahren zum Auspressen von in Behältnissen enthaltenen pastösen Lebensmitteln und dabei verwendbare Vorrichtung |
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AU51884/98A AU5188498A (en) | 1996-10-22 | 1997-10-22 | Method of expressing paste-like substances, particularly foodstuffs, disposed in containers and device usable for said purpose |
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