DE19643385A1 - Schaltwellendurchführung für die Schaltwelle eines Kraftfahrzeuggetriebes - Google Patents
Schaltwellendurchführung für die Schaltwelle eines KraftfahrzeuggetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltwellendurchführung für die
Schaltwelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, z. B. eines Autos oder
eines Motorrades. Die Schaltwellen solcher Getriebe werden von
einem Betätigungshebel oder automatisch bei einem Schaltvorgang in
ihrer Achsrichtung und in Umfangsrichtung um begrenzte Wege be
wegt. Dabei müssen die Schaltwellen gegen Lecken von Getriebeöl
nach außen und gegen Eindringen von Fremdstoffen, wie Staub und
Feuchtigkeit, von außen abgedichtet werden. Gleichzeitig müssen
die Schaltwellen bei ihrer Bewegung geführt werden, wobei die Füh
rung die im Betrieb wirkenden Kräfte auf das Getriebegehäuse zu
übertragen hat.
Bei einer bekannten Schaltwellendurchführung sind eine Führungs
buchse zur Führung der Schaltwelle bei der Bewegung in ihrer Achs
richtung und in Umfangsrichtung, eine Dichtung zum dynamischen und
statischen Abdichten der Schaltwelle gegen ein Austreten von Ge
triebeöl aus dem Inneren des Getriebegehäuses und ein Faltenbalg,
zum Abweisen von Fremdstoffen wie Staub oder Wasser als getrennte
Bauteile vorgesehen, die gesondert angeliefert und in dem Ge
triebegehäuse montiert werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltwellen
durchführung der beschriebenen Art so auszubilden, daß die Kosten
der Herstellung und der Aufwand für Lagerhaltung und Montage deut
lich abgesenkt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient gemäß der Erfindung eine Schalt
wellendurchführung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Bei einer Schaltwellendurchführung gemäß der Erfindung ist der
Träger, der zur Abstützung der Führungshülse für die Schaltwelle
in einer Gehäusebohrung des Getriebegehäuses aufgenommen ist, mit
einer anvulkanisierten Elastomerdichtung umfassend eine Dichtlippe
zum berührenden Abdichten der Schaltwelle und einen statischen
Dichtabschnitt zum Abdichten zum Getriebegehäuse versehen. Am ra
dial äußeren Ende umfaßt eine am Träger angeformte Aufnahme dicht
das äußere wulstförmige Ende des Faltenbalges.
Die so gebildete Baueinheit aus Führungshülse, Träger und Falten
balg ist außerhalb des Getriebes vormontierbar, was die Lagerung
und die Montage vereinfacht. Im Getriebegehäuse ist nur noch der
Sitz für den Träger zu bearbeiten, worauf dann die vormontierte
Einheit lediglich in diesen Sitz einzudrücken ist.
Die Schaltwellendurchführung nach der Erfindung benötigt lediglich
eine vergleichsweise kleine Führungshülse zur Lagerung der Schalt
welle, wobei diese Führungshülse starr über den Träger im Gehäuse
abgestützt ist.
Der Faltenbalg ist an den Träger vorzugsweise in einer durch An
spruch 10 unter Schutz gestellten Konstruktion angeschlossen. Dies
ermöglicht eine Verkleinerung des größten Durchmessers des Falten
balges gegenüber der herkömmlichen Bauweise und damit nochmals
eine Verringerung der Kosten.
Die Anordnung aus Führungshülse und Träger stützen auf die Schalt
welle beim Schalten ausgeübte Kräfte am Getriebegehäuse ab. In
diesem Zusammenhang ist eine Konstruktion des Trägers mit radial
inneren und äußeren Schenkeln und einem dazwischen befindlichen
Steg bevorzugt, bei welcher die beiden Schenkel mit dem Steg ein
U-Profil bilden. Bei einer solchen Konstruktion liegen die Füh
rungshülse und der die Kräfte auf das Getriebegehäuse übertragende
äußere Schenkel des Trägers in einer gemeinsamen radialen Ebene,
so daß keine Biegemomente bei der Abstützung von Reaktionskräften
auftreten können. Außerdem baut eine solche Konstruktion äußerst
kompakt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der vier Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert sind.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen in axialen Halbschnitten längs einer
Schaltwelle drei unterschiedliche Ausführungen einer Schaltwellen
durchführung gemäß der Erfindung.
In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Teile der Einfach
heithalber mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Demzufolge ist
mit 2 eine Schaltwelle bezeichnet, die zum Vornehmen eines Schalt
vorganges in ihrer Achsrichtung a und in ihrer Umfangsrichtung u
um begrenzte Wege und Winkel gegenüber einem Getriebegehäuse 4
verlagert wird (Fig. 1). Die Schaltwelle 2 ist in einer Führungs
hülse 6 gleitend geführt. Diese Führungshülse ist über ein starres
Trägerblech 8 mit einem inneren Schenkel 10 und einem damit über
einen radialen Steg 11 verbundenen äußeren Schenkel 12 im Getrie
begehäuse 4 starr abgestützt, wobei der äußere Schenkel 12 mit
seinem Außendurchmesser direkten metallischen Kontakt mit einer
bearbeiteten Sitzfläche 14 in einer Gehäusebohrung 16 des Ge
triebegehäuses 4 hat.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist das Trägerblech wie gezeigt S-förmig gekröpft, während es bei den Ausführungen nach den Fig. 2
und 3 U-förmig gekröpft ist. Ein Vorteil dieser zuletzt genannten
Ausführung gemäß Fig. 3 besteht darin, daß die Führungshülse 6 und
die Sitzfläche 14 zwischen dem äußeren Schenkel 12 und dem Ge
triebegehäuse 4 in gleicher radialer Ebene liegen, so daß kein
Biegemoment auf das Trägerblech 8 ausgeübt wird. Außerdem ist die
Anordnung nach Fig. 3 in axialer Richtung gesehen deutlich kompak
ter als diejenige nach den übrigen Fig. 1 bis 3.
An den inneren Schenkel 10 und den Steg 11 sowie an ein Teilstück
des äußeren Schenkels 12 ist bei allen Ausführungsbeispielen eine
zusammenhängende Elastomerdichtung 20 mit Dichtlippe 22 und sta
tischen Dichtabschnitt 24 in einem Arbeitsgang anvulkanisiert. Die
Dichtlippe 22 schafft eine Berührungsdichtung zur Schaltwelle 2,
wobei sie eine Getriebeölleckage bei der Schub-/Winkelbewegung der
Schaltwelle unterbindet. Der statische Dichtabschnitt 24 ist an
den äußeren Schenkel 24 anvulkanisiert und steht in unmontiertem
Zustand etwas gegenüber dem Außendurchmesser des Schenkels 24
über, so daß er in montiertem Zustand unter Dichtdruck an der
Sitzfläche 14 anliegt. Die Größe des Überstandes und die Härte des
Elastomermaterials (60 bis 80 Shore A) sind vorteilhaft so ge
wählt, daß unter allen denkbaren Betriebsbedingungen Dichtheit am
Außendurchmesser gewährleistet ist.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 ist der ge
samte innere Schenkel 10 des Trägers 8 von dem Elastomermaterial
der Elastomerdichtung 20 umgeben. Eine die Dichtlippe 22 und den
statischen Dichtabschnitt verbindende Elastomerschicht 21 an der
Stelle zwischen dem Innenumfang des Schenkels 10 und dem Außenum
fang der Führungshülse 6 ist dünn, so daß eine steife Abstützung
der Führungshülse 6 über den Träger 8 gewährleistet ist. Dies ist
zum Vermeiden eines schwammigen Gefühls des Fahrers und somit zur
Erhöhung des Schaltkomforts beim Schalten erwünscht.
Zur axialen Festlegung bezüglich der Führungshülse 6 greift ein
Wulst 5 am Fuß der Dichtlippe 2 in eine äußere Umfangsnut der Füh
rungshülse 6 ein. Um eine solche Umfangsnut zu vermeiden und so
die Kosten zu senken, ist die Führungshülse 6 bei der Ausführung
nach Fig. 2 zwischen zwei nach innen vorspringenden Rippen 7, 9
der Elastomerdichtung 20 axial festgelegt.
Lediglich bei der Ausführung nach Fig. 3 besteht direkter metal
lischer Kontakt zwischen Schenkel 10 und darin eingepreßter Füh
rungshülse 6. Dort ist aber ein elastomerer Zusammenhang zwischen
der Dichtlippe 22 und der statischen Dichtung 24 über Bohrungen 23
im Steg 11 sichergestellt, so daß auch hier ein Anvulkanisieren
der gesamten Elastomerdichtung an den Träger 8 in einem Arbeits
gang möglich ist.
Der Träger 8 hat am Ende seines äußeren Schenkels bei der Ausfüh
rung nach Fig. 1 eine Abkröpfung 28 nach außen, die mit dem Ge
triebegehäuse 4 eine Aufnahme für einen Wulst 32 eines Faltenbal
ges 30 bildet, dessen radial inneres, an der Schaltwelle 2 axial
gehaltenes Ende nicht dargestellt ist. Der Faltenbalg 30 dient als
Schutz gegen Eindringen von Staub und Schmutz von außen.
Bei dieser Ausführung kann der Faltenbalg 30 erst nach dem Ein
pressen der Schaltwellendurchführung mit seinem Wulst 32 in die
durch die radiale Abkröpfung 28 des Trägerbleches 8 gebildete Auf
nahme eingeknöpft werden.
Bei der Ausführung nach den Fig. 2 und 3 ist eine nach innen of
fene Abkröpfung 29 am äußeren Ende des Schenkels 14 vorgesehen, zu
deren Bildung zunächst der Schenkel 14 axial ausgezogen und dann
das Schenkelende 34 radial nach innen umgebördelt wird. Die Ab
kröpfung 29 nimmt einen Wulst 33 des Faltenbalges 30 auf. Während
bei der Ausführung nach Fig. 1 der Wulst 32 von außen her über die
Abkröpfung 28 gestülpt wird, wird der Wulst 33 bei der Ausführung
nach den Fig. 2 und 3 von innen her in die Abkröpfung 29 gedrückt.
Diese Konstruktion ermöglicht eine Reduzierung des Wulstaußen
durchmessers, d. h. des größten Durchmessers des Faltenbalges 30
und eine vollständige Vormontage des Faltenbalges 30 vor dem Ein
pressen der Baueinheit in die Gehäusebohrung 16.
Die beschriebene Schaltwellendurchführung läßt sich in allen
Kraftfahrzeuggetrieben mit Getriebeabstufung einsetzen, also nicht
nur in handgeschalteten Getrieben sondern auch in Automatik-Stu
fengetrieben.
Die in der obigen Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen
offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger
Kombination für die Realisierung der Erfindung von Bedeutung sein.
Claims (10)
1. Schaltwellendurchführung für die Schaltwelle
eines Kraftfahrzeuggetriebes, gekenn
zeichnet durch eine vormontierte Baueinheit
aus
- a) einer Führungshülse (6) für die Schaltwelle (2),
- b) einem die Führungshülse (6) an einem Getriebegehäuse (4) abstützenden Träger (8),
- c) einer zwischen Schaltwelle (2) und Getriebe gehäuse (4) abdichtenden Elastomerdichtung (20), welche an der Führungshülse (6) und am Träger (8) befestigt ist und eine dynamische Dichtlippe (22), welche berührend an der Schaltwelle (2) anliegt, sowie einen stati schen Dichtabschnitt (24) umfaßt, welcher einen festen, dichten Sitz des Trägers (8) im Getriebegehäuse (4) bewirkt,
- d) einem Faltenbalg (30), der mit seinem einen Ende (32, 33) zwischen einem radial äußeren Ende (28, 29) des Trägers (8) und dem Ge triebegehäuse (4) eingespannt und mit seinem anderen Ende axial an der Schaltwelle (2) gehalten ist.
2. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (22)
und der statische Dichtabschnitt (24) zusammenhän
gend ausgebildet und an dem Träger (8) anvulkani
siert sind.
3. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elastomerdich
tung (20) eine an die Dichtlippe (22) anschließende
Elastomerschicht (21) aufweist, welche an der Füh
rungshülse (6) anvulkanisiert ist.
4. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elastomer
schicht (21) einen Wulst (5) aufweist, der in eine
Umfangsnut der Führungshülse (6) eingreift.
5. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elastomer
schicht (21) zwei die Führungshülse einfassende Rip
pen (7, 9) aufweist.
6. Schaltwellendurchführung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (8) einen inneren Schenkel (10) mit daran
angeordneter Dichtlippe (22) und einen damit über
einen radialen Steg (11) verbundenen äußeren
Schenkel (12) mit daran angebundenem statischen
Dichtabschnitt (24) aufweist.
7. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel
(10, 12) mit dem Steg (11) ein U-Profil bilden.
8. Schaltwellendurchführung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Elastomer
der Elastomerdichtung (20) ausgefüllte Bohrungen
(23) im radialen Steg (11) vorgesehen sind, über die
Dichtlippe (22) und statische Dichtung (24) mitein
ander verbunden sind.
9. Schaltwellendurchführung nach einem der Ansprüche 6
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
äußere Schenkel (12) direkten metallischen Kontakt
mit einer Sitzfläche (14) in einer Gehäusebohrung
(16) des Getriebegehäuses (4) hat.
10. Schaltwellendurchführung nach einem der Ansprüche 6
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
äußere Ende (29) des äußeren Schenkels (12) radial
nach innen gekröpft ist, um eine nach innen offene
Aufnahme für das wulstförmige eine Ende (33) des
Faltenbalges (30) zu bilden.
Priority Applications (1)
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