DE19642705A1 - Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen FadenspuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten,
spindelgetriebenen Fadenspule, die in Abhängigkeit von
der jeweiligen Fadenzuliefergeschwindigkeit bei
zunehmendem Spulenkörperdurchmesser mit entsprechend
abnehmender Spindeldrehzahl angetrieben wird.
Garn- oder Fadenverarbeitungsprozesse, zum Beispiel
Zwirnmaschinen oder Schärmaschinen, verlangen abgepaßte
Fadenlauflängen von mit Einfachgarn oder Fachgarn
bewickelten Spulen. Die für die Bewicklung dieser Spulen
eingesetzten Spul- oder Fachmaschinen sind in der Regel mit
entsprechenden Längenmesseinrichtungen ausgerüstet. Diese
Vorrichtungen setzen bei Erreichen der voreingestellten
Fadenlänge die Spul- oder Fachstelle still. Übliche
Längenmesseinrichtungen sind beispielsweise vom Faden
umschlungene und auch vom Faden angetriebene Fadenleit
rollen oder Meßrollen, denen entweder mechanische oder
elektronisch arbeitende Zählwerke zugeordnet sind.
Neben der Fadenlängenerfassung einer bewickelten Spule
ist auch die Durchmessererfassung ein Mittel zur
indirekten Bestimmung der Fadenlauflänge bzw. der auf die
Fadenspule aufgewickelten Garnmenge. Die Durchmesser
erfassung einer Spule ist sehr oft Spul- oder Fachmaschinen
zugeordnet, bei denen der Spulkörper mittels einer
Friktionswalze angetrieben wird.
Bei spindelgetriebenen Fadenspulen bzw. Fadenauflaufspulen
erfolgt die Durchmessererfassung z. B. mittels mechanischen
oder optoelektronischen Abtasteinrichtungen.
Eine Fadenlängenmessung führt dann zu keinem richtigen
Ergebnis, wenn der Spul- oder Fachmaschine nicht ganz
leergelaufene Spulen zur erneuten Bewicklung vorgelegt
werden. Dieser Zustand tritt dann ein, wenn der
vorangegangene Fadenabwickelprozeß - z. B. im Bereich einer
Schär- oder Zwirnmaschine - nach einer vorgegebenen Zeit
abgeschaltet wird, ohne daß alle Spulen auch tatsächlich bis
auf den Hülsenkern abgewickelt sind. Fadenlängendifferenzen
kommen dadurch zustande, daß jede Längenmessung mit
Schlupf behaftet ist und zu einer Streubreite zwischen
0,5 und 1,5% der Gesamtfadenlänge einer Spule führt.
Hier bietet sich somit nur die Durchmessererfassung an. Da
die Durchmessererfassung mittels mechanischen oder z. B.
optoelektronischen Sensoren in der Regel einen erhöhten
konstruktiven Aufwand bedingt und unter bestimmten
Voraussetzungen auch zu Fehlergebnissen führen kann, liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Durchmessererfassung
per Sensor durch eine sensorlose Durchmessererfassung zu
ersetzen, und zwar in Verbindung mit Spul- und
Fachmaschinen, deren Spul- oder Fachspindeln elektro
motorisch und einzeln angetrieben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Messung
der Spindeldrehzahl einerseits und der Fadenzuliefer
geschwindigkeit andererseits und der daraus abgeleiteten
Berechnung des aktuellen Spulendurchmessers über einen
Vergleich mit einem vorgegebenen Spulendurchmesser, der
der vorgegebenen Garnmenge entspricht, der Spindelantrieb
rechnergesteuert abgestellt wird, sobald der aus Faden
zuliefergeschwindigkeit und Spindeldrehzahl abgeleitete
aktuelle Spulenkörperdurchmesser den Wert des vor
gegebenen Durchmessers erreicht hat.
Alternativ kann auch gemäß Patentanspruch 2 die in einem
vorhergehenden repräsentativen Aufspulprozeß ermittelte
Spindeldrehzahl, die bei einer vorgegebenen, auf die
Fadenauflaufspule aufgewickelten Fadenlänge erreicht ist,
als Steuergröße benutzt werden.
Ausgangspunkt für die erfindungsgemäße Lösung ist der
Sachverhalt, daß für jeweils eine bestimmte Faden
zuliefergeschwindigkeit mit dem Anwachsen des Spulen
durchmessers die Spindeldrehzahl entsprechend im Sinne
einer Reduzierung der Spindeldrehzahl nachgeregelt wird,
und zwar im wesentlichen folgend der Gleichung:
naktuell x π x daktuell = vaktuell (I)
naktuell x π x daktuell = vaktuell (I)
wobei
naktuell = aktuelle Spindeldrehzahl
daktuell = aktueller Spulenkörperdurchmesser
vaktuell = aktuelle Fadenzuliefergeschwindigkeit
naktuell = aktuelle Spindeldrehzahl
daktuell = aktueller Spulenkörperdurchmesser
vaktuell = aktuelle Fadenzuliefergeschwindigkeit
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das sich sowohl bei leergewickelten Spulen oder Spulen
mit Restbewicklung anwenden läßt, muß in einem vor
angehenden Spulprozeß der Spulenkörperdurchmesser
ermittelt werden - entweder in Abhängigkeit von einer
bestimmten Fadenlänge der vollbewickelten Spule oder in
Abhängigkeit von einer vorgegebenen gewichtsbezogenen
Faden- oder Garnmenge -, der dem von dem Kunden
geforderten vollbewickelten Zustand einer Fadenspule
entspricht.
Bei der Bewicklung leerer Spulenhülsen wird über eine
Programmiereinheit die Einstellung einer faden
verträglichen Liefergeschwindigkeit unter Berücksichtigung
weiterer Parameter wie Garnnummer, Fadenspannung,
Drehrichtung (p- oder q-Wicklung) sowie der Hub
geschwindigkeit für die Verlegung des Garnes vorgenommen.
Die Anfangs-Spindeldrehzahl wird ausgehend davon vom
Kerndurchmesser der Spulenhülse und der vorgesehenen
Liefergeschwindigkeit bestimmt. Wie bereits ausgeführt,
muß mit dem Anwachsen des Spulendurchmessers, demnach
die Spindeldrehzahl diesem sich ändernden Wert angepaßt
werden, um der fadenverträglichen Liefergeschwindigkeit
zu entsprechen, das heißt mit anwachsendem Spulen
durchmesser wird die Spindeldrehzahl reduziert.
Gleiche Kriterien gelten im übrigen generell auch für
den Fall, daß während eines Spulprozesses die Faden
zuliefergeschwindigkeit aus bestimmten Gründen verändert,
das heißt erhöht oder reduziert, wird. Die Beendigung des
Spulprozesses durch Abstellen des Spindelantriebes erfolgt
dann, wenn beispielsweise mittels einer Fadenlängen
messung der vorgegebene Bewicklungszustand der Spule
erreicht ist, wobei eine Fadenlängenmessung auch
repräsentativ ist für eine vorgegebene Fadenmenge oder das
Fadengewicht der ordnungsgemäß vollbewickelten Spule.
Als Ergebnis dieses Vorprozesses wird ein bestimmter
Spulenkörper-Solldurchmesser dsoll erhalten, der
für alle nachfolgenden Spulprozesse als Regelgröße in
den Prozeßrechner eingegeben wird.
Für den Fall einer noch eine Restbewicklung aufweisenden
Fadenspule wird die Spindel mit einer Drehzahl
beschleunigung anlaufen, die dem Wert einer leeren
Spulenhülse entspricht. Entsprechend Gleichung I wird,
gesteuert durch den Prozeßrechner, der die Werte
vaktuell und naktuell erfaßt, ein weiteres
Hochfahren der Spindeldrehzahl dann beendigt, wenn der
Zustand gemäß Gleichung I erreicht ist, wobei der Wert
vaktuell der vorgegebenen Fadenzuliefergeschwindigkeit
entspricht.
Unabhängig von dem Anfangsdurchmesser einer leeren
Spulenhülse oder einer teilweise noch mit einer
Restwicklung versehenen Spulenhülse wird erfindungs
gemäß der Spulprozeß dann durch Abstellen des Spindel
antriebes beendet, wenn
daktuell ≧ dsoll ist, um auf jeden Fall den vom Kunden geforderten Bewicklungszustand zu erreichen.
daktuell ≧ dsoll ist, um auf jeden Fall den vom Kunden geforderten Bewicklungszustand zu erreichen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäß Verfahren unter
Bezugnahme auf die Zeichnung in Verbindung mit einem
Fachspulprozeß beschrieben.
Ein Spindelmotor 1 treibt über die Spindel 2 die auf diese
Spindel 2 aufgesteckte Spulenhülse 3 an. Die von den
Vorlagespulen 4 und 5 abgezogenen Einzelfäden 6 und 7
passieren die Einzelfadenbremsen 8, 9 und werden gemeinsam
über Umlenkrollen 10 und 11 über ein Mess-Bremsrad 12
geführt und anschließend mittels eines Changierfaden
führers 13 auf die Hülse 3 zu einer Fadenspule 14
aufgewickelt.
Dem Rechner 15 wird der jeweilige Wert vaktuell
(Fadenzuliefergeschwindigkeit) zugeleitet; der Rechner
regelt den Spindelmotor 1 auf den erforderlichen
Wert naktuell.
Für den einzelnen Spulprozeß wird dem Rechner 15 der
erwünschte vorgegebene Durchmesser-Sollwert dsoll für
die fertige vollbewickelte Fadenspule 14 eingegeben.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen
Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule,
die in Abhängigkeit von der jeweiligen Fadenzuliefer
geschwindigkeit bei zunehmendem Spulenkörperdurchmesser
mit entsprechend abnehmender Spindeldrehzahl angetrieben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Messung der
Spindeldrehzahl einerseits und der Fadenzuliefer
geschwindigkeit andererseits und der daraus abgeleiteten
Berechnung des aktuellen Spulenkörperdurchmessers über
einen Vergleich mit einem vorgegebenen Spulendurchmesser,
der der vorgegebenen Garnmenge entspricht, der
Spindelantrieb rechnergesteuert abgestellt wird, sobald
der aus Fadenzuliefergeschwindigkeit und Spindeldrehzahl
abgeleitete aktuelle Spulenkörperdurchmesser den Wert des
vorgegebenen Solldurchmessers erreicht.
2. Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen
Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule,
die in Abhängigkeit von der jeweiligen Fadenzuliefer
geschwindigkeit bei zunehmendem Spulenkörperdurchmesser
mit entsprechend abnehmender Spindeldrehzahl angetrieben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den Spindelantrieb
rechnergesteuert bei Erreichen einer vorgegebenen
Spindeldrehzahl abstellt, die in einem vorangegangenen,
für die folgenden Aufspulprozesse repräsentativen
Aufspulprozeß als die Spindeldrehzahl ermittelt worden
ist, bei der mittels einer Fadenlängenmessung ein
erwünschter Bewicklungszustand der Fadenauflaufspule
entsprechend der vorgegebenen Garnmenge erreicht worden
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996142705 DE19642705A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule |
EP97116436A EP0837024A3 (de) | 1996-10-16 | 1997-09-20 | Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996142705 DE19642705A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19642705A1 true DE19642705A1 (de) | 1998-04-23 |
Family
ID=7808936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996142705 Withdrawn DE19642705A1 (de) | 1996-10-16 | 1996-10-16 | Verfahren zur Herstellung einer mit einer vorgegebenen Garnmenge bewickelten, spindelgetriebenen Fadenspule |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0837024A3 (de) |
DE (1) | DE19642705A1 (de) |
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1996
- 1996-10-16 DE DE1996142705 patent/DE19642705A1/de not_active Withdrawn
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1997
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0837024A2 (de) | 1998-04-22 |
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