DE19642406A1 - Vorrichtung zur Lageregelung eines Raumfahrzeugs mittels Gasventilbetätigung - Google Patents
Vorrichtung zur Lageregelung eines Raumfahrzeugs mittels GasventilbetätigungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Lageregelung mittels Gasventilbetätigung, insbesondere
eine Vorrichtung zur Lageregelung mit mehreren Düsen, die in
unterschiedliche Richtungen zeigen, mehreren Gasgeneratoren
und Röhrenleitungen, die die Gasgeneratoren mit den Düsen über
Ventile verbinden, mit denen die Düsen ausgestattet sind, um
Gasaustritt aus ihnen zuzulassen oder nicht.
Eine solche Vorrichtung zur Lageregelung wird insbesondere für
Raumfahrzeuge verwendet, um diese oder die Ladungen, die sie
auf vorgegebenen Bahnen transportieren, auszurichten.
Bei einer solchen Anwendung besteht das allgemein bekannte
gewöhnliche Verfahren darin, simultan verschiedene Gasgenera
toren zu zünden, um während einer Zeitdauer t, der Arbeitszeit
eines Generators, einen Gesamtdurchsatz Q zu erzeugen. Die von
den Generatoren erzeugten Gase werden über Röhrenleitungen
verteilt, um sie aus den Düsen austreten zu lassen, die durch
Ansteuerung der Ventile ausgewählt wurden, die zu den Düsen
gehören, und zwar je nach der gewünschten Orientierung des
Raumfahrzeugs.
Um der Vorrichtung zu Lageregelung eine größere Flexibilität
zu verleihen, ist es vorteilhaft, die Zündung des Gasgenera
toren unabhängig und sich im Verlauf der Lageregelung
steigernd erfolgen zu lassen. So kann mit zum Beispiel vier
Gasgeneratoren ein Durchsatz Q/2 während einer Dauer 2t be
wirkt werden, indem die Generatoren paarweise nacheinander
gezündet werden, oder ein Durchsatz Q/4 während einer Dauer
4t, indem die Generatoren einzeln nacheinander gezündet wer
den, oder auch eine Kombination eines Durchsatzes Q/2 während
einer Dauer t (Zündung zweier Generatoren gleichzeitig) und
eines Durchsatzes Q/4 während einer Dauer 2t (Zündung zweier
Generatoren nacheinander).
Jedoch ist es nach der Zündung eines oder eines Teils der Ge
neratoren notwendig, die anderen Generatoren zu isolieren,
deren Zündung hinausgezögert werden muß, um ihre Aktivierung
zur Unzeit durch heiße Gase von einem arbeitenden Generator,
die durch die Rohrleitungen geleitet werden, zu verhindern.
Die Isolierung eines Gasgenerators muß derart beschaffen sein,
daß sie den hohen Drücken der heißen Gase in den Rohrleitungen
widersteht, aber ohne daß die spätere Zündung dieses Genera
tors und der sofortige Austritt der durch diesen erzeugten
Gase durch die Rohrleitungen behindert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
Lageregelung anzugeben, die diese Bedingungen erfüllt. Diese
Aufgabe wird erfüllt mit einer Vorrichtung, wie sie am Anfang
der Beschreibung definiert ist und bei welcher jeder Gasge
nerator versehen ist mit einem Verschlußventil in einem Aus
gangsdurchlaß, der den Generator mit den Rohrleitungen verbin
det, wobei das Verschlußventil eine geschlossene Position ein
nehmen kann, in welcher es den Ausgangsdurchlaß verschließt,
indem es auf einem Sitz in dem Durchlaß aufliegt und gegen
diesen gedrückt wird, wenn der Generator nicht gezündet wird,
so daß der Gasgenerator gegenüber den Gasinhalten in den
Rohrleitungen von anderen Generatoren dicht abgeschlossen ist,
und das Verschlußventil unter dem Einfluß des erzeugten Drucks
in dem Generator bei Zündung desselben aus der geschlossenen
Position in eine offene Position automatisch von seinem Sitz
angehoben wird, so daß die Lageregelung durch unabhängige
Zündung der Gasgeneratoren erfolgen kann.
Vorzugsweise wird das Verschlußventil des dazugehörigen Gas
generators in geschlossener Position verriegelt und ist durch
die Zündung des Gasgenerators automatisch entriegelbar.
Die Verriegelung wird zum Beispiel durch wenigstens einen
Stift erfolgen, durch den Druck von den bei der Zündung des
Gasgenerators erzeugten Gase brechen kann.
Außerdem ist es von Vorteil, daß jedes Absperrventil mit Vor
richtungen zur automatischen Verriegelung in der offenen Posi
tion versehen ist.
Eine erfindungsgemäße, besondere Ausführungsform einer Vor
richtung zur Lageregelung soll im folgenden beschrieben werden
als ein Beispiel, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
genommen wird, bei denen:
Fig. 1 sehr vereinfacht einen Teil einer Vorrichtung zur
Lageregelung eines Raumfahrzeugs mittels Ventils für heiße
Gase darstellt,
Fig. 2A und 2B Teilansichten im Schnitt mit Einzelheiten des
Absperrventils eines Gasgenerators der Vorrichtung nach Fig.
1, jeweils in geschlossener und offener Position darstellen.
Fig. 1 zeigt den klassischen Aufbau eines Systems zur Lagere
gelung mit mehreren Gasgeneratoren 10. Diese sind an der Pe
ripherie eines Raumfahrzeugs angeordnet, wobei sie regelmäßig
um dieses herum verteilt sind und im allgemeinen vierfach vor
liegen (nur drei sind in Fig. 1 gezeigt).
Jeder Gasgenerator 10 umfaßt eine Brennkammer 12, in welcher
sich Festtreibstoff 14 befindet. Die Kammer 12 kommuniziert
über einen Durchlaß 20 mit den Rohrleitungen 30, die für die
Verteilung der Verbrennungsgase vom Generator zu mehreren
Düsen 32 sorgen, welche in unterschiedlichen Richtungen aus
gerichtet sind und individuell mit Ventilen 34 versehen sind.
In dem dargestellten Beispiel sind drei Düsen 32₁, 32₂, 32₃ an
jedem Gasgenerator angebracht. Zum Beispiel kann eine der
Düsen, 32₁, so orientiert sein, daß sie einen axialen Impuls
gibt, während die zwei anderen Düsen 32₂, 32₃, so orientiert
sein können, daß sie radiale Impulse in den beiden im wesen
tlichen entgegengesetzten Richtungen abgeben. Man wird be
merken, daß der Aufbau der Düsen als Dreiergruppe an den Gas
generatoren lediglich aus Bequemlichkeit erfolgt, um über die
Rohrleitungen 30 jeder Düse die erzeugten Gase irgendeines der
Gasgeneratoren zuleiten zu können. Bekanntermaßen werden die
Ventile 34 individuell und selektiv in Abhängigkeit von der
gewünschten Orientierung des Raumfahrzeugs angesteuert.
Erfindungsgemäß ist jeder Gasgenerator 10 mit einem Ab
sperrventil 40 (Fig. 1, 2A, 2B) in dem Ausgangsdurchlaß 20
versehen, um eine Verbindung zwischen Gasgenerator und
Rohrleitungen 30 herzustellen oder zu unterbrechen.
Das Absperrventil 40 ist ein Absperrkörper 42 in Form eines
Stopfens. Die radialen Rippen oder Stege 44, 46 an dem Stopfen
verlaufen von einer Seite zur anderen desselben, um das Ver
schlußventil axial in den Durchlaß 20 zu führen.
Der Ausgangsdurchlaß 20 wird durch ein Rohrstück 22 definiert,
das an seinem stromaufwärtigen Ende (in Bezug auf den Austritt
der vom Generator erzeugten Gase) durch einen Ring 24 und eine
Muffe 26 verlängert wird. Die Muffe 26 ist an das Rohrstück 22
geschraubt und hat eine Innenschulter 27, die sich auf den
Ring 24 stützt, wodurch dieser zwischen dem stromaufwärtigen
Ende des Rohrstücks 22 und der Muffe 26 blockiert wird. Man
wird bemerkt haben, daß die Kontaktflächen des Rings 24 und
des Stücks 22 komplementäre Stufen bilden, um ihre gegen
seitige Zentrierung sicherzustellen.
Von der Schulter 27 ausgehend und in stromaufwärtiger Richtung
hat die Innenwand der Muffe 26 einen zylindrischen Teil 26a,
der mit einem zylindrischen Teil 26b mit kleinerem Durchmesser
über einen konischen Teil 28, dessen Durchmesser stromaufwärts
abnimmt, zusammenhängt. Die Fläche 28 bildet einen Sitz für
den Stopfen mit dem Verschlußventilkörper 42 auf dessen stro
maufwärts gerichteter Seite 42a. Ein Dichtring 43 befindet
sich in einer Nut, die in der Seite 42a des Verschlußven
tilkörpers gebildet ist. Man wird bemerkt haben, daß die ra
dialen Stege 44 auf der Seite 42a des Verschlußventilkörpers
sich über ein Gebiet erstrecken, das im wesentlichen gleich
oder ein bißchen kleiner als das der zylindrischen Wand 26b
ist, so daß das Verschlußventil bei seiner axialen Bewegung
geführt wird.
Ausgehend von seiner Fläche am stromaufwärtigen Ende in Kon
takt mit der Muffe 26 in stromabwärtiger Richtung hat der Ring
24 eine Innenwand, die einen zylindrischen Teil 24a darstellt,
der sich über einen konischen Teil 25, dessen Durchmesser
stromabwärts abnimmt, an einen zylindrischen Teil 24b mit
kleinerem Durchmesser anschließt. Die konische Oberfläche 25
bildet einen Anschlag, der mit den stromabwärtigen Enden der
Stege 46 auf der stromabwärts gerichteten Seite 42b des Ver
schlußventilkörpers zusammenwirkt. Die stromabwärtigen Enden
der Stege 46 sind abgeschrägt, um eine Form zu bekommen, die
der des konischen Anschlags 25 entspricht. Man wird bemerkt
haben, daß die radialen Stege 46 sich über ein Gebiet er
strecken, das im wesentlichen gleich oder etwas kleiner als
das der Zylinderflächen 26a und 24a ist, die ebenfalls dazu
dienen, das Verschlußventil bei seiner axialen Bewegung zu
führen.
In geschlossener Position (Fig. 2A) wird das Verschlußventil
42 gegen den Sitz 28 gedrückt, und insbesondere dank des
Dichtungsrings 43 isoliert es den Gasgenerator von dem Durch
laß 20 und den mit diesem verbundenen Rohrleitungen. Das Ver
schlußventil 42 wird in der geschlossenen Position mittels
verschiebbaren Stiften 45 verriegelt, die in radialen Bohrun
gen in dem Teil am stromaufwärtigen Ende der Muffe 26 einge
setzt sind. Die Stifte 45 dringen in die radialen Öffnungen
ein, die in die Rippen 44n oder wenigstens ein Teil zwischen
ihnen von ihren Außenflächen ausgehend gearbeitet sind.
Wenn das Verschlußventil sich in der geschlossenen Position
befindet, erzeugen die heißen Gas in den mit dem Durchlaß 20
verbundenen Rohrleitungen aufgrund der Zündung eines oder
mehrerer anderer Verschlußventile einen Überdruck auf Seiten
stromabwärts vom Verschlußventil 42. Dieses wird so mit auf
seinen Sitz 28 gedrückt, wodurch der Zugang zu dem dazugehöri
gen Gasgenerator verschlossen wird und eine ungeeignete
Zündung dieses durch die heißen Gase verhindert wird. Die
Stifte 43 werden also praktisch nicht auf Bruch beansprucht.
Wenn die Zündung des Gasgenerators erfolgt, steigt der Druck
auf der Seite stromaufwärts von dem Verschlußventil 42 stark
an und bringt die Stifte 45 zum Brechen. Das Verschlußventil
wird in seine offene Position (Fig. 2B) verschoben, in welcher
die Stege 46 sich auf die Anschlagoberfläche 25 stützen. Bei
seinem Verschieben wird das Verschlußventil durch die Stege
44, 46 entlang der Wände 26b, 26a und 24a geführt. Man wird
bemerkt haben, daß die Stege 46 über die seitliche Oberfläche
und die Oberfläche stromabwärts (Seite 42b) vom Verschlußven
til hinausragen, so daß ein Durchlaß (Pfeile 21) für die Gase
um das Verschlußventil herum freigelassen wird, wodurch eine
Verbindung zwischen Gasgenerator und Rohrleitungen hergestellt
wird. Wenn es dann in die offene Position gelangt, wird das
Verschlußventil 42 in dieser Position mittels eines Federrings
49 verriegelt, der sich in einer Nut 23 am stromaufwärtigen
Ende des Rings 24 befindet und mit Vorsprüngen 47 an den Enden
der Stege 46 zusammenwirkt. Wenn das Verschlußventil sich in
geschlossener Position befindet, wird der Ring durch die Rip
pen 46 in der Nut 23 gehalten (Fig. 2A). Wenn das Ver
schlußventil die offene Position erreicht, wird der Ring durch
die Bewegung der Vorsprünge 47 in Bezug auf die Nut 23 teil
weise freigesetzt.
Ein Schalltrichter ist in dem Durchlaß 20 unterhalb des Ver
schlußventils vorgesehen, damit die Kalibrierung des
Durchsatzes des Gasgenerators nicht gestört wird. Der Schall
trichter kann einteilig 29 geformt sein und mit dem stromauf
wärtigen Ende des Rohrstücks 22 zusammenhängen.
Aufgrund der hohen Temperaturen, die das Gas am Ausgang des
Generators hat, bestehen die Teile, die in Kontakt mit diesen
Gasen kommen, also wenigstens das Verschlußventil 42, die
Muffe 26, der Ring 24 und der Trichter 29, aus feuerfestem Ma
terial, zum Beispiel Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbundmateria
lien, während der Ring 49 aus feuerfestem Metall ist.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Lageregelung mittels Gasventilbetätigung,
die mehrere Düsen (32) in unterschiedlichen Richtungen orien
tiert, mehrere Gasgeneratoren (10) und Rohrleitungen (30) um
faßt, die die Gasgeneratoren mit den Düsen über Ventile (34)
verbinden, mit denen die Düsen ausgestattet sind, um die Emis
sion von Gas durch diese zu ermöglichen oder zu unterbrechen,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gasgenerator (10) versehen
ist mit einem Verschlußventil (42) in einem Ausgangsdurchlaß
(20), der den Generator mit den Rohrleitungen (30) verbindet,
wobei das Verschlußventil eine geschlossen Position einnehmen
kann, in welcher es den Ausgangsdurchlaß verschließt, indem es
auf einem Sitz (28) in dem Durchlaß aufliegt und gegen diesen
gedrückt wird, wenn der Generator nicht gezündet wird, so daß
der Gasgenerator gegenüber den Gasinhalten in den Rohrleitun
gen (30) von anderen Generatoren dicht abgeschlossen ist, und
das Verschlußventil unter dem Einfluß des erzeugten Drucks in
dem Generator bei Zündung desselben aus der geschlossenen Po
sition in eine offene Position automatisch von seinem Sitz
angehoben wird, so daß die Lageregelung durch unabhängige
Zündung von Gasgeneratoren erfolgen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußventil (42) des dazugehörigen Gasgenerators (10)
in geschlossener Position verriegelt wird und durch die
Zündung des Gasgenerators automatisch entriegelbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelung des Verschlußventils (42) durch wenigstens
einen Stift (45) erfolgt, der durch den Druck von den bei der
Zündung des Gasgenerators (10) erzeugten Gase brechen kann.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Vorrichtungen (49, 23) zur automa
tischen Verriegelung jedes Verschlußventils (42) in der
offenen Position umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die offene Position eines Verschlußventils
(42) definiert wird durch das Inkontaktkommen von Teilen des
Verschlußventils mit einer Anschlagoberfläche (25) in dem
Durchlaß (20).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußventil (42) mit Stegen (46) versehen ist, die
zwischen sich Durchlässe für die durch den dazugehörigen Gas
generator (10) erzeugten Gase definieren und mit der Anschlag
soberfläche (25) zusammenwirken, wenn das Verschlußventil in
offener Position ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgangsdurchlaß (20) eines Gasgenera
tors (10), in welchem sich das Verschlußventil befindet, mit
den Rohrleitungen (30) über einen Schalltrichter (29) kommu
niziert.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SOCIETE NATIONALE D ETUDE ET DE CONSTRUCTION DE MO |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20130420 |