DE19641853A1 - Anzeigevorrichtung mit Antireflexionsfilter - Google Patents
Anzeigevorrichtung mit AntireflexionsfilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung, wie zum Beispiel eine
Kathodenstrahlröhre, mit einem Antireflexionsfilter, das hervorragende
Eigenschaften hinsichtlich Schmutzabweisung, Kratzunempfindlichkeit
und Verarbeitbarkeit aufweist.
Betrachtet man einen Gegenstand durch ein transparentes Material, wird
es oft als störend empfunden, wenn an den Flächen des Materials Reflexe
auftreten und das reflektierte Licht so stark ist, daß das reflektierte Bild
klar erkennbar ist. Beispielsweise beeinträchtigen bei Linsen für Brillen
Reflexionen bzw. reflektierte Bild er als "Geisterbilder" den Sehkomfort
beim Tragen der Brillen. Beim Sehen durch derartige Brillen besteht der
Nachteil, daß das zu betrachtende Objekt aufgrund des von der Glasober
fläche reflektierten Lichts nur schlecht wahrgenommen werden kann.
In der Vergangenheit wurde durch einen Abscheidungsprozeß im Vakuum
o. ä. ein Substrat mit einer Substanz mit einem Brechungsindex beschich
tet, der von dem des Substrats abweicht, um Reflexionen zu vermeiden. Es
ist für diesen Fall bekannt, daß es wichtig ist, die Dicke der das Substrat
beschichtenden Substanz so einzustellen, daß der Antireflexionseffekt am
größten ist.
Beispielsweise ist es für einen einschichtigen Film bekannt, daß das
Einstellen der optischen Dicke der Substanz mit einem niedrigeren
Brechungsindex als dem des Substrats auf 1/4 der Wellenlänge des
betreffenden Lichts oder ein ungerades Vielfaches davon das Reflexions
vermögen minimiert, d. h. die Durchlässigkeit maximiert.
Hierbei wird die "optische Dicke" durch das Produkt des Brechungsindex
des den Schutzfilm bildenden Materials und der Dicke des Schutzfilms
angegeben. Weiterhin ist die Erzeugung einer Mehrzahl von Anti
reflexionsschichten möglich. Verschiedene Vorschläge bezüglich der
Auswahl der Dicke in diesem Fall wurden bereits beschrieben (Optical
Technology Contact, Band 9, Nr. 8, S. 17 (1971)).
Andererseits ist in der ungeprüften japanischen Patentoffenlegungs
schrift (Kokai) Nr. 58-46301, der ungeprüften japanischen Patentoffen
legungsschrift (Kokai) Nr. 59-49501 und der ungeprüften japanischen
Patentoffenlegungsschrift (Kokai) Nr. 59-50401 ein Verfahren zum Erzeu
gen eines Antireflexionsfilms aus einer Mehrzahl von Schichten beschrie
ben, der die Bedingungen hinsichtlich der oben beschriebenen optischen
Dicke unter Verwendung einer Flüssigkeitszusammensetzung erfüllt.
Ein auf einem Glassubstrat durch das Vakuum-Abscheidungs-Verfahren
oder ein Sputter-Verfahren erzeugter Antireflexionsfilm verwendet im
wesentlichen als Material für den Schutzfilm ein anorganisches Oxid oder
ein anorganisches Halogenid. Der Antireflexionsfilm weist inhärent eine
hohe Oberflächenhärte auf, hat aber andererseits den Nachteil, daß
Verschmutzungen aufgrund von Fingerabdrücken, Schweiß, Haarpflege
mitteln oder anderen Kosmetika leicht haften bleiben und danach schwer
zu entfernen sind. Weiterhin weist er nur geringe Oberflächengleiteigen
schaften auf, was dazu führen kann, daß Kratzer aufgrund eines Kontakts
mit einem harten Gegenstand größer werden. Darüber hinaus weist er
bezüglich Wasser eine hohe Benetzbarkeit auf, wodurch der Nachteil
entsteht, daß Regentropfen oder Wasserspritzer sich breit verteilen und
somit, insbesondere bei Brillengläsern, eine große Fläche stören.
Um für den in der ungeprüften japanischen Patentoffenlegungsschrift
(Kokai) Nr. 58-46301, der ungeprüften japanischen Patentoffenlegungs
schrift (Kokal) Nr. 59-49501 und der ungeprüften japanischen
Patentoffenlegungsschrift (Kokai) Nr. 59-50401 beschriebenen Anti
reflexionsfilm auch eine hohe Oberflächenhärte zu erreichen, ist es
notwendig, in die äußerste Oberflächenschicht eine anorganische
Substanz, wie z. B. Silica-Partikel mit ungefähr 30 Gew.-% oder mehr, ein
zubringen, was aber den Nachteil hat, daß der durch eine derartige Film
zusammensetzung erhaltene Antireflexionsfilm schlechte Oberflächen
gleiteigenschaften hat, so daß durch Abwischen mit einem Tuch leicht
Kratzer entstehen können.
Zur Behebung dieser Nachteile wurden verschiedene Arten von Ober
flächenbehandlungsmitteln vorgeschlagen und sind auch kommerziell
erhältlich. Sie alle sind aber in Wasser oder verschiedenen Arten von
Lösungsmitteln aufgelöst, funktionieren nur kurzzeitig bzw. nicht dauer
haft und weisen keine große Lebensdauer auf. Darüber hinaus berichtet
die ungeprüfte japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. 3-266801 über
die Erzeugung einer Schicht aus Fluorcarbon-Harzen, um eine Wasser
abweisung zu erzeugen. Obwohl bei diesen Fluorcarbon-Harzen tat
sächlich die Wasserabweisung verstärkt worden ist, konnten bezüglich
der Reibungs- und Verschleißeigenschaften keine Verbesserungen fest
gestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigevorrichtung
anzugeben, mit einem Antireflexionsfilter, das ausgezeichnete Eigen
schaften hinsichtlich Schmutzwiderstand, Verschleißfestigkeit, Lebens
dauer und Verarbeitbarkeit aufweist.
Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe wird durch eine
Anzeigevorrichtung gemäß Patentanspruch 1 angegeben. Vorteilhafte
Welterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter
Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt einer Kathodenstrahlröhre;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt mit dem Aufbau eines Ober
flächenbereichs der Kathodenstrahlröhre gemäß einer
erfindungsgemäßen ersten Ausführungsform der
Anzeigevorrichtung;
Fig. 3 einen schematischen Schnitt mit dem Aufbau des Ober
flächenbereichs der Kathodenstrahlröhre gemäß einer
erfindungsgemäßen zweiten Ausführungsform der
Anzeigevorrichtung; und
Fig. 4 einen schematischen Schnitt mit dem Aufbau einer dritten
Ausführungsform der Erfindung.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter
Zuhilfenahme der begleitenden Figuren detailliert beschrieben.
Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung weist ein Glassubstrat, einen
aus einer oder mehreren Schichten gebildeten Antireflexionsfilm auf dem
Glassubstrat sowie eine auf die äußerste Schicht des Antireflexionsfilms
aufgetragene funktionelle Schutzschicht mit einer Zusammensetzung aus
einem Perfluorpolyether und mit einer Polar-Gruppe an ihrem Ende oder
aus einem Derivat davon auf.
Erfindungsgemäß sind für den Antireflexionsfilm aus einer oder mehreren
Schichten verschiedene Kombinationen möglich. Bei Verwendung von
mehreren Schichten kann die die unteren Schichten bildende Substanz
leichter als die der äußeren Schicht (d. h., der von dem Glassubstrat am
weitesten entfernte Schicht) durch Experimente hinsichtlich der
entsprechenden Eigenschaften, beispielsweise der Wärmeeigenschaften,
des Antireflexionsvermögens, der Farbe des reflektierten Lichts, der
Haltbarkeit, der Oberflächenhärte, usw. bestimmt werden. Es sei darauf
hingewiesen, daß die äußerste Schicht des Antireflexionsfilms nicht
besonders eingeschränkt ist, aber vorzugsweise hauptsächlich aus SiO₂
oder MgF₂, idealerweise aus SiO₂ besteht. Dies liegt daran, daß, wenn die
äußerste Schicht im wesentlichen aus SiO₂ oder MgF₂ besteht, eine
bessere Oberflächenhärte erreicht, die Schmutzabweisung und Kratz
festigkeit verbessert und die Haltbarkeit dieser Eigenschaften erhöht
werden können.
Als Verfahren zum Auftragen der die Antireflexionsfilme bildenden
verschiedenen anorganischen Substanzen einschließlich SiO₂ sind
verschiedene PVD-Verfahren (Physical Vapor Deposition), nämlich
Vakuum-Abscheidung, Ionenplattieren und Sputtern bekannt. Als
anorganische Substanzen eignen sich für diese PVD-Prozesse vor allem
anorganische Oxide, wie SiO₂, Al₂O₃, ZrO₂, TiO₂, TaHf₂, SiO, TiO, Ti₂O₃,
Y₂O₃, Yb₂O₃, MgO und CeO₂.
Die Dicke der äußersten Schicht des Antireflexionsfilms muß
entsprechend den erforderlichen Eigenschaften eingestellt werden, mit
Ausnahme des Antireflexionseffekts. Um aber den Antireflexionseffekt zu
verstärken, wird die optische Dicke der äußersten Schicht auf 1/4 der
Wellenlänge des entsprechenden Lichts oder auf ein ungerades Vielfaches
davon zur Erreichung eines minimalen Reflexionsvermögens, d. h. einer
maximalen Durchlässigkeit eingestellt.
Der Aufbau der Schichten unter der äußersten Schicht des Antireflexions
films ist keinen besonderen Beschränkungen unterworfen. Es ist daher
ebenfalls möglich, den äußersten Film direkt auf das Glassubstrat aufzu
tragen. Um aber die Antireflexwirkung zu verstärken, ist es effektiver,
wenn mindestens eine Schicht des Schutzfilms mit einem höheren
Brechungsindex als dem der äußersten Schicht auf dem Glassubstrat
ausgebildet ist. Weiterhin wurden verschiedene Vorschläge hinsichtlich
der Festlegung der Dicke und des Brechungsindex eines Antireflexions
films mit einem derartigen Mehrschichtaufbau gemacht (beispielsweise
Optical Technology Contact, Band 9, Nr. 8, S. 17 (1971)). Sie können auf
Grundlage dieser bekannten Techonologien zuverlässig ausgewählt
werden.
Erfindungsgemäß wird auf der äußersten Schicht des eine oder mehrere
Schichten aufweisenden Antireflexionsfilms eine Schutzschicht mit einer
Zusammensetzung aus einem Perfluorpolyether mit einer Polar-Gruppe
an ihrem Ende oder mit einem Derivat davon gebildet. Die Zusammenset
zung wird nachfolgend als "Schutzschicht-Zusammensetzung" bezeich
net. Die Molekularstruktur des Perfluorpolyethers bzw. des Derivats da
von unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Sie schließt einen
Aufbau mit Perfluoralkoxyl-Gruppen mit verschiedenen Kettenlängen als
Wiederholungseinheiten ein und weist vorzugsweise C1 bis C3 oder ähnli
che Perfluoralkyoxyl-Gruppen als Wiederholungseinheiten ein. Genauer
gesagt sind für die monofunktionale Struktur beispielsweise die folgenden
angegeben:
Eine polyfunktionale Struktur sieht beispielsweise folgendermaßen aus:
Bei den oben angegebenen chemischen Strukturformeln kennzeichnen l,
m, n, k, p und q jeweils eine Integerzahl von 1 oder mehr. Wie oben ange
geben, ist die Molekularstruktur des Perfluorpolyethers nicht auf diese
Beispiele beschränkt.
Für die an einem oder an beiden Enden eines derartigen Perfluor
polyethers angeordnete Polar-Gruppe bestehen ebenfalls keine besonde
ren Beschränkungen. Hier können beispielsweise eine Amino-Gruppe,
eine Carboxyl-Gruppe, eine Hydroxyl- Gruppe, eine Alkoxysilyl-Gruppe
und eine Phosphat-Gruppe verwendet werden, wobei vorzugsweise
Gruppen mit guter Affinität und Adsorption bezüglich des die äußerste
Schicht des mit der Schutzschicht-Zusammensetzung beschichteten
Antireflexionsfilms bildenden Materials auszuwählen sind. Wenn
beispielsweise die äußerste Schicht des Antireflexionsfilms aus SiO₂
gebildet wird, wird eine Amino-Gruppe, eine Carboxyl-Gruppe, eine
Hydroxyl-Gruppe, eine Alkoxysilyl-Gruppe oder eine Phosphat-Gruppe
ausgewählt. Das gleiche gilt für den Fall, wenn die äußerste Schicht im
wesentlichen aus MgF₂ besteht.
Wenn die äußerste Schicht des Antireflexionsfilms im wesentlichen aus
SiO₂ besteht, wird bei der Schutzschicht-Zusammensetzung ein Carboxy
latsalz mit einem an seinem Ende eine Amino-Gruppe aufweisenden und
zu einer langkettigen Hydrocarbon-Gruppe verbundenen Amin besonders
bevorzugt. Eine Zusammensetzung aus einem Perfluorpolyether- Derivat
mit einer derartigen langkettigen Hydrocarbon-Gruppe ist nicht nur
aufgrund der Vielzahl von verwendbaren Lösungsmitteln ausgezeichnet
verarbeitbar - wie später beschrieben - sondern kann auch verbesserte
Verschleißwiderstandseigenschaften aufweisen.
Das Molekulargewicht der Schutzschicht-Zusammensetzung ist in keiner
Weise Beschränkungen unterworfen. Hinsichtlich der Stabilität und der
leichten Verarbeitbarkeit werden Zusammensetzungen mit einem durch
schnittlichen Molekulargewicht von 500 bis 10 000, vorzugsweise mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000 bis 5000 verwen
det.
Die Dicke der durch eine solche Zuammensetzung gebildeten Schutz
schicht ist in keiner Weise limitiert. Doch aufgrund eines ausgeglichenen
Verhältnisses zwischen den Antireflexionseigenschaften und dem
statischen Kontaktwinkel für Wasser sowie der Oberflächenhärte liegt die
Dicke zwischen 0,5 und 100 nm, vorzugsweise zwischen 1 und 20 nm.
Als Beschichtungsverfahren können verschiedene übliche Verfahren
verwendet werden. Unter dem Gesichtspunkt der Gleichmäßigkelt des
Antireflexionseffekts und wegen der Kontrolle der Reflexion und der Inter
ferenzfarbe werden das Schleuderbeschichten, das Tauchbeschichten,
das Vorhangflußbeschichten, o. ä. bevorzugt. Weiterhin wird unter dem
Gesichtspunkt der Verarbeitbarkeit ein Verfahren verwendet, bei dem ein
Material, wie z. B. Papier oder Stoff, mit der Flüssigkeit benetzt und
anschließend zum Beschichten und Aufsprühen verwendet wird.
Für den Beschichtungsvorgang wird die Schutzschicht-Zusammen
setzung üblicherweise durch ein flüchtiges Lösungsmittel verdünnt.
Hinsichtlich des Lösungsmittels bestehen keine besonderen Anfor
derungen. Es wird jedoch unter den Gesichtspunkten der Stabilität der
Zusammensetzung, der Benetzbarkeit bezüglich der äußersten Schicht
des Antireflexionsfilms und der Flüchtigkeit ausgewählt. Wenn der
Perfluorpolyether bzw. sein Derivat keine langkettigen Hydrocarbon-Grup
pen aufweist, ist das Lösungsmittel auf ein sogenanntes Flon- oder
ein Perfluoralkan-Lösungsmittel beschränkt. Perfluorpolyether-Derivate
mit langkettigen Hydrocarbon-Gruppen lösen sich allerdings auch in
normalen organischen Lösungsmitteln, beispielsweise alkoholischen
Lösungsmitteln, wie Ethylalkohol, Keton-Lösungsmitteln, wie Aceton oder
Hydrocarbon-Lösungsmitteln, wie z. B. Hexan. Diese Lösungsmittel
können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln
verwendet werden. Es sei darauf hingewiesen, daß bei der erfindungs
gemäßen Schutzschicht-Zusammensetzung die Oberfläche des zu
beschichtenden Antireflexionsfilms vorzugsweise gereinigt werden muß.
Beim Reinigen wird der Schmutz durch einen grenzflächenaktiven Stoff
wie ein Tensid entfernt, während Fett durch ein organisches Lösungs
mittel entfernt wird. Ein Gas der Fluorcarbon-Art wird zum Waschen
verwendet. Ein anderes wirkungsvolles Mittel ist es, verschiedene
Vorbehandlungen zur Verbesserung der Haftung und der Festigkeit
vorzunehmen. Als besonders vorteilhafte Verfahren können die Aktivgas-Be
handlung, die chemische Behandlung durch Säure oder Base, usw.
genannt werden.
Für das bei der Erfindung verwendete Glassubstrat kann jede Art von
Material verwendet werden, soweit es sich um ein Substrat aus einem
anorganischen Siliziumoxid handelt. Unter dem Gesichtspunkt der
optischen Eigenschaften wie der Transparenz, dem Brechungsindex, der
Dispersion und weiteren physikalischen Eigenschaften, wie der Stoß
festigkelt, der Wärmefestigkeit, der Haltbarkeit, usw. wird ein Silica-Glas
mit Sr (Strontium) oder Ba (Barium) in einer Kathodenstrahlröhre und ein
alkalifreies Glas bei einer Flüssigkristallanzelge bevorzugt. Wie bei den
nachfolgenden Ausführungsformen gezeigt, kann das Glassubstrat die
Glasplatte der Anzeigevorrichtung an sich sein oder sich von der
Glasplatte unterscheiden.
Nachfolgend wird der Querschnittsaufbau des Oberflächenbereichs einer
Kathodenstrahlröhre als ein Beispiel für die Anzeigevorrichtung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Zunächst wird das
Schema der Kathodenstrahlröhre erläutert.
Wie in Fig. 1 gezeigt, weist eine Kathodenstrahlröhre 10 eine Glasplatte 1
auf, auf deren Innenseite eine fluoreszierende Mattscheibe erzeugt worden
ist, sowie ein mit der Glasplatte 1 verklebtes Trichterglas 14, das in seinem
Hals eine Elektronenkanone 16 trägt. Der von der Elektronenkanone 16
abgegebene Elektronenstrahl wird durch ein Beugungsjoch 18 polarisiert,
gelangt durch ein als an der Innenseite der Glasplatte 1 befestigte Maske
dienendes Öffnungsgitter 20 und trifft auf die fluoreszierende Matt
scheibe, um Licht abzugeben und somit das Bild anzuzeigen.
Bei der in Fig. 2 gezeigten ersten Ausführungsform der Erfindung ist ein
Antireflexionsfilm 2 direkt auf der Oberfläche der Glasplatte 1 der hier als
Anzeigevorrichtung dargestellten Kathodenstrahlröhre ausgebildet. Eine
durch Auftragen einer Zusammensetzung auf Perfluorpolyether-Basis mit
einer Polar-Gruppe an ihrem Ende erzeugte Schutzschicht 3 ist auf seiner
Oberseite erzeugt.
Bei der in Fig. 3 gezeigten zweiten Ausführungsform ist ein Glassubstrat
1B mit einer der Krümmung der Glasplatte 1 entsprechenden Krümmung
vorgesehen. Der Antireflexionsfilm 2 und die funktionelle Schutzschicht 3
sind ähnlich wie die oben beschriebenen Schichten auf dem Glassubstrat
1B ausgebildet. Dann wird das Filtermaterial mit dem genannten Aufbau
mittels einer Klebschicht 4 an der Seite, die der Seite, auf der der Anti
reflexionsfilm 2 erzeugt worden ist, gegenüberliegt, auf der Glasplatte 1
der Kathodenstrahlröhre aufgeklebt. Das Kleben der Glasplatte 1 und des
Glassubstrats 1B unterliegt keinen besonderen Einschränkungen. Es
können dabei verschiedene bekannte Klebstoffe verwendet werden,
beispielsweise ein Epoxyharz-Kleber, ein Acrylharz-Kleber, ein Silicon-Kle
ber, o. ä. Der Kleber weist vorzugsweise einen Brechungsindex der
gehärteten Schicht (verklebte Schicht) auf, der dem Brechungsindex der
Platte angenähert ist und beispielsweise einen Unterschied im Brechungs
index von 0,8% oder weniger aufweist.
Bei der in Fig. 4 gezeigten dritten Ausführungsform ist ähnlich wie bei der
in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ein Glassubstrat 1B vorhanden, auf
dem ein Antireflexionsfilm 2 und eine Schutzschicht 3 genauso wie oben
ausgebildet sind. Anders als bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform
ist aber das einen derartigen Aufbau aufweisende Filtermaterial nur auf
der Oberfläche gegenüber der der Vorderseite der Glasplatte der Anzeige
vorrichtung gegenüberstehenden Seite angeordnet, auf der der Anti
reflexionsfilm erzeugt worden ist.
Soweit gemäß der Erfindung Anzeigevorrichtungen betroffen sind, können
auch andere Anzeigevorrichtungen als die oben beschriebene Kathoden
strahlröhre, beispielsweise Flachdisplays, wie eine Flüssigkristallanzeige
und eine Plasmaanzeige berücksichtigt werden.
Die Anzeige mit einem derartigen, durch die Erfindung erreichten Anti
reflexionsfilter ist widerstandsfähig gegen Schmutz und erlaubt es, daß
der Schmutz im Vergleich zu bekannten Anzeigevorrichtungen mit einem
Antireflexionsfilm weniger stark hervorsticht. Weiterhin besteht der
Vorteil, daß der Schmutz leicht entfernt werden kann und aufgrund der
guten Oberflächengleiteigenschaften das Risiko geringer ist, daß Kratzer
entstehen. Zusätzlich zu diesen Eigenschaften ist das Filter sehr dauer
haft und kann kaum abgerieben werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen detaillierter
erläutert. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Beispiele
beschränkt. Es sei darauf hingewiesen, daß bei den Beispielen die Be
zeichnung "Teile" bedeutet: "Teile pro Gewicht".
Die Oberfläche der Glasplatte einer Kathodenstrahlröhre wurde
mit einem Antireflexionsfilm beschichtet, indem zunächst ITO auf eine
Dicke von 130 nm durch ein Sputter-Verfahren und danach SiO₂ auf
80 nm aufgetragen worden ist.
380 Teile Hexan und 20 Teile Ethanol wurden zusammen
gebracht und in 0,4 Teilen des Perfluorpolyethers mit einer Polar-Gruppe
an seinem Ende gemischt, wie in Tabelle 1 gezeigt (durchschnittliches
Molekulargewicht 2000, Schmiermittel 1 in Tabelle 1), um eine homogene
Lösung zuzubereiten, die danach durch ein Membranfilter gefiltert worden
ist, um die Schutzschicht-Zusammensetzung zu erhalten.
Die in (2) erhaltene Schutzschicht-Zusammensetzung wurde
durch Tauchbeschichten auf die Oberfläche des unter (1) erhaltenen
Antireflexionsfilms bei einer Auszugsgeschwindigkeit von 5 cm/min
beschichtet, um ein optisches Element mit Antireflexionseigenschaften zu
erhalten.
Die Eigenschaften des somit erzeugten optischen Elements
wurden durch Testen nach den nachfolgenden Methoden bewertet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
5 mm Leitungswasser wurden auf die Filteroberfläche auf
geträufelt und standen während 48 Stunden in einer Atmosphäre von
Raumtemperatur (25°C ± 2°C) und wurden dann mit einem Tuch
abgewischt. Die verbleibenden Rückstände des Wassers nach dieser Zeit
wurde festgestellt. Wenn der verbleibende Schmutz entfernt werden konn
te, wurde dies mit "gut" bewertet, während bei Nichtentfernung die Bewer
tung "schlecht" abgegeben wurde.
Die Erzeugung von Kratzern durch das Kratzen der Oberfläche
mit der Spitze eines mechanischen Bleistifts bei einer Last von 200 g wurde
geprüft. Die Kratzer wurden folgendermaßen bewertet:
o: Keine Kratzer
Δ: Feine Kratzer
×: Erhebliche Kratzer
o: Keine Kratzer
Δ: Feine Kratzer
×: Erhebliche Kratzer
Es wurde geprüft, ob Kratzer auf der Oberfläche des Anti
reflexionsfilters nach 30fachem Reiben mit Stahlwolle #0000 unter einer
Last von 200 g auftraten.
o: Keine Kratzer
Δ: Feine Kratzer
×: Erhebliche Kratzer
o: Keine Kratzer
Δ: Feine Kratzer
×: Erhebliche Kratzer
Die Widerstandfähigkeit gegen Fingerabdrücke bei Berühren
des Antireflexionsfilters mit der Hand wurde visuell nach den folgenden
Kriterien bewertet:
o: Nicht erkennbar, auch wenn erzeugt
Δ: Erkennbar, aber leicht entfernbar
×: Erkennbar und hervorstehend
o: Nicht erkennbar, auch wenn erzeugt
Δ: Erkennbar, aber leicht entfernbar
×: Erkennbar und hervorstehend
Es wurden optische Elemente hergestellt und bezüglich ihrer Eigen
schaften in gleicher Weise wie in Beispiel 1 bewertet, wobei die Schmier
mittel 2 bis 10 der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen anstelle des
Schmiermittels 1 verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse werden in
Tabelle 1 gezeigt.
Zum Vergleich wurden andere optische Elemente hinsichtlich ihrer
Eigenschaften in gleicher Weise wie die oben stehenden Beispiele bewer
tet, wobei die optischen Elemente nicht mit einer Zusammensetzung auf
Perfluorpolyether-Basis mit einer Polar-Gruppe an ihren Enden beschich
tet waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Wie oben beschrieben, wurden erfindungsgemäß durch Auftragen einer
Zusammensetzung auf Perfluorpolyether-Basis mit einer Polar-Gruppe an
ihrem Ende auf die äußerste Oberfläche eines eine oder mehrere Schichten
aufwelsenden, auf dem Glassubstrat erzeugten Antireflexionsfilms die
Verschleißfestigkeit oder der Schmutzwiderstand des Filters für die
Anzeigevorrichtung mit Antireflexionseigenschaft verbessert.
Wenn die Zusammensetzung auf die äußerste Oberfläche des Anti
reflexionsfilms aufgetragen wird, werden die Polar-Gruppen der Enden der
Zusammensetzung auf der Oberfläche des Antireflexionsfilms stark
adsorbiert und decken die Filmoberfläche ab, so daß eine gute Haltbarkeit
und Festigkeit gewährleistet ist. Andererseits bieten die Perfluor
polyether-Ketten dieser Zusammensetzung eine hydrophobe Eigenschaft,
so daß sie, wenn sie in einer Richtung orientiert werden, in der sie sich von
der Filmoberfläche weg erstrecken, den Stoß bei dem Kontakt einer Fremd
substanz an der äußeren Oberfläche mildern und zur gleichen Zeit in der
Richtung des Stoßes schwingen, womit ein Verkratzen der Oberfläche
vermieden werden kann. Außerdem wird ein guter Schmutzwiderstand
aufgrund der hohen Wasserabweisung oder der niedrigen Benetzbarkelt
für verschiedene Medien gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung ermöglicht die folgenden
Effekte:
- (1) Verschmutzungen aufgrund von Finger- oder Handabdrücken bleiben kaum haften bzw. sind kaum sichtbar, wobei diese Effekte dauer haft erhalten bleiben.
- (2) Auch wenn Restschmutz von Wasser haften bleibt und eintrock net, kann er leicht entfernt werden.
- (3) Die Oberflächengleiteigenschaften sind gut.
- (4) Staub und anderer Schmutz bleiben kaum haften.
- (5) Die Verschleißfestigkeit ist hoch.
Claims (12)
1. Anzeigevorrichtung mit einem Antireflexionsfilter, mit:
einem Glassubstrat (1, 1B);
einem Antireflexionsfilm (2) mit einer oder mehreren auf dem Glassubstrat ausgebildeten Schichten; und mit
einer auf der äußersten Schicht des Antireflexionsfilms (2) geschich teten Schutzschicht (3) mit einer Zusammensetzung aus Perfluor polyether mit einer Polar-Gruppe an ihrem Ende oder einem Derivat davon.
einem Glassubstrat (1, 1B);
einem Antireflexionsfilm (2) mit einer oder mehreren auf dem Glassubstrat ausgebildeten Schichten; und mit
einer auf der äußersten Schicht des Antireflexionsfilms (2) geschich teten Schutzschicht (3) mit einer Zusammensetzung aus Perfluor polyether mit einer Polar-Gruppe an ihrem Ende oder einem Derivat davon.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Glassubstrat (1, 1B) eine Glasplatte der Anzeigevorrichtung auf
weist.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußerste Schicht des Antireflexionsfilms (2) im wesentlichen aus
SiO₂, MgF₂ oder MgO₂ besteht.
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Glassubstrat wenigstens eine Schicht der Schutzschicht (3)
mit einem höheren Brechungsindex als dem der äußersten Schicht
ausgebildet ist.
5. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Molekularstruktur der Zusammensetzung aus Perfluorpolyether
mit einer Polar-Gruppe an ihrem Ende oder einem Derivat davon
Perfluoralkoxyl-Gruppen der verschiedenen Kettenlängen als sich wieder
holende Einheiten aufweist.
6. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Perfluoralkoxyl-Gruppen eine der durch die folgenden chemischen
Formeln angegebenen Strukturen aufweisen:
wobei l, m, n und k jeweils eine Integerzahl von 1 oder mehr angeben.
7. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Perfluoralkoxyl-Gruppen eine der durch die nachfolgenden chemi
schen Formeln angegebenen Strukturen aufweisen:
wobei p und q jeweils eine Integerzahl von 1 oder mehr angeben.
8. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polar-Gruppe, die die aus einem Perfluorpolyether bestehende
Zusammensetzung oder ein Derivat davon an ihrem Ende aufweist, eine
Polar-Gruppe aus der Amino-Gruppe, der Carboxyl-Gruppe, der
Hydroxyl-Gruppe, der Alkoxysilyl-Gruppe oder der Phosphatgruppe ist.
9. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung aus Perfluorpolyether mit einer Polar-Gruppe
an ihrem Ende oder ein Derivat davon ein durchschnittliches Molekular
gewicht von 500 bis 10 000 aufweist.
10. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung aus Perfluorpolyether mit einer Polar-Gruppe
an ihrem Ende oder ein Derivat davon ein durchschnittliches Molekular
gewicht von 1000 bis 5000 aufweist.
11. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (3) einen Perfluorpolyether mit einer Polar-Gruppe
an seinem Ende oder ein Derivat davon sowie eine Dicke von 0,5 nm bis
100 nm aufweist.
12. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (3) einen Perfluorpolyether mit einer Polar-Gruppe
an seinem Ende oder ein Derivat davon sowie eine Dicke von 1 nm bis
20 nm aufweist.
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