DE19637413A1 - Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines KFZ-Automatikgetriebes - Google Patents
Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines KFZ-AutomatikgetriebesInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16H—GEARING
- F16H61/00—Control functions within control units of change-speed- or reversing-gearings for conveying rotary motion ; Control of exclusively fluid gearing, friction gearing, gearings with endless flexible members or other particular types of gearing
- F16H61/14—Control of torque converter lock-up clutches
- F16H61/143—Control of torque converter lock-up clutches using electric control means
Description
Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupp
lung eines Kraftfahrzeug-Automatikgetriebes, wobei betriebspunktabhängig
ein Soll-Schlupf eingestellt wird. Zum bekannten Stand der Technik wird bei
spielshalber auf die DE 44 32 946 A1 oder die DE 42 04 401 A1 verwiesen.
Grundsätzlich ist mit einer geregelten Wandlerkupplung ein größtmöglicher
Schaltkomfort und eine optimale Entkoppelung des Kfz-Antriebsstranges von
den Drehungleichförmigkeiten der das Fahrzeug antreibenden Brennkraft
maschine unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Maximalbelastung des
mit der Wandlerkupplung zusammenhängenden Automatikgetriebes erziel
bar. Der in den jeweiligen Schaltpunkten eingestellte Soll-Schlupf ist dabei
abhängig vom jeweiligen Betriebspunkt, d. h. insbesondere von der Ge
schwindigkeit des Kraftfahrzeuges sowie dem jeweiligen Lastpunkt. Dieser
Soll-Schlupf kann dabei in Form fester Schaltkennlinien in einem elektroni
schen Getriebe-Steuergerät abgelegt sein. Bei der Spezifizierung der Daten
dieses elektronischen Getriebe-Steuergerätes ist aber nicht nur das ge
wünschte Resultat, nämlich ein optimaler Schaltvorgang zu berücksichtigen,
sondern auch die spezifische Bauteilebelastung. Aufgrund des
Soll-Schlupfes wird in der geregelten Wandlerkupplung nämlich Wärme erzeugt,
wobei diese Wärmemenge im wesentlichen der durch den Schlupf in der
Wandlerkupplung erzeugten bzw. vernichteten Verlustleistung entspricht.
Diese Verlustleistung ergibt sich dabei multiplikativ aus dem Schlupf, wel
cher wiederum der Drehzahl-Differenz von Antriebswelle und Abtriebswelle
entspricht, und dem während des Kuppelvorganges übertragenem Drehmo
ment.
Bauartbedingt bzw. bauteilspezifisch ist somit im Dauerbetrieb nur ein ge
wisser Verlustleistungsbetrag zulässig, damit die noch erlaubte Temperatur
des Reibbelages der Wandlerkupplung nicht überschritten wird. Miteingeht
hierbei selbstverständlich auch die mögliche Wärmeabfuhr über die einzel
nen Bauteile der Wandlerkupplung an die Umgebung. Heute ist der Zu
schaltbereich einer geregelten Wandlerkupplung daher so ausgelegt, daß in
keinem Punkt die zulässige Dauerbelastung überschritten wird, d. h. daß in
keinem Betriebspunkt eine höhere Verlustleistung als die im Dauerbetrieb
zulässige anfällt. Hierdurch ist man jedoch bei der Auslegung der sog.
Schaltkennlinien, in denen wie erläutert der Soll-Schlupf abgelegt ist, stark
eingeschränkt, da Betriebspunkte, welche aus Verbrauchs- oder Komfort
gründen eigentlich wünschenswert wären, nicht angefahren werden können,
obwohl ein kurzzeitiger Aufenthalt in diesen Betriebspunkt-Bereichen mög
lich wäre, solange es sich eben nicht um einen Dauerbetrieb handelt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen,
daß ein kurzzeitiger Betrieb einer geregelten Wandlerkupplung auch bei hö
herer Verlustleistung als der zulässigen Dauer-Verlustleistung möglich ist,
und ein dementsprechendes Betriebsverfahren für eine geregelte Wandler
kupplung aufzuzeigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die sich in der Wandler
kupplung infolge des Schlupfes ergebende und im wesentlichen in Wärme
umgewandelte Verlustleistung kontinuierlich in einem physikalischen Wär
mespeichermodell, in welchem weiterhin eine Wärmeabfuhr berücksichtigt
ist, aufintegriert wird, und daß bei Überschreiten eines Grenzwertes für den
sich hieraus ergebenden Summen-Verlustleistungswert die geregelte
Wandlerkupplung mit verringerter Verlustleistung betrieben wird. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird über ein physikalisches Modell bevorzugt im elektro
nischen Getriebesteuergerät die Wärmebelastung am
Wandlerkupplungs-Reibbelag nachgebildet. Hierzu wird die aktuelle Verlustleistung als Produkt
des übertragenen Momentes und des aktuellen Soll-Schlupfes berechnet
und in einem sog. Wärmespeicher aufintegriert. Physikalisch bildet dieser
Wärmespeicher das Speichervermögen der Wandlerkupplungs-Bauteile ab.
Diesem Wärmespeicher wird jedoch nicht nur Wärme in Form der Verlustlei
stung zugeführt, sondern es wird auch Wärme abgeführt, und zwar über die
Wandlerkupplungs-Bauteile an die Umgebung. Subtraktiv ist im Wärmespei
cher somit die Wärmeabfuhr zu berücksichtigen, und zwar bevorzugt in
Form einer Simulation. Unter Berücksichtigung der zugeführten Verlustlei
stung sowie der Wärmeabfuhr enthält der Wärmespeicher somit einen Wert,
der der kumulativen Belastung entspricht und der einen beispielsweise ex
perimentell zu ermittelnden Grenzwert nicht überschreiten sollte. Würde die
ser Grenzwert nämlich überschritten, so wäre der Reibbelag der Wand
lerkupplung thermisch überbelastet und somit zumindest teilweise zerstört
worden. Um dies zu verhindern, wird bei Überschreiten des Grenzwertes
durch den sich im Wärmespeicher ergebenden Summen-Verlustleistungs
wert nun die Wandlerkupplung zumindest für einen gewissen Zeitraum mit
verringerter Verlustleistung betrieben, so daß weniger Wärme in das physi
kalische Wärmespeichermodell eingebracht wird. Im Sinne einer Herabset
zung der Verlustleistung wird insbesondere der Soll-Schlupf verringert, wo
bei als maximal wirksame Schutzfunktion bei Überschreiten dieses Grenz
wertes die geregelte Wandlerkupplung vollständig abgeschaltet wird.
Weiterhin wird jedoch Wärme aus diesem physikalischen Wärmespeicher
modell abgeführt, so daß der im Wärmespeicher abgelegte Summen-Ver
lustleistungswert aufgrund des Betriebes mit nunmehr verringerter Verlustlei
stung verringert wird. Hier kann nun ein zweiter gegenüber dem erstgenann
ten Grenzwert deutlich tiefer liegender Grenzwert vorgesehen sein, mit Un
terschreiten dessen die geregelte Wandlerkupplung wieder mit dem üblichen
Soll-Schlupf und somit mit der üblichen Verlustleistung betrieben werden
kann. War die Wandlerkupplung nach Überschreiten des zuerst genannten
Grenzwertes zunächst abgeschaltet, so kann nach Unterschreiten des
zweitgenannten tieferliegenden Grenzwertes die geregelte Wandler
kupplung wieder zugeschaltet werden.
Grundsätzlich kann das physikalische Wärmespeichermodell möglichst reali
tätsnah ausgebildet werden, d. h. es können die tatsächlich vorhandenen
Wärmekapazitäten berücksichtigt werden und auch die tatsächliche realisti
sche Wärmeabfuhr über die einzelnen Wandlerkupplungs-Bauteile, jedoch
ist es deutlich einfacher, die Wärmeabfuhr im physikalischen Wärmespei
chermodell im wesentlichen der bauteilspezifischen zulässigen Dauer-Ver
lustleistung gleichzusetzen. Entspricht nämlich der Wert für die Wärmeab
fuhr dem Wert für die zulässige Dauerverlustleistung, so bleibt der sich im
Wärmespeichermodell ergebende Summen-Verlustleistungswert bei Betrieb
im Dauerverlustleistungspunkt konstant. Liegt der aktuelle Verlustleistungs
wert demgegenüber höher, so wird der Wärmespeicher langsam gefüllt, liegt
der aktuelle Verlustleistungswert, der dem Wärmespeicher zugeführt wird,
niedriger als im Dauerverlustleistungspunkt, so entleert sich der Wärme
speicher langsam, ggf. bis auf den Wert Null.
Das physikalische Wärmespeichermodell kann jedoch realitätsnäher gestal
tet werden, indem bei der Wärmeabfuhr die aktuelle Temperatur der Wand
lerkupplung oder des Automatikgetriebes oder des Getriebeöles berücksich
tigt wird. Dies aus der Erkenntnis heraus, daß bei einer kalten Umgebung
eine stärkere Wärmeabfuhr möglich ist, als bei einer heißen Umgebung. An
stelle der genannten Temperaturwerte können selbstverständlich auch an
dere repräsentative Temperaturwerte gewählt werden, um die jeweils höhere
mögliche Wärmeabfuhr bei niedrigen beispielsweise Öltemperaturen und die
geringere Wärmeabfuhr bei höheren Öltemperaturen zu berücksichtigen.
Mit dem beschriebenen Betriebsverfahren bzw. mit der entsprechenden in
einem elektronischen Getriebesteuergerät abgelegten Funktion ist es mög
lich, kurzzeitig gegenüber dem heutigen Stand deutlich höhere Verlustlei
stungsbereiche anzufahren und damit die geregelte Wandlerkupplung ent
weder mit größerem Schlupf und/oder auch bei höheren zu übertragenden
Drehmomenten zu betreiben. Damit kann die geregelte Wandlerkupplung
bezüglich Verbrauch und Komfort weiter optimiert werden, ohne daß Ände
rungen an den Bauteilen durchzuführen sind. Eine Beschädigung der
Wandlerkupplung durch thermische Überlastung ist sicher ausgeschlossen,
da bei längerem Betrieb in Bereichen mit hoher Verlustleistung auf eine Be
triebsweise mit verringerter Verlustleistung umgeschaltet wird bzw. die
Wandlerkupplung dann zumindest für eine gewisse Zeitspanne vollständig
geöffnet bzw. geschlossen, d. h. ohne Schlupf betrieben wird.
Claims (3)
1. Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines Kraft
fahrzeug-Automatikgetriebes, wobei betriebspunktabhängig ein
Soll-Schlupf eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich in der Wandlerkupplung infolge
des Schlupfes ergebende und im wesentlichen in Wärme umgewan
delte Verlustleistung kontinuierlich in einem physikalischen Wärme
speichermodell, in welchem weiterhin eine Wärmeabfuhr berücksich
tigt ist, aufintegriert wird, und daß bei Überschreiten eines Grenzwer
tes für den sich hieraus ergebenden Summen-Verlustleistungswert
die geregelte Wandlerkupplung mit verringerter Verlustleistung be
trieben wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeabfuhr im physikalischen
Wärmespeichermodell der bauteilspezifischen zulässigen
Dauer-Verlustleistung entspricht.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Wärmeabfuhr des physikali
schen Wärmespeichermodells die aktuelle Temperatur der Wandler
kupplung oder des Automatikgetriebes oder des Getriebeöles be
rücksichtigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996137413 DE19637413A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines KFZ-Automatikgetriebes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996137413 DE19637413A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines KFZ-Automatikgetriebes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19637413A1 true DE19637413A1 (de) | 1998-03-19 |
Family
ID=7805588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996137413 Withdrawn DE19637413A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Betriebsverfahren für eine geregelte Wandlerkupplung eines KFZ-Automatikgetriebes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19637413A1 (de) |
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-
1996
- 1996-09-13 DE DE1996137413 patent/DE19637413A1/de not_active Withdrawn
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