DE19637349A1 - Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem KunststoffmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 13.
Gesintertes blähfähiges Kunststoffmaterial, beispielsweise expandiertes Polystyrol, all
gemein auch Partikelschaum, wird üblicherweise hergestellt durch Füllen eines Formhohl
raums mit insbesondere vorgeblähten Kunststoffteilchen und Erhitzen der Form. Hierdurch
blähen sich die Kunststoffteilchen auf, verdrängen die zwischen ihnen liegende Luft und
versintern schließlich oberhalb einer Sintertemperatur. Beim anschließenden Abkühlen ver
festigt sich der Kunststoff in dem geblähten Zustand und kann der Form entnommen wer
den. Solche Kunststoffteile werden vielfältig eingesetzt, ein bekanntes Einsatzgebiet ist das
Herstellen von Metallgußteilen, wobei hier das geblähte Kunststoffteil die früher verwendete
Wachsform ersetzt. Aus der DE 32 43 632 A1 ist eine Vorrichtung zur Sinterung schäum
barer Kunststoffe bekannt, bei der über Druck- und Temperaturgeber, die mit dem Inneren
der Form in Verbindung stehen, der Schäum- und Sintervorgang überwacht wird. Sobald an
den Druck- und Temperaturgebern ein Sollwert erreicht ist, wird ein Steuerungssignal aus
gelöst, das einen nachfolgenden Prozeßschritt einleitet. Hierbei können auch mehrere
Temperaturgeber und Druckgeber in der Form eingesetzt werden, wobei dann aus einem
zeitlichen Verlauf der Differenz der Meßwerte auf die erreichte Schaumqualität geschlossen
wird.
Aus der EP 0 224 103 B ist eine weitere Schäumvorrichtung bekannt, bei der durch den
Einsatz von Druck- und Temperatursensoren in der Form auf die Qualität des eingesetzten
Rohmaterials geschlossen wird, um dann diese Erkenntnisse bei einem anschließenden
Arbeitszyklus zu verwerten.
In der EP 0 259 597 B wird eine Schäumvorrichtung beschrieben, bei der der zum Aufhei
zen der Form verwendete Wasserdampf für ein gutes Schäumergebnis eng definierte
Grenzen hinsichtlich seiner Temperatur und seiner Sättigung einzuhalten hat.
Bei einer aus der EP 0 192 054 B bekannten Vorrichtung wird aus einem Druck- und
Temperaturverlauf in der Sinterkammer ein Erweichungszeitpunkt des Kunststoffes
bestimmt. Nach diesem Erweichungszeitpunkt und einem dazugehörigen Sinterdruck oder
eine Sintertemperatur wird eine maximale Entformungstemperatur bestimmt, unterhalb der
das Kunststoffteil der Form entnommen werden kann. Hierdurch wird eine besonders
schnelle Prozeßabfolge erreicht.
All diesen Verfahren ist gemeinsam, daß sie zu qualitativ hochwertigen Sinterprodukten füh
ren, wobei jedoch teilweise der Aufwand erheblich ist. Insbesondere kann es jedoch trotz
der bekannten aufwendigen Steuerungen lokal zu unterschiedlichen Schaumqualitäten
kommen, die die Gesamtqualität des geschäumten Teils beeinträchtigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Schäumvorrichtung derart auszugestalten,
daß ein geschäumtes Kunststoffteil möglichst gleichmäßiger Qualität und hieraus ein Guß
teil mit geringen Toleranzen erhältlich ist.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs beschriebenen Vorrichtung erreicht mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe bei dem eingangs beschriebenen Verfahren
gelöst mit den kennzeichnenden Schritten des Anspruchs 13.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial,
wobei eine Form vorgesehen ist, die aus mehreren Formteilen besteht. Die Formteile sind
zum Öffnen und Schließen der Form gegeneinander versetzbar, wobei meist im Betrieb ein
Formteil festsitzt und beim Öffnen und Schließen nicht verschoben wird. Die Formteile
haben Formwände, die einen Formhohlraum umschließen, der mit dem sinterbaren und
schäumbaren Kunststoffmaterial füllbar ist. Im Betrieb erfolgt das Füllen vorzugsweise voll
ständig, so daß beim Schäumen (Blähen) des Kunststoffmaterials dieses bereits jeden
Winkel des Formhohlraums ausfüllt. Hierzu wird außerdem vorteilhaft bereits vorgeschäum
tes Kunststoffmaterial eingesetzt. Die Formwände bilden eine Trennwand zwischen einer
seits dem Formhohlraum und andererseits einer mit Dampf beaufschlagbaren Kammer
(Dampfkammer), wobei durch Beaufschlagen der Dampfkammer mit Dampf der Formhohl
raum erhitzbar ist. Zur besseren Erhitzung des Formhohlraums ist die zugehörige Form
wand fein durchlöchert ausgebildet, so daß einerseits Dampf (und auch Flüssigkeiten, ins
besondere Wasser) durch die Formwand hindurchtreten kann, das (auch noch nicht auf
geschäumte) Kunststoffmaterial wird jedoch in dem Formhohlraum gehalten. Hierdurch
kann der Dampf aus einer Dampfkammer durch die zugehörige Formwand hindurch in den
Formhohlraum eindringen, so daß eine bessere Verteilung der Dampfenergie in dem
Kunststoffmaterial stattfindet. Der Dampf (oder Kondensat) kann dann anschließend vor
teilhaft wieder durch eine andere Formwand und die dazugehörige Dampfkammer aus
treten, wobei dieser Dampfdurchtritt insbesondere wechselseitig zwischen den Dampf
kammern durchgeführt wird. Hierdurch wird ein besonders gleichmäßiges Aufschäumen des
Kunststoffmaterials erreicht.
Erfindungsgemäß sind mindestens drei Dampfkammern und entsprechend mindestens drei
zugehörige Formwände vorgesehen. Mit einer solchen Anordnung läßt sich die Erhitzung
des Formhohlraums bzw. des hierin enthaltenen Kunststoffmaterial differenzierter durch
führen, so daß ein gleichmäßiger geschäumtes Kunststoffteil erhalten wird, als mit den übli
chen Schäumautomaten, die zwei Dampfkammern enthalten.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch derart ausgestaltet, daß höch
stens eine, vorzugsweise keine der Dampfkammern eine Formhälfte praktisch vollständig
umschließt (d. h. keine der Dampfkammern umschließt fünf Seiten des Formhohlraums,
wenn dieser als Quader betrachtet wird). Entsprechend ist das Umgreifen des Formhohl
raumes durch die Dampfkammern soweit reduziert, daß jede von diesen höchstens vier
Seiten, vorzugsweise höchstens drei Seiten des Formhohlraums überdecken. Zur vollstän
digen Beaufschlagung aller Seiten des Formhohlraums mit Dampf sind entsprechend eine
oder mehrere weitere Dampfkammern angeordnet, die diese Aufgabe übernehmen. Mit
einer solchen Ausführungsform wird erreicht, daß das Dampfkammervolumen deutlich
reduziert ist gegenüber den bisherigen Ausführungsformen mit zwei Dampfkammern. Hier
durch ist es möglich, eine Temperaturführung und die Dampfbeaufschlagung des Form
hohlraums wesentlich genauer einzuhalten als im Stand der Technik. In einer besonderen
Ausführungsform können die Dampfkammern auch so ausgebildet sein, daß höchstens
eine, insbesondere keine Dampfkammer eine der anderen Dampfkammern umschließt.
Auch hierdurch wird das Dampfkammervolumen klein gehalten und es ist möglich, das ent
stehende Schaumteil sehr gezielt mit Wärme (Dampf) zu versorgen. In einer weiteren Aus
gestaltung ist das Werkzeug, das sich aus den einzelnen Formteilen (Formwänden)
zusammensetzt, in einer Umhausung angeordnet, die selbst nicht als Dampfkammer
genutzt wird. Auch hierdurch wird das niedrige Dampfkammervolumen mit all seinen Vorteilen
erreicht. Insbesondere lassen sich diese einzelnen Ausgestaltungen miteinander
kombinieren.
Vorteilhaft ist mindestens eine der Dampfkammern als ein Schieber ausgebildet, das heißt
hat eine Formkontur, die separat zur Schließbewegung des Werkzeugs beweglich ist. Hier
durch wird erreicht, daß mit einfachen Mitteln eine Dampfkammer in das Werkzeug inte
griert wird, da ein Schieber grundsätzlich schon die Form einer Kammer hat. Bevorzugt
werden deshalb möglichst in vielen Schiebern Dampfkammern integriert, so daß vorteilhaft
maximal vier und insbesondere maximal zwei der Dampfkammern in dem Werkzeug nicht
als Schieber ausgebildet sind.
Der Anzahl der einzelnen Dampfkammern sind grundsätzlich nur Grenzen hinsichtlich der
Machbarkeit gesetzt, vorteilhaft werden vier bis fünfzehn Dampfkammern und insbesondere
fünf bis elf Dampfkammern in ein Werkzeug gesetzt. Unter Werkzeug ist hier das Einfach
werkzeug zu verstehen, bei einem Werkzeug mit Formhohlräumen für zwei oder drei
gleichzeitig herzustellende Schäumlinge sind die einzelnen hier beschriebenen Elemente
entsprechend mehrfach anzulegen.
Zumindest die erste und die zweite Dampfkammer (die Hauptdampfkammern), vorteilhaft
noch mindestens eine weitere und insbesondere der überwiegende Teil bis alle Dampf
kammern verfügen über eine Regelung für die Dampfzufuhr, die es erlaubt, die Dampf
zufuhr zu den einzelnen Dampfkammern individuell einzustellen für eine gezielte Erwär
mung des Formhohlraums im Bereich der zugehörigen Formwand. Entsprechend sind auch
mindestens die Hauptkammern, vorzugsweise jedoch auch (wie eben beschrieben) die
weiteren Kammern mit Anschlüssen für Luft und/oder Wasser ausgerüstet, so daß auch
diese Medien den einzelnen Dampfkammern individuell zuführbar sind. Je nach Aus
führungsform können auch noch entsprechende Vakuumanschlüsse zum Evakuieren der
Dampfkammern vorgesehen sein.
Vorteilhaft werden in einzelnen, insbesondere - wie oben ausgeführt - in mehreren oder
allen Dampfkammern Schaumqualitätssensoren eingesetzt, die eine Schaumqualität, ins
besondere die Schaumtemperatur, den Schaumdruck und/oder den Dampfdruck erfassen
und zur individuellen Ansteuerung der zugehörigen Dampfkammer mit Dampf, Luft
und/oder Wasser herangezogen werden. Die Schaumqualitätssensoren sind vorzugsweise
in oder auf der Formwand untergebracht, wobei ein Schaumdrucksensor vorzugsweise so
angeordnet ist, daß er einen Teil der dem Formhohlraum zugeordneten Seite der Form
wand einnimmt, um so in direktem Kontakt mit dem zu schäumenden Kunststoffmaterial zu
stehen. Der Schaumtemperatursensor ist vorteilhaft in der Formwand untergebracht und ein
Dampfdrucksensor kann im Prinzip an jeder beliebigen Stelle innerhalb der Dampfkammer
liegen. Über diese Qualitätssensoren wird im Betrieb zuerst der Dampf und später auch Luft
und/oder Wasser individuell für die einzelne, zugeordnete Kammer oder auch für mehrere
zugeordnete Kammern gesteuert. Mittels der Signale der Schaumqualitätssensoren kann
auch eine Prozeßzeit beeinflußt werden, das heißt beispielsweise die Schäumzeit, in der
das Kunststoffmaterial dem heißen Dampf ausgesetzt ist.
Die Vorrichtung dient insbesondere zur Herstellung von Teilen aus expandiertem Polystyrol.
Vorteilhaft kommt die Vorrichtung zum Einsatz bei der Herstellung von Schaumkernen für
die Fertigung von Gußteilen, insbesondere Aluminiumgußteilen und hier wiederum vorteil
haft für die Herstellung komplexer Teile, die beispielsweise Motorblöcken von Verbren
nungskraftmaschinen.
Das oben bereits erwähnte Verfahren führt zu einem Gußteil aus Metall, wobei das Gußteil
eine definierte Form hat. Diese definierte Form wird durch das geschäumte Kunststoffteil
bestimmt, die äußere Form des geschäumten Kunststoffteils und des Gußteils sind nahezu
identisch. Zur Herstellung des Gußteils wird das geschäumte Kunststoffteil in ein festes,
hitzebeständiges Material eingebettet, wobei insbesondere ein Sand (Gießereisand) zum
Einbetten verwendet wird. Je nach Verfahren wird der Sand, beispielsweise durch Schütteln
verdichtet. Anschließend wird flüssiges Metall auf das Kunststoffteil gegossen oder auch
von unten oder von der Seite eingebracht, wobei das flüssige Metall den geschäumten
Kunststoff verdampft und dessen Form einnimmt. Nachdem das Gußteil zumindest an den
Außenbereichen unter den Schmelzpunkt des Metalls abgekühlt ist, kann das Gußteil aus
dem hitzebeständigen Material entnommen werden.
Bei diesem Verfahren wird ein Gußteil nach dem sogenannten Lost-Foam-Verfahren her
gestellt, bei dem ein geschäumter Kunststoffkern (insbesondere Partikelschaum), der im
wesentlichen die Form des späteren Gußteils hat, in ein hitzebeständiges festes Material,
insbesondere einen Sand, eingebettet wird. Anschließend wird flüssiges Metall entweder
von oben auf den Kunststoffkern geschüttet oder von der Seite bzw. unten in die Form ein
gebracht. Hierbei wird der Kunststoffkern verdampft und das flüssige Metall nimmt dessen
Stelle ein, um nach dem Erkalten als Gußteil aus dem Sand entnommen zu werden. Der
Sand erfüllt zweckmäßigerweise bestimmte Voraussetzungen, wie sie beispielsweise in der
US-A 5, 355, 931 beschrieben sind.
Da das Metall, abgesehen von in der oben erwähnten US-A beschriebenen Effekten und
abgesehen von eventuellen Wärmeschrumpfungen, im wesentlichen die Form des Kunst
stoffschaumteils übernimmt, ist es wichtig, daß zur Herstellung von Gußteilen mit niedrigen
Toleranzen auch das Kunststoffschaumteil in engen Toleranzen gefertigt wird. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß nach dem Einfüllen des schäumbaren und sinter
baren Kunststoffrohmaterials in einen Formhohlraum, der die Form des fertigen Kunststoff
schaumteils bestimmt, dieser mittels Dampf gezielt erhitzt wird. Hierzu wird der Formhohl
raum von mindestens zwei Formwänden begrenzt, die die Form des Formhohlraums
bestimmen und die je mit mindestens einem Temperatur- und/oder Schäumdruck- und/oder
Dampfdrucksensor ausgerüstet sind. Der Schäumdrucksensor steht mit dem Formhohlraum
in Verbindung und bildet vorteilhaft einen Teil der zugehörigen Formwand und damit einen
Teil der Kontur des Kunststoffschaumteils. Der Temperatursensor ist vorzugsweise in die
Formwand integriert und liegt insbesondere nahe oder direkt an dem Kunststoffmaterial, um
möglichst verzögerungsfrei dessen Temperatur zu erfassen. Ein Erfassen der Temperatur
des Dampfes ist weniger genau. Der Dampfdrucksensor ist vorzugsweise in einer Dampf
kammer angeordnet, die zu der Formwand gehört. Durch Beaufschlagen der Dampf
kammern mit Dampf wird auch die Formwand erhitzt, wobei zu Beginn des Verfahrens der
Dampf meist durch eine Vielzahl von Öffnungen in der Formwand hindurch in den Form
hohlraum und in das Kunststoffmaterial hineingedrückt wird, um als Dampf oder Kondensat
über entsprechende Öffnungen in einer anderen Formwand wieder auszutreten. Durch
wechselseitiges Beaufschlagen der Formwände wird eine besonders gleichmäßige Erwär
mung des Kunststoffmaterials erreicht. Zur endgültigen Versinterung des Kunststoffmate
rials wird dann anschließend Dampf in alle Dampfkammern eingebracht, so daß dieser die
zugehörige Formwand erhitzt, ohne wesentlich durch sie durchzutreten.
Das Kunststoffmaterial wird während seines Schäum- und Sintervorganges durch die Sen
soren und eine zugehörige Steuerung überwacht, wobei vorzugsweise folgender Regel
prozeß abläuft:
- - wenn ein oder mehrere Signale von Sensoren, die zu einer Formwand gehören einen Sollwert kennzeichnen, dann wird über die Steuerung die Dampfzufuhr zu dieser Form wand bzw. der dazugehörigen Dampfkammer entsprechend vorbestimmter Parameter geändert, ohne den Schäum- und Sintervorgang selbst zu beenden;
- - das gleiche gilt für Sollwertsignale von Sensoren weiterer Formwände;
- - das Ende des Schäum- und Sintervorganges wird gekennzeichnet durch ein letztes Sollwertsignal einer letzten Formwand und/oder durch Ablauf einer vorbestimmten Maximalzeit und/oder durch Ablauf einer Vorgabe, die durch eines der Sollwertsignale ausgelöst wird.
Anschließend läßt man das geschäumte Kunststoffteil erkalten, wobei dieses vorzugsweise
durch Abkühlen der Dampfkammern durch Einbringen von Wasser erfolgt. Nach dem
Abkühlen des Kunststoffteils wird der Formhohlraum geöffnet und das Kunststoffteil ent
nommen, das ggf. nach einer Zwischentrocknung und weiteren Prozeßschritten, wie bei
spielsweise nach Bearbeitung, Zusammenkleben mit anderen Schaumkernen, Überziehen
mit einer Schlichte etc. zum Gießen des Gußteils eingesetzt wird.
Grundsätzlich können hierbei alle Signale, die von irgendeinem Sensor irgendeiner Form
wand (oder Dampfkammer) ausgehen, als letztes Signal gewertet werden. Dies hat zur
Folge, daß sämtliche Sensoren, die eingesetzt werden, den ihnen zugeordneten Sollwert
signalisieren müssen, um den Prozeß in einen nächsten Schritt überzuleiten. Es ist jedoch
zweckmäßig entweder eine Auswahl der Sensoren vorzubestimmen, die als letzte Sensoren
in Betracht kommen, und/oder eine Anzahl von Sensoren hierfür festzulegen. Der letzte
Sensor ist dann derjenige, mit dessen Meldung die Auswahl bzw. Anzahl erreicht ist. So
kann beispielsweise festgelegt werden, daß an bestimmten Formwänden (Dampfkammern)
immer der Sollwert erreicht werden muß, und/oder daß eine bestimmte Zahl (beispielsweise
sieben von zehn eingesetzten Sensoren) der Sensoren den Sollwert erreicht haben muß,
um in den nächsten Schritt überzuleiten. Hierbei können außerdem noch unterschiedliche
Sensoren berücksichtigt werden, das heißt beispielsweise ist es möglich, das Kriterium des
letzten Sensors auf Sensoren für die Temperatur und/oder den Dampfdruck zu legen, wo
hingegen Schäumdrucksensoren zwar auch bei Erreichen des Sollwertes zu einer entspre
chenden Beeinflussung der Dampfzufuhr zu der zugehörigen Dampfkammer führen, selbst
jedoch nicht oder unter anderen Bedingungen als letzte Sensoren gewertet werden.
Den Kriterien des letzten Signals kann auch eine Zeitsteuerung übergelagert sein, so daß
entweder das letzte Signal oder ein vorgegebener Zeitablauf oder beide zusammen erfüllt
sein müssen, damit der nächste Schritt eingeleitet wird. Weiterhin kann auch noch eine
Vorgabe dem letzten Signal bzw. der Zeitsteuerung übergelagert sein, wobei diese Vorgabe
wiederum mit den Sensorsignalen verknüpft ist. Dies ermöglicht dann eine Steuerung der
art, daß wenn ein oder mehrere vorbestimmter Sensoren einen Sollwert erreichen, bei
spielsweise eine Zeitvorgabe ausgelöst wird, die wiederum wie oben beschrieben mit den
Sollwertsignalen verknüpft werden kann. Zusätzlich oder anstatt einer solchen Zeitvorgabe
kann auch eine bestimmte Auswahl an Sensoren durch die Vorgabe ausgewählt werden,
die dann hinsichtlich des letzten Signals abgefragt werden. Schließlich kann auch noch als
Vorgabe eine Veränderung des Sollwertes bei einem oder mehreren der vorhandenen Sen
soren festgelegt werden.
Der Begriff "Sollwert" steht hier nicht nur für einen einzelnen Wert, sondern beinhaltet auch
einen zeitlichen Verlauf des Meßwertes (des Sensorsignals) bzw. kann durch einen zeitli
chen Verlauf des Meßwertes bestimmt sein.
Durch diese Verfahrensweise wird erreicht, daß der Schäumprozeß besonders gleichmäßig
und/oder definiert vollzogen durchgeführt wird. Vorzugsweise werden mit dem Verfahren
drei bis fünfzehn Dampfkammern angesteuert. Entsprechend werden bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren vorzugsweise Signale von Sensoren von mindestens drei Form
wänden, die individuell mit Dampf beaufschlagbar sind, zur Beaufschlagung dieser Form
wände individuell mit Dampf verarbeitet.
Bevorzugt wird das Verfahren derart durch geführt, daß der Verlauf der Temperatur an der
Formwand, der Schäumdruck und/oder der Dampfdruck nach Erreichen des Sollwertes in
etwa konstant, das heißt bei +/- 10% und insbesondere bei +/- 5%, bei der Temperatur auf
+/- 10 K und insbesondere auf +/- 5 K, gehalten wird. Hierdurch wird wiederum erreicht, das
der Schäumling ausgesprochen homogen ist, das heißt er ist praktisch in all seinen Berei
chen genügend geschäumt und gesintert und nirgends überhitzt. Mit den bisherigen Ver
fahren, bei denen beispielsweise auch sehr aufwendig das Schäumende aus einem
Kurvenverlauf, beispielsweise des Schäumdrucks oder der Temperatur, ermittelt wird, ist
eine solche gleichmäßige Schäumung nur selten zu erreichen. Dennoch können die im
Stand der Technik beschriebenen Verfahren, die beispielsweise bestimmte Dampftempera
turen beinhalten bzw. das Schäumende aus einem Kurvenverlauf ermitteln, mit der vor
liegenden Verfahrensweise kombiniert werden. So können auch bei der vorliegenden Erfin
dung aus einem zeitlichen Verlauf von Schaumqualitätsmeßwerten (insbesondere Schäum
druck bzw. Temperatur) steuerungsrelevante Größen (Zeiten, Drücke) hergeleitet werden,
die mit für die Steuerung des Prozesses (den Fortgang des Prozesses) herangezogen wer
den. Diese neuen steuerungsrelevanten Größen können beispielsweise zu einer Verände
rung von Sollwerten (auch an dem Sensor, an dem die Schaumqualitätsmeßwerte ab
gefragt werden) verwendet werden, auch eine Überlagerung im Sinne einer Prozeßzeit (wie
oben beschrieben) ist möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Schäum- und Sintervorrichtung; und
Fig. 2 ein Diagramm mit Druck- und Temperaturverläufen in Dampfkammern.
Ein Schäumautomat 1 ist aufgebaut aus einem ersten Werkzeugteil 2 und einem zweiten
Werkzeugteil 3, die eine Schäum- und Sinterkammer 4 umschließen, die die Form eines
Motorblocks (zwei Zylinder) hat. In dem ersten Werkzeugteil 2 sind zwei Schieber 5 und 6
angeordnet, die über Stellglieder 7 und 8 separat zu einer Schließbewegung des Werk
zeugs 1, 2 beweglich sind. Das Werkzeug 1, 2 selbst ist über ein Stellglied 9, das auf das
zweite Werkzeugteil 3 wirkt, zu Öffnen und schließbar, das erste Werkzeugteil 2 ist ortsfest
montiert. In das zweite Werkzeugteil 3 ist ein Füllrohr 10 eingesetzt, über das gesteuert von
einem Ventil 11 und gefördert von einer Pumpe 12 aus einem Vorratsbehälter 13 vor
geblähtes Polystyrol in die Sinterkammer 4 eingefüllt wird. Die Sinterkammer 4 wird hierbei
randvollgefüllt, wobei die Schieber 5 und 6 bereits in die Sinterkammer 4 eingefahren sein
können oder nach dem Füllvorgang eingeschoben werden.
In dem zweiten Werkzeugteil 3 sitzt eine Dampfkammer 15, in dem ersten Werkzeugteil 2
sind eine Vielzahl von Dampfkammern 16-20 vorgesehen, wobei noch (ober- und unter
halb der Bildebene) über bzw. unterhalb der Sinterkammer 4 je noch eine weitere (nicht
dargestellte) Dampfkammer liegt. Außerdem ist jeder Schieber 5, 6 als Dampfkammer 21
22 ausgebildet. Die Dampfkammern umschließen die Sinterkammer 4 praktisch ringsum.
Von den Dampfkammern führt eine Vielzahl kleiner Kanäle 23 in das Innere der Sinter
kammer 4. Außerdem ist jede Dampfkammer mit Sensoren 24 bestückt, die mit einer Steue
rung 25 verbunden sind. Über die Sensoren 24 werden die im Bereich jeder einzelnen
Dampfkammer herrschende Temperatur an der Sinterkammer 4, der dort herrschende
Schäumdruck sowie der in der Sinterkammer vorliegende Dampfdruck an die Steuerung 25
weitergegeben, die mit Ventilmitteln 26 verbunden 27 ist, die entsprechend den Steuer
befehlen aus der Steuerung 25 jede einzelne Dampfkammer mit Dampf Luft oder Kühl
wasser versorgen bzw. diese Medien entsorgen. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise
gezielt Dampf von einer oder mehreren Dampfkammern zu einer oder mehreren anderen
Dampfkammern durch die Sinterkammer 4 und den hier eingebrachten Kunststoff hindurch
zuführen sowie auch alle Dampfkammern mit unterschiedlichen Dampfdrücken zu ver
sehen, um entsprechend der Geometrie der Sinterkammer eine möglichst gleichmäßige
Schaumqualität innerhalb der Sinterkammer zu erreichen.
Durch die Übermittlung der einzelnen Parameter von den einzelnen Dampfkammern an die
Steuerung 25 ist es möglich, einzelne Bereiche der Sinterkammer (über die dazugehörigen
Dampfkammern) im Schäumprozeß zu kontrollieren und dahingehend zu beeinflussen, daß
beispielsweise in einzelnen Bereichen der Schäumdruck nicht weiter erhöht wird, bis auch
in anderen Bereichen der Schäumdruck genügend weit fortgeschritten ist. Ein solches Ver
fahren wird im folgenden beschreiben.
In dem Beispiel werden alle Dampfkammern gleichzeitig mit Dampf beaufschlagt. In einem
(nicht dargestellten) Schäumautomaten sind um eine Sinterkammer herum vier Dampf
kammern angeordnet, die ausgebildet sind, ein in die Sinterkammer angebrachtes schäum- und
sinterbares Kunststoffmaterial zum Schäumen und Sintern zu erhitzen. Die vier Dampf
kammern sind individuell ansteuerbar und sind ausgerüstet mit eigenen Zuleitungen für
Dampf, Wasser und Luft sowie Entsorgungsleitungen für diese Medien. Jede Dampf
kammer ist außerdem ausgerüstet mit einem Temperatursensor, der in einer Formwand
angeordnet ist, die die Dampfkammer von der Sinterkammer trennt. Hierdurch mißt der
Temperatursensor im wesentlichen die Temperatur des mit der Formwand in Kontakt
stehenden Kunststoffschaums. Weiterhin sitzt in jeder Formwand ein Schäumdrucksensor
der den Druck des sich expandierenden Kunststoffschaums auf die jeweilige Formwand
aufnimmt. In jeder Dampfkammer selbst ist ein Dampfdrucksensor angeordnet zur Ermitt
lung des jeweils an der zugehörigen Formwand vorherrschenden Dampfdruckes.
In einer Steuerung wird ein Sollwert für jeweils die Temperatur ST, den Schäumdruck SSD
und den Dampfdruck SDD für jede Dampfkammer DK1-4 individuell vorgegeben. Die
Steuerung ist hierbei derart programmiert, daß wenn einer der Sollwerte S in einer der
Dampfkammern DK erreicht ist, sie den Dampfdruck zu der jeweiligen Dampfkammern DK
derart beeinflußt, daß der erreichte Sollwert innerhalb geringer Toleranzen beibehalten
wird. Hierdurch ergibt sich für die Temperatur (durchgezogene Kurve), den Schäumdruck
(Strichpunktkurve) und den Dampfdruck (gestrichelte Kurve) ein Verlauf derart, daß dieser
von einem Grundwert (Raumtemperatur, Umgebungsdruck) je nach weiteren Vorgaben in
der Steuerung steiler oder flacher auf den Sollwert S ansteigen, um dann auf diesem zu
verharren. Dies wird für alle vorgegebenen Werte bei den Dampfkammern DK1 und DK2
bei x erreicht, bei den Dampfkammern DK3 und DK4 würde der Schäumdruck SD den
zugehörigen Sollwert SSD erst außerhalb des Prozeßschrittes erreichen (I), dessen Ende
mit tPS gekennzeichnet ist. Das Ende des Prozeßschrittes tPS des Bedampfens der
Dampfkammern und damit des Schäumens und Sinterns des Kunststoffmaterials wird der
Steuerung signalisiert durch Erreichen (o) des Sollwertes der Temperatur ST4 in der
Dampfkammer DK4. Ferner ist noch eine Zeitsteuerung tmax vorgesehen. Das Ende des
Prozeßschrittes tPS wird also erreicht, wenn entweder in allen Dampfkammern DK die
Temperatur T und der Dampfdruck DD die zugehörigen Sollwerte S erreicht haben oder
wenn die Maximalzeit für den Prozeßschritt tmax abgelaufen ist. Die Schäumdrücke SD
spielen nur insofern eine Rolle, als daß sie ihre Sollwerte SSD nicht überschreiten sollen,
ein Nichterreichen dieser Sollwerte ist verhältnismäßig unkritisch.
Mit diesen Vorgaben für die Steuerung wird ein sehr gleichmäßig geschäumtes Kunststoff
teil bei einer sehr kurzen, meist unterhalb der maximalen Prozeßzeit liegenden
Schäumdauer erreicht. Wie in der Fig. 2 nach unten gestrichelt angedeutet ist, kann die
ses Verfahren auf praktisch beliebig viele Dampfkammern DK erweitert werden, wobei
wiederum jede Dampfkammer nahezu optimal hinsichtlich der erforderlichen Dampfmenge
für den an der jeweiligen Kammer stattfindenden Schäumprozeß angesteuert werden kann.
Das Verfahren ist auch in einem Bedampfungsschritt anwendbar, bei dem nur eine oder ein
zelne Dampfkammern mit Dampf beaufschlagt werden und eine oder weitere andere
Dampfkammern der Aufnahme von Dampf und Kondensat dienen und diese Abführen.
Nach dem Ende der Bedampfung schließen sich die verfahrensüblichen Schritte des
Abkühlens (Einbringen von Wasser in die Dampfkammern), das Entformen und das Ein
setzen des Schaumstoffkörpers in eine mit Sand gefüllte Gießbox an, in der dann das
Gußteil, vorteilhaft ein Motorblock einer Verbrennungskraftmaschine, gegossen wird.
Claims (28)
1. Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial in einem, dem Kunst
stoffmaterial eine bestimmte Form gebenden Formhohlraum, mit
Formwänden, die den Formhohlraum bilden, der mit dem sinterbaren und schäum baren Kunststoffmaterial füllbar ist,
einer ersten mit Dampf beaufschlagbaren Kammer, die durch eine erste Formwand begrenzt ist, deren von der ersten Kammer abgewandte Seite einen ersten Teil des Formhohlraums bildet,
einer zweiten mit Dampf beaufschlagbaren Kammer, die durch eine zweite Formwand begrenzt ist, deren von der zweiten Kammer abgewandten Seite einen zweiten Teil des Formhohlraums bildet,
der Formhohlraum ist durch Versetzen der einen der Kammern bezüglich der anderen oder beider Kammern zu Öffnen bzw. zu Schließen,
der Formhohlraum ist durch Beaufschlagen mindestens einer der Kammern mit Dampf erhitzbar auf eine Temperatur, bei der das Kunststoffmaterial aufschäumt und sintert,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine weitere mit Dampf beaufschlagbare Kammer (16, 17, 19-22), die durch eine weitere Formwand (29, 30, 32-35) begrenzt ist, deren von der weiteren Kammer (16, 17, 19-22) abgewandten Seite einen weiteren Teil des Formhohlraums (4) bildet, vorgesehen ist.
Formwänden, die den Formhohlraum bilden, der mit dem sinterbaren und schäum baren Kunststoffmaterial füllbar ist,
einer ersten mit Dampf beaufschlagbaren Kammer, die durch eine erste Formwand begrenzt ist, deren von der ersten Kammer abgewandte Seite einen ersten Teil des Formhohlraums bildet,
einer zweiten mit Dampf beaufschlagbaren Kammer, die durch eine zweite Formwand begrenzt ist, deren von der zweiten Kammer abgewandten Seite einen zweiten Teil des Formhohlraums bildet,
der Formhohlraum ist durch Versetzen der einen der Kammern bezüglich der anderen oder beider Kammern zu Öffnen bzw. zu Schließen,
der Formhohlraum ist durch Beaufschlagen mindestens einer der Kammern mit Dampf erhitzbar auf eine Temperatur, bei der das Kunststoffmaterial aufschäumt und sintert,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine weitere mit Dampf beaufschlagbare Kammer (16, 17, 19-22), die durch eine weitere Formwand (29, 30, 32-35) begrenzt ist, deren von der weiteren Kammer (16, 17, 19-22) abgewandten Seite einen weiteren Teil des Formhohlraums (4) bildet, vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß höchstens eine, ins
besondere keine der mit Dampf beaufschlagbaren Kammern (15-22) eine der ande
ren mit Dampf beaufschlagbaren Kammern (15-22) umschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampf
kammern (15; 16-22) in mindestens zwei Werkzeugteilen (3; 2) untergebracht sind,
und daß mindestens ein Werkzeugteil (2; 3) eine Umhausung (36; 37) für die Dampf
kammern (16-22; 15) bildet, die selbst nicht als Dampfkammer ausgebildet bzw.
genutzt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß mindestens eine der mit Dampf beaufschlagbaren Kammern (21, 22) als Schie
ber (5, 6) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß maximal vier, insbeson
dere zwei der mit Dampf beaufschlagbaren Kammern nicht als Schieber ausgebildet
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bis zu fünfzehn mit Dampf beaufschlagbarer Kammern (15-22) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die erste (18) und zweite (15) Kammer, insbesondere noch minde
stens eine der weiteren Kammern (16, 17, 19-22) über eine Regelung (25) für die
Dampfzufuhr (26) verfügen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die erste (18) und zweite (15) Kammer, insbesondere noch minde
stens eine der weiteren Kammern (16, 17, 19-22) auch mit Luft und/oder Wasser
beaufschlagbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, insbesondere alle der Formwände (28-35) durchlöchert sind, und daß
zumindest die erste (18) und zweite (15) Kammer, insbesondere noch mindestens
eine der weiteren Kammern (16, 17, 19-22) über einen Ablauf für durch die zugehö
rige durchlöcherte Formwand (28-35) empfangenes Wasser und/oder Dampf verfü
gen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zu mindestens zweien, insbesondere mindestens dreien der mit Dampf beauf
schlagbaren Kammern (15-22) je mindestens ein Schaumqualitätssensor (24) zu
geordnet ist, über die die Beaufschlagung mit Dampf, Luft und/oder Wasser für die
jeweils zugehörige Kammer individuell beeinflußbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumqualitäts
sensoren (24) den Schaumdruck und/oder die Schaumtemperatur erfassen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der
Signale der Schaumqualitätssensoren (24) auch eine Prozeßzeit beeinflußbar ist.
13. Verfahren zum Herstellen eines Gußteils aus einem Metall mit einer bestimmten Form
mit den Schritten:
Herstellen eines geschäumten Kunststoffteils, das eine Form hat, die die Form des
Gußteils bestimmt;
Einbetten des Kunststoffteils in ein festes, hitzebeständiges Material;
Einbringen des Metalls in flüssigem Zustand in das Kunststoffteil;
Substituieren des Kunststoffteils durch das Metall unter Bildung des Gußteils;
Abkühlenlassen des Gußteils zumindest an dessen Außenbereichen auf eine Tempe ratur unterhalb des Schmelzpunktes des Metalls; und
Entnehmen des abgekühlten Gußteils aus dem hitzebeständigen Material, gekennzeichnet durch die Schritte:
Einbetten des Kunststoffteils in ein festes, hitzebeständiges Material;
Einbringen des Metalls in flüssigem Zustand in das Kunststoffteil;
Substituieren des Kunststoffteils durch das Metall unter Bildung des Gußteils;
Abkühlenlassen des Gußteils zumindest an dessen Außenbereichen auf eine Tempe ratur unterhalb des Schmelzpunktes des Metalls; und
Entnehmen des abgekühlten Gußteils aus dem hitzebeständigen Material, gekennzeichnet durch die Schritte:
Einfüllen von schäumbarem und sinterbarem Kunststoffmaterial in einen Formhohl
raum, der die Form des Kunststoffteils bestimmt und mindestens drei separat mit
Dampf beaufschlagbare Formwände hat;
Beaufschlagen der mindestens drei Formwände wechselseitig oder gleichzeitig mit Dampf;
Erhitzen der mindestens drei Formwände und des Kunststoffmaterials mit dem Dampf;
Schäumen und Sintern des Kunststoffmaterials durch das Erhitzen unter Bildung des geschäumten Kunststoffteils;
Abkühlenlassen des geschäumten Kunststoffteils;
Öffnen des Formhohlraums; und
Entnehmen des geschäumten Kunststoffteils für Schritt 2.
Beaufschlagen der mindestens drei Formwände wechselseitig oder gleichzeitig mit Dampf;
Erhitzen der mindestens drei Formwände und des Kunststoffmaterials mit dem Dampf;
Schäumen und Sintern des Kunststoffmaterials durch das Erhitzen unter Bildung des geschäumten Kunststoffteils;
Abkühlenlassen des geschäumten Kunststoffteils;
Öffnen des Formhohlraums; und
Entnehmen des geschäumten Kunststoffteils für Schritt 2.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Dampf
kammern vorgesehen sind, die durch je eine der Formwände begrenzt sind, und daß
der Dampf zum Beaufschlagen der Formwände in die zugehörigen Dampfkammern
eingebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Dampfkammern ein Schieber ist, der separat zum Öffnen des Formhohlraums aus
dem abgekühlten beschäumten Kunststoffteil gezogen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß höchstens eine,
insbesondere keine der Dampfkammern eine oder mehrere der anderen Dampf
kammern umschließt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß höch
stens eine, insbesondere keine der Dampfkammern eine Umhausung für eine oder
mehrere der anderen Dampfkammern ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beaufschlagen der Formwände mit Dampf an mindestens drei Formwänden getrennt
geregelt erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß min
destens drei der Formwände mit Luft und/oder Wasser zum Abkühlen beaufschlagt
werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beaufschlagung einzelner Formwände mit Dampf individuell entsprechend von Signa
len von den jeweiligen Formwänden zugeordneten Schaumqualitätssensoren erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Schaumquali
tätssensoren der Schaumdruck und/oder die Schaumtemperatur erfaßt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der
Signale der Schaumqualitätssensoren auch eine Prozeßzeit beeinflußt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 13-22, gekennzeichnet, durch die Schritte:
Einfüllen von schäumbarem und sinterbarem Kunststoffmaterial in einen Formhohl raum, der die Form des Kunststoffteils bestimmt und mindestens drei separat mit Dampf beaufschlagbare Formwände hat, die je mit mindestens einem Temperatur- und/oder Schäumdruck- und/oder Dampfdrucksensor korrespondieren;
Schäumen und Sintern des Kunststoffmaterials durch das Erhitzen unter Bildung des geschäumten und gesinterten Kunststoffteils in Abhängigkeit von Signalen aus den Sensoren derart, daß
Einfüllen von schäumbarem und sinterbarem Kunststoffmaterial in einen Formhohl raum, der die Form des Kunststoffteils bestimmt und mindestens drei separat mit Dampf beaufschlagbare Formwände hat, die je mit mindestens einem Temperatur- und/oder Schäumdruck- und/oder Dampfdrucksensor korrespondieren;
Schäumen und Sintern des Kunststoffmaterials durch das Erhitzen unter Bildung des geschäumten und gesinterten Kunststoffteils in Abhängigkeit von Signalen aus den Sensoren derart, daß
- - wenn ein oder mehrere Signale von Sensoren einer Formwand einen Sollwert erreicht haben, dann wird über eine Steuerung, die die Signale der Sensoren emp fängt und die Dampfzufuhr beeinflußt, die Dampfzufuhr zu dieser Formwand ent sprechend vorgegebenen Parametern geändert,
- - eine entsprechende Veränderung der Dampfzufuhr erfolgt auch an den anderen Formwänden bei Signalen derer Sensoren,
- - bis von einem Sensor ein letztes Signal (o, ST4) an die Steuerung gelangt, und/oder bis eine Maximalzeit (tmax) abgelaufen ist, und/oder bis eine Vorgabe abgelaufen ist, die durch Erreichen eines der Sollwerte (S) initiiert wird, an schließend Abkühlenlassen des gesinterten und geschäumten Kunststoffteils.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß Signale von mindestens
der Temperatur und dem Dampfdruck in der Steuerung verwendet werden.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebe
nen Parameter derart sind, daß der erreichte Sollwert bei Drücken innerhalb von
+/- 10%, insbesondere innerhalb von +/- 5% und/oder bei der Temperatur innerhalb
von +/- 10 K und insbesondere innerhalb von +/- 5 K gehalten wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß aus
einem zeitlichen Verlauf der oder einzelner Signale steuerungsrelevante Größen her
geleitet werden, die zur Steuerung des weiteren Prozesses herangezogen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19637349A DE19637349A1 (de) | 1995-09-27 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial |
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DE19637349A DE19637349A1 (de) | 1995-09-27 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Sintern von schäumbarem Kunststoffmaterial |
Publications (1)
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- 1996-09-13 DE DE19637349A patent/DE19637349A1/de not_active Withdrawn
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