DE19637283C3 - Verfahren zum aluminothermischen Zwischengußschweißen von Schienen mit Auflegierung des Stahlgusses im Schienenkopfbereich - Google Patents
Verfahren zum aluminothermischen Zwischengußschweißen von Schienen mit Auflegierung des Stahlgusses im SchienenkopfbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum aluminothermi
schen Zwischengußschweißen von Schienen mit gezielter
Auflegierung des Stahlgusses im Schienenkopfbereich. Das
Ziel des Verfahrens ist, gezielt ein gewünschtes Eigen
schaftsprofil in der Schweißung nach den Anforderungen im
Gleis einzustellen.
Das aluminothermische Schweißverfahren (THERMIT-
Verfahren) nutzt als einziges der bekannten Schmelz
schweißverfahren eine chemische Reaktion zur Erzeugung
des heißflüssigen Zusatzwerkstoffes aus.
Hierbei wird die große Affinität des Aluminiums zum
Sauerstoff genutzt, um Schwermetalloxide, bevorzugt Ei
senoxid, zu reduzieren.
Der stark exotherm verlaufende Prozeß läßt sich beschrei
ben als
Schwermetalloxid + Aluminium → Schwermetall + Alumi
niumoxid + Wärme
oder für die Eisen-Reaktion
Fe2O3 + 2Al → 2Fe + Al2O3 + 849 kJ.
Die aluminothermische Reaktion läuft nach punktförmi
ger Entzündung mit einem Anzündstäbchen in einem Tiegel
in wenigen Sekunden unter starker Wärmeentwicklung ab.
Die etwa 2500°C heißen Reaktionsprodukte trennen sich da
nach, wobei die spezifisch leichtere Schlacke (Al2O3) auf
dem Eisen schwimmt.
Den Grundbestandteilen der THERMIT-Portion - Eisen
oxid und Aluminium geringer Korngröße - werden gekörnte
Stahlpartikel zur Dämpfung der Reaktion und je nach zu
verschweißendem Grundwerkstoff Stahlbildner wie C, Mn,
Cr, V, Mo untermischt.
Der in der Reaktionsmischung erschmolzene heißflüssige
THERMIT-Stahl definierter Qualität eignet sich hervorra
gend für schweißtechnische Zwecke.
Das Schweißverfahren läßt sich durch folgende Arbeits
schritte charakterisieren:
- - Ausrichten der mit einer vom Schweißquerschnitt und Verfahren abhängigen Lücke verlegten Werk stücke;
- - Einformen der Schweißstelle mit einer feuerfesten Form;
- - Vorwärmen der Werkstückenden mittels Spezial- Brenner mit Gas/Luft-, Benzin/Luft-, Benzin/Sauer stoff-, Acetylen/Sauerstoff- oder bevorzugt Propan/ Sauerstoff-Gemischen;
- - Einguß des heißflüssigen Stahls in die Form und Verschweißen der Werkstückenden durch Zwischen- und Umguß.
Nach diesem Verfahren können Werkstücke aller Art mit
beliebigen Querschnitten bei der Konstruktion oder Repara
tur verschweißt werden. Seine größte Verbreitung hat das
THERMIT-Schweißverfahren wegen seiner einfachen und
von äußeren Energiequellen unabhängigen Ausführung bei
der Schienenschweißung gefunden.
Dabei soll der als Schweißgut dienende aluminother
misch erzeugte Stahl in seinen Festigkeitseigenschaften dem
Schienenstahl möglichst entsprechen.
Dieser Forderung tragen die bekannten - auch Schweiß
portionen genannten - aluminothermischen Gemische da
durch Rechnung, daß dem aus Aluminium und Eisenoxiden
bestehenden Basisgemisch Legierungselemente, wie insbe
sondere Kohlenstoff, Mangan, Chrom, Silizium, Vanadium
und Titan, beigegeben werden. Zur Dämpfung und Kühlung
sind dem aluminothermischen Gemisch ferner Eisen bzw.
Stahlschrott untermischt, wodurch gleichzeitig die Stahlaus
beute erhöht wird.
So werden in verschiedenen Ländern zum Teil ganz spe
ziell legierte Schienengüten eingesetzt, wo das Interesse be
steht, diese spezifischen Legierungselemente gezielt im
Schienenkopf in bestimmten Konzentrationen entsprechend
der Schienenzusammensetzung anzureichern, ohne daß der
Schienenfuß legiert wird.
In den letzten Jahren wurden jedoch zunehmend im
Schienenverkehr kopfgehärtete Schienen eingesetzt. Diese
Tendenz liegt darin begründet, daß einerseits die Beanspru
chungen der Schienen steigen, was bei konventionellen
Schienen zu einem verstärkten Verschleiß führt, und ande
rerseits zunehmend wirtschaftliche Zwänge vorliegen, so
daß längere Austauschzyklen von Schienen angestrebt wer
den.
Beispielsweise stellen besonders enge Radien (< 300 m),
extreme Steigungen oder die immer weiter steigenden Achs
lasten, insbesondere in den Ländern mit vorwiegend
Schwerlastverkehr, wie in Nordamerika, Südafrika, Asien
und Australien, eine zunehmende Beanspruchung der
Schiene dar, der sowohl bei der Schiene als auch bei der
Schienenverbindung Rechnung getragen werden muß.
Der verstärkte Einsatz kopfgehärteter Schienen macht
selbstverständlich auch eine Anpassung der notwendigen
Verbindungstechniken erforderlich.
Es wäre dabei von besonderem Interesse für den Gleisbe
trieb, die Erzielung einer erhöhten Härte im Kopfbereich
und in Relation dazu erhöhten Duktilität im Fuß der Schiene
zu erzielen.
Daneben werden auch häufig kornfeinende Legierungs
zusätze verwendet, wo eine gesteuerte Anreicherung im
Kopf wünschenswert wäre.
Bislang wurden also bei neuentwickelten Schienengüten
die Thermit-Schweißportionen modifiziert, so daß die ge
samte Schienenverbindung an die veränderte Schienengüte
angepaßt wurde, in sich aber ein einheitliches Eigenschafts
profil aufwies.
Dies bedeutet, daß es sich bei diesem Verfahren um einen Zweistufen
prozeß handelt. Diese Verfahrensweise ist sehr zeitaufwendig und für
die praktische Anwendung im Gleis so kompliziert, daß sie sich gegen
über der weltweit bekannten konventionellen Thermit-Verbindungsschwei
ßung nicht hat durchsetzen können. Zudem werden weitere Grenzflächen
zwischen den beiden Thermit-Stählen gebildet, wobei unerwünschte De
fekte in der Schweißung auftreten können.
Aus der DE-PS 8 98 989 ist bekannt, daß das bei der aluminothermischen
Reaktion gebildete Eisen mit stahlvergütenden Metallen oder Metalloi
den auflegiert werden kann, die in einer Aussparung im oberen Teil
oder auf dem Boden der den zu verschweißenden Werkstoff umgebenden
Gießform untergebracht sind.
Ziel dieses Prozesses ist, einen möglichst homogenen Thermitstahl be
reitzustellen und mögliche Verluste an notwendigen Legierungszusätzen
über die Schlacke weitestgehend zu vermeiden. Es wird aber darauf hin
gewiesen, daß ein innig durchmischter Stahl gewünscht wird.
Ferner ist es produktionstechnisch aufwendig und zudem im Falle des
Auflegierens des Schienenkopfes schwierig, diese Metalle oder Metal
loide in der Gießform unterzubringen, da der Abstand zwischen der
Gießform und der aufzulegierenden Fahrfläche des Schienenkopfes zu
groß ist. Dieser Abstand muß allein durch Diffusion des Metal
les/Metalloids zurückgelegt werden.
Aus der DE-OS 19 01 366 ist allgemein bekannt, Metall
guß unter Zugabe von Impfmittelgranulat und/oder Legierungszusätzen
durchzuführen, und zwar unter Verwendung eines durch die Schmelze auf
lösbaren, diese Zusätze enthaltenden Körpers, der sich im Einlauf für
die Schmelze und/oder in dem von der Schmelze auszufüllenden Raum befindet.
Dieser Körper kann hiernach derart angeordnet bzw. ausgestaltet sein,
daß nur ein Teil des gebildeten Gußwerkstücks, und zwar dessen besonders
gefährdete oder beanspruchte Stellen eine Auflegierung erfahren. Hierbei ist
allerdings die sich in Abhängigkeit von der konkreten Ausgestaltung der Gieß
form ergebende starke Turbulenz bei der Einführung des schmelzflüssigen
Metalls zu berücksichtigen sowie der hierdurch bedingte Durchmischungs- und
Homogenisierungseffekt und es finden sich demzufolge in dieser Fundstelle
keine näheren Angaben, wie unabhängig von diesen Gegebenheiten eine ört
lich erhöhte Auflegierung erreichbar sein soll.
Aus der DE-PS 580 035 ist ein Verfahren zum aluminothermischen Zwischen
gußschweißen bekannt, bei dem durch einen fallenden Guß, Verwendung ei
nes Riegels und Einklemmen eines Legierungsmetallstäbchens zwischen den
zu verschweißenden Schienenenden eine Auflegierung im Schienenkopfbe
reich erreicht werden soll. Bei diesem Verfahren ist jedoch keine Vorwärmung
der Schienenenden vorgesehen, die aber, wie sich in der Praxis gezeigt hat, für
ein Aufschmelzen des Legierungsmetallstäbchens erforderlich ist. Selbst wenn
eine Vorwärmung der Schienenenden und ein anschließendes Einklemmen
des Stäbchens zwischen den Schienenenden zeitlich ohne den Eintritt einer zu
starken Abkühlung der Schienenenden bzw. eine befriedigende Vorwärmung
mit eingeklemmtem Stäbchen möglich wäre, ist bei diesem Verfahren proble
matisch, dass unvermeidbare Turbulenzen des Schmelzbades im Bereich des
Legierungsmetallstäbchens zu einer unerwünschten Durchmischung der Legie
rungselemente mit der den Steg- und Fußbereich der Schienen bildenden
Schmelze führen. Ferner weist dieses Verfahren den Nachteil auf, dass der
Zugang der Schmelze zu den Schienenenden durch das Legierungsstäbchen
örtlich behindert wird, so dass keine gleichmäßige Aufschmelzung der Ober
fläche der Stirnseiten der zu verbindenden Schienenenden gegeben ist und
dadurch ein Verlust an Festigkeit der Schweißverbindung eintreten kann.
Es bestand somit ein Bedarf nach einem möglichst einfachen Schweißverfah
ren, welches nur aus einem Verfahrens- bzw. Reaktionsschritt besteht, bei welchem
die zuzulegierenden Metalle oder Metalloide auf ebenso einfache, d. h.
sowohl in der Herstellung der benötigten Verbrauchsstoffe als auch in der
Ausführung der Thermit-Schweißverbindung in sicherer Weise bereitgestellt
werden und bei welchem es ermöglicht wird, diese Legierungszusätze gezielt
im Schienenkopf anzureichern. Ziel des zu entwickelnden Schweißverfahrens
ist es, eine Verbindung zu erzeugen, die mit dem Eigenschaftsprofil der zu ver
schweißenden Schienen übereinstimmt und insbesondere ein härteres mög
lichst feinkörniges Schweißgut im Schienenkopf erzielt und gleichzeitig einen
weniger bruchanfälligen und möglichst duktilen Fuß gewährleistet.
Mit einer solchen Schweißverbindung würde man aufgrund der höheren Härte
und aufgrund der Kornfeinung tragfähigeren Gefüges die Verschleißfestigkeit
und die damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile realisieren und die Qualität
der Schweißung verbessern.
Je nach Legierungselement bzw. Legierungselementkom
bination und der einzulegierenden Menge kann ein unter
schiedliches Eigenschaftsprofil - chemische Zusammenset
zung des Stahles, mechanische Eigenschaften, Gefügestruk
tur, etc. - eingestellt werden. Diese verschiedenen Eigen
schaften hängen zum Teil, je nach Art und Menge des Zusat
zes, voneinander ab.
Es bestand insbesondere Bedarf nach möglichst einfa
chen, sicheren und reproduzierbaren Methoden beim alumi
nothermischen Zwischengußschweißen von Schienen, die
es ermöglichen, den aluminothermisch erzeugten Stahl ge
zielt mit einzulegierenden Thermit-Stahlzusätzen mit dem
Teil des aus dem Reaktionstiegel auslaufenden Stahls in
Kontakt zu bringen, der die. Schweißung im Schienenkopf
bereich bildet.
Darüberhinaus ist eine innige Durchmischung des Ther
mit-Stahles innerhalb der Gießform unbedingt zu vermei
den. Andernfalls ist eine Anreicherung von Legierungszu
sätzen im Kopf nicht zu erreichen.
Gegenstand dieser vorliegenden Erfindung ist ein Verfah
ren, was dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Legie
rungszusätze nach Abschluß der aluminothermischen Reak
tion und Trennung des Stahls von der Schlacke über den
Riegel, ein im oberen Bereich der Gießform den Schienen
kopf überdeckend angebrachtes Formstück, in der Gießform
zulegiert und der Überlauf in der Gießform verschlossen ist.
Der zu verschließende Überlauf in der Gießform ist in
Fig. 1 mit (10) gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Schweißverfahren mit fal
lendem Guß - Fig. 2 - läuft nach Reaktion des aluminother
mischen Gemisches im Reaktionstiegel (1) der Stahl (5) in
die Mitte der Gießform (2) ein und steigt dort bzw. in den
Steigern (3) nach oben, wobei der Überlauf verschlossen ist.
Der zuletzt aus dem Reaktionstiegel aus laufende Stahl
bildet somit den Kopf der Schiene und ist erfindungsgemäß
aufzulegieren. Dies bedeutet, daß das Legieren des zuerst
auslaufenden Stahls mit den Legierungskomponenten ver
mieden werden muß. Erreicht wird das dadurch, indem man
die Legierungsbestandteile (9) in der Gießform in Höhe des
Schienenkopfes so anordnet, daß der zuerst einlaufende
Stahl an der Legierungsportion vorbeigeführt wird und erst
mit zunehmendem Füllstand in der Form der dann oben be
findliche Stahl mit den Legierungsbestandteilen (9) Kontakt
erhält. Dies ist beispielsweise möglich durch die Anordnung
der Legierungsbestandteile unterhalb des Riegels (4), der
üblicherweise in den beim aluminothermischen Schweiß
verfahren verwendeten Gießformen vorhanden ist. Dieser
Riegel ist ein im oberen Bereich der Gießform den Schie
nenkopf überdeckend angebrachtes Formstück, auf das man
den einlaufenden Stahl zum Abfangen seiner kinetischen
Energie auftreffen läßt und damit in den Schienenbereich
der Gießform leitet. Die Legierungsbestandteile können da
bei in geeigneter Weise in einen Hohlraum integriert in der
Riegelunterseite oder als Formstück oder in einem Behälter,
z. B. als Kapsel (6), im erforderlichen Abstand positioniert
werden, um die Kontaktierung genau in Schienenkopfhöhe
zu bewirken.
Eine aluminothermische Schweißung kann auch im stei
genden Gießverfahren, wie in Fig. 3 dargestellt, vorgenom
men werden. Dabei läßt man den aluminothermisch erzeug
ten Stahl nicht in den Schienenbereich der Form, sondern
durch die Steiger (3) in die Gießform (2) einlaufen. Dabei
steigt der einlaufende Stahl im Schienenbereich der Form
auf. Hierbei bildet also der zuerst in die Form einlaufende
Stahl den Schienenkopf, so daß bei diesem Gießverfahren
der zuerst einlaufende Stahl entsprechend aufzulegieren ist.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß man die Le
gierungsbestandteile sowohl auf der Ober- als auch auf der
Unterseite des eingesetzten Riegels (4) anbringt.
Die Anbringung an der Unterseite entspricht dem Kon
taktieren der Legierungsbestandteile beim fallenden Guß,
d. h. der hochsteigende Stahl wird im Schienenkopfbereich
mit entsprechenden Legierungselementen an der Riegelun
terseite in Kontakt gebracht und nachträglich legiert. Es ist
möglich, sie in massiver Form in die Unterseite des Riegels
einzuarbeiten oder als Granulat in einer Kapsel oder Ge
hänge unterhalb des Riegels anzubringen.
Bei Anordnung der Legierungszusätze an der
Oberseite nimmt der zuerst auslaufende Stahl
die Legierungbestandteile beim Überfließen
des Riegels auf und bildet als erster Teil
im Schienenbereich aufsteigend den so
gehärteten Schienenkopf.
Die Legierungsbestandteile können hierbei in verschie
denster Weise appliziert werden. So können sie beispiels
weise einfach als Pulver oder Granulat auf die Oberseite des
Riegels aufgebracht werden. Es ist auch möglich, den Rie
gel in Verbundbauweise aus einer Keramikschicht, verbun
den mit einer Schicht aus Legierungskomponenten, auszu
bilden.
Somit sind Gegenstand dieser Erfindung alle Methoden
des nachträglichen Auflegierens eines aluminothermisch er
zeugten Eisens oder Thermit-Stahls mittels des Riegels in
der Gießform.
Als Legierungszusätze, die nachträglich eingebracht wer
den, sind einerseits härtende und/oder kornfeinende Metalle
oder Legierungen zu bevorzugen. Hierzu zählen die Ferrole
gierungen der Elemente V, Ti, Nb, Cr, Mn, Si etc., die Selte
nen Erden oder deren Oxide und Carbide sowie Kohlenstoff
in gebundener oder elementarer Form.
Je nach Art und Menge der zur Verfügung gestellten Le
gierungszusätze ist es mit den erfindungsgemäßen Metho
den somit möglich, gewünschte Konzentrationsgradienten
der gesondert eingebrachten Elemente in der Schweißung zu
erzielen und gezielt den Belastungen im Gleis anzupassen.
Die nachträglich einlegierten Komponenten können in
elementarer bzw. metallischer Form oder als metallothermi
sche Reaktionsmischung eingesetzt werden.
Diese Verfahrensweise ist je nach Wahl des Riegels also
unabhängig vom chemischen Zustand der zuzulegierenden
Komponente.
Der Einsatz der nachträglich eingebrachten Legierungs
elemente erfolgt bevorzugt in Form von Pulvern oder Gra
nulaten. In diesem Fall werden die Zusätze in einem Behäl
ter, z. B. einer Eisenkapsel, oder in einer Aussparung im
Riegel untergebracht.
Üblicherweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren als Ausgangsgemisch ein aluminothermisches Gemisch,
bestehend aus im wesentlichen Aluminium, Eisenoxid und
Dämpfungsmittel, eingesetzt, mit dem Gehalte an Kohlen
stoff von 0,1 bis 1,0 Gew.-% und Mangan von 0,2 bis
2,0 Gew.-% in der Schweißung erreicht werden.
Die Bereitstellung der Legierungsbestandteile Kohlen
stoff und Mangan muß nicht notwendigerweise über das alu
minothermische Gemisch erfolgen. Dies ist auch mittels der
erfindungsgemäßen Auflegierungsmethode möglich, die das
nachträgliche Einlegieren jeglicher Legierungsbestandteile
sowohl beim steigenden als auch fallenden Gußverfahren
erlaubt. In diesem Fall wird lediglich aluminothermisch Ei
sen erzeugt.
Bei geeigneter Wahl der Auflegierungsmethode, der Le
gierungselemente und deren Konzentration kann die
Schweißung gezielt dem Eigenschaftsprofil der Schiene,
wie z. B. chemische Zusammensetzung oder Härte, mög
lichst nahe angepaßt werden. Beispielsweise kann auf sehr
einfache Art und Weise ein Härtegradient erzeugt werden
mit einem vergleichsweise harten Schienenkopf und wei
chen Schienenfuß.
Wie die Härte sind die Durchbiegung und Rißwider
standskraft abhängig vom Werkstoff, so daß bei einem duk
tileren Schienenfuß eine Verbesserung dieser Kennwerte er
zielt wird.
Die Durchbiegung, genauer Bruchdurchbiegung, wird in
einem Biegebruchversuch ermittelt. Neben der Durchbie
gung wird die Bruchlast festgestellt, d. h. die maximal auf
zuwendende Kraft für den Bruch der geschweißten Schiene,
die bei unveränderter Geometrie auch ein Maß für die Bie
gefestigkeit ist. Im Gegensatz zur Durchbiegung ist die
Bruchlast nur abhängig von der Geometrie der Schiene, so
daß eine legierungstechnische Beeinflussung dieser mecha
nischen Kenngröße nicht möglich ist.
Ein für die Betriebssicherheit eines Gleises besonderer
Kennwert ist die Rißwiderstandskraft, d. h. die Kraft, die ein
Werkstoff einer Rißbildung und -ausbreitung entgegenset
zen kann. Bekanntlich nimmt die Rißwiderstandskraft mit
zunehmender Zähigkeit des Werkstoffes zu. Somit liegt bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund des duktileren
Fußes eine verbesserte Rißwiderstandskraft vor.
Beim Auflegieren des den Schienenkopf bildenden
Stahls, der beim Einlaufen in die Form eine Temperatur von
etwa 2100°C aufweist, wird eine gezielte Anreicherung von
geeigneten, nachträglich einzubringenden Legierungsele
menten im Schienenkopfbereich der Schweißverbindung er
reicht. Auf diese Weise kann das Eigenschaftsprofil gezielt
beeinflußt werden. Hierzu zählen Härte, Durchbiegung,
Rißwiderstandskraft und Verschleißfestigkeit.
Die erfindungsgemäß erzielbaren Härtegradienten im
Schienenprofil werden im folgenden näher erläutert:
Fig. 4 zeigt zunächst die Analysen- und Härtemeßpunkte
im Abstand von der Fahrfläche (in mm) am Beispiel des
Schienenprofils S 49 mit einem Metergewicht von 49 kg/m.
Fig. 5 stellt den Härteverlauf einer kopfgehärteten
Schiene (S 49 HH), ausgedrückt in HB (Härte Brinell) in
kp/mm2 im jeweiligen Abstand von der Fahrfläche, wie in
Fig. 3 gezeigt, dar. Deutlich erkennbar ist die Härtesteige
rung im Schienenkopfbereich gegenüber dem restlichen
Profil.
Fig. 6 zeigt den Härteverlauf einer heute üblichen alumi
nothermischen Schweißung bei kopfgehärteten Schienen.
Dabei werden im wesentlichen Härtewerte erhalten, die der
Härte im Schienenkopf entsprechen; diese Härte ist jedoch
im gesamten Schienenprofil gleichmäßig vorhanden mit den
oben dargestellten Nachteilen.
In Fig. 7 ist das Härteprofil einer Schweißung mit erfin
dungsgemäßer Auflegierung im Schienenkopfbereich dar
gestellt. Es wird mit 10 g FeV auflegiert. Die Schweißung
erfolgt im steigenden Guß. Die Legierungsbestandteile wer
den in einer Kapsel unterhalb des Riegels positioniert. Deut
lich erkennbar ist der Härteabfall von der gewünschten ho
hen Härte im Kopfbereich bis zur höheren Duktilität im
Fußbereich.
Fig. 7a weist die entsprechenden Vanadiumgehalte in den
Meßpunkten aus.
Dabei wird bei einer Brinell-Härte von 268 kp/mm2 eine
Durchbiegung von 34 mm erzielt.
Claims (7)
1. Verfahren zum aluminothermischen Zwischengußschweißen von Schienen,
wobei der aluminothermisch erzeugte Stahl in eine die zu verbindenden
Schienenenden umgebende feuerfeste, einen Überlauf aufweisende Gieß
form eingegossen und Legierungszusätze mit dem Teil des aus einem Re
aktionstiegel auslaufenden Stahls in Kontakt gebracht werden, der die
Schweißung im Schienenkopfbereich bildet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Legierungszusätze an dem Riegel, ein im oberen Bereich der Gießform den Schienenkopf überdeckend angebrachtes Formstück, angeordnet sind und nach Abschluß der aluminothermischen Reaktion und Trennung des Stahles von der Schlacke nach Maßgabe eines fallenden oder eines steigenden Gusses jeweils bei fallendem Guß mit dem zuletzt bzw. bei steigendem Guß mit dem zuerst aus dem Reaktionstiegel ausfließenden Stahl in der Gießform zulegiert werden, wobei der Überlauf der Gießform geschlossen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man die Legierungszusätze in einem Behältnis
unterhalb des Riegels anordnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man die Legierungszusätze oben auf dem Rie
gel anordnet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man die Legierungszusätze in einer Ausspa
rung unterhalb des Riegels anordnet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Legierungszusätze in Form eines Pul
vers oder Granulats eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man die Legierungszusätze unterhalb des Rie
gels aufhängt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Legierungszusätze in fester, kompak
ter Form eingesetzt werden.
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