DE19636813C1 - Verfahren zur Montage von Piezoelementen auf Oberflächen - Google Patents
Verfahren zur Montage von Piezoelementen auf OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung zwischen einem Piezoelement und einer Oberfläche.
Die bisherige Praxis zur Montage von Piezoelementen auf
Oberflächen, zum Beispiel in Sensorsystemen, wie sie in der
WO 95/16921 beschrieben sind, bestand im Anlöten der
Piezoelemente auf metallischen Oberflächen. Bei
herkömmlichen Lötverfahren von Piezoelementen werden durch
die hohen Verarbeitungstemperaturen bis ca. 225°C die
Piezoelemente zum Teil vorgeschädigt. Aus der
Mikroelektronik ist es bekannt, elektrisch leitende
Verbindungen zwischen zwei Elementen, wobei unter Elementen
je beispielsweise elektronische Bauteile, integrierte
Schaltkreise, Leiterplatten oder ähnliches, die an der
Oberfläche der Elemente herausgeführte, zu kontaktierende
Bereiche aufweisen, verstanden werden, mittels elektrisch
leitender Klebstoffe herzustellen. Anwendungsbeispiele
finden sich zum Beispiel in der DE 41 38 779 A1 und in dem
Artikel von H. Seiffert, B. Günter und U. Löffler in Kleben
& Dichten, Adhäsion, 1993, 37, S. 23-25. Diese elektrisch
leitenden Klebstoffe besitzen in einem thermoplastischen
oder duroplastischen Basismaterial dispergierte, elektrisch
leitfähige Teilchen, die die elektrisch leitende Verbindung
zwischen den Kontaktbereichen des zu verbindenden Elements
übernehmen. Die Kontaktbereiche werden hierbei unter Druck
und Wärmeeinwirkung unter Zwischenschaltung des Klebstoffs
zusammengefügt, so daß die elektrisch leitfähigen Teilchen
mit den jeweiligen Kontaktbereichen kontaktieren und so
einen elektrisch leitenden Pfad ergeben. In der DE-OS 38 24 140
ist ein Verfahren beschrieben, beidseitig
silberbeschichtete Piezokeramikscheiben mittels eines
rußgefüllten Schmelzklebstoffes auf metallischen Oberflächen
zu kontaktieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verzicht auf
eine Oberflächenmetallisierung, Piezoelemente mittels eines
elektrisch leitfähigen Klebstoffes, dessen elektrisch
leitfähige Komponente bei thermischer Behandlung leitende
Pfade ausbildet, auf metallischen Oberflächen, insbesondere
auf Drehratensensoren, zu befestigen, und daß die
Piezoelemente bei der thermischen Behandlung nicht in
Mitleidenschaft gezogen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Montage von
Piezoelementen mittels Klebstoffen auf Oberflächen.
Eine thermische Beschädigung der Piezoelemente durch hohe
Temperaturen während des bislang üblichen Lötvorgangs wird
daher durch Verwendung von Klebstoffen vollständig
vermieden. Dadurch kann der Klebstoff im Überschuß
aufgetragen werden, wobei durch den entstehenden
Klebstoffwulst an den Rändern des Piezoelements eine
zusätzliche Versteifung und Festigkeit der Verbindung
zwischen Piezoelement und Oberfläche erreicht werden kann.
Durch diese zusätzliche Versteifung und die dadurch
erfolgende Seitenhaftung kann die aufwendige und
kostenintensive Unterseitenmetallisierung der Piezoelemente,
wie sie bei Lötverfahren nötig ist, durch eine
kostengünstige mit stark reduzierten Haltungseigenschaften
ersetzt werden.
Weiterhin ist eine Anhärtung und simultane, das heißt parallele
Aushärtung mehrerer Piezoelemente auf einer
Oberfläche möglich, wohingegen beim Löten nur eine
sequentielle Anbringung möglich ist. Dies ermöglicht eine
weitgehende Automatisation und Zeit- sowie Kostenersparnis
des beschriebenen Montageprozesses.
Darüberhinaus wird bei Montage durch Klebstoffe die
Oberfläche der Piezoelemente nicht verschmutzt, was bei
Montage durch Löten aufgrund des Lötflußmittels unvermeidbar
ist. Dadurch wird ein weiterer Verfahrensschritt, die
Reinigung der verschmutzten Piezoelemente vorteilhafterweise
eingespart.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bevorzugt eine Lötverbindung, vorzugsweise
Sn/Bi mit einem Schmelzpunkt von 140°C verwendet, die bei
den üblichen Verarbeitungstemperaturen von 160-200°C in
geschmolzenem Zustand vorliegt und so überraschend leicht
leitfähige Pfade zwischen den Kontaktflächen ermöglicht.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens härtet der Leitkleber während des
Anpreßvorganges aus und ermöglicht so vorteilhaft eine
sofortige Weiterverarbeitung ohne zusätzliche
Trocknungsschritte.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens führt dies im Bereich der Meßwertgeber, z. B. bei
Drehratensensoren, die in diesem Fall die metallische
Oberfläche darstellen, überraschenderweise zu besserem
Schwingverhalten als bei gelöteten Verbindungen.
Ein zusätzlicher Vorteil bei dem erfindungsgemäßen
Klebeprozeß ergibt sich aus der geringen Dichte von
Klebstoffen verglichen mit Lötverbindungen. Dadurch entfällt
nach der Montage der Piezoelemente der aufwendige
Auswuchtprozeß bei empfindlichen Meßwertgebern
weitestgehend.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt als Anwendungsbeispiel
den Meßwertgeber eines Drehratensensors mit montierten
Piezoelementen.
Die Montage von Piezoelementen auf Oberflächen erfolgt in
erfindungsgemäßer Ausführung mittels eines vorzugsweise
elektrisch leitenden Klebstoffes. Als Oberfläche dient in
einer möglichen, nachfolgend beschriebenen Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens die Oberfläche eines Bechers 12
bei einem Meßwertgeber 10 eines Drehratensensors.
Der Meßwertgeber 10 hat einen Träger 11, auf den ein als
schwingungsfähiger Körper dienender, oben offener Becher 12
angeordnet ist. Mit Hilfe eines am Boden des Bechers 12
ausgebildeten Fortsatzes 13 liegt der Becher 12 am Träger 11
auf und ist dort verschweißt. Der Becher 12 besteht
beispielsweise aus Bronze oder einer Edelstahllegierung. Er
hat eine Wanddicke von ca. 0.5 mm. Seine Oberfläche ist
vergoldet, wobei die Schichtdicke ungefähr 2 bis 4 µm
beträgt. Im oberen Ende des Bechers 12, das heißt im Bereich
seiner Öffnung sind der Außenwand acht kleine Flächen 14 im
Abstand von 45° zueinander angefast, so daß acht kleine
schwingungsfähige Systeme entstehen. Diese Flächen können
vergoldet sein. Ferner wird auf diesen Flächen jeweils ein
Piezoelement 15 montiert. Dazu wird der elektrisch leitende
Klebstoff aus beispielsweise Epoxidharz mit Lotpartikeln aus
einer Zinn/Wismuth-Legierung durch Siebdruck,
Schablonendruck, Dispensen oder Stempeln auf die Unterseite
der Piezoelemente 15 aufgebracht. Das so mit elektrisch
leitendem Klebstoff beschichtete Piezoelement 15 wird
daraufhin mit definierter Kraft bei einer Temperatur von
ungefähr 200°C auf die acht kleinen Flächen 14 gepreßt.
Während des Anpreßvorgangs härtet der elektrisch leitende
Klebstoff aus. Die nunmehr montierten Piezoelemente 15
werden mit Hilfe eines im jeweiligen Kontaktbereich
angelöteten und/oder geklebten an der Becherwand angeklebten
Drahts 16 aus Kupfer mit den Anschlußpins 17 verbunden, die
durch Bohrungen 18 in den Träger 11 ragen. Die Bohrungen 18
sind mit Glas ausgegossen. Mit Hilfe der Pins 17 kann der
Sensor 10 direkt oder indirekt mit einer elektrischen
Schaltung zur Ansteuerung oder Auswertung verbunden werden.
Der gesamte Sensor 10 wird durch einen nicht dargestellten
Topf zur Umgebung hin abgeschlossen, der unter Vakuum auf
den Träger 11 aufgeschweißt ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Montage von wenigstens einem Piezoelement, welches
frei von einer einer Oberflächenmetallisierung ist, auf
einer Metalloberfläche, bei dem die Aufbringung über eine elektrisch anisotrop
leitenden Klebstoff erfolgt, der elektrisch leitfähige Partikel in
einer Harzmatrix enthält,
die aus einer Sn/Bi-
Legierung bestehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzpunkt der Sn-Bi-Legierung 140°C beträgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrisch leitende Klebstoff durch
Siebdruck auf die Unter- und/oder Oberseite des
Piezoelements (15) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrisch leitende Klebstoff durch
Schablonendruck oder Stempeln oder Dispensen auf die Unter
und/oder Oberseite des Piezoelements (15) aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das mit elektrisch leitendem Klebstoff
beschichtete Piezoelement (15) mit definierter Kraft und
definierter Temperatur auf die metallische Oberfläche
angepreßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
während des Anpreßvorgangs der elektrisch leitende Klebstoff
aushärtet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche die Oberfläche eines Bechers (12) aus Metall
oder einer Metallegierung ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Piezoelemente
(15) in Abständen voneinander ringförmig am Umlaufrand des
Bechers (12) angebracht sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung
eines Drehratensensors (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19636813A DE19636813C1 (de) | 1996-09-11 | 1996-09-11 | Verfahren zur Montage von Piezoelementen auf Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19636813C1 true DE19636813C1 (de) | 1998-01-29 |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19636813C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10064411A1 (de) * | 2000-12-21 | 2002-06-27 | Giesecke & Devrient Gmbh | Elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem Chip und einem Koppelelement sowie Sicherheitselement, Sicherheitspapier und Wertdokument mit einer solchen Verbindung |
DE10112433A1 (de) * | 2001-03-15 | 2002-10-02 | Bosch Gmbh Robert | Messanordnung für eine Viskositätsmessung von Flüssigkeiten |
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1996
- 1996-09-11 DE DE19636813A patent/DE19636813C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
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