DE19636755C1 - Verfahren zum Vermeiden von Lackrückständen beim Tauchlöten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Vermeiden von Lackrückständen beim Tauchlöten und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermeiden von Lack
rückständen beim Tauchlöten von Kupferlackdrähten an Kontakt
stiften elektrischer Bauelemente, bei welchem die Lötung in einer
automatischen Tauchanlage vorgenommen wird, bei der ein mit
Lot gefüllter Schöpfer aus einem Lötbad nach oben zu den Kon
taktstiften geführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind
aus der US 4,113,165 bekannt.
Weiterhin ist aus der DE 25 14 284 A1 ein Verfahren zum
Vermeiden von Lackrückständen beim Tauchlöten bekannt, bei
welchem ein Abstreifer die auf der Oberfläche des Lotbades
schwimmenden Rückstände einsammelt.
Als Wickeldrähte zur Herstellung induktiver Drosseln oder an
derer elektrischer Bauelemente werden üblicherweise verzinn
bare Kupferlackdrähte verwendet. Diese Kupferlackdrähte wer
den an Kontaktstifte (Pins zur Kontaktierung aufgedruckten
Schaltungen) von Drosseln oder von anderen Bauelementen ange
schlossen, indem die Wickeldrähte vorzugsweise mehrmals um
die Kontaktstifte gewickelt werden und anschließend durch
Tauchen in ein Zinnbad mit den Kontaktstiften verlötet wer
den.
Rückstände des Wickeldrahtlackes können sich dabei an den
Kontaktstiften ablagern und dadurch die Lötbarkeit der Kon
taktstifte in gedruckten Schaltungen beeinträchtigen.
Diese Rückstände werden beispielsweise mechanisch entfernt,
was aber aufwendig ist und einen Fehlerdurchschlupf und Be
schädigungen z. B. des Wickeldrahtes nicht ausreichend aus
schließt.
Ferner ist es möglich, durch örtlich versetztes Ein- und Aus
tauchen der Kontaktstifte die Bildung von Lackrückständen an
den Kontaktstiften weitgehend zu vermeiden. Dieses Verfahren
ist jedoch an bestimmten marktüblichen automatischen
Tauchlötanlagen, bei denen mit Lot gefüllte Schöpfer aus ei
nem Lötbad nach oben zu den Kontaktstiften geführt werden,
nicht mit vertretbarem Aufwand zu realisieren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, bei
denen auch bei Verwendung der geschilderten Tauchlötanlage
Lackrückstände an den Kontaktstiften vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lot im Lotschöp
fer nach erfolgter Lötung bei noch eingetauchten Kontaktstif
ten zum Überlaufen gebracht wird.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist
vorgesehen, daß sie einen vertikal bewegbaren Tauchkörper
aufweist, der durch Eintauchen in einen mit dem Lotschöpfer
durch Rohre verbundenen Lotvorratsbehälter das Lot im Lot
schöpfer zum Überlaufen bringt.
Vorzugsweise ist der Tauchkörper beheizt.
Weitere Ausgestaltungen sind Gegenstand zusätzlicher Unteran
sprüche.
Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung ist ein stationäres, beheiz
tes Lotbad 1 dargestellt, in dem sich flüssiges Lot 2 befin
det. Mit einem in Pfeilrichtung bewegbaren Vorratsbehälter 3
und an diesen mittels Rohren 4 angeschlossenen Lotschöpfern 5
wird Lot 2 aus dem stationären Lotbad 1 geschöpft.
Ein elektrisches Bauelement 6, z. B. eine Drossel, besitzt
Kontaktstifte 7, an denen der Wickeldraht 8 durch Umwicklung
der Kontaktstifte befestigt ist. Zum Anlöten des Wickeldrahts
8 an die Kontaktstifte 7 wird das Bauelement 6 in das im Lot
schöpfer 5 befindliche Lot 2 eingetaucht.
Nach erfolgter Lötung, jedoch bei noch eingetauchten Kontakt
stiften 7 wird das Lot 2 im Lotschöpfer 5 zum Überlaufen ge
bracht, indem ein Tauchkörper 9 in den Vorratsbehälter 3 ein
getaucht wird, wodurch das Lot 2 im Lotschöpfer 5 verdrängt
und zum Überlauf gebracht wird.
Durch diese Maßnahme werden die zumeist an der Oberfläche des
Lotes 2 schwimmenden Lackrückstände weggespült und können bei
dem anschließenden Austauchen der Kontaktstifte 7 nicht dort
zurückbleiben.
Vorzugsweise ist der Tauchkörper 9 beheizbar ausgebildet, da
mit das Lot 2 beim Eintauchen nicht unnötig abkühlt.
Vorzugsweise wird ein beheizter Tauchkörper verwendet, der
sich nicht mit dem Lot benetzen läßt und nicht oxidierbar
ist, und dessen Temperatur über der Lötbadtemperatur liegt.
Es ist auch möglich, ein Auslösen von zwei zeitlich versetz
ten Lotüberläufen durch Eintauchen des Tauchkörpers in zwei
Schritten vorzunehmen, wobei der erste Lotschwall unmittelbar
vor Beginn des Lötvorgangs durchgeführt wird, um eine saubere
schlackenfreie Lötung zu erreichen, und bei dem der zweite
Lotschwall vor Abschluß der Lötung zur Vermeidung von Lack
rückständen an den Kontaktstiften erzeugt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Vermeiden von Lackrückständen beim Tauchlö
ten von Kupferlackdrähten an Kontaktstiften elektrischer Bau
elemente, bei welchem die Lötung in einer automatischen
Tauchanlage vorgenommen wird, bei der ein mit Lot gefüllter
Schöpfer aus einem Lötbad nach oben zu den Kontaktstiften
geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lot (2) im Lotschöpfer (5) nach erfolgter Lötung bei
noch eingetauchten Kontaktstiften (7) zum Überlaufen gebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn des Lötvorgangs das Lot (2) im Lotschöpfer (5)
zum Überlaufen gebracht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen vertikal bewegbaren Tauchkörper (9) aufweist,
der durch Eintauchen in einen mit dem Lotschöpfer (5) durch
Rohre (4) verbundenen Lotvorratsbehälter (3) das Lot (2) im
Lotschöpfer (5) zum Überlaufen bringt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tauchkörper (9) beheizt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tauchkörper (9) nicht mit dem Lot (2) benetzbar und
nicht oxidierbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Tauchkörpers (9) über der Badtempera
tur des Lotes (2) liegt.
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