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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum Gießen eines
Stranges aus flüssigem
Metall, das in eine Kokille gegossen und als Strang mit erstarrter
Hülle und
flüssigem
Kern aus der Kokille herausgezogen wird.
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Beim
Stranggießen
wird mittels einer Kokille aus flüssigem Metall ein Strang gegossen,
der aus der Kokille herausgezogen wird. Ein wesentlicher Faktor
für eine
gute Qualität
des so gegossenen Stranges ist eine Konstanthaltung des Gießspiegels, d.
h. des Stands von flüssigem
Metall in der Kokille. Es ist bekannt, den Gießspiegel zu regeln. Dabei ist die
Reglerauslegung schwierig, da die Parameter der Regelstrecke, d.
h. der Gießapparatur
und der Kokille, zum Teil starken Schwankungen unterworfen sind.
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Der
Zufluß flüssigen Metalls
in eine Kokille erfolgt z. B. über
ein Zuflußrohr,
das in das flüssige Metall
in der Kokille getaucht wird und das Auslaßöffnungen zum Austritt flüssigen Metalls
in die Kokille aufweist. Diese Auslaßöffnungen werden ggf. im Laufe
eines Gießvorgangs
aufgrund des Absetzens von erstarrendem Material kleiner. Der Zuflußwiderstand
steigt, d. h. die Regelstrecke wird verändert. Reißt erstarrtes Material von
den Auslaßöffnungen ab,
so wird der Zuflußwiderstand
sprungartig kleiner und es kommt zu sprungartigen Veränderungen
in der Regelstrecke. Durch diese Schwankungen in der Regelstrecke
kann ein Regler nicht in bezug auf die Regelstrecke optimiert werden.
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Aus
der JP-A-4-9260 ist eine Einrichtung zur Regelung eines Gießspiegels
einer Stranggießanlage
bekannt, bei der anhand der Abweichung des Gießspiegels von einem Sollgießspiegel
und der Abweichung einer Verschlußstellung eines Kokillenzuflusses
von einer erwarteten Verschlußstellung
mittels Fuzzytechniken ein Korrekturwert für eine Strangabzugsgeschwindigkeit
ermittelt wird.
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Aus
der JP-A-4-344 862 ist ein Verfahren zur Gießspiegelregelung bekannt, bei
dem anhand der Abweichung des Gießspiegels von einem Sollgießspiegel
eine Zuflußmenge
mittels Fuzzytechniken nachgeführt
wird.
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Aus
der JP-A-4-167 954 ist eine Vorrichtung zur Gießspiegelregelung bekannt, bei
der anhand der Gießgeschwindigkeit,
der Menge von flüssigem Metall
in der Kokille, des Tundishgewichts und der Abflußmenge an
flüssigem
Metall in die Kokille mittels Fuzzytechniken ein Korrekturwert für den Ausgußöffnungsgrad
ermittelt wird.
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Aus
der
DE 34 32 131 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Gußsträngen aus
Metall durch Stranggießen
bekannt, bei denen der Gießspiegel
in der Kokille geregelt wird.
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Aus
der
DE 44 04 148 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Gußsträngen aus
Metall durch Stranggießen
bekannt, bei denen der Gießspiegel
mittels eines halb- oder vollautomatischen Regelsystems konstant
gehalten wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Gießen eines Stranges aus flüssigem Metall
mittels einer Kokille anzugeben, das beim Auftreten von, insbesondere
typischen, Störungen
den Gießspiegel in
der Kokille besser als bisher konstant hält.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß Anspruch
1 bzw. eine Einrichtung gemäß Anspruch
7 gelöst.
Dabei wird der Gießspiegel,
d. h. der Stand flüssigen
Metalls in der Kokille, durch eine Bestimmung des Gießspiegels
und eine Beeinflussung des Zuflusses flüssigen Metalls in der Kokille
mittels eines Reglers geregelt, der die Reglerparameter on-line
mittels Fuzzytechniken an eine Veränderung der Parameter der Regelstrecke, d.
h. der Gieß apparatur
und der Kokille, anpaßt.
Die Verwendung von Fuzzytechniken hat sich besonders darin bewährt. Veränderungen
in der Regelstrecke zu erkennen und die Reglerparameter entsprechend diesen
Veränderungen
anzupassen. Dabei werden die Reglerparameter zusätzlich zur Einstellung durch den
Fuzzyeinsteller einer on-line-Optimie rung unterzogen. Bei der on-line-Optimierung
werden die Reglerparameter an periodische bzw. quasiperiodische Störgrößen, die
sich als periodische bzw. quasiperiodische Schwankungen des Gießspiegel-Istwerts
bemerkbar machen, optimiert.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, die Reglerparameter mittels eines
Fuzzyeinstellers zu bilden, dessen Eingangsgröße zumindest eine der Größen Istwert
des Gießspiegels.
Regelabweichung des Gießspiegels,
d. h. Differenz zwischen Soll- und Istwert des Gießspiegels,
oder relativer Regelabweichung des Gießspiegels, d. h. Quotient aus
Differenz zwischen Soll- und Istwert des Gießspiegels und Sollwert des
Gießspiegels,
ist.
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Dabei
eignet sich besonders die relative Regelabweichung als Eingangsgröße für den Fuzzyeinsteller.
Mit der relativen Regelabweichung, die eine normierte Größe ist,
lassen sich die Zugehörigkeitsfunktionen
des Fuzzyeinstellers für
eine derartige Eingangsgröße besonders
einfach einstellen. Die Zugehörigkeitsfunktionen
werden in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung on-line
opti miert. Dabei werden vorteilhafterweise die Bereiche der Zugehörigkeit
erhöht,
wenn periodische oder quasiperiodische Schwankungen im Gießspiegel-Istwert
steigen. Werden dagegen die periodischen bzw. quasiperiodischen
Schwankungen im Gießspiegel-Istwert geringer,
so werden die Bereiche der Zugehörigkeit des
Fuzzyeinstellers ebenfalls verringert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der
Regler eine Reibkraftkompensation auf.
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Weitere
Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
anhand der Zeichnung und in Verbin dung mit den Unteransprüchen. Im
einzelnen zeigen:
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1 eine
Anordnung zum Stranggießen,
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2 ein
Blockschaltbild mit Regler und Regelstrecke,
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4 Zugehörigkeitsfunktionen
für die
Regelabweichung,
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5 Zugehörigkeitsfunktionen
für die
Regelabweichung,
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6 eine
Hardwarestruktur für
die Steuerung bzw. Regelung von Stranggußanlagen,
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7 ein
Blockschaltbild mit einem Optimierer,
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8 einen
Optimierungsvorgang und
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9 ein
Blockschaltbild einer Reibkompensation.
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In
einer beispielhaften Anordnung gemäß 1 wird flüssiges Metall 13,
in diesem Falle Stahl 13, in eine Verteilerrinne 7 gegossen.
Aus der Verteilerrinne 7 fließt flüssiger Stahl 13 über ein
Tauchrohr 5 mit Auslaßöffnung 6 in
eine Kokille 3. In der Kokille 3 bildet sich aus
dem flüssigen
Stahl 13 ein Strang 1, der über Rollen 4 aus der
Kokille 3 herausgezogen wird. Der Zufluß flüssigen Metalls 13 über das
Tauchrohr 5 in die Kokille 3 wird über einen
Stopfen 8 beeinflußt,
der über
eine Mechanik 9, die einen Tragarm und eine Hubstange aufweist,
bewegt wird. Die Hubstange wird wiederum durch einen Hydraulikzylinder 10,
der über
ein Automatisierungsgerät 12 gesteuert
bzw. geregelt wird, angetrieben. Die Position wird mittels eines
Positionsmeßge rätes 15 gemessen
und an das Automatisierungsgerät 12 übertragen.
Außerdem
weist die Anordnung ein Kokillen füllstandsmeßgerät 11 auf, das ebenso
wie das Positionsmeßgerät 15 und
der Hydraulikzylinder 10 datentechnisch mit dem Automatisierungsgerät 12 verbunden
ist. Das Automatisierungsgerät 12 regelt bzw.
steuert den Gießspiegel,
d. h. den Stand flüssigen
Metalls 13 in der Kokille 3. Der aus der Kokille 3 herausgezogene
Strang 1 weist eine Sumpfspitze, d. h. einen flüssigen Kern 2,
und eine erstarrte Hülle 14 auf.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild mit Regler und Regelstrecke 28. Wesentliche
Einflußgrößen der Regelstrecke 28 bilden
der Stopfen 29, die Kokille 30 und die Kokillenfüllstandsmessung 31.
Die Regelstrecke wird mittels eines Gießspiegelreglers 22,
der in der beispielhaften Ausgestaltung als PID-Regler ausgeführt ist,
und einem Stellungsregler 25, der in der beispielhaften
Ausgestaltung als P-Regler ausgeführt ist, geregelt. Mittels
des Stellungsreglers 25 wird der Hydraulikzylinder 27 zur
Bewegung der Hubstange (1) geregelt. Mittels einer zusätzlichen Reibkraftkompensation 26 ist
es möglich,
die Reibung beim Verstellen der Hubstange zu kompensieren. Die eigentliche
Gießspiegelregelung
erfolgt im Gießspiegelregler 22,
dessen Parameter kp, tn,
tv on-line an Parameterschwankungen in der
Regelstrecke 28 angepaßt
werden. Große
und insbesondere aperiodische Schwankungen in der Regelstrecke 28,
die sich in der Regelabweichung, d. h. der Differenz zwischen Gießspiegel-Sollwert 20 und Gießspiegel-Istwert 32 bemerkbar
machen, werden mittels eines Fuzzyeinstellers 23 an die
veränderten Streckenparameter
angepaßt.
Zur besseren Kompensation von periodischen bzw. quasiperiodischen Störungen,
die sich als Schwankungen in der Regelabweichung bemerkbar machen,
werden die Parameter kp, tn,
tv, des Gießspiegelreglers 22 durch
eine on-line Regleroptimierung 21 in Hinblick auf diese Störung optimiert.
Um ein unerwünschtes
Reagieren des Fuzzyeinstellers 23 auf derartige periodische bzw.
quasiperiodische Störungen
zu vermeiden, wird dieser ebenfalls an periodische bzw. quasiperiodische
Störungen,
die sich als Schwankungen in der Regelabweichung bemerkbar machen,
angepaßt. Dazu
werden mittels eines Fuzzyoptimierers 24 die Zugehörigkeitsfunktionen
des Fuzzyeinstellers 23 verändert. Wirken sich die periodischen
bzw. quasiperiodischen Störungen
der Regelstrecke 28 als große periodische bzw. quasiperiodische
Schwankungen der Regelabweichung aus, so vergrößert der Fuzzyoptimierer 24 die
Zugehörigkeitsfunktionen
des Fuzzyeinstellers 23 derart, daß, dieser die Schwankung nicht
als Regelabweichung interpretiert. Bei Schwankungen kleinerer Amplitude
verringert der Fuzzyoptimierer 24 die Breite der Zugehörigkeitsfunktionen
des Fuzzyeinstellers 23 entsprechend.
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4 zeigt
ein Beispiel für
Zugehörigkeitsfunktio
nen des Fuzzyeinstellers. Dazu wird der Bereich, in dem sich die
relative Regelabweichung bewegen kann, in fünf Zugehörigkeitsfunktionen negativ-groß 60,
negativ 61, null 62, positiv 63 und positiv-groß 64 unterteilt.
Gemäß der Anordnung
aus 2 werden diese Zugehörigkeitsfunktionen des Fuzzyeinstellers 23 durch
den Fuzzyoptimierer 24 beeinflußt. Verringern sich z. B. die
Schwankungen in der Regelabweichung bzw. der relativen Regelabweichung,
so verringert der Fuzzyoptimierer 24 die Bereichsbreite
der Zugehörigkeitsfunktionen.
Dieses ist beispielhaft in 5 ausgeführt. Bei
kleineren periodischen bzw. quasiperiodischen Schwankungen in der
relativen Regelabweichung werden die Eckpunkte der Zugehörigkeitsfunktionen,
wie in 5 gezeigt, näher
an die Null-Achse bewegt. Dabei bezeichnet in 5 Bezugszeichen 80 die
Zugehörigkeitsfunktion
negativ-groß,
Bezugszeichen 81 die Zugehörigkeitsfunktion negativ, Bezugszeichen 82 die Zugehörigkeitsfunktion
null, Bezugszeichen 83 die Zugehörigkeitsfunktion positiv und
Bezugszeichen 84 die Zugehörigkeitsfunktion positiv-groß.
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6 zeigt
eine Hardwarestruktur für
die Steuerung bzw. Regelung von Stranggußanlagen. Dabei werden zur
Steuerung bei mehreren Stranggußanlagen
je Stranggußanlage
eine speicherprogrammierbare Steuerung 65 bzw. 68 eingesetzt,
die über
ein Bussystem 69 miteinander und mit einem PC 66 verbunden
sind. Dabei sind Gießspiegelregler, Stellungsregler,
on-line-Regeloptimierung, Fuzzyeinsteller und Fuzzyoptimierung jeweils
auf einer speicherprogrammierbaren Steuerung 65 bzw. 68 implementiert.
Die Sollwert-Berechnung und übergeordnete
Aufgabe erfolgen dagegen im PC 66. Zur Datenprotokollierung
weist das System einen Drucker 67 auf.
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7 zeigt
den Optimierer 21 aus 2 in detaillierterer
Form. Die Ausgangsgröße 90 der
Regelstrecke 91 wird durch den Regler 92 auf den
vorgegebenen Sollwert 93 geregelt. Auf den Prozeßeingang 94 wirken
Störungen
ein, die eine Regelabweichung 95 verursachen. Aufgabe des
Reglers 92 ist die Minimierung dieser Regelabweichung 95.
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Der
vorliegende Prozeß besitzt
folgende Eigenschaften:
- 1. Die Regelstrecke 91 ist
ein Chargenprozeß. Jede
Charge besitzt unterschiedliche Prozeßeigenschaften und erfordert
damit unterschiedliche Reglerparameter.
- 2. Die Prozeßeigenschaften
einer Charge verändern
sich mit der Laufzeit der Charge. Die Reglerparameter müssen damit
on-line an den Prozeß angepaßt werden.
- 3. Auf die Regelstrecke 91 wirken an einem Prozeßeingang
zwei Störgrößen ein.
Die erste Störung
ist eine statistische Störung
mit langsam veränderlicher
Amplitude. Die zweite Störung
besteht aus sprungförmigen
Störungen
großer
Amplitude und kleiner Frequenz.
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Die
Parameter des Reglers 92 werden durch einen Online-Optimierer 96 an
die sich verändernden Parameter
der Regelstrecke 91 angepaßt. Aufgabe des Online-Optimierers 96 ist
es, den Regler 92 zu jedem Zeitpunkt so einzustellen, daß die Regelabweichung
minimiert wird. Die Regelabweichung ist dann minimal, wenn der zeitliche
Mittelwert der quadrierten Regelabweichung (Standardabweichung σ) minimal ist.
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Der
Online-Optimierer 96 löst
dieses Problem wie folgt:
- 1. Für die Minimierung
der Regelabweichung wird nur die Auswirkung der statistischen Störung betrachtet,
da die sprungförmigen
Störungen
den Optimierungsalgorithmus in seinem Ablauf verfälschen würden. Aus
dem Signal 'Regelabweichung' werden dazu die
sprungförmigen
Störungen
herausgefiltert. Diese Vorgehensweise gewährleistet auch die Minimierung
der Auswirkungen sprungförmiger
Störungen.
- 2. Mit jeder neuen Charge wird die Optimierung gestartet und
die Optimierung berechnet optimale Reglerparameter 99.
- 3. Nach einer signifikanten Verschlechterung des Re gelergebnisses,
dies entspricht einer Veränderung
der Prozeßparameter,
wird die Optimierung neu gestartet. Es werden dann neue optimale Reglerparameter 99 berechnet.
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Der
Optimierungsalgorithmus arbeitet wie folgt:
- 1.
Die Regelung startet mit einem Startsatz für die Reglerparameter und es
wird die Standardabweichung σ durch
einen Standardabweichungsberechner 98 berechnet.
- 2. Von dem Startwert ausgehend werden die Reglerparameter 99 in
eine Richtung hin verändert und
es wird die neue Standardabweichung σ berechnet.
- 3. Die Reglerparameter 99 werden dann weiter im Sinne
einer Minimierung der Standardabweichung σ verändert.
- 4. Für
die Online-Optimierung wird die Standardabweichung σ gefiltert.
Die zeitliche Filterung der Standardabweichung σ wird durch die Einführung eines
Differenzwertes für
die Standardabweichung σ bewirkt.
Erst wenn sich die Standardabweichung σ um diesen Differenzwert verändert hat,
ist eine signifikante Veränderung
der Standardabweichung σ eingetreten.
Die Filterung der Standardabweichung σ in Abhängigkeit der Reglerparameter 99 wird
durch die Berücksichtigung mindestens
dreier verschiedener Reglereinstellungen zur Berechnung der Veränderung
der Standardabweichung σ in
Abhängigkeit
der Reglerparameter 99 erreicht.
- 5. Die Verstellung der Reglerparameter am Beispiel des Parameters
kp zeigt 8:
I:
Die Standardabweichung σ nimmt
mit steigendem kp ab. kp wird
bis zu einer oberen Grenze erhöht.
II:
Die Standardabweichung σ nimmt
mit steigen dem kp zu. kp wird
bis zu einer unteren Grenze er niedrigt.
III: Die Standardabweichung σ verändert sich
bei einer Änderung
von kp nicht. Die Schrittweite bei der Veränderung
von kp wird bis zu einer oberen Grenze erhöht.
IV:
Zwischen drei verschiedenen Reglereinstellungen liegt ein Minimum
der Standardabweichung σ.
Die Schrittweite wird bis zu einer unteren Grenze erniedrigt, um
so das genaue Minimum der Standardabweichung zu finden.
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9 zeigt
die Reibkompensation in detaillierter Form. Die Reibungskompensation
generiert ein Vorsteuersignal 100 für den Positionsregelkreis des
Stopfens 8 und beschleunigt so den Positionsregelkreis.
Dies wiederum wirkt sich derart aus, daß die Differenzen zwischen
dem Soll- 107 und Istwert 105 des Gießspiegels
abnehmen. Der Positionsregelkreis besteht aus dem Positionsregler 103,
hier ein P-Regler,
und der Hydraulik 104 für
die Stopfenverstellung. Das Vorsteuersignal 100 wird in
einem Modellregelkreis gebildet, der die reale Strecke nachbildet.
Der Modellregelkreis besteht aus dem Modellregler 101 und
einem Modell 102 der Hydraulik. Die Reibung in der realen
Hydraulik 104 bewirkt einen zeitweiligen Stillstand (Haften)
der Stopfenposition. Der Zustand des Haftens wird durch die Bildung 106 der
Ableitung der Stopfenposition ermittelt. Haftet die reale Hydraulik 104,
so wird auch die Geschwindigkeit der Hydraulik im Modellregelkreis
auf Null gesetzt. Dies bewirkt eine verstärkte Ansteuerung der Hydraulik 104 durch
das Vorsteuersignal und damit ein verringertes Haften der realen
Hydraulik 104.