-
Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Korrektur eines Meßfehlers
bei der Erfassung einer pulsierenden Größe, insbesondere der angesaugten Luftmasse
bei einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Zur Erfassung der von einer Brennkraftmaschine angesaugten Luftmasse werden
beispielsweise Luftmassenmesser eingesetzt, die ein beheiztes Element
aufweisen, das dem zu messenden Luftstrom ausgesetzt wird und durch diesen
gekühlt
wird. Der durch das beheizte Element fließende elektrische Strom wird
auf konstante Übertemperatur
bezüglich
der Ansauglufttemperatur geregelt. Aus dem benötigten Heizstrom läßt sich
ein Maß für die von
der Brennkraftmaschine angesaugte Luftmasse gewinnen.
-
Es
ist bekannt, daß unter
gewissen Betriebsbedingungen Pulsationen der Ansaugluft auftreten, dadurch
kann das Meßergebnis
verfälscht
werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es im Resonanzfall
zu so starken Pulsationen kommt, daß eine sogenannte Rückströmung auftritt.
Da herkömmliche
Luftmassenmesser üblicherweise
die Strömungsrichtung
nicht unterscheiden können,
wird die rückströmende Luft fälschlicherweise
als angesaugte Luft erkannt. Um diese Fehlmessungen abzumildern,
sind Verfahren zur Bestimmung der angesaugten Luftmasse bekannt,
bei denen der in Folge der Pulsationen auftretende Fehler kompensiert
wird. Dazu erfolgt eine Korrektur mit Hilfe eines Korrekturkennfeldes.
Es wird also die tatsächlich
angesaugte Luftmasse aus dem Ausgangssignal des Luftmassenmessers
unter Verwendung eines Kennfeldes ermittelt, wobei dieses Kennfeld über den
Drosselklappenwinkel und der Motordrehzahl aufgespannt ist und die
sich üblicherweise
einstellenden Saugrohrpulsationen berücksichtigt. Ein solches Verfahren
ist beispielsweise aus der derzeit noch nicht veröffentlichten
deutschen Patentanmeldung P 44 33 044 bekannt.
-
Bei
dem aus der DE-P 44 33 044 bekannten Verfahren werden Betriebsbedingungen,
unter denen in Folge von starken Pulsationen Rückströmung auftreten kann, unter
Zugrundelegung der dann herrschenden Resonanzdrehzahl ermittelt.
Ausgehend von der so ermittelten Resonanzdrehzahl werden aus einem
abgespeicherten, jedoch laufend korrigier- bzw. adaptierbaren Kennfeld
Werte entnommen, mit denen eine multiplikative Korrektur der zu
erfassenden Luftmasse durchgeführt
wird. Eine Änderung
der Ansauglufttemperatur wird bei dem bekannten Verfahren nicht
berücksichtigt.
Eine solche Änderung der
Ansauglufttemperatur beeinflußt
jedoch die Schallgeschwindigkeit und damit eine Verschiebung der
Pulsationsbereiche. Damit erfolgt eine Verschiebung der Drehzahlstützstellen,
die die maximalen Korrekturfaktoren zur Pulsationsunterdrückung enthalten,
wodurch Ungenauigkeiten bei der Korrektur der Meßgröße verursacht werden können.
-
Aus
der
US-PS 4,716,871 ist
eine Brennkraftmaschine mit einem Bypass im Ansaugsystem bekannt,
durch den eine zusätzliche
Luftmenge strömt.
Im Bypass ist ein Ventil vorhanden, dass von einer Elektronik angesteuert
wird und die Luft, die durch den Bypass strömt, regelt. Die vor dem Bypass im
Saugrohr strömende
Luft wird mit Hilfe eines Strömungssensor,
der als Drosselklappensensor ausgestaltet ist, gemessen. Die Messergebnisse
dieses Strömungssensor
werden ebenso wie die Messergebnisse eines Temperatursensors bei
der Steuerung bzw. Regelung der durch den Bypass strömenden Luft
berücksichtigt.
Es wird dabei unter Berücksichtigung
der Temperatur berechnet, wie viel Luft durch den Bypass strömen soll.
Hinweise, dass das Ausgangssignal des Strömungssensors bzw. des Drosselklappensensors
korrigiert werden soll, werden nicht gegeben. Es wird auch die Problematik
der Pulsationen im Saugrohr einer Brennkraftmaschine nicht beschrieben.
-
Aus
den Druckschriften
DE
44 40 640 A1 ,
DE 40
18 775 A1 sowie
DE
39 40 385 A1 sind weitere Verfahren zur Bestimmung der
von einer Brennkraftmaschine angesaugten Luft bekannt, bei denen
das Ausgangssignal eines Sensors, der im Saugrohr der Brennkraftmaschine
angeordnet ist, ausgewertet wird. Hinweise darauf, dass das Ausgangssignal
des Strömungssensors
korrigiert werden sollte, werden jedoch nicht gegeben.
-
Die
erfindungsgemäße Einrichtung
zur Korrektur eines Meßfehlers
bei der Erfassung einer pulsierenden Größe hat den Vor teil, daß eine noch
genauere und zuverlässigere
Bestimmung der pulsierenden Größe möglich ist.
Es ist weiterhin vorteilhaft, daß eine Änderung der Ansauglufttemperatur
schnell und zuverlässig
berücksichtigt
wird, so daß eine
Temperaturänderung
zu keinerlei Ungenauigkeiten bei der Ermittlung der pulsierenden
Größe bzw.
der daraus abgeleiteten Größen verursacht.
-
Erzielt
wird dieser Vorteil, indem das Korrekturkennfeld, mit dessen Hilfe
die Auswirkungen der Pulsationen bei der Bestimmung der pulsierenden Größe kompensiert
werden, nicht nur drehzahl- und drosselklappenwinkelabhängig gemacht
wird, sondern zusätzlich
eine Abhängigkeit
von der Ansauglufttemperatur aufweist. Das abgespeicherte Kennfeld
ist somit über
dem Drosselklappenwinkel und der Motordrehzahl aufgespannt, wobei
die festen Drehzahlstützstellen
des bekannten Kennfeldes durch Kennlinien ersetzt sind, die in Abhängigkeit
von der Ansauglufttemperatur ausgewählt werden.
-
Statt
Drehzahlstützstellen
in Abhängigkeit von
der Ansauglufttemperatur umzuschalten, besteht auch die Möglichkeit,
das Kennfeld mit einer korrigierten Drehzahl zu adressieren. Diese
korrigierte Drehzahl wird aus dem Produkt der ursprünglichen Drehzahl
und einem Faktor gebildet, der die Wurzel aus dem Verhältnis von
Ansauglufttemperatur zu einer Normtemperatur enthält. Da in
Steuergeräten
die Berechnung einer Quadratwurzel rechenaufwendig ist, kann alternativ
dieser Korrekturfaktor für
die Drehzahl in einer Kennlinie nachgebildet werden, die abhängig von
der Ansauglufttemperatur ist.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung werden durch die in den Unteransprüchen angegebenen
Maßnahmen
erzielt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß durch die erzielte optimale
Korrektur der Pulsationsauswirkungen die aus der Luftmasse zu errechnenden
Größen exakt
ermittelbar sind, wodurch beispielsweise eine Überfettung des Kraftstoffluftgemisches
als Folge von Pulsationsverschiebungen zuverlässig vermieden wird.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigt im einzelnen 1 die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen
Bestandteile einer Brennkraftmaschine einschließlich der erforderlichen Sensoren.
In 2 ist ein Blockschaltbild angegeben, das ein Beispiel der
erfindungsgemäßen Pulsationskorrektur
verdeutlicht.
-
In
1,
die bereits weitgehend aus der deutschen Patentanmeldung
DE-P 44 33 044 bekannt
ist, sind die für
das Verständnis
der Erfindung erforderlichen Komponenten einer Brennkraftmaschine
schematisch dargestellt. Dabei ist mit
10 das Saugrohr
der Brennkraftmaschine bezeichnet,
11 bezeichnet ein Einspritzventil
und
12 die Drosselklappe, deren Stellung bzw. Winkel α
DK mit
Hilfe eines Sensors
13 gemessen wird.
-
Mit 14 ist
ein Luftmassenmesser bezeichnet, beispielsweise ein Heißfilmluftmassenmesser,
der die durch das Saugrohr bei einer Brennkraftmaschine durchströmende Luftmasse
mL mißt
und in Abhängigkeit
von der strömenden
Luftmasse eine Ausgangsspannung UmH liefert,
die von der Auswerteschaltung 15 des Luftmassenmessers 14 bereitgestellt
wird.
-
Mit 16 ist
eine Welle der Brennkraftmaschine beispielsweise die Kurbel- oder
die Nockenwelle bezeichnet. Eine mit dieser Welle in Verbindung
stehende Scheibe 17 weist an ihrer Oberfläche Markierungen 18 auf,
die mit Hilfe eines Aufnehmers 19 abgetastet werden. Dieser
Aufnehmer liefert eine Ausgangsspannung Un mit
einer charakteristischen Pulsfolge, aus der die Drehzahl n der Brennkraftmaschine sowie
die Winkelstellung der Kurbel- bzw. der Nockenwelle ermittelbar
ist.
-
Die
Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine sowie die Auswertung
der von den Sensoren gelieferten Signale erfolgt mit Hilfe einer
Auswerteeinrichtung, beispielsweise dem Steuergerät 20 der
Brennkraftmaschine. In dieser Auswerteeinrichtung läuft auch
die Korrektur eines Meßfehlers
bei der Erfassung einer pulsierenden Größe, also beispielsweise des
Ausgangssignales des Luftmassenmessers ab.
-
Das
Steuergerät 20 umfaßt eine
Eingangsbeschaltung 21 sowie eine Ausgangsbeschaltung 22 und
eine zentrale Prozessoreinheit CPU 23 sowie Speicher 24.
Zwischen den einzelnen Bestandteilen des Steuergerätes 20 werden
Informationen ausgetauscht, dies ist durch die Pfeile 25a, 25b angedeutet.
Die vom Steuergerät
in Abhängigkeit
von den ermittelten Daten berechneten Ansteuersignale für die Einspritzung
und Zündung
sind mit E und Z bezeichnet.
-
Zur
Erfassung der Temperatur der angesaugten Luft befindet sich ein
Temperatursensor 26 im Saugrohr der Brennkraftmaschine.
Das Ausgangssignal UT des Temperatursensors 26,
das die Ansaugtemperatur TA repräsentiert,
wird dem Steuergerät 20 zugeführt. Aus
dem von den Sensoren 13, 14, 19, 26 sowie
ggf. weiterer Sensoren gelieferten Informationen werden im Steuergerät 20 die
erforderlichen Daten berechnet. Dabei werden Kennfelder, die im
Speicher 24 abgelegt sind, ausgewertet. Für die Berechnung
der von der Brennkraft maschine angesaugten Luftmasse läuft im Steuergerät 20 das
in 2 das in Blockform dargestellte Verfahren ab.
-
Die
strömende
Luftmasse mL wird mit Hilfe des Luftmassenmessers 14,
beispielsweise einem Heißfilmluftmassenmesser
gemessen. Der Luftmassenmesser 14 liefert die Ausgangsspannung
UmH. Diese Ausgangsspannung wird im Verstärker 27 in geeigneter
Weise verstärkt
und in einem nachfolgenden Analog-/Digitalwandler 28 digitalisiert.
Nach der Analog-/Digitalwandlung erfolgt die weitere Auswertung
im Steuergerät 20.
Dabei wird zunächst
eine Linearisierung des Signales durchgeführt, dies ist mit Block 29 bezeichnet.
Das Ausgangssignal des Blocks 29 wird über die Zeit T integriert (Block 30), wobei
die Integration bzw. die Analog-/Digitalwandlung jeweils im 1 Millisekundentakt
durchgeführt
wird.
-
Im
Block 31 erfolgt eine Numerierung durch Division der Zeit
T durch die als Zeit definierte Segmentlänge Tseg.
Nach dieser Division wird ein Luftmassensignal erhalten, das etwa
einer Zylinderfüllung
entspricht und in Block 32 aufbereitet wird, so daß am Ausgang
des Blockes 32 das korrigierte Luftmassensignal mLK erhalten wird. Dieses wird weiterverarbeitet
in Block 33 und durch eine Konstante K1 dividiert und mit
dem Kehrwert der Drehzahl 1/n multipliziert. Am Ausgang des Blockes 33 wird
so ein Lastsignal erhalten, das als Rohlastsignal tR bezeichnet
wird.
-
Dieses
Rohlastsignal wird im Block 34, dem die gemessenen Größen Drosselklappenwinkel αDK, Drehzahl
n sowie Ansauglufttemperatur zugeführt werden, mit dem Korrekturkennfeld
für den
Luftmassenmesser korrigiert. Mit Hilfe dieses Kennfeldes wird aus
dem Rohlastsignal, das aus der Ausgangsspannung des Luftmassenmessers
durch Umrechnen auf die Luftmasse unter Einbeziehung der Drehzahl
und der Konstanten K1 gewonnen wurde, ein korrigiertes Lastsignal
tLK gebildet. Die Korrektur ermöglicht insbesondere
Berichtigungen bezüglich
der Saugrohrpulsationen.
-
Da
das Kennfeld über
den Drosselklappenwinkel αDK und der Motordrehzahl aufgespannt ist und
außerdem
die Abhängigkeit
von der Ansauglufttemperatur umfaßt, wird sichergestellt, daß das korrigierte
Lastsignal tLK auch bei Änderungen der Ansauglufttemperatur
TA exakt ist. Eine Änderung der Ansauglufttemperatur
TA würde
ohne entsprechende Korrektur eine Verschiebung der Drehzahlstützstellen,
die die maximalen Korrekturfaktoren zur Pulsationsunterdrückung enthalten,
zur Folge haben. Das Kennfeld im Block 34 ist deshalb so
ausgestaltet, daß die
festen Drehzahlstützstellen
aus dem Korrekturkennfeld durch Kennlinien ersetzt werden, die in
Abhängigkeit
der Ansauglufttemperatur ausgewählt werden,
wobei die herrschende Ansauglufttemperatur aus den vom Temperatursensor
gelieferten Informationen erhalten wird.
-
Anstatt
einer solchen Umschaltung der Drehzahlstützstellen in Abhängigkeit
von der Ansauglufttemperatur TA besteht
auch die Möglichkeit,
das Kennfeld mit einer korrigierten Drehzahl zu adressieren. Diese
korrigierte Drehzahl nK wird aus dem Produkt
der ursprünglichen
Drehzahl n und einem Faktor gebildet, der die Wurzel aus dem Verhältnis von
Ansauglufttemperatur TA zu einer Normtemperatur
TN enthält.
-
-
Da
in Steuergeräten
die Berechnung einer Quadratwurzel rechenaufwendig ist, kann alternativ dieser
Korrekturfaktor für
die Drehzahl in einer Kennlinie nachgebildet werden, die abhängig von
der Ansauglufttemperatur ist.
-
Das
am Ausgang des Blockes 34 erhaltene, bezüglich Drosselklappenwinkel αDK,
Drehzahl n sowie Ansauglufttemperatur TA korrigierte
Lastsignal tLK wird in Block 35 noch
gefiltert, wobei die Filterung eine Tiefpaßfilterung darstellt. Die Filterkonstante KFZTL
ist mit Hilfe eines weiteren Kennfeldes für die Zeitkonstante des Lastfilters
beeinflußbar.
Nach der Tiefpaßfilterung
steht das für
die weitere Auswertung benötigte
Lastsignal tL zur Verfügung. Ausgehend von diesem
Lastsignal werden beispielsweise die für die Einspritzung benötigten Impulse
ausgelöst.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Pulsationskorrektur
bezüglich
einer Abhängigkeit
von der Ansaugtemperatur läßt sich
eine optimale Gemischvorsteuerung erzielen und die Pulsationsabhängigkeit
des Lastsignales wird gegenüber
dem Stand der Technik weiter reduziert. Damit wird auch eine Verbesserung bzw.
Reduzierung der HC-, CO- und CO2-Emission
in der Vollast erreicht. Die Berücksichtigung
der Ansauglufttemperatur TA bei der Festlegung
des Kennfeldes läßt sich
beispielsweise in folgender Weise durchführen:
Bei Ansauglufttemperaturen
zwischen 20 °C
und 30 °C
wird auf eine Kennlinie 1 zugegriffen. Zwischen 30 °C und 40 °C auf eine
Kennlinie 2 usw.