DE4440640A1 - Verfahren zur Instationärsteuerung von Brennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Instationärsteuerung von BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von
Brennkraftmaschinen im Instationärbetrieb gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannte Steuerungen von Brennkraftmaschinen erfassen
verschiedene Maschinenbetriebsparameter, wie z. B. die
Maschinendrehzahl, die Luftmasse im Ansaugrohr, die
Sauerstoffkonzentration im Abgas, die Kühlmitteltempe
ratur, um auf deren Basis den Zündzeitpunkt und die
Kraftstoffeinspritzmenge mittels einer vorbestimmten
mathematischen Beziehung unter Einsatz eines Mikropro
zessors zu bestimmen. Diese mathematischen Beziehungen,
die üblicherweise in Tabellenform in einem ROM-Speicher
abgelegt sind, liefern geeignete Einspritzmengen und
dazu passende Zündzeitpunkte für die Brennkraftma
schine.
Im Grundsatz erfolgt die Zündwinkelberechnung in Abhän
gigkeit der Drehzahl n und der Motorlast QL sowie in
Abhängigkeit von Korrekturfunktionen. Die Einspritzzeit
ergibt sich ebenfalls aus der Motorlast QL und gegebe
nenfalls verschiedenen Korrekturfunktionen, aus der an
hand einer Ventilkennlinie die Einspritzmenge je Hub
abgeleitet wird.
Die Motorlast QL ist definiert als die je Hub angesaug
te Luftmenge:
QL Q/n,
wobei Q die je Zeiteinheit (z. B. in kg/h) angesaugte
Luftmenge und n die Motordrehzahl in der Einheit 1/min
darstellt.
Der Durchsatz der an der Brennkraftmaschine zugeführten
Ansaugluft wird mittels sogenannter Ansaugluftmassen
strommeßgeräte für Verbrennungsmotoren, in den meisten
fällen Hitzdraht- und Heißfilmluftmassenstrommeßgeräte,
erfaßt, weil solche Geräte kostengünstig sind.
Bei einem Hitzdrahtluftmassensensor befindet sich ein
von einem Strom aufgeheizter dünner Draht in dem ange
saugten Luftstrom und bildet den Zweig einer Wheat
stone-Brücke. Die vorbeiströmende Luft entzieht dem er
hitzten Draht Wärme, wodurch sein Widerstand sich ver
ändert und die Brücke verstimmt wird. Die Brückenver
stimmung ruft über einen entsprechenden Regelkreis eine
solche Veränderung des Heizstroms hervor, daß die
Brücke wieder abgeglichen wird. Die Brücke ist so abge
stimmt, daß der Hitzdraht eine bestimmte Übertemperatur
erreicht, die mit Hilfe der Regelschaltung konstant ge
halten wird.
Eine schematische Darstellung eines Saugrohres S eines
Ottomotors ist in Fig. 3 gezeigt. In dieses Saugrohr
S, welches durch das Volumen Vs, den Saugrohrdruck ps
und die Luftdichte ϕs gekennzeichnet ist, fließt über
die Drosselklappe DK, dessen Öffnungsfläche sich aus
dem Winkel α ergibt, ein Luftmassenstrom mL ein, der
von einem vor dieser Drosselklappe DK angeordneten
Luftmassensensor HDLM erfaßt wird. Der am Einlaßventil
V, also am Motorzylindereingang in den Motorzylinder
strömende Luftmassenstrom ist mit mV bezeichnet, der im
stationären Betriebszustand des Motors ausreichend gut
mit dem Luftmassenstromwert mL am Ort des Luftmassen
sensors HDLM übereinstimmt und als integraler Mittel
wert der von dem Luftmassensensor gelieferten Luftmas
senstromwertes erfaßt wird. Im instationären Betriebs
zustand dagegen, also im dynamischen Übergang von einem
stationären in einen instationären Betriebszustand,
entsteht zwischen dem am Ort des Luftmassensensors ge
messenen Luftmassenstrom und der zeitgleich in den
Motorzylinder einströmenden Luftmasse eine Differenz,
die sich aus der Speicherwirkung des Saugrohres ergibt.
Dieser Luftmassenstrommeßfehler führt in der Regel zu
unerwünschten Lambda-Abweichungen, da ein Phasenfehler
zwischen der in den Zylinder strömenden Luftmasse und
der zugemessenen Kraftstoffmasse vorliegt.
Dieser Luftmassenstrommeßfehler führt bei tip-in
(schnelle Öffnung der Drosselklappe bei konstanter
Motordrehzahl) zu einem zu großen Meßwert, also zu ei
ner Anfettung des Kraftstoff-Luftgemisches, bei tip-out
(schnelle Schließung der Drosselklappe bei konstanter
Motordrehzahl) dagegen zu einem zu kleinen Meßwert für
die Luftmasse im Zylinder, also zu einer Abmagerung des
Kraftstoff-Luftgemisches.
Der Zeitraum, über den sich dieser Fehler erstreckt und
auf das Lambda auswirkt, hängt im wesentlichen vom Vo
lumen des Ansaugsystems zwischen der Drosselklappe und
den Einlaßventilen des Motors sowie von dem dynamischen
Verhalten des Luftmassensensors ab.
Zur Lösung der mit der Instationärsteuerung von Brenn
kraftmaschinen behafteten Probleme wurden verschiedene
Algorithmen vorgeschlagen.
So ist beispielsweise aus einem Aufsatz von T. Sekozawa
mit dem Titel "Development of a highly accurate air
fuel ratio control method based on internal state
estimation", erschienen in SAE (Society of Automotive
Engineer) 99 02 90 Paper, Februar 1992, bekannt, den
Luftmassenstrom mV am Einlaßventil des Motorzylinders
über eine Berechnung des Saugrohrdruckes ps zu ermit
teln. Diese Berechnung beruht auf der Formel
wobei R die Gaskonstante, T die Lufttemperatur im Saug
rohr, Vs das Saugrohrvolumen und mL bzw. mV der Luft
massenstrom am Ort des Luftmassensensors bzw. am Motor
zylindereingang bedeutet. Die Berechnung des Saugrohr
druckes ps mittels dieser Gleichung wird mit der zuge
hörigen Rekursionsformel auf der Grundlage von kurbel
wellensynchronen Intervallen gemäß
ps, n = ps, n-1 + Δt · K · (mL, n-1 - mV, n-1) (2)
durchgeführt, wobei der Parameter K = (R·T/Vs) kon
stant bleibt.
Der Luftmassenstromwert mV am Zylindereingang kann nach
der Formel
berechnet werden, wobei n die Motordrehzahl, i die
Taktzahl des Motors und λL der Liefergrad ist. Da der
Liefergrad λL, der von der Motordrehzahl, der Motor
last, der Temperatur und des Saugrohrdruckes abhängt,
sehr schwer direkt zu bestimmen ist, wird der Liefer
gradeinfluß in einem stationären Prüfstandsversuch für
ein 16 × 16-Stützstellenkennfeld für Saugrohrdruck und
Luftmassenstrom ermittelt. Dieses Kennfeld stellt daher
den Zusammenhang zwischen dem Saugrohrdruck ps, der
Motordrehzahl n und des Luftmassenstromes mV am Zylin
dereingang her. Nach jedem Meßintervall wird der Luft
massenstromwert mL,n ermittelt sowie mittels der im
vorangegangenen Intervall gespeicherten Werte des Saug
rohrdruckes ps,n, der Luftmassenströme mL,n-1 und
mV,n-1 der entsprechende Wert für den Saugrohrdruck
ps,n mittels der Formel (2) bestimmt. Mit diesem Saug
rohrdruck ps,n wird anhand des gespeicherten Kennfeldes
der entsprechende Luftmassenstromwert mV,n erzeugt, der
seinerseits zu einem Lastwert weiterverarbeitet wird.
Bevor der nächste Meßzyklus beginnt, werden die Werte
des Luftmassenstromes mV,n, der Luftmassenströme mL,n
und mV,n sowie der Saugrohrdruck ps,n gespeichert.
Dieses bekannte Verfahren zur Bestimmung des Luftmas
senwertes am Motorzylindereingang führt jedoch nicht zu
einer bestmöglichsten Lambda-Konstanz, da bei der
Durchführung dieses Verfahrens der Faktor K gemäß For
mel (2) konstant gehalten wird, dieser jedoch von der
Saugrohrlufttemperatur abhängt. Zur Verbesserung dieses
bekannten Verfahrens müßte daher dieser Temperaturwert
gemessen oder durch ein Näherungsverfahren bestimmt
werden, wodurch sich der Aufwand vergrößert, was zu ei
ner negativen Kostenfolge führt. Eine weitere Ursache
der mangelhaften Lambda-Konstanz liegt in dem 16 × 16-
Stützstellenkennfeld, das im gesamten Motorbetriebs
kennfeld nur eine unzureichend genaue Erfassung des Mo
torbetriebszustandes zuläßt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher
darin, ein Verfahren zur Instationärsteuerung von
Brennkraftmaschinen der eingangs genannten Art anzuge
ben, das die o. g. Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst. Hierbei geht das erfin
dungsgemäße Verfahren von einer experimentell aufge
stellten Beziehung zwischen dem Wert des Luftmassen
stromes mV am Motorzylindereingang und der Saugrohr
dichte ϕs aus. Zyklusweise werden über ein vorbestimm
tes Kurbelwellenwinkel-Intervall die von dem Luftmas
sensensor erzeugten Spannungssignale detektiert und
hieraus ein Spannungsmittelwert erzeugt. Am Ende jedes
KW-Intervalles wird die Saugrohrluftdichte aus den im
vorangegangenen KW-Intervall gespeicherten Werten des
Luftmassenstromes am Ort des Luftmassensensors, des
Luftmassenstromes am Zylindereingang und der Saugrohr
luftdichte bestimmt. Anschließend wird anhand der Luft
massenstrom-Dichte-Funktion in Abhängigkeit der Saug
rohrluftdichte und der Motordrehzahl ein Wert für den
Luftmassenstrom am Zylindereingang ausgegeben und hier
aus ein Motorlastwert berechnet. Ferner wird der Span
nungsmittelwert anhand einer Spannungs-Luftmassenkenn
linie in einen Luftmassenstromwert konvertiert und für
den nächsten Zyklus gespeichert. Für diesen nächsten
Zyklus werden auch die Werte des Luftmassenstromes am
Zylindereingang sowie die Saugrohrluftdichte gespei
chert.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand
eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den
Zeichnungen dargestellt und erläutert werden. Es zei
gen:
Fig. 2 und 3 ein Ablaufdiagramm zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 die für das erfindungsgemäße Ver
fahren erstellte Luftmassenstrom-
Luftdichte-Funktion und
Fig. 5 den Verlauf des Luftmassenstromes
am Zylindereingang als auch am Ort
des Luftmassensensors bei Drossel
klappensprüngen.
Das von einem Luftmassensensor (vgl. Fig. 1, Luftmas
sensensor HDLM) ausgegebene Spannungssignal wird mit
tels einer geeigneten Schaltung abgetastet, digitali
siert und einer Steuereinheit mit Speicher, beispiels
weise einem Mikroprozessor, zugeführt. Die Auswertung
der abgetasteten Meßwerte Ui, i = 1, 2, 3, . . . erfolgt
jeweils zyklusweise über ein KW-Intervall, dessen
Intervallänge L eine Funktion der Taktzahl i und der
Zylinderzahl z gemäß folgender Formel ist:
L = 360/i · z (°KW),
wobei i = 1 für Zweitaktmotoren und i = 0,5 für Vier
taktmotoren gilt. Die Formel gilt ferner unter der Vor
aussetzung, daß die Zylinder über einen Ansaugtrakt
miteinander verbunden sind. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 2 und 3 ergibt sich für einen 4-Zy
linder-Motor eine Intervallänge von 180°.
Nach Fig. 2 beginnt das Verfahren mit dem Setzen der
Variablen Us sowie des Laufindexes i, wobei die Varia
ble Us die Summe der Meßwerte Ui darstellt. Mit dem
darauffolgenden Schritt 1 wird sukzessiv die Summe Us
der Meßwerte Ui, i = 1, 2, 3, . . . gebildet. Diese Rou
tine wird so lange wiederholt, bis gemäß der Abfrage 2
alle Meßwerte Ui eines KW-Intervalls abgearbeitet sind.
Im darauffolgenden Schritt 3 wird der arithmetische
Mittelwert U aus den Meßwerten Ui gebildet.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens muß zunächst festge
stellt werden, ob der Motor im instationären Betrieb
arbeitet. Ein solcher Betriebszustand kann anhand des
Spannungsverlaufes der Meßsignale Ui des Luftmassensen
sors detektiert werden. Eine entsprechende Abfrage er
folgt mit Schritt 4, wonach die Differenz des Span
nungsmittelwertes U der Meßwerte Ui mit demjenigen
Spannungsmittelwert Ualt des vorangegangenen Interval
les gemäß folgender Formel ausgewertet wird:
(| - alt|)/ < K,
wobei alt der Spannungsmittelwert aus dem vorangegan
genen KW-Intervall und K eine Konstante ist. Diese Kon
stante K kann beispielsweise den Wert 0,25 annehmen.
Liegt die entsprechende Bedingung nicht vor, wird mit
dem Setzen einer Variablen kin auf den Wert "0" ein
stationärer Betrieb des Motors angezeigt und mit
Schritt 41 eine entsprechende Bearbeitung der Meßsigna
le Ui durchgeführt, dessen Inhalt Gegenstand einer
parallelen Anmeldung ist.
Liegt dagegen die entsprechende Bedingung gemäß Schritt
4 vor, erfolgt die weitere Bearbeitung der Meßsignale
Ui gemäß dem Ablaufschema nach Fig. 3. Zunächst wird
mit Schritt 5 festgestellt, ob in dem vorausgegangenen
KW-Intervall ein stationärer oder instationärer Betrieb
vorlag, indem die Variable kin abgefragt wird. Lag ein
stationärer Betriebszustand vor, erfolgt die Bearbei
tung gemäß Schritt 7, andernfalls nach Schritt 6.
Zunächst soll Schritt 6 erläutert werden, wenn also
über mehrere KW-Intervalle hinweg instationäre Be
triebszustände detektiert werden.
Zum besseren Verständnis sei nunmehr angenommen, daß
zum Zeitpunkt tn das KW-Intervall In bearbeitet wird
und die während diesem KW-Intervall In bearbeiteten
oder detektierten Größen den entsprechenden Index n er
halten.
Wie schon eingangs erwähnt wurde, hängt die Speicher
wirkung des Saugrohres von dessen Volumen Vs ab, dessen
Verhalten durch die folgende Differentialgleichung be
schrieben wird:
dϕs/dt = (mL - mV)/Vs, (4)
wobei ϕs die Saugrohrluftdichte in kg/m³ und mL bzw. mV
der Luftmassenstrom am Ort des Luftmassensensors bzw.
am Zylindereingang in kg/s darstellt.
Der Zusammenhang zwischen der Saugrohrdichte ϕs und dem
Luftmassenstrom mV am Zylindereingang stellt folgende
Gleichung dar:
mV = (n · VM · λL · ϕs)/60 · i, (5)
wobei n die Motordrehzahl, VM das Hubvolumen des Mo
tors, i die Taktzahl des Motors und λL der Liefergrad
darstellt.
Der Liefergrad λL ist, wie eingangs schon erwähnt
wurde, direkt sehr schwierig zu berechnen. Daher wird
für das weitere Verfahren eine experimentell aufge
stellte Beziehung zwischen dem Luftmassenstrom mV und
der Saugrohrluftdichte ϕs gemäß obiger Formel (5) er
mittelt. Hierzu wird in stationären Prüfstandsmessungen
neben dem integralen Mittelwert des Luftmassenstroms
auch der Saugrohrdruck und die Lufttemperatur im Saug
rohr ermittelt. Aus diesen Werten läßt sich über die
allgemeine Gasgleichung die Dichte berechnen. Das Er
gebnis ist beispielhaft in Fig. 4 für eine 4-Zylinder-
Maschine dargestellt, das den Luftmassenstrom in Abhän
gigkeit der Saugrohrluftdichte bei verschiedenen Dreh
zahlen als Parameter zeigt. Diese Luftmassenstrom-Luft
dichte-Funktion f könnte im Speicher der Steuereinheit
tabellarisch als 16 × 16-Stützstellenkennfeld abgelegt
werden oder als Satz monotoner Funktionen zweiter Ord
nung gespeichert werden. Im letzten Fall erhält man ei
nerseits eine bessere Genauigkeit und andererseits wird
weniger Speicherplatz bei gleicher Genauigkeit benö
tigt, da nur die Koeffizienten der Funktionen zu spei
chern sind. Diese Koeffizienten sind im folgenden mit
c₁, c₂ und c₃ bezeichnet.
Die Formel 4 wird in diskretisierter Form gemäß
ds,n = ϕs,n-1 + Δt (mL,n-1 - mV,n-1)/Vs (6)
verwendet, wobei ϕs,n-1, mL,n-1 und mV,n-1 die entspre
chenden Werte der Saugrohrdichte und der Luftmassen
ströme aus dem vorangegangenen KW-Intervall In-1 sind.
Anschließend werden die zu diesem Wert der Saugrohr
luftdichte ϕs,n zugehörigen Koeffizienten c₁, c₂ und c₃
anhand der abgelegten Luftmassenstrom-Luftdichte-Funk
tion f (vgl. Fig. 4) bestimmt, die von der Motordreh
zahl n abhängen. Hieraus wird der Wert für den Luftmas
senstrom mV,n gemäß der Formel
mV,n = c₁ · ϕ²s,n + c₂ · ϕs,n + c₃ (7)
berechnet. Schließlich wird noch die Konvertierung des
Spannungsmittelwertes der über das KW-Intervall In
erfaßten Meßsignale Ui in einem entsprechenden Luftmas
senwert mL durchgeführt. Abschließend wird eine Spei
cherung der Werte ϕs,n, mV,n und mL,n der Saugrohrluft
dichte, der Luftmassenströme am Ort des Zylindereingan
ges bzw. am Ort des Luftmassensensors aus dem KW-Inter
vall In für den nächsten Zyklus, der dem KW-Intervall
In+1 entspricht, gespeichert. Damit ist der Schritt 6
gemäß Fig. 3 abgeschlossen.
Nach einer Aktualisierung des Spannungsmittelwertes
alt aus dem vorhergehenden KW-Intervall Un-1 gemäß
Schritt 8 der Fig. 3 beginnt ein neuer Zyklus.
Ein Wechsel vom stationären in einen instationären Be
triebszustand führt gemäß des Ablaufschemas nach Fig.
3 zur Bearbeitung der Meßsignale Ui nach Schritt 7.
Dort erfolgt zunächst eine Konvertierung des Spannungs
mittelwertes der Meßsignale Ui aus dem KW-Intervall
In in einen Luftmassenstromwert mL,n. Da nunmehr ein
instationärer Betriebszustand vorliegt, wird die Varia
ble kin auf den Wert 1 gesetzt. Da im vorausgegangenen
KW-Intervall In-1 ein stationärer Betriebszustand vor
lag, stimmen die Werte für den Luftmassenstrom am Zy
lindereingang und am Ort des Luftmassensensors überein,
es gilt also mV,n-1 = mL,n-1. Anschließend werden die
Koeffizienten c₁, c₂ und c₃ der Luftmassenstrom-Luft
dichte-Funktion f gemäß Gleichung (7) in Abhängigkeit
der Motordrehzahl n ermittelt. Der zugehörige Wert ϕs,n
der Saugrohrluftdichte wird durch Anwendung der bekann
ten quadratischen Formel ermittelt. Somit sind die Wer
te ϕs,n, mL,n und mV,n der Saugrohrdichte bzw. der
Luftmassenströme am Ort des Zylindereinganges bzw. am
Ort des Luftmassensensors für den nächsten Zyklus, also
für das KW-Intervall In+1 bestimmt und können hierfür
gespeichert werden.
Aus dem am Ende jedes KW-Intervalles zur Verfügung ste
henden Wertes mV des Luftmassenstroms am Zylinderein
gang ermittelt die Steuereinheit in Abhängigkeit der
detektierten Drehzahl n einen Wert für die Motorlast QL
gemäß folgender Formel:
Das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
Fig. 5 gezeigt, die bei einer schnellen Öffnung der
Drosselklappe (tip-in) als auch bei einer schnellen
Schließung der Drosselklappe (tip-out) den entsprechen
den Verlauf der Luftmassenströme am Zylindereingang als
auch am Ort des Luftmassensensors zeigt. In dem Dia
gramm nach Fig. 5 zeigt die untere Kurve den Verlauf
des Drosselklappenwinkels, während die oberen beiden
Kurven den Verlauf der Luftmassenströme zeigen. Bei
tip-in zeigt das Diagramm ein Überschwingen des Wertes
des Luftmassenstroms mL am Ort des Luftmassensensors,
während der entsprechende Verlauf des Luftmassenstroms
mV dem Verlauf des DK-Winkels entspricht. Bei tip-out
ist der Verlauf des Luftmassenstromes mV gegenüber dem
jenigen Luftmassenstrom mL etwas verzögert, so daß kei
ne zu geringe Luftmasse im Motorzylinder zu erwarten
ist.
Claims (1)
1. Verfahren zur Steuerung von Brennkraftmaschinen im
Instationärbetrieb, bei dem ein im Saugrohr im Bereich
der Drosselklappe angeordneter Luftmassensensor zur Be
stimmung des Durchsatzes der Ansaugluft im Bereich des
Zylindereingangs elektrische Spannungssignale erzeugt,
die mittels einer einen Speicher aufweisenden Steuer
einheit in Motorlastwerte unter Zuhilfenahme der detek
tierten Drehzahl umgesetzt werden, aus denen zusammen
mit anderen detektierten Betriebsparametern und motor
spezifischen Daten die für den jeweiligen Betriebspunkt
erforderlichen Steuersignale für die Zündzeitpunktein
stellung und der Kraftstoffzumessung erzeugt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst im Speicher der
Steuereinheit eine Luftmassenstrom-Luftdichte-Funktion
(f) abgelegt wird, mittels der die Steuereinheit in Ab
hängigkeit der Saugrohrluftdichte (ϕs) und der Motor
drehzahl (n) einen Wert für den Luftmassenstrom (mV) am
Motorzylindereingang ausgibt und daß folgende Verfah
rensschritte durchgeführt werden:
- a) Abtastung der Spannungssignale des Luftmassensen sors über ein vorbestimmtes Kurbelwellenwinkel (KW)-Intervall (In) zwecks Erzeugung von Meßsigna len (Ui, i = 1, 2, 3, . . . ),
- b) Bildung des Spannungsmittelwertes () aus den Wer ten der Meßsignale (Ui, i = 1, 2, 3, . . . ),
- c) Bestimmung der Saugrohrluftdichte (ϕs,n) mittels der Steuereinheit aus den im vorangegangenen KW- Intervall (In-1) gespeicherten Werten des Luftmas senstroms (mL,n-1) am Ort des Luftmassensensors, des Luftmassenstroms (mV,n-1) am Zylindereingang und der Saugrohrluftdichte (ϕs,n-1),
- d) Bestimmung eines Wertes für den Luftmassenstrom wert (mV,n) am Zylindereingang in Abhängigkeit der Saugrohrluftdichte (ϕs,n) und der Motordrehzahl (n) mittels der in dem Speicher abgelegten Luft massenstrom-Luftdichte-Funktion (f),
- e) Konvertierung des Spannungsmittelwertes () in einen Luftmassenstromwert (mL,n),
- f) Speicherung des Luftmassenstromwertes (mL,n) am Ort des Luftmassensensors, des Luftmassenstromwer tes (mV,n) am Zylindereingang und der Saugrohr luftdichte (ϕs,n) und
- g) Bestimmung des Motorlastwertes (QL) aus dem Luft massenstromwert (mV,n) am Zylindereingang mittels der aktuellen Motordrehzahl (n).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4440640A DE4440640A1 (de) | 1993-11-19 | 1994-11-14 | Verfahren zur Instationärsteuerung von Brennkraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4339513 | 1993-11-19 | ||
DE4440640A DE4440640A1 (de) | 1993-11-19 | 1994-11-14 | Verfahren zur Instationärsteuerung von Brennkraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440640A1 true DE4440640A1 (de) | 1995-05-24 |
Family
ID=6502982
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4440640A Ceased DE4440640A1 (de) | 1993-11-19 | 1994-11-14 | Verfahren zur Instationärsteuerung von Brennkraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440640A1 (de) |
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