DE19632269A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Analyse der Topographie einer Papieroberfläche - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Analyse der Topographie einer PapieroberflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Erkennen periodisch auftretender Veränderungen in der Rauheit
einer Papieroberfläche. Vorrichtungen dieser Art sammeln im
allgemeinen topographische Daten der Papieroberfläche, analy
sieren diese Daten und vergleichen sie mit bekannten kenn
zeichnenden Topographien der Beläge und Ausrüstung der Papier
maschine, um die Stelle im Papierherstellungsverfahren zu
bestimmen, an der die periodisch auftretenden Veränderungen in
der Rauheit der Papieroberfläche erzeugt werden.
Bezogen auf Papier, ist die "Druckqualität" eine subjektive
Beurteilung durch das menschliche Auge einer bestimmten Pa
pieroberfläche im Hinblick auf das Druckprodukt auf dieser
Oberfläche. Einer der maßgeblicheren, objektiven Faktoren, die
sich auf die Druckqualität einer Papieroberfläche auswirken,
ist die "Rauheit" dieser Oberfläche. Darüber hinaus wird Pa
pier auch noch subjektiv nach der einfachen, unbedruckten,
sichtbaren Oberflächenglätte beurteilt. Demzufolge wurden
zahlreiche Verfahren zur Messung der Rauheit einer unbedruck
ten Papieroberfläche entwickelt, um die Beschaffenheit des
Druckprodukts im voraus besser beurteilen zu können.
Einige weit verbreitete, indirekte Meßverfahren für die Rau
heit einer Papieroberfläche, die als Glätte nach Sheffield,
Glätte nach Bekk und Parker Print Surf bezeichnet werden, um
fassen Techniken, die mit dem Auslaufen von Luft arbeiten,
wobei die Menge der zwischen der Papieroberfläche und einer
Dichtung der Testeinrichtung auslaufenden Luft über einen
festgelegten zeitlichen Abstand gemessen wird, oder, umge
kehrt, die Zeit, die zum Auslaufen einer festgelegten Luft
menge benötigt wird. Diese indirekten Meßverfahren für die
Oberflächenrauheit liefern zwar einen zahlenmäßig quantifi
zierbaren, relativen Wert der Oberflächenrauheit, sie haben
sich aber nicht als konstante, zuverlässige Indikatoren für
die Druckqualität erwiesen.
Die herkömmliche Messung der Oberflächenrauheit basiert auf
dem Ziehen einer Linie durch eine Abtastvorrichtung über die
Oberfläche, wie sie in der US-PS 4 888 983 (L.G. Dunfield et
al.) dargestellt ist. Die Werte der Oberflächenrauhtiefe wer
den in gleich beabstandeten Inkrementen in einer einzigen,
senkrechten Bewertungsebene gemessen. Die hierdurch erhaltenen
Werte der Oberflächenrauhtiefe werden digitalisiert und gemäß
Dunfield et al. zur Bestimmung eines entsprechenden Druckqua
litätsindexes algorithmisch verarbeitet.
Der Faserverlauf von maschinell gefertigtem Papier ist jedoch
zur Maschinenfertigungslinie ausgerichtet. Der Großteil der
zur Papierherstellung verwendeten Faser ist zur Laufrichtung
der Maschine und nicht quer hierzu ausgerichtet. Übetrieben
könnte man diesen Zustand der Faserausrichtung in Maschinen
laufrichtung als Wellentopographie sehen. Bei Messung durch
eine einzige Abtastvorrichtung mit vertikaler Bewegung quer zu
den Wellenrippen würde die Prüfung eine "rauhe" Oberfläche mit
großen, aber äußerst regelmäßigen Veränderungen des vertikalen
Abstands zwischen den höchsten und niedrigsten Punkten erge
ben. Bei Messung in einer zu den Wellenrippen parallelen Rich
tung würde die Prüfung eine "glatte" Oberfläche ergeben, mit
geringen Veränderungen des vertikalen Abstands. Nur durch eine
dreidimensionale Messung läßt sich die Beschaffenheit der
Oberfläche mit ihren parallel verlaufenden Rippen erkennen.
Hieraus geht hervor, daß eine dreidimensionale Topographie
durch Längen-, Breiten- und Höhenkoordinaten definiert ist,
wobei die Koordinaten für die Länge und Breite in der gleichen
Ebene liegen und die Koordinaten für die Höhe senkrecht zur
Ebene der Länge und Breite gemessen werden.
Die "sichtbare Glätte" von bedrucktem und unbedrucktem Papier
wird oft durch Muster in der Rauheit beeinflußt. Papiermuster
sind auf dem Papier normalerweise leicht zu erkennen, und in
Situationen, in denen ein "glattes" Papier erforderlich ist,
wird dies als unerwünscht empfunden. Die einfachste Methode,
dies zu beheben, liegt darin, das Herstellungsverfahren des
Papiers zu verändern und somit zu verhindern, daß das Muster
weiterhin im Papier auftritt. Ein Problem, das bei dieser
Methode auftritt, besteht darin, daß es schwierig ist, zu
erkennen, welche Teile des Herstellungsverfahrens geändert
werden müssen, um das Muster aus dem Papier zu entfernen,
solange das Muster nicht eindeutig identifiziert werden kann.
Obwohl das Auge das Muster erkennen kann, ist es im allgemei
nen kein gutes Hilfsmittel, um zu versuchen, den Ursprung des
Musters eindeutig zu identifizieren. Einige der Gründe hierfür
liegen darin, daß die wahrgenommenen Muster im Papier oft fein
sind, daß mehr als ein Muster im Papier vorhanden sein kann,
und daß die verschiedenen Herstellungsvorgänge, durch die
Muster in einem Papier erzeugt werden können, sehr ähnliche,
aber doch unterschiedliche Muster erzeugen können, die das
Auge nicht zu unterscheiden vermag. Als Folge der genannten
Situationen ist ein wiederholbares, nicht-subjektives Verfah
ren zum Erkennen von in Papier vorhandenen Mustern wünschens
wert.
Beispielsweise befaßt sich der Artikel "Measuring Fabric Mark
in Board Using Image Analysis" von A. A. Koukoulas, N. Nguyen
und B. D. Jordan, Journal of Pulp and Paper Science, Bd. 20,
Nr. 8, Seiten J220-J225, mit dem Vorhandensein eines Musters
in Papier. Koukoulas et al. beschreiben ein Verfahren zur
Auswertung der relativen Stärke eines Musters, dessen Ursache
im Papierherstellungsverfahren bekannt ist.
Die relative Stärke des Musters in Papierproben wird bestimmt,
indem die zweidimensionale Fourier-Transformation auf optische
Daten angewendet wird, die von den Papierproben gesammelt
wurden. Eine Beschränkung der von Koukoulas et al. vorgestell
ten Arbeit liegt darin, daß sie zwar ein Verfahren zum Messen
der relativen Stärke eines Musters präsentieren, dessen Ur
sprung in dem Papierherstellungsverfahren bekannt ist, daß
aber kein Mittel zum Erkennen der Ursache von Mustern, deren
Ursprung im Papierherstellungsverfahren unbekannt ist, angege
ben wird. Das von Koukoulas et al. vorgestellte Verfahren ist
auch dadurch extrem eingeschränkt, daß es nicht auf die Iden
tifizierung der Herkunft von Mustern in der Rauheit der Ober
fläche angewendet werden kann, da es bei dem Verfahren nach
Koukoulas et al. erfoderlich ist, daß die Papierprobe in engem
Kontakt mit einem Prisma ist, was nur möglich ist, wenn die
Oberfläche des Papiers deformiert wird, indem die Papierprobe
unter Druck mit Hilfe einer hydraulischen Presse gegen ein
Prisma gedrückt wird.
Aus den obigen Angaben wird ersichtlich, daß in diesem techni
schen Gebiet ein Bedarf an einem System zur Analyse einer
Papieroberfläche besteht, das in der Lage ist, das Rauheits
profil der Papieroberfläche genau zu messen, das aber gleich
zeitig auch bestimmen kann, an welchem Punkt in dem Papierher
stellungsverfahren der Papieroberfläche periodisch auftretende
Veränderungen der Rauheit zugefügt werden. Die Erfindung hat
den Zweck, diesem Bedarf und anderen Erfordernissen auf diesem
technischen Gebiet auf eine Weise Rechnung zu tragen, die für
den Fachmann durch die folgende Offenbarung besser ersichtlich
wird.
Allgemein ausgedrückt trägt die Erfindung diesen Erfordernis
sen Rechnung, indem sie ein Verfahren zur Analyse eines Ober
flächenprofils von Papier schafft, das mit einer Papiermaschi
ne mit Papierherstellungskomponenten erzeugt wird, wobei das
Verfahren folgende Schritte aufweist: Herstellung eines Pa
pier-Probebogens durch die Papiermaschine; Sammeln topographi
scher Daten des Papier-Probebogens; Sammeln topographischer
Daten der Papierherstellungskomponenten; Analyse der topogra
phischen Daten des Papier-Probebogens und der Papiermaschinen-
Komponenten; Vergleichen der topographischen Daten des Papier-
Probebogens und der Papiermaschinen-Komponenten; Identifizie
ren von möglicherweise vorhandenen Signaturen der Verarbei
tungskomponenten in den topographischen Daten des Papier-Pro
bebogens, die mit den topographischen Daten der Papiermaschi
nen-Komponenten in Wechselbeziehung stehen. Durch Anwendung
dieses Verfahrens bei einer Papiermaschine kann daher - falls
nötig - eine Einstellung der Papierherstellungskomponenten im
Sinne einer Verringerung oder Beseitigung der Signature der
Verarbeitungskomponenten in den topographischen Daten des
Papier-Probebogens erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die topographi
schen Daten des Bogens gesammelt, und eine Bestimmung eines
zweidimensionalen Frequenzspektrums wird durchgeführt. Dar
überhinaus werden die topographischen Daten der Papiermaschi
nen-Komponenten direkt von den Papiermaschinen-Komponenten
abgenommen, oder durch die Verwendung von Folienabdrücken der
Komponenten, und die Bestimmung eines zweidimensionalen Fre
quenzspektrums wird durchgeführt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können peri
odisch auftretende Muster in der Oberflächenrauheit der Pa
pierprobe erkannt werden, so daß korrigierend eingegriffen
werden kann, um die Muster zu beseitigen.
Das bevorzugte System zur Analyse von Papieroberflächen nach
der vorliegenden Erfindung hat folgende Vorteile: Hervorragen
de Eigenschaften, was die Messung der Oberfläche der Papierma
schinenkomponenten betrifft; hervorragende Eigenschaften, was
die Messung der Papieroberfläche betrifft; hervorragende Ei
genschaften, was die Identifizierung von Signaturen von Ver
arbeitungskomponenten einer Maschine für die Papierherstellung
betrifft; hohe Stabilität; lange Haltbarkeit; leichte Anwen
dung; und vorteilhafte Wirtschaftlichkeit. Tatsächlich werden
bei vielen der bevorzugten Ausführungsformen diese Faktoren
der Eigenschaften bezüglich des Messen der Komponenten- und
Papieroberflächen und der Identifizierung von Signaturen von
Verarbeitungskomponenten bis zu einem Grad optimiert, der
wesentlich hoher liegt als das, was bei früheren, bekannten
Systemen zur Analyse von Papieroberflächen erreicht wurde.
Die obigen Merkmale und andere Merkmale der vorliegenden Er
findung, die im Laufe der Beschreibung noch näher erläutert
werden, sind am besten unter Berücksichtigung der folgenden
detaillierten Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
verständlich, wobei in allen verschiedenen Darstellungen glei
che Bezugszeichen gleiche Teile bezeichnen. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der physikalischen Kom
ponenten der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 ein Abtastschema für die Bewegung des Probentisches
gemäß vorliegender Erfindung;
Fig. 4 ein Detail im Schnitt der erfindungsgemäßen Befesti
gungsvorrichtung für die Probe;
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm des für die Erfindung anwendbaren
Rechnersoftware-Steuerprogramms;
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm des Datenanalyseunterprogramms zur
Bestimmung der Rauheit, auf das im Ablaufdiagramm in
Fig. 5 Bezug genommen wird;
Fig. 7 ein Ablaufdiagramm des Datenanalyseunterprogramms zur
Bestimmung des Frequenzspektrums, auf das im Ablauf
diagramm in Fig. 5 Bezug genommen wird;
Fig. 8 eine Darstellung eines Frequenzspektrums nach der vor
liegenden Erfindung; und
Fig. 9 eine Darstellung des Frequenzspektrums aus Fig. 8 nach
der vorliegenden Erfindung mit zusätzlichen Markierun
gen bzw. Beschriftungen.
Der konstruktive Grundaufbau der vorliegenden Erfindung ist in
Fig. 1 dargestellt und umfaßt eine zusammenwirkende Anordnung
bestehend aus einer Vermessungseinheit 10 für die Probe, einem
Rechner 11 zur digitalen Datenverarbeitung, einem mit einer
Tastatur versehenen Steuerpult 12, einem Bildschirm 13, einer
Vakuumpumpe 14, einem geregelten Vakuumbehälter 15 und einem
Drucker 16.
Die Vermessungseinheit 10 für die Probe umfaßt einen massiven
Auflagetisch 20, der eine oder mehrere Haltevorrichtungen 21
für eine Abtastvorrichtung aufweist. Jede Haltevorrichtung 21
trägt einen vertikal verstellbaren Kopf 22 zur Halterung der
Abtastvorrichtung, der einen starren Arm 23 für die Abtastvor
richtung aufweist. Die Abtastvorrichtung 25 als solches kann
ein Gegenstand sein, wie er im einzelnen in der US-PS 4 669
300 (P.H. Hall et al.), erteilt am 02.06.87, beschrieben ist.
Typische Spezifikationen für diese Abtastvorrichtung beinhal
ten eine Diamantspitze mit einem Spitzenradius von 2,53 µm
(0,0001 Zoll) zur Verwendung auf "feinem" Papier oder Schreib
papier und eine kugelige Hartmetall-Spitze mit einem Spitzen
radius von 0,25 mm (0,010 Zoll) für gebleichte Pappe.
Durch manuelles Drehen eines Stellrads 26 wird der Kopf 22 der
Abtastvorrichtung in Führungshülsen 27 vertikal verschoben, um
die Abstastvorrichtung 25 mittig relativ zur Ebene eines
Probebogens S₁, S₂ oder S₃ zu kalibrieren.
Jeder Probebogen S ist auf der Fläche eines in einem kartesi
schen Koordinatensystem bewegbaren Tisches 30 (Fig. 4) mittels
einer Vakuumeinrichtung fixiert. Die translatorische Bewegung
des Tisches 30 wird vom Rechner 11 über die Schrittmotoren 31
und 32 gesteuert. Nach einem Signal des Rechners sprechen
einer oder beide Motoren 31 bzw. 32 auf den Schrittmotortrei
ber 33 (Fig. 2) mit einem vorbestimmten Drehwinkel zur
translatorischen Verschiebung der Position des Tisches 30 in
zueinander senkrechten Richtungen unter den Armen 23 für die
Abtastvorrichtung an, um eine quer verlaufende Reihe von par
allelen Linien abzutasten, wobei jede Linie eine vorbestimmte
Anzahl von in regelmäßigen Abständen angeordneten Halteposi
tionen aufweist, um ein Raster aus äquidistanten Meßpunkten zu
definieren, wie in dem Abtastschema in Fig. 3 dargestellt. Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
umfaßt ein Raster aus 128 parallelen Linien, die jeweils eine
Länge von 8,13 cm (3,2 Zoll) aufweisen und über ein Breite von
8,13 cm (3,2 Zoll) angeordnet sind, jeweils 128 Meßpunkte auf
einer Länge von jeweils 8,13 cm (3,2 Zoll), d. h. insgesamt
(128)² gleichmäßig beabstandete Meßpunkte, oder ein Raster aus
256 parallelen Linien, die jeweils eine Länge von 4,06 cm (1,6
Zoll) aufweisen und über ein Breite von 4,06 cm (1,6 Zoll)
angeordnet sind, umfaßt jeweils 256 Meßpunkte auf einer Länge
von jeweils 4,06 cm (1,6 Zoll), d. h. insgesamt (256)² gleichmä
ßig beabstandete Meßpunkte.
Der Abstand zwischen diesen Meßpunkten kann verändert werden,
um Frequenzbereiche, die kennzeichnend für den zu prüfenden
Rauheitsgrad sind, aufzulösen. Die maximale Frequenz, die
aufgelöst werden kann, ist gleich der Hälfte der Frequenz des
Meßpunktabstandes.
Um dünne Proben von geringem Gewicht, wie beispielsweise Pa
pier, in ihrer Position zu fixieren, ist der in einem kartesi
schen Koordinatensystem bewegbare Tisch 30 mit einem oder
mehreren Vakuumschächten 35 (Fig. 4) versehen, die durch eine
poröse Metallplatte 36 abgedeckt sind, die eine spezifizierte
Planität aufweist. Die Größe der Poren der Platte 36 ist so
gewählt, daß Luft durch die Platte strömen kann, ohne daß die
Probe in die Porenschächte hinein verformt wird. Als Beispiel
wird eine Metallgas-Filterplatte mit einer Porengröße von 10
Mikrometer und einer Planität von ± 0,025 mm (± 0,001 Zoll)
der Mott Metallurgical Corp., Farmington, CT angegeben. Im
Schacht 35 unter der Platte 36 wird durch ein mit einer
Vakuumquelle, wie z. B. einer Pumpe 14, verbundenes Leitungs
system 37 ein Vakuum erzeugt. Zwischen dem Schacht 35 und der
Pumpe 14 ist im Leitungssystem 37 ein geregelter Vakuumbehäl
ter 15 vorgesehen, der zur Dämpfung von jeglichen von der
Vakuumquelle erzeugten Pulsationen ausgelegt ist.
Bezugnehmend auf Fig. 2, wird jedes analoge Signal 40 der Ab
tastvorrichtung 25 durch einen Leistungs-Vorverstärker 41 ver
stärkt. Das verstärkte Analogsignal 42 für die Abtastvorrich
tung wird anschließend einem Analog-Digital-Wandler 43 zur
Erzeugung von entsprechenden digitalen Datensignalen 44 in
einer für den Rechner 11 geeigneten Form zugeführt.
Ein Vorgang zur Bestimmung der Rauheit eines Bogens beginnt
mit dem Anordnen von einem oder mehreren Probebögen S₁, S₂ oder
S₃ auf entsprechenden Probenhaltevorrichtungen 36 des Tisches
30 (Fig. 4). Die Abtastvorrichtungen 25 werden durch manuelle
Betätigung von Stellrädern 26 auf den Probenoberflächen pla
ziert und auf die Mitte des Wegstreckenbereichs der Abtastvor
richtung eingestellt.
Bezugnehmend auf das Ablaufdiagramm für die Software in den
Fig. 5 und 6 beginnt die Erfassung der Meßdaten mit der
Bewegung des in kartesischen Koordinaten bewegbaren Tisches 30
auf dem in Fig. 3 vorbestimmten Weg, wobei an jedem Meßpunkt
angehalten wird, um durch mechanische Bewegung verursachtes
Rauschen im Signalsystem auf ein Minimum zu reduzieren. Die
von den A/D-Wandlern 43 (Fig. 2) erzeugten digitalen Werte
werden entsprechend ihrer zugehörigen Matrixadresse gespei
chert. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis der vor
geschriebene Datenerfassungsweg beendet ist.
Selbstverständlich kann die hier beschriebene Meßvorrichtung
in Form einer mechanischen Abtastvorrichtung auch durch eine
Laserstrahl-Meßvorrichtung ersetzt werden.
Nach Fertigstellung der Matrix mit den Ursprungsdaten werden
die entsprechend gespeicherten Daten mit einem zweidimensiona
len Finite-extent Impulse Response Filter (FIR-Filter) oder
einem digitalen nichtrekursiven Zero-phase Bandpaß-Filter, das
mit einer Fensterfunktion, wie z. B. ein kreisförmiges Kaiser-
Fenster, multipliziert wurde, gefaltet. Die Ursprungsdaten
können aber auch so gefaltet werden, wie sie aufgenommen wur
den, und dann zur späteren Verarbeitung bzw. Weiterverar
beitung gespeichert werden. Das mit dem Fenster multiplizierte
FIR-Filter wurde im Speicher des Rechners vor dem Datenerfas
sungsvorgang aufgebaut und gespeichert. Die Filter/Fenster-
Kombination wird daher zur Faltung aus dem Speicher abgerufen.
Das FIR-Filter und das Fenster werden unter Verwendung von
mathematischen Standardverfahren entworfen, die in "Multidi
mensional Digital Signal Processing" von D.E. Dudgeon und R.M.
Mersereau, Prentice-Hall, 1984, Seiten 29-31, und Seiten
118-124, beschrieben sind. Die Wahl der cut-off-Parameter des
Filters beruht auf dem Grad der zu quantifizierenden Rauheit.
Der quantifizierte Grad der Rauheit hängt von der subjektiven
Beschaffenheit der Eigenschaft ab, deren Quantifikation ange
strebt wird. Die Ausführung des Prozesses der Faltung wird von
Dudgeon und Mersereau auf den Seiten 113-118 beschrieben.
Die aus jeder Faltung der Ursprungsdaten resultierende Matrix
enthält sowohl "gute" als auch "schlechte" Daten. Die "guten"
Daten werden aus der aus jeder Faltung resultierenden Matrix
extrahiert, und anschließend wird der Effektivwert der Rauheit
dieser "guten" Daten bestimmt und der Bedienperson per Anzeige
auf dem Bildschirm 13 oder einem Drucker 16 (Fig. 1) präsen
tiert.
Selbstverständlich kann der hier beschriebene Parameter für
den Effektivwert (Root-mean-square) der Rauheit zur Berechnung
eines Rauheitswertes alternativ auch durch einen anderen Rau
heitsparameter, wie z. B. den Mittelwert der Rauheit ersetzt
werden.
Für eine graphischere Darstellung dieses mathematischen Vor
gangs können die Ursprungsdaten, die durch die relativen Hö
henwerte an den Matrixmeßpunkten dargestellt sind, auf einen
einzigen Effektivwert reduziert werden. Dieser Wert stimmt
jedoch für gewöhnlich nicht mit den subjektiven Beurteilungen
durch Anwender und Fachleute überein. Zur Ableitung eines
Effektivwertes für eine spezifische Papiersorte, der mit den
subjektiven Beurteilungen durch Fachleute tatsächlich überein
stimmt, werden eine statistisch ausreichende Anzahl bedruckter
und unbedruckter Beispielexemplare auf Proben einer spezifi
schen Papiersorte durch Fachleute vergleichsweise bewertet.
Solch ein Vorgehen ist zwangsläufig eine subjektive, visuelle
und manuelle Bewertung. Mit der vorliegenden Erfindung werden
bedruckte und unbedruckte Exemplare der gleichen spezifischen
Papiersorte bewertet, um eine Teilfläche mit einer Teilober
flächenfrequenz oder einem Teilfrequenzspektrum für eine spe
zifische Papiersorte zu identifizieren, welche bzw. welches
bei Reduzierung auf einen Effektivwert mit der subjektiven
Beurteilung durch Fachleute übereinstimmt. Ist erst einmal die
relevante Frequenz bzw. das relevante Spektrum für eine
spezifische Papiersorte identifiziert, lassen sich sämtliche
später produzierten Quantitäten dieser spezifischen Papiersor
te durch den Effektivwert der Teilflächen mit diesem Frequenz
bereich bewerten.
Umgekehrt wird die Datenmatrix, die die Ursprungsdaten einer
Probenoberfläche innerhalb des Prüfungsbereichs darstellt,
mathematisch in mehrere Nachbildungen zu Teiloberflächen um
strukturiert, die jeweils einer Oberflächenprofilfrequenz
innerhalb eines Spektrums solch besonderer Frequenzen
entsprechen. Das vollständige Frequenzspektrum solcher
Oberflächen-Nachbildungen ergibt zusammen die Ursprungsdaten-
Oberfläche.
Mit diesem spektralen Bereich von Oberflächen-Nachbildungen
wird ein mathematisches Filter gefaltet, das aus den vorste
hend angegebenen Referenzen abgeleitet ist. Durch dieses Mo
dell werden ausgewählte Oberflächenfrequenzen oder ein Sub
spektrum des gesamten Oberflächenspektrums als Vergleichrele
vanz mit subjektiven manuellen Beurteilungen isoliert. Hier
durch wird eine kennzeichnende Frequenz oder ein kennzeichnen
des Subspektrum identifiziert, welches sich anschließend auf
jedes Exemplar der geprüften Papiersorte anwenden läßt.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung werden die Ursprungsdaten für jeden Probebogen zwei-
oder dreimal jeweils mittels eines anderen Filters gefaltet.
Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Ursprungsdaten
mit weniger oder mehr Filtern gefaltet werden, wodurch weniger
oder mehrere Rauheitswerte erhalten werden, wobei ein
Rauheitswert für jedes in einer Faltung verwendete Filter be
stimmt wird.
Die vorliegende Erfindung kann dazu verwendet werden, ein
Frequenzspektrum von Oberflächenveränderungen in den gesammel
ten topographischen Daten zu erzeugen. Ein Frequenzspektrum
einer Oberfläche enthält Informationen über die Amplitude oder
Größe von Sinuswellenoberflächen, die dazu verwendet werden,
eine Oberfläche mathematisch zu charakterisieren, was die
Identifizierung oder Erkennung von periodischen Veränderungen
oder Mustern in der Topographie ermöglicht.
Wie in Fig. 7 dargestellt, können nach Vervollständigung der
Ursprungsdatenmatrix mit der vorstehend beschriebenen, bevor
zugten Ausführungsform die entsprechend gespeicherten Daten
mathematisch so umgewandelt werden, daß sich das zweidimensio
nale Frequenzspektrum der entsprechenden Daten ergibt, oder
sie können mit einem zweidimensionalen Finite-extent Impulse
Response Filter (FIR-Filter) oder einem digitalen nichtrekur
siven Zero-phase Bandpaß-Filter, das mit einer Fensterfunktion
multipliziert wurde, gefaltet werden, bevor sie umgewandelt
werden, um das zweidimensionale Frequenzspektrum zu erhalten,
wenn bestimmte Frequenzen von dem Spektrum ausgeschlossen
werden sollen. Die mathematische Umwandlung wird durchgeführt
unter Verwendung der zweidimensionalen Fast-Fouriertransfor
mierten, worauf die Bestimmung der Größe der aus der zweidi
mensionalen schnellen Fouriertransformierten resultierenden
Werte folgt.
Als Einführung in die Verwendung und Interpretation von Fre
quenzspektren wird ein einfaches Frequenzspektrum untersucht.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel eines einfachen Frequenzspektrums.
Die Frequenzkomponenten, die in jeder Oberfläche vorhanden
sind, treten innerhalb und an den Grenzen des Halbkreises
gemäß Fig. 8 auf. Eine Untersuchung des Frequenzspektrums
gemäß Fig. 8 ergibt, daß es eine einzige signifikante
Frequenzkomponente enthält.
Um die Erörterung der Interpretation von Frequenzspektren zu
vereinfachen, ist das Frequenzspektrum aus Fig. 8 noch einmal
in Fig. 9 dargestellt, mit einer Beschriftung, die nicht zur
normalen Darstellung eines Frequenzspektrums gehört.
Ein Schlüsselmerkmal von Frequenzspektren ist, daß sie polar
sind. Das heißt, die Frequenzkomponenten in einem Spektrum
werden durch ihren Abstand von einem Ursprung auf dem Halb
kreis und den Winkel, den sie mit einer Bezugsrichtung bilden,
beschrieben. Die Frequenz einer Komponente wird bestimmt,
indem der Abstand vom Ursprung zu dem Ort der Komponente ge
messen und mit der Skala an der rechten Seite des Frequenz
spektrums verglichen wird. Der Winkel einer Komponente wird
bestimmt, indem der Winkel zwischen dem vertikalen Strahl auf
dem Halbkreis, der die Maschinenrichtung anzeigt, und der
Frequenzkomponente gemessen wird. Winkel rechts von der Ma
schinenrichtung werden als positive Winkel beschrieben, und
Winkel links von der Maschinenrichtung werden als negative
Winkel beschrieben. Die Plus- und Minuszeichen außerhalb des
Halbkreises sollen an das Vorzeichen des Winkels erinnern. Zur
leichteren Handhabung sind Markierungen im Abstand von 10 Grad
von der Maschinenrichtung weg entlang der Grenze des Halbkrei
ses angebracht.
Die einzige in Fig. 9 dargestellte Frequenzkomponente hat eine
Frequenz von 10 Zyklen pro 2,54 cm (Zoll) und einen Winkel von
+30°, was das Vorhandensein einer periodischen Oberflächenver
änderung mit einer Frequenz von 10 Zyklen pro 2,54 cm (Zoll)
und einer Verlaufrichtung von 30° nach rechts bezüglich der
Maschinenrichtung anzeigt.
Der absolute Winkel einer Frequenzkomponente bezüglich der
Maschinenrichtung hängt von der Ausrichtung der Proben auf dem
Tisch 30 (Fig. 4) mit den kartesischen Koordinaten ab. Der
relative Winkel zwischen Frequenzkomponenten hängt nicht von
der Ausrichtung der Proben ab.
Es ist für jeden Durchschnittsfachmann selbstverständlich, daß
das Frequenzspektrum, wie es in Fig. 8 und Fig. 9 dargestellt
ist, alternativ auch als Vollkreis oder als "vollständige"
Darstellung eines Frequenzspektrums gezeigt werden kann, in
der die Größe der Daten des Frequenzspektrums zweimal darge
stellt sind.
Zusätzlich zu den Informationen über Frequenz und Richtung
enthalten Frequenzspektren auch Informationen über die Ampli
tude von Sinuswellenoberflächen, die dazu verwendet werden,
eine Oberfläche mathematisch zu charakterisieren. Informatio
nen über die Amplituden oder Größen als Funktion von Frequenz
und Richtung sind als topographische Karten in den Frequenz
spektren dargestellt. Diese Darstellung führt dazu, daß Fre
quenzkomponenten mit großer Amplitude (starke Frequenzkompo
nenten) als relativ große "Punkte" erscheinen, was auf viele
dicht gedrängte Niveaulinien zurückzuführen ist, die an der
Stelle der Frequenzkomponenten in dem Frequenzspektrum gezogen
werden. Also wird die Stärke einer Komponente durch den rela
tiven Durchmesser der Komponente in den topographischen Dar
stellungen der Frequenzspektren angezeigt.
Die Information über die Stärke bzw. Größe einer Komponente
kann verwendet werden, um die relative Stärke oder Erhöhung
eines Musters in einer Papieroberfläche zu bestimmen. Durch
das Überwachen der Größe der Frequenzkomponenten von Verarbei
tungssignaturen in einer Papieroberfläche ist es möglich, die
Effektivität von Veränderungen des Papierherstellungsvorgangs
zu bestimmen, die darauf ausgerichtet sind, ein Muster in
einer Papieroberfläche zu reduzieren oder zu beseitigen. Liegt
mehr als ein Muster in einer Papieroberfläche vor, so können
die relativen Größen der Komponenten dazu verwendet werden,
die relative Erhöhung der Muster in einer Papieroberfläche zu
bestimmen. Die relativen Größen von Komponenten aufgrund eines
einzigen Musters können auch einen Einblick in den Mechanismus
gewähren, wie das Muster von der Verarbeitungskomponente auf
die Papieroberfläche übertragen wird.
Der Durchschnittsfachmann sollte erkennen, daß die Informa
tion, die in zweidimensionalen Frequenzspektren enthalten ist,
in vielen verschiedenen Darstellungsformen gezeigt werden kann
und daß diese Information viel über den Papierherstellungsvor
gang aussagt.
Was die Identifizierung des Papierherstellungsvorgangs be
trifft, bei dem die periodische Veränderung der Muster in der
Papieroberfläche auftritt, so liegt der vorrangige Nutzen
eines Frequenzspektrums nicht in der Untersuchung des Spek
trums einer Probe an sich, sondern eher im Vergleich des Spek
trums einer Probe mit den Spektren oder Signaturen von Maschi
nen-Verarbeitungskomponenten, wie z. B. Walzen mit Bohrlöchern
oder Nuten und die Beläge der Maschine. Die sichere Identi
fizierung der Quelle eines Musters in einer Papieroberfläche
ermöglicht es, den Herstellungsvorgang zu verändern, um das
Muster zu beseitigen und bis zu einem gewissen Grad die Rau
heit der Bögen zu verringern.
Die Identifizierung der Quelle von Mustern in Papierproben
schließt die Erzeugung der Frequenzspektren oder Signaturen
der Verarbeitungskomponenten zur Papierherstellung sowie die
Erzeugung der Frequenzspektren der Papierproben ein. Die Er
zeugung von Frequenzsignaturen, die Maschinenkomponenten zu
zuordnen sind, beginnt damit, daß von den Oberflächen der
Maschinenkomponenten Aluminiumfolienabdrücke gemacht werden.
Aluminium- oder andere geeignete Folienabdrücke von Maschinen
komponenten werden vorzugsweise unter simulierten Betriebs
bedingungen gemacht, um Muster der Papierherstellungskomponen
ten zu erhalten, wie sie dem Papier auf der Papierherstel
lungsmaschine gegeben würden. Aluminiumfolienabdrücke werden
unter Verwendung des Oberflächenanalysators (10, 11, 12, 13,
14, 15 und 16 in Fig. 1) verarbeitet bzw. untersucht. Darüber
hinaus werden Papierproben, die durch die gleichen Maschinen
komponenten hergestellt wurden, unter Verwendung des gleichen
Oberflächenanalysators (10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 in Fig. 1)
gemessen. Die Frequenzspektren der Aluminiumfolienabdrücke
sind die Frequenzsignaturen der entsprechenden Maschinenkom
ponenten. Durch den Vergleich der Frequenzspektren von Papier
proben mit den Frequenzsignaturen von Maschinenkomponenten
kann der Ursprung von Mustern in einer Papierprobe unter Ver
wendung von (Teil-)Prozessen der Papierherstellung erkannt
werden. Wenn der Ursprung des Musters erst einmal bestimmt
wurde, können Alternativen zur Reduzierung oder Beseitigung
des unerwünschten Musters erforscht werden.
Der Durchschnittsfachmann sollte erkennen, daß man die Fre
quenzsignaturen einiger Verarbeitungskomponenten zur Papier
herstellung von Verarbeitungskomponenten erhalten kann, indem
man direkt die Topographie einer repräsentativen Probe der
Komponente mißt, wie dies beispielsweise bei der Trockenfilz
bespannung von Trocknern durchgeführt werden kann.
Obwohl eine einfache Idee hinter der Mustererkennung steckt,
sind zur Mustererkennung durch Vergleichen von Spektren Vor
sicht, Verständnis und Kenntnisse des Papierherstellungsver
fahrens notwendig. Die Dynamik der Papiermaschine hat einen
Einfluß darauf, wie die Signaturen der Komponenten auf die
Proben übertragen werden. Die Signaturen der Papiermaschinen
komponenten können zum Teil durch Hintergrundfrequenzen un
deutlich gemacht oder durch Ausdehnen und Schrumpfen der Pa
pierbögen verzerrt werden. Es ist möglich, daß unter bestimm
ten Betriebsbedingungen der Maschine nur ein Teil einer Signa
tur einer Komponente auf einen Bogen übertragen wird. Ver
schiedene Komponenten der Papiermaschine können identische
Signaturen haben; in diesem Fall ist es unter Umständen nicht
möglich, einen einzigen Ursprung zu bestimmen. Darüberhinaus
kann eine Papierprobe mehr als ein Muster aufweisen. Ein Mu
ster, dessen Ursprung auf einer Seite der Papierbahn ist, kann
auf die gegenüberliegende Seite übertragen werden. All diese
Situationen führen dazu, daß der Vorgang der Mustererkennung
als den Vorgang der Rauheitsmessung.
Eine Methode, Oberflächendaten darzustellen, die mit der Ober
flächenanalysetechnik nach der vorliegenden Erfindung gesam
melt wurden, ist die Graustufenabbildung. Bei einer Graustu
fenabbildung werden die Oberflächenerhöhungen der mit der
vorliegenden Erfindung gesammelten Daten in eine Schwarz-Weiß-
Abbildungsintensität oder Graustufe umgewandelt. Bei der vor
liegenden Ausführungsform entsprechen größere Erhöhungen hel
leren Grauschattierungen, und kleinere Erhöhungen entsprechen
dunkleren Grauschattierungen, obwohl ein Durchschnittsfachmann
ohne weiteres erkennen wird, daß auch andere Entsprechungen
zwischen Erhöhung und Abbildungsintensität existieren könnten.
Bei Graustufenabbildungen von Ursprungsdaten oder gefilterten
Daten von Papierproben ist es jedoch oft schwierig, die Muster
zu erkennen, die durch die Komponenten der Frequenzspektren
angezeigt werden. Die Fähigkeit, die durch die Komponenten der
Frequenzspektren angezeigten Muster optisch zu erkennen, ist
wünschenswert, da eine Papierprobe mehr als eine Signatur des
Herstellungsverfahrens aufweisen kann. Darüberhinaus ist es
wünschenswert, in der Lage zu sein, sichtbar darzustellen -
wie bei einer Graustufenabbildung -, wie das identifizierte
Verarbeitungskennzeichen in einer Probe auftritt, um eine
Bestätigung dafür zu erhalten, welches der identifizierten
Verarbeitungskennzeichen der Grund für das unerwünschte Muster
war, das mit dem Auge in der Papierprobe entdeckt wurde. Aus
diesen Gründen ist die Fähigkeit zur Abbildungsverstärkung der
Oberflächenanalysetechnik nach der vorliegenden Erfindung
entwickelt worden.
Ein Grund dafür, daß es schwierig ist, Muster in Graustufen
abbildungen von Ursprungsdaten oder gefilterten Daten von
Papier zu identifizieren, liegt darin, daß die Muster, falls
sie nicht dominieren, durch "zufällige" Veränderungen in den
topographischen Daten undeutlich gemacht werden können. Wenn
also Graustufenabbildungen topographischer Daten zur Unter
suchung von Mustern verwendet werden sollen, müssen die Muster
in den topographischen Daten des Papiers bezüglich der "zufäl
ligen" Veränderungen der Daten dominant gemacht werden. Dieses
Verfahren wird als Muster- oder Abbildungsverstärkung bezeich
net.
Der mathematische Ansatz für die Musterverstärkung beinhaltet
zwei Schritte: Filtern der Daten, um nur die interessanten
Frequenzkomponenten zu behalten, vorzugsweise die einer ein
zigen Papierherstellungskomponente, und deutliches Verstärken
der zurückbehaltenen interessanten Frequenzkomponenten bezüg
lich der zurückbehaltenen uninteressanten Frequenzkomponenten.
Die mathematischen Vorgänge für dieses Abbildungsverstärkungs
verfahren werden durch die oben diskutierte Veröffentlichung
von Dudgeon und Mersereau auf den Seiten 124-126 darge
stellt. Nach der Musterverstärkung wird eine Grau
stufenabbildung der verstärkten Daten erzeugt.
Der erste Schritt der Abbildungsverstärkung beginnt mit einer
Untersuchung des Frequenzspektrums der Probe. Der Frequenzbe
reich der Komponenten, die zurückzubehalten und zu verstärken
sind, wird festgelegt. Die Wahl des Frequenzbereiches ist sehr
wichtig und erfordert entsprechendes Wissen. Fast alle Fre
quenzsignaturen der Maschinenkomponenten enthalten mindestens
zwei Frequenzkomponenten, und häufig sogar mehr als zwei. Soll
eine verstärkte Abbildung erzeugt werden, die mit einiger
Sicherheit dem Muster der Maschinenkomponente ähneln soll, so
müssen möglichst viele der Frequenzkomponenten, die Teil der
Signatur sind, in den zu erhaltenden und zu verstärkenden Fre
quenzbereich mit eingeschlossen werden. Wird jedoch zu viel in
den Bereich mit eingeschlossen, so wird neben den gewünschten
Frequenzkomponenten auch ein Rauschen zurückbehalten und ver
stärkt, was wiederum zu schlechter Abbildungsverstärkung fü
hrt. Ein weiterer Faktor, der die Qualität der verstärkten
Graustufenabbildungen beeinflußt, ist die Beibehaltung von
Hochfrequenzkomponenten. Hochfrequenzkomponenten sind notwen
dig, um eine verbesserte Abbildungsschärfe zu erhalten. Die
Schärfe der Abbildung muß jedoch im Gleichgewicht stehen mit
dem Erfordernis, zu verhindern, daß die Qualität der verstärk
ten Abbildung durch Fremdkomponenten, die bei hohen Frequenzen
auftreten, vermindert wird. Häufig wird der optimale zu erhal
tende und zu verstärkende Frequenzbereich durch eine Unter
suchung der erzeugten verstärkten Abbildungen nach dem Prinzip
"Trial and Error" gefunden.
Nachdem ein Frequenzbereich ausgewählt wurde, wird ein Band
paß-Filter entworfen, das die gewünschten Frequenzen zurück
behält und die unerwünschten Frequenzen beseitigt. Dann werden
die Ursprungsdaten gefiltert. Nach dem Filtern wird das Muster
in den gefilterten Daten verstärkt, indem jede Frequenzkom
ponente der gefilterten Daten mit ihrer potenzierten Größe
multipliziert wird. Die Wahl der Potenz bestimmt den Grad der
Verstärkung. Im allgemeinen ergibt bei der vorliegenden Aus
führungsform eine Zweierpotenz eine gute Verstärkung. Dieser
Verstärkungsvorgang führt dazu, daß die dominanten Frequenz
komponenten noch mehr dominieren, und er ermöglicht eine ver
stärkte Abbildung der dominanten Frequenzkomponenten ohne
signifikante Verzerrung. Dieses Verstärkungsverfahren basiert
auf der relativen Stärke einer Frequenzkomponente. Die Frage
der relativen Stärke wird durch die Wahl des Frequenzbereiches
des Bandpaß-Filters bestimmt.
Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, daß mit einem gewis
sen Maß an Genauigkeit ein Vergleich der verstärkten Graustu
fenabbildung der Frequenzkomponenten von einer unbekannten
Verarbeitungskomponente für die Papierherstellung mit den
tatsächlichen Verarbeitungskomponenten für die Papierherstel
lung zu einer Identifizierung der Verarbeitungskomponente, die
für die periodische Oberflächenveränderung auf der Papierober
fläche verantwortlich ist, führen kann.
Durch die obige Beschreibung werden dem Fachmann viele andere
Merkmale, Abänderungen oder Verbesserungen nähergebracht.
Derartige Merkmale, Abänderungen oder Verbesserungen werden
daher als Teil dieser Erfindung angesehen, deren Schutzumfang
durch die nachfolgenden Ansprüche bestimmt wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Analyse eines Oberflächenprofils von Papier,
das mit einer Papiermaschine mit Papierherstellungskompo
nenten erzeugt wird, wobei das Verfahren folgende Schritte
aufweist:
- - Herstellung eines Papier-Probebogens durch die Papierma schine;
- - Sammeln topographischer Daten des Papier-Probebogens;
- - Sammeln topographischer Daten der Papierherstellungskom ponenten;
- - Analyse der topographischen Daten des Papier-Probebogens und der Papiermaschinen-Komponenten;
- - Vergleichen der analysierten topographischen Daten des Papier-Probebogens und der Papiermaschinen-Komponenten;
- - Identifizieren von möglicherweise vorhandenen Signaturen der Verarbeitungskomponenten in den topographischen Daten des Papier-Probebogens, die mit den topographischen Daten der Papiermaschinen-Komponenten korrelieren, anhand des Vergleichs der analysierten Daten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem für das Sammeln topo
graphischer Daten der Papierherstellungskomponenten Folien
abdrücke eines oder mehrerer Papierherstellungskomponenten
gemacht werden, so daß die Abdrücke im wesentlichen eine
Topographie der Papierherstellungskomponenten darstellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei das Analysieren der
topographischen Daten des Papier-Probebogens das Identifi
zieren periodischer Signaturen der Verarbeitungskomponente
umfaßt, die sich in dem Papier-Probebogen befinden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
das Analysieren der topographischen Daten des Papier-Pro
bebogens und der Papiermaschinenkomponenten eine Verstär
kung der Signaturen der Verarbeitungskomponenten in den
topographischen Daten des Bogens und der Komponenten um
faßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem das Verstärken die Er
stellung einer Graustufenabbildung der topographischen
Daten des Bogens und der Komponenten umfaßt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
das Analysieren der topographischen Daten des Papier-Pro
bebogens und der Papiermaschinenkomponenten die Bestimmung
eines oder mehrerer Frequenzspektren der topographischen
Daten des Bogens und der Komponenten umfaßt.
7. Verfahren zur Optimierung des Betriebs einer Papiermaschine
mit mehreren Papierherstellungskomponenten, bei dem das
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Ana
lyse eines Oberflächenprofils von Papier durchgeführt wird
und bei dem bei Detektieren von nicht tolerablen Signaturen
in den topographischen Daten des Papier-Probebogens eine
oder mehrere Papierherstellungskomponenten im Sinne einer
Verringerung der Signaturen beeinflußt werden.
8. Vorrichtung zur Analyse der Topographie einer Papierober
fläche mit einer Vermessungseinheit zur Erfassung der Ober
flächendaten eines Probebogens, der mittels einer Halteein
richtung in der Vermessungseinrichtung fixierbar ist, und
mit einer Steuer- und Auswerteeinheit zur Aussteuerung der
Vermessungseinheit und zur Analyse der erfaßten Oberflä
chendaten, wobei die Steuer- und Auswerteeinheit die Ver
messungseinheit zur Datenerfassung in geeigneter Weise
ansteuert und die Auswertung der Daten entsprechend dem
Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche durch
führt.
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