DE19631535C2 - Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Zerteilen eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus metallischem Werkstoff in einzelne Abschnitte oder Ringe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum spanlosen Zerteilen eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus metallischem Werkstoff in einzelne Abschnitte oder RingeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum spanlosen Zerteilen
eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus metallischem Werkstoff in einzelne
Abschnitte oder Ringe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und des
Patentanspruches 6.
Ein gattungsmäßiges Verfahren sowie eine Vorrichtung ist der DE-AS 10 13 487 zu
entnehmen. Um das zu trennende Rohr läuft ein Arbeitskopf um, in dem abrollend und
radial in Bezug auf die Werkstückachse schwenkbar ein Trennwerkzeug mit einer
umlaufenden Schneide in einem Werkzeughalter angeordnet ist. Der kreisringförmig
gebogene Werkzeughalter weist im Bogenteil eine Verzahnung auf, die mit einem
drehbaren Zahnkranz kämmt, wobei der Zahnkranz eine Innen- und
Außenverzahnung aufweist. Wird der Zahnkranz in der einen Richtung gedreht, dann
erfolgt ein Einsteuern und beim Drehen in entgegengesetzter Richtung ein Aussteuern
des Werkzeuges. Dieses bekannte Verfahren ist nicht geeignet für Werkstücke mit
dicker Wand und insbesondere nicht für Werkstücke aus einem eine hohe Festigkeit
aufweisenden Werkstoff. In einem solchen Fall würde entweder das Trennwerkzeug in
kürzester Zeit verschleißen oder in das Werkstück so gut wie nicht eindringen können.
In der DE-PS 970 389 ist ein Verfahren zum Trennen von langgestreckten
Werkstücken offenbart. Bei diesem Verfahren wird mittels einer das Werkstück an der
Trennstelle umfassenden Spule elektroinduktiv eine schmale Zone auf eine
Temperatur verminderten Formänderungswiderstandes gebracht und sodann die
Trennung durch schlagartigen Zug oder eine plötzliche Verdrehung bewirkt. Nachteilig
bei diesem Verfahren ist, dass infolge Wärmeleitung die Trennstelle nicht nur in
radialer, sondern auch axialer Richtung erwärmt wird. Dieser Effekt wird um so stärker,
je dickwandiger das zu trennende Werkstück ist. Darüber hinaus muß zum Ziehen
oder Verdrehen das Werkstück an beiden Seiten gefaßt werden. Das ist schwierig
bzw. unmöglich, wenn der abzutrennede Ring sehr schmal ist, wie z. B. bei
Wälzlagerringen. Außerdem hinterläßt das Greifen Markierungen auf der Oberfläche,
die in einem anschließenden Arbeitsgang beseitigt werden müssen und ein
entsprechendes Aufmaß erfordern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum spanlosen
Zerteilen von rotationssymmetrischen Werkstücken aus metallischen Werkstoffen in
einzelne Abschnitte oder Ringe der eingangs genannten Art anzugeben, das auch für
hochfeste Werkstücke und dickere Wände geeignet ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art mit den im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen und bei
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil der
Unteransprüche.
Zur Erleichterung des Eindringens des Trennwerkzeuges in das Werkstück wird
erfindungsgemäß der Trennbereich schmalbandig erwärmt und kurz vor dem Ende
des Trennvorganges die Energiezufuhr für die Erwärmung abgeschaltet. Dabei dreht
sich während des Trennens das Werkstück gegensinnig zum Trennwerkzeug.
Vorzugsweise werden für die schmalbandige Erwärmung des Trennbereiches
hochenergetische Laser eingesetzt. Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, daß das
Abtrennen spanlos erfolgt und ein Eindringen des Trennwerkzeuges in Werkstücke
aus hochfesten Werkstoffen wie z. B. Wälzlagerstahl sowie auch mit dickerer Wand
möglich ist. Durch die Möglichkeit der Fokussierung der Energiezuführung auf einen
schmalbandigen Bereich ist die Breite der Wärmeeinflußzone gering. Da dieser
Bereich bei der späteren mechanischen Bearbeitung der Ringe entfernt wird, kann
man davon ausgehen, daß die ursprüngliche Gefügestruktur des Werkstückes im
abgetrennten Ring erhalten bleibt. Beim Eindringen des Trennwerkzeuges in das
Werkstück erfolgt eine gewisse axiale Verdrängung des Materials, die aber ebenfalls
gering ist. Die störende Gratbildung, die insbesondere in einer radialen
Materialverdrängung ihre Ursache hat, wird weitgehend dadurch vermieden, daß vor
dem Ende des Trennens die Energiezufuhr abgeschaltet wird. Auf diese Weise weist
der noch verbleibende Restring eine Stützwirkung auf und das Abtrennen dieses
Restringes ist mehr ein Abscheren als ein Trennen.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß eine beliebige Ringbreite
einstellbar ist, auch wenn gleichzeitig mehrere Trennwerkzeuge in Aktion sind. Der
nach dem Abtrennen erforderliche axiale Vorschub des Werkstückes kann durch einen
Anschlag oder durch eine Vorschubsteuerung erfolgen.
Um hohe Standzeiten für das oder die Trennwerkzeuge zu erhalten, wird
vorgeschlagen, den dem Werkstück abgewandten Bereich des Trennwerkzeuges
kontinuierlich zu kühlen. Dies kann vorzugsweise über ein Fluid (Gas oder Wasser)
oder über einen an das Trennwerkzeug anlegbaren Festkörper erfolgen.
In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Queransicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2 eine Längsansicht
In den Fig. 1 und 2 ist skizzenhaft eine Quer- und eine Längsansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Das zu trennende Werkstück 1, in diesem
Ausführungsbeispiel ein Rohr 1 wird auf zwei Rollensätzen 2, 3 drehbar gelagert,
wobei die Drehbarkeit durch einen Pfeil 4 kenntlich gemacht worden ist. Die axiale
Verschubmöglichkeit des Rohres 1 ist ebenfalls durch einen Pfeil 5 kenntlich gemacht.
Das Trennwerkzeug 6 weist eine umlaufende Schneide 7 auf und ist gegensinnig zum
Rohr 1 drehbar gelagert. Außerdem ist das Trennwerkzeug 6 radial anstellbar. Die
Drehbarkeit und die radiale Anstellbarkeit sind jeweils durch Pfeile 8, 9
gekennzeichnet. Erfindungsgemäß ist auf den Trennbereich 10 mindestens ein Laser
11 gerichtet, dessen hochenergetische Strahlung den Trennbereich 10 schmalbandig
erwärmt. Je nach Anforderung können auch noch zwei oder mehrere Laser 11, 11'
angeordnet werden.
Das Trennen erfolgt mittels dieser Vorrichtung, wobei die maschinenbautechnischen
Details wie Lagerung und Antrieb des Trennwerkzeuges 6, Meß- und
Steuereinrichtungen der Einfachheit halber hier weggelassen wurden, in der Art und
Weise, daß als erster Schritt das Rohr 1 in die Trennposition durch axialen Verschub 5
gefahren wird. Danach wird sowohl das Rohr 1 als auch das Trennwerkzeug in eine
gegenläufige Drehung 4, 8 versetzt. Durch radialen Verschub 9 wird das
Trennwerkzeug 6 in Richtung Rohr 1 bewegt. Vor dem Aufsetzen auf der Oberfläche
des Rohres 1 wird der Laser 11 eingeschaltet und der Trennbereich 10 schmalbandig
erwärmt. Danach erfolgt durch weiteres radiales Verschieben 9 des Trennwerkzeuges
6 das Eindringen in die Wand 12 des Rohres 1. Kurz bevor der Rohrabschnitt 13
endgültig abgetrennt wird, wird der Laser 11 abgeschaltet, so daß keine weitere
Wärmezufuhr mehr erfolgt. Die restliche Abtrennung ist dann ein Scherverfahren.
Nach Abfall des abgetrennten Rohrabschnittes 13 in eine entsprechende Ablage wird
das Rohr 1 axial verschoben 5 und ein neuer Abschnitt in die Trennposition gefahren.
Um die Leistung einer solchen Vorrichtung zu steigern, werden im Abstand weitere
Trennwerkzeuge 6 und Laser 11 angeordnet, wobei sich an dem grundsätzlichen
Verfahren dadurch nichts ändert. Zur Standzeiterhöhung der Schneide 7 des
Trennwerkzeuges 6 ist eine Kühlvorrichtung 14 vorgesehen.
Claims (8)
1. Verfahren zum spanlosen Zerteilen eines rotationssymmetrischen Werkstückes
aus metallischem Werkstoff in einzelne Abschnitte oder Ringe mittels
mindestens eines sich drehenden und eine umlaufende Schneide
aufweisenden Trennwerkzeuges, das während und nach Abschluß des
Trennvorganges radial in Bezug auf die Werkstückachse bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar vor dem Eindringen des Trennwerkzeuges in das Werkstück
dieses lokal im Trennbereich erwärmt, indem fokussiert auf den Trennbereich
eine hochenergetische Strahlung gerichtet wird und kurz vor dem Ende des
Trennvorganges die Energiezufuhr für die Erwärmung abgeschaltet wird und
der dem Werkstück abgewandte Bereich des Trennwerkzeuges beim Trennen
kontinuierlich gekühlt wird und während des Trennens das Werkstück sich
gegensinnig zum Trennwerkzeug dreht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zu kühlende Bereich mit einem Fluid beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zu kühlende Bereich einen gekühlten Festkörper kontaktierend
durchläuft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abtrennen gleichzeitig an mehreren Stellen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Abschluß des Trennvorganges das (die) Trennwerkzeuge(e) in die
Ausgangsstellung radial zurückgefahren und das Werkstück axial um
mindestens eine Trennlänge axial verschoben wird.
6. Vorrichtung zum spanlosen Zerteilen eines rotationssymmetrischen
Werkstückes aus metallischem Werstoff in einzelne Abschnitte oder Ringe mit
mindestens einem eine umlaufende Schneide aufweisenden, drehbaren und
radial in Bezug auf die Werkstückachse verfahrbaren Trennwerkzeug, zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
dass das Werkstück (1) auf mindestens zwei im Abstand voneinander
angeordneten Rollensätzen (2, 3) drehbar gelagert ist und in der gleichen
radialen Ebene umfangsmäßig versetzt zum Trennwerkzeug (6) mindestens ein
Laser (11, 11') angeordnet ist und an dem dem Werkstück (1) abgewandten
Bereich des Trennwerkzeuges (6) eine Kühlvorrichtung (14) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlvorrichtung (14) aus mindestens einer auf das Trennwerkzeug (6)
gerichteten Düse besteht, die an eine Fluidzufuhr angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlvorrichtung (14) aus einer den zu kühlenden Bereich des
Trennwerkzeuges (6) umfassenden Halterung besteht, in dem ein auf
niedrigerer Temperatur gehaltener Festkörper anordenbar ist.
Priority Applications (2)
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DE (1) | DE19631535C2 (de) |
Cited By (1)
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DE102008028242A1 (de) * | 2008-06-16 | 2009-12-24 | Benteler Automobiltechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Scherschneiden von Blechbauteilen |
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DE3411126A1 (de) * | 1984-03-26 | 1985-10-03 | BIAS Forschungs- und Entwicklungs-Labor für angewandte Strahltechnik GmbH, 2820 Bremen | Vorrichtung zur bearbeitung von werkstuecken durch einen energiestrahl hoher leistungsdichte, insbesondere einem laserstrahl eines co(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)-lasers |
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1996
- 1996-07-25 DE DE1996131535 patent/DE19631535C2/de not_active Expired - Fee Related
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1997
- 1997-07-25 BR BR9704079A patent/BR9704079A/pt not_active Application Discontinuation
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BR9704079A (pt) | 1999-06-01 |
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