DE19629845A1 - PID-Regler - Google Patents
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- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B11/00—Automatic controllers
- G05B11/01—Automatic controllers electric
- G05B11/36—Automatic controllers electric with provision for obtaining particular characteristics, e.g. proportional, integral, differential
- G05B11/42—Automatic controllers electric with provision for obtaining particular characteristics, e.g. proportional, integral, differential for obtaining a characteristic which is both proportional and time-dependent, e.g. P.I., P.I.D.
Description
Die Erfindung betrifft einen PID-Regler mit parallel angeord
netem P-Anteil, I-Anteil und D-Anteil gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein derartiger PID-Regler ist z. B. aus dem Buch von Heinz
Unbehauen "Klassische Verfahren zur Analyse und Synthese linear
kontinuierlicher Regelsysteme", Verlag Vieweg 1982, Seiten 141
bis 142, bekannt. Bild 5.3.1 auf Seite 142 zeigt einen aus der
Parallelschaltung eines P-Anteils, eines I-Anteils und eines
D-Anteils gebildeten PID-Regler. Das Eingangssignal des PID-
Reglers ist die aus der Führungsgröße und dem Istwert der
Regelgröße gebildete Regelabweichung. In dem P-Anteil erfolgt
nur eine Wichtung der Regelabweichung mit einem Faktor KP. Der
I-Anteil besteht aus einem Wichtungsteil, der die Regelabwei
chung mit einem Faktor KI multipliziert, und einem Integrator,
der die gewichtete Regelabweichung integriert. Der D-Anteil
besteht aus einem Wichtungsteil, der die Regelabweichung mit
einem Faktor KD multipliziert, und einem Differenzierer, der die
zeitliche Ableitung der gewichteten Regelabweichung bildet. Bei
diesem PID-Regler führen schnelle Änderungen der Führungsgröße,
wie sie z. B. bei einer sprungförmigen oder rampenförmigen
Verstellung der Führungsgröße auftreten, durch die große Regel
abweichung zu einem Aufladen des Integrators. Sobald der Istwert
der Regelgröße die Führungsgröße erreicht hat, muß der
Integrator wieder entladen werden, was zu einer Umkehrung des
Vorzeichens der Regelabweichung führt, d. h. zu einem Über
schwingen. Dies gilt besonders für Regelstrecken mit quasi
integralem Verhalten. Regelstrecken mit quasi-integralem
erhalten sind Regelstrecken, die grundsätzlich PT1-Verhalten
aufweisen, bei denen aber nur der lineare Anfangsbereich genutzt
wird. Die Sprungantwort einer derartigen Regelstrecke ist in dem
von der Mannesmann Rexroth GmbH herausgegebenen Buch "Der
Hydraulik Trainer - Band 6: Hydrostatische Antriebe mit
Sekundärregelung" (RD 00 293/08.89) auf Seite 29 im Diagramm 6
dargestellt. Regelstrecken mit quasi-integralem Verhalten sind
z. B. die Drehzahlregelung von hydraulischen Sekundäreinheiten
und die Druckregelung mit hydraulischen Verstellpumpen. Eine
Optimierung des Führungsverhaltens derartiger Regelkreise durch
Verlängerung der Nachstellzeit des Integrators verringert zwar
die Schwingneigung bei schnellen Änderungen der Führungsgröße,
verursacht aber eine Verschlechterung des Störverhaltens des
Regelkreises.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen PID-Regler der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem bei schnellen
Änderungen der Führungsgröße nur ein geringes Überschwingen des
Istwertes der Regelgröße auftritt, also das Führungsverhalten zu
verbessern, ohne das Störverhalten zu verschlechtern.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete
Merkmal gelöst. Die Erfindung verringert nach einer schnellen
Änderung der Regelabweichung, die von einer schnellen Änderung
der Führungsgröße verursacht ist, beim anschließenden Abbau der
Regelabweichung das dem Integrator des PID-Reglers zugeführte
Signal. Der erfindungsgemäße PID-Regler läßt sich besonders
einfach als Digitalregler realisieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden mit ihren weiteren Einzelheiten
anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen PID-
Reglers, bei dem die Regelabweichung sowohl dem
P-Anteil und dem I-Anteil als auch dem D-Anteil
zugeführt ist,
Fig. 2 das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen PID-
Reglers, bei dem die Regelabweichung nur dem P-Anteil
und dem I-Anteil zugeführt ist und dem D-Anteil der
Istwert der Regelgröße zugeführt ist und
Fig. 3 das Blockschaltbild eines PID-Reglers entsprechend dem
in der Fig. 2 dargestellten Blockschaltbild, in dem
die beiden Differenzierer durch einen Differenzierer
ersetzt sind.
Gleiche Bauteile sind in den Fig. 1 bis 3 mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Führungsgröße ist mit w und der
Istwert der Regelgröße mit y bezeichnet. Die aus der Differenz
von Führungsgröße w und dem Istwert der Regelgröße y gebildete
Regelabweichung ist mit e bezeichnet, und die Reglerausgangs
größe ist mit u bezeichnet.
Die Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild eines PID-Reglers 1. Eine
Summierstelle 2 bildet aus der Führungsgröße w und dem Istwert
der Regelgröße y die Regelabweichung e. Der P-Anteil des PID-
Reglers 1 enthält einen Wichtungsteil 3, der die Regelabweichung
e mit einem Faktor KP multipliziert. Der D-Anteil des PID-
Reglers 1 besteht aus einen Wichtungsteil 4, der die Regel
abweichung e mit einem Faktor KD multipliziert, und einem
Differenzierer 5, der die zeitliche Ableitung des Ausgangs
signals des Wichtungsteils 4 bildet. Der Differenzierer 5 ist
durch den seine Funktion beschreibenden Laplace-Operator s
symbolisiert. Der I-Anteil des PID-Reglers 1 besteht aus einem
Wichtungsteil 6, der die Regelabweichung e mit einem Faktor KI
multipliziert, und einem Integrator 7, der durch den seine
Funktion beschreibenden Kehrwert des Laplace-Operators s
symbolisiert ist. Zwischen dem Wichtungsteil 6 und dem
Integrator 7 ist eine Summierstelle 8 angeordnet. Eine Summier
stelle 9 verknüpft die Ausgangssignale des Wichtungsteils 3 des
P-Anteils, des Differenzierers 5 des D-Anteils und des
Integrators 7 des I-Anteils zu der Reglerausgangsgröße u.
Die Reglerausgangsgröße u ist einer in der Fig. 1 nicht darge
stellten Regelstrecke mit quasi-integralem Verhalten zugeführt.
Ein derartiger PID-Regler, ohne die Summierstelle 8, ist als
solcher bekannt.
In dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen PID-Reglers sind zusätzlich ein Wichtungsteil
10 und ein Differenzierer 11 vorgesehen. Der Istwert der Regel
größe y ist dem Wichtungsteil 10 zugeführt. Der Wichtungsteil 10
multipliziert den Istwert der Regelgröße y mit einem Faktor KDI.
Der Differenzierer 11 bildet die zeitliche Ableitung des
Ausgangssignals des Wichtungsteils 10. Die Summierstelle 8
bildet die Differenz aus dem Ausgangssignal des Wichtungsteils 6
und dem Ausgangssignal des Differenzierers 11. Das Ausgangs
signal der Summierstelle 8 ist dem Integrator 7 als Eingangs
signal zugeführt.
Das Eingangssignal des Integrators 7 ist nicht nur - wie bei dem
bekannten PID-Regler in Parallelanordnung - von der Größe der
Regelabweichung e abhängig, sondern zusätzlich auch von der
Änderungsgeschwindigkeit des Istwertes der Regelgröße dy/dt. Ist
der Istwert der Regelgröße y konstant, ist das Ausgangssignal
des Differenzierers 11 gleich Null, und der PID-Regler 1 verhält
sich wie ein bekannter PID-Regler, bei dem der Wichtungsteil 6
des I-Anteils direkt mit dem Integrator 7 verbunden ist und die
Summierstelle 8 sowie der Wichtungsteil 10 und der Differen
zierer 11 nicht vorhanden sind. Der aus dem Wichtungsteil 10 und
dem Differenzierer 11 bestehende Zusatzzweig wird erst wirksam,
wenn sich der Istwert der Regelgröße y ändert. Je größer die
Änderungsgeschwindigkeit des Istwertes der Regelgröße dy/dt ist,
um so größer ist das Ausgangssignal des Differenzierers 11. Das
Ausgangssignal der Summierstelle 8 verringert sich in entspre
chender Weise. Der Integrator 7 trägt deshalb um so weniger zu
der Reglerausgangsgröße u bei, je größer die Änderungs
geschwindigkeit des Istwertes der Regelgröße dy/dt ist. Hier
durch wird verhindert, daß der Integrator 7 sich bei einer
schnellen Änderung der Regelabweichung e nach einer schnellen
Änderung der Führungsgröße w beim anschließenden Abbau der
Regelabweichung e aufgrund des Nachfolgens des Istwertes der
Regelgröße y (d. h. bei von Null verschiedener Änderungs
geschwindigkeit des Istwertes der Regelgröße dy/dt) zu weit
auflädt. Betrachtet man nur die Hintereinanderschaltung der
Blöcke 10, 11 und 7, so heben sich die Wirkungen des Differen
zierers 11 und des Integrators 7 gegenseitig auf, so daß nur
noch der Wichtungsteil 10 wirksam bleibt. Theoretisch wäre es
zwar möglich, den Differenzierer 11 einzusparen und den Ausgang
des Wichtungsteils 10 mit negativem Vorzeichen einem
zusätzlichen Eingang der Summierstelle 9 zuzuführen, jedoch
würde sich in diesem Fall der Integrator 7 zu weit aufladen.
Gerade die Verminderung der durch den Wichtungsteil 6
gewichteten Regelabweichung e um das Ausgangssignal des
Differenzierers 11 verhindert eine zu große Aufladung des
Integrators 7, die bei einer Umkehr des Vorzeichens der
Regelabweichung wieder abgebaut werden muß.
Die Anordnung der Wichtungsteile 3, 4, 6 und 10 ist so
getroffen, daß die zugehörigen Parameter voneinander entkoppelt
sind. Bei einer Verstellung eines der Parameter KP, KD, KI oder
KDI behalten die jeweils anderen Parameter ihren bisherigen Wert
bei.
In der Fig. 2 ist das Blockschaltbild eines weiteren
erfindungsgemäßen PID-Reglers 12 dargestellt. Dieser PID-Regler
unterscheidet sich von dem in der Fig. 1 dargestellten PID-
Regler 1 dadurch, daß dem aus dem Wichtungsteil 4 und dem
Differenzierer 5 bestehenden D-Anteil anstelle der Regel
abweichung e der Istwert der Regelgröße y als Eingangssignal
zugeführt ist. Dem aus dem Wichtungsteil 3 bestehenden P-Anteil
und dem aus dem Wichtungsteil 6 sowie dem Integrator 7
bestehenden I-Anteil des PID-Reglers 12 ist auch in diesem
Ausführungsbeispiel die Regelabweichung e als Eingangssignal
zugeführt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel vermindert das
Ausgangssignal des Differenzierers 11 die Aufladung des
Integrators 7 entsprechend der Änderungsgeschwindigkeit des
Istwertes der Regelgröße dy/dt. Die Anordnung der Wichtungsteile 2, 4, 6 und 10
ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel so
getroffen, daß die zugehörigen Parameter voneinander entkoppelt
sind. Bei einer Verstellung eines der Parameter KP, KD, KI oder
KDI behalten die jeweils anderen Parameter ihren bisherigen Wert
bei.
In der Fig. 3 ist das Blockschaltbild eines weiteren
erfindungsgemäßen PID-Reglers 13 dargestellt. Abweichend von dem
in der Fig. 2 dargestellten PID-Regler 12 ist die Reihenfolge
des Wichtungsteils 4 und des Differenzierers 5 des D-Anteils
vertauscht, so daß zuerst die zeitliche Ableitung des Istwertes
der Regelgröße dy/dt gebildet wird und erst dann die Wichtung
dieses Signals erfolgt. Das Ausgangssignal des Differenzierers 5
ist dem Wichtungsteil 10 zugeführt, und der Ausgang des
Wichtungsteils 10 ist mit der Summierstelle 8 verbunden. Bei dem
PID-Regler 13 wird gegenüber dem in der Fig. 2 dargestellten
PID-Regler 12 der Differenzierer 11 eingespart. Die Anordnung
der Wichtungsteile 3, 4, 6 und 10 ist auch bei diesem
Ausführungsbeispiel so getroffen, daß die zugehörigen Parameter
voneinander entkoppelt sind. Bei einer Verstellung eines der
Parameter KP, KD, KI oder KDI behalten die anderen Parameter
jeweils ihren bisherigen Wert bei.
Claims (6)
1. PID-Regler mit parallel angeordnetem P-Anteil, I-Anteil
und D-Anteil und mit Summierung der Ausgangssignale von
P-Anteil, I-Anteil und D-Anteil, dessen I-Anteil mindestens
einen Wichtungsteil und einen Integrator aufweist, insbesondere
Digitalregler, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche
Ableitung des Istwertes der Regelgröße (dy/dt) dem I-Anteil
(6 und 7) mit negativem Vorzeichen zugeführt ist.
2. PID-Regler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Integrator (7) des I-Anteils (6 und 7) die Differenz
zwischen der gewichteten Regelabweichung (KI × e) und der
gewichteten Ableitung des Istwertes der Regelgröße (KDI × dy/dt)
zugeführt ist.
3. PID-Regler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wichtung der zeitlichen Ableitung der Regelgröße (dy/dt)
unabhängig von der Wichtung der Regelabweichung (e) erfolgt.
4. PID-Regler nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im P-Anteil (3) und im D-Anteil (4 und 5)
eine Wichtung der Signale erfolgt, die unabhängig von der
Wichtung der dem Integrator (7) zugeführten Signale ist.
5. PID-Regler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem P-Anteil (3) und dem I-Anteil
(6 und 7) die Regelabweichung (e) und dem D-Anteil (4 und 5) der
Istwert der Regelgröße (y) zugeführt ist.
6. PID-Regler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bildung der dem Integrator (7) zugeführten zeitlichen
Ableitung des Istwertes der Regelgröße (dy/dt) in dem D-Anteil
(5) erfolgt und daß die zeitliche Ableitung des Istwertes der
Regelgröße (dy/dt) dem Integrator (7) über einen weiteren
Wichtungsteil (10) zugeführt ist.
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