DE2828484C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelsystem nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 (DE-Z-Elektronik, 1969, H. 3, S. 65-68).
Ein Beispiel der Anwendung eines derartigen Regelsystems
mit einer Rückkopplungsschleife ist das Servo-Steuersystem
für die Einstellung eines Ruders bei einem Flugzeug, bei
spielsweise des Höhenruders, in Abhängigkeit mit der Stel
lung des vom Piloten bedienten Steuerknüppels. Für die Ein
stellung der Höhenruder wird die Stellung des Steuerknüppels
in Längsachse des Flugzeugs durch mehrere Meßwertumwandler
erfaßt, die Sollsignale entsprechend dieser Stellung er
zeugen und entsprechenden parallel arbeitenden Steuerrechnern
zuführen. Diese Steuerrechner erhalten weiterhin als Ist
signale Rückkopplungssignale von Meßwertumwandlern, welche
die Stellung der Höhenruder erfassen, wobei die Rückkopplungs
signale mit den Eingangssignalen verglichen werden und hier
aus Fehlersignale (Regelabweichung) erzeugt werden, die
bestimmend sind für die Differenz der vom Piloten gewünschten
Höhenruderstellung und der tatsächlichen Höhenruderstellung.
Von jedem Steuerrechner wird ein Ausgangssignal erzeugt,
welches unter normalen Umständen den entsprechenden Stell
gliedern zugeführt wird, die die Höhenruder so betätigen,
daß das Fehlersignal gegen Null geht. Aus Sicherheitsgründen
ist es üblich, drei oder mehrere Steuerrechner und eine
entsprechende Zahl von Meßwertumwandlern vorzusehen, um
die Redundanz des Systems zu erhöhen.
Die Steuerrechner des Regelsystems arbeiten üblicherweise
auf analoger Basis. Bei derart analog arbeitenden Geräten
wird jede Veränderliche dargestellt durch die Größe eines
Parameters, wie beispielsweise Spannung oder Strom. Die
Größe eines solchen Parameters kann kontinuierlich über
einen großen Wertbereich sich verändern in Abhängigkeit
des Werts der Veränderlichen, die durch den Parameter dar
gestellt wird. Die analoge Verarbeitung der Signale hat
den Vorteil, daß die Ansprechgeschwindigkeit des Ausgangs
signals des Steuerrechners auf Änderungen der Eingangssignale
relativ groß ist, die Genauigkeit des Regelsystems jedoch
durch äußere Einflüsse auf die Signale nachteilig beeinflußt
wird. Im Allgemeinen ist der bestimmende Faktor, der die
Ansprechgeschwindigkeit begrenzt, die Ausbreitungszeit der
Signale im Rechner und weniger die Anzahl der Rechnungen
und ihre Aufeinanderfolge. Die analogen Rechner weisen zudem
den Nachteil auf, daß die Rechenschaltweise stets auf be
stimmte Rechenoperationen zugeschnitten ist, so daß Modi
fikationen des Rechenprogramms nur mit Schwierigkeiten ver
wirklicht werden können.
Die Verwendung von digitalen Steuerrechnern hat die relative
Bedeutung einer möglichen Begrenzung der Rechengeschwindig
keit verändert. Die Digitalrechnung umfaßt die Zuordnung
der Größe einer Veränderlichen zu einer bestimmten Zahl
von endlich vielen einzelnen Inkrementen, die zusammen den
Gesamtbereich der möglichen Größen der Veränderlichen um
fassen. Die digitale Arbeitsweise ermöglicht eine große
Flexibilität in einem weiten Bereich von Rechnungen, die
durch eine einzige digitale Prozeßeinheit ausgeführt werden
können, wobei eine Modifikation des Rechenwegs oder der
komplette Ersatz einer Rechnung durch eine andere durch
Veränderung des Programms ausgeführt werden kann.
Die Prozeßeinheit kann jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt
nur einen Rechenprozeß ausführen. Erst wenn ein Rechenprozeß
erfolgt und sein Ergebnis gespeichert ist, kann der nächste
Rechenprozeß beginnen. Bis ein voller Rechenzyklus zur Er
rechnung eines Ausgangssignals vollendet ist, vergeht eine
bestimmte Zeitdauer, die von der Schnelligkeit des Rechners
und der Anzahl der Rechenprozesse pro Rechenzyklus bestimmt
ist. Im Steuerrechner ist es allgemeine Praxis, jedes auf
einanderfolgende errechnete Ausgangssignal in analoger Form
in einem sample-and-hold-Schaltkreis zu speichern, von wo
es während der Dauer des folgenden Rechenzyklusses abgreif
bar ist, bis das Resultat des nächsten Rechenzyklus erhalten
wird. Die Ansprechgeschwindigkeit des Steuersystems bei
digitalen Rechenvorgängen ist also geringer als bei einer
analogen Verarbeitung, jedoch erfolgt die Signalverarbeitung
mit größerer Präzision. Von besonderem Nachteil ist, daß
zyklische Veränderungen eines Signals mit einer Periode
der gleichen Größenordnung oder kürzer als die Periode eines
Rechenzyklusses nicht verarbeitet werden, da sie innerhalb
der Todzeit des Rechners liegen und es ist daher nicht mög
lich, derartige zyklische Veränderungen durch das Ausgangs
signal zu korrigieren.
Im Falle der Steuerung bei einem Flugzeug ist es wünschens
wert, daß irgendwelche Schwingungen in der Stellung eines
Ruders erfaßt und so schnell als möglich neutralisiert wer
den. Solche Schwingungen können ihre Ursache in einem Flattern
eines Betätigungsorgans haben. Falls eine solche Schwingung
nicht durch das Flug-Steuersystem gedämpft wird, kann eine
gefährliche Instabilität der Fluglage entstehen. In den
bekannten Systemen, die auf digitaler Basis arbeiten, wird
die notwendige Ansprechgeschwindigkeit lediglich durch Ver
wendung von sehr schnellen und daher sehr teuren Rechnern
erreicht, bei denen ein voller Rechenzyklus innerhalb einer
Zeitdauer ausgeführt wird, die geringer ist als die Periode
der schnellstmöglichen unerwünschten Schwingung, die auf
zutreten vermag.
Aus der DE-Z-Elektronik, 1969 H.3, S. 65-68 ist ein Regel
system nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, bei
dem ein digitaler und ein analoger Rechner verwendet werden.
Es findet dort ein digitaler Vergleich von Soll- und Ist
wert statt und die digitale Regelabweichung wird dem digi
talen Rechner zugeführt, dessen analog umgeformtes Ausgangs
signal dem Analogrechner zugeführt wird. Diesem werden weiter
hin die Soll- und Istwerte in analoger Form zugeführt. Die
vom Analogrechner erzeugte Stellgröße steuert dann die Regel
strecke, von deren Ausgang der Istwert abgegriffen wird.
Dieses Regelsystem hat den Zweck, die analoge Regelungs
schleife mit geringerer Genauigkeit und damit mit weniger
Aufwand auszubilden, da die digitale Regelschleife die er
forderliche Genauigkeit sicherstellt. Wohl wird die Regel
dynamik des Systems durch die analoge Regelschleife bestimmt,
so daß die vorerwähnten zyklischen Veränderungen vom System
erfaßt werden, allerdings mit einer in Kauf zu nehmenden
hohen Ungenauigkeit.
Es besteht die Aufgabe, das Regelsystem so auszubilden, daß
Prozeßrechner verwendbar sind, die keine hohe Arbeitsge
schwindigkeit aufweisen, trotzdem jedoch auch schnelle
Schwingungen ausgeregelt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unter
ansprüchen entnehmbar.
Da die höherfrequenten Komponenten des Rückkopplungssignals
direkt dem analogen Rechner zugeführt werden, ist es nicht
erforderlich, daß die Arbeitsgeschwindigkeit des digitalen
Rechners schnell genug ist, um irgendwelchen schnellen Ver
änderungen des Rückkopplungssignals zufriedenstellend folgen
zu können. Lediglich der analoge Rechner muß schnell genug
arbeiten können, um den hochfrequenten Veränderungen des
Rückkopplungssignals in gewünschter Weise folgen zu können,
wodurch eine Instabilität des Steuersystems verhindert wird.
Demgemäß kann in der digitalen Regelschleife der digitale
Rechner relativ langsam arbeiten und ist daher billig, ohne
daß dadurch die Zuverlässigkeit des Regelsystems und dessen
Genauigkeit beeinträchtigt werden würde. Der analoge Rechner
weist die notwendige Arbeitsgeschwindigkeit bei relativ ge
ringen Kosten auf.
Zwei Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Kanals eines
Fluglagen-Regelsystems und
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Vierfach-
Doppelfehler-Überwachungs-Flugregel
systems, welches vier Kanäle gemäß
Fig. 1 aufweist.
Die nachfolgend beschriebenen Systeme beziehen sich auf
Servo-Steuersysteme, bei denen die konventionelle mecha
nische Verbindung zwischen dem Steuerknüppel und den
Steuerrudern ersetzt ist. Die Bewegungen des Steuer
knüppels werden abgegriffen durch elektrische Meßwert
umwandler, die elektrische Signale erzeugen, welche re
präsentativ für diese Bewegungen sind. Die Stellungen
der Ruder und die Flugbewegungen des Flugzeugs werden in
entsprechender Weise abgegriffen, so daß zwei weitere
Signalgruppen erzeugt werden. Diese drei Signalgruppen
werden Servorechnern zugeführt, die entsprechende elek
trische Steuersignale erzeugen, welche den Betätigungs
gliedern für die Ruder zugeführt werden, so daß die Ruder
flächen entsprechende Bewegungen und Stellungen einnehmen,
welche vom Steuerknüppel bestimmt sind.
Einer der Servorechner zum Einstellen der Höhenruder
eines Flugzeugs ist in Fig. 1 gezeigt. Teile dieses Ser
vo-Computers werden dazu verwendet, weitere Ruder einzu
stellen.
Entsprechend Fig. 1 werden die Höhenruder 10 des Flug
zeugs eingestellt durch einen Hydraulikzylinder 11, der
über ein Gelenk 12 mit beiden Höhenrudern 10 verbunden
ist. Dem Zylinder 11 wird Hydraulikflüssigkeit über ein
Steuerventil 13 zugeführt, das durch ein Ventilbetäti
gungsglied 14 eingestellt wird.
Die Stellung der Gelenkverbindung 12 wird abgegriffen
durch einen Meßwertumwandler 15, der ein Analogsignal
in Übereinstimmung dieser Stellung einem Flugsteuer
rechner 16 zuführt. Der Rechner 16 erhält weiterhin
Analogsignale von einem Meßwertumwandler 17, der die
Stellung des Steuerknüppels 18 in Richtung der Flug
zeuglängsachse erfaßt.
Weitere Analogsignale, in diesem Fall in Übereinstimmung
mit der Flugbewegung, im Speziellen die Änderungsge
schwindigkeit der Flughöhe, werden dem Rechner 16 von
einem weiteren Meßwertumwandler 19 zugeführt.
Der Steuerrechner 16 leitet von diesen Eingangssignalen
Zwischen- oder Steuersignale ab, die dem Betätigungs
glied 14 zugeführt werden, um die Höhenruder 10 in Über
einstimmung mit der Steuerknüppelstellung einzustellen.
Zu diesem Zweck weist der Rechner 16 eine digital arbei
tende Recheneinheit 20 auf, welche in Übereinstimmung
mit dem gespeicherten Programm das geeignete Steuersig
nal von den Eingangsdaten errechnet. Diese in analoger
Form vorliegenden Eingangsdaten werden der Prozeßeinheit
20 über einen Analog-Digital-Konverter 21 zugeführt, der
seinerseits die Eingangssignale in zyklischer Folge von
einem Multiplexer 22 erhält. Das von der Einheit 20 er
rechnete digitale Steuersignal wird über einen Digital-
Analog-Konverter 23 einem sample-and-hold-Schaltkreis
24 und einem Verstärker 25 zugeführt. Dieser Verstärker
25 vergleicht das Steuersignal mit dem von einem Meß
wertumwandler 26 gelieferten Signal, wobei dieser Meß
wertumwandler 26 die Stellung des Steuerventils 13 ab
greift. Der Meßwertumwandler 26 erzeugt also ein Analog
signal in Übereinstimmung mit der Stellung des Steuer
ventils 13 und damit in Übereinstimmung mit der Bewe
gungsgeschwindigkeit des Zylinders 11. Dieses Signal
wird dem Verstärker 25 zugeführt. Das Ausgangssignal
des Verstärkers 25 ist bestimmend für den Stellungs
fehler des Steuerventils 13. Dieses Fehlersignal wird
dem Betätigungsglied 14 zugeführt, und zwar in dem
Sinne, daß dieser Fehler korrigiert wird. Dies führt zu
einer Bewegung des Zylinders 11 und der Gelenkverbindung
12 mit einer geeigneten Geschwindigkeit, wodurch die
Stellung des Höhenruders erreicht wird, die vom Piloten
durch Einstellen des Steuerknüppels 18 gewünscht wird.
Nachfolgend werden die Rückkopplungsschleifen betrach
tet. In einer ersten Rückkopplungsschleife ist ein
Signal in Übereinstimmung mit der Stellung der Gelenk
verbindung 12 vorhanden, wie sie vom Meßwertumwandler
15 erfaßt wird. In dieser Rückkopplungsschleife liegt
der Digitalrechner 16 und der Verstärker 25. In einer
zweiten Rückkopplungsschleife wird ein Signal in Über
einstimmung der Bewegungsgeschwindigkeit der Gelenkver
bindung 12 verarbeitet, wie sie vom Meßwertumwandler 26
erfaßt wurde. In diesem Kreis liegt der Verstärker 25,
nicht jedoch der Rechner 16. Die erste, das Stellungs
signal verarbeitende Rückkopplungsschleife umfaßt also
digitale und analoge Rechenvorgänge, während die zweite,
die Geschwindigkeit betreffende Rückkopplungsschleife
lediglich analoge Rechenvorgänge umfaßt.
Das Vorsehen eines Digitalrechners 16 in der das Stellungs
signal verarbeitenden Rückkopplungsschleife ermöglicht
eine Verminderung des komplizierten Aufbaus des Regel
systems mit verschiedenen Regelstrecken, damit eine
fortlaufende korrekte Regelung sichergestellt ist.
Das Vorsehen eines Digitalrechners 16 in der Rückkopp
lungsschleife für die Stellung führt jedoch zu einer
unannehmbaren Beschränkung der Geschwindigkeit, mit der
das Signal dem Verstärker 25 in Abhängigkeit von Änderun
gen der Stellung der Gelenkverbindung 12, wie vom Meß
wertumwandler 15 erfaßt, zugeführt werden. Der Grund
hierfür liegt darin, daß die einzelnen Rechenvorgänge
zur Errechnung des Steuersignals im Rechner 16 aufein
anderfolgend in einem Rechenschaltkreis der digitalen
Recheneinheit 20 durchgeführt werden. Die Arbeitsge
schwindigkeit der meisten digitalen Prozeßrechner ist
derart, daß der einzelne Rechenvorgang in einem Rechen
zyklus einige Millisekunden dauert. Das am Ende jedes
Zyklusses erzeugte Steuersignal kann folglich nur solche
Änderungen der Eingangs- und der Rückkopplungssignale
berücksichtigen, die bis zum Start dieses Zyklusses
auftreten. Aus diesem Grund entsteht eine Verzögerung
von bis zu einer Zyklusdauer zwischen dem Auftreten
einer Änderung bei einer Eingangs- oder einem Rückkopp
lungssignal und dem Auftreten der entsprechenden Änderung
im Steuersingal, wobei diese Verzögerung einige Milli
sekunden dauern kann. Eine solche Verzögerungsdauer ist
zu groß im Vergleich mit der Ansprechdauer der Betäti
gungsglieder, um Störungen im Flugverhalten ausgleichen
zu können, so daß die Sicherheit des Flugzeugs beein
trächtigt ist.
Ein Weg der Verminderung der Verzögerung zwischen Ver
änderungen eines Rückkopplungssignals und des darauf
folgenden Ansprechens des Steuersignals besteht in der
Verwendung von sehr schnell arbeitenden Digitalrechnern.
Solche Rechner sind jedoch schwer herzustellen und des
halb sehr teuer.
Die Erfindung schlägt einen anderen Weg zur Verminderung
der Verzögerung vor, ohne daß es dabei notwendig ist,
mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Digitalrechner zu
verwenden. Zu diesem Zweck wird dem Digitalrechner 16
vorherrschende niederfrequente Komponenten des vom Meß
wertumwandler 15 erzeugten Rückkopplungssignals zuge
führt. Zu diesem Zweck wird das Signal des Meßwertum
wandlers 15 dem Rechner 16 über einen Demodulator 27
und ein Filter 28 zugeführt. Der Demodulator 27 erhält
vom Meßwertumwandler Wechselstromsignale, welche in Über
einstimmung mit der Stellung der Gelenkverbindung 12 in
ihrer Amplitude oder Frequenz moduliert sind. Von die
sem Wechselstromsignal leitet der Demodulator 27 ein
Modulationsfrequenzbandsignal ab, das direkt die
Stellung der Gelenkverbindung 15 wiedergibt.
Im Filterschaltkreis 28 wird dieses Eingangssignal einem
Tiefpaß-RC-Filter 29 zugeführt, das aus einem Widerstand
30 und einem dazu in Serie geschalteten Kondensator 31
besteht. Es wird weiterhin einem Hochpaß-RC-Filter 32
zugeführt, bestehend aus einem Kondensator 33, der in
Serie geschaltet ist mit einem Widerstand 34. Der Ver
bindungspunkt zwischen dem Kondensator 31 und dem Wider
stand 30 ist der Tiefpaßausgang des Filters, der mit
einem Eingang des Multiplexers 22 des Rechners 16 ver
bunden ist. Die Verbindung zwischen Kondensator 33 und
Widerstand 34 ist der Hochpaßausgang, der mit einem
Eingang des Verstärkers 25 verbunden ist. Die gegenüber
liegenden Anschlüsse des Kondensators 31 und des Wider
standes 34 sind geerdet. Die Werte der Widerstände 30 und
34 und der Kondensatoren 31 und 33 ist so gewählt, daß
durch das Tiefpaßfilter 29 Signale mit einer Frequenz
bis zu 10 bis 20 Hz hindurchgehen, während durch das
Hochpaßfilter 32 Signale höherer Frequenz hindurchgehen.
Das Signal vom Meßwertumwandler 15 kann als ein Frequenz
spektrum betrachtet werden, bei dem die niedrigeren
Frequenzen langsame Änderungen des Signals des Meßwert
umwandlers darstellen und damit auch der Stellung der
Gelenkverbindung 12, wie beispielsweise Bewegungen, die
erforderlich sind, um die Flughöhe des Flugzeugs zu
steuern. Diese langsamen Änderungen umfassen Zeitperio
den in der Größenordnung von einigen Zehnmillisekunden.
Andererseits sind im Frequenzspektrum hohe Frequenzen
enthalten, welche schnellen kurzzeitigen Änderungen
der Stellung der Gelenkverbindung 12 entsprechen, die
auftreten, wenn irgendwelche Vibrationen oder Instabili
täten vorhanden sind. Die Zeitperioden hierbei betragen
lediglich 1 oder 2 Millisekunden oder noch weniger.
Da die niederen Frequenzen in erster Linie das dem Fil
ter 28 zugeführte Rückkopplungssignal bestimmen, folgt
das vom Rechner 16 erzeugte Steuersignal ohne unannehm
bare Verzögerung Änderungen dieses Rückkopplungssignals.
Die den niederen Frequenzen zugeordneten Zeitperioden
sind wesentlich länger als die Dauer eines Rechenzyk
lusses in der Recheneinheit 20. Während der Zeit also,
während der das Rückkopplungssignal eine langsame zyk
lische Veränderung durchläuft, wie dies durch die nieder
frequenten Komponenten dargestellt ist, hat die Rechen
einheit 20 mehrere Rechenzyklen durchlaufen, so daß
sichergestellt ist, daß das Steuersignal einer Änderung
des Rückkopplungssignals diesbezüglich fast verzögerungs
frei folgt.
Das Steuersignal, das dem Verstärker 25 zugeführt wird,
wird dort kombiniert mit dem Geschwindigkeitsrückkopp
lungssignal vom Meßwertumwandler 26 und mit den höher
frequenten Komponenten des Stellungsrückkopplungssig
nals, welches vom Hochpaßfilter 32 des Filterschalt
kreises 28 zugeführt wird. Die höherfrequenten Kompo
nenten des Stellungsrückkopplungssignals werden also
ausgefiltert und nicht digital verarbeitet, sondern
durchlaufen lediglich den Demodulator 27 und den Ver
stärker 25, wobei es sich um analoge Schaltkreise
handelt. Die Arbeitsweise eines analogen Schalt
kreises ist im allgemeinen schneller als diejenige ei
nes äquivalenten digitalen Schaltkreises, da die ein
zelnen Rechenvorgänge mehr oder weniger simultan aus
geführt werden, wobei irgendwelche Verzögerungen in
erster Linie bestimmt sind durch Verzögerungen in der
Ausbreitung des Signals vom Eingang zum Ausgang des
Schaltkreises. Deshalb weist der Verstärker 25 die ge
wünschte Ansprechgeschwindigkeit für die höherfrequen
ten Komponenten des Rückkopplungssignals auf, wodurch
kurzzeitige Änderungen in der Stellung der Gelenkver
bindung 12 durch entsprechende Betätigung des Betäti
gungsgliedes 14 entsprechend compensierbar sind.
Die Eingangssignale vom Meßwertwandler 17, der an den
Steuerknüppel 18 gekoppelt ist und vom Meßwertumwandler
19, werden nur dem Rechner 16 zugeführt, wobei keine
höherfrequenten Komponenten dieser Signale ausgefiltert
oder abgeleitet werden. Der Grund hierfür liegt darin,
daß bei diesen Eingangssignalen normalerweise keine kurz
zeitigen Veränderungen auftreten, so daß die Arbeits
weise und Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners ausreichend
ist, damit das Steuersignal den Änderungen dieser Ein
gangssignale folgt.
Wie schon eingangs erwähnt, ist es allgemein üblich, mehr
als eine Regelschleife vorzusehen, um sicherzustellen,
daß das Flugzeug auch noch dann manövrierfähig ist,
wenn eine der Regelschleifen ausfällt. Ein derartiges
System mit vier Wirkungskreisen und einer doppelten
Fehlerüberwachung ist in Fig. 2 gezeigt.
Das in Fig. 2 gezeigte Regelsystem weist vier Regel
kreise auf, welche im wesentlichen jeweils demjenigen
nach Fig. 1 entsprechen. Gleiche Teile haben in Fig. 2
gleiche Bezugszahlen wie in Fig. 1, jedoch jeweils mit
der vorgesetzten Ziffer 1. Das von jedem Rechner 116
erzeugte Steuersignal wird verglichen mit den Steuer
signalen, die von jedem der anderen Rechner errechnet
wurden. Liegt eines dieser Steuersignale außerhalb
eines bestimmten Bereichs im Vergleich zu den drei ande
ren Ausgangssignalen, bedeutet dies, daß der entsprechen
de Regelkreis fehlerhaft arbeitet. Jedem Rechner 116 ist
ein Meßwertumwandler 115 zur Erfassung der Stellung der
Gelenkverbindung, ein Meßwertumwandler 117 zum Erfassen
der Steuerknüppelstellung, ein Meßwertumwandler 119 zum
Erfassen des Flugzustandes, ein Demodulator 127 und ein
Filter 128 zugeordnet. Tritt irgendein Fehler in diesen
Bauteilen auf, bewirkt dies, daß das Ausgangssignal des
entsprechenden Rechners 116 unzulässig von den Signalen der
drei anderen Rechner abweicht.
Die Zuverlässigkeit der mechanischen Arbeitsweise der
Höhenruder 110 wird sichergestellt durch das Vorsehen
von zwei Hydraulikzylindern 111, welche mit den Höhen
rudern 110 über eine gemeinsame Gelenkverbindung 112
verbunden sind. Jedem Hydraulikzylinder 111 wird Hydrau
likflüssigkeit über ein Steuerventil 113 zugeführt, wo
bei die beiden Steuerventile 113 mechanisch miteinander
verbunden sind. Jedem Steuerventil 113 sind drei Stell
glieder 114 zugeordnet. Falls eines der Stellglieder
114 oder der zugehörige Regelschaltkreis ausfällt, ist
ein mechanisches Abkoppeln dieses Stellglieds 114 nicht
notwendig. Die verbleibenden zwei Stellglieder 114 und
die drei Stellglieder 114, die dem anderen Steuerventil
113 zugeordnet sind, reichen aus, um in jedem Fall die
Ventile einstellen zu können.
Die Stellglieder 114 werden betätigt durch jeweils einen
der sechs Verstärker 125. Vier dieser Verstärker 125 und
zwar zwei für jedes Steuerventil 113 erhalten Steuer
signale direkt von einem der Rechner 116, Geschwindig
keitsrückkopplungssignale von den entsprechenden Meß
wertumformern 126 und höherfrequente Komponenten eines
Stellungsrückkopplungssignals von den entsprechenden
Meßwertumformern 115 über die zugehörigen Filter 128.
Die vier Steuersignale von den Rechnern 116 werden wei
terhin zwei Monitor-Schaltkreisen 135 zugeführt, welche
digital arbeiten. Jeder dieser Monitor-Schaltkreise 135
führt den vorerwähnten Vergleich der vier Steuersignale
aus und scheidet dasjenige Signal aus, welches offen
sichtlich auf einem Fehler beruht. Zu diesem Zweck be
stimmt der Schaltkreis 135 zuerst, ob die Größe jedes
Steuersignals stärker von den anderen Signalen abweicht
als dies aufgrund der Größe der Signale zulässig wäre.
Die Steuersignale werden akzeptiert, falls keine Differen
zen vorhanden sind oder falls die Differenzen innerhalb
eines zulässigen Bereichs sind. Wird jedoch eine diesen
Bereich übersteigende Differenz festgestellt, dann wird
dieses Steuersignal zurückgewiesen und dem zugehörigen
Regelkreis ein Warnsignal übermittelt, welches eine
fehlerhafte Arbeitsweise anzeigt.
Die akzeptierten Steuersignale werden miteinander ver
mischt, so daß ein einziges Signal erzeugt wird, dessen
Wert gleich dem Durchschnittswert der zugelassenen
Steuersignale ist. Dieser Vorgang kann darin bestehen,
daß nur eines der akzeptierten Signale, welches bei
spielsweise in der Mitte zwischen den anderen Signalen
liegt, weitergeleitet wird, oder es kann auch ein neues
Signal errechnet werden. Im letzteren Fall wird üblicher
weise so vorgegangen, daß das arithmetische Mittel der
Werte der akzeptierten Signale errechnet wird.
Das im Monitor-Schaltkreis 135 erzeugte Signal wird ei
nem von zwei Verstärkern 125 zugeführt, die nicht di
rekt mit den Rechnern 116 verbunden sind. Diesen bei
den Verstärkern 125 wird weiterhin ein Geschwindig
keitsrückkopplungssignal von einem der Meßwertumformer
126 zugeführt, welche mit dem Steuerventil 113 ver
bunden sind.
Die beiden mit den Monitor-Schaltkreisen 135 verbunde
nen Verstärker und ihre zugehörigen Stellglieder 114
ermöglichen es, daß das System arbeitet, ohne daß einer
der Stellglieder abgekoppelt werden muß, wenn dieser
fehlerhaft arbeitet. Die Monitor-Schaltkreise 135 stellen
sicher, daß diese beiden Verstärker 125 und ihre zuge
hörigen Stellglieder 114 mit Signalen gespeist werden,
die nicht abhängig sind von einem fehlerfreien Arbeiten
von lediglich einem Rechner 116 und den zugehörigen
Schaltkreisen.
Um das Auftreten von Differenzen zwischen den Steuer
signalen der verschiedenen Rechner 116 zu reduzieren,
werden die diesen Rechnern 116 zugeführten Signale
ebenfalls miteinander verglichen und offensichtlich
fehlerhafte Signale ausgeschieden. Zu diesem Zweck tau
schen die Rechner ihre entsprechenden Eingangs- und
Rückkopplungssignale untereinander aus, nachdem diese
Signale in digitaler Form vorliegen. Der Austausch er
folgt über die Leitungen 136. Dies bedeutet also, daß
die Signale für jeden Parameter, die bei fehlerfreier
Arbeitsweise in jedem Rechner 116 verarbeitet werden,
untereinander gleich sind. Die durch diesen Datenaus
tausch erhaltenen Werte dienen dann dazu, in den Rech
nern 116 die Ausgangssignale zu erzeugen.
Wie die Fig. 2 zeigt, werden ebenfalls die von den Fil
tern 128 den Rechnern 116 zugeführten Stellungsrück
kopplungssignale durch die Rechner 116 untereinander
verglichen. Der Vergleich erfolgt hierbei in digitaler
Form. Hierdurch wird der Aufbau des mehrere Wirkungs
kreise aufweisenden Regelsystems wesentlich vermindert.
Falls ein derartiger Vergleich der Stellungssignale nicht
erfolgt, würde es notwendig sein, sechs weitere Monitor-
Schaltkreise vorzusehen, ähnlich wie die Monitor-Schalt
kreise 135, wobei jeweils ein Monitor-Schaltkreis einem
Verstärker 125 und dem zugehörigen Stellglied 114 zuge
ordnet wäre. Durch die Vereinheitlichung der Eingangs
signale für die vier Rechner 116 wird auch erreicht, daß
feststellbar ist, ob ein Rechner oder ob ein daran ange
schlossener Meßwertumwandler fehlerhaft arbeitet.
Wie schon im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde,
wird die mögliche Begrenzung der Ansprechzeit des Sy
stems vermieden, die auftreten würde, wenn die Stellungs
signale insgesamt die Rechner 116 durchlaufen würden.
Den Rechnern 116 werden nur die vorherrschenden nieder
frequenten Komponenten der Stellungsrückkopplungssignale
zugeführt, die dort zuerst miteinander verglichen und
sodann in den Rechnern verarbeitet werden. Die höher
frequenten Komponenten dagegen werden direkt vier Ver
stärkern 125 zugeführt, jedoch nicht den beiden anderen
Verstärkern 125, die mit den Monitor-Schaltkreisen 135
verbunden sind.
Wie die Fig. 2 zeigt, werden die höherfrequenten Kompo
nenten untereinander nicht miteinander verglichen. Dies
ist jedoch nicht von Bedeutung, da die Stellungsänderun
gen der Gelenkverbindung 112, welche durch die höherfre
quenten Komponenten repräsentiert werden, von kurzzeitiger
Natur sind. Demzufolge erzeugen sie keine langzeitige
Diskrepanzen zwischen den Signalen in den einzelnen
Wirkungskreisen, welche durch Vergleich der Größe der
Signale ausgeglichen werden müßten. Diese langzeitigen
Diskrepanzen treten primär nur bei den niederen Fre
quenzen der Rückkopplungssignale auf, und ein Ver
gleich ist deshalb nur bei diesen erforderlich. Ein
Datenvergleich kann natürlich auch durchgeführt werden
bezüglich der Daten der Meßwertumformer 117 und 119.
Die beiden Verstärker 125, die an die Monitor-Schalt
kreise 135 angeschlossen sind, erhalten keine höher
frequenten Komponenten der Stellungsrückkopplungssignale.
Dies ist jedoch bedeutungslos, da die vier anderen Ver
stärker 125 in ausreichender Weise auf diese Signale
ansprechen und die kurzzeitige, eine geringe Amplitude
aufweisende Natur dieser Signale nur in kleinen, kurz
zeitig auftretenden Differenzen zwischen den Ausgangs
signalen dieser vier Verstärker 125 und der Ausgangs
signale der beiden Verstärker 125 resultiert, denen die
se hochfrequenten Komponenten nicht zugeführt werden.
Teile der Rechner 16 bzw. 116 werden auch dazu verwen
det, die Bewegungen anderer Ruder des Flugzeugs zu
steuern. Der Digitalrechner 20, der Analog-Digital-
Konverter 21, der Multiplexer 22 und der Digital-Analog-
Konverter 23 werden zu diesem Zweck in einer Aufein
anderfolge von Daten der einzelnen Ruder beaufschlagt.
Der sample-and-hold-Schaltkreis 24, der Verstärker 25,
der Demodulator 27 und der Filter 28, sowie nach Fig. 2
der Monitor-Schaltkreis 135 sind jedoch lediglich der
Höhenrudersteuerung zugeordnet. Den anderen Rudern sind
entsprechende Schaltkreise beigegeben.
Claims (7)
1. Regelsystem mit einem ersten digitalen Rechner, dem ein einen
Sollwert darstellendes Eingangssignal und ein einen Istwert dar
stellendes Rückkopplungssignal zugeführt wird und der ein Zwischen
signal erzeugt, das einem zweiten analog arbeitenden Rechner zuge
führt wird, der ein Ausgangssignal für ein Stellglied erzeugt,
dessen vom Ausgangssignal bestimmte Stellung von einem ersten
Meßwertumwandler erfaßt wird, der das der Stellung proportionale
Rückkopplungssignal erzeugt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückkopplungssignal ein in Übereinstimmung mit der Stellung
des Stellgliedes moduliertes Wechselstromsignal ist, dessen nieder
frequente Komponenten als Istwert dem digitalen Rechner (16) und
dessen höherfrequente Komponenten dem Eingang des analogen Rechners
(25) zugeführt werden.
2. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Eingang des analogen Rechners (25)
ein weiteres Rückkopplungssignal zugeführt wird, das proportional
der Bewegungsgeschwindigkeit des Stellglieds ist.
3. Regelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wechselstromsignal des ersten Meß
wertumformers (15) einem Tiefpaß- und einem Hochpaßfilter (29, 32)
zugeführt wird, wobei das Tiefpaßfilter (29) mit dem digitalen
Rechner (16) und das Hochpaßfilter (32) mit dem analogen Rechner
(25) verbunden ist.
4. Regelsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das weitere Rückkopplungssignal von
einem zweiten Meßwertumformer (26) erzeugt wird, der mit einem
Steuerglied verbunden ist, dessen Stellung die Bewegungsge
schwindigkeit des Stellgliedes bestimmt.
5. Regelsystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellglied ein Verstellzylinder
(11) und das Steuerglied das Steuerventil (13) dieses Verstell
zylinders (11) ist.
6. Regelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere digitale Rechner
(116) und mehrere analoge Rechner (125) parallel zueinander
geschaltet sind, die Ausgangssignale der analogen Rechner (125)
auf ein gemeinsames Stellglied wirken, die Zwischensignale
der digitalen Rechner (116) einem Monitor-Schaltkreis (135)
zugeführt werden, der ein Zwischensignal zurückweist, das von
den anderen um einen vorgegebenen Betrag abweicht und die anderen
Zwischensignale ein gemeinsames Zwischensignal bilden, das
einem weiteren analogen Rechner (125) zugeführt wird, dessen
Ausgangssignal ebenfalls auf das Stellglied wirkt.
7. Regelsystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den ersten Rechnern (116) zugeführten
Eingangs- und Rückkopplungssignale miteinander verglichen
werden, ein solches Signal zurückgewiesen wird, das von den
anderen um einen vorgegebenen Betrag abweicht und die anderen
Signale die Zwischensignale der ersten Rechner (116) bestimmen.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMITHS INDUSTRIES PUBLIC LTD. CO., LONDON, GB |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |