DE19629413A1 - Keramischer Falzdachziegel - Google Patents
Keramischer FalzdachziegelInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B3/00—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor
- B28B3/003—Pressing by means acting upon the material via flexible mould wall parts, e.g. by means of inflatable cores, isostatic presses
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04D—ROOF COVERINGS; SKY-LIGHTS; GUTTERS; ROOF-WORKING TOOLS
- E04D1/00—Roof covering by making use of tiles, slates, shingles, or other small roofing elements
- E04D1/12—Roofing elements shaped as plain tiles or shingles, i.e. with flat outer surface
- E04D1/16—Roofing elements shaped as plain tiles or shingles, i.e. with flat outer surface of ceramics, glass or concrete, with or without reinforcement
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Description
Keramische Falzdachziegel werden üblicherweise aus einer
keramischen Rohmasse, z. B. Ton, zunächst zu
Ziegelrohlingen geformt, anschließend getrocknet und dann
in einem Brennofen gebrannt. Die vorgesehenen Falze haben
die Aufgabe, im verlegten Zustand der Falzdachziegel das
Eindringen von Regen und Schnee auch unter ungünstigen
Bedingungen zu verhindern. Unvermeidbare Verformung und
Schwund beim Brennen setzen sehr häufig Doppelfalze in der
Verfalzung voraus, um die gestellten Dichtheits-Anforderungen
erfüllen zu können, und begrenzen auch die
Größe der Falzdachziegel, d. h. den Bedarf an Dachziegeln
Je Quadratmeter Dachfläche, wenn die genannten
Anforderungen erfüllt sein sollen. Grundsätzlich ist es
wünschenswert, Dachziegel größerer Abmessungen einsetzen zu
können, weil hierdurch die Verlegung rascher vonstatten
geht und das Gewicht des Daches durch eine Herabsetzung der
in der Verfalzung zwangsläufigen Überdeckungsfläche der
Dachziegel verringert wird. Dem setzt jedoch die beim
Brennen eintretende Verformung (Flügeligkeit) eine Grenze.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Falzdachziegel
bzw. ein Verfahren zu dessen Herstellung vorzuschlagen, der
bei Erfüllung aller Dichtigkeitsanforderungen größere
Abmessungen mit allen damit verbundenen Vorteilen erlaubt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Falzdachziegel
durch isostatisches Pressen hergestellt ist, das heißt, der
dem Brennvorgang des keramischen Falzdachziegels
vorausgehende Formvorgang in einem isostatischen
Preßverfahren erfolgt.
Die Erfindung nutzt die Erkenntnis aus, daß die bisherige
Beschränkung der Größe und des Gewichts von Falzdachziegeln
zurückführbar ist auf die vom Brennvorgang beeinflußte
Maßhaltigkeit und daß folglich die eingangs geschilderten
Vorteile erreicht werden können, wenn die Maß und
Formhaltigkeit auch grobkeramischer Körper erheblich
verbessert werden kann. Dies ist durch die Formgebung im
Wege des isostatischen Pressens erreichbar und zum Beispiel
für die Herstellung keramischer Rohre ausgenützt (vgl. DE-PS
44 44 774). Da sich durch das isostatische Pressen
keramischer Körper eine erhöhte Festigkeit erzielen läßt
und vor allem eine einheitliche und erheblich erhöhte
Dichte der gepreßten keramischen Rohmasse eine geringe und
einheitliche Schwindung sowie enge Toleranzen in allen
Richtungen zur Folge hat, lassen sich erfindungsgemäß auch
Falzdachziegel mit einer Form- und Maßhaltigkeit in engen
Grenzen herstellen. Daraus resultiert wiederum, daß
einerseits die Dicke der Falzdachziegel bei praktisch
gleichbleibender Festigkeit und damit das Gewicht
verringert werden können und andererseits die Abmessungen
vergrößert werden können, ohne daß aufgrund der ansonsten
nach dem Brennvorgang festzustellenden Flügeligkeit die
Dichtheitsvorschrift verletzt ist.
Die durch isostatisches Pressen hergestellten
Falzdachziegel haben weitere Vorteile: Infolge der beim
isostatischen Pressen angewendeten sehr hohen Drücke wird
eine höhere Dichte und damit eine geringere Porosität des
Keramikmaterials erzielt, wodurch die Aufnahmefähigkeit für
Wasser verringert ist. In weiterer Folge davon ist es
möglich, Falzdachziegel aus technischen und/oder
geschmacklichen Gründen zu glasieren ohne die häufig bei
andersartig hergestellten Falzdachziegeln auftretende
Abplatz-Erscheinung der Glasur in Kauf nehmen zu müssen.
Das bei an sich frostsicheren Dachziegeln beobachtete
Abplatzen von Glasur wird darauf zurückgeführt, daß die
Glasurschicht den von dem gefrierenden Wasser ausgeübten
Kräften nicht standhält.
Im Unterschied zu dem herkömmlichen Preßvorgang bei der
Herstellung von Falzdachziegeln unterliegt die Gestaltung
der Ziegelunterseite keiner weitgehenden Bindung an die
Gestaltung der Ziegeloberseite. So kann die Unterseite der
im isostatischen Preßverfahren hergestellten Falzdachziegel
unabhängig von der Ausbildung der Ziegeloberseite gleich
belassen werden, auch wenn hierdurch die Ziegeldicke stark
schwankt. Daher kann die Unterform für alle Falzdachziegel
im wesentlichen die gleiche bleiben, während allein durch
die Oberform das Erscheinungsbild der Ziegelsichtseite
beeinflußt wird. Das ergibt wiederum die Möglichkeit, die
Ziegelsichtseite in vielfältiger Form mit einem unmittelbar
eingeprägten Dekor zu versehen. So kann daran gedacht
werden, die Oberseite so zu gestalten, daß sie den Eindruck
eines Biberschwanz-Dachziegels erweckt. Das ermöglicht die
Eindeckung eines Daches mit "Biberschwänzen", ohne eine
entsprechende Gewichtserhöhung des Daches in Kauf nehmen zu
müssen.
In wirtschaftlicher Hinsicht erweist sich der
Herstellungsvorgang der Falzdachziegel durch isostatisches
Pressen als Vorteil deshalb, weil durch den Wegfall eines
Trocknungsvorganges vor dem Brennen, durch die kürzere
Brenndauer und durch den daraus resultierenden geringeren
Platzbedarf der Herstellungsanlage die Gesamtinvestition
überraschend geringer als für eine herkömmliche
Herstellungsanlage ist.
Infolge des erheblich geringeren und insbesondere
einheitlich stattfindenden Schwundes beim Brennvorgang
(0-4%) können die Toleranzen bei der Ausbildung der
Rippen bzw. Rillen, welche die Falze bilden, so gering
gehalten werden, daß diese sich eng ineinanderfügen lassen.
Dadurch wird die Dichtheit der Verfalzung erheblich erhöht,
so daß man bereits mit Einfachfalzen auskommen kann. Dies
führt wiederum dazu, daß die einander überdeckenden
Falzflächen verkleinert und dadurch das Dachgewicht
verringert werden.
Infolge der erhöhten Festigkeit eines im isostatischen
Preßverfahren geformten Falzdachziegels ist es möglich, die
Dicke zu verringern und zugleich die Ziegelfläche um ein
Vielfaches zu erhöhen, ohne die Belastungsgrenzen zu
senken. Aufgrund der weitgehenden Gestaltungsfreiheit für
die Ziegelunterseite ist es darüber hinaus möglich, im
isostatischen Preßvorgang an der Unterseite Rippen
vorzusehen, die nach den Gesichtspunkten optimaler
Festigkeit ausgebildet und verteilt sind, um dadurch die
Tragfähigkeit weiter zu erhöhen. Sie können auch gezielt
herangezogen werden, um Kondenswasser an der
Ziegelunterseite auf die Oberseite des nächstunteren
Dachziegels zu leiten.
Der Übergang auf ein isostatisches Pressen bei der
Herstellung von Falzdachziegeln erweitert darüber hinaus
die Freiheit bei der Gestaltung der Sichtseite und/oder der
Verfalzung der Falzdachziegel. So kann daran gedacht
werden, die Sichtseite weitgehend eben auszubilden und die
gegebenenfalls aus Einfachfalzen bestehende Verfalzung im
Kopf- und Seitenfalz (jeweils deckender und gedeckter Teil
dieser Falze) so tief zu legen, daß die Sichtseiten der
Falzdachziegel im eingedeckten Zustand alle weitgehend in
einer Ebene liegen. Das ergibt eine bisher nicht erzielbare
Flächenwirkung des Daches. Eine Beeinflussung des
Flächeneffekts ist weiterhin durch ein unmittelbar
anformbares Relief auf der Sichtseite möglich.
Infolge der hohen Maßhaltigkeit von durch isostatisches
Pressen hergestellten Falzdachziegeln und den dadurch
geringen Maßtoleranzen liegen die Falzrippen und -rillen im
verlegten Zustand so eng aneinander, daß auch und gerade
bei sehr starken Regenfällen nur geringe Wassermengen in
die durch die Verfalzung gebildeten Spalten zwischen
aneinander liegenden Falzdachziegeln eintreten und
überwiegend auf der Sichtseite abfließen. Dies gilt auch
für die vorstehend geschilderte Ausführungsform, bei der
die Sichtseiten der Flächen-Falzdachziegel weitgehend in
einer gemeinsamen Ebene liegen. Durch die Gestaltung der
Seitenfalze kann aber auch das Abfließverhalten noch
zusätzlich beeinflußt werden, indem die deckenden und die
gedeckten Teile der Seitenfalze über die Ebene der
Sichtseiten der Falzdachziegel angehoben sind. Hierdurch
bildet die Seitenverfalzung vom First zur Traufe hin
verlaufende Rippen, die neben der dadurch bedingten
technischen Funktion (Abfließverhalten) das
Erscheinungsbild des Daches prägen. Durch die Höhe der
Rippen, d. h. das Ausmaß um welches die Seitenfalze die
Ebene der Sichtseite überragen, sowie ein bestimmtes
Anheben auch der Kopffalze aus der Ebene der Sichtseiten,
durch die quer verlaufende Rippen entstehen, kann somit das
Erscheinungsbild des Daches beeinflußt werden.
Da das isostatische Pressen grundsätzlich bekannt ist,
bedarf es an dieser Stelle keiner ins einzelne gehenden
Erläuterung davon. Von Vorteil ist es, sich
Aufbereitungsmaßnahmen zunutze zu machen, die eine
besondere Freizügigkeit bei der Auswahl und Verarbeitung
von keramischen Rohmassen ermöglichen. Diesbezüglich ist
auch bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Falzdachziegel ein Aufbereitungsverfahren nach der DE-PS 44
44 774 günstig.
Die durch das isostatische Pressen erhöhte Scherbendichte
und die daraus resultierenden, vorstehend geschilderten
Vorteile lassen sich weiter dadurch steigern, daß die
bereits gepreßten Formlinge der Falzdachziegel einem
Nachpreßvorgang unterzogen werden. Hierbei wird diejenige
Seite der Formlinge, die der beim Preßvorgang durch die
Membran beaufschlagten Seite gegenüberliegt (hier in der
Regel die Ziegelunterseite), nach der Entnahme aus der Form
ebenfalls durch eine Membran nachgepreßt. Auf diese Weise
wird auch diejenige Seite, die zuvor an einem weitgehend
starren Formteil angelegen hat, durch eine Membran
nachgepreßt, wodurch eine bessere Gleichmäßigkeit der
Dichte und der Oberfläche erzielbar ist und als Folge davon
die Festigkeit weiter gesteigert wird.
Eine Vorrichtung zur Formgebung der Falzdachziegel im
isostatischen Preßverfahren kann im Prinzip ähnlich wie
bekannte Vorrichtungen zum isostatischen Pressen
keramischer Rohre aufgebaut sein (vgl. DE-PS 28 25 611).
Hierbei kann ein zentraler Kern eingesetzt werden, der im
Querschnitt beispielsweise quadratisch ist und an dessen
vier Seitenflächen jeweils eine Form zur Ausbildung einer
der Großflächen eines Falzdachziegels vorhanden ist. Mit
jeder dieser Formen wirkt eine getrennt beaufschlagbare
Membran zusammen, die auf die Formmasse über eine weitere
Formplatte wirkt.
Claims (6)
1. Keramischer Falzdachziegel, dadurch gekennzeichnet,
daß er durch isostatisches Pressen geformt ist.
2. Durch isostatisches Pressen geformter Falzdachziegel
nach Anspruch 1 mit einer weitgehend ebenen
Sichtseite und mit einem Kopffalz, dessen deckender
und überdeckter Kopffalzteil im verlegten Zustand der
Falzdachziegel derart ineinandergreifen, daß die
Sichtseiten mehrerer Falzdachziegel weitgehend in
einer gemeinsamen Ebene liegen.
3. Falzdachziegel nach Anspruch 1 oder 2 mit einem
Seitenfalz dessen deckender und überdeckter
Seitenfalzteil im verlegten Zustand derart
ineinandergreifen, daß die Sichtseiten mehrerer
Dachfalzziegel weitgehend in einer gemeinsamen Ebene
liegen.
4. Falzdachziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Kopf- und Seitenfalz
jeweils als Einfachfalz ausgebildet sind.
5. Falzdachziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dessen Sichtseite ein Reliefdekor trägt.
6. Verfahren zur Herstellung eines keramischen
Falzdachziegels, bei dem ein Dachziegelformling aus
keramischer formbarer Masse geformt und anschließend
gebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dachziegelformling in einem isostatischen
Preßverfahren geformt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629413A DE19629413A1 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Keramischer Falzdachziegel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629413A DE19629413A1 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Keramischer Falzdachziegel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19629413A1 true DE19629413A1 (de) | 1998-01-29 |
Family
ID=7800424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19629413A Ceased DE19629413A1 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Keramischer Falzdachziegel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19629413A1 (de) |
Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-07-22 DE DE19629413A patent/DE19629413A1/de not_active Ceased
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