DE19628643A1 - Werkstoffe für die Herstellung von Transportbehältern - Google Patents
Werkstoffe für die Herstellung von TransportbehälternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polyethylen-Werkstoffen
für die Herstellung von massiven Transport- und Lagerbehältern aber
auch für die Herstellung von ausgekleideten Transport- und
Lagerbehältern für Chemikalien, und zwar insbesondere für den
Transport und die Lagerung von hochreinen, flüssigen Chemikalien
für die Elektronikindustrie. Weiterhin betrifft die Erfindung die
Verwendung dieser Werkstoffe zur Herstellung des Equipments,
welches zur Entnahme der Chemikalien aus den Transportbehältern
sowie zu deren Befüllung notwendig ist.
Bei der Herstellung von elektronischen Bauelementen werden in
vielen Fällen flüssige Chemikalien benötigt, an deren Reinheit
höchste Ansprüche gestellt werden. Dieses ist besonders für die
Herstellung hochintegrierter Mikrochips der Fall. Einerseits liegt die
Reinheit dieser Chemikalien in einem Bereich, bei dem es nicht mehr
genügt, die Chemikalien in der geforderten Reinheit herzustellen,
sondern es muß auch dafür gesorgt werden, daß beim Transport,
während der Lagerung und der Handhabung keine Verunreinigungen
mehr in das Produkt gelangen. Andererseits muß die Lager- und
Transportsicherheit gewährleistet sein, da einige dieser Chemikalien
aufgrund ihrer aggressiven Eigenschaften schwierig zu handhaben
und zu lagern sind. Auch sind sie in vielen Fällen toxikologisch nicht
unbedenklich oder aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften
schädlich. Ein unbeabsichtigtes Ausfließen, z. B. aufgrund einer
Beschädigung des Transportbehälters oder aufgrund von
Undichtigkeiten, hervorgerufen durch die aggressiven Eigenschaften
einiger dieser Chemikalien, muß mit hoher Sicherheit
ausgeschlossen werden.
Die Materialauswahl für derartige Transportbehälter muß sich
aufgrund der Anforderungen an die zu transportierenden Chemikalien
in erster Linie danach richten, jegliche Verunreinigungen
auszuschließen. Diese Anforderung wird in der Regel von Behältern
aus fluorierten oder perfluorierten Werkstoffen oder von Behältern,
die mit solchen Werkstoffen ausgekleidet sind, erfüllt.
Je nach Anforderungen werden diese Transport- und Lagerbehälter
als drucklose Version oder auch als Druckbehälter hergestellt.
Drucklose Behälter dürfen keinem von außen aufgebrachten
Innendruck ausgesetzt werden.
Aus solchen Behältern muß die Entnahme der flüssigen Chemikalien
ebenfalls drucklos erfolgen, d. h. mit Hilfe von Pumpen. Diese
Pumpen weisen zwangsläufig bewegte Teile auf, so daß
Verunreinigungen durch im Pumpenbereich entstehenden Abrieb
nicht völlig ausgeschlossen werden können.
Es ist jedoch insbesondere bei der Verwendung von druckfesten
Behältern bekannt, Chemikalien mit Hilfe von Tauchrohren durch
Zuführung von inerten Druckgasen zu entnehmen, so daß keine
Pumpen benötigt werden und somit kein Abrieb entstehen kann. Aus
DE 36 36 886 ist ein Transportbehälter für flüssige, hochreine
Chemikalien mit einem zweischaligen Innenbehälter bekannt, dessen
innerste Auskleidung aus einem Fluorkunststoff besteht. Dieser
Transportbehälter ist durch seinen mehrschaligen Aufbau so
dimensioniert, daß er mit einem Druck beaufschlagt werden kann.
Nachteilig ist jedoch, daß einerseits zur Herstellung solcher
Innenauskleidungen nur spezielle Fluorkunststoffe geeignet sind, die
in aufwendigen und daher teuren Verfahren hergestellt werden
müssen, und daß andererseits die Verarbeitbarkeit dieser Kunststoffe
erschwert ist, da aufgrund der hohen Reinheitsanforderungen an die
zu transportierenden Chemikalien dem Kunststoff keine beliebigen
Verarbeitungshilfsmittel zugesetzt werden können und eine
Kontamination durch Werkzeuge und Umwelteinflüsse weitgehend
minimiert werden muß.
Bei der Materialauswahl für die Herstellung massiver
Transportbehälter muß der polymere Werkstoff neben der
Beständigkeit gegen mögliches Auslaugen und Verspröden durch zu
transportierende Chemikalien zusätzlich sowohl eine ausreichende
Steifigkeit als auch eine gewisse Elastizität aufweisen, so daß aus
dem Werkstoff hergestellte Behälter gegenüber Druck und Stoß
unempfindlich und stabil sind und weder zur Verformung noch zur
Rißbildung neigen. Weiterhin müssen diese Materialeigenschaften
auf Dauer erhalten bleiben, so daß auch bei längerer Lagerung
sowohl die Reinheit der zu transportierenden Chemikalien als auch
die Behältereigenschaften erhalten bleiben.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen geeigneten Werkstoff zur
Herstellung von Transportbehältern für flüssige, hochreine
Chemikalien und des notwendigen Equipments zur Verfügung zu
stellen, der preiswert herzustellen ist, während der Synthese in hoher
Reinheit erhalten wird, keine oder nur in sehr geringer Konzentration
Polymerisationskatalysatoren enthält, sich in einfacher Weise
möglichst ohne Zusatz von Verarbeitungshilfsmitteln verarbeiten läßt,
bzw. nur solche Verarbeitungshilfsmittel enthält, die sich im Gebrauch
nicht störend auswirken, oder die durch die zu transportierenden
Chemikalien nicht aus dem Werkstoff ausgelaugt werden. Aufgabe
der Erfindung ist es auch, einen geeigneten polymeren Werkstoff zur
Verfügung zu stellen, aus dem sowohl massive Lager- und
Transportbehälter für flüssige, hochreine Chemikalien als auch
Auskleidungen für entsprechende Behälter, die mit Druck
beaufschlagt werden können, herstellbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von
HD-Polyethylen (HD = high density) zur Herstellung von massiven
Lager- und Transportbehältern für flüssige, hochreine Chemikalien für
die Elektronikindustrie, des dazugehörigen Equipments, sowie von
Auskleidungen für entsprechende Behälter, die mit Druck
beaufschlagt werden können, und des hierzu benötigten Equipments.
Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung von
HD-Polyethylen mit einer spezifischen Dichte von 0,940-0,970 g/cm³,
insbesondere von 0,942-0,961 g/cm³.
Als Werkstoffe für Behälter in denen hochreine Säuren oder Basen
transportiert werden sollen kommen nach gängiger Meinung nur
Kunststoffe in Frage, die auf fluorierten Kohlenwasserstoffen
basieren. Solche Werkstoffe sind beispielsweise Polytetrafluorethylen
(PTFE), Perfluor-Alkoxy-Polymere (PFA), Polyvinylidenfluoride
(PVDF), oder Poly(ethylen-Chlor-trifluorethylen) (ECTFE) und werden
im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem bekannten Warenzeichen
"Teflon" umschrieben. Für den Fachmann sind unter diese Begriff
fallende Kunststoffe gegenüber dem Einfluß von aggressiven
Chemikalien, wie besonders starke Säuren oder Basen aber auch
gegenüber Temperatureinflüssen unempfindlich. Es handelt sich bei
diesen Kunststoffen um teure, und daher nicht wirtschaftliche
Materialien.
Versuche haben nun überraschenderweise gezeigt, daß auch nicht
fluorierte Kunststoffe zur Herstellung qualitativ hochwertiger
Transportbehälter und des dazu gehörenden Equipments, wie z. B.
Tauchrohre, Teile von Pumpen und Schläuche, für flüssige, hochreine
Chemikalien für die Elektronikindustrie verwendet werden können.
Als besonders geeignete Werkstoffe für die gewünschte Verwendung
haben sich ausgewählte HD-Polyethylene (high density polyethylen)
erwiesen, und zwar solche Polyethylene mit einer spezifischen Dichte
im Bereich von 0,940-0,970 g/cm³, insbesondere von 0,942-0,961
g/cm³. Weiterhin zeichnen sich diese Polyethylenqualitäten in der
Analyse durch einen besonders niedrigen Gehalt an
Katalysatorresten aus. Daher werden von diesen Werkstoffen im
Vergleich zu anderen im Kontakt mit sowohl basischen als auch
sauren, hochreinen Chemikalien besonders geringe Mengen
ionischer Verunreinigungen abgegeben. Auch werden im Kontakt mit
Chemikalien vergleichsweise wenig Partikel durch Wechselwirkungen
zwischen den Chemikalien und dem Werkstoff erzeugt. Dieses ist
besonders wichtig im Hinblick auf die Verwendung des Werkstoffs für
die Herstellung des Equipments zum Befüllen und zur Entnahme der
Chemikalien. Diese Werkstoffe sind überraschenderweise sowohl zur
Herstellung von Tauchrohren als auch für die Herstellung von
Pumpen geeignet, die für die Entnahme der hochreinen Chemikalien
aus drucklosen Transportbehältern und zum Fördern an den
Verarbeitungsplatz benötigt werden.
Dieses war besonders überraschend, da sich entsprechende andere
Polyethylen-Werkstoffe, die bereits seit langen Jahren für den
Gefahrguttransport bewährt haben, als nicht geeignet für den
Transport und die Lagerung von hochreinen, flüssigen Chemikalien
eignen. Im Test wurde bei diesen Kunststoffen sowohl eine zu hohe
Partikelabgabe als auch eine nicht akzeptable Abgabe von ionogenen
Verunreinigungen ermittelt.
Als besonders geeignete Werkstoffe für den genannten Zweck haben
sich Polyethylen-Werkstoffe erwiesen, die von der Firma BASF unter
dem Warenzeichen Lupolen im Handel vertrieben werden.
Insbesondere haben sich in Lagertests aus dieses Gruppe von
Polyethylenspezifikationen Werkstofftypen als geeignet erwiesen, die
unter den Bezeichnungen Lupolen 6021 D, Lupolen 5021 D, Lupolen
4261 A Q149, und Lupolen 4261 A Q135 im Handel erhältlich sind.
Für die erfindungsgemäße Verwendung sind diese Werkstoffe
besonders geeignet, weil sie extrudierbar sind, sich aber auch ohne
Qualitätsverlust verschweißen lassen. Hierdurch ergibt sich die
Möglichkeit, durch Verschweißen von geeigneten Platten aus diesem
Werkstoff Behälter in nahezu beliebiger Größe herzustellen. Durch
auf einer Seite dieser Platten aufgebrachtes, und im Werkstoff
verankertes Textilgewebe, ist es möglich, relativ dünnwandige
Innenbehälter vorzufertigen. Durch Aufbringen von
glasfaserverstärktem Polyesterharz ist es möglich, in sich stabile
Behälter herzustellen, die bei entsprechender Auslegung der
Druckbehälterverordnung gerecht werden. Im Aufbau weisen diese
Behälter folglich eine zweischalige Bauweise auf. Insbesondere
handelt es sich dabei um miteinander verbundene Schalen, wobei die
innere Schale aus dem erfindungsgemäß ausgewählten
HD-Polyethylen besteht und die äußere Schale aus einem
glasfaserverstärkten Polyesterharz. Weiterhin ist es möglich die
Oberfläche der hergestellten Behälter nach dem Fachmann
bekannten Methoden zu modifizieren, beispielsweise durch
Lackieren, Kaschieren oder Dispersionsbeschichten mittels
geeigneter Sperrpolymere oder durch Beschichten mit dünnen
Metallfolien. Für diesen Zweck geeignete Sperrpolymere sind
Polyamid, Polyester, Polyvinylidendifluorid oder Polymere auf der
Basis von Acrylnitril. Auf diese Weise kann die Durchlässigkeit für
Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten reduziert werden.
Die in den folgenden Tabellen gegebenen Werte sollen die Erfindung
näher verdeutlichen, sind aber nicht dazu geeignet, die Erfindung auf
die genannten und untersuchten Polyethylen-Werkstoffe mit der
Bezeichnung Lupolen zu beschränken.
Claims (10)
1. Verwendung von HD-Polyethylen (HD = high density) zur
Herstellung von massiven Lager- und Transportbehältern für
hochreine, flüssige Chemikalien für die Elektronikindustrie.
2. Verwendung von HD-Polyethylen zur Herstellung von
Auskleidungen von Lager- und Transportbehältern für hochreine,
flüssige Chemikalien für die Elektronikindustrie.
3. Verwendung von HD-Polyethylen zur Herstellung des
Equipments, insbesondere von Tauchrohren, sowie von
Flüssigkeit fördernde Pumpen für Lager- und Transportbehälter
für hochreine, flüssige Chemikalien für die Elektronikindustrie.
4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um Polyethylen mit einer
spezifischen Dichte von 0,945-0,970 g/cm³ handelt.
5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der Auskleidung des Lager- und Transportbehälters um
einen zweischaligen Innenbehälter handelt, dessen innere Schale
aus einem HD-Polyethylen hergestellt wird, welche von einer
glasfaserverstärkten Außenschale umhüllt wird.
6. Verwendung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um ein HD-Polyethylen aus der
Gruppe Lupolen 6021 D, Lupolen 5021 D, Lupolen 4261 A Q149,
und Lupolen 4261 A Q135 handelt.
7. Lager- und Transportbehälter für hochreinen flüssige Chemikalien
für die Elektronikindustrie, hergestellt aus HD-Polyethylen.
8. Auskleidungen für Lager- und Transportbehälter für hochreine,
flüssige Chemikalien für die Elektronikindustrie, hergestellt aus
HD-Polyethylen.
9. Tauchrohre für die Verwendung in Lager- und Transportbehältern
für hochreine, flüssige Chemikalien für die Elektronikindustrie,
hergestellt aus HD-Polyethylen.
10. Flüssigkeit fördernde Pumpen für hochreine, flüssige Chemikalien
für die Elektronikindustrie, hergestellt aus HD-Polyethylen.
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DE10025012B4 (de) | Temperierbarer Reaktionsbehälter |
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