DE19627340A1 - Arzneimittel - Google Patents
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- A61K9/006—Oral mucosa, e.g. mucoadhesive forms, sublingual droplets; Buccal patches or films; Buccal sprays
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Arzneimittels
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 als weitere Indika
tion sowie Vorrichtungen zu seiner Applikation.
Es ist bekannt, daß Arzneimittel, welche Stoffe aus der
Gruppe der Proflavine sowie deren Derivate, insbesondere
das Proflavinhemisulfat (chemische Bezeichnung: 3,6-
Diamoacridin-sulfat-dihydrat), enthalten, eine antisepti
sche Wirkung aufweisen.
Diese Präparate werden deshalb, vorzugsweise als 0,1- bis
1,0prozentige, wäßrige Lösung erfolgreich zur Behandlung
von Wunden und Verbrennungen oder auch bei lokalen Infek
tionen des äußeren Ohren- bzw. Mund- und Rachenbereichs
eingesetzt, um entzündliche, durch einen bakteriellen Ein
fluß hervorgerufene Prozesse zu unterbinden oder zumindest
in hohem Maße abzuschwächen.
Viele Erkrankungen, insbesondere auch relativ weitverbrei
tete Erkrankungen des Hautbereichs sind dagegen auch auf
den Einfluß von Viren zurückzuführen.
Der Erfindung liegt deshalb insbesondere die Aufgabe zu
grunde, eine Möglichkeit zur erfolgreichen Behandlung von
viral bedingten Hauterkrankungen, insbesondere von herpiti
formen Erkrankungen der Haut im Mund- und Lippenbereich zu
schaffen, welche fit einfachen Mitteln durchzuführen ist
und kurzfristig zu einem Heilungseffekt führt.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merk
male gelöst.
Die Erfindung schließt die überraschend gefundene Erkennt
nis ein, daß Proflavin und entsprechende Derivate, insbe
sondere Proflavinhemisulfat (3,6-Diamoacridin-sulfat-di
hydrat), enthaltende Präparate eine bisher unbekannte,
antivirale Wirkungen aufweisen, welche in vorteilhafter
Weise zur äußerlichen Behandlung von herpitiformen Erkran
kungen der Haut im Bereich des Mundes und der Lippen, ins
besondere eines Herpes labialis, nutzbar sind.
Die herpitiformen Erkrankungen im Mund- und Lippenbereich
äußern sich durch auf gerötetem Grund gruppierte Bläschen,
welche zu Krusten eintrocken. Sie sind für den betroffenen
Patienten besonders unangenehm, da sie häufig mit einem
starken Juckreiz und einem mehr oder weniger stark ausge
prägten Spannungsgefühl verbunden sind.
Die bisher unbekannte Wirkung der Verwendung von Proflavin
hemisulfat zur Behandlung der vorstehend genannten Hauter
krankungen wird durch einen weiteren medizinischen und für
den Patienten besonders vorteilhaften Effekt verstärkt,
welcher sich darin ausdrückt, daß die unter Verwendung von
Proflavinhemisulfat behandelten Hautpartien nachweislich
nicht oder in wenigen Fällen erst nach einer Zeitspanne von
mehr als zwei Jahren erneut erkranken.
Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das Proflavinhemisulfat in Mischung mit einem Neomcym
sulfat verwendet und - nach entsprechender Aufbereitung -
in Form einer Salbe appliziert.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
das proflavinhemisulfat-Präparat in Form einer Haftsalbe
auf Glycerin-Basis zur äußerlichen Behandlung von herpiti
formen Erkrankungen der Haut im Bereich des Mundes und der
Lippen, insbesondere eines Herpes labialis, verwendet.
Entsprechend einer günstigen Weiterbildung der Erfindung
wird die Herstellung der Haftsalbe derart vorgenommen, daß
mikrofein gepulvertes Proflavinhemisulfat mit Neomycinsul
fat gemischt und unter Zugabe von Aqua purificate in Lösung
gebracht wird. Die für eine bequeme Applikation des antivi
ralen Wirkstoffs gewählte Salbenform wird durch anschlie
ßende Zugabe von Unguentum Glycirini erzeugt. Die Zugabe
von Unguentum Glycirini erfolgt ohne Zufuhr von Wärme, wo
bei das gesamte Gemisch unter Rühren zu einer Salbe verar
beitet wird.
Es wurde festgestellt, daß Proflavinhemisulfat und Neomy
cinsulfat im Verhältnis von 1 zu 5 in einer geringen Menge
Aqua purificata gelöst und mit Unguentum Glycerini zu einer
Haftsalbe mit einem Sulfat-Anteil von etwa 0,5 bis 0,8 Pro
zent gemischt werden können, welche sich besonders gut
applizieren läßt. Das für die erfindungsgemäße Haftsalbe
verwendete Aqua purificata und das Unguentum Glycerini wei
sen einen Reinheitsgrad von DAB 10 bzw. DAB 6 auf.
Für die Deckung des Eigenbedarfs medizinischer Einrichtun
gen ist die Verarbeitung kleinerer Mengen, beispielsweise
von 25 mg Proflavinhemisulfat und 125 mg Neomycinsulfat un
ter Zugabe von einigen Tropfen Aqua purificata und Unguen
tum Glycerini zu 25 g einer Haftsalbe, günstig.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung
wird das antivirale Proflavinhemisulfat-Präparat in Form
eines Gels appliziert. Besonders vorteilhaft ist die Appli
kation als Hydroxyethylcelulose-Gel (DAB 10) oder als Gly
cerol-Gel (DAC).
Da es sich bei Proflavinhemisulfat um einen bei Einwirkung
von Lichtenergie in seinen Eigenschaften ändernden Stoff
handelt, muß die Herstellung der Haftsalbe oder des Gels
weitestgehend und die Aufbewahrung vollständig unter Aus
schluß von Lichteinwirkung erfolgen.
Deshalb ist entsprechend einer anderen Weiterbildung der
Erfindung eine Abfüllung der Haftsalbe oder des Gels in mit
einer Innenschutzlackierung versehene Aluminiumtuben oder
eine lichtdichte Folienverpackung vorgesehen.
Die Folienverpackung besteht entsprechend einer zusätzli
chen Weiterbildung der Erfindung aus einer lichtdichten
Trägerfolie, welche eine Mehrzahl von, jeweils in die glei
che Richtung weisenden, napfartigen Ausformungen aufweist,
in welche jeweils eine etwa erbsengroße Menge der erfin
dungsgemäßen Haftsalbe oder des Gels positioniert wird. Die
napfartigen Ausformungen sind einzeln mit einer - ebenfalls
lichtdichten - Folienabdeckung versehen. Die Folienabdec
kung weist eine kurze Grifflasche auf, mit deren Benutzung
die Folienabdeckung auf einfache Weise von der jeweiligen
Ausformung entfernt werden kann. Nach Entfernung der Foli
enabdeckung kann die Haftsalbe bequem unter Nutzung eines
stabförmigen Hilfsmittels entnommen werden. Das stabförmige
Hilfsmittel ist gleichzeitig zum Applizieren der Haftsalbe
an der erkrankten Hautpartie einsetzbar.
Um die zum Applizieren erforderlichen stabförmigen Hilfs
mittel stets zur Verfügung zu haben, ist die Folienverpackung
entsprechend einer anderen günstigen Ausführungsform
der Erfindung zweiteilig ausgebildet und enthält einen er
sten Teilbereich für die Haftsalbe- bzw. Gelportionen und
einen zweiten Teilbereich, in welchem die stabförmigen
Hilfsmittel angeordnet sind.
Die stabförmigen Hilfsmittel werden jeweils in einer läng
lichen Ausformung der Trägerfolie positioniert und sind
durch eine entsprechend große Folienabdeckung vor Heraus
fallen gesichert. Durch eine Grifflasche kann die Folienab
deckung bequem entfernt werden, um einen raschen Zugriff
auf die stabförmigen Hilfsmittel zu ermöglichen.
Die stabförmigen Hilfsmittel sind vorzugsweise als Rundstab
aus Holz oder Kunststoff ausgebildet. Sie weisen an den En
den einen Wattebausch bzw. einen Pinsel auf oder sie gehen
an den Enden in einen Spatel über. Nach einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung ist an einem Stabende ein Wat
tebausch vorgesehen, wogegen das andere Ende des Stabes
spatelförmig ausgebildet ist oder einen Pinsel trägt.
Rundstäbe, welche wie vorstehend beschrieben ausgebildet
sind, sichern insbesondere deshalb eine bequeme Handhabung
bei Applikation der erfindungsgemäßen Salbe, da die Salbe
einerseits mit einem der Enden aus der Ausformung der Ver
packung entnommen und auf die zu behandelnde Hautfläche
aufgetragen werden kann und andererseits überschüssige Sal
benreste mit dem anderen Ende durch Abtragen mühelos ent
fernt werden können.
Die Folienverpackung weist eine Mehrzahl von Sollbruch- oder
Sollbruchstellen auf, welche die Bereiche für die por
tionierten Wirkstoffe und die stabförmigen Hilfsmittel ma
trixförmig gliedern. Dadurch lassen sich in vorteilhafter
Weise einzelne Wirkstoffportionen und stabförmige Hilfsmit
tel aus der Folienverpackung heraus trennen, so ein Mitfüh
ren der gesamten Verpackung durch den Patienten nicht stän
dig erforderlich ist.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zei
gen:
Fig. 1 eine vorteilhafte Ausführungsform einer Verpackung
mit dem den erfindungsgemäßen Wirkstoff enthalten
den Arzneimittel nebst Vorrichtungen zu seiner Ap
plikation in Draufsicht,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung längs der Linie A . . . A, ge
mäß Fig. 1, sowie
Fig. 3a bis 3d weitere vorteilhafte Ausführungsformen
von Vorrichtungen zur Applikation des den erfin
dungsgemäßen Wirkstoff Arzneimittels.
In Fig. 1 ist eine Folienverpackung 1 für ein in Salben
form vorliegendes Proflavinhemisulfat-Präparat in Drauf
sicht dargestellt. Die Verpackung 1 ist in zwei Bereiche
1′, 1′′ untergliedert, in denen einzeln verpackte Portionen
2 des Präparats bzw. einzeln verpackte stabförmige Hilfs
mittel 40 zum Applizieren des Präparats zusammengefaßt
sind. Die Sollbruch- oder Sollbruchlinien 10, 11, 12 glie
dern die Folienverpackung 1 matrixförmig und erlauben ein
Abtrennen einzelner Portionen 2 des Präparats mit jeweils
einem zum Applizieren erforderlichen stabförmigen Hilfsmit
tel 40.
Die in Fig. 2 dargestellte Ansicht eines Schnittes längs
der Linie A . . . A entsprechend Fig. 1 zeigt den Aufbau der
Folienverpackung 1, welche eine Trägerfolie 4 mit napfarti
gen bzw. quaderähnlichen Ausformungen 7, 8 zur Aufnahme des
Proflavinhemisulfat-Präparat 9 bzw. der stabförmigen Hilfs
mittel 40 zum Applizieren des Präparats 9 aufweist. Die
Ausformungen 7, 8 sind jeweils durch eine Folienabdeckung
5, 6 einzeln verschlossen. Die Grifflaschen 5.1 und 6.1 ge
statten ein bequemes Entfernen der jeweiligen Folienabdec
kung 5, 6, so daß einzelne Portionen des Präparats 9 ent
nommen und mit dem stabförmigen Hilfsmittel 40 auf die zu
behandelnden Hautabschnitte aufgebracht werden können.
Die stabförmigen Hilfsmittel 20, 30, 40, 50 zum Aufbringen
des Proflavinhemisulfat-Präparats auf die zu behandelnden
Hautabschnitte sind in den Fig. 3a, 3b, 3c und 3d darge
stellt.
Die Hilfsmittel weisen einen Rundstab 22, 32, 43, 53 aus
Holz oder aus einem Kunststoff auf. Die Enden des Rundsta
bes sind zum Applizieren des Proflavinhemisulfat-Präparats
beidseitig speziell ausgebildet und tragen einen Watte
bausch 21, 41, einen flachen Spatel 31, 42 oder einen Pin
sel 52. Entsprechend den Bedürfnissen oder Neigungen des
Patienten wird ein Stabende zum Auftragen der Salben- oder
Gelportion auf die erkrankten Hautbereiche benutzt, wogegen
das jeweils andere Ende des Rundstabes zum Entfernen einer
gegebenenfalls überschüssigen Präparatmenge dient.
Die Enden der Rundstäbe 22, 32, 43, 53 sind entweder
gleichartig ausgebildet (Fig. 3a und 3b) oder sie tragen
jeweils einen Wattebausch 41, 51 und einen Pinsel 52 bzw.
einen Spatel 42.
Nachfolgend werden einige Beobachtungen bei Anwendung der
bekannten Substanz Proflavin (gemäß Rezeptur) bei herpeti
formen Erkrankungen des Mundes und der Lippen beschrieben:
Es wurde festgestellt, daß die Heilung mit dem hier be schriebenen Medikament schneller und gründlicher als mit vergleichbaren Mitteln (beispielsweise Zovirax) erfolgt. Eine bisher häufig beobachtete Wiedererkrankung an dersel ben Hautstelle konnte dann an der behandelten Stelle nicht festgestellt werden.
Es wurde festgestellt, daß die Heilung mit dem hier be schriebenen Medikament schneller und gründlicher als mit vergleichbaren Mitteln (beispielsweise Zovirax) erfolgt. Eine bisher häufig beobachtete Wiedererkrankung an dersel ben Hautstelle konnte dann an der behandelten Stelle nicht festgestellt werden.
Das Auftragen der Salbe auf die erkrankte Hautstelle er
folgte mehrmals an aufeinanderfolgenden Tagen.
Eine zusätzliche Wirkungssteigerung konnte durch Applikati
on von UV-Licht (z. B. zahnärztliche Lampe) beobachtet wer
den.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß ein frühzeitiges Auf
tragen bei ersten Krankheitszeichen die zu erwartende
Schwere der Erkrankung erheblich mindert.
Die Applikation der Salbe erfolgt durch Auftragen mit einem
doppelseitigen Wattestäbchen, um den Ulkus (Überschuß) an
schließend mit der sauberen Seite des Wattestäbchens ab zu
nehmen.
Die oben beschriebene Wirkung wurde unter anderem bei einer
Zahnarzthelferin, die unter rezidivierendem Herpes labialis
litt und mit den bekannten Mitteln (u. a. Zovirax) keine
Besserung erzielen konnte, bestätigt.
Der Herpes labialis heilte kurzfristig ab, es ist seitdem
(innerhalb von zwei Jahren) zu keiner weiteren Erkrankung
gekommen.
Auch im Eigenversuch ist seit Beginn der Anwendung vor ca.
zwei Jahren keine weitere Erkrankung aufgetreten.
Es besteht bei dieser Applikation offenbar eine bisher un
bekannte Wirkung, die eine - bisher übliche - Wiedererkran
kung auf und an der betreffenden Hautstelle mehr oder weni
ger ausschließt.
Die Behandlung ist nicht auf die vorliegende Indikation be
schränkt. Die Anwendung bei weiteren Indikationen zur Be
handlung anderer Erkrankungen (Herpes II Läsionen - Carzi
nomen) kommt ernsthaft in Betracht.
Für die Herstellung des hier beschriebenen Medikaments wur
de folgende Rezeptur verwendet:
Neomycinsulfat 0,125
Proflavinhemisulfat 0,025
Aqua purificata q.s.
Unguentum Glycerini ad 25,00.
Neomycinsulfat 0,125
Proflavinhemisulfat 0,025
Aqua purificata q.s.
Unguentum Glycerini ad 25,00.
Die Herstellung wird wie folgt vorgenommen:
In einer mit dem Pistill tarierten Salbenschale werden 0,125 Gramm Neomycinsulfat und 0,025 Gramm Proflavinhemi sulfat mikrofein gepulvert und anschließend in einigen Tropfen Aqua purificata DAB 10 gelöst.
In einer mit dem Pistill tarierten Salbenschale werden 0,125 Gramm Neomycinsulfat und 0,025 Gramm Proflavinhemi sulfat mikrofein gepulvert und anschließend in einigen Tropfen Aqua purificata DAB 10 gelöst.
Es wird mit Unguentum Glycerini DAB 6 auf 25,00 Gramm er
gänzt und das Ganze ohne Erwärmen unter Rühren und häufigem
Abschaben der an der Schalenwandung und am Pistill anhaf
tenden Rezepturbestände zu einer praktisch geruchlosen,
gelb-orange gefärbten Haftsalbe verarbeitet.
Die Salbenoberfläche sieht einheitlich aus und soll keine
Wirkstoff-Kristalle oder -Kristallaggregate erkennen las
sen. Proflavinhemisulfat erwies sich dabei als lichtemp
findlich.
Deshalb soll die Herstellung an einem vor intensivem Licht
geschützten Ort und ohne Verzögerung ausgeführt werden. Bei
einer unvermeidlichen Arbeitsunterbrechung ist der Ansatz
vor Licht zu schützen.
Die Abfüllung in die weiter oben beschriebene Verpackung
erfolgt (unter Lichtschutz) wie folgt:
Die Haftsalbe wird bevorzugt in eine Aluminiumtube mit In nenschutzlackierung abgefüllt.
Die Haftsalbe wird bevorzugt in eine Aluminiumtube mit In nenschutzlackierung abgefüllt.
Für "Pro-Ordinatione"-Rezepte werden erbsengroße Portionen
in kleine, viereckige Folien eingeschweißt, wobei für die
Applikation mit Wattestäbchen, letztere entsprechend ein
zeln aseptisch in Folien eingeschweißt sind.
Andere Möglichkeiten bestehen in der Zubereitung als Gel,
wobei insbesondere Glycerolgel (DAC) als Gelgrundlage ver
wendet wird. Weiterhin ist auch eine Zubereitung mit
Hydroxyethylcellulosegel (DAB 10) möglich.
Die Phototherapie geht von dem Prinzip aus, daß photoaktive
Farbstoffe durch Lichtenergie in den Zustand der Anregung
geraten. Die dazu aufgenommene Lichtenergie wird als chemi
sche Energie frei, die zu einer Oxidation der Virus-DNS und
zu einer Inaktivierung des Virus führt. Hierzu wird 0,1%ige
Proflavin-Lösung auf geöffnete Herpesbläschen aufgetragen.
Das Licht aus einer 15- bis 100-Watt-Glühlampe aus kurzer
Distanz (15-20 cm) soll 15-30 min einwirken; nach 6-8 h
Wiederholung der Bestrahlung; möglichst über mehrere Tage.
Bei häufigem Herpes solaris vorbeugende Anwendung von
Lichtschutzsalben.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbei
spiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (17)
1. Arzneimittel mit mindestens einem Stoff aus der Gruppe
der Proflavine oder deren Derivate, insbesondere einem
Proflavinhemisulfat,
gekennzeichnet durch
die Verwendung zur, vorzugsweise ambulanten, Behandlung von
viralen Erkrankungen als weitere Indikation.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
die Verwendung zur Behandlung von herpitiformen Erkrankun
gen des Mundes und der Lippen, insbesondere zur Behandlung
eines Herpes labialis.
3. Arzneimittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
Proflavinhemisulfat in Mischung mit einem Neomycinsulfat.
4. Arzneimittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
eine Salben- oder Gelform.
5. Arzneimittel nach Anspruch 4 in Form einer Haftsalbe
auf Glycerin-Basis oder eines Glycerol- oder Hydroxye
thylcellulose-Gels.
6. Arzneimittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine im wesentlichen für Licht, insbe
sondere UV-Strahlung, undurchlässige Verpackung.
7. Arzneimittel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine portionierte, aseptische Verpac
kung (1, 1′, 2).
8. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verpackung (1, 1′) als verschweißte Trägerfolie (4)
oder als Tube vorgesehen ist.
9. Arzneimittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfolie (4) napfförmige Vertiefungen (7) für
vorzugsweise erbsengroße Einzelportionen (2) der Salbe oder
des Gels (9) aufweist, wobei für die einzelnen Vertiefungen
(7) jeweils eine separate Folienabdeckung (5) vorgesehen
ist.
10. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß in die Folienverpackung (1)
stabförmige Mittel (20, 30, 40, 50) zur Handhabung von Ein
zelportionen (2) der Salbe oder des Gels (9) einbezogen und
in quaderförmigen, durch eine separate Folienabdeckung (6)
verschlossenen Ausformungen (8) abgelegt sind.
11. Arzneimittel nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trägerfolie (4) und die Folienabdeckung
(5, 6) aus einem lichtundurchlässigen Werkstoff hergestellt
sind.
12. Arzneimittel nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die stabförmigen Mittel (20, 30, 40, 50) als
Rundstab (22, 32, 43, 53) aus Holz oder Kunststoff ausge
bildet sind und an den Enden einen Wattebausch (21, 41,
51), einen Pinsel (52) oder einen Spatel (31, 42) aufwei
sen.
13. Arzneimittel nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die stabförmigen Mittel (20, 30, 40, 50) zur
Handhabung der Salbe oder des Gels (9) mit einem Watte
bausch (21) versehen bzw. spatelförmig ausgebildet sind
oder an einem Ende einen Wattebausch (41, 51) und am ande
ren Ende einen Spatel (42) oder einen Pinsel (52) aufwei
sen.
14. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 8 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Folienverpackung (1, 1′, 1′′)
eine Anzahl von Sollbruch- oder Sollbruchstellen (10, 11,
12) aufweist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mikrofein gepulvertes Proflavinhemisulfat mit Neomycin
sulfat gemischt und unter Zugabe von Aqua purificate in Lö
sung gebracht und anschließend mit Unguentum Glycerini ohne
Zufuhr von Wärme unter Rühren zu einer Salbe verarbeitet
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß Proflavinhemisulfat und Neomycinsulfat im Verhältnis
von 1 zu 5 in einer geringen Menge Aqua purificata gelöst
und mit Unguentum Glycerini zu einer Haftsalbe mit einem
Sulfat-Anteil von etwa 0,5 bis 0,8 Prozent gemischt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aqua purificata einen Reinheitsgrad von DAB 10 und
das Unguentum Glycerini einen Reinheitsgrad von DAB 6 auf
weist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127340 DE19627340A1 (de) | 1996-06-28 | 1996-06-28 | Arzneimittel |
DE29723113U DE29723113U1 (de) | 1996-06-28 | 1997-06-30 | Arzneimittel sowie Vorrichtung zu dessen Applikation |
PCT/DE1997/001418 WO1998000108A1 (de) | 1996-06-28 | 1997-06-30 | Proflavinzusammensetzung sowie vorrichtung zu deren applikation |
AU35382/97A AU3538297A (en) | 1996-06-28 | 1997-06-30 | Proflavine composition and applicator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127340 DE19627340A1 (de) | 1996-06-28 | 1996-06-28 | Arzneimittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627340A1 true DE19627340A1 (de) | 1998-01-02 |
Family
ID=7799155
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996127340 Ceased DE19627340A1 (de) | 1996-06-28 | 1996-06-28 | Arzneimittel |
DE29723113U Expired - Lifetime DE29723113U1 (de) | 1996-06-28 | 1997-06-30 | Arzneimittel sowie Vorrichtung zu dessen Applikation |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29723113U Expired - Lifetime DE29723113U1 (de) | 1996-06-28 | 1997-06-30 | Arzneimittel sowie Vorrichtung zu dessen Applikation |
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Country | Link |
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