DE19627093A1 - Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen - Google Patents
Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen CellulosefilamentgarnenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Fibrillieren von Cellulose
filamentgarnen, vorzugsweise lösungsmittelgesponnenen Filamentgarnen, im
feuchten oder nassen Zustand zum Erzielen eines Texturier- oder Mikrofa
sereffektes am laufenden Faden.
Bekleidungstextilien haben heute eine Fülle von Anforderungen zu erfüllen.
Das Spektrum reicht dabei von den reinen Anforderungen an das Gebrauchs-
und Pflegeverhalten über das Trageverhalten bis zu Spezialfunktionen. Dazu
kommt als ebenso wichtiger Faktor die Mode. Optik, Griff und Fall modisch
aktueller Stoffe sollen die qualitativ hochgesteckten und breitgefächerten
Erwartungen des Modemarktes erfüllen.
Textilien verlangen deshalb heute immer mehr nach maßgeschneiderten Gar
nen, Konstruktionen und Ausrüstungen. Als neuer Chemiefaserstoff mit hohem
Innovationspotential für die Textilindustrie werden zunehmend umwelt
freundlich hergestellte, lösungsmittelgesponnene Cellulosefaserstoffe
angeboten. Lösungsmittelgesponnene Stapelfasern sind heute bereits auf den
Markt eingeführt und etablieren sich mit Erfolg in verschiedenen Produk
ten.
Cellulosische Filamentgarne aus dem NMMO-Prozeß werden heute noch nicht
großtechnisch angeboten. Bekannt ist, daß auf Pilotanlagen derzeit erste
Mengen hergestellt werden, um einerseits den Markt zu testen und anderer
seits produktionsrelevante Verfahrensparameter zu überprüfen. In der Tex
tilindustrie gibt es bisher noch keine allgemeinen Erfahrungen zur Verar
beitung derartiger Filamentgarne. Insbesondere Fragen zum Texturieren bzw.
zur Aufbringung von Fadeneffekten als Voraussetzung einer textilen Anwen
dung sind noch ungeklärt.
Cellulosefilamentgarne, insbesondere nach alternativen Technologien herge
stellten Cellulosefaserstoffe, besitzen die Eigenschaft einer bevorzugten
Fibrillierbarkeit längs der Faserachse bei Naßbehandlungsprozessen. Dies
wird heute bereits ausgenutzt, um bei der Wasserstrahlverfestigung von
Vliesstoffen aus Stapelfasern durch ein zusätzlich ausgelöstes Verfilzen
fibrillierter Anteile Festigkeitsvorteile zu gewinnen.
Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung dieses Effektes ist bei Filamentgar
nen gegeben, wo allgemein stets Probleme des Fadenschlusses und der Volu
minösität (Texturiereffekt, fasergarnähnlicher Charakter) zur Gewährlei
stung textil vorteilhafter Eigenschaften des Endproduktes im Vordergrund
stehen.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen im
feuchten bzw. nassen Zustand zu entwickeln. Erfindungsgemäß wird die Auf
gabe prinzipiell dadurch gelöst, daß folgende Verfahrensschritte durchge
führt werden:
- a) Führen eines Filamentgarnes mittels entsprechender Fadenleitorgane, beispielsweise von einer Spule ablaufend, unter Spannung durch eine Befeuchtungseinrichtung.
- b) Fibrillieren des Filamentgarnes durch Einwirkung mechanischer Reibkräf te, bevorzugt im rechten Winkel zur Filamentgarnlängsachse mittels be kannter Friktionstexturieraggregate, die bisher für thermoplastische Faserstoffe im Zusammenhang mit höheren Temperaturen angewendet werden.
- c) Entfernen der Restfeuchte vom Filamentgarn durch eine geeignete Trock nung (Rohrheizer, Walzenheizer).
- d) Bei Erfordernis Aufbringen eines Fadenschlusses sowie Spulöls zur Gewährleistung der textilen Weiterverarbeitbarkeit.
- e) Aufwinden des behandelten Filamentgarnes auf eine Spule.
Eine gezielte Fibrillierung von Fäden aus lösungsmittelgesponnener Cellu
lose kann auch während der Erspinnung der Cellulosefäden bereits beim Fa
serstoffhersteller durchgeführt werden. Nach der Erspinnung sind die
lösungsmittelgesponnenen Cellulosefasern technologiebedingt naß. In diesem
Zustand kann technologisch zwischen Spinndüse und ohnehin erforderlicher
Trocknung eine Art Spinntexturierung in Form einer mechanischen Fibril
lierung durchgeführt werden. Neben der Einsparung zusätzlicher Aggregate,
Befeuchtung und Trocknung wäre es möglich, bei geringen Durchlaufgeschwin
digkeiten - der Spinnprozeß erfolgt bei Geschwindigkeiten, die wesentlich
niedriger sind als konventionelle Texturiergeschwindigkeiten - mit hoher
Intensität pro laufenden Meter Faden das Fibrillieren durchzuführen.
Bei Verwendung eines Scheibenfriktionsaggregates kann der sich ausbildende
Fibrilliergrad durch:
- - Anzahl und Anordnung der Friktionsscheiben,
- - deren Oberflächenstruktur,
- - die Durchlaufgeschwindigkeit,
- - die Fadenspannung sowie
- - die Friktionsscheibendrehzahl
beeinflußt werden. Die durch die Reibung abgespleißten Filamentgarnanteile
besitzen einen wesentlich geringeren Durchmesser als das ursprüngliche
Einzelfilament und werden meist als abstehende Faserenden im Mikrofaserbe
reich ausgebildet. Der sich dadurch um ein Filamentgarn bildende, je nach
Behandlungsintensität und -gleichmäßigkeit regelmäßige oder unregelmäßige
Fibrillenflor kann als fadenschließendes, volumenerhöhendes (texturieren
des) oder mikrofasercharaktergebendes Element textil ausgenutzt werden.
Das Abspleißen von Fibrillen führt dazu, daß das ursprünglich unbehandelte
Filamentgarn in seinen mechanischen Eigenschaften beeinträchtigt wird.
Festigkeitsverluste treten in Abhängigkeit zur Intensität der erreichten
Fibrillierbarkeit auf. Um je nach Anforderung bestehende Untergrenzen
nicht zu unterschreiten, kann zum einen der Fibrilliereffekt verringert
oder ein in der Festigkeit überdimensioniertes Filamentgarn eingesetzt
werden.
Mittels konkreter Behandlungs- und Verarbeitungsversuche ist der jeweils
zu erreichende Fibrilliereffekt mit erforderlichen Verarbeitungs- und
Fertigprodukteigenschaften in Einklang zu bringen.
Die Zeichnung veranschaulicht das Prinzip einer Vorrichtung zur Anwendung
eines Scheibentexturieraggregates. Das Filamentgarn wird mittels der Ab
zugseinrichtung 3 durch ein Wasserbad 2 von der Vorlagespule 1 abgezogen.
Zwischen dem Abzug 3 und Abzug 6 ist das Friktionsscheibenaggregat 4 und
der Trockner in Form eines Rohrheizers 5 angeordnet. Nach der Filament
garntrocknung erfolgt der Auftrag eines Spulöls (6) zur Gewährleistung der
textilen Weiterverarbeitbarkeit. Das fibrillierte Filamentgarn wird im
trockenen Zustand auf die Spule 8 aufgewunden.
Ein lösungsmittelgesponnenes Cellulosefilamentgarn 640 dtex F110 wurde im
Wasserbad intensiv befeuchtet und anschließend mittels eines Scheibenfrik
tionsaggregates in der Anordnung 1/4/1 unter Verwendung diamantbeschichte
ter Friktionsscheiben behandelt. Bei einer Fadenspannung von 1 cN/tex und
einer Friktionsintensität von 1 Umdrehung der Friktionsscheiben pro 0,141 m
Filamentgarn wurde das Filamentgarn behandelt. Bezogen auf 1 mm Filament
waren 2-5 abgespleißte Fibrillen im Abmessungsbereich von 40-210 µm
Länge und 3-8 µm Durchmesser auf der Filamentgarnoberfläche zu verzeich
nen. Sie bewirken im mikroskopischen Bild ein faseriges Aussehen des vor
mals glatten Filamentgarnes.
Claims (5)
1. Verfahren zum Fibrillieren von Cellulosefilamentgarnen im feuchten Zu
stand, dadurch gekennzeichnet, daß am laufenden Faden durch Festkörper
reibung ein Abspleißen faserähnlicher Fibrillen mit geringerem Durch
messer als das Einzelfilament bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibkompo
nente vorrangig in Querrichtung zur Filamentgarnlängsachse wirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibkompo
nente vorrangig in Richtung der Filamentgarnlängsachse wirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibkompo
nente in Filamentgarnlängs- und -querrichtung wirkt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fest
körperreibung durch ein Friktionstexturieraggregat bewirkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127093 DE19627093A1 (de) | 1996-07-05 | 1996-07-05 | Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127093 DE19627093A1 (de) | 1996-07-05 | 1996-07-05 | Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627093A1 true DE19627093A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7799017
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996127093 Withdrawn DE19627093A1 (de) | 1996-07-05 | 1996-07-05 | Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19627093A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103290604A (zh) * | 2013-05-10 | 2013-09-11 | 上海八达纺织印染服装有限公司 | 一种仿桃皮绒面料的加工装置和方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4430828A1 (de) * | 1994-08-31 | 1995-03-23 | Thueringisches Inst Textil | Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen |
-
1996
- 1996-07-05 DE DE1996127093 patent/DE19627093A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4430828A1 (de) * | 1994-08-31 | 1995-03-23 | Thueringisches Inst Textil | Verfahren zum Fibrillieren von lösungsmittelgesponnenen Cellulosefilamentgarnen |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z.: Textilveredlung 31 (1996) Nr.5/6, S.96-100 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103290604A (zh) * | 2013-05-10 | 2013-09-11 | 上海八达纺织印染服装有限公司 | 一种仿桃皮绒面料的加工装置和方法 |
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