DE19626935C2

DE19626935C2 - Karusselltür

Info

Publication number: DE19626935C2
Application number: DE19626935A
Authority: DE
Inventors: Henrik Wentzel Andersen
Original assignee: Dorma Deutschland GmbH
Current assignee: Dorma Deutschland GmbH
Priority date: 1996-07-04
Filing date: 1996-07-04
Publication date: 2000-11-16
Anticipated expiration: 2016-07-05
Also published as: DE19626935A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Karusselltür mit einem konzentrisch zu minde stens einer Trommelwand verlaufendem, mittels eines am Karusselltür rahmen oder Anbauteilen desselben angeordneten motorischen Antriebs verfahrbaren Nachtabschluß. Nachtabschlüsse dienen der zusätzlichen Abschottung von Karusselltüren und sollen verhindern, daß während der Zeit, in der die Karusselltür nicht in Betrieb ist, ein Teilabschnitt der Karus selltür zwischen dem Eingang und den Türflügeln betreten werden kann. Die zu diesem Zweck bekannten Abschlüsse sind im Regelfall konzen trisch zu einer Trommelwand verlaufend ausgebildet und werden manuell in eine Schließposition verbracht, in der sie den Eingang versperren.

Durch die britische Patentanmeldung 2,052,612 A ist ferner eine motorisch betriebene Abschlußvorrichtung bekannt geworden, mit deren Hilfe nicht der äußere Eingang, sondern der innere Ausgang versperrt werden kann. Der vorgenannten britischen Patentanmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, das Eindringen bewaffneter Personen in das Innere eines Gebäudes zu verhindern. Zu diesem Zweck ist ein Detektor vorgesehen, welcher bei Erkennen einer Bewaffnung die Drehflügel der Karusselltür zunächst in einer Position stoppt, in der die betreffende Person zwischen den Drehflü geln und einem Trommelwandabschnitt eingesperrt ist. Zusätzlich kann hierzu der innere Ausgang durch einen motorisch verfahrbaren, konzen trisch zu der Trommelwand verlaufenden Wandabschnitt geschlossen werden. Die motorische Verfahrbarkeit erfolgt durch einen am Rahmen der Karusselltür angeordneten Motor, welcher eine umlaufende Kette antreibt, die ihrerseits mit dem konzentrisch verlaufenden, verfahrbaren Wandab schnitt gekoppelt ist. Für den Antrieb des vorgenannten Wandabschnittes sind neben der Kette mehrere Umlenkrollen erforderlich, was einen ent sprechenden Bauaufwand bedeutet.

Ferner ist es bei einem gattungsfremden Stand der Technik, nämlich bei einer flügellosen Drehtür nach der DE 19 16 498 bekannt geworden, die Türschalen der flügellosen Drehtür über Reibrollen auf an den Kopfschie nen der Türschalen angeordnete Antriebsschienen anzutreiben. Die ge triebliche Verbindung zwischen den Rollen und den Antriebsschienen er folgt ausschließlich über Reibschluß.

Das US-Patent 961,227 beschreibt ferner die Führung und Lagerung sowie die Verfahrbarkeit einer aus einem einzigen Kreisbogenstück bestehenden einbruchsicheren Bogenschiebetür mittels der ein Wanddurchlaß einer relativ dicken Mauer, beispielsweise eines Gewölbes, verschlossen wer den kann. Die Betätigung der Tür kann über ein manuell betätiges Ritzel erfolgen, welches mit einer am Außenumfang der Tür angeordneten Ver zahnung kämmt. Auch hierbei handelt es sich um einen gattungsfremden Stand der Technik.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Anordnung eines den äußeren Eingang verschließenden Abschlusses, eines sogenannten Nachtabschlusses, zu verbessern. Für den Betrieb des Nachtabschlusses sollen möglichst einfache und zuverlässige Bauelemente Verwendung finden. Der bisher bei von Hand verfahrbaren und zu schließenden Nachtabschlüssen beste hende Nachteil, daß nach Schließen des Nachtabschlusses das Gebäude nur von außen her durch einen anderen Eingang betreten werden kann, soll beseitigt werden.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1.

Hiernach ist am Nachtabschluß selbst ein etwa über dessen Breite verlau fendes Getriebeteil angeordnet, welches in kraftschlüssiger Verbindung mit einem am Karussellrahmen (Trommelwand) oder Anbauteilen desselben angeordneten motorischen Antrieb steht. Dies bedeutet, daß beispiels weise auf die Verwendung von über zusätzliche Rollen geführten Ketten verzichtet werden kann, weil die Kraftübertragung unmittelbar zwischen dem motorischen Antrieb und dem Nachtabschluß erfolgt.

Weitere Merkmale sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.

Gemäß Anspruch 2 findet ein Zahnriemen Verwendung, welcher unmittel bar mit dem Abtriebsritzel des motorischen Antriebs kämmt. Derartige Zahnriemen sind preiswert in der Herstellung und zuverlässig im Ge brauch, sie bedürfen praktisch keiner Wartung. Der vorgenannte Zahnrie men ist vorteilhaft auf der äußeren Mantelfläche des Nachtabschlusses angeordnet, legt sich also dem Krümmungsverlauf des Nachtabschlusses folgend, gegen dessen Mantelfläche an (Anspruch 3). Es ist dabei lediglich erforderlich, den Zahnriemen an den Enden des Nachtabschlusses - über dessen Breite gesehen - zu befestigen.

Gemäß Anspruch 4 sind dem motorischen Antrieb Andruckrollen zugeord net, welche den Zahnriemen so führen, daß er mit dem Abtriebsritzel in kraftschlüssigen Eingriff gelangt. Hierdurch ist eine einwandfreie Kraftüber tragung gewährleistet; es versteht sich, daß der motorische Antrieb rever sierend ausgelegt sein muß.

In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Nachtabschluß mit tels einer Rollenführung hängend an dem Karusselltürrahmen zu führen und im Bereich der Rollenführung den motorischen Antrieb und den Zahn riemen anzuordnen (Anspruch 5), wobei alternativ eine Zahnstange vorge sehen sein kann (Anspruch 6). Dabei kann der Nachtabschluß ggf. in einer zusätzlichen unteren Führung gleitend oder rollend geführt sein.

Wie bereits eingangs erwähnt, ist mit der Erfindung der Vorteil erreichbar, daß die Betätigung des Nachabschlusses von der Gebäudeinnenseite her erfolgen kann. Dabei ist gemäß Anspruch 7 die Steuerung vorteilhaft so getroffen, daß bei Einschalten des Antriebs der Türflügel der Nachtab schluß in seine Öffnungsstellung und bei Abschalten des Antriebs der Tür flügel der Nachtabschluß in seine Schließstellung verbracht wird. Die Be tätigung des Nachtabschlusses ist somit mit dem Aktivieren bzw. Deakti vieren der Türflügel steuerungstechnisch gekoppelt. Es ist jedoch auch möglich, eine manuelle Steuerung, d. h. Betätigung eines Schalters zum Betrieb des Nachtabschlusses zu verwenden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen Ausführungsbei spieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: einen Vertikalschnitt durch eine Karusselltür nach der Linie B- B gemäß Fig. 2

Fig. 2: den Schnitt nach der Linie A-A gemäß Fig. 1

Fig. 3: eine Detailvergrößerung des Antriebs gemäß Fig. 2

Die nur schematisch dargestellte Karusselltür ist allgemein mit 1 bezeich net. Sie besteht im wesentlichen aus den Türflügeln 2, welche an einer Mittelsäule 3 angeschlossen und innerhalb der Trommelwände 4 geführt sind. Mit 5 ist ein Nachtabschluß bezeichnet, welcher aus einem konzen trisch zur Trommelwand 4 verlaufenden gekrümmten Wandabschnitt be steht. Der Nachtabschluß 5 ist über eine Rollenführung 13 hängend am Karusselltürrahmen 6 oder Anbauteilen bzw. der Dachkonstruktion abge stützt. Ebenfalls am Karusselltürrahmen 6 ist ein motorischer Antrieb 7 angeordnet, welcher an einer Abtriebswelle 8 ein Abtriebsritzel 9 aufweist.

An der äußeren Mantelfläche 11 des Nachtabschlusses 5 ist etwa im Be reich der Rollenführung 13 ein Zahnriemen 10 angeordnet, welcher über die Breite des Nachtabschlusses 5 verlaufend ausgebildet ist und an sei nen Enden (siehe Befestigungspunkt 14) am Nachtabschluß 5 festgelegt ist.

Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, ist der Zahnriemen 10 so angeordnet, daß seine Zähne der äußeren Mantelfläche 11 des Nachtabschlusses 5 zuge wandt sind. Das stationär angeordnete Abtriebsritzel 9 greift in diese Zähne ein, wobei über die am motorischen Antrieb 7 angeordneten An druckrollen 12 ein zuverlässiger Eingriff gewährleistet ist.

In der Fig. 2 ist die geschlossene Stellung des Nachtabschlusses 5, in der der Eingangsbereich E verschlossen werden soll, strichpunktiert ange deutet.

Statt des verwendeten Zahnriemens 10 kann auch erfindungsgemäß eine in Form des Nachtabschlusses gebogene Zahnstange verwendet werden. Die Zahnstange ist dabei vorzugsweise an der oberen Kante des Nachtab schlusses angeordnet, wobei die Zähne mit den Zähnen des Abtriebsrit zels 9 in der gleichen Art zusammenwirken wie die vorbeschriebene Aus führung mit dem Zahnriemen 10. Bei dieser Ausgestaltung können die An druckrollen 12 entfallen.

Bezugszeichen

1

Karusselltür

2

Türflügel

3

Mittelsäule

4

Trommelwand

5

Nachtabschluß

6

Karusselltürrahmen

7

motorischer Antrieb

8

Abtriebswelle

9

Abtriebsritzel

10

Zahnriemen

11

äußere Mantelfläche

12

Andruckrollen

13

Rollenführung

14

Befestigungspunkt
E Eingangsbereich

Claims

1. Karusselltür mit einem konzentrisch zu mindestens einer Trom melwand verlaufendem, mittels eines am Karusselltürrahmen oder Anbauteilen desselben angeordneten motorischen Antriebs ver fahrbaren Nachtabschluß, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ab triebsritzel (9) des Antriebs (7) mit einem dem Nachtabschluß (5) anliegenden und etwa über die Breite desselben verlaufenden Ge triebeteil in kraftschlüssiger Verbindung steht.

2. Karusselltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Nachtabschluß (5) ein mit einem Abtriebsritzel (9) des motorischen Antriebs (7) kämmender Zahnriemen (10) angeordnet ist.

3. Karusselltür nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnriemen (10) auf der äußeren Mantelfläche (11) des Nachtabschlusses (5) angeordnet ist.

4. Karusselltür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der motorische Antrieb (7) den Zahnriemen (10) über führende Andruckrollen (12) neben dem Abtriebsritzel (9) an treibt.

5. Karusselltür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß der Nachtabschluß (5) mittels einer Rollenführung (13) hängend an dem Karusselltürrahmen (6) geführt und im Be reich der Rollenführung (13) der motorische Antrieb (7) und der Zahnriemen (10) angeordnet sind.

6. Karusselltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Nachtabschluß (5) eine mit einem Abtriebsritzel (9) des motori schen Antriebs (7) kämmende Zahnstange angeordnet ist.

7. Verfahren zur Steuerung eines Nachtabschlusses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachtabschluß (5) bei Ein schalten des Antriebs (7) der Türflügel (2) in seine Öffnungsstel lung und bei Abschalten des Antriebs (7) der Türflügel (2) in seine Schließstellung verbracht wird.